es nicht, daß wir zu ihm in Versammlungen und Vor trägen sprechen, daß wir in der Werkstätte, auf der Straße und bei verschiedenen Zu sammenkünften aufklärend auf ihn einwir ken; da brauchen wir vor allem auch — die eigene Zeitung! Sie stellt für die große Masse Gleichgesinnter, die ein gleiches Ziel erstre ben, das geistige Band dar. Die Zeitung gibt uns Gelegenheit, täglich zu unseren Genos sen und darüber hinaus zum gesamten ar beitenden Volke zu reden; es über die Er eignisse wirtschaftlicher und politischer Na tur zu unterrichten
und unter ihnen für die große Idee des Sozialismus zu werben. Die Zeitung ist Rufer im Kampfe, Fechter für die Rechte der Unterdrückten und Kün der der Idee des Sozialismus! Die Partei der Arbeitenden — die sozialdemokratische Partei als die Trägerin des sozialistischen Ge dankens — braucht die eigene Zeitung! Das Wirken und Wachstum der Partei, ihre Kampfeslust und Kraft wird sehr vom Aus sehen, Inhalt und dem Umfang der Verbrei tung der Zeitung bestimmt. Wir alle, die wir der Partei angehören und die wir leidenschaftlich
wünschen, daß es einmal gelingt, die arbeitenden Menschen in der sozialistischen Partei zu sammeln, um da mit der Klasse der Arbeitenden jene Kraft zu verleihen, sich vom Joche des Kapitalis mus zu befreien, müssen die wichtigste Waffe im Kampfe — das ist die Zeitung — schlag fertig erhalten. Unsere Volks-Zeitung ist uns in den vier Jahrzehnten treuer Kampfgenosse gewesen; tragen wir dazu bei, daß sie es in kommender Zeit ebenso sein kann! Unser Ziel sei: In jeden Arbeiterhaushalt die Volks-Zeitung
auch einer von denen, die bisher in dem Wahne lebten, der Redak teur sei mit einem rätselhaften sechsten Sinne behaftet, wodurch er ohneweiters und sofort erfahre, wenn irgendwo und irgend wann in Tirol irgendwas passiert. Und Sie ärgern sich, daß trotzdem am nächsten Tag davon noch nichts in der Volks-Zeitung steht. Leider verfügen aber die Redakteure nicht über besagten sechsten Sinn, wir sind nicht, wenn wir auch manchmal so tun, all wissend und allgegenwärtig, aber das wissen wir: mancher Leser der Volks-Zei
tung wüßte manchmal seinem Blatte .-in interessantes lokales Ereignis zu melden, aber er tut es leider Gottes nicht. Und er begnügt sich damit, zu meinen, die Volks- Zeitung wird es ja eh wissen . . . Sehen Sie, das ist es, was dem Redakteur an Ihnen mißfällt. Verehrter Leser! Sie soll ten Ihre Beziehung zur Volks-Zeitung nicht bloß auf das Beziehen Ihres, unseres Blat tes beschränken, sondern sich bemühen, auch uns hie und da etwas zu liefern: eine interessante Neuigkeit, die in Ihrem Wohn ort