und Zweifel, Hoffnung und Entmuthigung, Demuth und stolze Auflehnung abwechseln! Keiner aber kommt zur Wahrheit, den Gott nicht zu ihr führt. Dem alten General war seines Sohnes immer wachsender Ernst nicht ent gangen. Henri konnte Viertelstunden vor ihm sitzen, ohne ein Wort zu sprechen, während doch sein Gesicht deutlich zeigte, daß sein Geist lebhaft beschäftigt war. In diesem stummen Hinstarren saß er auch jetzt wieder vor seinem Vater, dessen Auge besorgt auf seinem Sohne ruhte. „Henri, begann
der General, dich drückt eine schwere Sorge. Du bist so ernst, so theilnahmslos für Alles, was um dich vorgeht; ich kann dir nicht verbergen, daß ich mit Kummer daran denke, daß du vielleicht unglücklich bist/' „Nein, Vater, antwortete Henri und reichte dem Alten die Hand, ich bin nicht unglücklich! Aber Sorgen, ernste Sorgen bewegen meine Seele. Was ich früher Sorge nannte, war Ehre, Geld und Vergnügen; meine jetzige heißt Wahrheit, Licht, Ruhe, Friede. Sie selbst sagten mir, daß meine Vergangenheit
keine gute war, und Gie hatten Recht; allein wenn ich mit dem, was hinter mir ist, brechen soll, so muß ich andere Bahnen wandeln, und diese zu suchen, ist meine nunmehrige Sorge.' „Henri, ich nannte dich oft einen Leichtfuß und Thunichtgut; ich sehe mit Freuden. daß ich mich in dir geirrt habe, und daß in dir Ernst genug ist, um ein braver Mann zu werden. Und'siehe, mein Sohn, wenn ich dich nun so mit innerer