hat den Irrlehrern gegenüber erklärt: „Wenn jemand sagt, die Ehe sei nicht wahrhaft und eigentlich eines von den sieben Sakramenten des evangelischen Gesetzes, von Christus dem Herrn eingesetzt, sondern von Menschen in der Kirche erfunden: der ser im Banne." Die Kirche war stets besorgt um die Einheit, Heilig keit und Unauflöslichkeit der Ehe und damit um den Bestand der Familie, der Gesellschaft und der Kultur. Sie hat hierin auch vor Mächtigen der Erde, vor Köni gen, sich nicht gebeugt, die als Ehebrecher
." Hier dürste es am Platze sein, über eine Stellungnahme gegen eine Einrichtung im katholischen Priestertum zur Aufklärung etwas beizutragen, näm lich über die Einrichtung des Zölibats des Priestertums, wogegen sich ganz besonders die Feinde der Kirche er eifern, sicher nicht aus Liebe zur Kirche, eher aus Haß. Gegen den Zölibat des Priestertums, d. h. gegen die Ehrlosigkeit, wird nicht selten das Wort des Apostels Paulus angeführt, der schreibt: „Der Bischof sei eines Weibes Mann." Daraus wird abgeleitet
. Er hat nicht einmal die jungen Männer, die nicht in den Priesterstand traten, dazu verhalten wollen, daß sie heiraten sollten. Und Sankt Paulus blieb ja selbst unvermählt. Und andere Apo stel haben auf Christi Ruf: „Folge mir nach!" alles verlassen. An die Korinther schrieb einmal u. a.: „Wer unverheiratet ist, der ist um die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle; wer verheiratet ist, der ist um weltliche Dinge besorgt, wie er der Frau gefalle." Und so hat die Kirche immer sich bemüht, am Priesterzölibat
festzuhalten. Und so oft es diesbezüg lich stark fehlte, stand es schlimm, ja oft sehr schlimm um oie Seelsorge, um die Kirche, aber auch um das Volk, z. B. zur Zeit Gregors VII.. des Heiligen und zur Zelt unmittelbar vor dem großen Abfall von der Kirche im 16. Jahrhundert. Den Priesterzölibat for dert besonders, wie sogar der Freigeist Nietzsche be kannt, die Verwaltung des Bußsakramentes. Viele würden es nicht wagen, einem beweibten Priester ihr Innerstes aufzudecken, aus Furcht, die neugierige „Frau
Pfarrer" könnte was davon erfahren. Zudem hat der Priester Sorgen genug um seine Gemeinde. Und denken wir uns den Fall, der Priester wird an das Krankenbett von Leuten gerufen, die an einer an steckenden Krankheit leiden. Würde da ein verhei rateter Priester mit Familie auch den Opfermut auf- bringen wie ein unverheirateter? Und gar bei schweren Verfolgungen der Kirche, wie z. B. in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in Baden, Preußen, in der Schweiz oder erst unlängst in Mexiko. Wie viele möch