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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 22.11.1873
Physical description: 8
kann auch diejenigen »och nicht zur BerfassungS- partei rechne», die uur eine Verfassung überhaupt, aber nicht diese wollen. Aber SineS ist.e« undda« charakterisirt die VerfassungSpartei > >in Oesterreich wirklich, nämlich daß sie die Ausbildung, gewisser in derselben enthaltenen Prinzipien anstrebe und die Prinzipien, die in der Verfassung unzweideutig ihren Ausdruck gefunden haben, sind ein gewisses Maß der staatlichen Einheit, welches nach Anficht der Verfassungspartei

nicht weiter vermindert werden darf, und der Freiheit. Das ist dasjenige, was die VerfassungSpartei charakterisirt. Ihre Gegner sind entweder ge>,en die Einheit oder gegen die Freiheit, oder gegen beide zugleich. Das versteht man in Oesterreich unter Verfas sungSpartei. Diese Partei nun sollte zersetzt werden —- daS war die große Aufgabe, welche sich voran» gegangene Regierungen gesetzt hatten. Und was ist die Folge? Es ist Folge die, daß die Verfassung^ Partei aeeiniater dasteht, als sie jemals dagestanden istl

(Rnfe links: Bravo l) Denn die Verschieden- heiten einzelner Ansichten, aber Einheit in den Zie len und in der Aufgabe, das charakterisirt gerade die einige Partei, die eine wirkliche Partei ist und daher freie individuelle Ansichten zuläßt, wäh- rend dort, wo jeder auf Kommando seine Ansicht haben muß, von einer Partei im eigentlichen Sinne gar keine Rede sein kann. (Rufe links: Sehr gut!) Aber auch noch mehr. Die Verfassungspartei hat auch äußerlich ungeheuer an Zuwachs gewonnen

ist. (Rufe links: Bravo l) Nimmermehr wird man es heule wagen können, ohne der Wahrheit offenbar zu nahe zu treten, von einer ausschließlich dominirenden deut- schen Partei, als welche die VerfassungSpartei er. scheint, reden zu können. So gestaltet sich die Ver fassungspartei, in deren Zersetzung die große Weis heit vorausgegangener Regierungen bestehen wollte. (Rufe links: Bravo ! Sehr gut l) Die Opposition aber hat man nicht zerfetzen wollen — es war auch gar ilicht nothwendig

: die war von allem Anfang an durch und durch zersetzt! (Große Heiterkeit links.) Denn Einigkeit war ja nur in der Negation, die Einigkeit bestand nur darin, daß man immer die Taktik der Abstinenz oder des VerlassenS der Vertretung einschlug. Das war die einzige Einigkeit der Opposition, eine aus einer Menge der verschiedensten Elemente zusammenge setzte und die verschiedensten Ziele verfolgende Partei die sofort ohne künstliche Mittel der Zersetzung nicht mehr einig war. Auch das haben die gestrigen Verhandlungen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 01.09.1874
Physical description: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 27.05.1882
Physical description: 10
, welche Tausenden von Staatsbürgern das wichtigste konstitutionelle Recht verleiht und darum gleichfalls vo« höchster Wichtigkeit für die Zukunft Oesterreichs erscheint. I« beide» Häuser« wird die Entscheidung im Sinne der conservativen Partei ausfallen, obwohl die Opposition den letzten Mann an Bord berufen hat. Die Haltung der liberalen Partei in der Wahlreformvorlage ist höchst bezeichnend. Man erinnert sich vielleicht, daß Dr. Herbst, der Führer der „faktiösen Opposition' im vorigen Herbst

noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

», denn was soll die Comödie, wie sie die Liberalen in dieser Frage aufführte», ihnen nütze», nachdem doch das ganze Volk mehr und mehr zur Einsicht gekommen ist, daß diese Partei nur deßwegen sich liberal nennt, well sie jede wahre Freiheit haßt. Daran, daß diese Erkenntniß immer mehr Boden gewinnt, wird auch die Kundgebung nichts ändern, welche gestern die „Vereinigte Linke' an die Wähler erlassen hat, wird ja doch dieses Manifest sogar vo» liberalen Organen als ihr „Schwanensang' bezeichnet. Die dumpfe Resignation

, welche auS diesem Acktenstücke trotz mancher Kampfes phrasen spricht, ist das Bekenntniß der Ohnmacht, das darin niedergelegt ist, vor Allem aber die wiederholte Versicherung, daß nach wie vor volle Einigkeit herrsche -- eine Versicherung, die Niemand glaubt, Volksblatr Nr. 4Z. .MaLRS«« der nur einmal eine« Blick hinter die Coulissen gethan hat und die vollständig unnöthig wäre, wen» sie auf Wahrheit sich gründe» würde— bezeichnen^ daß die Partei selbst fühlt, daß sie am Ende ihres Lateins angekomme» ist. Man braucht

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 23.11.1880
Physical description: 8
. Man verfolgte aus beiden Seiten dasselbe Ziel mit der gleichen Energie, ohne jedoch auch den gleichen. Er folg zu erzielen. Insbesondere die liberale Partei ließ es an Parteitagen, Wähler-Versammlungen, an großen Parteiredeu und sonstigen Kundgebungen nicht fehlen, nm das ersehnte Ziel, nebst alldem, was es einschloß, zu erreichen. Prüft mau das Resultat dieser Bemühungen ohne Voreingenommenheit, so zeigt es sich, daß dasselbe ein sehr geringes ist. Trotz der volltönenden Versicherungen, die man in Möd

- ling, Brunn, Karlsbad und zuletzt in Wien vom Stapel ließ, ist es unverkennbar, daß die liberale Partei nichts weniger als fest gefügt ist. Wie ein schriller Ton töueu durch die stolzen Reden von der erreichten Einigkeit der Partei die Worte Walters« kirchen's, Zschock's und Kronawetter's hindurch und zeigen die Kluft, welche die einzelnen Fraktionen der Partei von einander trennt. Einig ist man blos in der Bekämpfung der Regierung und in Ausfällen gegen dieselbe. Damit bleibt man freilich

einem Grundsatze treu, an dem man seit Bestehen der Partei jeder Regierung gegenüber festgehalten hat. Ein solcher Grundsatz mag dem und jenem passen, den Wünschen der Masse der Bcvöikernng entspricht er aber nicht. Diese will von der Thätigkeit der gesetz gebenden Körper ein greifbares, ihren Interessen wirklich entsprechendes Resultat haben. Alles andere perhorreszirt sie. Es kann daher auch nicht Wunder nehmen, wenn die konservative Partei im Volke an Anhängern gewinnt, denn sie setzt, im Gegensatze

zur liberalen Partei, auf ihre Fahnen populäre Ziele. Derjenige, der nur für hohe oder nationale Politik eintritt, findet auf Seite der deutschen Bevölkerung wetlig mehr als Gleichgiltigkeit. denn diese wünscht vor Allem eine Besserung ihrer materiellen Verhält« nisse. Wie wahr dies ist, hat sich gelegentlich des 'jütlgsten deutfch-österreichifchen Parteitages gezeigt. Wohl werden die oppositionellen Blätter nicht müde, den Erfolg dieser Partei-Versammlung als einen glänzenden hinzustellen, und derjenige

, daß der deutsch-österreichische Parteitag den hohen Erwartungen, die an ihn geknüpft würden, wenig entsprechen wird. Das Bestreben der Versassungs- Partei, die Haupt- und Residenzstadt Wien zu einer großen Kundgebung für sie, namentlich zur Beflag gung, Ausschmückung und Beleuchtung zu veran lassen, sei vollständig mißglückt. Der Parteitag habe nur bewiesen, daß nunmehr der linke Fügel der 'Partei, der vereinigte Fortschritt, die Führung in die - Hand genommen und den Klub der Liberalen in die zweite Linie

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 20.12.1880
Physical description: 8
. Bozen am 15. Dezember 1380. Für den Ausschuß der Advokatentammer der Präsident: Dr. Karl v. Hepperger. Äich tamtlich ^ r Ll) eil. Politische Tages - Chronik. Inland Innsbruck, 20. Dezember. » Zur parlamentarischen Lage schreibt einer unserer Wiener Berichterstatter unterm 17. De zember : „Das Vorgehen der liberalen Partei in der Debatte über das provisorische Budgetgesetz wird von allen ruhig denkenden Kreisen des In- und Auslandes scharf kritisirt. Außer einer verhältniß mäßig geringen Anzahl

Parlament tarischen Kampfmittel Gebrauch gemacht und damit infolge der geringen Bedeutung der Vorlage eine parlamentarische Waffe abgestumpft hat, dcr man sich nur im äußersten Falle bedient. Das Ausland erkennt also die Gefährlichkeit des Vorgehens dcr liberalen Partei und eiu angesehenes Berliner Blatt, die „Nationcil-Zritung', kommt bei seinen Betrach- tnngen zu einem nichts weniger als für die liberale Partei günstigen Resultat. Sie sagt: „DaS ist das Eigenthümliche der österreichischen Zustände

, daß jede Partei ihren ganzen Scharfsinn darauf konzentrirt, wie sie einem gegnerischen Ministerium ein Bein stellen will, und daß sie so wenig Zeit hat, darüber nachzudenken, was sie selbst thnu will, wenn sie zur Regierung kvmmt und wie sie vie gebotene Gelegen heit ausnützen will. Daß die liberale Partei in Deutschland anders verfahren hat. daß sie Maßregeln, deren fachliche Beiechtigung sie anerkennt, jedem Ministerium bewilligt, daz ist es, was ihr von Seite der überlegenen Freunde in Oesterreich

viel Mitleid und Spott eingetragen hat. Wir wollen heute da rüber nicht rechten; die liberale Partei hat hüben und drüben keine Seive gesponnen. Vor den Augen aber liegt die Thatsache, daß die deutschliberale Partei in Oesterreich vor einem gewaltigen Zersetzungspro- zesse steht; eine Bewegung, welche mit' unseren agra rischen eine gewisse Aehnlichkeit hat, ' hat sich in den deutschen Kronländern erhoben und die Bauern fassen in ihren Versammlungen Beschlüsse, ans denen her vorgeht, daß sie weder liberal

, noch klerikal sein wollen, sondern ihre eigenen Interessen sördern. Die Frage, ob die Bndgetvclweigerung ein sormell zu lassiger oder unzulässiger Akt ist, ist wahrlich nicht diejenige, um welche sich Alles dreht, sondern die. ob eine Partei, die keine konkreten Ziele hat, die über den materiellen Inhalt der von ihr durchzu führenden Maßregeln kein Programm hat, sondern deren Bestrebungen sich in einem konstitutionellen Formalismus erschöpfen, auf die Dauer lebensfähig bleibt. Der Parteilag in Linz

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 03.11.1874
Physical description: 8
. „Die Ungereimtheit zu betonen, setzt der Korrespondent der „A. Z.' bei, mit vollem Bewußt- sein zu der Aufstellung einer illegitimen Vertretung mitzuwirken (wie jener protestirende Abgeordnete durch die Betheiligung an der Wahl des Ausschusses ge- than) hielt er nicht einmal für nöthig.' — Somit muß sich das „Vaterland' mit dem Troste begnügen, daß „eine Fraction (!) im NeichSrath so denkt, wie Dr. Graf gesprochen hat.' Darin liege ein für die föderalistische Partei tröstliches und für dic Verfassungstreuen

über die Aufgabe der s. g. positiven gemäßigten Partei in Wälschtirol, berufen wir uns auf die Trieutner Correspondenzen in Nr. 246 und 243, sowie auf die Redaktions-Bemerkungen in den Nr. 246 und 249 unseres Blattes. Da jedoch der Herr Correspondent diese unsere Bemerkungen nicht beachtet zu haben scheint, so können wir nicht umhin ihm zu Gemüthe zu führen, daß es doch gar zu naiv ist, in der Benennung Trentino gar nichts als einen harmlosen Namenswechsel, der nun einmal gang und gebe ist, zu finden

, während doch alle Welt weiß, daß dies gleich nach 1848 die Parole der Itnlianissimi ward und noch ist, wie eS daS Wüthen der Organe dieser Partei bei der Berührung dieses Punktes im Landtag deutlich zeigt, und trotzdem der Erfinder des Trentino und seine Genossen im Neichsrathe eS nicht gewagt haben, in ihren Anträgen für Wälschtirol von dieser Lieblingsparole auch nur eine Andeutung zu geben, es also doch baarer Unsinn ist, den Landtag, der zunächst berufen ist, die Integrität des Landes zu wahren, darüber

der Parteien nicht kennt, und die sich von einer Einseitigkeit der Beurtheilung nickt frei zu halten vermag, welche auf vorgefaßte Ansichten beruht. Aehnliche Beurtheilungen der Verhältnisse unseres Landestheiles von einem fremden einseitigen Standpunkte aus traf man in früheren Zeiten mehr denn einmal in den Spalten des „Boten' wieder gegeben, solche Ausführungen wuiden von der l>ie- sigen gemäßigten Partei als der guten Sache nur Schaden bringend bedauert; die extreme Partei hin gegen ermangelte

, seine, in meinen, dem wahren Sachverhalte möglichst entsprechenden objek tiven Sinne gehaltenen Correspondenzen an Ihr ge ehrtes Blatt zu senden. Denn, wie gleich unten ge zeigt wird, befinden sich unsere verschiedenen Partei stellungen schon seit längerer Zeit in einem Stadium der Verschiebung und Annäherung, und da taugt es schlecht dazu, durch Vermehrung von Reibung die Annäherung zu erschweren. Eine solche Reibung, eine peinliche Erregung der Gemüther jeder Partei hergeben will, seine Angehörigen, die nicht mehr

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 01.12.1879
Physical description: 8
ist, unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen unverändert aufrecht bleibe. Die Majorität der liberalen Partei in Ungarn behandelt diese Frage vorweg als eine Machtfrage, aber nicht als eine Machtfrage der Partei, sondern als eine Machtfrage des Reiches. Aber in dem sie diesen Standpunct als den allein maßgeben den festhielt, kräftigte sie auch ihre eigene politische Stellung. Die Majorität von 47 Stimmen, welche das Wehrgesetz votirte, constatirte von Neuem die Regierungsfähigkeit der liberalen Partei

und des ihr entstammenden Ministeriums Tisza. Von Seite der deutsch-liberalen Partei hat man sich dahin geeinigt, Vorerst für eine Reduction deS Präsenzstandes von 255.000 auf 230.000 Mann, jedoch für die Ver längerung auf zehn Jahre zu votiren, eventuell jedoch die Bewilligung des Gesetzes nur auf drei Jahre zu beantragen. Die Vertreter der deutsch-liberalen Partei wollen somit ihren Wählern gegenüber das öffentlich und wiederholt eingegangene Engagement ein lösen, daß sie, die Gewählten, eine Herabsetzung deü

HeereSaufwandeS anstreben werden. Wir suchen, wie wan sieht, die leitenden Motive der Partei in dieser Frage nicht in dem consequenten Bemühen, der jetzigen Regierung eine tendenziöse Opposition zu machen, son dern in der politischen Geschichte der Partei und in den persönlichen Ueberzeugungen ihrer Vertreter. Wir achten diese Geschichte und diese Ueberzeugungen. Nur waren und sind wir stets der Meinung, daß die Situation der Welt und unserer Monarchie sich nie mals nach den Traditionen und Ueberzeugungen

einer Partei wenden lasse, sondern, daß die staatsmännische Einsicht und Klugheit jeder Partei gebieten, ihre Ac> tion nicht nach früher eingenommenen Standpuncten einzurichten, sondern nach der Natur der factischen und im gegebenen Momente einzig bestimmenden Ver hältnisse. Die deutsch-liberale Partei im Abgeord netenhause hat nur deu momentanen Effect im Auge und auch dieser wird in seiner Schwäche sehr rasch durch das Verhalten im Herrenhause dahinschwinden. Die parlamentarische Situation

Ueber zeugung dieser. anerkannten .„Staatsnothwendigkeit' unterzuordnen, weil die momentane Einigung der Clnb- ' beschlüsse höher steht als die StaatSnothwendizkeit und als .die politische Zukunft der liberalen Partei in Oesterreich.' —Das „W.Extrablatt' schreibt: „Wir gestehen, daß wir die Wehrgesetzfrage von allem An fange her als eine eminent technische, als eine Frage der Fachwissenschaft aufgefaßt haben, über welche zu nächst den Fachmännern das Wort gebührt. Als eine politische Frage erscheint

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1873
Physical description: 6
zur angesprochenen Trennung vom Tiroler Landtage füh ren müßten. — Der im Abgeordnetenhause von der Regierung eingebrachteWahlreformgesetzentwurf wurde daher mit Ausnahme der Anhänger der „Voce Cät- tolica', zu welchen wir auch unsere wenigen Föde ralisten zählen, die sich nach der altczechischen Partei richten, allgemein mit Freuden begrüßt, wenn auch der „Trentino', Organ der national-liberalen Partei, eS dabei nicht unterlassen hat, hervorzuheben, daß man auch bei der Vertheilung der Deputirten

und Eintheilung der Wahlkollegien den deutschen Theil Tirol bevorzugt habe. — Zu der freudigen Auf nahme, welche hier die Wählreform gefunden, hat aber besonder« die „Neue Freie Presse' vom 20. d. beigetragen, indem da« Haüptorgan der verfassungs treuen Partei den liberalen WSlschtirolern die Auto nomie dieses Landestheiles in Aussicht stellt. Die „N. Fr. Presse' brachte diese Aussicht zum Aus drucke in einer Erwiederung aus einen im ..Tren- tino' an» 15. dS. enthaltenen Artikel, mit welchem das Organ

der wälschtiroler national-liberalen Partei die derselben von der „N.Fr.Presse' gemachteWar «ung, vie separatistischen Bestrebungen nicht zu über spannen und ein Zusammengehen mit der Verfassung«, treuen Panel nicht unmöglich zu machen, mit der Darstellung, wa» die National-Liberalen hier unter Separatismus verstehen, entgegnete^ Die meiste« Leser des „TkvlerBsteri' lesen auch He „ R. Fr, Presse «, und somit glauben wir uä« enthohei^ den/gedachten Artikel der „Ni Fr. Presse», der hier von allen libe ralen

zu suchen haben, um die Erfüllung unserer mäßigen nationalen Bestrebungen zu erlangen.' — Das „Nuovo Giornale del Tientino'. in welchem Abb6 Baron a Prato in Folge eines Trauerfalles in fei- ner Familie seit einige« Tagen nicht thätig sein konnte, hat hierüber sich noch nicht ausführlich ge äußert und beschränkt sich nur, die von der „N. Fr. Presse' in Aussicht gestillte Beurtheilung der hie sigen Verhältnisse im AeichSparlamente ohne jede Voreingenommenheit von Seite der konstitutionellen Partei

mit Freude zu begrüßen, in der zuversicht lichen Erwartung, daß auf diese Art schon das Er- langen der Autonomie Wälschtirols sichergestellt er Der in Rede stehende Artikel der „N. Fr. Pr.' lautet: „Wir haben vor Kurzem Anlaß genommen, unS über die Bestrebungen in is-üdiirol auszusprechen. Gegen unsere Auslübrungen führt nun das Trentino, daö Organ der »Locielä nsrionals liberale, also der extremen Partei, nicht so sehr eine Polemik, als eS sich vielmehr dagegen zu vertheidigen sucht. Vor Allem verwahrt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 16.08.1879
Physical description: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

waren, mit welchen die neuen Steuern vertheidigt wurden. An dieser Täuschung (denn als solche wird sie sich schnell herausstellen) trägt d-e libe rale Partei leine Art der Mitschuld, im Gegentheil hat sie iiiiablüssig vor ihr gewarnt.' Die Hoffnung der ,.N. Ztg.' für das bezeichnete Programm eine ansehn liche Slimiiieiiznhl zu finden, ist gewiß nicht unbegrün det, indessen ist schon der negative Character der aus» gegebenen Losung ein deutliches Anzeichen, daß eS sich mehr um die Erhaltung eines bedrohten Besitzes

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 04.07.1872
Physical description: 6
nicht an die Zukunft zu appslliren, die beredtesten Ergebnisse der jüngsten Vergangen heit und Gegenwart können darüber belehren, wer. die Interessen der staatserhaltenden Partei in Oester-iA.'-'^ reich vertritt und das Wohl der Bevölkerung ernst im Auge hat, ob jene, welche unbekümmert um den klaffenden innern Widerspruch ihrer Parole bald mit diesem, bald mit jenem Extrem spelnliren, oder jene, welche mit Treue und in rastloser Arbeit den ein heitlichen Grundgedanken ihres StrebenS verfolgen lZoSLSQ»» ZterxZo

schengedenken nickt erlebt wurde, richtete gestern hier und im P-stherCouiitate ungeheure Verwüstungen an. Ein Knabe wurde erschlagen, mehrere Personen wer den vermißt. Pesth, 2. Juli. Aus den Kreisen der Deak-Partei bringt „Pesti Naplo' einen bemerkenswerthen Artikel über die Partei-Constellation und die Stellung deS'^ Ministeriums im nächsten Reichstage. Die Deak- Partei werde im Reichstage ohne die Croaten eine Zweidrittel-, mit den Croaten eine Dreiviertel- Majorität haben. Gegenüber

den föderalistischen und sonstigen oppositionellen Blättern, welche von einer Ministerkrisis sprachen, bemerkt „Naplo', Mini sterkrisen müßten eine ernste Ursache hahen, welche aber nicht vorhanden sei. Ministerkrisen in Ungarn werden nicht in geheimen Conventikeln, sondern im Reichstage gemacht. Ohne Willen der Deal Partei kann dem Ministerium kein Haar gekrümmt werden. Die Regierung aber ist der Ausfluß der Deak-Partei, und so lange sie ihrem Berufe, die Jveen der Partei zu realisiren. entspricht

, ist sie unerschütterlich. Fallen könnte sie nur, wenn sie diesem Berufe untreu würde.— DaS bisherige Wahlresultat ist folgendes: 205 Dea« kisten, 112 Oppositionelle; die Deak-Partei hat50 Be zirke gewonnen, 20 Bezirke verloren. — In Siebenbürgen ist es der Opposition dennoch gelungen, die geschlossene deakistische Herr- schast aufzurollen. Der Aranhofer Stuhl wählte zwei Oppositionelle, die Deak-Partei verlor außer- dem einen Sitz in Kaschau. Georg Dartal fiel in Iakofälva durch. In Udvary unterlag gleichfalls

die Deak-Partei. In Mediasch wurden der pen- siönirte Major Sachsenheim und der Ministerial- Sekretär Schreiber (beide Altsachsen^ gewählt. Stand der Wahlergebnisse: 203' Deakistek, 109 Oppofi '!«2ev »Vuiüdrr». v'Ikusev 'icieaksl kos?eo«» Zries. . l'stsed . lnosdr liall . . SckvIUl. Nriilerr ^VSrrl . linkst« Iloneol Sltloek

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 08.05.1879
Physical description: 6
ewe Partei, beschwert fühlt, mau der Partei Recht verschafft. Ich werde da« hohe Hau« nicht damit behelligen, daß ich die einzelnen Fälle vortrage, ich möchte nur, soweit da« Gebührengesetz in Frage kommt, erwähnen, daß an solchen Fällen vom Herrn Abgeordneten Baron Dipauli 27 citirt worden find, von diesen hat sich in neun Fallen der Vorgang der Finanzorgane, soweit bisher constatirt werden konnte, als vollständig gesetzlich erwiesen; in acht Fällen wur- den die unrichtigen Bemerkungen

; die Bewerthnng der Partei belief sich auf 3100 fl., die BeniessnngSbchörde legte voll kommen gesetzlich nach Z 50 des Gebührengesetzeö den letzten Kauspreis von 4200 fl. zu Grunde. Die Partei machte von ihrem weiteren Rechte Gebrauch, die gerichtliche Schätzung a^usuchW j welcher die Realität auf, 2700 bMqjhet Uuzche ,i.-Helche der Gebührenb«p»essung zu Gr»n>eigeleg^i^M>e.>. E« wird nun, behauptet, daß e« M'üm die SchitzungSkosten handle, daß da« Oberlanftsgericht selbstverständlich die Sosten der Partei

zuspreche und bis zum heutigen Tage weigere sich die Fiianzprocnratur und sage: ,,DaS Äericht mag entscheiren, wie es will, wir wer den nicht bezahlen!' Wie!die Acten aber zeigen, hat da« Gericht erster Instanz allerdings der Partei die Kosten zugesprochen, diese Entscheidung wurde jedoch, vom.k. k. Oberlandesgerichte in..Innsbruck, aufgehoben (Entscheidung >-vom . 26.., December- 1873). . und, die Partei mit ihrem Kostenersitze auf den Rechtsweg ge wiesen, welchen dieselbe kiS heute nicht betreten

zu haben scheint. Hier ist-also der Sachverhalt anders, als der Herr Redner ihn darstellt. Ein zweiter Fall — auch einer von den als „be sonders schreiend' bezeichneten Fällen — betrifft die Gebührenbemessung vom Nachlasse nach Joh. Gander. Der Nachlaß bestand in einem Bauerngute im Taufen- thale, welches von der Partei auf 3200 fl. bewerthet wurde und von einer der Töchter des Erblassers gegen HinauSzahlung von Erbtheilen an ihre Geschwister, Leistung eines Ausgedinges an die Mutter und Ueber nahme

anerkannt. Der Vorgang war somit streng gesetzlich und hätte dieser Werth, weil er sich nach den 'von der Uebernehmerin übernommenen Leistungen ermittelte, ganz ohne Rück sicht, ob die Partei denselben anerkannte oder nicht, der Bemessung nach dem Gesetze zu Grunde gelegt werden müssen. Es ist dann erwähnt worden eine angebliche Fälschung von Erlässen, und wurde dabei behauptet, es sei von einem Versteigerungsprotokoll eine Nach tragsgebühr von 496 fl. 50 kr. auf Grund eines Finanzministerial-ErlasseS

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 17.07.1876
Physical description: 6
gegen staatliche Anordnungen be deutet, nicht unbeachtet lassen. Berlin. Die Bildung der neuen konservativen Partei in Deutschland lenkt gegenwärtig in nicht ge ringem Maße die öffentliche Aufmerksamkeit Deutsch lands ans sich, da sie im gegenwärtigen Momente Wohl geeignet sein dürste, dem deutschen Reichstage wie dem preußischen Landtage ein wesentlich veränder tes Aussehen zu gebe», und die Nationalliberalen vom Olhn'pe zu stürzen. Mit Ausnahme Württen- bergS sind alle Staaten des Deutschen Reiches

durch ihre hervorragenden politischen oder religiösen Kon servativen in der Gesellschaft einträchtiglich unter dem Schirme des Namens BiSmarck vertreten. Der national-liberalen Partei ist eine national-konservative gegenüber getreten. Die „Kreuz-Ztg.' und die „Nordd. Allg. Ztg.', das Organ Biömarks, Blätter, die sich seit Jahren feindlich gegenüber gestanden sind, ver öffentlichen gemeinschaftlich den Aufruf zur Bildung der mehrerwähnten Partei. AnS den Einleitungen und Kommentaren, welche die beiden nun feit Jahren

sich feindlich gegenüberstehenden Journale dem betreffen den Aufrufe voranschicken, geht hervor, daß es mit der Feindschaft zu Ende sein soll und daß die starre KreuzzeilnngSparlei zu einein Kompromiß mit den freien Konservativen der „Norddeutschen' sich herbei gelassen hat. „Die Kreuz-Ztg.' jubelt über die voll zogene Einigung der einzelnen Gruppen der Konser vativen zu einer starken konservativen Partei, die nun bei den bevorstehenden Wahlen und weiter in Presse und Parlament mit vereinten Kräften

den ge meinsamen liberalen Gegner kräftig zu bekämpfen im Stande sein müßte. Der Einfluß, den die konser vative Partei durch ihre bisherige Uneinigkeit ver loren, müsse nun wiedergewonnen werden. Die Eini gung ist, wie die „Kreuz-Ztg.' koustatirt, unabhän gig von der Regierung erfolgt. Doch will die ver einigte Partei keine Opposition, im Gegentheile Un terstützung der Regierung, wenn dieselbe sich zur Re- spektirung der in dem Aufrufe niedergelegten Prinzi pien entschließt. Als die hauptsächlichsten

- muS und daher Schutz der redlichen Arbeit gegen Spekulation« und „Aktieuunwesen.' Den „Kultur kampf' betrachten die Konservativen als ein Unglück für Reich und Volk, die Regierung sollte zwar im Kampfe gegen unwillige Ansprüche Rom« unterstützt, doch eine Beeinträchtigung der Gewissensfreiheit und in Uebergreifen der Staatsgewalt in das innere kirchliche Leben bekämpft werden, in welchem Sinne die Partei auch für,eine Revision der neuen Kirchen gesetze und für eine selbständige Regelung der innere

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 03.10.1873
Physical description: 6
. Markte wurden bei 600 Stück Kalben und junges Milchvieh über den Falbertauern nach OberSsterreich getrieben. Die Holjpreise halten sich hoch; für 1 Schuh Museln werden S fl. bezahlt. Bozen» 1. Okt. Bei der heutigen Ergänzungs- Wahl des III. Wahlkörpers zum Bürgerausschusse wurden die Kandidaten der klerikalen Partei, und zwar die Herren: Franz Innerebner mit 144, Josef Wildling mit 142 (auf 1 Jahr), Franz v. Zallin. ger mit 140, Dr. Josef Offer mit 139, Josef RAS« Pallago mit 137» Johau«. Pitschelder

diesen Pürteien begann bei der Wahl 1L6S und es erschienen im 3.'Wahlkörpev beinahe B5V Wähler» und während in diesem die Partei de» Taipbuxlo nur^mit unbedeutender Stimmenzahl .siegte, - mußte, sie im 2. un^ 1. unterliegen und so kam die italienische Partei an 'S Rü? der und suchte 1872 sich im Besitze der Gemeindevertväl« ° tuiig zu erhalten, zu welchem Zwecke alle ntSgsichen Miß» ! brauche' angewendet wurden. Nachdem die deutsche Partei wegen deS ungesetzlichen Vorganges im 3. Wahlkörper

, von welchem wieder bei 300 Wähler erschienen waren, unterlegen ist, so hat sie sich an der Wahl des 2. und 1. Körpers nicht mehr betheiliget. Für die neue Wahl wurden zur Aüsrechthaltung der Nuhe und Ordnung die nöthigen Vorkehrungen getroffen und eine hinreichende Zahl Gen darmen hiezu abgesandt. Von den SV0 Wählern deS 3. Körpers sind nur 67 erschienen, von denen ein Einziger der Partei Tamburlo angehörte, die andern 66 waren mit weniger Ausnahme bezahlte Taglöhner. Erst mit dem 2. Wählkörper begann der Kampf

, weil die Partei Tamburlo im 1. Wahlkörper des Sieges sichtr war und eS verschmähte, mit dem 3.Wahlkörpcr, von welchem 1872 ein großer Theil der Wähler wortbrüchig geworden war, in eine Unter handlung zu treten. Beide Parteien boten Alles auf, im 2. Wahlkörper mit 13V Wählern, von denen 86 erschienen sind, den Sieg zu erringen, welcher mit 46 Stimmen der Partei Tamburlo blieb und so hat im 1. Wahlkörper die Partei deö Earetta den Kampfplatz verlassen müssen, ent rüstet über ihre Niederlage

, weil die Gegenpartei nun 16 gegen 8 Ausschüsse in der Gemeindevertretung hat. Der Umstand, daß die Partei Tamburlo 1869 im 3. Wahlkör per allein und 1873 hingegen im 2. und 1. die Oberhand behalten hat, deutet auf einen Umschwung in der öffent lichen Meinung in dem Sinne, daß Joh. Bapt. Boso Ea» retta und Georg Dorigato nicht mehr jenes Gehör finden wie jemals und die Ehrenhaftigkeit ihrer Gegner mehr alS früher erkannt worden ist. SlHießstcindsnachriöbten u. Schntzsntvesen. Bozen. Einer unserer Mitbürger

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 15.01.1876
Physical description: 12
' in Trient hat seit dem Oktober eine so beleidigende und herausfordernde Sprache ge- gen die österr. Regierung sich erlaubt, daß es schon häufig konfiSzirt werden mußte. Jetzt ist ganz all gemein der Glaube unter dieser italienischen Partei verbreitet: eö sei zwischen dem Kaiser von Deutsch land und dem König von Italien daS feste Ueberein kommen getroffen, daß das ganze südliche Tirol bis Bozen von Oesterreich an Italien abgetreten werden solle, und ersteres dafür als Entschädigung Bosnien Viele

Versammlung sollen sehr tief gehende gewesen sein, I reich zurückgeben solle, mit der Bedingung der Schlei, .. , . ... ^ und die Verhandlungen sollen mit einer Heftigkeit I fnng von Metz und Straßburg, während Oesterreich ! morgen Abends anwesend sein. Daß solchergestalt ein geführt worden sein, die völlig an die berühmte Pa- Idafür Rumänien und Bosnien und die Herzegowina I Kontakt zwischen Regierung und Partei hergestellt '—'— I erhalte. Dergleichen und ähnlicher politischer Unsinn

des Abgeordnetenhauses in die VerHand Wälschtirol, das Wasser zu trüben unv müsse es auf ! luugeu würde nur einen Theil der Verantwortung eine noch so absurde Weise geschehen, um dann desto I ans daS Parlament wälzen, ohne den» österreichi- leichter fischen zu können. Uns nin.mt daher auch I schen Interesse zu nützen. AehnlicheS wnrde auch die Art und Weis^, wie jene Partei den Besuch des I heute im Klub der Linken von Dr. Brestel bemerkt, deutschen Kaisers beim Könige von Italien ausbeutet, l und wir hoffen

- l dieser Angelegenheit in reger und stäter Fühlung mit lutionen befindet sich auch jene: mittelst welcher die / der Partei zu bleiben. Es wünsche daher, zu diesem Regierung ausgefordert wird, in Erwägung zu ziehen, ! Zwecke die Wahl von Vertrauensmännern seitens der ob cs nicht zweckmäßiger wäre, die Hochschule für I verfassungstreuen Klubs, an welche sich das Mini- Bodenknltur dem Unterrichtsministerium zn unterstellen. I sterium auch zu d^er Zeit, wo der ReichSrath nicht 20jährige Steuerbefreiung, Befreiung

werde eine ähnliche Aufforderung gerichtet werden. Der Klub möge überzeugt sein, daß das Ministerium die Partei in keine Zwangslage bringen werde. In der nun mehr folgenden lebhaften Diskussion ergriffen das Die Resolution Scbvssel'S, nach welcher an allen Mittel- und Volksschulen des Reiches der theoretische und praktische Unterricht im AbrichtnngS- und Exer- zierreglement als obligater Gegenstand einzuführen — o-,-' die .sei, gibt Anlaß zu einer Debatte, während welcher,....^. fers Wilhelm von Deutschland

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 30.10.1874
Physical description: 6
des Trentino haben durch ein Vierteljahrhnndert die sen Namen gebraucht und daher schon mundgerecht gemacht, weshalb sie leider durch derartige ihnen in die Hand gedrückten Waffen doch der Landtags- beschicknngS-Jdee schaden können. — Wir können uns jedoch nicht der Meinung eines andern Korrespon denten deö „Boten' anschließen, daß nemlich mit dem besagten Landtagsbeschluß und mit andern Feh lern man den Boren unter den Füßen der mode- rirten, positiven und österreichsreundlichen Partei lockert, dieSteUung

derselben schwächt und den Muth derselben herabdrückt, was nach Ansicht desselben Korrespondenten gerade mit dem mehrgedachten ^and- tagSbeschlnß geschehe» sein soll. — Wir hingegen sind der Ansicht, daß eine Partei aus sehr schwachen Füßen stehen muß, wenn dieselbe mit so wenig er schüttert wird.' Diejenige Partei, die der Korrespon dent die moderirte, positive und Österreich, freundliche nennt, wird nicht nur allein in der eigenen Stellung nicht geschwächt, sondern sicherlich nur gestärkt werden, sobald

dieselbe aus den Cou lissen hervortreten und aus der politischen Bühne des Landes ähnlich der nationalliberalen und der kle- rikalen Partei auftreten wird. — Hat diese Partei nicht den Muth, offen aufzutreten, so richtet sie sich selbst, und zeigt die wahre «timmung der Bevölke rung nicht zu kennen, welche eben wünscht, daß man nur einer gemäßigt-liberalen, positiven und regie rungsfreundlichen Politik, als die einzige, wodurch das wahre Wohl deS Landes gefördert wird, nach gehen möge. Die Führer dieser Partei

mögen da her sich ein Beispiel an dem Herrn Grafen Fedri- gotti ans Sacco nehmen, ohne sich dessen Prinzipien anzueignen, unv sich offen als wahre Oest er reich er bekennen, das Leben ihrer Partei öffentlich machen und sich nicht scheuen, öffentlich die Partei prinzipien zu verfechten, denn nur dann, aber nur dann allein, kann diese Partei Kraft, ihrer Führer Vertrauen gewinnen und Erfolge erzielen, was der selben jedoch auf die Tauer nicht gelingen wird, so bald sie nur bei der geheimen Arbeit

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 02.10.1879
Physical description: 8
der Kampf nicht hinauskommen. Zahlreiche böhmische Wahlbezirke nahmen für den Ministerpräsidenten Partei, doch so willkommen und erfreulich die Adressen ihm gewesen fein mögen, nach dem Gesetze und im Geiste des ConstitutionalismuS können sie vom praktischen Einfluß nicht sein. Und so wenig die Stimmen der Städte bedeuten dürften, so unwesentlich muß man auch den Werth der Resolution des Linzer Partei tages anschlagen. Allerdings waren Mitglieder des Abgeordnetenhauses daselbst versammelt

der V-rsassungS- Partei gelernt — das Ministerium Taaffe unterstützen. So lange die alte Verfassungspartei durch ihre In timsten die Regierungsgeschäfte besorgte, vermied sie angstlich jedes geschlossene Zusammengehen mit dem Ministerium. So wie eS in der österreichischen Presse als ein Schimpf galt, die Regierung zu unterstützen, so war es >in der liberalen VersassungSpartei anrüchig, für das Cabinet zu stimmen. Auf jede Liebkosung mußte eine Demüthigung folgen. Das Ansehen der Regierung wurde zwar gebrochen

und die Partei zer klüftet, häßliche Leidenschaften gelangten zum Durch, bruch, in die parlamentarische Action kam Sterilität, aber die „Ministeriellen' waren gezeichnet, und die Majorität der alten Verfassungspartei kann sich rüh men, keinem ihrer Minister, etwa Herrn v. Schmerling in den Flitterwochen ausgenommen, „gedient' zu haben. Die zur Rechten des Abgeordnetenhauses zählenden Fractionen haben. wie gesagt, davon prositirt, sie Werden die Regierung dauernd unterstützen und sie s wissen auch warum

. Es lag von HauS aus Im > Plane des Grafen Taaffe, die Linke und die Rechte numerisch möglichst gleichmäßig vertreten zu sehen, um mit Hilfe jener Partei, welche der Regierung un bedingt zu Gebote steht, keine Partei als die unbe dingt herrschende erscheine» zu lassen. Zur Zeit der Bildung des CabinetS bestand die Ansicht, die Ver' fassungSpartei zur Majorität zu erheben, vorausge setzt, daß sie bereit sei, die Regierung zn ergänzen und ihr conseqnent zur Seite zu stehen. Die Linzer Resolution

, welche diese beiden Voraussetzungen hin fällig machte, war für die Rechte ein sehr deutliches Avis. Sie beschloß, sich dem Ministerium zur Ver fügung zu stellen, und heute zweifelt man gewiß auch ily verfassungstreuen Lager nicht mehr an der That sache, daß Graf Taaffe über die compacte Majorität des neuen Hauses disponirt. Wir wissen, was man von Seiten der Negations partei dazu sagt. Das habe man gewollt, die Rechte werde den Grafen Taaffe mit oder gegen seinen Willen endlich doch zu irgend einer Action

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.11.1879
Physical description: 4
legt und daß dadurch der Großfürst-Thronfolger jene panslavistische Partei desavouirt, die ihn als ihr Haupt betrachtet. Der Großfürst, so hofft man, werde in Wien die Ueber zeugung gewinnen, daß das Bündniß zwischen Oester reich und Deutschland keinen agrefsiven Charakter hat, jedoch von beiden Mächten bezüglich der abwehrenden Natur desselben unentwegt festgehalten wird. Frankreich. Der „Pol. Corresp.' schreibt man aus Paris: Was die inneren französischen Angelegen heiten betrifft, so herrscht

Du Dich nicht? Weßhalb sollte Dein Vater Johanna nicht leiden mögen?' „Ja wohl, — wchhalb? Ich weiß es nicht; ich finde gibt jetzt im türkischen Reiche vier Parteien. Eine ist die alte Partei Mahmud Nedim's, die aus den All türken zusammengesetzt ist; die zweite ist die Partei Midhat's, die dritte Savfet Pascha's Partei und d e vierte ist die jungtürkische Partei, die sich bis jetzt allen Bewegungen ferngehalten hat. Said Pascha, der gegen wärtige Großvezier. gehört, obwohl er ein Mann von großer Intelligenz

ist, bis jetzt keiner Partei an. Die jungtürkische Partei besteht aus intelligenten Männern, denen die Wohlfahrt ihres Landes am Herzen liegt. Da sie wissen, welchen Einfluß Said Pascha auf den Sultan ausübt, und Said auch als einen Patrioten und thätigen Staatsmann kennen, so setzen sie große Hoffnungen in die Zukunft und sind des Erfolges des neuen GroßvezierS gewiß. Diese Partei gewinnt täg lich an Boden, und wenn sie Said Pascha zu ihrem Chef ernennt, was sehr wahrscheinlich ist. wird die Türlei einen ungeheuren

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 22.10.1880
Physical description: 8
es: „Was den Grafen Taaffe persönlich anbelangt, so bestand be kanntlich seine Mission, zu welcher er ursprünglich aus Tirol hicher berufen worden war, darin, daß er mit der dentsch-liberalen Partei ein parlamentarisches Ministerium bilde. Der Versuch scheiterte. Es wurde jedoch von allen Seiten konstatirt, daß dies nicht etwa aus Mißtranen gegen den Grafen Taaffe, son der aus dem Grunde geschah, weil sich die Deutsch- liberalen damals weder mit der durch den Berliner Vertrag besiegelten Onentpolitik

, ein Kabinct zu bilden, abgelehnt. Sie kann es unmöglich als ein Unrecht oder gar als Unter drückung betrachten wollen, wenn man heute ohne sie regiert. Von einer „Unterdrückung der Partei' kann überdies um so weniger die Nede sein, als die Ver fassungspartei nicht nur im Herrcnhause die über wiegende Majorität besitzt, sondern auch im Abgeord- iirienhause des Rcichsrathcs noch stark genug war, z. B. in der heiklen Frage des DiSpositionsfondes die Majorität gegen dieRegierung zu erlangen

. Oder sollte man etwa die Thatsache an und für sich, daß die dcutschliberale Partei bei uns momentan nicht die beherrschende Position inne hat, schon die Be sorgnisse wegen des außerdeutschen Bündnisses recht fertigen!? Nnn, so viel wir wissen, übt die national liberale Partei draußen im Reiche weder in der deutschen Reichs-, noch in der preußischen Staats- regiernng,'weder im preußischen noch im deutschen Parlamente einen entscheidenden Einfluß, und doch ist es noch Niemanden eingefallen, hierin eine Ge fahr

überwinden wird, wenn ein neuer österreichischer Finanzminister sich einen Sek tionschef erkiest, in Brünn eine czechische Realschule oder gar in Meseritsch an einer deutschen Schule czechische Parallelklassen errichtet werden. Ganz ent schieden aber müssen wir gegen den Satz protestiren, daß die Dentschliberalen die einzige Partei bilden, der es nm gute Beziehungen zu Deutschland Ernst ist. Es stände herzlich schlecht um die außerdeutsche Allianz, wenn dem so wäre. Daß die Dentschlibe ralen

den verlangten Kredit von 6V Millionen. Nicht einmal zu einer ernsten Demonstration wollte man dem so schwer be drohten Reiche die Mittel bieten. Das deutsche Volk Oesterreichs denkt freilich anders. Das hat es in den jüngsten Reichsrathswahlen bewiesen, in wel chen das gegen die „bosnische Politik' so scharf zu geschnittene Programm der 112 deutschliberalen Reichsraths-Abgeordneten ein so gründliches Fiasko erlebte. Aber wir sprechen von der „Partei', nnd i daß diese Partei, wie immer die Dinge im Oriente

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.06.1880
Physical description: 4
-werthen Leiwrtikel, aus welchem wu nachstehend die martanlesten Stellen citiren: „Unsere Le!er werden aus unserer bisherigen Haltung nur die eine Konsequenz zieyen daß wir die Unabhän gigkeit unseres Urtheil- nicht allein gegenüber einem Parteiterrorisinus und den SchlagworMi der Partei- Presse. sondern auch gegenüber sder Regierung zu wahren wüsten und damit sicherlich in steter und inniger Ucbeleinstimmung mit der öffentlichen Meinung geblieben sind. Es gibt freilich Organe, welche die Freiheit

des Urtheils weder kennen noch achten. Sie kennen nur eine Presse, weiche dem Diktate der Par teiführer folgt oder den Aufträgen der Regierung. Wir sind jedoch der Ansicht, daß weder die eine noch die andere Presse frei genannt werden kann. Die erstere folgt unbedingt den Befehlen der Partei und verliert jedes Verständniß für die Fehler derselben. Statt sie aufzuhellen, bestärkt sie dieselbe nicht selten in ihren irrigen Zielen, wiegt sie in den Wahn der Unfehlbarkeit, bemäntelt» oder verhüllt

ihr selbst ihre Fehlgriffe und ebnet die Wege einem Partei-Absolu tismus. welcher unter Umstünden dieselben Uebel im Gefolge hat, wie jeder Andere. Auch eine Partei bedarf zu ihrer Controle und zu ihrem Ansporn einer unbefangenen und unabhängigen Publizistik. Wer über duse Dinge ein reiferes Urtheil erlangen will und wem diese allgemeinen Andeutungen nicht aus» reichen, den verweisen wir auf die junge von Holtzen» dorff publicirte Abhandlung über das Wesen und den Werth der öffentlichen Meinung. Tort

werden die Conscquenzen einer der Partei unlei/thänig gewordenen Publizistik mit grellen Strichen gezeichnet. Taß aber auch anderseits eine der Regierung unbe dingt ergebene Presse, welche auf das Recht verzichtet, Regierungsactionen freimüthig zu beurtheilen und ihre eventuellen Coufequenzen mit aller Offenheit darzule gen, die der Publicistik im modernen Leben zugefallene Mission nie zu erfüllen vermöchte, die5 bedarf wohl keiner weiteren Darlegung. Duser Wahrheit waren wir uns stets bewußt. Wir solgten

nicht den Schlag» Worten der Partei, welche den Kampf suchte, als er zu vermeiden war. welche durch ihre Mißgriffe viel zur Situation beigetragen hat, die wir gegenwärtig bekla gen. aber wir haben nie das Recht preisgegeben, allen Maßnahmen entgegenzutreten, welche das Deutschthum in seinen Rechten beeinträchtigen, den Parlamentaris mus gefährden, die ReichSeinheil lockern könnten. Wir bringen kein sacriü/io üell' mtlülötto, weder an eine Partei, noch an eine Regierung. Von Widersinn kann nur der sprechen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 28.06.1879
Physical description: 10
in den beiderseitigen Wähle:» Versammlungen vereinigen wird, sofort leine Kandidatur zurückziehen werde, damit den Wählern bei der endgiltigen Wahl nur e i n Caudidat aus unserer großen gemeinschaft lichen Partei gegenüberstehe und daß dieser eine Candidat sofort dann die große Majorität der gesammten Partei genossen in Bozen, Meran und Glurns auf sich vereinige. Soweit mein Eiuilnß in Meran reicht, ersuche ich die erschienenen Wähler unserer Partei, c,enu das Los oder das Votum gegen mich fällt, unbedingt

ohne Rücksicht auf die Person und xeriönliche Neigung meinem Herrn Gegen- candidaten ihre Stimmen zn geben, damit, wie gesagt, die große Majorität der Stimmen sich auf ihn vereinige, da mit wir der c.ericalen Partei, denn wir Beide haben keine Partei, sondern höchstens vielleicht Fraclienea hinter uns, klar und offen unseie Einmiithigkeit an den Tag legen. Ich bin den Herren Wählern aus Meran wohl der Person, meinen Grundsätzen uud meiner bisherigen Wirk samkeit im Gemeindewefen nach, bekannr

; Sie mögen entscheiden, ob sie Ihre Billigung finden oder nicht. Wie ich bereits gesagt, und wie wohl auch mein bisheriger Wirkungskreis in der Gemeinde dar thut, bin ich mit Herz und Sinn Mitglied jener großen Partei, die bisher als compacte Partei der cleriealen und feudalen gegenüberstand, Mitglied der Verfassungspartei. Es wird sich im Laufe der kommenden Wahlperiode zwar nicht darum handeln, den förmlichen Bestand der Verfassung und deren Beobachtung gegen Angriffe zu ver theidigen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 11 of 12
Date: 27.01.1881
Physical description: 12
, Veränderungsgeüühren und Steuern ausgepreßte Citrone des Grundbesitzes und der Erwerb durch harte Arbeit zuerst unter die Steuerschraube! Es erübrigt mir nur noch, kurz, nicht so sehr auf die finanziellen, sondern auf die politischen Folgen einer falschen Behandlung der Wucherfrage aufmerksam zu machen. Nova potentia crescit! Was unter diesen Worten der Seher von Lehnin verstand, weiß ich nicht; was ich aber weiß, ist, daß jetzt Tausende an jene Partei denken, deren destructive Tendenzen auf socialem Gebiete

bekannt sind. Die Existenz dieser Partei dürfte man heute wohl nicht mehr ableugnen, wie es noch im Jahre 1868 hier ge schah, wo man mir zurief: Nicht über Bodenbach reicht diese Partei! Im Gegentheile, die socialistische Bewegung ist in der That die Sphinx, die dem Wanderer der heutigen Gesellschaft mit ihrem Räthsel entgegentritt und, falls er dasselbe nicht lösen kann, ihn in den Abgrund wirft. Ich darf wohl nicht erst erwähnen, daß, wenn auch die Grund sätze dieser Partei verwirklicht

der socialdemokratischen Partei herausführt.' Das ist doch offen und klar gesprochen! aber: aures habent, et non audiunt! An demselben 6. März sagte der Unterrichtsminister F e r r y in der französischen Kammer: „Der Kampf wird geführt zwischen unserer glor reichen Revolution und dem Syllabus. Wir fordern somit zu unserer Unterstützung alle Jene auf, die gleich uns glauben, daß die Seelen der französischen Jugend nicht Denen anvertraut werden dürfen, welche als An hänger des Syllabus Todfeinde der Revolution

Aussicht für mich. Das möge sich also in erster Linie jene durch ihr Geld mächtig privilegirte Partei im Staate merken, das mögen sich unsere Börsenkönige, unsere Finanzbarone, das möge sich unsere reich- Bourgeoisie merken. Vahlteich sagt es ihnen, wofür sie Tausende opfern, damit ja in tausend Canälen, ober und unter dem Striche ihrer Blätter, das Gift des Jndifferentismus auch j unter die Massen des Volkes verbreitet werde, das nach ! und nach die Kraft und Innigkeit deS Glaubens zersetzt

des Prote stanten zu Herzen nehmen, daß der Staat von der katho- : ltschen Kirche nicht blos nichts zu fürchten habe, sondern daß ihre Mithilfe von entscheidender Wirkung gegen die Hauptgefahr unserer Tage sein werde, „denn sie führt ja das arbeitende Volk aus dem Banne der socialdemokratischen Partei'. Ich rufe diesen zitternden Staatsseelen die Worte zu, welche in diesen Tagen die Kirche an Herodes richtete: non eripit mortalin, s|ui regna dat eoelestia. Der. welcher ein ewig dauerndes Reich verleiht

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