OZötHOMrZtQttt ONKEL OTTO Sin fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrcchtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 40. Er lacht und Graf Bossewitz stimmt ein. „Aber wieso denn, so sicher wie heute wird der Klub nicht immer spielen. Spielen Sie. Gesichert ist ja alles. Wie haben wir in den letzten Tagen abge schnitten?" „Danke, sehr gut. Ich habe die Abrechnung fertig gemacht. Wir haben einen Ueberschuß von vierzigtau send Mark in den letzten zwei Wochen erzielt. Aber — ich nehmen
. Sind Sie damit einverstanden?" „Ja, ich will fort von hier. Mich quält alles hier. Ich fühle mich unzufrieden." „Sie sollen die schöne Welt keimenlernen, Dixi. Ich will sie Ihnen zeigen, daß Sie Freude an ihr haben. Ich kenne sie schon ein wenig. Sie ist schön. Es gibt so viele Flecke, wo man glücklich sein kann." Am nächsten Tage. Onkel Otto hört, daß sich Dixi mit dem Gra fen verloben wird. Das! gibt ihm einen Stich. Es hält ihn nicht im .Hause, er muß hinüber, muH mit Dixi reden. Er betritt den „Grünen Kranz" lvieder
einmal. Er hat Glück, Frau Antonie läuft ihm nicht in den Weg. Dixi wird blaß, als sie ihn bekümmert eintreten sieht. „Willst du zu mir, Onkel?" „Ja! Ich muß dich einmal sprechen." „Komm mit zu mir in mein Zimmer, Onkel, da sind wir ganz ungestört." Als Onkel Otto und Dixi einander gegenübersitzen, sagt Onkel ernst: „So willst du dich wirklich heute mit dem Grafen Bossewitz verloben?" „Ja, Onkel!" spricht Dixi fest, aber ihr Gesicht- chen ist bleich. „Gefällt es dir nicht, Onkel?" „Es gefällt
mir nicht, so ist es, Dixi! Nichts ge gen den Grafen Bossewitz. Ich habe allerhand Re spekt vor seiner Tüchtigkeit bekommen, wenn es mir auch nicht gerade gefällt, was er aus dem kleinen, net ten Pulkenau gemacht hat. Ein Spielernest! Aber las sen wir das. Ich habe das Gefühl, Mädel, daß du ihn nicht lieb hast." „Vielleicht hast du recht, Onkel, aber ... die Ehen, die auf der Kameradschaft aufgebaut werden, müs sen die schlechte werden?" Onkel Otto lächelt. „Schlechte. . . nein! Das kommt drauf
, Drxr." „Du bist gut, Onkel, aber, warum sorgst du dich so um mich?" „Das will ich dir sagen!" entgegnet Onkel Otto nachdenklich. „Vor etwa zwei Jahren, als du noch ein kleiner Backfisch warst, da schriebst du mir ein mal einen Brief. Und dem Brief lag ein anderer bei, der nicht für mich bestimmt war, den du verseheint- lich dem Kuvert anvertraut hattest. An eine Tante Eleonore war er gerichtet. In Berlin!" Dixi wird über" und über rot, als er das erzählt. „Dir habe ich den Brief mitgeschickt