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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 14.01.1879
Physical description: 6
dies in der Beurtheilung der Verdienste des Ministeriums AuerSperg. So sincen wir im „Pest. >.'loyd' eine Wiener Correfpon- denz, die über die Stellung der Regierung zur Ver fassungspartei sehr treffende Bemerkungen enthält. Wir entnehmen derselben Folgende?^ „Es wäre eine Ueberschätzung der staatsmännischen Qualitäten der Mitglieder des Ministeriums AuerS perg, wenn man sie als die einzigen Regierungsfähigen in der Partei ausgeben würde, aber die bürgerlichen Tugenden der Loyalität, der Aufrichtigkeit und Gerad heit

, die sie bewährten, haben dje g^nze VerfassungS? Partei vork rehabilitirt, wo sie der RehädiUlirung sehr bedürftig war. Man muß auch zugeben, daß dies Cabinet der Partei und dem Staate durch die Ein führung der directen Wahlen Dienste geleistet hat, die die Häupter der Partei, zur Zeit, als sie am Ruder waren, nicht nur nicht leisten konnten, sondern auch aus übertriebenen Paragraphen-Scrnpeln nicht leisten mochten. Die Männer dieses Ministeriums haben harte Arbeiten hinter sich, an denen auch die stärkste Kraft

sich aufreiben mußte. Aber bei alledem ist eS unrichtig, was heute als ein verfassungsmäßiges Dogma von Mund zu Mund weiter gesagt wird, daß dies Ministerium sein Programm verlassen, die Partei preisgegeben habe. Allerdings stand das Cabinet mit der Partei nicht in so innigem Contact, wie das anderwärts gute Gepflogenheit ist. Aber wer trug die Schuld hieran, das Ministerium oder nicht viel mehr jene Pari ei, die bei ihrer C onstituirung in Clubs nichts Eiligeres zu thun wußte, als die Minister

aus den Parteiversammlungen und Berathungen förmlich auszuschließen? Die Minister der Krone wurden Gäste in jener Partei, deren hervorragendste Vertrauens männer sie waren. Trotz alledem hielt das Mini sterium aus und leistete der Partei Dienste, die diese nur widerwillig annahm. Endlich, nachdem das Cabinet das schwerste Stück der Arbeit gethan, nachdem es den Ausgleich mit Ungarn geschlossen hatte, demissio- nirte es, nicht etwa weil es des Vertrauens der Krone verlustig geworden, sondern weil eS seine Aufgabe er füllt

glaubte und der Partei Gelegenheit geben wollte, ihre Regierungsfähigkeit durch ein neues Cabinet zu erweisen. Die Gelegenheit wurde auch thatsächlich geboten, aber hat die Partei sie zu nützen verstanden? Mit nichten. Und wenn heute im Abgeordnetenhause den Volksvertretern gegenüber noch immer eine Re gierung sitzt, die keine ist, die keine Erklärungen ab zugeben, kein Programm aufzustellen vermag, so hat an dieser trüben Erscheinung die VerfassunzSpartei in ihrer Zerfahrenheit und Negation

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 03.10.1873
Physical description: 6
. Markte wurden bei 600 Stück Kalben und junges Milchvieh über den Falbertauern nach OberSsterreich getrieben. Die Holjpreise halten sich hoch; für 1 Schuh Museln werden S fl. bezahlt. Bozen» 1. Okt. Bei der heutigen Ergänzungs- Wahl des III. Wahlkörpers zum Bürgerausschusse wurden die Kandidaten der klerikalen Partei, und zwar die Herren: Franz Innerebner mit 144, Josef Wildling mit 142 (auf 1 Jahr), Franz v. Zallin. ger mit 140, Dr. Josef Offer mit 139, Josef RAS« Pallago mit 137» Johau«. Pitschelder

diesen Pürteien begann bei der Wahl 1L6S und es erschienen im 3.'Wahlkörpev beinahe B5V Wähler» und während in diesem die Partei de» Taipbuxlo nur^mit unbedeutender Stimmenzahl .siegte, - mußte, sie im 2. un^ 1. unterliegen und so kam die italienische Partei an 'S Rü? der und suchte 1872 sich im Besitze der Gemeindevertväl« ° tuiig zu erhalten, zu welchem Zwecke alle ntSgsichen Miß» ! brauche' angewendet wurden. Nachdem die deutsche Partei wegen deS ungesetzlichen Vorganges im 3. Wahlkörper

, von welchem wieder bei 300 Wähler erschienen waren, unterlegen ist, so hat sie sich an der Wahl des 2. und 1. Körpers nicht mehr betheiliget. Für die neue Wahl wurden zur Aüsrechthaltung der Nuhe und Ordnung die nöthigen Vorkehrungen getroffen und eine hinreichende Zahl Gen darmen hiezu abgesandt. Von den SV0 Wählern deS 3. Körpers sind nur 67 erschienen, von denen ein Einziger der Partei Tamburlo angehörte, die andern 66 waren mit weniger Ausnahme bezahlte Taglöhner. Erst mit dem 2. Wählkörper begann der Kampf

, weil die Partei Tamburlo im 1. Wahlkörper des Sieges sichtr war und eS verschmähte, mit dem 3.Wahlkörpcr, von welchem 1872 ein großer Theil der Wähler wortbrüchig geworden war, in eine Unter handlung zu treten. Beide Parteien boten Alles auf, im 2. Wahlkörper mit 13V Wählern, von denen 86 erschienen sind, den Sieg zu erringen, welcher mit 46 Stimmen der Partei Tamburlo blieb und so hat im 1. Wahlkörper die Partei deö Earetta den Kampfplatz verlassen müssen, ent rüstet über ihre Niederlage

, weil die Gegenpartei nun 16 gegen 8 Ausschüsse in der Gemeindevertretung hat. Der Umstand, daß die Partei Tamburlo 1869 im 3. Wahlkör per allein und 1873 hingegen im 2. und 1. die Oberhand behalten hat, deutet auf einen Umschwung in der öffent lichen Meinung in dem Sinne, daß Joh. Bapt. Boso Ea» retta und Georg Dorigato nicht mehr jenes Gehör finden wie jemals und die Ehrenhaftigkeit ihrer Gegner mehr alS früher erkannt worden ist. SlHießstcindsnachriöbten u. Schntzsntvesen. Bozen. Einer unserer Mitbürger

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 17.10.1873
Physical description: 6
ist, und in mancher Gemeinde kommt es vor, daß alle Wähler, welche zu Hause und nicht krank sind, sich einfinden. Dieses zahl- reiche Erscheinen bei der Wahlurne ist aber nicht überall der klerikalen und liberalen Partei zuzu schreiben, sondern geschieht auch überhaupt, weil Parteien bestehen, von denen die eine der andern die Oberhand nicht lassen will. So z. B. bekämpf ten sich zu Castello im Tesinothale die zwei Par- teien des Franz Boso Tamburlo und de« Johann Bapt. Boso Caretta, welche Parteihäupter zwei Schwäger

, aber keine Freunde sind, und hat die des Tamburlo den Sieg davongetragen. Beide sind übrigens für den Kandidaten der national-liberalen Partei. Ob und inwiefern? die Geistlichkeit bei die« sen Wahlen betheiligt ist, und in welchem Verhält nisse die Wahlmänner der klerikalen und liberalen Partei sich herausstellen werden, kann gegenwärtig noch nicht angegeben werden, jedoch dürfte in der Valsugana nur ein Drittel der Wahlmänner der klerikalen Partei angehören. UebrigenS wurde auf die Gemeindewähler

immer noch ein sehr großer Zweifel und viele Stim men haben sich seit jeher gegen eine solche Tren nung erhoben. Aber kein Zweifel kann herrschen, ob in der Valsugana die sogenannte national-libe rale Partei oder die klerikale siegen wird, wenn man nur ihre Kandidaten vergleicht. Erstere hat den Herrn Dr. Carl Dordi, Advokaten in Trient, aus Borgo gebürtig, die andere den Herrn Ernst Zanetti aus Borgo als ihren Kandidaten aufgestellt und wer diese Zwei kennt, kaun vernünftiger Weife nur für Dordi

stimmen, weil er ein gediegener, kennt- nißreicher Mann von festem Charakter und von Allen hoch geachtet ist. Wie man aber den Ernst Zanetti als Kandidaten für einen Posten eines ReichSrc»thS--Abgeordneten aufstellen konnte, will man nicht und am wenigsten in seinem Geburtsorte Borgs begreifen, und seine Kandidatur ist ein Be weis, daß die klerikale Partei über keine geeigneten Subjekte zu verfügen hat. Zanetti mag zwar Kennt nisse besitzen, aber für ein ReiSSrathSmitglied ist er wegen Unkenntniß

der deutschen Sprache und wegen seines nicht gerade höflichen Benehmens in öffentlichen Sitzungen und Versammlungen wenig geeignet. Er verlegte sich einst auf Chemie und war 1849' bei der Belagerung Roms unter den Schaaren Garibaldi'S; später machte er Reisen in den Orient wegen Seidenwürmer-Saamen, dann figurirte er unter der Oesterreich feindseligen Partei und wurde 1866 aus Oesterreich verwiesen, später bis vor wenigen Jahren war er Anhänger der natio. nal-liberalen Partei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 20.04.1874
Physical description: 6
ReichSrathSabgeordneten, an welchen Programmeil auch mit Berücksichtigung der Individualität ihrer Verfasser weder Harmonie noch Klarheit des gesteck ten Zieles daS Bcwnndernswertheste ist. In einem Momeni, in welchem die Hitze des Wahlkampfes nicht blos der Ueberlegung, sondern bei so Manchen auch der Enttäuschung Platz gemacht hat, ist eö der Mühe werth, diese Programme heute wieder zu lesen. Wir werden die Partei, weiche unsern ehrenwerthen Abgeordneten absolut entgegen ist, nicht mehr weiter erwähnen, da deren für andere .Kandidaten

den einen noch den andern Theil der Bevölkerung befrie digte.' . . . Trient, 22. Noveniber 1865. M^.n übersehe nicht, daß die unter dieser Adresse unterzeichneten Abgeordnete» der schon damals von den gegenwärtigen NeichsrathSabgeordnelen vertre tenen Partei angehörten nnd derselben, wie man glauben darf, auch heute angehören — wenigstens L» 7n- l!r»: 5.- die Lebenden, da auch der verstorbene Johann Oo pretio einer der Unterfertiger jener Adresse war. ! Unsere ehrenwerthen NeichSrathSabgeordneten ver-' langten

Landtag im Jahre 1874 und der Adresse von 18V5 konstatirt worden ist. Die Partei ist die gleiche, ihre Bestrebungen sind dieselben, ihr politisches Prinzip von damals ist un- bestreitbar jenes von heute. Wenn zufällig oder besser mit bewußtem Endzweck die gegenwärtigen Reichs- rathsabgeordnetcn in jener Zeit nicht Landtagöab-ie. ordnete waren und daher die Adresse an Belcredi nicht unterschrieben, so haben sie doch bei andem Anlässen vou 1848 an Memoranden nnd Adn/sen gleichen Inhaltes geschrieben nnd

Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche wird fortgesetzt. iNrnn Der Berichterstatter der Minorität der Kommis- 'ion, Graf Falken Hahn, erhält das Wort. Er ühmt das Auftreten der Redner seiner Partei gegen !->m das Gesetz. Er selbst wolle nur auf die Aufforde- ! rung antworten, die an seine Partei gerichtet wurde,! die Partei möge in dieSpezialdebatte eingehen, und nicht durch den Uebergang zur Tagesordnung die ' ^ Diskussion, die Darlegung der Mängel unmöglich A machen, welche seine Partei angeblich

im Gesetze , finde. Aber seiner Partei liege nichts an den Ein- »5' zclbestiminnngen des Gesetzes, sondern sie verwerfe das Gesetz grundsätzlich, weil dasselbe die admini- ' strative Willkür ins Leben rufe. ES handle sich nicht > . um eine Verurtheilung des Gesetzes, sondern die / > Partei bestreike die Kompetenz des Hauses über-uu ' Haupt zur Beschließung eines derartigen Gesetzes. ' ^ Wir — sagt Redner — haben nicht römisch, son- - ,, dern deutsch — offen und deutlich gesprochen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 30.10.1874
Physical description: 6
des Trentino haben durch ein Vierteljahrhnndert die sen Namen gebraucht und daher schon mundgerecht gemacht, weshalb sie leider durch derartige ihnen in die Hand gedrückten Waffen doch der Landtags- beschicknngS-Jdee schaden können. — Wir können uns jedoch nicht der Meinung eines andern Korrespon denten deö „Boten' anschließen, daß nemlich mit dem besagten Landtagsbeschluß und mit andern Feh lern man den Boren unter den Füßen der mode- rirten, positiven und österreichsreundlichen Partei lockert, dieSteUung

derselben schwächt und den Muth derselben herabdrückt, was nach Ansicht desselben Korrespondenten gerade mit dem mehrgedachten ^and- tagSbeschlnß geschehe» sein soll. — Wir hingegen sind der Ansicht, daß eine Partei aus sehr schwachen Füßen stehen muß, wenn dieselbe mit so wenig er schüttert wird.' Diejenige Partei, die der Korrespon dent die moderirte, positive und Österreich, freundliche nennt, wird nicht nur allein in der eigenen Stellung nicht geschwächt, sondern sicherlich nur gestärkt werden, sobald

dieselbe aus den Cou lissen hervortreten und aus der politischen Bühne des Landes ähnlich der nationalliberalen und der kle- rikalen Partei auftreten wird. — Hat diese Partei nicht den Muth, offen aufzutreten, so richtet sie sich selbst, und zeigt die wahre «timmung der Bevölke rung nicht zu kennen, welche eben wünscht, daß man nur einer gemäßigt-liberalen, positiven und regie rungsfreundlichen Politik, als die einzige, wodurch das wahre Wohl deS Landes gefördert wird, nach gehen möge. Die Führer dieser Partei

mögen da her sich ein Beispiel an dem Herrn Grafen Fedri- gotti ans Sacco nehmen, ohne sich dessen Prinzipien anzueignen, unv sich offen als wahre Oest er reich er bekennen, das Leben ihrer Partei öffentlich machen und sich nicht scheuen, öffentlich die Partei prinzipien zu verfechten, denn nur dann, aber nur dann allein, kann diese Partei Kraft, ihrer Führer Vertrauen gewinnen und Erfolge erzielen, was der selben jedoch auf die Tauer nicht gelingen wird, so bald sie nur bei der geheimen Arbeit

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.09.1877
Physical description: 4
u». !'/' l.'N. «I,r i:,, >!.-!.>^>!r : voller und Somv., Wien, l. RieiNkrqaNe, I». 220. Mittwoch, den 26. Septeinder 1877 Die Mittelpartci Tirols und deren Beruf. Die lürzlich unter dem obigen Titel bei Seiser in Trieni erschienene Broschüre hat die liberalen Wühler aus der Curie des adeligen Großgrundbesitzes zur eifrig sten Abwehr gerufen. Hiezu forderte schon der Um stand auf, daß eine winzige Wählerschaft, deren angeb liches Programm von allein Anfang an desavouirt wurde, sich selbst zur Partei aufblähend das große Wort ergreift

dürsic auch insoserue nicht als über flüssig erachiet werden, >ve>l sie auf so manche Behaup tung des Gegners präciser eingeht und die Wahrheil derselben mit atzender Schärfe nnlersucht. Der Hev. ^/rsasfer schreibt: ..Mit der dieichichte der Entstehung ber Mittelpartei beginnt die interessante Broschüre ni'd an der 'V'aiid der gegenwärtig bestehen den Verhältn.^e iin Tiroler Randlage, ans welchem nach der Versicherung des Herrn I?. ö. die klerikale, und die liberale Partei eme Art Sensitive

aufgezogen haben sollen, wird nachgewiesen, daß in Folge der ge schaffenen mißlichen Zustande eine vermittelnde Partei ein wahres Bedürfniß war, um die Gegensätze, die sich immer mehr zuspitzen, zn überbrücken und da- durch die prinzipielle Bekämpfung der beiden Parteien er- ichülkerl.' Vertrauen aus bessere Zeiten wieder herzu stellen. Dem gegenüber behaupten wir jedoch, daß, wer dem Gange der Ereignisse im Tiroler Landtage gefolgt ist, zugestehen muß, daß die liberale Partei bti oer eral- tirten

, herausfordernden Haltung der «ileritalen noth wendigerweise so und nicht anders handeln konnte, wie sie bisher gehandelt Hut uud daß, so lauge eben die Klerikalen diese Haltung behaupten, nur ein schneidiger Gegner, der. wenn auch in der Minorität, doch konsequent und beharrlich seine Pflicht verficht, ihnen imponirt und sie zu Concessionen in rein materiellen Fragen bereit finden läßt, während eine Partei ohne bestimmt ausgesprochene Richtung gar bald zum Spiel ball der klerikalen werden dürfte

und die ersehnten angehofften Erfolge nie nnd nimmer erreichen wird. Dieß bringt aber mit sich. daß der Zweck, zu wel chem diese Partei gegründet wurde, schon von vorn herein ein verfehlter ist und das; man nn voraus »clier , sein darf, daß die Niederlagen im parlauitaiarisch.'ii Leben nicht lange auf sich warten lassen n'erden, denn > wie eine Armee viejeuigen Schläge bckömun. welche sie verdient, so muß auch eine Partei nulhwendigerweiie unterliegen, wenn sie, ohne sich an einen der zwei be stehenden Aactoren

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 28.02.1873
Physical description: 10
erscheinende ultra montane Blatt „Voce cattolica', ein würdiger Bruder unseres „Volksblatt' sprüht in einem „die Liberalen und die welschtirolische Frage« überschrieben-» Artikel vener und Flammen über die Liberalen des Trentino, U>eil dieselben in den Organen ihrer Partei mit un erkennbarer Befriedigung die Wahlreform als das einzige Mittel, ihre auf die volle Autonomie des Landes gerichteten Bestrebungen vor den ReichSrath zu bringen, begrüßt und ein Zusammengehen der Ab geordneten des Trentino

mit der verfassungstreuen Partei in sichere Aussicht gestellt halten. Der Man tel der Religion muß herhalten, um auf die infamste Weise alle diejenigen anzuschwärzen, die nicht mit ihnen inS gleiche Horn blasen. '1'out eomms ekö? aoiis. Betrachten wir die gegen die liberale Partei in Welschtirol. welche bekanntlich aus den tüchtigsten und besten Männern besteht, geschleuderten Anschuldi gungen ein wenig näher. Bor all m wird die Anklage erhoben, daß sämmtliche Liberale Revolutionäre sind, weil sie, nachdem

sie in offenem Kampfe die Berei nigung mit dem Königreiche Italien nicht erreichen können, das Trentino wenigstens moralisch Italien einverleiben wollen, indem sie aus demselben ein Land voll von Anhängern der antireligiösen italienischen Revolution machen. In zweiter Linie werden die Liberalen des Trentino freche Feinde deS Katholicis mus genannt, weil dieselben in ihren politischen Be strebungen einen Stützpunkt in der verfassungstreuen Partei deS österreichischen Parlamentes suchen, welche letztere Partei

ge kommen sein mag, daß wenn einmal die Wahlreform durchgeführt ist. andere als geistliche oder feudal ck- ricale Abgeordnete das Trentiao im Reichsrathe ver treten werden, und hiedurch ganz außer Rand und Bans gerathen ist, genügen, um sich einen gehörigen Begriff von demselben zu machen. In einem äußerst würdevo'l gehaltenem Artikel, der die Sympathie der liberalen Partei deS Trentino für die Wahlreform offen an den Tag legt, bekämpft daS Journal der selben, de? „Trentino', die gegen sie gerichteten

An griffe und wir können nur aufs wärmste dem dort ausgedrückten Wunsche beitreten, daß die Schmäh worte der „Voce cattolica' ohnmächtig im Winde ver hallen mögen und daß daS Trentino einst, wenn die directen Wahlen Wirklichkeit geworden, wie ein Mann eimnüthig zusammenstehe, und solche Männer als Ab geordnete wähle, welche fest und tr-u zur liberalen verfassungstreuen. Partei stehen, von der allein das Trentino eine thatkräftige Unterstützung in seinen Be strebungen erwarten kann. (Eine Einladung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 11.10.1872
Physical description: 6
Kreuth ge reist; auch der Großfürst Nikolaus von Rußland, der hier verweilte, ist a gereist. — Man halte ge fürchtet, daß beim Wohnungswechsel um Michaeli ziemlich viele Familien obdachlos werden könnten, denn wenn auch die 1!5ohnungSnoth noch nicht den Umfang angenommen hat, wie anderSwo, so hat sie doch einen bedeutenden Grad erreicht und eS ist schon dahin gekommen, daß viele Hausherren nur noch kinderlose Familien und solche, die keine Zimmer vermiethen, annehmen wollen, und man ver wunderte

. * Ueber den Ausfall der Gemeindewahlen in Neapel schreibt ein Korrespondent des „Bund': Drei volle Wochen hat die Verifizirung dieser Wah len, die allerdings zu Gunsten der klerikalen und konservativen Partei ausgefallen sind, gedauert, und erst vor ein Paar Tagen wurden uns die endgilli- gen Wahlresultate verkündet. Von den 30 Erwähl ten sind 20 entschiedene Klerikale, die übrigen, mit Ausnahme der 5 Radikalen, kann man liberale Kon servative nennen. Als Garibaldi die Namen der Erwählten erfuhr

, schrieb er an den demokratischen Verein in Neapel: „Saget den Neapolitanern, daß eS sich nicht der Mühe lohnte, so viele Knochen auf der Ebene von Capua zu säen, wenn man nach 12 Jahren lauter Klerikale in den Gemeinderath wählt.' Allein die meisten neuen Gemeinderäthe von Neapel sind bei Weitem nicht so schwarz, als sie eine ge wisse Partei gern machen möchte. Allerdings sind, wie gesagt, etwa 20 Räthe Klerikale vom reinsten Wasser, allein diese Thatsache erklärt sich durch die gänzliche

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 23.10.1875
Physical description: 10
Landen sprechen, hieße deßhalb, sein Todesurtheil unterschreiben. Im Stil len aber gewinne die Friedenspartei unter den Car- listen täglich an Ausdehnung, und wenn Don Car los dieser Partei nicht durch einen baldigen großen Erfolg den Boden zu entziehen wisse, so werde, was jetzt versteckt unter der Oberfläche wühlt, hervor- brechen und der Prätendent, so zwischen zwei Feuer gestellt, in doppelter Weise zu einem Ausgleiche ge zwungen sein. Es zeige sich ohnehin schon unter den Carlisten« Chefs

, woselbst derselbe um 2 Uhr 30 Min. ankommt, und von dort un verzüglich mittelst der königl. baierischen StaatSbahn Weiterreisen wird. Innsbruck. Die am 21. d.M. in der General versammlung des patriotischen Vereines in Innsbruck beschlossenen Resolutionen, durch welche die Einhellig keit der konservativen Partei der Welt kundgethan werden soll» lauten: „1. Die Generalversammlung des pairiotischen Vereins zu Innsbruck spricht dem Comitä des konservativen deutschtirolischen Landtags klubs

und den konservativen Reichsrathsäbgeordneten die vollste Anerkennung und den wärmsten Dank da für ans, daß sie, einig in den Grundsätzen, sich auch über die Aktion zur Durchführung und Geltendmachung derselben in jeder Richtung ver ständigt und hierüber einhellige Beschlüsse ge faßt haben. Sie erkennt es für eine Pflicht eines jeden Konservativen, sich diesen Beschlüssen rückhalts- loS zu fügen und zu unterwerfen, und keinerlei Ak tion gegen dieselben, oder ohne Zustimmung der be rufenen Führung der Partei in's

Werk zu setzen. Weil diese Einigkeil und Disziplin zur Erreichung des gemeinsamen Zieles unerläßlich sind, so erklärt sie, daß derjenige, welcher sich diesen Beschlüssen nicht unterwerfen oder auf eigene Faust Politik treiben sollte, der konservativen Partei nicht mehr angehören kann.' — Bei der orakelartigen Klarheit, mit der die Beschlüsse des Landtags-KlubS-Eomitä'S kund gegeben worden sind, erinnert uns die Zustimmung der Generalversammlung, der sicherlich kein Com- mentar der Rede dunklen Sinn

erhellt hat, an das Votnlii jenes ehrsamen vormärzlichen LandtagSdepu- tirten.der mit „derStadt Sterzing' gestimmthat. Und damit ja Niemaud der Ihrigen das Orakel er gründe, schließen sie alle jene Konservativen, welche eine eigene Meinung haben, da« heißt alle Jene, welche der schlechten Gewohnheit des.De'nk-ns ver fallen sind, — denn eine selbständige Meinung ent springt aus eigenem Denken — au« ihrer Mitte aus. Nichts Einfacheres und Leichteres, als nach diesemRecepte die Einheit einer Partei

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1881
Physical description: 12
der Sache, Und dieser Kern sollte in Deutschland nie aus dem Auge gelassen werden. Die Liberalen haben in Oesterreich durchaus nicht daS Recht, sich als Vorfechter des Deutschthums hinzustellen, und wenn sie dieß gleichwohl thun, so suche« sie sich nur hinter einer MaSke zu verstecke«. Keine Partei hat dem Deutschthum in Oesterreich mehr geschadet, als die deusch-liberale. Sie hat den Ausgleich mit Ungarn auf dem Gewisse», der die Deutschen in Ungarn» Kroatien und Siebenbürgen bedisgungS- ünd schutzlos

der Magynisirung überlieferte und überdieß durch Ein führung der ungarischen und kroatischen Sprache als Commandosprache für die ungarische und kroatische Landwehr die deutsche Sprache als einheitliche Armeesprache zurückgedrängt. Dieselbe Partei hat durch ihre Führer in Galizien die deutsche Sprache als Amtssprache voll ständig beseitigt und gleichzeitig in Dalmatien und Südtirol die italienische Sprache als Amtssprache erklärt. Diese Partei hat über haupt die radikale« Jtaliänissimi in Dalmatien und Tirol

der eingesessenen conservativen Bevölkerung gegenüber in jeder Weise und bei jeder Gelegenheit begünstigt und sie ist dämm vor allem Schuld, wenn die Italiener iu Tirol immer weiter und weitet «ach Norden vorwärts dringen, so daß schon Sterzing jetzt eine sehr gemischte Bevölkerung hat. Dieselbe Partei hat wiederholt die Er klärung abgegeben, daß sie eher mit jeder Nationalität und mit jedem Natiönchen Paktire« u«d sich vertragen wolle, nur mit jenen Deutschat nicht, welche auS Ueberzeugung katholisch denken

und sühlen, also mit den deutschen Conservativen, mit denen, die man anderwärts als „ultramonta«' bezeichnet. Und eine derartige Partei, die nicht einmal die Ueberzeugung von deutschen StammeSgenossen achten will und gegen dieselbe« mit jedweder fremde» Nationalität zu pckiren bereit ist, will daS Deutschthum in Oesterreich vertreten! Muß da nicht jed weder voll Entrüstung rufen: Weg mit der MaSke! Es ist »icht wahr, daß der liberalen Partei die Wahrung deutscher Sitte i» Oesterreich am Herzen liegt! WäS

sie will, das ist die Herrschast, weil die Herrschast ihr wieder den Weg zu den Kassen öffnet. Die liberale Partei hat in Oesterreich mit wenige» Ausnahmen nur Ein leitendes Prinzip gehabt und daSwarGriSka's Trinkgel dertheorie. Bon diesem Gesichtspunkte auS ist sie j» und außer dem Parlamente thätig gewesen, wie die Geheimgeschichte der österreichischen Eisenbahnen beweist. Daß ma» »icht gerne osse» unter dieser Fahne marschirt, begreifen wir, aber Thatsache bleibt es doch, daß die liberale Partei vom Einfluß der Börse

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 14.01.1882
Physical description: 10
geschlossene Vereinbarung bisher umgab. ES sagt nämlich klar und offen, dass der Compromiss der konservativen Partei die Verpflichtung auferlegt, mit den ihr überlassenen Mandaten keine Abstinenz- Politik zu treiben. Damit ist endlich dargethan, dass der liberale Großgrundbesitz keineswegs den ihm aus dem eigenen Lager so oft entgegengeschleuderten Vorwurf verdient, er habe der Gegenpartei leicht sinnig, ohne jede Gegenleistung, zehn Sitze ausge liefert. Man weiß nunmehr authentisch, dass der Compromiss

insoferne großen Wert und große Be deutung besitzt, als durch ihn eine Partei, die bis zu feinem Abschluss der Verfassung schroff gegenüber stand, zu deren Anerkennung gebracht wurde. Er ermöglichte die Vertretung ves nationalen Groß grundbesitzes im Parlament und beseitigte eine fac tische Majorisierung, die bei der Künstlichkeit des be stehenden Wahlsystems bisher einen ebenso gehässigen^ wie entmutigenden Eindruck machte. Die Verein barung ist bis nun von beiden Seiten eingehalten worden

, und insbesondere die conservative Partei hat in vollkommen spontaner Weise gelegentlich der Er satzwahl für den verstorbenen Grafen ^iannsfeld erklärt, dass sie den Compromiss als für die ganze Legislatur-Periode giltig ansehe. Die Partei hat dem entsprechend auch für den liberalen Candidaten Baron Kutschera gestimmt. Da die liberale Partei damals gegen die An stauungen der Conservativen nicht den geringsten Widerspruch erhob, musste man wohl annehmen, dass sie die gleichen Anschauungen hege. Gegen wärtig

soll. Auf Seite der Rechten ist man bereits eifrig mit den Vorbereitungen für die parlamentarische Action beschäftigt. Seitens der Partei-Organe wird die Ausstellung eines förmlichen Partei-Programmes discutiert und gleichzeitig mitgetheilt, dass dieselbe Frage sofort nach Wiederzusammentritt des Reichs-- ratbes vom Executiv-Comitö erörtert werden soll. Weiter wird gemeldet, dass Dr. Nieger für den 19. ds. eine Versammlung des Czechen-Clubs ein berufen habe. Vom Gemeinderathe Wiens wurde heute Dr. Prix

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 17.12.1879
Physical description: 8
- 'n' 5«'», auch für den Beschluß deö Htrrenhausc» zu °hne daß er sich hiedurch von der Partei S3V4 trennen müßte. Ueber die Klubberathung wird noch mitgetheilt, daß mehrere Mitglieder, darunter die Ab- geotdneten Hofer, Ezedik und Baron Scharschmidt ihre Meinung dahin abgegeben haben, daß die Ber- sassungöpartei deö Abgeordnetenhauses sich auch in dieser Frage nicht von der Partei des Herrenhauses trennen und insbesondere mit Rücksicht auf die Aus führungen des Herrn v. Schmerling die RegierungS- Vorlage annehmen

. Wenn nun auch jeder mit der parlamentarischen Lage etwaS Bertraute, den frag lichen Mittheilungen sofort die Mache ansieht, so dürste es doch angezeigt sein, zu erwähnen, daß die selben, einer Erklärung deö Dr. Weeber zufolge, un richtig sind. Der Klub der vereinigten Fortschritts partei hielt am 15. Dezember in Anwesenheit von 53 Mitgliedern eine Sitzung ab. in welcher neuer- diiigs die Wehrvorlage zur Verhandlung gelangte. Nach kurzer Debatte r?nrde einstimmig beschlossen, bei der Ablehnung reS Z. 2 der Regierungsvorlage zu beharren

r>. Schmerling zum Präsidenten zu wählen und in d«n BudgetanSfchuß 14 Mitglieder der Verfafsungspcirtei und 7 Mitglieder der Antono- »nstenpartei zu entsenden. Seitens der Versassuugs partei wurden zumeist diejenigen Mitglieder designirt, welche dem BudgetauSschusse bereits angehört haben; neu ist Dr. Rechbauer. Auch die der Äutonomisten- partei angehörigen Deiegatlonömitglieder versammelten sich Nachmittags ans Einladung des Grafen Hohen- wart zu einer Vorbesprechung, stellten als Kandidaten

für daS Vizepräsident Dr. Sinolka auf und nomi- uirten die übrigen Mitglieder' de« BüdgetauSschusseS. Ein sehr bcachtcnSwerther Artikel, den die „Bohemia' au« der Feder eines langjährigen Partei freundes veröffentlicht, widerlegt in eingehender sach. licher Kritik alle Einwürfe gegen daS Wehr gesetz und schließt dann beiläufig iu folgender Weise: „Verschließen wir uns doch nicht der Thatsache, daß die Berfassungöpartei de« Abgeordnetenhauses in der Wehrfrage sich eiuer mächtigen Phalanx gegenüber sieht, bestehend

, verweisen kann ? Steht aber wirklich so viel auf dem Spiele, um es auf das Experiment ankommen zu lassen, daß die Neuwahlen unter der Aegide eines der heutigen Majorität entnommenen Ministeriums in Vollzug gesetzt und die Leidenschaften des Partei- kampfeS entfesselt werden? So gering die Aussichten sind, auf dem eingeschlagenen Wege eine unliebsame Regierung unschädlich zu machen, so bedenklich ist die Gefahr, cv auf einen Konflikt mit dem Herrenhänse ankommen zu lassen, der Welt das Schauspiel

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.09.1877
Physical description: 6
de: Be völkerung des italienischen Landesiheiles nach Wien zu entsenden. Von allen Seiten wird mit großer Rührigkeit gear beitet, jede Partei, die clerikale, die versassungSlreue- österreichische und die national-liberale, setzt ihre besten Kräfte ein und bietet alle Mannen, die zu ihrer Zahne schwören, auf. um am Tage der Wahl in geschlossenen Reihen zu erscheinen und den Sieg für ihre Eandida- icn zu erfechten, und während man sonst dem äoies t'are niente sich hingab und nur die bevorstehende Weinlese

die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, der selbst das Interesse an der Politik weichen mußte, hört man Heuer in allen Kreisen nur Eine Frage Ventiliren, welchen Ausgang die Reich-rathswah- len haben nnd welcher Partei die Männer angehören werden, weiche da- vertrauen der Bevölkerung als Abgeordnete in den Reichsrath berufen wird. Wut einen Gublick in das Parteigetriebe gethan und die VerlMnisse, wie sie derzeit in Wälschtirol liegen, rich tig zu l-emtheilni im Stande ist. dem wird sicher klar

sind und daß die verfafsiingstreue-ö'lerreichiich.' Partei ihr Bemühen hauptsächlich darauf richtet, der national- liberalen i-artei ein Paroli zu bieten und Männer in den Reichscath zu bringen, welche vor Allem des Rei ches Wollt und Webe i-:i Aiii?/ haben, dessen Interessen nach Lunten zu lorden! geue^,! sind und als treue ^esierrcicher Sonderbestrebnngei! nur dann das Wort reden, wenn dieselben ohne G'.iahrduüg nir das Reich durchzuführen sind. Dieß ist im Kroßen und Hinzen das Programm jener Partei, deren Bestrebungen

die Unterstützung je des guten Patrioten verdienen, weil nur >ie uns eine Gewähr dafür bietet, daß bei aller B«rlie'.'e für die engere Heimat >uid beim anfr!.!iligstell Brinilheii uir deren Wohl doch der <>iedanke »iii veS Reiches irinheil und Wohlfahrt vorherrschend nnd leitend sein wird und man »ndererieits versichert jeui könnte, daß die aus dieser Partei hervorgehenden Abgeordneten an dem Ausbau unserer Verfassung aufs ehrlichstc und red^ lichste mitarbeiten würden. Bon unserem Standpunkte ans hat daher

der Wuusch volle Bcrechtiguug, daß es gelingen möge, die von der verfassungstreuen österreichischen Partei aufgestellten Kandidaten durchzubringen, denn die Männer, welche man als solche bezeichnet, sind uns nicht blos als gute fester l eicher bekannt, sondern haben sich, was wir hier besonders betonen zu sollen glauben, bei verschie denen Gelegenheiten als ehrliche Anhänger der Verfas sung bewiesen und ihre Gesinnungstüchtigkeit erprobt, weßhalb die Berfassungspartei durch sie verstärkt und sie sicher

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 14.09.1881
Physical description: 4
immerhin die stürmischen Beifalls» und Mihfalknsdemonstrationen eines Landtags-Gallerie publicums genannt werden müssen und so bedauerlich jeder Straßenexceß an und für sich ist, wir vermögen in allem dem keineswegs eine Folge der Versähnungs- bestrebungen der gegenwärtigen Regierung zu erblicken, die nach den Aeußerungen der Blätter der deutsch« liberalen Partei den unleidlichen Conflict heraufbe schworen haben soll, her sich im Landtagssaale und in den Straßen von Zara in den letzten Tagen abge

spielt hat. In Dalmatien liegen sich die drei politischen Parteien des Landes, die serbische, italienische und croatische Partei fortwährend in den Haaren; sie ringen eben um die Mcht im Lande und Landtage; da find Con flicie nur schwer zu vermeiden und dieß umsomehr, als sich dort die Partei - Gehässigkeit- durch das heiße Äüt dts Südländers intensiver, als anderwärts, ge staltet. Heute befitzt die croatische Partei die Majorität im Landtage und die vereinigten serbisch-italienischen Frqciiofte

»! ziehen gegeis sie und die Regierung, die sich ayf dif croatische Partei stützt, in allen Fragen zu Felde. Die Serben und Italiener Dalmatiens nennen sich Autonomissen, fie sind es jedoch nicht im Sinne der Reichsraths - Autonomsten und können mit mehr Recht die Verfassung-Partei Dalmatiens genannt werden. Von ihnen, das steht heute bereits fest, und nicht von der Regierungspartei wurden die Excesse in Scene ge seM die sich in den jüngsten Tage»? in Zara abgespielt haben. Gestern fand

werden. Nun, diesen Satz kann, wohl jede Partei, jede Nationalitat Oesterreichs unbedingt unterschreiben, denn wer würde nicht wünschen, daß eS da und dort weniger geben möchte des Haders und Streites, wer wollte bestreiten, daß der Nationa litäten-Ar^ in der Völker zu ihrem Mo- Worte, die der neue et. Allein schon die ersten rzbischos an seine Erzdiözese richtet, dje W.orv „der Aiede sei mit Euch.' sind ein B«ch dafür, o'äß die gegenwartige Regierung, deren Prapramsn in der Versöhrung her Nationalitäten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 26.02.1874
Physical description: 4
ist und nach seiner Aussage freiwillig auf feine Psfirre resignirt hat, weil unter der, italienischen Regierung die Pfründe mit uner schwinglichen Abgaben .belastet worden sei. Wie be- kannt bestehen in Castello zwei Parteien, welche vor- 5t» St. I.Usi, Verov» 5iUm X'» Ücri 5'srereSi OIl:»sa Lt. !Ulcd, züglich zur Zeit der Gemeindetycchlen sich feindlich ge- genüberstehen und die Oberhand zu gewinne» suchen, von deren einev die Hauptpersonen Oesterreich und. ^ seine» Anhängern sehr .wenig geneigt sind. Diese Partei

war eS, welche bei der letzen Gemeindewahl unierlegen ist. Nachdem der Pfarrer von Sove>zcre ^ am Sylvester-Tage gegen alle Gepflogenheit über . '7 den Frieden predigte, glaubte der Ortspfarrer mit- telst eine« Mittagessens nnd der Faschingszeit den' Frieden herzustellen und öffentlich zu Manifestiren. Da er an Klugheit keinen Ueberflns; hat und äugend scheiitlich zur Partei hinneigt, welche gegenwärtig' von der Gtiiieittdcvorftehung ausgeschlossen ist, so hatte ' er genug zu^thun, beide Parteien zusaiiimeiizubrin-' ' gen

. Demi och nahm die nun d-e Oberhand habende - Partei an dem Essen Theil, damit man nicht saaen' könne, sie sei eS, welche den Frieden nicht wo'le ^ Das Mittagessen wurde bei einem Wirthe, welcher! unter die hitzigsten Anhänger der unterlegenen Par-! 5'^- tei gehört, angeordnet nnd eS vergingen ein Paari n»»» Stunden ohne Zwischensall, bis einige Musikanten erschienen sind, welche mit der Pins-Hymne began nen und dann die Garibaldi-Hhmne spielten. Beide Herren Pfarrer applaudirlen

seinen Willen; dann ließ er aber die Gesellschaft noch nicht ans- einandergehen, sondern führte sie in ein anderes Wirthshans, um Bier zu trinken. Anf Bier folqte Wein, dann wieder Bier. Alles nntereinanrer, und es wäre wohl Zeit gewesen, nach Hause zu gehen, i allein der Herr Pfarrer wollte noch^n Nacht speisen, > nnd bewog einen Theil der Gesellschaft und zwar ^ jene, welche zur herrschenden Partei gehören, mit > ihm zum Wirth und Handelsmann Franz Boso - Tambnrlo zu kommen, welcher erster Gemeinderath

vom Kopfe riß, eben- > falls anf den Tisch warf und einen Fanstschlag! darans gab, dann einen Sprnng rückwärts machte, und mit erhobener geballter Faust schrie: „her da!' Der Gemeinde-Sekretär Peter Zotta, welcher der un terlegenen Partei a:i verhaßtesten ist nnd welcher wohlweislich sich von zu vielem Trinken zu enthalten wußte, suchte sich zu entschuldigen und dem Pfarrer den Irrthum begreiflich zu machen, allein wie er die Unmöglichkeit bemerkte, verließ er daß Zimmer und I vdkk- ließ sich nicht mehr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.08.1880
Physical description: 4
unter dem Eindrucke der Ernennung deS Grafen Falken- hayl^ .zumzMer^mwister»dies, miti>Pyer»heutiges Erllüäuch i im dinc-testen Wi^sKuch ^Ber^ sicherung abgab, daß seine Partei jeder Transaction mit dem clericalen Celchyl0»1v0Hßvornherein und unbe dingt widerstrebe, dagWu aber bereit sei, sich mit den ;^ati<MlenverftiHi««»; Doch, wie g^agt.^chaS ^arHamaj^/HMe istMan wieder ansNMUWM'' Mibt die Pärol^au- jav jedes fremde Cle^it zu?^ö Zeitigen und-aus jeder Combination auszusHießesK

stellten, daß die constante Uneinigkeit im Loger der Partei ihre ausschließliche Herrschaft zum Falle gebracht habe. Und uun, da zum ersten Male auch von dieser Seite der eigentliche Sitz der Krankheit richtig diagnosticirt wurde, ist es um so interessanter zu erfahren, welche Mittel zur Beseitigung derselben gerade von denjenigen, welche dieselbe erkannt haben, vorgeschlagen werden. Diese Mittel sind höchst einfach, wahre Columbus Eier. Die „Gemäßigten' in der Verfassungspartei müssen

zu lösen haben Würde. Das genannte Blatt bemerkt diessalls zuvör derst, daß, wenn es sich blos uin Aufstellung eines allgemeine n'- p olit ische n Glaubensbekenntnisses handeln sollte, einer solchen Versammlung der ganzen Partei, der ja doch nicht die Befugnisse einer höheren Instanz zustehen, welche die Beschlüsse der Provinzial-Parteitage gewissermaßen zu sanctioniren habe, nach dem Möd- linger Parteitage eigentlich nichts mehr zu thun übrig bleibe. Die Einmütigkeit der gesammten Verfassungs- Partei

-in der Defensive sei nicht erst herzustellen, sondern längst vorhanden, oder deutlicher gesagt, die ganze Partei sei ohnedies bereits darin einig, jeder Regierung, die nicht ausschließlich ihren Reihen entnommen sei, unbedingt Opposition zu machen. Zur Herstellung der Einigkeit behufs defensiver Zwecke bedürfe es also keiner allgemeinen Parteiversammlung mehr; einer solchen würde eine höhere und bedeutsamere politische Aufgabe zufallen, die sick ungefähr dahin definiren ließe, über die bluße Abwehr hinaus

der slavischen Volke rstämme zu zählen, verhält sich die „Deutsche Zeitung' in gleicher Weise ablehnend und erklärt eS für thöricht, ein Pactiren mit denselben auch nur zu versuchen. Nebenbei und nur um zu zeigen, wie groß das Maß politischer Con- sequenz jener Fraction der Verfassung-Partei ist, als deren publicistischer Anwalt da- in Rede stehende Blatt Hilt, sei daran erinnert, daß dasselbe Organ rührte sich auch nicht, als eine der eingetretenen Frauen ihre Hand erfaßte und sich mil ihr zu schaffen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.01.1873
Physical description: 4
erlaumdete liberale Ehrenmänner und breitete den Schleier der Nächstenliebe über clericale Lüstlinge und Sodomiten. Nach oven hin zeigt die Parte! in allen möglichen Stellungen den Pfauenfederglanz der Treue, verbirgt aber sorgfältig die häßlichen Füße, auf denen diese sonderbare Treue strht. Die Folgen sind wür dig der Partei: nur Verneinung, bloßer Schein. So ist der UltramontaniSmuS kein sittlich bindendes und erkaltendes, sondern ein zersetzendes und zerstörendes Element. (Bravo! Bravo

!) Dem gegenüber schildert der Redner die liberale, am Rnchsgedanken festhaltende Partei, die in den Städten und im großen adeligen Grundbesitze ihre Stützen fu.det. Zur Verbreitung deS verfassungs treuen Gedankens d enen politische und VolkSschul- vereine und die liberalen Blätter, deren zwei sich im Lande über Wasser erhalten, während zwei clericale Blätter zu Grunde gingen. Stärkung der Staats« Autorität und Herabdrückung derLandtagSm achtsind aber die noihwendigen Bedingungen zum Gelingen des WirkenS

der liberalen Partei. Die Autorität des Staates wird erstarken an dem Tage, an dem sie mächtig und offen ringsum im ganzen Lande sich zeigt. An dem Landtage aber wird eine Os.x>itis ä-nnnntio vorgenommen werden müssen durch die Wahlresorm. Wir in Tirol haben den Ruf nach Wahlreform lange schon erhoben ; denn durch den cindringendsten Scharf» sinn eines Reactionärs könnte keine Wahlordnung ersonnen werden, die für uns ungünstiger wäre als die heutige (Zustimmung) ; in zwei Curien, in jener des großen

«-Enrwurfe würde die Zahl der Tiroler Abgeordneten im Reichsrathe von 10 auf 16 bis 17 steigen müssen; davon würden aber selbst im un« günstigen Falle nur sechs der clericalen Partei ange hören und alle übrigen der VersassungSpartei; im adeligen „Großgrundbesitz' hat, sobald der Wälsch- tiroler Adel mitwählt die liberale Partei die eminent? Majorität, in den Landgemeinden sind die drei bis vier Abgeordneten aus Wälschtirol der Verfassung« Partei gesichert und ebenso drei städtische Wahlkreise

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Volksblatt
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Page 2 of 16
Date: 24.12.1880
Physical description: 16
und in ihre graue Theorie verra»»ten Fortschrittspartei (Rufe: Judenpartei!) losmachen, was trotz des dieser Partei zur Verfügung stehenden Judenfonds leicht geschehen könne. (Großer Beifall.) Auch die national-liberale Partei sei verjüdelt und ebenso die Secensionisten. Zum Schluß schlägt Redner folgende Resolution vor: „Die am 17. Dez. 1880 in de» Reichshallen ver sammelte» Bürger Berlins sind der Ueberzeugung, daß, wenn die liberale» Parteien sich noch fernerweit mit dem Judenthume indenti- ficiren

, in kurzer Zeit die Mehrzahl der.. Bevölkerung sich den Conservativen nähern muß. Wir Protestiren gegen die schamlose Koketterie, welche von deutschen Männern mit dem Judenthume getrieben wird, und glauben, daß der drohenden Haltlosigkeit unserer Bürgerschaft nur durch Gründung einer,freisinnigen, , vom Judenthume unabhängigen Partei vorzubeugen ist.' (Stürmischer nicht endenwollender Beifall und Hoch'S auf Henrici.) Schließlich ging die Versammlung unter den Klängen deS LiedeS: ^.Deutschland

. In Graz war am 19. d. eine Landesversammlung in Angelegenheit der Grundsteuer- Regulirung, die voy etwa 1000 Grundbesitzern besucht war. Die steirischen Abgeordneten erklärten durch ein Telegrämm, gegen die Mehrbelastung des Landes einzutreten. — In Wien war an dem selben Tage eine slavische Arbeiterversammlung von etwa 2000 Arbeitern. Sie protestirten gegen die nationalen Hetzereien und gegen jene Partei, welche sich die liberale nennt, aber unter dieser Maske nur die ärgste politische

und wirthschaftliche Corruption verbürgt. — In Budapest war unter dem Vorsitze des Kaisers ein Ministerrath, um die Modalitäten der Einverleibung der Militärgrenze zu berathen. — In Irland wurde auf einer von 10.000 Personen besuchten Volksversammlung ausgesprochen, daß der Kampf in Irland ein Kampf auf Leben und Tod sei; die eine oder andere Partei müsse unterliegen.—Me ministerielle Partei in London will neue Ausnahmsmaßregeln für Irland. Aus Südafrika kommen ungünstige Nachrichten. .Die Kolonisten verlangen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 05.10.1881
Physical description: 8
der Talons beizubringen. Einzelne Talons sind ohne Confignation einzu reichen; auf der Rückseite solcher Talons ist der Name und Wohnort des Einreichers anzusetzen. Einzeln überreichte Talons werden sogleich liqui diert und die dafür crkommeuden Couponsbogen den Parteien noch am Einreichungstage ausgefolgt. Für die mit Confignation eingereichten Talons wird ein Rückschein ausgegeben und hiebei der Partei der Zeitpunkt mitgetheilt, zu welchem die entspre chenden Couponsbogen gegen Abgabe des Rückscheines

werden erfolgt werden. 4. Bei den im Paragraph 2 sub b. o und <1 ge nannten Stellen sind die Talons mittelst in äoplo ausgestellter Verzeichnisse zu überreichen, welche die wesentlichen Merkmale der Talons (Kategorie, Num mer, Umwechslungs-Termin) enthalten und von der Partei unter Angabe ihres Wohnortes unterfertigt werden müssen. Für die Talons jedes Termins ist ein abgesondertes Verzeichnis zu verfassen. Die eingereichten Talons werden von der Ver mittlungsstelle mit der Bestätigung der Anmeldung versehen

und sodann der Partei unter Angabe des Zeitpunktes, zu welchem die Couponsbogen erhoben werden können, zurückgestellt. Zur angegebenen Zelt werden der Partei die neuen Couponsbogen gegen Beibringung und unter Einziehung der mit der Be stätigung der Anmeldnug versehenen Talons aus gefolgt werden. ^ . Die Erhebung der Couponsbogen kann nur bel derjenigen Vermittlungsstelle stattfinden, bei welcher die korrespondierenden Talons zum Zwecke der Cou- ponsbogni-Erhebung präsentiert und mit der Aumel

. Wotttische Hages-Gyronik. Inland. Innsbruck, 4. October. »*» Zu den inneren Vorgängen schreibt unser Wiener Correspondent unterm 3. October: „«sowohl die hauptstädtische, wie die Provinzpresse beschäftigt sich fortdauernd und in erster Linie mit der Frage der Neuorganisation der Verfaffungs- Partei, doch wird dabei kein neues Moment zu Tage gefördert. Man erörtert vielmehr nach wie vor bloß die Fragen, ob die Reorganisation der Partei auf ihrer bisherigen oder aus deutsch-nationaler Grund lage erfolgen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 15.11.1878
Physical description: 8
aufzuschieben, mit den größten Nach theilen verknüpft gewesen wäre. In diesen Bedenken der ungarischen Delegirten liegt die beste Rechtferti gung der Regierung, denn die alleinige Befragung der Vertreter der einen Reichshälfte hätte keinen Sinn gehabt. Das Vorspiel zur Adreßdebatte im ungarischen Abgeordnetenhause hat sich in der Vorconserenz der liberalen Partei vom 12. ds. abgespielt. Daselbst wurde, wie dem „N. W. Tagblatt' berichtet wird, die Frage ventilirt, ob es zweckmäßig sei, directe Er läuterungen

zu den Hauptstellen der Adresse zu geben, und von welcher Art diese Erläuterungen sein sollen. Die Sitzung wird als eine sehr bewegte bezeichnet. Viele Mitglieder der Partei ergriffen das Wort, darunter Zsedeuyi, die beiden Horvath und Wahr mann. Letzterer characterisirte die Stellung feiner Parteigenossen mit dem Satze: „Nachsicht bezüglich der Vergangenheit, Vorsicht bezüglich der Zukunft.' Die Partei sagt: „Wir wollen nnter gegebenen Um ständen die Regierung nicht stürzen, aber wir wollen ihr anderseits

die Wege genau vorzeichnen, die sie einzuschlagen hat, nnd machen es von dem, was sie in der Zukunft thut, abhängig, wie wir uns ihr gegen- über benehmen werden. Bon welcher Art diese Wege sein sollen, darüber werden sich Einzelne von der Partei in der Donnerstag beginnenden Adreßdebattc in rücksichtslosester Weise aussprcchen. Von der Haltuug der unbedingten RegierungösreUnde hängt es ab, ob nicht die kleine Opposition innerhalb der Partei in der Adreßdebatte plötzlich mit der Erklärung her vortritt

, daß sie gegen die Adresse stimme. Geschieht dies, dann ist die Spaltn,lg der liberalen Partei ge wiß und wird das ungefähr aus 13—15 Mitgliedern bestehende Oppositionshäuflein wohl auch aus dem liberalen Clnb ausscheiden. Der Adreßeutwurf der kroatischen Abgeordneten der, ursprüuglich in kroatischer Sprache geschrieben' nun in authentischer Uebersetzung vorliegt, spricht die Hoffnung aus, daß Ungarn durch das Berliner Man-

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