u». !'/' l.'N. «I,r i:,, >!.-!.>^>!r : voller und Somv., Wien, l. RieiNkrqaNe, I». 220. Mittwoch, den 26. Septeinder 1877 Die Mittelpartci Tirols und deren Beruf. Die lürzlich unter dem obigen Titel bei Seiser in Trieni erschienene Broschüre hat die liberalen Wühler aus der Curie des adeligen Großgrundbesitzes zur eifrig sten Abwehr gerufen. Hiezu forderte schon der Um stand auf, daß eine winzige Wählerschaft, deren angeb liches Programm von allein Anfang an desavouirt wurde, sich selbst zur Partei aufblähend das große Wort ergreift
dürsic auch insoserue nicht als über flüssig erachiet werden, >ve>l sie auf so manche Behaup tung des Gegners präciser eingeht und die Wahrheil derselben mit atzender Schärfe nnlersucht. Der Hev. ^/rsasfer schreibt: ..Mit der dieichichte der Entstehung ber Mittelpartei beginnt die interessante Broschüre ni'd an der 'V'aiid der gegenwärtig bestehen den Verhältn.^e iin Tiroler Randlage, ans welchem nach der Versicherung des Herrn I?. ö. die klerikale, und die liberale Partei eme Art Sensitive
aufgezogen haben sollen, wird nachgewiesen, daß in Folge der ge schaffenen mißlichen Zustande eine vermittelnde Partei ein wahres Bedürfniß war, um die Gegensätze, die sich immer mehr zuspitzen, zn überbrücken und da- durch die prinzipielle Bekämpfung der beiden Parteien er- ichülkerl.' Vertrauen aus bessere Zeiten wieder herzu stellen. Dem gegenüber behaupten wir jedoch, daß, wer dem Gange der Ereignisse im Tiroler Landtage gefolgt ist, zugestehen muß, daß die liberale Partei bti oer eral- tirten
, herausfordernden Haltung der «ileritalen noth wendigerweise so und nicht anders handeln konnte, wie sie bisher gehandelt Hut uud daß, so lauge eben die Klerikalen diese Haltung behaupten, nur ein schneidiger Gegner, der. wenn auch in der Minorität, doch konsequent und beharrlich seine Pflicht verficht, ihnen imponirt und sie zu Concessionen in rein materiellen Fragen bereit finden läßt, während eine Partei ohne bestimmt ausgesprochene Richtung gar bald zum Spiel ball der klerikalen werden dürfte
und die ersehnten angehofften Erfolge nie nnd nimmer erreichen wird. Dieß bringt aber mit sich. daß der Zweck, zu wel chem diese Partei gegründet wurde, schon von vorn herein ein verfehlter ist und das; man nn voraus »clier , sein darf, daß die Niederlagen im parlauitaiarisch.'ii Leben nicht lange auf sich warten lassen n'erden, denn > wie eine Armee viejeuigen Schläge bckömun. welche sie verdient, so muß auch eine Partei nulhwendigerweiie unterliegen, wenn sie, ohne sich an einen der zwei be stehenden Aactoren