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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 10.03.1888
Physical description: 10
zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Kaiser Wilhelm l. von Deutschland 5 Rascher als wir es gestern noch zu fürchten wagten, hat sich an Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen daö Schicksal erfüllt. Unser Blatt war kaum druckfertig geworden, da brachte uns der Telegraph über Wien um 10 Uhr 30 Min. die Trauer botschast, dass der greise Heldenmonarch um 8 Uhr 30 Min. srüh seine Augen für immer geschlossen hat. Am »zergangenen SamStag hatte sich Se. Majestät eine unbedeutende Verkältnng

Wilhelm (Friedrich Ludwig) wurde als der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III. nnd der Königin Luise am 22. März 1797 in Berlin geboren. Am 1. Jänner 1807 erhielt er daö Ossi- cierspatent. Am 30. October 181N zum Capitän er nannt, begleitete er seinen Vater in den Feldzug von 1314 nach Frankreich und erwarb sich bei Bar sur Aube am 26. Febr. das Eiserne Kreuz. 1315 zum Gardemajor ernannt, machte er den zweiten französi schen Feldzng mit und nahm wie 1314 an dem Ein züge in Paris theil

. Mit Vorliebe widmete er sich von da an den militärischen Studien und wurde nach und nach zu den höchsten militärische» Würden be fördert; 1825 wnrde er Generallicutenant und Com mandeur des Gardccorps. Am 11. Juni 1329 ver- mahlte er sich mit der Prinzessin Angnsta von Sachsen- Weimar lgeb. 30. Sept. 1311). Dieser Ehe ent sprossen: Prinz Friedrich Wilhelm, geb. 18. October 1331 und Prinzessin Luise (Großherzogin von Baden), geb. 3. Dec. 1336. Nach deni Tode seines Vaters, 7. Juni 1340, er hielt Wilhelm

bei der kinderlosen Ehe seines Bruders. deS Königs Friedrich Wilhelm IV., als präsnmtiver Thronfolger den Titel „Prinz von Preußen' und wurde Statthalter von Pommern. Bei dem Ansbruch der Revolution 1343 verlangte der Prinz angesichts der Berliner Barrikaden, dass zuerst der Aufruhr mit Waffengewalt niedergeschlagen, dann aber mit dem konstitutionellen System Ernst gemacht werden solle. Als der Repräsentant des militärischen Preußen galt er für einen Reactionär und Absolutisten und halte die Abneigung deS Volkes

Krankheit verfiel, übernahm Prinz Wilhelm am 23. jenen Monats die Stellvertretung und am 7. October 1853 die Regentschaft. Beim AuSbruch des italieni schen FeldzugeS 1859 suchte den Prinzen sowohl Ca- vonr, wie auch Napoleon III. und der Erzherzog Albrecht zu gewinnen, jener verstand es aber mit seinen Entschließungen so lange hinzuhallen (dem Erz herzog Albrecht gegenüber dadurch, dass er den Ober befehl über die gesammte deutsche Streitmacht for derte), bis seine Mediation durch die Friedenspräli

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.10.1884
Physical description: 4
Herzog Wilhelm von Sraunschweig. „Braunschwelg, mein Braunschweig!' waren die letzten Worte, welche der sterbende Fürst sprach; er ist in dem schleichen Schloß Sybillenort fern von seinem Lande gestorben nach achtstündigem Todeskampfe. Die Ueberführung der Leiche nach Braunschweig wird vermuthlich am Dienstag er folgen ; dort findet die feierliche Aufbahrung und Beisetzung in der Familiengruft im Dome statt, wo dn größte Welse, Heinrich der Löwe, ruht. Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich

, Herzog von Braunschweig war am 25. April 1806 geboren, als zweiter Sohn des im Jahre 1815 bei Quatrebras den Heldentod gestorbenen Her zogs Friedrich Wilhelm. Seine Mutter, Prinzessin Maria Elisabeth Wilhelmiue von Baden, war im Jahre 1808 zu Bruchsal gestorben, wohin sie sich mit ihren beiden Söhnen Karl und Wilhelm, mit denen sie nach der Schlacht bei Auerstädt 1806, wo Herzog Karl Wilhelm von Braunschweig die Todeswunde erhalten, nach Schweden geflüchtet hatte, von da aus begeben. Die Großmutter

der Prinzen, die verwitwete Herzogin Auguste, Schwe ster Königs Georg Ul. von England, leitete dann in England die Erziehung ihrer Enkel, welche nach deren 1814 erfolgten Rückkehr nach Braunschweig dort unter der Vormundschaft des Königs Georg l V. von Großbritannien vom Hofrath Eigner fortge setzt wurde. Prinz Wilhelm bezog 1822 die Uni versität Göttingen und trat später als Major in ein preußisches Kürassier-Regiment ein. Sein Bruder Carl, der seit 1823 regierte, trat ihm 1826 das Fürstenthum Oels

in Schlesien ab. Als Herzog Karl — als „Diamantenherzog' berüchtigt — durch den Aufstand vom 7. September 1830 als ein Opfer seiner Willkür und Ausschweifungen gefallen war, übernahm drei Wochen später der jüngere Bruder Wilhelm erst provisorisch und am 20. April 1831 definitiv die Regierung, nachdem eine Familienacte des Gesammthanses Braun schweig den Herzog Karl für regierungsunfähig er klärt und sein späterer freiwilliger Verzicht von dem Bundestag Bestätigung erhalten hatte. Die Negierungszeit

des Herzogs Wilhelm ver lief ohne ernsthafte Trübungen seines Verhält nisses zu den Ständen-, der Herzog ergriff nur selten die Initiative, sondern überließ die Füh rung der Geschäfte den Ministern, die er in der Mehrzahl der Fälle mit Geschick wählte. Er selbst lebte den größeren Theil des Jahres außer Lande, besonders in seinem Fürstenthum Oels und auch in Oesterreich, von wo aus nur wenig von ihm in die Oeffentlichkeit drang. Nur seine lebhaste Theilnahme für das Theater in allen seinen Ab stufungen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 26
Date: 29.04.1882
Physical description: 26
flügelten WorteS: »AlleS ist gerettet', konnte ich eine andere Antwort geben? ES kann durch Hunderte Zeugen erwiesen werden, daß selbst Gerettete sagten,' daß Viele gerettet seien, der Journalist Dr. von EndereS und Kommissär Bayer werden mir bestätigen, daß ich Leute «- frug, ob Fackeln oben seien. Ich frage, hoher ' Gerichtshof, durfte ich eine andere Antwort geben? Nein, kein Anderer hätte «ine andere Antwort gegeben. StaatSanw.: Sie haben gesagt, daß Sie dem Ingenieur Wilhelm erklärt

hatten, al« er kain: »ES ist höchste Zeit, daß Sie da sind, eS sind noch Menschen im Theater.' — A ng.: Ja. — StaatSanw.: Herr Wilhelm stellt daS ent schiedenst in Abrede. — Aug.: DaS ist mir unbegreiflich. StaatSanw.: Ist eS Ihnen nicht aufge fallen, daß der Ingenieur Wilhelm in der Heß- gasse Ausstellung genommen hat, ohne in daS HauS einzudringen? — Ang.: Ich verstehe von der Feuerwehr nichts, der Ingenieur muß am besten wissen, was er zu thun hat; ich war überdies von der Vortresflichkeit der Wiener Feuerwehr

zu agnoSziren? —Landst.: Nein. Nach einigen unwesentlichen Fragen unterbrach der Vorsitzende die Verhandlung um halb I Uhr. Nach kurzer Unterbrechung beginnt die Ver nehmung deS Ingenieurs Wilhelm. Derselbe sagt: AlS er auf dem Brandplatze angekomen sei, habe er sich in daS Innere deS Theater? begebe», um zu sehen, ob Personen im Theater seien. Keine Stimme sei vernehmbar gewesen und außer in dem Administrationstrakt Niemand zu sehen. Nachdem er vernommen, daß doch Menschen »Vollkommen richtig. Mamachen

ihm den Vorwurf, daß er sich auf das Löschen beschränkt nnd die Rettung der Menschen unterlassen habe. In dem vorliegenden Falle sei eine mittelbare Rettung nicht möglich und nur eine unmittelbare Rettung durchzuführen gewesen. DaS sei auch von seiner Seite nach Möglichkeit geschehen. Präs. M,t ihrer Angabe, daß Ihre Ak tion nur der Rettung gewidmet war, stimmt nicht, daß Sie daS HauS leer hielten. —Wilhelm. Ich mußte mir meine Ansicht nach der Sach- läge bilden, nichtsdestoweniger war ich bedacht, zu retten

, waS zu retten war. Ich bin aber der festen Ueberzeugung, daß daS Publikum ge rettet worden wäre, wäre eS rechtzeitig von der Gefahr avisirt worden. Präs. Haben Sie daS HauS gekannt? — Wilhelm. Nein. — Präs. Ist daS nicht ein Fehler und haben Sie nicht empfunden, daß Ihnen diese Kenntniß mangelt? — Wilyelm. Sehr stark ; aber was sollte ich in diesem Moment thun? Ich kannte nicht die Stiegendisposition und konnte Niemanden fragen, da ich Niemanden sah. — Präs. Kennen Sie dieHornsiznale?— Wilhelm

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.03.1888
Physical description: 4
bleiben mtt aller Größe des deutschen Vaterlandes, in dessen Neubegrüudung die ausdauernde Arbeit von Preußens Volk und Fürsten ihren schönsten Lohn gefunden hat. In dem König Wilhelm mit nie ermüdender landes väterlicher Fürsorge das preußische Heer auf die Höhe seines ernsten Berufes erhob, legte Er den sicheren Grund zu den unter seiner Führung er« rungenen Siegen der deutschen Waffen, aus denen die nationale Einigung hervorging. Er sicherte dadnrch dem Reiche eine Machtstellung, wie sie bis dahin

1888. Friedrich lll.« 1888 Austand. InUsch« Lelch. (KaiserFriedrichlll.) Ueber die Annahme des Regenten-Namens Friedrich w. durch den Kaiser wird der „Nat.-Ztg.' geschrie ben: „ES hat im Publikum durchgängig Aufse hen erregt, daß der Kaiser den Namen Friedrich HI. angenommen hat, während er als Kronprinz Friedrich Wilhelm unterzeichnete und man daher erwartete, es würde dem Kaiser Wilhelm der Kaiser Friedrich Wilhelm V. folgen. Nun ist daran zu erinnern, daß der nunmehrige Kaiser in seiner Jugend

, sowohl bei Hofe, wie in allen genealo gischen Zusammenstellungen, den Namen .Prinz Friedrich' führte. Noch bei der Schilderung der Leichenfeier für König Friedrich Wilhelm M. ist in der „Staats.-Ztg.' unter dem Gefolge „Prinz Friedrich' aufgeführt. AIS Friedrich Wil helm IV. 1840 zur Regierung kam, ordnete er an, daß der einzige Sohn seines Bru ders und Thronfolgers, des Prinzen von Preu ßen, sich mit seinen beiden ersten Namen Friedlich Wilhelm nennen und geführt werden sollte. Die erste Urkunde

, welche die Einzeichnung des Prin zen mit diesem Namen trägt, ist wohl ein Album, welches zum Jubiläum der Buchdruckerkunst im Juli 1340 ausgelegt wurde. Mit zierlicher Kin derhand stand darin eingeschrieben: „Friedrich Wilhelm, Prinz vyn Preußen.' Jetzt ist also Kaiser Friedrich zu der Gewohnheit seiner Kind heit zurückgekehrt.- (KaiserWtlhelm's) hinterlassenesBaarver- mögen beträgt 64 Millionen Mark. Der Kaiser ordnete letzwillig an, daß ein großer Theil seiner Uniformen und Monturstücke

antritte des eben verstorbenen Königs Wilhelm an schie Gemahlin uud an die Witwe feines kö niglichen Bruders. Das Kam von Wandskek. Roman aus der Franzoseuzeit von K. Klink. (7. Fortsetzung.) Was war e» nur, daS Gertrud zu einem bevor zugte» Liebling des Glückes machte? Beatrix war gewiß schöner, aber während sie sich »ach einem Blick aus den Ängen des Kolonells verzehrt hatte, fand er nur dieses Mädchen seiner Aufmerksamkeit würdig, dieses Mädchen, daS ihn verschmähte. Verschätzte? Nein, nein

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 06.10.1888
Physical description: 10
Seite 4 Meraner Zeitung. Nr. 133 Telegramme der „Merauer Zeitung'. Kaiser Wilhelm n. in Wien. Wie«, 5. October. fTel. d. Corr.-Bur.^ Bei dem Galadiner, das gestern Nachmittag?' im prächtig geschmückten großen Redouten-Saale statt fand, erschienen Kaiser Wilhelm in österreichischer, Kaiser Franz Josef, Kronprinz Rudolf und die Erzherzoge Carl Ludwig. Albrecht und Wilhelm in preußischer Uniform. Kaiser Wil helm führte Kaiserin Elisabeth in den Saal und nahm zwischen dem Kaiserpaare, Platz

. Nach dem vierten Gange erhob sich Kaiser Franz Zo- ses zu folgendem Toast: V ^ „Ich gebe der innigen Freude und dem Danke Ausdruck, daß eS mir gegönnt ist, Seine Majestät Kaiser Wilhelm, in un serer Mitte begrüßen zu können. Mit den Gefühlen jener herzlichen, treuen, un auflöslichen Freundschaft, der Bundes genossenschaft, welche uns zum Besten unserer Völker vereint,^ trinke ich auf das Wohl unseres Kaiserlichen Mastes. Der Allmächtige geleite lhn auf derBahn, die er mit jugendlicher Kraft, männlicher

Weisheit und Entschiedenheit betreten. Seine Majestät^ der deutsche Kaiser und König von Preußen, Ihre Majestät, die Kaiserin und Königin und das königliche Haus leben hoch!' i 7 ' ' ' ^^ Die Musik intonirte die preußische Volkshymne. Kaiser Wilhelm erwiderte sodann; V „Ew. Majestät spreche ich für die huldvollen Worte aus gerührtem Herzen- innigsten Dank aus und freue mich besonders, dies an Ew. Majestät Namenstag thun zu können.' Nicht als Fremder bin ich hieher gekommen, sondern schon seitJahren

und sprach : ^ ^ , „Gestatten Ew. Majestät, daß ich das Glas er hebe und auf Ew. Majestät Ar m ee, aufdas leuch tendste Muster aller militärischen Tu genden einHoch ausbringe. Unserepreußi- schen und deutschenKameraden leben hoch! hoch!' ^ ^ Die Hochrufe wurden von der Tafelrunde stür misch wiederholt. . Kaiser Wilhelm erwiderte sofort: „Ich trinke auf das Wohl der österreichisch-ungarischen Armee. Die österreichisch-ungarische Armee lebe hoch, nochmals hoch, dreimal hoch!' Jeder Hochruf fand stürmischen

Widerhall. Nach aufgehobener Tafel hielten die allerhöchsten Herr schaften im kleinen Redouten-Saale Cercle.' Des Abends erschienen Kaiser Wilhelm, Kaiser Franz Joses und die Mitglieder der kaiserlichen Familie znm Thee beim Erzherzog Carl Ludwig. Wien, 5. October. fTelegr. des Corr.-Bur.) Kaiser Franz Joseph ernannte den Prinzen Heinrich von Preußen zum Corvettencapitän, ver lieh dem Grafen Herbert Bismarck das Groß kreuz des Leopoldordens, dem Generallieutenant Hahnke das Großkreuz ^des Eisernen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 16.08.1889
Physical description: 10
Stimmung und die anßer- oid'entlich warmen Kundgebungen des PublicumS — betont die Meldung — legen davon Zeugnis ab, dass man in allen Kreisen der Berliner Bevölkerung von der'hohen Bedcntnng des Besuches, welchen der Herr scher des init Deutschland so enge verbündeten gleiches dem Kaiser Wilhelm abstattet, voll durchdrungen ist. Bor dem Friedrich Wilhelm-Gymnasium wurde dem Kaiser eine besonders herzliche und sinnige Ovation dargebracht. Sämmtliche Schüler dieser Anstalt, über 700 an der Zahl

winkend, nach allen Seiten. Inland. Wien, 13. Aug. (Orig.-Corr.) Alle Blicke sind heute unverwandt nach Berlin gerichtet, wo seit gestern Se. Majestät Kaiser Franz Joseph weilt, um den Besuch des Deutschen Kaisers Wilhelm am Wiener Hofe zu. erwidern. Alle Berichte über den unserem erhabenen Herrscher zutheil gewordenen Empfang stimmen darin überein, dass derselbe sich durch den spontanen, elementaren und geradezu unbeschreiblichen Jnbel der Bevölkerung zu einem wahren Triumph-Einzuge des Beherrschers

aus Rücksichten auf die Familientrauer fei nes Herrscherhauses jedweden festlichen Empfang ab gelehnt hatte, Kaiser Wilhelm seinen Bundesgenossen auf. diese einzig mögliche Art aufs höchste ehren wollte. Mit nicht geringerer Befriedigung nimmt man hier Act-von dem unserem erlauchten Monarchen seitens der Berliner und deutschen Presse überhaupt bereiteten Empfang. Namentlich sind es die Kundgebungen des „Militär-Wochenblatt', des „ReichSanzeiger' und der „Norddeutschen Allgemeinen', welche ernsteste Würdi gung

Wege mit der Versöhnung fortgefahren werden nach dem Gebote: „Thue niemand, was du nicht willst, dass dir gethan werde!' 1^. Ausland. ^ Die bei dem Galadiner im Weißen. Saale des königlichen Schlosses in Berlin am Dienstag von Ihren Majestäten dem Kaiser Wilhelm nnd dem Kaiser Franz Joseph anSgcbrachtcnTrinksprüche hatten nach der „Allgemeinen Ztg.' folgenden Wortlaut. Se. Ma jestät Kaiser Wilhelm sprach: „Mit freudig bewegtem Herzen heiße Ich Eure Majestät willkommen in Meiner Residenz

, dem Obertrnchseß Fürsten v. Radolin, dem Obercerciiionienmeister Grafen zu Eulenburg das Groß kreuz des Leopoldordens, dem Hansmarschall Frhrn. v. Lynker, dem Ceremonienmeister Frhrn. v. Nomberg, dem Oberhofnicister Frhrn. v. Mirbach das Großkrenz des Franz-Joseph-Ordens verliehen habe; Kaiser Wilhelm hat dem österr.-nngarischen Botschafter Grasen Szechenyi den Schwarzen Adlerorden verliehen. > Wie aus Rom gemeldet wird, haben König Humbert und Kronprinz Victor Emanuel am 12. dö. an Bord der „Savoja

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 17.03.1888
Physical description: 12
. Der Kaiser sprach die Absicht aus, seinen Sohn, den Kronprinzen Rudolf, zur Leichenfeier nach Berlin zu entsenden. Um 4 Uhr erschien Kronprinz Rudolf persönlich in der Botschaft. Zur Trauerfeier gehen auch Abord nungen des Regiments „Kaiser Wilhelm' nach Berlin. Die Hoftrauer am Wiener Hofe dauert 4 Wochen. — Der Präsident des tirolischen Landeskulturraths, Dr. Jul. v. Riccabona, wurde am 12.d.M. von Sr. Majestät in der Wiener Hofburg in Audienz empfangen. — Der Abgeordnete Schönerer wurde dem Wiener

Landes gerichte zur gerichtlichen Verfolgung wegen Verbrechens der öffentl. Gewaltthätig keit, begangen durch Hausfriedensbruch und Erpressung (Siehe „Burggr.' Nr. 22, Rubrik: „Vermischtes') ausgeliefert. Gleich zeitig steht der wackere Judenfresser unter der Anklage auf Einmengung in eine Amts handlung, begangen bei dem Festtommerse der „'l'autoniQ.' —Die falsche Todes nachricht über Kaiser Wilhelm, welche am 8. d. M. durch die Judenpresse ver breitet wurde, war nur eine Finte der Presjsuden

von verheerenden Ueberschwemmungen. Deutschland. Die Sektion der Leiche Kai sers Wilhelm ergab einen großen Blasenstein. Die Leiche wurde einbalsamirt, um Mitternacht vom 12. auf den 13. d. M. unter dem Trauer- geläute aller Glocken in den Dom übertragen und dort feierlich aufgebahrt. Bor dem Altar erhebt sich das mit schwarzem Tuch ausgeschla- gene Podium für den Katafalk, welcher auf einer mit Hermelin euigefaßien violetten Sammtdecke ruht. Seitwärts des Katafalks stehen Tabou- rets für die Krön

ein. Auch der Großmeister der italienischen Freimaurer logen Sr.’. Lemmi hat dem „Bruder' Fried rich Wilhelm im Name» aller seiner italienischen Brüder zum Heimgänge ihres „treuen' Bruders Wilhelm das Beileid bezeugt und zugleich zu seiner Thronbesteigung beglückwünscht. Zur Bei- setzung der Leiche in der Zollerngruft zu Charlottenburg, welche auf heute (Freitag, 10. d. Ms.) festgesetzt ist und wobei dem Trauer- zuge 180.000 Arbeiter Spalier bilden solle», haben bereits viele hohe Fürstlichkeiten ihr Er scheinen

mit aller Größe des deutschen Vater landes, in dessen Neubegründung die ausdauernde Ar beit von Preußens Volk und Fürsten ihren schönsten Lohn gesunden hat. Indem König Wilhelm mit nie ermüdender landesväterlicher Fürsorge das preußische Heer auf die Höhe seines erntten Berufes erhob, legte er den sicher,: Grund zu den unter seiner Führung er rungenen Siegen der deutschen Waffen, aus denen die nationale Einigung hervorging. Er sicherte dadurch dem Reiche eine Machtstellung, wie sie bis dahin jedes deutsche

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 10.08.1886
Physical description: 4
: — die Erde. Original-Telegramme. Wildbad Gastein, 9. August. Kaiser Franz Josef ist gestern AbendS in Begleitung des Fürsten Hohenlohe h»er angekommen und von dem zahl reich versammelten Publikum auf dem Straubin- gerplatze mit Hochrufen lebhaft begrüßt worden. Vor der Freitreppe des Badeschlosses wurde der Monarch vom Prinzen Wilhelm mit der Suite des Kaisers Wilhelm begrüßt Er begab sich darauf in das Vestibül' des Badeschlosses, woselbst er vom Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Elisabeth, welche kurze

Zeit vorher in die Appartements des Kaisers gekommen war, empfangen wurde. Beide Monarchen umarmten und küßten sich herz» lich dreimal. Kaiser Franz Joseph begrüßte dann seine Gemahlin. Die hoben Herrschaften begaben sich in die Appartements des Kaisers Wilhelm, wo das österreichische Kaiserpaar eine halbe Stunde verblieb. Kaiserin Elisabeth begab sich dann in die Villa Meran, während Kaiser Franz Joseph seine Appartement) im Hotel Straubinger aussuchte Abends fand in den Appartements des Kaisers

Wilhelm Thee statt, an welchem außer Kaiser Franz Joseph nur der deutsche Kaiser und Prinz Wilhelm theilnahmen. Gastein, !). August. Die beiden Kaiser statte» ten einander heute Besuche ab und empfingen die anwesenden Würdenträger. Fürst Bismarct blieb anderthalb Stunden beim Kaiser Franz Josef, worauf gegen Mittag Se. Majestät dem Fürsten Bismarct einen halbstündigen Besuch abstattete. Heute fand bei Kaiser Wilhelm großes Diner statt, welchem jedoch Kaiserin Elisabeth wegen heftiger Migräne

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.03.1882
Physical description: 4
der k. k. Bezirksrichter Herr Stefau Gampp in Zell Kl Die Linder des Elends. Noman ans dem ^eben einer gros;cn deutschen Handelsstadt Wahren Thatsachen nacherzählt von 2. Stcinmrui». (27. Fortsetzung.) Wilhelm Wiedebach griff nach einem Stuhl, um sich zu setzen ^ Alles, was ihn umgab, drehte sich mit ihm im Kreise. Er zweifelte nicht länger, es war so natürlich. Ihr zarter Körper, die furcht bare Aufregung, in welche sie durch den Diebstahl versetzt war; es wäre ein Wunder gewesen, wenn der Schlag nicht schlimme

Folgen für sie gehabt hätte. Sie war gestorben, fern von ihm, der sie mit so inniger Zärtlichkeit liebte. „Ich konnte Sie uicht herbeirufen, denn ich wußte > nicht, wohin Sie gereist waren,' sagte Neinegger - «Tragen Sie Sorge, uud Wilhelm mußte ihm glauben. - ^ - Mehr als eine halbe Stunde war in dumpfen, unheimlichem Schweigen vergangen, als er endlich den Blick erhob. „Ich möchte ein paar Worte mit Marie spre chen ; ich will ans ihrem Munde hören, wie meine arme Eisbeth ihre Seele ausgehaucht

hat.' Walter von Neinegger schien zu erschrecken, aber Wilhelm bemerkte es uicht einmal — wie hätte seine Seele auch für Nebendinge Raum haben können? „Sie werden Marie jetzt nicht sprechen können, Herr Wiedebach,' sagte Neinegger mit kläglicher Miene. „Sie hat wiederholt einen Blutsturz ge habt und der Doctor zweifelt an ihrem Aufkom men. Das Eude ist zwar uicht abzusehen, sie darf indessen uicht der geringsten Aufregung ausgesetzt sein.' „Wilhelm nickte nur leise mit dem Kopse, auch das war ja natürlich

Stimme. „Wenden Sie den l Ziest Ihres Lebens an, da gutzumachen, wo Sie ! gefehlt haben. Sie müssen viel sühnen.' Er wandte sich zum Gehen. „Herr Wiedebach,' stammelte Elsbeth's Vater, gedulden Sie sich noch einen Augenblick. Ich muß Ihnen mit Elsbeth's Grüßen noch etwas zurück geben.' Er ging in das Kämmercheu und kehrte gleich darauf mit eiuem Etui zurück, das er mit nieder geschlagenen Blüten Wilhelm übergeben wollte. Aber dieser schauderte davor zurück, wie vor einem giftigem Gewürm. Das Etui

mit seinem Inhalt trug vielleicht die Schuld an dem Tode seiner un glücklichen, jungen Frau. „Nein — nein, geben Sie es Marien, mag sie es behalten. Ich mag den Schmuck uicht und schenke Ihnen denselben, wie Alles, was Sie hier sehen. Ich will noch heute uach Hamburg zurückkehren.' .Herr von Neinegger stand unschlüssig — er glaubte nicht, daß es Elsbeth lieb sein würde, wenn er das Etui zurückbehielte, und so bat er Wilhelm «och einmal dringend, es zurück zu neh men, weil es der letzte Wunsch

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.12.1882
Physical description: 4
des ältesten Ordensritters, des Kaisers Wilhelm, uud der übrigen Ordensritter aus. Nach einer Meldung aus Cairo beklagt die egyptische Presse einstimmig den Ausgaug des Processes Arabi. Die Europäer sind sehr erregt. Seim Tode eines Königs. In den Erinnerungen des bekannten Criminal- Schriststellers Temme findet sich folgende, historisch - bedeutsame Epis ode, die sich aiidc-n Tod Friedrich ! Wilhelm's !>I. von Preußen knüpft: Am 7. Juni 1840, gegen 4 Uhr Nachmittags, ! starb König Friedrich Wilhelm lll

. von Preußen, ; Der König war allein in seinem Sterbegemach ! mit seinem Leibärzte, dem Geheimrath Schönlein. ! Die königliche Familie war in einem Nebenzimmer ^ versammelt, um, wenn der König Abschied nehmen wolle, sofort bei ihm zu sein. Gegen halb vier Uhr wurde der königlichen Familie gemeldet, daß soeben der Kaiser von Nußland im königlichen Schlosse angelangt sei. Der Kronprinz erschrak bei der Nachricht. Friedrich Wilhelm n . hatte eine iustinctive Abneigung gegen seinen kaiserlichen Schwager

Nikolaus von Nußland. Friedrich Wilhelm !II. kannte die Abneigung, die Furcht und den Haß seines Sohnes, nnd sein sehnlichster Wunsch auf feinem Krankenlager war, dem Sohne und Schwiegersöhne das feierliche Versprechen des steten treuen Zusammenhaltens abzunehmen. Zu diesem Zwecke hatte er den Kaiser an sein Sterbe bett rufen lassen. Dem Kronprinzen war eine solche Versöhnungs scene entsetzlich. Er mußte sie zu vermeiden suchen. Der Botschaft, daß der Kaiser im Schlosse auge langt sei, folgte kaum zehn

bis zwölf Minuten später das Eintreffen des Kaisers im Malais. Der Kronprinz verlor die Geistesgegenwart nicht. Mit der königlichen Familie befand sich in dem Vorzimmer der vertrauteste Freund des Königs, der Oberkammerherr Fürst Wilhelm von Wittgen- stein. An ihn wandte sich der Kronprinz. „Der König darf den Kaiser nicht mehr sehen.' „Zu Befehl, königliche Hoheit!' Der Fürst geht auf den Fußspitzen in das Gemach des Königs, bleibt an der Thür stehen, winkt Schönlein zu sich, der au dem Bett des Königs

men. Die Hoffnung des Kaisers war betrogen; Friedrich Wilhelm !V. war vor einem schweren Momente bewahrt, der sein Leben lang auf ihm würde gelastet haben. Die kleine Geschichte hatte noch ein kleines > Nachspiel. Als Kaiser Nikolaus Berlin verließ, ^ theilte er au die Herren und Diener des Hofes, wie das bei dergleichen Gelegenheiten üblich ist, Orden und Geschenke aus. Er theilte sie diesmal reichlich aus, über alle Erwartungen reichlich und zwar wohl im Hinblick auf einen Herrn

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 07.08.1886
Physical description: 10
. Der Stephanie-Tag wird im Lager festlich begangen werden. — Der ungari sche Minister-Piäsident v.Tisza hat sich am 4: ds.an das kaiserliche Hoflager nach Zschl be geben. (Aus Gastein) wird der „N Fr zz,. vom 4. ds. telegraphirt: »Das regnerische. M Wetter hinderte auch heute Vormittags den Kaiser Wilhelm, einen Spaziergang zu unter, ew» Erst gegen 1 Uhr Mittags verließ der KM das Badeschloß, um der Gräfin Grünne ein,. Besuch abzustatten. Fürst Bismarck prow. nirte trotz der unfreundlichen Witterung länqw

Zeit auf dem Kaiserwege und begab sich dann in die Villa Meran, wo er der Hofdame FiS«. lein v. Majlath eine Visite machte. Nachmitta -z um 4 Uhr gab der Kaiser Wilhelm in seinen Appartements ein Galadiener zu sechzehn M. cken. An demselben nahmen Kaiserin El i s abetb Fürst und FürstinBismack, der Statthalter»! Elsaß-Lothringen, Fürst Hohenlohe uud Ei. mahlin, Baron Nopcsa, Fräulein v. MajlM und die Suite des Kaisers theil. Als die Kaiserin welche in Begleitung des Fräuleins v. Majlath

vor dem Badeschlosse vorfuhr, die Equipage v-r> tassen und das Vestibüle betreten hatte, eilte ihr Kaiser Wilhelm entgegen, küßte ihr die Hand und geleitete sie in den Empfangssalon. M darauf begaben sich die Gäste Kaiser Wilhelm'! in den Speisesaal und nahmen vor den durch Karten bezeichneten Gedecken Platz. An der Spitze der Tafel saß Kaiserin Elisabeth, ihr zur Rechten nahm Kaiser Wilhelm, zur Linken Fürst Bismarck Platz. Während der Tafel conversirk Kaiserin Elisabeth lebhaft mit Kaiser Wilhelm, sowie

mit dem Fürsten und der Fürstin BiZ- marck. Nach dem Diner, welches eine Stuck gedauert hatte, begaben sich die Herrschaften u den Empfangssalon, woselbst noch kurze Zeit Cercle gehalten, Um 5 Vz Ulzr verließ die Kaiserin das Badeschloß. Kaiser Wilhelm begleitete dil hohe Frau bis auf die Terrasse und verabschie dete sich dort in herzlichster Weise. Kurz daraus verließen auch Fürst und Fürstin Bismarck. so wie Fürst Hohenlohe und Gemahlin das Bade- schloß.' (Amtliches.) Der U>'terrichtsminister

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1882
Physical description: 4
heim kehrten. Theresa Bordini noch, als Elsbeth schon unter dem Eingang stand. Elsbeth ließ den Schleier über ihr Gesicht her abfallen und ging. Als sie das Ende dieses langen Korridors erreicht hatte, blieb sie einen Moment tief aufathmend stehen — die Luft in dem klei nen, eleganten Boudoir, in welchem sie Fräulein Bordini gefunden, hatte ihr den Athem geraubt. Nun schritt sie die breiten Treppenstufen hinab. In demselben Moment kam von nnten herauf ein Mann. Es war Wilhelm Wiedebach. Ein Blick

auf denselben nnd Elsbeth's Fuß stockte einen Moment — nur mit Mühe unterdrückte sie einen Ausruf des Schreckens. Dieses momentane Zögern hatte auch Wilhelm vielleicht aufmerksam gemacht, denn, als sie den Treppenabsatz erreichte, blieb er stehen und zwar mit dem Ausdruck des Schreckens und der Ueberraschung in seinen Zügen. Doch jetzt schlüpfte Elsbeth an ihm vorbei, im nächsten Augenblick war sie seinen Blicken ent schwunden und hatte sich wohl schon im Gedränge auf der Straße verloren, ehe es Wilhelm gelun

nach. Endlich stieg er langsam die Treppe hinan, aber der hoffnnngsfrohe Ansdrnck seines Gesichtes, mit welchem er dieses Haus be treten, hatte einem ungewohnten Ernst Platz ge macht. Glück würde er vielleicht an der Seite jenes schönen Mädchens finden, aber niemals Frieden, niemals die innere Ruhe, welche die erste Bedin gung eines reinen Glückes ist. Als Wilhelm Wiedebach Theresa gegenüber stand, waren die Spuren öer Erregung, welcher er vor wenigen Augenblicken zum Opfer gefallen

war, noch nicht aus seinen Zügen verwischt. Er sah ungewöhnlich ernst und auch ein wenig bleich aus, aber Theresa bemerkte weder das Eine noch das Andere. Sie stand vor dem Spiegel und pro birte ein Paar Ohrgehänge, welche ihr Verlobter ihr am vorhergehenden Tage geschenkt hatte uud selbst Wilhelm's Eintritt störte sie in dieser Be schäftigung nicht. „Sind sie nicht allerliebst, Wilhelm?' fragte sie, ihm entgegentretend, indem sie ihm das hüb sche, rosige Ohr hinhielt. Er lächelte — wnßte er doch, daß Theres

« ein Schmeichelwort gern hörte. „Was meinst Du, Theresa — das Ohr oder die Ringe?' fragte er scherzend. Sie wnrde dunkelroth: es war ihr nicht ange nehm. daß Wilhelm die Fähigkeit besaß, ab und zn einen tieferen Blick in ihr Herz zu werfen und sie hatte dieselbe schon wiederholt an ihm bemerkt. „Ja, allerliebst, Theresa, aber das Ohr noch mehr als die Ringe.' fügte er jetzt, ihre Betrof fenheit bemerkend, hinzu. Dann nahm er sie in seine Arme und blickte ihr einige Augenblicke in's Antlitz. „Was ist Dir, Wilhelm

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 22.06.1882
Physical description: 4
Feldzengmeisrer Erzherzog Wilhelm har dem k. !k. Negierungs-Secretär, iüber- lientenant in der Reserve, Marianer und Telegirten des deutschen Niller-Ordens in Sarajewo, Tr. Franz Freiherrn Mollinar» v. Monte-Paslello. für seine hervorragenden Lei' stungeu auf dem Gebiete der freiwilligen Sanitärspflege in ger an diejenige, die, mit einer dämonischen Schön heit ausgestattet, ihn in ihre Netze gezogen Hütte. Als er die Nachricht von ihrem Tode empfing, war er zuerst vor Entsetzen gleichsam erstarrt ge wesen

, aber die Erinnerung an Elsbeth verdrängte Alles. Wo war sie ? Welche Angst, welche Ver zweiflung erfaßte ihn bei dem Gedanken an sein Weib und da reichten auch Fran Hellmer 's Trost worte nicht aus, ihn zu beruhigen. Tag und Nacht durchwanderte er die Räume des Hauses, nicht Ruhe uoch Rast findend, Tag und Nacht ries er Elsbeth's Nameu, von leidenschaftlicher Sehnsucht erfüllt nnd doch fand er keine Antwort. Wilhelm hatte Alles gethan, um Elsbeths Auf enthaltsort zu erfahren. Wenn er sich anfänglich auch gescheut

, was in dieser Zeit aus Wilhelm geworden wäre, wenn er nicht von allen Seiten durch die Erbschaft seines Vaters so voll ständig in Anspruch genommen geweien wäre, daß ihm kaun Zeit übrig blieb, über sein eigenes Leid nachzudenken? Arbeit ist die beste Trösterin, be» sonders solche Arbeit, die andere Menschen beglückt und begangenes Unrecht zu sühnen, ist zweifellos ein schönes Werk. Dies sollte Wilhelm in dieser Zeit der Trübsal an sich selbst ersahren. Frau Hellmer hatte inzwischen nicht minder unruhevolle Tage

verlebt, als ihr Neffe. Mit tie fem Kummer sah sie das Leid des einzigen Men schen, an dem sie mit so treuer Liebe hing und dessen Zuneigung ihr Alles ersetzt hatte, was sie im Sturme des Lebens erobert hatte. Deßhalb war es nicht unbegreiflich, daß sie der jenigen zürnte, die so unendlich viel Leid über Wilhelm gebracht hatte^ und wenn sie fast noch mit mehr Eifer als ihr Neffe Elsbeths Spur ver folgte, so geschah es gewiß nicht aus Zuneigung für diese, sondern nur aus Sorge um Wilhelm, dem sie nin

, welche) sie Wilhelm einst in ihrer übergroßen Liebe ge bracht hatte, nichts weiter als ein solcher. Was sollte in der Stunde, in welcher die Nachricht kam, daß Elsbeth den Tod gefunden habe, aus Wil helm werden? Die Nacht war dunkel nnd sternenlos, als Els beth Hamburg abermals verließ, kaum wissend, welchen Weg sie einschlagen sollte. Der Wind wehte eisig kalt und trieb ihr Regentropfen in's Gesicht. Nicht lange währte es und ihre Mei dung war vollständig durchnäßt, so daß sie sich nur noch mit Mühe vorwärts

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 13.03.1888
Physical description: 16
der Kronprinz scr Franz Joseph in Jschl. Am 18. r desselben Jahres wurde der Krön- Karlsruhe auf einer Reise in die von einem schweren Halsleiden ereilt, Leben in Gefahr brachte. Als Re- :ei>t begab sich der Kronprinz mit seiner nach Wiesbaden, wo er drei Monate l. Mai 1S73 wohnte der Kronprinz t -ctor der deutschen Aussteller mit der gilt und dem Prinzen Wilhelm der Hoffnung der Wiener Weltausstellung «Me später, am 5. Juli 1875, kam Mz abermals nach Wien, um der ^ ieZ Kaisers Ferdinand beizuwohnend

, um als Erbe die Krone in Befiy zä nehmen. ' - ^ ° - „ .. . Es hat Aufsehen erregt, daß der Kaiser s,folge zum Pantheon und legt« ans dem >dm Ramm Friedrich III. -mgeuommm Erobe des Königs Victor Emanuel einen Lor. hgt während er als Zkonprinz sich Friedrich b--.I-°nz nieder. Von da b-gob er sich >n den Hzjq,l»7n-mnt- und man dah« -rwarl-te. °S Palost der deutschen Botschaft^ und fuhr vo»' würde dem Kaiser Wilhelm der Kaiser Friedrich hi -r Mit em-m «-folge »ach dem Bat.-au, wo W,lhew folgen! Die .Kölner

Zeitung' m ' W'chu. Shren mpsaugm wuroe ^ diesem Anlasse daran, daß der jchv Auf die Anrede deS PaPsteS, daß er sich freue,! - ^ «mser seit senn- ^uoend bis 1840. den Kronprinzen begrüßen zu können, antwortete regrermve Kaiser Int ftmer ^ugeno ms iv4v^ Am 4. Juni 1878 - Attentate Nobiling'S— übertrug der Kaiser dem Kronprinzen für die Dauer seiner Behin derung die Vertretung in der Leitung der Re- gierungSgeschäste. Im Schlosse Babelsberg fand am 2. Juni 1880 die Verlobung deS Prinzen Wilhelm

mit der Prinzessin Augusta Victoria zu Schleswig Holstein statt, und am 6. Mai des JahreS 1882 wurde dem Prinzen Wilhelm ein Sohn, dem Kaiser ein Urenkel geboren. Im Juli 1882 weilten der Kronprinz und die Kronprinzessin wieder in Wien, von wo er nach Italien reiste. Am 17. November 1883 trat der Kronprinz von Berlin auS die Reise nach Madrid an, um den König Alfonfo zu besuchen. Eine un- unterbrochene Reihe von Ovationen ward dem Kronprinzen seitens der spanischen Bevölkerung in allen Orten, die er berührte

g-tomm-n. hab- er geglaubt, dmMmm Prinz uuht ve-sehleu.» solle... auch dem Pap°ft? durch seinen Besuch seine Ehrerbietung auszudrücken. Dann fragte der Papst, ob der Kronprinz ihm keinerlei Eröffnungen zu machen hätte. Der ung der Leichenfeier für König Friedrich Witz Helm III. ist in der Staats-Zeitnng unter dem Gefolge „Prinz Friedrich' aufgeführt. Als Kronprinz erwideite, daß ihm keinerlei Mission Friedrich Wilhelm IV. 1^0 zur Regimmg übertragen worden sei. BiS zum 20. blieb der kam. ordnete

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 13.03.1888
Physical description: 16
4K4 Nach Beendigung der UniversitätSstudien setzte Prinz Friedrich Wilhelm die militärische Laufbahn fort. Er wurde im Jahre 1352 zum Major befördert und folgte im selben Jahre mit seinem Bater einer Einladung des Kaisers Dranz Joseph zu den Manövern bei Olmütz, bei welcher Gelegenheit er von dem österreichi schen Monarchen zum Inhaber des Infanterie- Rsgiments Nr. 20 ernannt wurde. Bon Olmütz aus besuchte der Prinz zum erstenmale Wien. Am 5. November 1833 trat der Prinz in den Freimaurerbund

' aus ihrem Tagebuch?: „Als wir heute Nachmittags den Craig-na-Ban hinauf- ritten, brach er (Prinz Friedrich Wilhelm) einen 'Zweig weißer Haiveblumen (der Glück bedeutet), /gab Ihr denselben und knüpfte daran.nus dem ^Heimwege Andeutungen seiner Hoffnungen und Wünsch?, die. dann alsbald glücklich in Erfül lung gingen.^ In England wurde die Nachricht von > der Verlobung mit getheilten Gefühlen aufgenommen. ' Preußen ' hatte -damals wenig -Freunde in England; hiezu kam die im engli schen Charakter liegende Abneigung

aus, in welchem er in strengen Ausdrücken über die unerhörten Wahlbeeinfluf» fungen in Preußen urtheilte. Am 25. Januar 1853, vier Monate, nach« dem König Friedrich Wilhelm IV. von einem Gehirnschlage getroffen worden war, wurde in der Capelle deS St. JameS-PalasteS in London die Trauung des Prinzen mit der Prinzessin Victoria vollzogen; am 2. Februar erfolgte die Abreise deS jungen PaareS, daS am 8. Februar seinen festlichen Einzug in Berlin hielt. Am 27. Januar 1859 schenkte Prinzessin Victoria ihrem Gemal den ersten Sohn

, welcher auf die Namen „Friedrich Wilhelm Victor Albert' getauft wurde. ' Am 2. Januar 1861 starb König Friedrich Wilhelm IV., der Prinz-Regent bestieg als König Wilhelm den Thron. Prinz Friedrich Wilhelm war fortan Kronprinz von Preußen. In dem Verfassungsconflict» der im Jahre 1863 in Preußen auSbrach, bewahrte der Kron prinz seine liberale Gesinnung. Er legte gegen die genannte Preßordonnanz vom I. Jum 1863, die in Deutschland und Europa einen Sturm deS Unwillens hervorrief, öffentlich Verwahrung ein. Er befand

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 15.01.1883
Physical description: 4
wird auf jener Strecke der <-ecnndär- betrieb eingerichtet werden. Verschiedenes. «Kaiser Wilhelm gefangen.) Von einem allen Soldaren, der beinahe im gleicheil Alter nein wie der dencsche Kaiser wird dein „Kl. I.' eine äußerst inler- 1 essame Episode aus dem ^'eben desselben mirgellieilt: war am August lÄU, als mir, der ich die <5l>re l)arre, seil süiif Monaten den Mrdes dn (5orps anzugehören, ein für einen jungen Krieger doppelt har- , ter Zchlag drohte. Wir waren zum Manöver bei ! Kronen ausgerückt, als am Morgen

des genannten Tages mein Oberst eräärie, daß ich wie achr andere Leideusges, hrien noch nicht sattelsen genug wären, nm eine bevorstehende Attaque mitzumachen. Alles Bitten wid ^-leheu yals nichts, wir armen Teufel mninen unsere Pserde besteigen nnd unter meiner Anführung eine stille Waldect'e, die vom biefeäusfelde ganz entlegen war, aufsuchen. muß hiel-ei einschalten, das; unser Reg!ineu:sä!cf die .xrouvriuzessiu Elisabeth war, die berannüich ihren ritterlichen Schwager, den Prinzeß Wilhelm, wahrhaft

vergötterte. Wir harten eben den Stoff unserer Unterhaltung so ziemlich verloren nnd saßen, nnsere Pferde zur Leite, in einer grnueii Thal- senkung, inißmullng über den uns angethanen Affront, als ich von Weitem Uniformen anfblitzen sah. Wir lugten scharf ans und ich erkannte zn meiner lleber- raschiliig die hohe, nns Allen bekannte Gestalt des Prinzen Wilhelm, der, an jeder Zeiten einen Adjutan ten, direct ans unseren Lersteck zugesprengt kam. Prinz Wilhelm war der Lberkommaudirende des feindlichen

den feindlichen General,' war meine Antwort und wohl oder übel mns-te meinem Verlangen Folge geleistet werde». Ich wußte, daß Prinz Wilhelm ! ein viel zn tüchtiger Zoldat war, nm diesen Streich ! krumm zn nehmen, nnd ritt darauf ivolilgemnrh der j l5avalcai»e vorauf, die Gefaugeuen in der Mim. meine Leine hiniendrein. Mein Oberst war, als wir im Lager ankamen, anfangs vor Entsetzen sprachlos, als er aber sah, mir welcher Lanne der Gefangene selbst gute Miene zmn bösen Zpiel machte, kam anch ilnn die,^omik

bewiesene Zchneidigkeir zum llnrer- ! offieier avancirt und der Prinz Wilhelm selbst die Per- anlassnng hiezn gewesen sei.' lDer fr 0 m m e G a m bet 1 a. 1 Die „Times' brachte dieser Tage Erinnerungen an Gnmbetta. Au deren Schluß stand folgende Anekdote: „Ob Gambeita ins geheim religiös war oder nicht, konnte Aiemand außer er selber sagen, aber er war abergläubisch und ver säumte niemals, an die Kirche des PfarrsvrengelS, wo er eben wohnte, am Jahrestag des Todes feiner Mutter Wachsstöcke zu schicken

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.03.1882
Physical description: 4
er nicht. Die todtensrau kam und als sie in das schmale Gesicht der todteu Marie blickte, meinte sie, cs sei am Besten so, die arme Frau habe nicht leben können, ebenso wenig ihr Kind. Der Doetor er schien nicht wieder, aber er schickte, auf Walter von Reineggerv ausdrückliches Verlangen, den Schein, welcher den Tod der Frau Elsbeth Wiede- bach und ihres Kindes eoustatirte. Wilhelm Wiedebach's Reise war vom besten Er folg gekrönt worden. Frau Hellmer hatte sich ihm dert, hervorgetreten ist. Stichlberger

, hiemit überreiche. Was gegenüber anfänglich zwar kühl und ablehnend verhalten, aber schon das leidende Aussehen ihres Neffen appellirte an ihr gutes Herz und cs wurde Wilhelm nicht schwer, schon nach der ersten Stunde ihres Zusammenseins, ihren Mißmuth über den gewagten Schritt, welchen ihr Neffe unternommen, vollständig zu besiegen. Sie machte ihm bittere Vorwürfe, daß er sein Lebensglück und das feiner unglücklichen Frau so leichtsinnig auf's Spiel gesetzt habe, aber in dem selben Moment

, als sie die Bemerkung machte, daß sie damit einen wunden Punkt berührte, be gann sie, auch ihn zu trösten. „Ja, Wilhelm, Du hast eine große Thorheit begangen, als Du, ohne Existenzmittel, ein jnnges Weib an Dich fesseltest,' sagte sie. „Aber das Le ben ist viel zu lang, als daß Du für eine began gene Thorheit mit einem Leben voll Elend büßen solltest, oder bereust Du etwa schon jetzt den ge thanen Schritt?' „Tante, ich werde nie bereuen, was ich gethan habe,' entgegnete Wilhelm fest. „Um so besser für Dich nnd sür

' nach kurzen Nach einer unruhigen Nacht war Wilhelm am folgenden Morgen früh aufgestanden. Selbst diese Verzögerung war ihm unlieb, sein Herz verlangte so sehr, Elsbeth aus ihrer Unruhe zu reißen nnd ihr von der glücklichen Wendung ihres Schicksals Mittheilung zu machen, denn unter Tante Hell- mers Schutz hatte Elsbeth uichts mehr zu be fürchten. Frau Hellmer hatte sehr ruhig geschlafen; noch ehe sie ihre Augen schloß, war sie bereits im Kla ren, was zu thun sei. Mit ihrem Schwager, Hans Wiedebach

, daß dieselben sich nicht früher an sie heran gedrängt, sie war eine alte Frau, die ihre Einsam keit bisweilen schwer empfand und sie dachte dar über uach, wie es sein würde, wenn nun in Zu kunft nicht mehr ausschließlich fremde Menschen sie umgaben. Am folgenden Morgen theilte sie Wilhelm ihren Entschluß mit, Elsbeth und Marie bei sich ans?u- nehmen und ihm die Mittel zu bewähren, sich in

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.10.1888
Physical description: 8
. Der päpstliche Nuntius Ga- limberti gab bei dem Generaladjutanten seine Karte für Kaiser Wilhelm ab. n Um 4 Uhr Nachmittags fand das Familien- Diner bei dem österreichischen Kaiserpaare statt, woran der deutsche Kaiser, das Kronprinzenpaar, sämmtliche Erzherzoge und Erzherzoginnen, das Prin zenpaar Coburg, Prinz und Prinzessin Reuß theil» nabmen. Kaiser Franz Joses, der Kronprinz imo die Erzherzoge trugen ihre, preußischen Unifor men, der deutsche Kaiser die österreichische. Der ungarische Mmister Orczy

und Sections- chef Szögyenyi machten Nachmittags dem Grafen Herbert Bis marck Besuche,- während Gras Bis- marck und die Herren des Gefolges Kaiser Wilhelms bei sämmtlichen Ministern, Hof- und Staatswürden- trägem Karten abgaben. ^ Das Abends, im Rittersaale der Hofburg zu Ehren der Anwesenheit des deutschen Kaisers ver anstaltete Concert nahm den glänzendsten Verlauf. Kaiser Wilhelm erschien mit der Kaiserin am Armej Kaiser Franz Joses führte die Kronprin zessin. Unter den Geladenen bemerkte

man das ge- sammte diplomatische Corps, die gemeinsamen und vie Minister beider Reichshälften, die Suiten beider Kaiser, die Generalität, sowie fast die ganze hof fähige Welt. Während der Pause machten die Maje stäten einen Gang durch den Saal und. beehrten viele Anwesende mit Ansprachen. Mit dem Grafen Julius Andrassy unterhielt der deutsche Kai ser eine lebhafte' Conversation.n Kaiser Wilhelm dankte auch persönlich' den mitwirkenden Künstlern und Künstlerinnen. Nach Schluß des Concertes kielten die hohen

Herrschaften nochmals Cercle, wo- vei die Kaiserin fast eine halbe Stunde mit dem Grafen Herbert Bis marck conversirte.' . Kaiser Wilhelm stattete heute Früh dem Kaiser Franz Josef einen Besuch ab, um denselben- anläßlich seines Namensfestes zu beglück wünschen, dann nahm er den Vortrag des Grafen H erbert Bismarck entgegen. Gegen halb 10 Uhr fuhren beide Kaiser am neuen Burgtheater' vor, um dasselbe zu besichtigen. Das Innere des Pracht baues erstrahlte in elektrischem Licht. Vom Besuch des Burgtheaters

^ zurückgekehrt, empfing Kaiser Wilhelm bis Aufwartung det in Wien befindlichen österreichischen GeikerW.. Kurz vor 12 Uhr fuhren Kaiser Wilhelm und' KtSnPrinz Ru do l f.zu dem von der Prinzessin Reuff gegebenen Dejeuner, wozu äußer den deutschen FuncnvnäreN die Gene rale Ramberg, Beck, Pejäcsevics, MeMoftneister Hohenlohe und Sectionsches Szögyenyi gemom waren. Wien, 4. October. sTelegr. des Corr.>Bur.^ Der Deutsche Kaiser verlieh Kalnoky Ke Brillanten des schwarzen Adlerordens, dem Minister- Präses Tisza

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 10
Date: 15.03.1888
Physical description: 10
Präsident König Wilhelm wurde. Die Bundesverfassung gewährte dem Volke einen aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgehenden Reichs tag. Die Organisation des Bundes wurde rasch betrieben, denn es drohte der Krieg mit Frankreich, das die Einigkeit Deutschlands zu verhindern entschloffen war. Mit Mühe nur wurde 1867, in der Luxemburger Frage, der Krieg vermieden. Aus Anlaß der Kandidatur eines hohenzollern'schen Prinzen für den Thron Spaniens brach der Krieg mit Frankreich aus. Um seine Friedensliebe

zu zeigen, verstand sich König Wilhelm dazu, dem Prinzen die Annahme der spanischen Krone zu untersagen, aber Napoleon verlangte mehr; der König sollte sich für alle Zukunft verpflichten, keinen preußischen Prinzen auf den spanischen Thron gelan gen zu lasten. Das lehnte König Wilhelm ab; Frankreich fühlte sich beleidiget und erklärte am 19. Juli 1870 den Krieg. König Wilhelm übernahm trotz seines hohen Alters persönlich den Oberbefehl über die gesammte deutsche Heeres macht, die er siegreich nach Paris

hineinführte. Die süd deutschen Staaten schlosten sich jetzt dem Bunde an, das deutsche Reich wurde wiederhergestellt und am 18. Januar 1871 wurde in Versailles Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Elsaß und Lothringen wurden beim Friedens schlüsse, außer 5200 Millionen Franes Kriegsentschädigung, als deutsche Reichslande erworben. So ist der erste deutsche Kaiser zugleich auch wieder der Mehrer des Reiches. Nebst vielen anderen politischen Maßnahmen, welche zur sittlichen Verwahrlosung

' und bereits am Donnerstag den 8. März wurde folgender Erlaß des Kaisers an den Prinzen Wilhelm veröffentlicht: „In Betracht der Wechselfälle Meiner Gesundheit, welche Mich vorübergehend zur Enthaltung von den Geschäften nöthigen, und in Betracht der Krankheit und der verlängerten Abwesenheit Meines Sohnes, des Kronprinzen, beauftrage Ich Euere königliche Hoheit, in allen Fällen, wo Ich eine Vertretung in den laufenden Regierungs-Geschästen, nament lich in der Unterzeichnung der Ordres zu bedürfen glauben

werde, mit dieser Vertretung, ohne daß es für die einzelnen Fälle einer jedesmaligen besonderen Ordre bedarf. Berlin, 17. November 1887. Wilhelm. Bismarck.' Diese Ver öffentlichung erzeugte Unruhe und ernste Besorgniste und die Meldungen über den Zustand des Kaisers konnten dieselben keineswegs zerstreuen, sondern nur erhöhen. Um 6 Uhr Abends verkündeten bereits Extrablätter den Tod des Kaisers. Die Menge stürmte die Lokale, in welchen sie gedruckt wur- , den, und riß den Kolporteuren die Blätter aus den Händen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 10.09.1881
Physical description: 12
und Gelder «erden franco ««eten. Eorrespondenzen ic. sind an die Redaction zu rlchten .X^ Sir. Samstag, 10. September 1881. XV. Jahrg. S-Itgramm ier Lnt°»g. statthatte, an die von Al-xandrowo. Auf der Berlin, 9. Sept. Die guten B.ziühui'gin zwischen Preußen und dem Vatikan sind bereits so weit gediehen, daß in hiesigen ojsiziösen Krei sen die demnächstige Wiedelbesitzung deS Ge» saodtschaflSpostevS beim Papste als Thatsache gilt. Tauzlg, 9. Sept. Kaiser Wilhelm. Kror Prinz Friedrich Wilhelm

und der Großherzog von Mecklenburg sied heute in der Frühe nach 6 Uhr hier angekommen.j Haag, S. September. Prinz Friedrich der'N iederlande ist vergangene Nacht um I! Uhr plötzlich velstarben. (Der Verstorbene, geb. 1797 in Berlin, war ein Sohn König Wilhelm I. der Niederlande. Die Red.) Loodov, 9. September. Du Tyroue Dickson (liberal) wurde mit 3161 Slinmen gewählt. Der konservative Gegenkandidat Knox «hielt 3070 Stimme». Lougbrauche» 8. September. In dem Be- finden oeS Präsidenten Garsield ist !eive

deS Gardecorpö zu Berlin verbreitete sich die Nochricht, Kaiser Wilhelm werde unmittel bar nach der polnischen Grenze abreisen, um mit Kaiser Al>xa«der II. zusammenzukommen, gerade wie in die Manövertage zu Hannover die Ueber- raschung der Danziger Zusammenkunft geschlagen ist. In Al-xandrowo haben die beiden Heirscher, die durch so evgeBande persönlicher Freundschaft verknüpft waren, sich zum l.tzten Male gesehen. Die Erinnerung an diesen Voigang muß etwaS Erschütterndes für Kaiser Wilhelm

so» soU avgekündigt worden, später folgte der Com- mrntar, der Czar halte eS zunächst nicht für an gezeigt, sein Reich zu verlassen, die Zusammen« kunft sei aufand»», beruhigtere Zeiten verschoben. Daß nunmehr diese Zusammenkunft doch statt, sindit, ist nicht blos durch die Art der Jnscsnir- ung überraschend. Vor einigen Tagen war die Rede davon, daß Kaiser Wilhelm ein Hand schreiben an den Czaren gerichtet habe, dirse That sache ist gut bezeugt; es liegt nicht allzufern, den Inhalt diese? Schreibens

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1888
Physical description: 8
nach Berlin, dass die Bande enger Freundschaft und gegenseitigen Vertrauens, welche beide regierende Häuser längst verknüpften und welchen Kaiser Wilhelm bis zum letzten Athemzuge treu blieb, bei seinem Nachfolger nicht minder fest bleiben werden. Diese Bande sollen, wie früher, das Unterpfand dauerhafter friedlicher Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sein, welche so nothwendig sind für ihre beiderseitige Wohlfahrt und zur Ab wendung jeglicher internationalen Eomplication

des Kaisers Wilhelm keine Trauer flagge gehisst haben, da sie kategorische Weisungen haben, während der Dauer des Abbruches der diplo matischen Beziehungen keine Flaggen zu hissen. Die selben erklärten ihr Verhalten ihren College» gegen über in dieseni Sinne. Die übrigen Confuln hissten die Flaggen, und alle statteten dem deutschen Consul Aichberger Condolenzbesnche ab. Durch ein Decret wird die Bildung zweier completen Compagnien, eine für jeden Militärbezirk, angeordnet. Dem Verneh men nach beabsichtigt

Wilhelm. Alle anwesenden Gemeinderäthe er hoben sich von ihren Sitzen. „Gestatten Sie mir', fuhr der Vorsitzende fort, „auf ein Moment aufmerksam zu .machen, auf das der Einigung Deutschlands. Kaiser Wilhelm ist es, der Deutschland zu einem mächtigen, großen Reiche gemacht hat, er hat den Traum Barba rossas verwirklicht. Nicht nur, dass er die Deutschen vereint hat zu einem großen mächtigen Volke, er hat den Namen der Deutschen in alle Länder gebracht, überall wird ihnen jetzt Ehre und Achtung gezollt

. In dem vielgeliebten Vater, den Ich beweine, und um den mit Mir Mein könig liches Haus iin tiefsten Schmerze trauert, verlor Preu ßens treues Volk seinen ruhmgekrönten König, die deutsche Nation den Gründer ihrer Einigung, das wiedererstandene Reich den ersten Deutschen Kaiser! Unzertrennlich wird sein hehrer Name verbunden bleiben mit aller Größe des deutschen Vaterlandes, in dessen Neubegründung die ausdauernde Arbeit von Preußens Volk und Fürsten ihren schönsten Lohn ge funden hat. Indem König Wilhelm mit nie

Regierung?jahre zu befestigen und segensreich zu fördern. Sicher in feiner eigenen Kraft ruhend, steht Deutschland geachtet im Rathe der Völker und begehrt nur, des Gewonnenen in friedlicher Entwicklung froh zu werden. Dass den, o ist, verdanken wir dem Kaiser Wilhelm, seiner nie wankenden Pflichttreue, seiner unablässigen, nur dem Wohle des Vaterlandes gewidmeten Thätigkeit, gestützt auf die von dem preußischen Volke unwandelbar be wiesene und von allen deutschen Stämmen getheilte opferfreudige

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