der „Volks-Zeitung" arg gefährdet würde. Dabei ist unser Blatt gegen über der Vorkriegszeit noch billig. Damals ko stete das Blatt pro Monat !< 1.80. Dafür war 1 Kilogramm Fett erhältlich oder 1 Kilogramm Rindfleisch oder mehr als ein halbes Kilogramm Butter oder 30 Eier usw. Jetzt bekommt man für den Betrag von 10.000 X, dem neuen Be zugspreis für einen Monat, 33 Deka Fett oder ein Viertelkilogramm Butter oder ein halbes Kilogramm Fleisch und bloß 10 Eier. Freilich stehen auch die Gehalte und Löhne
der Arbeit nehmer nicht im Verhältnis zu dieser ungeheuer lichen Steigerung aller Bedarfsartikel, aber die sachlichen Ausgaben der Druckerei der „Volks- Zeitung" gehen leider wie die meisten Utensilien nach der Goldparität. Wir hoffen daher, daß unsere Abnehmer dieser harten Tatsache entspre chendes Verständnis entgegenbringen, uns trotz dem treu bleiben und bestrebt sein werden, dem Blatte neue Abnehmer zuzuführen. Parteigenossen, Gewerkschafter! Wir stehen am Vorabende großer politischer Umwälzungen
, die für die wirtschaftliche und politische Lage der Arbeiterklasse von den weitest gehenden Folgen begleitet sein können. In die ser historischen Stunde rufen wir allen Arbei tern, Parteigenossen. Gewerkschaftlern zu: Wollt ihr auch fernerhin den politischen und wirtschaft lichen Einfluß der Arbeiterschaft gesichert wis sen, so ist die erste Vorbedingung hiezu die Ver breitung der Parteipreffe in der ganzen Arbei terschaft. Was nützt die bestredigierte Zeitung, wenn sie nicht verbreitet ist, wenn sie nicht in jedem Dorfe
, jedem Graben Abnehmer hat, da mit die Arbeiter überall aufgeklärt, den Ver leumdungen der Gegner entgegentreten und sich für den großen Kampf, der der Arbeiterklasse zweifellos in der nächsten Zeit bevorsteht, durch Aufklärung und Wissensvermehrung rüsten können. Arbeiter, es genügt nicht, den Stand.der „Volks-Zeitung" zu erhalten, Ein, das Blatt der Arbeiter muß eine immer größere Verbrei DcmNÄÄag Len 24. August 1928 Nr. 192 tung finden. Hier müssen die Gewerkschaften einsetzen, deren schärfste Waffe
die Parteipresse ja ist. Gerade die ibessersituierten Gruppen, die in der Anpassung der Löhne an die Teuerung infolge der Eigentümlichkeit ihres Berufes halb wegs nachzukommen in der Lage sind, sollen ihren Mitgliedern es zur obligatorischen Ehren» Pflicht machen, die „Volks-Zeitung" zu halten. Gewiß, wir verkennen nicht, das Opfer, das von jedem einzelnen verlangt wird, ist kein klei nes, aber ebensowenig darf die Arbeiterschaft verkennen, daß sie tausendmal schwerere Opfer zu tragen gezwungen