. Jeder Fehler, jeder Mißerfolg von Seite der Regierung mache sich im wirthschaftlichen Leben des Volkes fühlbar; deshalb lehre ja auch die Geschichte zu jeder Zeit, daß dort, wo die Umwandlung von Ver fassungen auf friedlichem Wege vollzogen ward, immer die finanzielle Bedrängniß den Anstoß dazu hergab, daß dort, wo der Absolutismus die Aufgaben des Staates nicht mehr zu lösen vermochte, zu den Mitteln der Ordnung der Verhältnisse durch die Volksvertre tung gegriffen wurde. Deshalb sei es begreiflich
bis in ihre untersten Ausläufer von dem echten und wahrhaft konstitutionellen Geiste durchdrungen sei. Eine echt konstitutionelle Re gierung werde bemüht sein, die Geschäfte zu vermindern, Alles daher abzustreifen, was nicht eigentliches und wahres Geschäft der Regierung ist. Sie werde weniger aber besser gestellte Organe haben, diese unter den Schutz einer weit wirksameren Kontrole stellen, als diejenige ist, die durch Schreibereien und die Ueberwaä ung durch höhere und Centralbehörden bewerkstelligt
werden kann, unter den Schutz einer wirklichen, nicht eingeengten Oeffentlichkeit und autonomer Organe. Eine solche Regierung, welche den bureaukratischen Geist nicht los werden könne und unter der Voraussetzung der Un mündigkeit ihrer Unterthanen regiere, werde überall ihre Organe haben müssen, denen sie, weil selbe schlecht gestellt und in zu großer Anzahl vorhanden sein werden, nicht werde vertrauen können. Dieser Geist der Ver waltung beherrsche das Budget von Jahr zu Jahr, wie dies die Vermehrung der Beamten
und die Aus- logen für dieselben ausweisen, nicht etwa, weil die Geschäfte die Beamten nothwendig machen, sondern weil die Vermehrung der Beamten immer neue Ge schäfte und damit immer neue Lasten für das Volk hervorrufe. So sehe man einen beständigen Kreislauf, mehr Schreibereien, weil mehr Beamte sind, und mehr Beamte, weil mehr zu schreiben. (Beifall.) Wenn die Regierung von dem Geiste der Verfassung getragen wäre, so würde sie den Werth der Oeffentlichkeit an erkennen. und die berechtigte öffentliche Meinung
in sich aufnehmen. Wo die öffentliche Meinung an der Seite des Ministeriums stehe, da werde auch die Presse derselben öffentlichen Ausdruck geben und das Mini sterium stützen. Eine Regierung aber, welche den Werth der Oeffentlichkeit unterschätzt, welche sich allein und die Männer ihrer Bureaus für die alleinigen Träger des Wissens und der Staatsweisheit hält, jeden Ausspruch einer selbständigen Meinung, jede Kritik als ein Attentat betrachtet, welches gegen diese allein berechtigte Weis heit gerichtet