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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1887
Bilder aus dem welschen Nonsberg : Vortrag, gehalten in der Alpen-Vereins-Section München 1886
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Seite 31 von 46
Autor: Nibler, Franz / von Fr. Nibler
Ort: München
Verlag: Lindauer
Umfang: 43 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nonsberg
Signatur: II 303.091
Intern-ID: 502433
durch die Nähe von Bötzen und Meran und dem regen Handel mit Wein und Getreide mit diesen. Die Italianissimi befleissigen sich in neuerer Zeit, wie man sagt, der reinen italienischen Sprache, wahrscheinlich um s. Z. mehr Ansprüche zu TJnterthanen des Be Umberto zu haben. Ver schiedene deutsche Worte haben Aufnahme gefunden oder sich er halten, so z. B. un saitl, canedeli con crauti, wagerle u. s. w. Diese Volkssprache ist auch die Gerichtssprache, doch müssen alle Berichte an die Ministerien in deutscher

Sprache abgefasst werden, . Eigentümlich ist, dass sehr viele Geistliche der deut schen Sprache gar nicht kundig sein sollen oder wollen — deutsch wird in der Schule nicht gelehrt und überall nur italienisch ge predigt, so dass viele Frauen, die aus Deutsch - Tirol ins Nons- land heirathen, oft weit ausser ihrer Pfarrei ihre Beichtväter auf suchen müssen. In neuester Zeit wird jedoch der deutschen Sprache wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt, denn es wurden an einigen Orten bereits deutsche

Privatschulen errichtet und arme Leute schicken ihre Kinder in benachbarte deutsche Thäler in Dienst — nur gegen Kost und um dort deutsch zu erlernen. Die Gast- und Wirthshluser sind nicht so schlimm wie ihr Ruf ; entbehren sie auch meist der bajuvarischen Behäbigkeit und der heimischen Gemüthlichkeit, so ist man doch überall freundlich aufgenommen und gut bedient. Hochachtung verdienen die Betten, die überall in der bekannten welschen Breite — zweischläfrig und stets mit Matratzen und wollenen Decken

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1887
Bilder aus dem welschen Nonsberg : Vortrag, gehalten in der Alpen-Vereins-Section München 1886
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Seite 37 von 46
Autor: Nibler, Franz / von Fr. Nibler
Ort: München
Verlag: Lindauer
Umfang: 43 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nonsberg
Signatur: II 303.091
Intern-ID: 502433
IV. Alle deutschen Reisehandbücher schreiben: „Das ganze Thal ist verweis cht, einige Bergdörfer im obersten Nonsberg gegen den Gampenpass zu gelegen ausgenommen, in denen noch deutsche Sprache und Sitte herrscht.* Die Eingeborenen, die sich nicht mehr wie früher Süd- oder Welsch - Tiroler nennen, sondern seit Erfindung der Irredenta „Italiani' — widerstreiten dieses und behaupten, di© Nonsllinder mit Ausnahme der genannten deutschen Dörfer sind römischer Ab kunft, die deutschen Elemente

haben sich nur eingedrängt und so die deutsche Sprache ins Thal geschleppt. „Der Welschtiroler thut sich nicht wenig darauf zu gut, von den Körnern abzustammen, obgleich so viele Völkerströmungen seit jener Zeit das römische Blut hinweggespült haben! Wenigstens die Kriegslust ihrer Ahnen theilen sie nicht, indem sich nirgends so viele Leute dem Kriegsdienst auf alle mögliche Weise zu ent ziehen suchen, wenn sie gleich Scipio und Cäsar heissen.' Also A. Schaubach Bd. IV, p. 229. Erwägt man nun die hier folgenden

geschichtlichen Thatsaehen, erinnert man sich auch hieb ei, dass ehedem das longobardisch- deutsche Element bis Verona, das damalige Bern, gereicht hat und nimmt man noch hinzu die einschlägigen Schriften : Dr. Steub*) und Dr. H. J. Biedermann**) u. s. w. zur Hand, so dürfte es unschwer sein, sich bald die richtige Anschauung zu bilden, Nach verschiedenen Schriftstellern, z. B. auch laut Storia della Val di Sole per cura del Tomaso Bottea 1884, waren die wilden Genaunen des Horaz die ursprünglichen Bewohner

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