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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 17.02.1931
Umfang: 10
man sagen — in der unangenehmen Lage, eine ganze Liste von Morden auszuzählen, die von den Nazis in einem verhält nismäßig kleinen Zeiträume, innerhalb sieben Jahren, an Mitgliedern des Reichsbanners verübt worden sind. Und zwar: Fall Wolkow: Der Reichsbannermann Wolkow wird am 13. September 1924 ermordet. Fall Schulz: Der Reichsbannermann Schulz wird am 25. April 1925 ermordet. Fall Volkmann: Der Reichsbannermann Volkmann wird am 10. Mai 1925 erschossen. Fall Bräuer: Reichsbannerniann Heinrich Bräuer

wird am 6. Dezember 1925 mit Knüppeln totgeschlagen. Fall Bauder: Der Reichsbannermann Ludwig Bauder wird am 30. April 1925 ermordet. Fall Erdmann: Der Reichsbannermann Karl Erdmann wird am 28. Juli 1926 erschossen. Fall Doktor: Der Reichsbannermann Felix Doktor wird am 28. Juni 1926 erschossen. Fall Ahrensdorf: Die Jung-Reichsbannerleute Karl Tietze und Wollank werden auf der Durchfahrt durch das Dorf Ahrensdorf erschossen. Fall Röntgental: Im Juni 1930 werden zwei Reichs bannerleute in Röntgental überfallen

und erschossen. Fall Unlank: Am 9. Jänner 1928 wird der Reichsban- Inermann Unlank bei Osnabrück erschosien. Fall Geidorn: Am 16. Mai 1928 wird der Reichsbanner mann Geidorn in Eimsbüttel bei Hamburg von einem Na tionalsozialisten erschossen. Fall Schmidt: Am 28. April 1929 wird der Reichs bannermann Schmidt in Frankfurt a. M. von dem Na tionalsozialisten Schütz erstochen. Fall Haupt: Am 25. Oktober 1930 wird der Sohn des Bürgermeisters Haupt bei Mainz durch den Nationaliozia- listen Arzberger erschossen

- Jm Mai 1930 werden durch Nationalsoz.allsten bei Zusammenstößen in Berlin, Fürstenwalde. Pirmasens. Sie- fersheim, Hürth. Köln. Osnabrück, Frankfurt a. £>., Duis burg, Oranienburg. Zella-Mehlis 13 Menschen getötet. Fall Schneider: Der Reichsbannermann Schneider und sein Freund Gras werden am 1. Jänner 1931 von Nazis erschossen. Diese Mordliste der Nazis kann sich sehen lasten. Sie gibt der Kultur, mit der die Apostel des „Dritten Reiches" ihr zukünftiges Staatsideal auszugestalten gedenken

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 30.11.1921
Umfang: 16
den Fall. Ihnen passierte etwas, ge setzt den Fall, Sie verschwänden aus dem öffentlichen Leben: gesetzt den unangenehmen Fall, daß Sie zu Ihrem Unglück er mordet werden. Was wird dann mit Ihrem Lande geschehen?" „Ich habe keine blasse Ahnung davon." bekam ich zur Ant wort. Ich legte diese Frage auch anderen vor und habe die Antwort empfangen, daß in solchem Falle mit großer Wahr scheinlichkeit ein Bürgerkrieg ausbrechen würde, da es unmög lich wäre, sich auf die Person des Nachfolgers

zu einigen. Ist es unter solchen Umständen überraschend, daß die ungarische Nation sich nach einer ge regelten Regierungsform sehnt? Ebenso natürlich ist es. daß sie ihren künftigen König aus den Reihen der eige- nen Dynastie zu wählen wünscht. Würden andere Nationen an ders handeln? Gesetzt den Fall.'wir hätten den Krieg verlo ren und man würde die Forderung an uns richten, das Haus Windsor für immerwährende Zeiten abzusetzen, weil irgendein Mitglied dieser Famiile irgendein Verbrechen begangen hätte. Was würden wir in solchem Falle

tun? Würden wir nicht gegen eine derartige Forderung mit aller Ent schiedenheit protestieren undalles tun. um unsere Dynastie zu erhalten? Eine derartige For derung steht ohne Beispiel da in der Weltgeschichte. Lord Newton erinnerte an dieser Stelle seiner Rede an den Fall Napoleons Bonapartes, und fuhr dann fort: „Im gegen wärtigen Augenblick sitzt König Konstantin auf dem griechischen Thron, dem sich bestimmt nicht nachsagen läßt, er wäre im Krieg ein Freund der Entente

gewesen. Da ist aber auch der Fall Bulgariens. Ich selbst habe stets daran gezweifelt. daß einzelne Menschen in dem Maße für den Krieg verantwortlich wären, wie dies vielfach angenommen wird. Gibt es aber einen, der mehr als jeder andere mit solcher Verantwortung belastet ist, so ist es meines Erachtens Ferdinand von Bulgarien. Nun *) Was nach den letzten Vorkommnissen wohl mit Recht be zweifelt werden kann! D. R SEITE 237

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 02.03.1927
Umfang: 4
' ich gleich zu dir, weil ich weiß, daß du in Steuer- fachen die beste Auskunft geben kannst..." „Wegen der neuen Einkommensteuer?" fragt der Bürgermeister. „Nichts leichter als das.... In diesen Fragen kenn' ich mich wirklich ganz besonders aus, denn es vergeht keine Woche, daß nicht jemand kommt und fragt — Also du, du hast ein Geschäft und ein Haus und zahlst na türlich in diesem Fall... du zahlst.. Aber wart', fragen wir lieber gleich den Sekretär, dem kom men solche Fälle in der Woche ein paarmal

der Bürger meister, „der Wögerlechner möcht' wissen, was er jetzt nach dem neuen Gesetz für eine Einkom?- mensteuer zahlen muß. .. Er hat also ein Haus, ein Geschäft..." „Nichts leichter als das," sagt der Sekretär, „in dem Fall natürlich und wo der Wögerlechner verheiratet ist, da macht das.. da muß man na türlich ... Ueberhaupt wenn wir in dieser Ge schichte ganz sicher gehen und eine abweichende übergeordnete Entscheidung vermeiden wollen, dann ist's am besten, wir fragen gleich beim Steueramte

an ..." Eine Viertelstunde später am Telephon: „Hier Marktgemeinde Münzbach, Gemeinde sekretär Stierwallner! Könnte ich vielleicht we gen einer dringenden Auskunft den Herrn In spektor sprechen? . . . Herr Inspektor? Ja? Sie, Herr Inspektor, ich möchte fragen, was muß denn nach dem neuen Gesetz der Inhaber eines Eisen geschäftes, der gleichzeitig Hausbesitzer und auch verheiratet ist, für eine Einkommensteuer zah len . . ." „Das ist natürlich ein ganz einfacher Fall, ein Fall, wie er bei uns im Tag zehn- bis zwanzig mal

Stück . . ." gibt der Sekretär zur Antwort. „Vier Kinder . . . ? Ja dann . . . dann kann entweder in dem einen Fall . . . oder es kann auch sein, daß . . . kurzum, ich möchte bei dieser Sachlage doch nicht der wirklichen Entscheidung vorgreisen und meine, es ist am besten, wenn ich zuerst den Fall dem Herrn Oberfinanzrat vor lege und Ihnen später die kompetente Auskunft gebe . . ." Einen Tag später beim Oberfinanzrat. „Herr Oberfinanzrat, da ist gestern aus Münzbach vom Gemeindeamte

eine telephonische Anfrage in einer Einkommensteuerfrage gekommen. Die Münz bacher rekurieren in Steuersachen besonders gern und deswegen habe ich die Auskunft vorläufig hin ausgeschoben . . . Der Steuerpflichtige hat also ein Gewerbe, ist Hausbesitzer, verheiratet, besitzt vier Kinder. . ." „Nun dann ist die Sache ganz klar! Der Fall wird natürlich nach Schema 5, Tabelle 8 be handelt! Das heißt, wenn natürlich von den vier Kindern noch keines im erwerbspflichtigen Alter steht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.06.1915
Umfang: 8
Erkrankungen an Flecktyphus in 7 Be zirken (23 Gemeinden) festgestellt. In den übri gen Verwaltungsgebieten gelangten vom 23. bis 29. Mai l. I. in Spitälern und Konzentrations lagern 289 Flecktyphusfälle zur Beobachtung, und zwar 3 Fälle in Wien, 1 Fall in Blumau-Gün- selsdorf (Bezirk Baden) und 234 Fälle in Gmünd in Niederösterreich, 1 Fall in Zwettl (Bez. Urfahr) in Oberösterreich, 3 Fälle in Gröding und 1 Fall in Vetterbach-Thalgau im Bezirke Salzburg in Salzburg, 2 Fälle in Kapfenberg (Bez. Bruck

a. d. Mur), je ein Fall in Feldkirch, Altneudörfel (Bez. Radkersburg), in St. Ruprecht a. d. Raab und Weiz im Bezirke Weiz, 14 Fälle in Wagna (Bez. Leibnitz), sowie 1 Fall in Mürzzuschlag und 6 Fälle in Wartberg im Bezirke Mürzzuschlag in Steier mark, 1 Fall in Wolfsberg in Kärnten, 1 Fall in Telfs (Bez. Innsbruck) in Tirol, je ein Fall in Hohenmauth und Chaisen in:' Bezirke Hohen- mauth, je 1 Fall in Praskacka und Urbanitz, so wie 3 Fälle in Hohenbruck und Nepasitz im Bezirke Königsgrätz, je 3 Fälle

in Smiritz (Bez. Königin hof a. d. Elbe) und in Plan, sowie 1 Fall in Muto- witz (Bez. Rakonitz) in Böhmen. Ferner ist in Böhmen 1 Spitalsbediensteter in Chotsen (Bez. Hohenmauth und 1 Krankenpflegerin in Jaromer (Bez. Königinhof a. d. Elbe) an Flecktyphus er krankt. Rettungsabteilung der freiw. Feuerwehr Schwaz. Im Monat Mai führte die Rettungsabteilung der freiw. Feuerwehr Schwaz 6 Wundverbände, 9 Ueber- führungen und 57 Militärtransporte durch. Hütteneröffnung. Die Unterkunftshütte „Berg alm" am Fuße

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.06.1915
Umfang: 8
. In den übrigen Verwaltungsgebieten sind 46 Blatternfälle aufgetreten, und zwar 1 Fall in Blumau-Günselsdors (Bezirk Baden) und 3 Fälle in Stößing (Bezirk St. Pölten) in Nieder österreich, 3 Fälle in Linz in Oberösterreich, je 2 Fälle in Graz und Bruck an der Mur, sowie 1 Fall in Knittelfeld (Bezirk Judenburg) in Steiermark, 4 Fälle in Kufstein-Wörgl in Tirol, je 1 Fall in f errlich-Neudorf (Bezirk Dux) und Nusle (Bezirk önigliche Weinberge), sowie 2 Fälle in Soborten (Bezirk Teplitz) in Böhmen, 3 Fälle

in Altwasser (Bezirk Bärn), je 1 Fall in Luckowitz und Rakowa im Bezirke Holleschau, in Bilsko und Köllein im Bezirke Littau, sowie in Unterlangendorf (Bezirk Sternberg), 4 Fälle inProßnitz, ferner 7 Fälle in Prerau und 1 Fall in Ober-Moschtenitz im Bezirke Prerau in Mähren, 1 Fall in Oderberg und 2 Fälle in Schönichl im Bezirke Freistadt, 2 Fälle in Freudental und 1 Fall in Oberzukau (Bezirk Ta schen) in Schlesien. Bei 15 Erkrankungen handelt es sich um Militärpersonen, hauptsächlich um Re kruten

, die aus wiedergewonnenen Gebieten Ga liziens und der Bukowina zugereist sind. Je ein Fall betrifft einen Ortsfremden aus Galizien und Ungarn, die übrigen 29 Fälle betreffen Einhei mische. Fonds für Kriegsinvalide Bedienstete im Be reiche des k. k. Handelsministeriums. Im Handels ministerium ist ein Fonds mit der Bezeichnung „Fonds für kriegsinvalide Bedienstete im Bereiche des k. k. Handelsministeriums" gebildet worden. Aus diesem Fonds sollen in erster Linie jenen Krankenanstalten und Instituten

, das er voriges Jahr um 800 Kronen kaufte, für 2296 Kronen veräußert. Er wurde wegen Wuchers angezeigt. Das Bezirks gericht Arnfels verurteilte den Bauern zu einer Woche Arrest und V e r f a l l d e r O ch s e n. — Ein anderer Bauer veräußerte Ochsen, die er um 1000 Kronen erstand, um 3064 Kronen. Der Be zirksrichter verurteilte auch diesen Wucherer zu einer Woche Arrest. Gleichfalls wurde auch hier und ebenso bei einem dritten Bauern, der ebenfalls nach dem Beispiel der ersteren wucherte, auf Ver fall

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 26.06.1909
Umfang: 8
erfolgte heute früh eine Explosion schlagender Wetter, wodurch acht Bergleute getötet und acht verletzt wurden. (B r a n d u n g l ü ck.) In Wattwil bei St. Gallen brannte in der Nacht zum 21. Juni ein Wohnhaus nieder. Sechs Männer und vier Frauen sind ini Feuer umgekonimen. Innsbrucker Schwurgericht. (Sechster Fall.) Am 18. Juni vormittags wurde der im Jahre 1874 zu Pregassina geborene, ledige Handlanger Maximilian Toniatti wegen des Verbrechens der Notzucht und der Uebertretung der öffentlichen

Sittlichkeit zu 2 ^2 Jahren schweren Kerkers mit einem Fasttag vierteljährlich verurteilt. (Siebenter Fall.) Nachmittags war angeklagt der 57 jährige, ledige Knecht Markus Muglach aus Rietz wegen Verbrechens der Notzucht, der schon 1896 wegen Notzucht und Schändung zu 2 ^2 Jahren Kerker verurteilt worden war. Er wurde zu 18 Monaten schweren Kerkers mit einem Fasttag vierteljährig ver urteilt. (Achter Fall.) Am 19. Juni vormittags hatte sich Johann Starre, geb. am 29. August 1867 zu Eberndorf in Kärnten

, lediger Hotelportier, wegen des Verbrechens der Notzucht, Verbrechens der Schändung und der öffentlichen Gewalttätigkeit im Sinne des 8 81 zu verantworten. Das Urteil lautete auf 5 Jahre schwerem, mit einem Fasttage vierteljährig verschärften Kerker. (Neunter Fall.) Otto Pedit, der am 19. nachmittags wegen Betrugs zur Verhandlung stand, erhielt 15 Monate schweren, mit einem Fasttage viertel jährig verschärften Kerker. (Zehnter Fall.) Der des Verbrechens des versuchten Raubmordes an der Witwe Rauch

im Kirschentale angeklagte Gustav Wissiak wurde bei der am 21. nachmittags festgesetzten Verhandlung von dem ihm zur Last gelegten Verbrechen freigesprochen. Die Geschworenen verneinten die auf versuchten Raubmord lautende Hauptfrage und bejahten die Frage auf Sinnesverwirrung, der Gerichtshof mußte daher infolge dieses Verdiktes ein freisprechendes Urteil fällen. (Elfter Fall.) Der Wohnungseinbrecher Anton Kaplenig, welchem am 22. Vormittags der Prozeß gemacht wurde, erhielt wegen mehrerer Einbrüche

eine schwere und verschärfte Kerkerhaft von 18 Monaten zuerkannt. Er wurde ferner zur Schadenersatzleistung an die Bestohlenen verurteilt. (Zwölfter Fall.) Bei der am 23. ds. Vor mittag gegen den am 1. August 1886 zu Velden in Bayern geborenen Max Eigensreiter durchgeführten Verhandlung wegen Notzucht wurde der Angeklagte schuldig erkannt und zu 4 Jahren schweren Kerker verurteilt. (Dreizehnter Fall.) Nachmittag stand vor den Geschworenen der am 1. Mürz 1879 in Inns bruck geborene, verehelichte Josef

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 02.06.1912
Umfang: 12
der gewaltige und hochherzige Sieger nicht die Ge danken aller Helden und Könige gehabt, die Ge danken zu herrschen und zu gebieten? Hat er nicht einen deutschen Kaiser im Herzen gehabt, und ist es nicht ein großes Glück für Deutschlands Selbstän digkeit gewesen, daß er mitten im Laufe der Siege und Entwürfe gefallen ist? So haben sowohl Pro testanten als Katholiken gefragt, und Viele zu dem frühen Fall des Gewaltigen dem Vaterlande Glück gewünscht. Wir werfen auf diese Ansicht uud

auf dieses deutsche Glück einen kurzen Blick. Hätte der große Gustav Adolf fortgelebt und fortgesiegt lind wäre er durch seine Partie und seine Glau bensgenossen Kaiser von Deutschland geworden, und es auch nur ein halbes Menschenalter geblieben, so sähen wir ans jeden Fall ein ganz anderes Deutschland und in vielen Beziehungen gewiß auch ein ganz anderes Europa als jetzt. Kein Zweifel, hätte er durchgesiegt, und die höchste Herr schaft im Reiche gewonnen, so sähen wir jetzt wahr scheinlich ein noch mehr

protestantisches Deutschland, wodurch unser Volk weder schwächer noch unglück licher sein würde. Deutschland in seinem innersten heiligsten Wesen, in seiner Art, Sitten und Sprache konnten durch die Schweden nicht beschädigt werden, durch ein ganz rein germanisches Volk, durch einen König, welcher der Sprache und Art nach mehr als ein halber Deutscher war. Auf jeden Fall war das kleine schwedische Gewicht, an deutsche Schwere ge hängt, so gering, daß das Schwedische wohl fürchten mußte, in dem Deutschen

, und so aus alter Gefahr von den slavischen Reichen zu dem alten Muterlande mehr zurückgeführt? Das hätte auf jeden Fall das Vaterland dabei gewonnen, daß es die folgenden sechzehn Jahre nicht so wild und scheußlich von allen europäischen Horden wäre dnrch- zogen und verwüstet, daß es den romanischen Li sten und Zettelungen Frankreichs nicht endlich so wäre preisgegeben worden. Und sehen wir auf die Jahre 1630 und 1630, wo war unser liebes Deutsch land damals und in welchen Händen war cs? Wo war sein Licht

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 06.06.1915
Umfang: 20
allem Anschein nach alles daran, die Festung zu halten, nicht we gen der Wichtigkeit derselben für den weiteren Verlauf des Feldzuges, sondern aus anderen Gründen. Es ist erinnerlich, welchen Jubel der Fall der Festung bei allen unfern Gegnern aus löste. In Rußland wurden großartige Freuden- kundgebungen und festliche Umzüge veranstaltet. Das Volk war der Meinung, der Fall der Festung bedeute den endgültigen Sieg und das baldige sieg reiche Ende des überaus schweren Krieges. In England und Frankreich wurde

als nächste Folge der baldige Fall von Krakau erwartet und verkün det. Wir alle wissen noch, wie schwer bei uns der Fall der Festung empfunden wurde. Ter Besitz von Przemysl galt als das Unterpfand eines glücklichen Verlaufes des Krieges. Man konnte sagen und schreiben was man wollte, der Fall der Festung war in den Augen vieler der unfehlbar sichere An fang eines traurigen Endes. Die letzten Wochen ha ben uns augenscheinlich gezeigt, daß den: tatsächlich nicht so war. Sicher aber ist, daß die neuerliche

, bis die nächste Nummer des „Boten" in d:e Hände Leser kommt, ist ber Fall der Festung bc- siegeli. Diesem Fortschritt bei Przemysl stellt sich würdig an die Seite ein glänzender Sieg und die Eroberung der wichtigen Stadt Stryj rechts um ten von Przemysl gegen die Karpathen hin bura) die Armee des Generals von Linsingen, wobei sehr zahlreiche Beute an Gefangenen und^ Geschützen gemacht wurde. Stryj war ein Hauptstutzpunlt der Russen und Bahnknotenpunkt erster Güte; es lau sen dort nicht weniger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 21.11.1956
Umfang: 8
) angehalten und gefragt, ob sie irgendeine Hilfe leisten können- Im zweiten Fall wurde in einem steirischen Dorf ein Aus zügler von seinen eigenen Familienmitgliedern zu Tode gehungert; das ganze Dorf kannte die Verhältnisse, niemand erstattet# aber eine Anzeige. Vor Gericht sagten die Menschen als Zeugen: Was geht mich der Nachbar an? Da es offenbar nicht möglich ist, durch einen Appell an die moralische Gesinnung des einzelnen solche unmögliche Fakten zu vermeiden, müß ten wir die Beistandspflicht

der Vorstellungen im Leokino vor Unterausschuß sein, der sich mit der Frage eingehend beschäftigen müßte. Minister Dr. Tschadek kam dann auf den Fall Graf & Stift zu sprechen- Dieser Fall hat den Gerichten bis jetzt sehr viel Kopfzerbrechen bereitet. Es wurde bereits eine ganze Menge von Zeugen einvernommen. Es ist die Frage aufgerollt worden, inwieweit die Rede eines Funktionärs als Anstiftung gewertet werden kann. Der ge naue Wortlaut der Rede war nicht mehr zu rekonstruieren; denn die Aussagen der vierzig

Zeugen haben einander in vielen Punkten widersprochen. Dadurch hat sich die Unter suchung verständlicherweise sehr in die Länge gezogen. Der Fall konnte auch deshalb noch nicht er ledigt werden, weil keinerlei Spruchpraxis auf diesem Gebiet vorliegt. Diese Bestimmungen des Antiterrorgesetzes haben bisher noch in keiner Gerichtsverhandlung Anwendung ge funden, so daß der Richter vor einem juristi schen Neuland steht. Tatsächlich ist beim Ministerium vom Ver teidiger der Angeklagten ein Antrag auf Nie

derschlagung des Verfahrens eingebracht wor den, der eine ganze Reihe beachtlicher Argu mente enthält. Ich kann einen solchen Antrag nicht einfach in den Wind schlagen, sondern bin verpflichtet, ihn genau so zu prüfen wie etwa ein Gnadengesuch. Ich bin daher heute noch nicht in der Lage zu sagen, wie die Dinge weiterlaufen werden. In der an mich gerichteten Anfrage hat es geheißen, die Freiheit der österreichischen Ar beitnehmer sei gefährdet, dieser Fall sei ein Fanal. Wenn sich in zehn Jahren

ein einziger Fall einer solchen Uebertretung ereignet, dann kann man noch nicht behaupten, daß die Frei heit der Staatsbürger auf das ärgste gefähr det ist. Selbstverständlich muß man den Fall individuell prüfen; es geht aber zu weit, gene relle Maßnahmen zu fordern, weil in zehn Jahren erstmalig in der Zweiten Republik ein solcher Tatbestand gesetzt wurde. Je weniger wir solche Fälle auf eine politische Ebene schieben, desto leichter wird es sein, zu einer gerechten und vernünftigen Entscheidung zu kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 09.08.1913
Umfang: 10
müßte, so lange diese Verträge in Geltung wären. Im Jahre 1917 läuft nun gleichzeitig der Ausgleich mit Ungarn ab. Die Voraussetzung für die Aufstellung eines Zolltarifes ist demgemäß die Beantwortung der Frage: Bildet Oesterreich mit Ungarn ab 1917 wie bisher ein gemeinsames Zollgebiet oder nicht? Ist ersteres der Fall, dann erhalten wir einen gemeinsamen österreichisch-ungarischen Zollta rif, im anderen Falle muß Oesterreich für sich einen eigenen machen und Ungarn ist damit in wirtschaftlicher

zu sein, kann man sagen, daß dies der Fall sein wird. Es wird dies sogar der Fall sein, selbst wenn das österreichische Abgeordneten haus eine Trennung beschließen würde, weil die Krone selbst einen weiteren Zerfall der Habsbur germonarchie die Sanktion verweigern würde. Damit ist aber auch bereits gesagt, daß Oester reich-Ungarns Zolltarif auch punkto Getreidezölle seinen alten Standpunkt beibehalten wird und weil Oesterreich in Verbindung mit Ungarn noch immer Getreideausfuhrstaat ist und noch lange bei besserer

Erschließung der Böden bleiben wird und weil Ungarn einer Erniedrigung dieser Zölle seine Zustimmung aus keinen Fall in seinem urei gensten Interesse geben kann. . Der neue Balkankrieg. Die Friedensverhandlungen in Buka rest haben zu einem Norfrieden geführt. Der bezügliche Vertrag wurde am Donnerstag unter zeichnet. Die Forderungen der einzelnen Delegierten schienen zuerst unerfüllbar und es hatte den Anschein, als ob ein Eingreifen der Mächte in die Verhandlungen notwendig sei, um die Dinge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1915
Umfang: 8
-Ungarns und Deutschlands in Besitz genommen worden. Wenn nichts bisher die unerschütterliche Siegeszuversicht heuchelnden Staatsmänner des Vierverbandes ab halten konnte, ihren geduldigen Völkern den senden Kriegswillen zu verkünden, der Fall Wn- schaus wird es ihnen unmöglich machen, die mutige Pose noch länger beizubehalten. Noch ist der Kampf in Polen und in Kurland nicht zu Ende, noch lei sten die Russen an wichtigen Stellen des Kampf- -'üetes großen Widerstand, doch der Fall War schaus bedeutet

. Noch vor einigen Tagen haben die russischen Staatsmänner in der Reichsduma ihren Kriegswillen besonders betont, obwohl der russische Kriegsminister den Fall Warschaus bereits ankün digen mußte. Die gleiche Hartnäckigkeit herrscht in London und Paris, obwohl die Sorge über die be vorstehenden entscheidenden Kämpfe auf dem west lichen und südlichen Kriegsschauplatz nach dem Falle von Warschau ihnen schon wochenlang im Nacken saß. Sie werden die wie ein kategorischer Impe rativ auf sie einstürmenden Friedensnotwendig

des gesunden Ver standes fühlt, daß jeder weitere Versuch, diesen Krieg gegen die Zentralmächte fortzuführen, ein unsübnbares Verbrechen au den eigenen Völkern wäre. Und doch wird dieses Verbrechen geschehen, zumal kein neutraler Staat mehr vorhanden ist, der Autorität, Unparteilichkeit und guten Willen genug besitzt, die trennenden Mauern des Hasses zu beseitigen und einer energischen Friedensvermitt lung den Weg zu bahnen. Trotzdem bringt uns der Fall Warschaus wieder dem Frieden um ein gewaltiges Stück

. War die Russen in Warschau verlieren. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Es handelt sich bei der Eroberung von Warschau nicht nur um einen militärischen Abschluß großer Unternehmungen, sondern um eine Tatsache von ungeheurer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit dem Fall Warschaus ist das Zentrum der polnischen Industrie in deutsche Hände gefallen und der große Kreis der industriellen Beziehungen wieder ge schlossen, nur daß die wirtschaftlichen Kräfte Po lens jetzt nicht mehr im Interesse Rußlands arbei ten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.12.1934
Umfang: 8
beizubehalten. Für den Fall, daß sich die Bevölkerung mehrheitlich für dieBeibehaltung des Status quo entscheiden sollte, würde es notwendig sein, eine saarländische Nationa lität für die Personen zu schaffen, die bisher auf Grund der territorialen Souveränität die deutsche Nationalität besaßen. Ter Bericht sieht jedoch die Möglichkeit vor, daß für die deut sche Nationalität optiert werden könne. DiejenigenPersonen, die zurzeit nicht die deutsche Nationalität besitzen, werden ihre gegenwärtige Nationalität

behalten, es sei denn, daß sie für die saarländische Staatsangehörigkeit optieren. Ein wichtiges Kapitel des Berichtes ist die Anwendung der be reits vor einigen Monaten festgesetzten Garantien für die stimmberechtigte Bevölkerung des Saargebietes gewidmet, kür den Fall, daß das Saargebiet an Deutschland oder an Frankreich fallen sollte. In ausdrücklichen Erklärungen ha ben sich Außenminister Baron Neurath für Deutschland und Laval für Frankreich verpflichtet, daß alle Bewohner des Saargebietes

ist. verlangen, daß der betref fende Fall dem Haager Schiedsgerichtshof unterbreitet werde. Ter Bericht des Dreierkomitees stellt fest, daß die Souveränität Deutschlands oder Frankreichs für den Fall, daß ihnen das Saargebiet zufällt, nicht in ständiger Weife beschränkt werden könne, so daß diese beiden Länder nicht verpflichtet sind, den Einwohnern des Gebietes oder gewissen Kategorien derselben eine bestimmte Behandlung zuteil wer den zu lassen, jedoch sollen die Folgen eines raschen Regime wechsels

vermieden werden. Die beiden Regierungen haben sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Uebergang von einem Regime zum anderen zu'erleichtern. Wie bereits in einer früheren Meldung erwähnt wurde, enthält der Be richt auch die Bestimmung über die Beibehaltung der aus der Sozialversicherung entsprungenen Rechte und über den Kaufpreis der Kohlenbergwerke für den Fall, daß das Saargebiet zu Deutschland käme, sowie über die Möglichkeit der Bewohner, das Saargebiet zu verlassen und ihre Güter

sehr schwierig gewesen. Zuerst habe es sich darum gehandelt, Deutschland von der Zweckmäßigkeit der Aussprache zu überzeugen. Unter den Einzelsragen sei die schwierigste die Besitzfrage der Kohlengruben gewesen. Die französische Regierung habe nämlich nach dem Vertrag Eigentumsrechte auch für den Fall eines für Deutschland günstigen Abstimmungsergebnisses geltend machen können und dafür als Rückkaufssumme zuerst 300 Millionen Gold mark verlangt. Englische Saarpolizisten L o n d o n, 5. Dezember. (DNB

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 8
Datum: 16.08.1895
Umfang: 8
es freilich oft sehr stürmisch zugeht. Dies war besonders im Bezirke Favoriten der Fall, wo im dritten Wahlkörper die Candidatur des von den Deutschnationalen heftig bekämpften, gewesenen Gemeinderathes Trambauer mit 290 christlichsozialen gegen 198 deutschnationale Stimmen aufrecht zu erhalten beschlossen wurde. In Budapest findet Ende dieses Monats eine Conferenz der ungarischen Bischöfe statt. Dieselbe wird zu der bevorstehenden Einführung der Civilehe in Ungarn Stellung nehmen

Gesetzentwürfe an. Es folgten lebhafte Ovationen für den Schatzminister, der so glänzende Erfolge erzielte, für den Ministerpräsidenten und die Ge- sammtregierung, welche mit Glück unter dem Bei fall des ganzen Landes (?) ein großes Werk voll führte. Nach den Dankesworten Sonnino's, welcher auf die Sicherung des Gleichgewichtes im Staats haushalte hinwies, und Crispi's wurde der Senat auf unbestimmte Zeit vertagt. Damit ist jetzt für einige Zeit Frieden und Ruhe in den Parlamenten dieses Landes

, hat die Regierung für den Fall etwaiger Ruhestörungen an dem Tage, an welchem das Schulgesetz angenommen werden sollte, strenge Maßregeln getroffen. — Die Entscheidung über das belgische Schulgesetz ist gefallen. Durch die Annahme des Art. 4 wird in den öffentlichen Schulen dem Religionsunterrichte wieder die gebüh rende Stelle angewiesen; im Triumph zieht die Religion wieder ein in die Schule, aus welcher sie das unselige Gesetz von 1879 verbannt hatte. Das Gesetz von 1884 hatte den Empfindungen der Katholiken

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 02.02.1913
Umfang: 12
ur Bursch war. ur Mit den aufrichtigsten Grüßen Ihr ergebener ur Otto Bra it n e r, ur Priesterseminar, Speyer, Rheinpfalz." Dies schrieb, und das sei noch einmal betont, jener Jesuit, der mit dem geraubten Knaben unab lässig in Briefwechsel stand, ihm Geld und Bücher schickte und ihm seinerzeit nach Bethlehem bei Im mensee schrieb, daß die Ettern die Nachforschungen neuerlich stärker betrieben, weshalb er zur größeren Sicherheit in das Institut bei Turin werde gebracht werden. Auf den bekanntett Fall

Jams der sich bald nach dem jesuitischen Pradler Knaben raub im Frauenkloster zu Zams zutrug, will ich jetzt nicht weiter eingehen; einesteils weil ich dem durch die lächerlichen Ghezze Plakate etwas deut licher bekannt gewordenen Dr. Greiter keine Hand habe zu einer, wenn auch noch so zwecklosen Konfis kation geben mag, und andcrnteils darum, weil dieser Fall ohnehin in Bälde vor dem Schwurgericht aus führlich ausgebreitet und klargelegt werden wird. Dabei werde ich zur Erhärtung meines guten

, auch jetzt noch eisenfest anhaltenden Glaubens an das, was die Mutter der Klosternovizin über ihre Er lebnisse an der Klosterpforte zu Zams mir und dem Gericht erzählt hat, den Pradler Knabenraub heran ziehen und den geraubten Knaben und dessen Eltern zum Zeugnis der ehernen Wahrheit dem verehr- lichen Publiko vorführen. Der Fall Volders der erst ganz kürzlich, genau geredet in der aus verkauften Nummer 672, veröffentlicht worden und darum noch allen iit frisch blühender Erinnerung ist, kann als ein greifbares

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1911
Umfang: 12
keine Dienstboten mehr, und mehr als ein Fall läßt sich nachweisen, daß Besitzer von Landwirtschaften genötigt sind, ihr Anwesen zu verkaufen, weil sie dieselben bei dem notorischen Mangel an Dienstboten nicht mehr zu bewirtschaften vermögen. Das Land wird entvölkert, dagegen zeigen die Städte ein geradezu unheimliches, sprunghaftes Anwachsen. Es gibt Fälle, daß btädte und größere Orte innerhalb 25—30 Jahren um 100 und mehr Prozente Zunahmen. Wodurch aber nahmen sie so rapid zu? Dadurch daß die von der heimat

, kurz und gut überall auf der Welt. Länder, welche heute noch als Käufer industrieller Artikel gelten, treten morgen in die Reihen der Verkäufer ein und so muß denn nach Adam Riese dereinst der Tag kommen, wo die Industrie-Unternehmungen zusammen brechen werden, wie Kartenhäuser. Wenn dies auch nicht bei allen Industrie-Unter nehmungen gleichzeitig und gleichartig der Fall sein wird, so wird es doch bei vielen unausbleiblich sein. Da tritt nun der Moment ein, wo die Stadtflucht einsetzen

und mühsamer erfolgen würde. Das ist in erster Linie bei einer Ausgabe für eine Reise, für eine Sommer frische der Fall. Wäre der Verdienst kleiner, dann könnte man an eine solche Ausgabe kaum denken. Zudem tragen noch eine Masse anderer Momente dazu bei, eine Sommerfrische, eine Erholungsreise energisch zu verlangen. Die Hast und Unruhe, die in tensive angestrengte Arbeit, die Unannehmlich keiten der Großstadt, Lärm, Staub, Rauch etc. — das alles verlangt mit kategorischem Imperativ ein Ausspannen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 15.02.1913
Umfang: 10
. Zweitens, daß Italien zur wohlwollen den Neutralität verpflichtet ist, wenn Oe st er reich von Rußland augegrifsen wird. Drittens gelobtOe st erreich - Ungarn wohl wollende Neutralität für den Fall, daß Italien mitFrankreich imKampfe liegt. Viertens ist e ine tätige Hilfeleistung z wisch en dem Deutschen Reiche und Italien ver einbart, wenn Frankreich einen der beiden Staaten angreifen sollte. In dem Augenblicke, in dem einer der vertragsschlie ßenden Teile sich zu einer Angriffspolitik

vermag. Es wurde durch dieselbe der für das Deulsche Reich äußerst mißliche Umstand betont, daß Oesterreich- Ungarn für den Fall ganz passiv bleiben kann, wenn Deutschland von Frankreich mit Krieg über zogen wird. Es wurde in dem betreffenden Ar tikel („Augsb. Postztg." Nr. 68 vom 11. Febr. 1913) gesagt: „Deutschland hat dermalen keinen Angriff von Rußland zu befürchten, Oesterreich aber täglich, und für diesen Fall steht ihm das große deutsche Schwert zur Verfügung. Hin gegen hat Oesterreich

von Frankreich keine Kontrahage zu ge wärtigen, wohl aber fuchtelt dieses stets dem Deutschen Reiche vor der Nase herum. Hat nun für diesen Fall Deutsch land Oesterreich an der Seite? Nicht die Spur; das geht Oesterreich nichts an. Wien verfügt also in seiner Lebens frage über die deutsche Armee, Deutschland aber in seiner Lebensfrage nicht über das Heer Oesterreichs. Wäre Oester reichs Platz im Kriege gegen Frankreich verläßlich durch Italien ausgelüllt, so ließe sich die Sache noch halbwegs für erträglich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1915
Umfang: 8
aus den galizischen Karpathen-Niederungen hinausgeworsen und zum Entsätze Heranrücken können. Aber auch diese Leute waren gestern durch die Hiobsbotschaft verblüfft. Die amtlichen Berichte der letzten Tage sprachen eben noch mit größter Zuversicht von der Widerstands- krast der Festung. Aus keiner Silbe ließ die am Samstag abends verbreitete Mitteilung des Gene ralftabes erkennen, daß sich zum Angreifer nun noch der Hunger als Feind gesellt hatte. Der ganze Ton fall des Berichtes erzeugte vielmehr den Eindruck

, daß die Forts noch lange allen Stürmen trotzen .werden.. V' * * ' ' V. " ; " ^ * Militärisch ist der Fall der Festung für den Augenblick von nicht allzugroßer Bedeutung. Die Operationen der Russen in Westgalizien und in den Karpathen konnten durch die von allen Seiten um gangenen Forts längst nicht mehr behindert werden. Die Eisenbahnverbindung von Ostgalizien nach den: Westen und gegen die Karpathen, die durch den Fortsgürtel unterbunden war, ist wohl auch längst durch Hilfsgeleise, die außerhalb

des Feuerbereichs der Forts angelegt wurden, hergestellt worden. In Betracht kommt lediglich, daß die Forts erhebliche russische Kräfte und eine sehr zahlreiche Artillerie gebunden haben, die nun den feindlichen Stellungen Verstärkungen bringen. Aus spätere Kämpfe aber kann der Fall der Festung stark zurückwirken. Die Russen werden zweifellos die Forts der Festung rasch instand setzen und aut armieren; sollte nun der Krieg für später Kämpfe in diese Gegend tragen, dann ist die Festung eine starke Stütze

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