Nr. 87, S. 3741 Nr. 18 und 56 gew. je 1000 fl.; S. 227 Nr. 46 und 71, S. 494 Nr. 6, 32 und 42, S. 672 Nr. 10 und 91, S. 1029 Nr. Hamburg selbst eine anständige Existenz zu grün den. Seine Dankbarkeit kannte keine Grenzen und in diesem Moment dachte er nicht einmal daran, daß er nicht wünschen konnte, mit seinem Vater in einer Stadt zn leben. Frau Hellmer war aber damit noch nicht zufrieden, sie wollte ihrer Her zensgüte die Krone aussetzen und gebot Wilhelm, an Elsbeth zu telegraphiren, daß er erst
in einigen Tagen mit guten Nachrichten kommen werde. Sie konnte sich denken, daß es um die Garderobe der Schwestern nicht sonderlich bestellt war und wollte ihnen jede Beschämung ersparen. So hatte sie noch ein paar Tage hindurch zu thun, um alle ihr noth wendig erscheinenden Besorgungen zu erledigen. Dann kehrte Wilhelm zurück, von den Segens wünschen der edlen Frau begleitet, frohen, leichten Herzens, mit Entzücken des Momentes gedenkend, wo er Elsbeth sagen konnte, daß von nun an ihre Noth ein Ende
haben werde. Es war beinahe zu viel des Glückes. Der Himmel selbst schien feine Herzensfreude zu theilen. Als er die Stadt, das Ziel seiner Reise erreicht hatte, lag die Welt im ersten Frühlings- sonnenglanze. Ein lichtblauer, wolkenloser Himmel wölbte sich über der Erde und es war Wilhelm, als ob schon hie und da ein grüner Hauch sicht bar werde. Vielleicht sah er nur, mit dem Glück in seiner Brust, die Welt in einem anderen Lichte an, aber es wollte ihm scheinen, als sei sie nie so wunderbar schön
ihn doch von ihrem Platze am Fenster ans gesehen haben — und eS berührte ihn peinlich, daß Alles so still blieb. Nun öffnete er die Stubenthür und stand Wal ter von Neinegger gegenüber, der, bei dem Anblick seines Schwiegersohnes wie vor einem Gespenst znrückbebte. „Wo ist Elsbeth?' fragte Wilhelm, von einer unheilvollen Ahnung erfaßt, denn das Gesicht sei nes Schwiegervaters schien nichts Gutes zu ver künden. „.Herr Wiedebach — ich weiß nicht — wie ich das Schreckliche über meine Lippen bringen soll,' stammelte Walter
von Neinegger, indem er den Blick zu Boden senkte.. „ES ist etwas geschehen — Elsbeth war noch ganz gesund, als Sie fort gingen —' „Sie ist krank?' fragte Wilhelm erschreckt. „Führen Sie mich zn ihr, ich hoffe, meine Nach richten werden sie rasch gesund machen.' Er wollte an dem Vater vorbei in das Käm- merchen, als dieser, mit einer ihm ganz fremden Entschlossenheit, Wilhelm den Weg vertrat. „Ihre Nachrichten kommen zu spät, Herr Wiede- (Mnn Messing snntn Glanz behalten und > nicht anlaufen