Ueber die Tiroler Landesvertheidigung des Jahres 1848 im Allgemeinen und über den Antheil der Innsbrucker Universität an derselben
hatten, gewöhnt, und eften deßhalb hatte man ohne Zweifel, die von Zeit zu Zeit zum Ausbruche gelangten Schilderhebungsn des jungen Italiens, mit einer sehr merkwürdigen Geringschätzung behandelt. Der unerwartete Tod des Helden. von Saida, das Attentat auf den Vicekönig ln Mailand, wurden als Zufälligkeiten verkündet, und selbst als nach der Besteigung des päpstlichen Stuhles durch Pius IX. die italienischen Tendenzen immer kecker hervortrateu, ahnte man nicht, daß der Ausbruch eines mit Schlauheit angelegten
allgemeinen Aufstandes so nahe bevorstehe Die bekannten Neckereien die unsere Garnison in Ferrara 1847 erfuhr, die Bübereien der Studenten kn Padua, die elenden Zigarrmiwitze in Mailand rc. wurden, von der großen Menge, für einfache Aeußerungen des bekannten Hasses der Italiener gegen die Deutschen, und insbesondere gegen die Oesterreicher, von denen sie mit einer vielleicht allzugroßen Nachsicht und Zurückhaltung behandelt wurden, gehalten. Mit dem Beginn des Jahres 1848 fing jedoch das Schauspiel
an sich rasch M entfalten. Die Rüstungen des Königs von Sardinien, die Vorgänge tut Römischen, in Toscana, Lucca und Modena, gaben Stoff zu ernsten Be trachtungen und die bübischen Herausforderungen in Padua und Mailand führ ten zu blutiger Begegnung. Selbst weiter weg von dem Heerde der Verschwö rung zeigten sich dem ruhigen Beobachter sehr beachtenswerthe Symptome. So 1