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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 10
Date: 22.03.1888
Physical description: 10
ausgestattete Kapelle wurde bei der Vermählung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm im Jahre 1706 eingeweiht. , Nach dem Tode Friedrich I. weilte auch der Nachfolger desselben, Friedrich Wilhelm, oft und gern im Schlöffe und erging sich mit besonderer Vorliebe in dem Schloßpark, in welchem er einen Fischteich einrichtete. Eine bedeutende Erweite rung wurde dem Charlottenburger Schlöffe in den ersten Regierungsjahren Friedrich II. (1740—1742) durch G. v. Knobelsdorf zu Theil: symetrisch zu der Orangerie

auf der Südseite wurde an dem nördlichen Flügel ein zweigeschoffiger Bau, daß sogenannte „Neue Schloß' angefügt. Dieser Flügel- enthält unten das Vestibül, oben das Speisezimmer. Im südlichen Theile befindet sich eine Reihe kleinerer Gemächer: unten die ehemaligen Wohnzimmer Friedrich Wilhelm III., oben diejenigen Friedrich II. nnd später der Königin Luise. Der nördliche Theil enthält im oberen Geschoffe die „goldene Galerie' und das Schlafzimmer Friedrich II. Friedrich Wilhelm II. gab das Spazierengehen

in dem Schloßpark frei. Er widmete seine Aufmerksamkeit besonders dem Schloßparke, welchen er nach englischem Geschmacke um modelte und erheblich vergrößerte. Er ließ auch das interes sante Belvedere errichten und durch C. G. Langhaus an die Südseite der Orangerie das Schloßtheater. Der Theepavillon Belvedere wurde mit Vorliebe auch zu den damals beliebten Geisterbeschwörungen benützt! Friedrich Wilhelm III. verlebte in Charlottenburg an der Seite der Königin Luise die glücklichsten Stunden seines Lebens

. Die einfach häuslichen Gemächer, welche die Königin bewohnte, werden noch heute in unverändertem Zustande gezeigt. Der jetzt verstorbene Kaiser wurde am 8. Juni 1815 in der dortigen Schloßkapelle confirmirt. Im Jahre 1810 ließ Friedrich Wilhelm III. durch Gentz das weltberühmte Mausoleum und 1825 durch Schinkel nordwestlich vom „Neuen Schloß' ein kleines Cavalierhaus erbauen. Als Friedrich Wilhelm III. am 7. Juni 1840 starb, fand er seine letzte Ruhestätte im Mausoleum an der Seite der Königin Luise

. Friedrich Wilhelm IV. weilte gleichfalls viel und gern im Schlöffe zu Charlottenburg, und unter ihm öffneten sich wieder die fünfzig Jahre verschlossen gewesenen Pforten des Belvedere. Die Wohnzimmer Friedrich Wilhelm IV. sind in ihrer ehemaligen Einrichtung bis auf die kleinsten Dinge des täglichen Gebrauchs noch wohl erhalten. Nach dem Tode des kunstsinnigen Königs wurde das Schloß zu Charlottenburg Wittwensitz der Königin Elisabeth, welche im Jahre 1873 hier ihr Leben aushauchte. Nach ihrem Tode

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 05.10.1888
Physical description: 10
zwischen Deutschland, Oesterreich und Ita lien keine Schwächung erlitten hat. Dieser Bund der drei Mächte, mit welchem England herzlich sympathi siere, werde mit Recht als die sicherste Bürgschaft für die Aufrechterhaltung deS europäischen Friedens be trachtet. Solange die Politik dieser Friedensliga bleibe, was sie ist, sei sie der Unterstützung Englands jedenfalls sicher. Telegraphische Depeschen. Wie», 4. October. Kaiser Wilhelm stattete heute früh, dem Kaiser Franz Joseph einen Besuch

ab, um denselben anlässlich seines NamenSfesteS zu beglück wünschen und nahm dann den Vortrag des Grafen Herbert BiSmarck entgegen. Gegen O'/? Uhr fuhr Kaiser Wilhelm an der Seite des Kaisers Franz Joseph, begleitet von Generaladjutanten und Ehren- cavalieren, bei dem neuen Burgtheater vor, um das selbe zu besichtigen. Im Entro erwarteten Obersthof- meister Fürst Hohenlohe, Generaladjutant Baron Leseznh und der Erbauer des Theaters, Baron Hasen- auer, die Majestäten, welche beide österreichische Uniform trugen

- Orden zweiter Classe mit dem Stern, dem Polizei- prästventen Kranß den Kronen-Orden zweiter Classe mit dem Stern. Se. Majestät Kaiser Wilhelm dejeunierte bei Reuß, empfieng sodann dortselbst die ChefS der fremden Missionen. Bei dem ^aladinsr im prächtig geschmück ten großen Redouteusaale erschien Kaiser Wilhelm in der österreichischen Uniform, Kaiser Franz Joseph, Kronprinz Rndolph und die Erzherzoge Karl Ludwig, Albrecht, Wilhelm in preußischer Uniform. Kaiser Wilhelm führte die Kaiserin Elisabeth

und nahm zwi schen dem Kaiserpaare Platz. Nach dem vierten Gange erhob sich Kaiser FranzJoseph und sprach folgen den Toast: „Ich gebe der innigen Freude und dem Danke Ausdruck, dass eS Mir gegönnt ist, Se. Maje stät Kaiser Wilhelm in unserer Mitte zu begrüßen. Mit den Gefühlen jener herzlichen, treuen, unauflös lichen Freundschaft und Bniidcögeiiossenfchaft, welche uns zum Beste» unserer Völker vereint, trinke Ich auf das Wohl nusereö kaiserUchen ÄasttS. Der All mächtige geleite Ihn auf der Bahn

, die er mit jnge»d- licher Kraft und männlicher Weisheit und Entschieden heit betreten. ^?e. Majestät der Deutsche Kaiser, der König von Preußen und Ihre Majestät die Kaiserin und Königin und das königliche Hau« leben Hech!' Die Musik intonierte die preußische Völkshymne. Le. Majestät Kaiser Wilhelm erwiderte: „Eure Maje stät, Ich spreche für vie huldvelten Worte aus ge rührtem Herze« dci^, innigsten Dank ans und freue Mich besonders, dies am Namenstag Eurer Majestät thun ,u können. Nicht als Fremder

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 16.06.1888
Physical description: 12
zur ewigen Ruhe ein gegangen. Tief betrauert das königliche Haus und unser in so kurzer Zeit zum zweiten Male verwaistes Volk den allzu frühen Hintritt des vielgeliebten Herrschers. Berlin, 15. Juni 1838. Das Staats- ministerium.' Zum zweiten Mal also in diesem Jahre hat der unerbittliche Tod mit kalter Hand unser eng befreun detes Nachbarreich seines Herrschers beraubt und es, noch ehe die Trauerkundgebungen um Se. Majestät den Kaiser Wilhelm verstummt sind, wieder in die tiefste Trauer versetzt

, der gewiss die Theilname der ganzen civilisierten Welt nicht fehlen wird. Se. Majestät Kaiser Friedrich ist gestern, wie wir im Laufe des Nachmittags durch eine Extraausgabe be kannt gaben, um 11 Uhr 15 Min. mittagS ohne Kampf sanft entschlafen. Kaiser Friedrich erblickte am 18. October 1331 das Licht der Welt. Seine Ankunft wurde von der königl. Familie besonders freudig begrüßt, da sein Onkel, der damalige Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV., kinderlos war, in dem Prinzen Friedrich

Wilhelm also erst ein neuer Thronerbe er stand. Die Kindheit des Prinzen war die denkbar schönste und glücklichste. Im Jahre 184V, als der Prinz neun Jahre alt war, trat das Ereignis eines Thronwechsels in Preußen ein. Sein Großvater, Friedrich Wilhelm III., gieug nach einer mehr als 40jährigen Regierung mit Tod ab. An dessen Stelle kam der Ohcim deö Prinzen, Friedrich Wilhelm IV. Der Prinz war durch dieses Ereignis dem Throne sehr nahe gerückt. Für den Prinzen begann nun die Zeit des LernenS

Friedrich Karl der erste Prinz, der zrlm Studium eine Universität bezog. Die Studienzeit des Prinzen, welcher der juridischen Facultät angehörte, endete Ostern 1852. Im Jahre 1851 hatte der Prinz London (zur Weltausstellung), 1852 Petersburg besucht. Kaiser Nikolaus, der Prinz von Preußen und Prinz Friedrich Wilhelm wohnten dann der Uebung der österreichischen Truppen-Con- tingentc bei, welche bei Olmütz zu großen Manövern zusammengezogen waren. Bei dieser Gelegenheit er nannte der Kaiser Franz Joseph

Victoria mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, der seit dem 14. bei uns ist, verlobt. Als wir heute 'naöß- mittagS den Eraig-na»Ban hinaufritten, brach er einen Zweig weißer Haideblunien (der Glück bedeutet), gab ihr denselben und knüpfte daran auf dem Heimwege, den Glen-Girnoch hinab, Andeutungen seiner Hoff nungen und Wünsche, die dann alsbald glücklich in Erfüllung giengen.' Die Vermählung des Prinzen mit der Princessin Victoria vollzog sich im St. JameS- Palast am 25. Jänner des nächsten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1883
Physical description: 8
gestellt wecken. Das ArsnMyzenpaar in Berlin. Am Mittwoch hat uuser Kronprinzenpaar mit dem deutsch« Kaiser und der Prinzessin Wilhelm eiuen Ausflug «ach Potsdam unternommen^ wo eS von dem Prinzen Wilhelm empfangen worden ist. Bor dem Bahnhofgebäude stand ein Zug des 1. Garde-Regiments mit fliegender Fahne und der Regimentsmufik, sowie den historischen Blech mützen in Parade. Nach dem Abschreiten der Front, während dessen die Musik die österreichische Volkshymne spielte, wurdeu die bereitstehenden

Hofeqnipagen bestiegen > und ging die Fahrt nach dem Regimentshause des 1. Garde-Regiments, wo ein Dejeuner zu 90 Gedecken stattfand. Der Kaiser saß zwischen dem Prinzen Wilhelm und dem Kronprinzen Rudolf. Die Kronprinzessin Stephanie und Prinzessin Wilhelm nahmen an dem Dejeuner nicht theil, sondern fuhren indessen zum Marmor- Palais, um dort die Kinder der Letzteren zu be suchen. Beim Eintritt in das Regimentshaus des 1. Garde-Regiments salutirte das Officiers'Corps, welches sich im Hofraum aufgestellt

hatte. Der Kaiser stellte dem Kronprinzen jeden einzelnen Officier vor, worauf der Letztere die anwe senden in dem Regiments dienenden Prinzen begrüßte und ihnen die Hand reichte. Beim Eingange zu den Casinoränmen stand ein Doppel posten in der Uniform aus der Zeit Friedrich Wilhelm 1. (1740) in Parade. Als der Kaiser mit dem Kronprinzen Rudolf den Speifefal betrat, intonirte die Jauitscharen-Mnfik den Radetzky- Marsch. Nach Aufhebung der Tafel begaben sich Beide zum Marmor-Palais, um die Kronprinzes sin

Stephanie und die Prinzessin Wilhelm abzu holen und sodann nach Nen-Babelsberg, wo die selben den Extra-Zug zur Rückfahrt nach Berlin bestiegen. Wir haben gestern schon mitgetheilt, daß Kron prinz Rudolf in Potsdam mit all den militäri schen Ehren empfangen worden ist, die sonst nur gekrönten Häuptern erwiesen werden. Ueber die Ballet-Borstelluug am Dienstag berichtet die „Post' aus Berlin: Die Aufmerksamkeit des gestern im Opernhause anwesenden Publicums war vollständig auf die Vorgänge gerichtet

und vergingen. Das Mädchen saß avf dem Rand ihres Bettes und schaute nachdenklich vor sich nieder. Sie saß nc ch so, als die letzten Wendsonnenstrahlen sich einen Moment flüchtig an dem grünlichen GlaS des kleinen, hochgelegenen, vergitterten Fensters brachen. Die Farbe war allgemach in ihre zarten Wangen zu trat Prinz Wilhelm ein. Der Kaiser nahm sofort Platz, au seiner rechten Seite saß die Kronprin zessin und Prinzessin Wilhelm, an seiner linken Seite der Kronpriuz Rudolf; Priuz Wilhelm nahm im Fond

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.10.1884
Physical description: 4
Herzog Wilhelm von Sraunschweig. „Braunschwelg, mein Braunschweig!' waren die letzten Worte, welche der sterbende Fürst sprach; er ist in dem schleichen Schloß Sybillenort fern von seinem Lande gestorben nach achtstündigem Todeskampfe. Die Ueberführung der Leiche nach Braunschweig wird vermuthlich am Dienstag er folgen ; dort findet die feierliche Aufbahrung und Beisetzung in der Familiengruft im Dome statt, wo dn größte Welse, Heinrich der Löwe, ruht. Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich

, Herzog von Braunschweig war am 25. April 1806 geboren, als zweiter Sohn des im Jahre 1815 bei Quatrebras den Heldentod gestorbenen Her zogs Friedrich Wilhelm. Seine Mutter, Prinzessin Maria Elisabeth Wilhelmiue von Baden, war im Jahre 1808 zu Bruchsal gestorben, wohin sie sich mit ihren beiden Söhnen Karl und Wilhelm, mit denen sie nach der Schlacht bei Auerstädt 1806, wo Herzog Karl Wilhelm von Braunschweig die Todeswunde erhalten, nach Schweden geflüchtet hatte, von da aus begeben. Die Großmutter

der Prinzen, die verwitwete Herzogin Auguste, Schwe ster Königs Georg Ul. von England, leitete dann in England die Erziehung ihrer Enkel, welche nach deren 1814 erfolgten Rückkehr nach Braunschweig dort unter der Vormundschaft des Königs Georg l V. von Großbritannien vom Hofrath Eigner fortge setzt wurde. Prinz Wilhelm bezog 1822 die Uni versität Göttingen und trat später als Major in ein preußisches Kürassier-Regiment ein. Sein Bruder Carl, der seit 1823 regierte, trat ihm 1826 das Fürstenthum Oels

in Schlesien ab. Als Herzog Karl — als „Diamantenherzog' berüchtigt — durch den Aufstand vom 7. September 1830 als ein Opfer seiner Willkür und Ausschweifungen gefallen war, übernahm drei Wochen später der jüngere Bruder Wilhelm erst provisorisch und am 20. April 1831 definitiv die Regierung, nachdem eine Familienacte des Gesammthanses Braun schweig den Herzog Karl für regierungsunfähig er klärt und sein späterer freiwilliger Verzicht von dem Bundestag Bestätigung erhalten hatte. Die Negierungszeit

des Herzogs Wilhelm ver lief ohne ernsthafte Trübungen seines Verhält nisses zu den Ständen-, der Herzog ergriff nur selten die Initiative, sondern überließ die Füh rung der Geschäfte den Ministern, die er in der Mehrzahl der Fälle mit Geschick wählte. Er selbst lebte den größeren Theil des Jahres außer Lande, besonders in seinem Fürstenthum Oels und auch in Oesterreich, von wo aus nur wenig von ihm in die Oeffentlichkeit drang. Nur seine lebhaste Theilnahme für das Theater in allen seinen Ab stufungen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 12.08.1886
Physical description: 10
Besuches hatte Graf Kalnoky im Badeschloß geweilt, von wo er kurz nach der Mittagsstunde in sein Logis zurück kehrte. Vor- und nachher stattete er auch eine Reihe anderer Besuche ab, was auch Obersthof meister Fürst Hohenlohe that, welch' Letzterer unter Anderem auch bei dem Fürsten Bismarck vorsprach. Endlich stattete auch Kaiser Wilhelm gegen 1 Uhr Nachmittags der Gräfin Grünne einen Besuch ab. Der greise Monarch, welcher in Civil gekleidet war, sah vortrefflich aus und stieg über die Freitreppe

vom Badeschlosse über raschend schnell herab und schritt über den Platz bis zur Wohnung der Gräfin in aufrechter Haltung. Um 32/4 Uhr begab sich Kaiser Franz Joseph, begleitet vom Prinzen Wilhelm, nach dem Badeschlosse. Der Kaiser trug preußische, der Prinz österreichische Uniform; Fürst Hohen lohe, der Obersthofmeister der Kaiserin Baron Nopcsa, sowie die Flügeladjutanteu Fließer und Major Freund folgten. Nach der Ankunft Sr. Majestät im Badeschlosse wurde daselbst von beiden Majestäten ein kurzer Cercle

abgehalten. Um 4 Uhr fand das Diner statt. In der Mitte der hufeisenförmigen Tafel nahm Kaiser Franz I 0 s e p h den Ehrenplatz ein; demselben znr Rechten saß Kaiser Wilhelm, zur Linken Prinz Wilhelm, rechts vom Kaiser Wilhelm Fürstin Bismark, dann Fürst Hohenlohe und Comtesse Palffy; links vom Prinzen Wilhelm Fürst B i sm arck, dann Gräfin Grünne, Minister v. Bötticher; an der inneren Längsseite der Tafel, und zwar von rechts nach links; Graf Palffy, Graf Kälnoky, Frau v. Mailath, Graf Perponcher

im anstoßenden Salon Cercle. Gegen halb 6 Uhr kehrte Kaiser FranzJoseph, abermals vom Prinzen W i l- Helm begleitet, in seine Appartements zurück und begab sich sodann zu Fuß in die Villa Meran zum Besuche der Kaiserin Elisabeth, von wo der Kaiser nach 7 Uhr wieder zurückkam. Die Abreise des Kaisers Wilhelm nach Lend erfolgt morgen halb 2 Uhr Nachmittags. Für morgen 12 Uhr ist der Abschiedsbesuch der Kai serin bei dem Kaiser Wilhelm iu Aussicht genommen. Um halb 9 Uhr fuhr Kaiser Franz Joseph in offenem

, Kaiser Wilhelm in ge schlossenem Wagen zur Soiree bei der Gräfin Lehndorff; der österreichische Kaiser trug öster reichische Generalsuniform, der deutsche Kaiser Civilkleidung. — Prinz Hohenlohe erhielt den Schwarzen Adler-Drden mit Brillanten, Geheim rath Rottenburg das Großkreuz des Franz-Jo- sephs-Ordens. Cabinetschef v. Wilmowski das Großkreuz des Leopolds-Ordens- Äus dem neuen Dienjl-tteglemeut. Wien, 8. August. Wie wir bereits gemeldet haben, trat mit 1. d. M. ein neues „Dienst-Reglement

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 15.08.1889
Physical description: 6
Franz Josef weilt seit gestern Abend in Berlin. Er ist von der Berliner Bevölkerung mit geradezu stürmischer Herzlichkeit und einem Jubel empfangen worden, der deutlich zeigt, in welchem Maße das Bündniß zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn ein Herzensbedürfniß der Nation geworden ist. Die Ankunft erfolgte pünktlich um fünf Uhr. Da der Stadtbahnhof Thiergarten keine Warteräume hat, verweilten Kaiser Wilhelm, Prinz Heinrich, Bismarck, Molike und die glänzende kaiserliche Suite

, der sehr wohl aussah, trug die Uniform seines Kaiser Franz- Garderegiments. MitsreudigemAusdruck in den Mienen entstieg er dem Waggon und ohne das Anlegen der kleinen Treppe zum Trittbrette abzuwarten, schwang er sich herab, während Kaiser Wilhelm mit frohem Lächeln ihm entgegeneilte. Die Begrüßung war ganz außerordentlich herzlich. Beide Mo narchen küßten und umarmten sich wiederholt, schüttelten sich in tiefer Erregung die Hände und umarmten sich abermals. U>drrcius herzlich auch begrüßten sich Kaiser

Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand, der Kaiser von Oester reich und Prinz Heinrich. Dann trat der Reichskanzler, den blinkenden Helm im Arm, mit tiefer Verbeugung zum Kaiser von Oesterreich, der ihm die Hand reichte uiid mehrmals schüttelte; ») Nach Schluß unseres gestrigen Blattes eingelangt. D. Red. ebenso Moltke, der bewundernswerth rüstig er schien, und W aldersee, der mit Generalstabschef von Beck alsbald beiseite trat. Die Begrüßung und die Vorstellung des Gefolges dauerten etwa zwölf Minuten

, welchen sodann die Majestäten verließen. Die letz teren schritten die Front ab, die Suite ordnete sich dahinter. Beide Kaiser traten an die Terrassenecke. Während des Vorbeimarsches der Ehrencompagnie stand Kaiser Wilhelm hinter Franz Joseph. Letzterer sprach seine hohe Anerkennung für die Haltung der Truppen aus, worauf Kaiser Wilhelm salutirte und die Monarchen langsam dem Schloß portal zuschritten. In den Gemächern wurden die Gäste von der Kaiserin und der Kaiserin- Großmntter empfangen. Um 7 Uhr fand

ein kaiserliches Familien diner ohne Tafelmusik statt; gleichzeitig in der Bildergalerie eine Marschallstafel. Den Schluß des Tages bildete um Uhr ein großer Zapfen streich auf dem Schloßplatz, welch letzterer für das Publicum abgesperrt war. Die fürstlichen Persön lichkeiten wohnten demselben auf dem Balcon an. Die Vorträge der Musikkapellen begannen mit der österreichischen. Volkshymne, bei deren ersten Klängen Kaiser Wilhelm, dann auch Kaiser Franz Joseph sich erhoben, worauf die auf dem Platze versammelten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.03.1888
Physical description: 4
bleiben mtt aller Größe des deutschen Vaterlandes, in dessen Neubegrüudung die ausdauernde Arbeit von Preußens Volk und Fürsten ihren schönsten Lohn gefunden hat. In dem König Wilhelm mit nie ermüdender landes väterlicher Fürsorge das preußische Heer auf die Höhe seines ernsten Berufes erhob, legte Er den sicheren Grund zu den unter seiner Führung er« rungenen Siegen der deutschen Waffen, aus denen die nationale Einigung hervorging. Er sicherte dadnrch dem Reiche eine Machtstellung, wie sie bis dahin

1888. Friedrich lll.« 1888 Austand. InUsch« Lelch. (KaiserFriedrichlll.) Ueber die Annahme des Regenten-Namens Friedrich w. durch den Kaiser wird der „Nat.-Ztg.' geschrie ben: „ES hat im Publikum durchgängig Aufse hen erregt, daß der Kaiser den Namen Friedrich HI. angenommen hat, während er als Kronprinz Friedrich Wilhelm unterzeichnete und man daher erwartete, es würde dem Kaiser Wilhelm der Kaiser Friedrich Wilhelm V. folgen. Nun ist daran zu erinnern, daß der nunmehrige Kaiser in seiner Jugend

, sowohl bei Hofe, wie in allen genealo gischen Zusammenstellungen, den Namen .Prinz Friedrich' führte. Noch bei der Schilderung der Leichenfeier für König Friedrich Wilhelm M. ist in der „Staats.-Ztg.' unter dem Gefolge „Prinz Friedrich' aufgeführt. AIS Friedrich Wil helm IV. 1840 zur Regierung kam, ordnete er an, daß der einzige Sohn seines Bru ders und Thronfolgers, des Prinzen von Preu ßen, sich mit seinen beiden ersten Namen Friedlich Wilhelm nennen und geführt werden sollte. Die erste Urkunde

, welche die Einzeichnung des Prin zen mit diesem Namen trägt, ist wohl ein Album, welches zum Jubiläum der Buchdruckerkunst im Juli 1340 ausgelegt wurde. Mit zierlicher Kin derhand stand darin eingeschrieben: „Friedrich Wilhelm, Prinz vyn Preußen.' Jetzt ist also Kaiser Friedrich zu der Gewohnheit seiner Kind heit zurückgekehrt.- (KaiserWtlhelm's) hinterlassenesBaarver- mögen beträgt 64 Millionen Mark. Der Kaiser ordnete letzwillig an, daß ein großer Theil seiner Uniformen und Monturstücke

antritte des eben verstorbenen Königs Wilhelm an schie Gemahlin uud an die Witwe feines kö niglichen Bruders. Das Kam von Wandskek. Roman aus der Franzoseuzeit von K. Klink. (7. Fortsetzung.) Was war e» nur, daS Gertrud zu einem bevor zugte» Liebling des Glückes machte? Beatrix war gewiß schöner, aber während sie sich »ach einem Blick aus den Ängen des Kolonells verzehrt hatte, fand er nur dieses Mädchen seiner Aufmerksamkeit würdig, dieses Mädchen, daS ihn verschmähte. Verschätzte? Nein, nein

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 16.08.1889
Physical description: 10
Stimmung und die anßer- oid'entlich warmen Kundgebungen des PublicumS — betont die Meldung — legen davon Zeugnis ab, dass man in allen Kreisen der Berliner Bevölkerung von der'hohen Bedcntnng des Besuches, welchen der Herr scher des init Deutschland so enge verbündeten gleiches dem Kaiser Wilhelm abstattet, voll durchdrungen ist. Bor dem Friedrich Wilhelm-Gymnasium wurde dem Kaiser eine besonders herzliche und sinnige Ovation dargebracht. Sämmtliche Schüler dieser Anstalt, über 700 an der Zahl

winkend, nach allen Seiten. Inland. Wien, 13. Aug. (Orig.-Corr.) Alle Blicke sind heute unverwandt nach Berlin gerichtet, wo seit gestern Se. Majestät Kaiser Franz Joseph weilt, um den Besuch des Deutschen Kaisers Wilhelm am Wiener Hofe zu. erwidern. Alle Berichte über den unserem erhabenen Herrscher zutheil gewordenen Empfang stimmen darin überein, dass derselbe sich durch den spontanen, elementaren und geradezu unbeschreiblichen Jnbel der Bevölkerung zu einem wahren Triumph-Einzuge des Beherrschers

aus Rücksichten auf die Familientrauer fei nes Herrscherhauses jedweden festlichen Empfang ab gelehnt hatte, Kaiser Wilhelm seinen Bundesgenossen auf. diese einzig mögliche Art aufs höchste ehren wollte. Mit nicht geringerer Befriedigung nimmt man hier Act-von dem unserem erlauchten Monarchen seitens der Berliner und deutschen Presse überhaupt bereiteten Empfang. Namentlich sind es die Kundgebungen des „Militär-Wochenblatt', des „ReichSanzeiger' und der „Norddeutschen Allgemeinen', welche ernsteste Würdi gung

Wege mit der Versöhnung fortgefahren werden nach dem Gebote: „Thue niemand, was du nicht willst, dass dir gethan werde!' 1^. Ausland. ^ Die bei dem Galadiner im Weißen. Saale des königlichen Schlosses in Berlin am Dienstag von Ihren Majestäten dem Kaiser Wilhelm nnd dem Kaiser Franz Joseph anSgcbrachtcnTrinksprüche hatten nach der „Allgemeinen Ztg.' folgenden Wortlaut. Se. Ma jestät Kaiser Wilhelm sprach: „Mit freudig bewegtem Herzen heiße Ich Eure Majestät willkommen in Meiner Residenz

, dem Obertrnchseß Fürsten v. Radolin, dem Obercerciiionienmeister Grafen zu Eulenburg das Groß kreuz des Leopoldordens, dem Hansmarschall Frhrn. v. Lynker, dem Ceremonienmeister Frhrn. v. Nomberg, dem Oberhofnicister Frhrn. v. Mirbach das Großkrenz des Franz-Joseph-Ordens verliehen habe; Kaiser Wilhelm hat dem österr.-nngarischen Botschafter Grasen Szechenyi den Schwarzen Adlerorden verliehen. > Wie aus Rom gemeldet wird, haben König Humbert und Kronprinz Victor Emanuel am 12. dö. an Bord der „Savoja

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.10.1890
Physical description: 8
zu ihrem Correspondenten ernannt. sFür die Ueberschw emmte».s Bon den Spenden der Erzherzoge Albrecht und Wilhelm wurden den Nothleidenden Vorarlbergs 2000 sl., von den Spenden des Erzherzogs Rainer, des Markgrafen Pallavicini, des Barons Königswarter, des Gemeinde rathes von Wien zc. den Vorarlbergern 8000 fl. zu gewiesen. sLocalbahn Innsbruck-Hall.) Das „Tir. Tgbl.' meldet über den Bau der Localbahn Innsbruck- Hall, daß, nachdem die commissionelle Untersuchung der neuen Localbahnbrücke über den Jnn ein günstiges

. Um 9 Uhr traf auf dem Nordbahnhof, erwartet von Kaiser Franz Josef, der gleich den Erz herzogen Alb rech: nnd Wilhelm in preußischer Uniform war, ferner von Erzherzog Rainer und einem zahlreichen Gefolge, der deutsche Kai ser ein. Kaiser Wilhelm sprang im Augen blicke der Ankunft vom Trittbrett, küßte den Kaiser zwei mal und den Erzherzog Albrecht einmal und begrüßte mit Händedruck die beiden anderen Erzherzoge. Nachdem er mit dem Kaiser gesprochen, wandte er sich an den Statthalter und hierauf

von Zu schauern besetzt, die gleich dem Publicum auf den Tribünen und an den Fenstern die beiden Mo narchen mit Hochrufen uud Schwenken von Hüten und Tüchern begrüßten. Vormittags stattete Kaiser Wilhelm den Erzherzogen Besuche ab. besucht hierauf die Kapuzinergruft und dann den deutschen Botschafter, der ihm bis Gänserndorf entgegengefahren uud mit ihm iir Wien eingetroffen war und begibt sich wieder in die Burg. Vou hier fahren die beiden Kaiser nach Schönbrunn und schon jetzt strömen Tau sende

zn den von ihnen zu dnrchfährenden Straßen. In Schönbrunn erwartet oer König von Sachsen, Herzog Leopold von Bayern und der Großherzog von Toscana den kaiserlichen Gast. Um halb 12 Uhr findet das Dejeuner statt, um 3 Uhr erfolgt von Hetzendorf aus die Ab fahrt nach Mürzsteg. Der Empfang des deut schen Kaisers war kein ossicieller. daher auch das Ministerium nicht auf dem Bahnhofe erschienen war, sondern nur ein Empfang durch den Kaiser und die Stadt Wien stattfand. Wie»!, 1. October. Kurz nach 11 Uhr erschien Kaiser Wilhelm

in der Kapuzinergruft uud besichtigte die einzelnen Särge, namentlich den der Kaiserin Maria Theresia. Hierc...f legte Kaiser Wilhelm einen Kranz auf den Sarg des Kron prinzen Rudolf, miete am Fuße des Sarges nieder und verbrachte daselbst zehn Minuten in stillem, mehrmals durch Schluchzen unter brochenem Gebete. Dann erhob sich der Kaiser verweinten Antlitzes, verabschiedete sich von den Ka puzinern und sagte: „Dies war mir ein sehr schwerer Gang.' Wie», 1. October. Um 12 Uhr erschien Kaiser Wilhelm in Begleitung

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 04.09.1883
Physical description: 8
. Kl. fl. 13.40. Dieselben haben Erst jetzt, auf der Treppe, dachte ich wieder eine Gültigkeit von 12 Tagen. Die Rückfahrt Wilhelm, aber wo sollte ich ihn jetzt finden ann mit jedem beliebigem Zuge unternommen! im Gewühl der Fortdrängenden, an die Seite werden. — Am 19. dS .war wie dem JnnSb. Tgbl. o-r beioen Damen gefesselt. Ach waS, hatte er geschrieben wird, der so stille .Schneeberg' doch meinen Hut und feinen eigenen Filz, eS der Schauplatz einer sehr aufregenden, blutigen blieb mir nichts übrig

: .Wir wollen hinüber gehen, wollen Sie .Lieber Wilhelm! Heute Abend ist Juristen» I nicht Mama den Arm bieten . . .' ball, trotz meiner Dir bekannten Abneigung gegen Ich erschrack zu Tode. Noch ehe ich mich Bälle muß ich dort erscheinen, Du kannst leicht fassen konnte, hatten sich Mutter und Tochter in errathen warum. — .sie'wird dasein. Möchtest meine Arme .getheilt', wir betraten daS Freie. Du mir nicht Deinen Claque borgen, Du erhälst! Glücklicherweise war eS eine milde Nacht deS ihn unbeschädigt

wieder.' ! scheidenden WinterS und in meiner Verfassung Wilhelm antwortete umgehend: l km die Erkältungsgefahr gar nicht in Rechnung. .Einziger Freund l Du thust meinem Elaque! Die Nachtluft wehte mir die aufgelösten und zu viel Ehre an. Wie gerne würde ich daS I zerzausten Locken inS Gesicht, daß ich kaum vor Prachtstück Deinem FamuluS gleich mitgegeben mich sah; ich konnte eS nicht verhindern, denn haben, wenn ich nicht selbst beabsichtigte, den meine Arme waren nicht frei, in einer Hand Juristenball zu besuchen

d«S HauseS Übersehen heute Abend!' wir endlich am Ziele waren. Mama zog einen sammt Inhalt zum wenigsten gleichkommen soll. trafen unS zufällig gleich in der Gar» l großen Schlüssel auS der Tasche ihreS Seiden- Ueber die EntstehungSursache deS Feuers gie t Wilhelm hatte einen bequemen Filzhut I kleiveS,— ich entriß ihr denselben und bohrte abgelegt unter seinem Frack einen Claque —l ihn hastig inS Schloß, dabei entfiel mir zu unsern gemeinschaftlichen Claque hervorgezogen, guterletzt daS elende

« eine Polka —lmit der Hast eineS Verbrechers schob ich die eine Mazurka — «in Galopp; — ich gedachte! Beiden inS HauS, — denn sie wären im Stande sehnsüchtig ihrer, die vielleicht just mit Wilhelm I gewesen, mir suchen zu helfen, und wenn sie daS durch den Saal schwebte und ihn dadurch ver» l Geheimniß entdeckt halten . . . hinderte, sein Wort einzulösen. Endlich, endlich! Rasch iaS ich die Hutkrempe vom Trottoir kam er, wir tauschten die Hüte, er zwängte sich lauf und nun im Trab nach Hause

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.08.1886
Physical description: 4
. In den >ulivrs»ckdten Deutsw» land» />a»«iifteii> » vo«>>er. X. Meile u. A. Dauve Sl ts. Alt 52 illustr. Anterßattungs-Veitagen MjlßI ^ÄMgMlg. und Z4 tandw. Beilagen „Äekonom'. .M 179 Wontag den 9. August 1886 Der deutsche Kronprinz. Das deutiche Reich kann sich glücklich schätzen, in der Person des Kronprinzen Friedrich Wilhelm einen Thronerben von männlicher Klarheit und, man könnte sagen, von königlicher Würde zu be sitzen. Kronprinz Friedrich Wilhelm befindet sich in einem Alter, in welchem Männer

, sich gegen den lebenden Monarchen als Träger der Opposition ausgespielt. Gerade im Hause der Hoheuzollern war es nichts Seltenes, daß der Sohn andere Wege ging als der Vater. Der Sohn des großen Kurfürsten trieb hinter dem Rücken seines Vaters Politik und schloß so' gar ohne dessen Wissen einen Vertrag über das fchlesische Erbe mit dem Hause Oesterreich. Und wieder dessen Sohn, der strenge und rauhe Fried rich Wilhelm l., tadelte unverhohlen die übermä ßige Verschwendung, welche sein Vater, der erste König

von Preußen, mit den Mitteln feines Vol kes trieb. Und endlich, wer kennt nicht die Heftig- keit, mit welcher sich der Gegensatz zwischen dem Soldatenkönig und seinem Erben, dem späteren großen Könige von Preußen, entlud. Nichts von alledem ist in dem Verhältnisse zwi schen dem greisen Kaiser Wilhelm und seinem Sohne zu spüren. Dies wäre nicht weiter ver wunderlich und auch nicht weiter anerkennenswerth, wenn diese beiden Personen auch wirklich voll- ständig in ihren politischen und Weltanschauungen

Anschauungen. Kaiser Wilhelm war nie unduldsam: aber seine Anschauungen stehen doch der modernen naturwissenschaftlichen Auffassung der Welt und der Menschen fremd ge genüber. Ginge es nach ihm, so müßte die pro testantische strenggläubige Kirche den geistigen In halt des Lebens seiner Unterthanen bestimmen. Ganz anders Kronprinz Friedrich Wilhelm. In feiner Heidelberger Rede pries er die Universität, weil sie den Geist der Forschung gepflegt habe, und nicht diesmal allein

. Das ist er aber nicht, er hat sich vielmehr als tapferer Krieger bewährt, und wie er in seinem ganzen Auftreten ein Mann von kraftvollem Wesen ist. so lebt gewiß in ihm viel Schaffensdrang und Thatenlust. Um so mehr ist sein selbstloses Verhalten gegen seinen greisen Vater anzuerkennen Die Nation würde bei dem Zwiespalt zwischen Beiden in die schwersten Kon flikte kommen Denn Kaiser Wilhelm ist und bleibt der Vertreter eiuer großen Zeir. der Vorkämpfer aus der denkwürdigsten Epoche des deutschen Volkes. Mit dem Glänze seines Namens

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 18.03.1882
Physical description: 4
Nr. 87, S. 3741 Nr. 18 und 56 gew. je 1000 fl.; S. 227 Nr. 46 und 71, S. 494 Nr. 6, 32 und 42, S. 672 Nr. 10 und 91, S. 1029 Nr. Hamburg selbst eine anständige Existenz zu grün den. Seine Dankbarkeit kannte keine Grenzen und in diesem Moment dachte er nicht einmal daran, daß er nicht wünschen konnte, mit seinem Vater in einer Stadt zn leben. Frau Hellmer war aber damit noch nicht zufrieden, sie wollte ihrer Her zensgüte die Krone aussetzen und gebot Wilhelm, an Elsbeth zu telegraphiren, daß er erst

in einigen Tagen mit guten Nachrichten kommen werde. Sie konnte sich denken, daß es um die Garderobe der Schwestern nicht sonderlich bestellt war und wollte ihnen jede Beschämung ersparen. So hatte sie noch ein paar Tage hindurch zu thun, um alle ihr noth wendig erscheinenden Besorgungen zu erledigen. Dann kehrte Wilhelm zurück, von den Segens wünschen der edlen Frau begleitet, frohen, leichten Herzens, mit Entzücken des Momentes gedenkend, wo er Elsbeth sagen konnte, daß von nun an ihre Noth ein Ende

haben werde. Es war beinahe zu viel des Glückes. Der Himmel selbst schien feine Herzensfreude zu theilen. Als er die Stadt, das Ziel seiner Reise erreicht hatte, lag die Welt im ersten Frühlings- sonnenglanze. Ein lichtblauer, wolkenloser Himmel wölbte sich über der Erde und es war Wilhelm, als ob schon hie und da ein grüner Hauch sicht bar werde. Vielleicht sah er nur, mit dem Glück in seiner Brust, die Welt in einem anderen Lichte an, aber es wollte ihm scheinen, als sei sie nie so wunderbar schön

ihn doch von ihrem Platze am Fenster ans gesehen haben — und eS berührte ihn peinlich, daß Alles so still blieb. Nun öffnete er die Stubenthür und stand Wal ter von Neinegger gegenüber, der, bei dem Anblick seines Schwiegersohnes wie vor einem Gespenst znrückbebte. „Wo ist Elsbeth?' fragte Wilhelm, von einer unheilvollen Ahnung erfaßt, denn das Gesicht sei nes Schwiegervaters schien nichts Gutes zu ver künden. „.Herr Wiedebach — ich weiß nicht — wie ich das Schreckliche über meine Lippen bringen soll,' stammelte Walter

von Neinegger, indem er den Blick zu Boden senkte.. „ES ist etwas geschehen — Elsbeth war noch ganz gesund, als Sie fort gingen —' „Sie ist krank?' fragte Wilhelm erschreckt. „Führen Sie mich zn ihr, ich hoffe, meine Nach richten werden sie rasch gesund machen.' Er wollte an dem Vater vorbei in das Käm- merchen, als dieser, mit einer ihm ganz fremden Entschlossenheit, Wilhelm den Weg vertrat. „Ihre Nachrichten kommen zu spät, Herr Wiede- (Mnn Messing snntn Glanz behalten und > nicht anlaufen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 10.03.1888
Physical description: 16
Wilhelm. Alle anwesenden Prinzen waren gleichfalls im Palais. Von halb 1 bis 1 Uhr war Oberhofprediger Kögel beim Kaisers Samstag verläßt der Kronprinz'San Remo, Der Kaiser empfi-'g kurz vor 2 Uhr die Kaiserin und seine Tochter, um 2 Uhr den Reichskanzler, mit welchem er sprach. Gegen 3 Uhr verließ der Kanzler das Palais. Prinz Heinrich und daS großherzoglich hessische Paar reifen heute Abends von San Remo nach Berlin ab. Da daS bessere Allgemeinbefinden deS Kronprinzen andauert

Kranz- und Gnaden- MW aus 200 Schritte. ^ i^^FortbildungSvertin.) Abend» S Uhr. im Ver- 'a!schuß Monatsversammlung. ^ldun >Telegramme der „Meraaer. Zeitung'. Berlin. 9. März. Kaiser WilhelM ist heute 8'/a Uhr Morgensj gestorben. Wien, 9. März. Im A bg-ordnete n- Hause theilte Präsident S m o l k a heute die Kunde von dem TodeKaiserWilhelmS mit und würdigte daS Ereigniß in einer Rede, worauf die Sitzung geschlossen wurde. - Berlia, 9. März, 4 Uhr 30 MinHGestern Nachmittag gegen 5 Uhr war der Zustand

des Kaisers schon so bedenklich, daß die ganze Ge- neralität sich um Moltke und die ^hohe Beam tenschaft um BiSmarck versammelte,, sowie die persönliche Dienerschaft deS Kaisers im Palais daS Ableben deS Kaisers erwartete, z Der Zchwächezustand nahm zu und Leibarzt Lauer sagte für die nächste Viertelstunde daSZAushören der Herzthätigkeit voraus. Die Voraussage erfüllte sich scheinbar und nach 5 Uhr IS Min. glaubten Lauer und Prinz Wilhelm einen Augenblick, der Tod sei bereits eingetreten. Schon

waren, leisteten dem Kaiser Friedrich Wilhelm den Eid. Um 11 Uhr begab sich Fürst BiSmarck in dm Pr-ch'sch-»L-i,d,°g. w° Mwist-r.PiSsid -.It »--W.h.d-U z-m-b Puttkamer den Tod des Kaisers mit von Thränen» mann auf das Angelegentlichste empfehlen, welche da« erstickter Stimme anzeigte. Präsident Köller schloß N°'eÄ^ a^UnrKlmäßÄi^ die Sitzung hierauf mit den Worten: „Gott leiden, haben dasselbe mit größtem Erfoig angewandt schütze das Kaiserhaus und das Vaterland!' Kaiser Friedrich Wilhelm soll Sonntag früh

in Berlin eintreffen; die Beisetzung Kaiser Wil helm» findet erst nach acht oder zehn Tagen statt. Wiev, 9. März. In der Physiognomie der Straßen drückt sich der Eindruck , der Todesnach richt auS. Die Extrablätter sind in Aller Händen. Die Hostheater bleiben heute geschlossen. Zum Leichenbegängnisse dürfte der Kronprinz nach Berlin gehe». Berlin, 9. März. Kronprinz? Friedrich Wilhelm reist über Verona, Ala, Brenner, München direct hieher. gSgewerbe Meran— lw den 11. März, Nachmittags d-i Lass Pari

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 10.03.1888
Physical description: 16
der bonapartistisch-clericalen Partei in Frankreich, die Zumuthungen des französi schen Cabiuets an König Wilhelm machten die Erhaltung des Friedens unmöglich. Der große Heereszug nach Frankreich begann. König Wrl« Helm reiste am 31. Juli von Berlin ab und übernahm in Mainz am 2. August den Ober befehl über die gesammte deutsche Armee. Am 11. August überschritt er die französische Grenze, befehligte persönlich in den Schlachten bei Grave- lotte (18. August) und bei Sedan (1. Srptbr.) und hatte mit Napoleon III

des Versailler Schlosses statt. In der bei dieser Feier verlesenen Proklamation „An das deutsche Volk' nahm König Wilhelm auf den einmüthigen Rin der deutschen Fürsten und freien Städte für sich und seine Nachfolger an dec Kro.ie Preußen die deutsche Kaiserwürde an, im Gedanken „allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Erober ungen, so dern an Gütern und Gaben des Friedens ans dem Gebiete nationaler Wohl kahrt. Freiheit und Gesittung.' Am 3. März unterzeichnete

zur Verwendung für einen allgemeinen wohl thätigen Zweck übergeben wurde. Durch Erlaß vom 22. März 1879 ertheilte der Kaiser dem am 21. März vollzogenen Statut der unter dem Protectorate des Kronprinzen stehenden Stiftung „Kaiser Wilhelm-Spende' als einer „Allgemeinen deutschen Stiftung für Alters-, Renten- und Kapital - Versicherung' die Ge nehmigung. Bei der sorgfältigen Pflege der Aerzte und nach, dem Gebrauch verschiedener Heilquellen vollzog sich allmälig die Genesung des >chwer verwundeten Kaisers

- Ungarn bezeichnen. Im Jahre 1881 wurde dem Kaiser der erste Urenkel geboren. Im vorigen Jahre feierte Kaiser Wilhelm unter dem Jubel des deutschen Volkes und unter der Theilnahme der ganzen Welt seinen 90. Geburts tag. Dieses letzte Lebensjahr aber brachte mit der Erkrankung des Kronprinzen tiefen Kummer über dm greifen Kaiser wie über das Reich. Etwa vor Jahresfrist wurde es zuerst bekannt, daß der Kronprinz an hartnäckiger Heiserkeit leide; im Frühjahre ging er nach Ems zur Cur und anfangs lauteten

beschloß der Kronprinz, am Samstag von San Remo nach Berlin zurückzukehren. Der Tod kam ihm zuvor, Kronprinz Friedrich Wilhelm findet seinen Vater nicht mehr Leben. Am 9. März, um 8 Uhr 30 Minten Morgms schloß Kaiser Wilhelm die Augen für immer. Lleiae Chronik. Meran. 9. März. (Der Tod Kaiser Wilhelms) war in Meran verfrüht schon gestern Abend ge meldet geworden. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die allerdings noch unverbürgte Nachricht in der Stadt und der Eindruck war all gemein ein tiefernster

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 13.03.1888
Physical description: 16
der Kronprinz scr Franz Joseph in Jschl. Am 18. r desselben Jahres wurde der Krön- Karlsruhe auf einer Reise in die von einem schweren Halsleiden ereilt, Leben in Gefahr brachte. Als Re- :ei>t begab sich der Kronprinz mit seiner nach Wiesbaden, wo er drei Monate l. Mai 1S73 wohnte der Kronprinz t -ctor der deutschen Aussteller mit der gilt und dem Prinzen Wilhelm der Hoffnung der Wiener Weltausstellung «Me später, am 5. Juli 1875, kam Mz abermals nach Wien, um der ^ ieZ Kaisers Ferdinand beizuwohnend

, um als Erbe die Krone in Befiy zä nehmen. ' - ^ ° - „ .. . Es hat Aufsehen erregt, daß der Kaiser s,folge zum Pantheon und legt« ans dem >dm Ramm Friedrich III. -mgeuommm Erobe des Königs Victor Emanuel einen Lor. hgt während er als Zkonprinz sich Friedrich b--.I-°nz nieder. Von da b-gob er sich >n den Hzjq,l»7n-mnt- und man dah« -rwarl-te. °S Palost der deutschen Botschaft^ und fuhr vo»' würde dem Kaiser Wilhelm der Kaiser Friedrich hi -r Mit em-m «-folge »ach dem Bat.-au, wo W,lhew folgen! Die .Kölner

Zeitung' m ' W'chu. Shren mpsaugm wuroe ^ diesem Anlasse daran, daß der jchv Auf die Anrede deS PaPsteS, daß er sich freue,! - ^ «mser seit senn- ^uoend bis 1840. den Kronprinzen begrüßen zu können, antwortete regrermve Kaiser Int ftmer ^ugeno ms iv4v^ Am 4. Juni 1878 - Attentate Nobiling'S— übertrug der Kaiser dem Kronprinzen für die Dauer seiner Behin derung die Vertretung in der Leitung der Re- gierungSgeschäste. Im Schlosse Babelsberg fand am 2. Juni 1880 die Verlobung deS Prinzen Wilhelm

mit der Prinzessin Augusta Victoria zu Schleswig Holstein statt, und am 6. Mai des JahreS 1882 wurde dem Prinzen Wilhelm ein Sohn, dem Kaiser ein Urenkel geboren. Im Juli 1882 weilten der Kronprinz und die Kronprinzessin wieder in Wien, von wo er nach Italien reiste. Am 17. November 1883 trat der Kronprinz von Berlin auS die Reise nach Madrid an, um den König Alfonfo zu besuchen. Eine un- unterbrochene Reihe von Ovationen ward dem Kronprinzen seitens der spanischen Bevölkerung in allen Orten, die er berührte

g-tomm-n. hab- er geglaubt, dmMmm Prinz uuht ve-sehleu.» solle... auch dem Pap°ft? durch seinen Besuch seine Ehrerbietung auszudrücken. Dann fragte der Papst, ob der Kronprinz ihm keinerlei Eröffnungen zu machen hätte. Der ung der Leichenfeier für König Friedrich Witz Helm III. ist in der Staats-Zeitnng unter dem Gefolge „Prinz Friedrich' aufgeführt. Als Kronprinz erwideite, daß ihm keinerlei Mission Friedrich Wilhelm IV. 1^0 zur Regimmg übertragen worden sei. BiS zum 20. blieb der kam. ordnete

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 17.03.1888
Physical description: 12
Erste Beilage zur „Lienzer Zeitung' Nr. 11. Lienz, Samstag den 17. März 1888. Kaiser Wilhelms Tod. Ueber die letzten Lebensstunden deS deutschen Kaisers berichten die Blätter: Schon im Laufe des Donnerstag Nachmittags wurde, auf Veranlassung des Prinzen Wilhelm dem Kaiser die Frage vorgelegt, ob er nicht den Oberhosprediger Dr. Kögel sehen wolle. Der Kaiser erklärte auf die schonend an ihn gerichtete Frage: „Es ist ja die Zeit der nach mittägigen Gottesdienste.' Im Krankenzimmer versammel ten

sich dann die Kaiserin, der Großherzog und die Gioßherzogin von Baden, der Kronprinz und die Kron prinzessin von Schweden, Prinz und Prinzessin Wilhelm, Prinz Friedrich Leopold, der Reichskanzler Fürst Bismarck, Gras Mvltke, der Oberstkämmerer Graf Stolberg-Wernigerode, der Ober-Hof- und Hausmarschall Graf v. Perponcher, die Generale und die Flügel-Adjutanten und die Damen der Kaiserin. Die Versammlung füllte das kleine, nach dem inneren Hofe hinaus gelegene Schlafzimmer, in dessen Nische, welche dem einzigen

vorüber. Um 7 Uhr Abends schien d>e Fieberkrisis vorüber. Der Kaiser wurde ruhiger und genoß auch Einiges, namentlich alten Tokaier, den ihm die Kaiserin von Oesterreich gesendet hat. Er saß im Bette halb ausrecht und sprach dann längere Zeit mit dem Prinzen Wilhelm über militärische Dinge in einer Form, als wolle er dem Enkelsohne eine Auseinandersetzung machen WaS der Kaiser da sagte, wurde niedergeschrieben. Der Kaiser sprach bei vollem Bewußtsein, das wohl ab und zu durch flücht'ge

Fieberphantasien gestört wurde, aber eben nur momentan, denn auf alle Aeußerungen des Prinzen Wilhelm waren seine Antworten klar und genau. Als eine seiner letzten Aeußerungen wird mitgetheilt, er habe den Wunsch geäußert: .Wenn ich nur Fritz wiedersehen könnte?' Diese Besserung hielt bis gegen 10 Uhr Abends an, so daß die Familien-Mitglieder daS Palais verlassen zu können glaubten. Auch die Kaiserin begab sich in ihre Gemächer. Die Großherzogin von Baden brachte i» Zwischenräumen einen Theil der Nacht

in der Nähe des Kaisers zu, ebenso Prinz und Prinzessin Wilhelm. In einer der ersten Morgenstunden kam der Reichs kanzler Fürst BiSmarck, um sich nach dem Befinden deS Kaisers zu erkundigen, entfernte sich dann aber wieder aus dem Palais. Gegen 4 Uhr Morgens ließen manche j Erscheinungen das baldige Abscheiden des Kaiserg befürchten. Um 4 Uhr wurden auf Veranlassung der Aerzte die Mitglieder der königlichen Familie zusammenberufen. Außer dem kamen alle Persönlichkeiten, welche am Abend vorher

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 11.03.1888
Physical description: 6
und Lebe« für das große schöne Oesterreich in dieSchanze schlagen. Gott erhalte uns den Frieden! Sollte eS aber von der Vorsehung anders beschlossen sein, so werden auch die armen Eisackthaler sich unter die Fahne deS rothen Kreuzes schareu uud jedes Opfer bringen, um sich der Hilfe würdig zu zeige«, die ihnen in schwerer Zeit nnter dem Schutze dieses Banners zutheil geworden ist. Klansen am 9. März 1883. Moriz v. Alpen heim. Kaiser Wilhelm l. Ueber die letzten Tage des Kaisers berichtet der deutsche

„ReichSau^eiger': „Am Mittwoch bei ge sunkenen Kräften sprach der Kaiser wiederholt mit dem Prinzen Wilhelm über den GesuudheitSzustaud deS Kronprinzen, über politische und militärische Ange legenheiten. am Donnerstag mit der Großherzogin von Baden über den Heimgegangenen Prinzen Ludwig. Mittags verlangte er nach dem Reichskanzler, sprach mit ihm über Politik nnd dankte demselben. Später traten Fieberphantasien ein. Kräste nnd Stimme gierigen zurück. Um 5' Uhr trat große Schwäche ein. Die Familie

, der Reichskanzler, Graf Moltkc, der HanSminister uud die Hofdieuerschaft waren im Sterbezimmer. Der Kaiser, von den Leibärzten unter stützt, hielt die Hand der Kaiserin; die Großherzogin von Baden und Prinz Wilhelm waren an seinem Lager. Oberhosprediger Kögel sprach Trostesworte, die der Kaiser bestätigte. Um halb L Uhr trat große Schwäche ein, eS wurde das Aeußerstc befürchtet. Der Kaiser erholte sich über Aller Hosscu und fragte nach Moltkc nnd dem Prinzen Wilhelm, mit welchem er eingehend sprach

eine Ansprache über das Ableben des Kaisers Wilhelm, wobei er auf die letzten Aeußerun gen desselben näher eiugieug. Graf Lerchenfcld ver sicherte dein Kanzler das Mitgefühl des Buudesraths und bat um Uebermittelung der Eiiipfiudunge« des Bundesraths an den Kaiser Friedrich. Bezüglich der Landestrauer hat der Kaiser und König dem Staats- ministerinm folgenden ErlafS zugehen lassen: „Hin sichtlich der bisher üblich gewesenen Landestrauer wollen Wir keine Bestimmung treffen, vielmehr jedem Deutschen überlassen

vom Ableben des Kaisers Wilhelm nnd betonte, dass die zwischen beiden Dyna stien und Rationell bestehenden Bande uud die gleich mäßigen beide Länder uud Nationen verbindenden In teressen der Kammer zu den nämlichen Gefühlen der Trauer AnlasS gäben, welche Deutschland über das Ablebeu eines so glorreichen nationalen Kaisers em pfinde. Er schlage vor. dass die Kammer das Prä sidium beauftrage, dem ueuen Kaiser ihr ausrichtigstes Beileid und die besten Wünsche für die Wohlfahrt und Größe deS Deutschen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
. Im ungarischen Oberhause hielt am SamStag der Prä sident Vay eine Ansprache, welche besagt, der Tod des Kaisers Wilhelm habe alle gebildeten Nationen im Innersten erschüttert. Der Verewigte war der Ver bündete Oesterreich-Ungarns, aber nicht allein das, sondern anch der innigste Freuud unseres Königs. Aus innigstem und tiesgerührtcm Herzen segne ich das Andenken des verblichenen Herrschers nnd glaube, dass die Mitglieder uuter dem Eindruck der ergreifen- den Gefühle dem Antrage auf Vertagung zustimmen

Kaiser Friedrich. San Reino. Tief ergriffen durch Dein so rührendes Telegramm drängt es mich. Dir und der Kaiserin meine innigste Theil nahme an dem unersetzlichen Verlust auszusprecheu und Dich nm die Fortdauer treuer Freundschaft zu bitten. Luitpold.' Der König von Württemberg richtete ein herzliches Beileidstelegramm an Kaiserin Augusta und beauftragte den Prinzen Wilhelm, den Prinzen von Weimar und den Herzog Albrecht mit der Reife nach Berlin zur Beisetzung und ordnete sechswöchentliche

Hoftrauer an, ebenso der Großherzog von Baden. Sogleich nach dem Tode des Kaisers Wilhelm theilte der neue Kaiser auch dem Papste das Hinscheiden telegraphisch mit. Der Papst fertigte alsbald Bei leidstelegramme an den Kaiser, die Kaiserin Augusta und den Kronprinzen Wilhelm ab. Der Staats- secretär stattete nach amtlicher Notification dcS TodeS Herrn v. Schlözer einen Beileidsbesuch ab. Der „Monitenr de Rome' sagt bezüglich des Kaisers Friedrich, Europa betrachte ihn als einen Fürsten des Friedens

werden sich die Großfürsten Wladimir, NikolanS und Michael nach Berlin begeben, um als Vertreter des Kaisers Ale xander HI. und des kaiserlichen Hanses den Leichen- feierlichkeiten des Kaisers Wilhelm beizuwohnen. 'Aus AnlasS des Todes des Kaisers Wilhelm ist die Schließung der russischen Hoftheater für drei Tage angeordnet worden. Ihre Majestäten der Kaiser nnd die Kaiserin und die Mitglieder der kaiserlichen Fa milie und zahlreiche Personen ans den hohen Kreisen der <st. Petersburger Gesellschaft erschienen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1882
Physical description: 4
hat der Verwaltungsrath den Marquis I. v. Kerjegu cooptirt. Die ausscheiden den Verwaltungsräthe Mor. Ritter von Gold schmidt und Dr. JaqueS vom Wiener Verwal- ungsralhe, E. Blount und Cornelius de Witt vom Pariser Comite, sowie die Revisoren Carl von Milde, Sigm. Landauer und Lud. Wollheim wurden wiedergewählt. einem Italiener in der Loge des Stadttheaters gesehen worden.' Einen Moment drängte es Wilhelm, zu sagen, daß seine näheren Beziehungen zu Theresa ihr Ende erreicht hätten, aber in diesem Augenblick

, wo sie vielleicht in Angst und Sorge war, sie zu verleugnen, dünkte ihn feige. „Es ist möglich, doch kann ich Ihnen keine nä here Auskunft darüber ertheilen.' „Waren Sle kürzlich bei Fräulein Bordini?' Wilhelm wurde dunkelroth. „Muß ich diese Frage beantwortend' „Herr Wiedebach, es handelt sich um eine Unter suchung. Es ist ein Mord begangen und der Mör der oder die Mörderin muß an's Licht gestellt werden. Es ist Ihre Pflicht, hier jede Empfind lichkeit schwinden zu lassen.' „Nun wohl, ich war gestern Morgen

bei ihr.' „Ich danke Ihnen. Und Sie haben bei der Dame nichts Besonderes bemerkt?' „Nicht das Mindeste.' „Sie war nicht aufgeregt, unruhig?' „Mir ist nichts aufgefallen.' „Sie können mir also nichts weiteres mehr mit theilen?' „Nicht mehr, als was ich Ihnen schon gesagt habe,' gab Wilhelm zur Antwort. Der Crimmalbeamte zog einen Gegenstand avS der Tasche. Ich nächsten Äugenblick blitzte Wilhelm ein rother Stein, welcher den Mittelpunkt einer werthvollen goldenen Nadel bildete, entgegen. „Mein Herr

.' „Könnte nicht doch eine Ähnlichkeit „Stein, nein,' emgegnete Wilhelm beinahe un geduldig. „Im Uebrigeu lassen Sie sich von Fräu lein Bordini die andere Nadel zeigen und Sie werden sehen, daß ich mich nicht getänscht habe.' Wieder blitzte es in den Augen des Beamten triumphirend auf und er hatte Mühe, seine Freude zu verbergen. „Fräulein Bordini besaß zwei gleiche Nadeln? „Allerdings, ich habe sie noch vor wenigen Ta gen gesehen.' „Wann konnte das gewesen sein ?' „Nicht länger als vor drei bis vier Tagen.' „Und Sie hat Jhueu

nicht gesagt, daß sie eine der Nadeln vermisse oder daß ihr etwa eine der selben gestohlen worden oder ans sonstige Weise abhanden gekommen sei?' „Nein.' „Herr Wiedebach, diese Nadel ist in demselben Gemache gefunden worden, wo Herr Sarooui er mordet wnrde,' sagte der Beamte ernst. Einen Augenblick schrack Wilhelm zusammen und verfärbte sich, aber unmittelbar darauf lächelte er (Fortsetzung folgt.) Neueste Post. London, M. Mai. Die letzten Nachrichten aus Cairv uud Alexandrieu besagen, daß daselbst

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 28.04.1882
Physical description: 4
Untersuchung aller Schleusen kann ich mir keine andere Ursache des Anslöschens erklären. Das Rohr muß durch das Herabstürzen schwerer Gegen stände zerbrochen sein. . , ., , . ! der Verlebte, noch bevor die sofort herbeigerufene — Bauer: Jawohl. Präs.: Sie habeu Herrn Ingenieur Wilhelm (Maifest.) Die Enrvorstehung inMeran veran staltet am Montag ein Maifest. Es findet dabei statt: ein Concert der Meraner Bnrger-Eapelle, verschiedene Spiele für Erwachsene und Kinder, Lust-Ballons, Collectiv-Ausstellung

.) Aus Bregenz 24. d. wird geschrie ben: In der Nacht von gestern anf heute gab eS iu dem benachbarten Rieden eine Rauferei zwischen Arbeitern, wobei der Südtiroler Domenico Easer einen Messerstich in die Bauchhöhle erhielt, so daß in Folge dessen die Gedärme anstraten und aussteigen gesehen? — Bauer: Ja wohl, auf der rechten Seite. Es ist der Exercirmeister, der Lösch- meister zu ihm gekommen. Weiter habe ich ihn nicht gesehen. Präs.: Polizeirath Landsteiner behauptet, er habe Herrn Ingenieur Wilhelm

, der ans der linken Seite aufgestiegen ist. Vorwürfe gemacht. Haben Sie das gesehen? Baner: Nein. Landstemer: Ich constatiere, daß Herr Ingenieur Wilhelm links ausstieg, daß vielleicht zu dieser Zeit Herr Bauer nicht anwesend war, daß ich mit ihm gesprochen und daß... Wilhelm: Ich kann nur die Aussage des Herrn Baner bestätigen und ich mußte rechts aussteigeu, weil dies ja an der Seite des Theaters war, nnd daß ich Herrn Landstemer nicht gesprochen habe. Landsteiner: An der rechreit Seile

war das Aus steigen nicht möglich wegen der Wasserwagen. Heer: Ich bestätige, daß Herr Commandant Wilhelm gegen das Theater zu rechts ansgestie- gen ist. Präs. (zum Angeklagten Nitsche): Was haben Sie gemacht, als Sie im Mafchinenhanse waren? — Nitsche: Ich habe die Gasschlüssel gesucht, weil mir der Herr Ober-Jnspector Bauer auftrug, die Maschine abzusperren. Baner: Das ist nicht wahr Präs. Warum haben Sie denn die Gasschleuse gesperrt? — Nitsche: Weil es mir der Jnspector Bauer befohlen hat. Präs

, Carl R. Baronio v. Rosenthal, Heinrich Frcih. v. Lebzelteni; zu Lieutenants die Cadetten: Alois Piihringer, Victor Fraechetti, Josef Mair, Wilhelm Grafen Äickenburg, Sllois Scheiber, Ludwig Stalitzer und Ioh. Ricklas. (Deutscher Schulverei».) Am Freitag, 5. Mai ds. Is., halb neun Uhr Abends, findet im Eafo Schgrasser die ordentliche Jahresversammlung d-' Ortsgruppe Bozen des deutschen Schulvereins sta wozu?. Mitglieder der Gruppe hiemit ein geladen werden. l Der Obmann: Dr. Jnl. Perathoner

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