Rat erholen konnte, als bei allen seinen Geheimen Räten, die oft genug ratlos waren. Während Max nur mehr mit halber Seele an den Vergnügungen hing, die ihm kalt und schal erschienen, und an den Beratungen des Reichstages, die immer mehr das ganze große Mntgefleckte Fürstlein-Elend zeigten, , nur mehr geringen Anteil nahm, da er die innere Zer rissenheit des Reiches, den Trotz der Stände, das Wider streben der Geistlichkeit, den ideal großen, aber oft genug abenteuerlichen Unternehmungen
vorgeleuchtet hatte, lang sam erlöschen zu lassen. In solchen Seelenstimmungen, die den Menschen wie den Kaiser immer 'mehr von der Erde losschälten, unterhielt er sich entweder mit seinem Beicht vater, dem Dominikanerprior vr. Johannes Faber, oder noch lieber mit Jakob Fugger, dessen ernster Geist und milde Festigkeit dem Gemüt des Kaisers so wohlthnend zusagten. Und dieses wahrhaft brüderliche Zutraueil, das Max „seinem Fugger' schenkte, ist nicht das geringste. Reis im Lorbeerkranze des Augsburger
Patriziers. Max hatte mehrmals den Finger prüfend an die Macht und Organisation der Kirche gelegt, zwar nur leise, aber doch so, daß er erkennen mußte, die Kirche stehe doch tiefer gefestet und höher ausgebaut, als seine Kaiser-