Dtt vtsgfrttd' Nr. 4. Gelle 14. Ruhig entgegnet ihm der Kooperator: „Das lassen Sie nur meine Sorge sein. Ich will ihms schon klar machen." „Und wegen dem Wasser", wendet der Bauer ein, we- ;en dem geht es erst recht nicht. Ich kann wohl einver standen sein, wenn er nit will, nicht alles nichts, weil hm der untere Lahnbach gehört. Man mützt ihn höch stens zwangsweise, durch Enteignung, dazu bringen." „Das geht niemals", wendet Rieser ein, „erstens ge- hört das Werk einer Aktiengesellschaft mid
nicht der Gemeinde und zweitens ist das Werk keine Notwen digkeit. 90Um mutz ihn auf andere Weise dazu bewegen. Lassen Sie das nur mir über." „Gut, einverstanden! Ich habe nichts dagegen, wenn es so wird. Mein Wort wegen dem Geld haben Sie, ich steh nit um. Wenn es Ihnen glückt, mir solls nur recht sein, ich Hab nur meinen Vorteil dabei. — Aber der andere, Jesses, der hat ja gewettert unten neulich beim Kreuzwirt, als ob die Höll offen war, weil bloß die Red gegangen ist, datz man ein solches Werk im Tal bauen
will. Als Vaterlandsverrat hält ers am liebsten hingestellt, so ein fremdes Iudengefindel Ins Tal herein lassen. Ha. ha, wenn Sie den zu der Idee bekehren, sinds ein Wunderkünstler. Um die Arbeit bin ich Ihnen weiters nit neidig. Der Bockfchüdl da drüben!" Hart werden seine Worte und unheimlicher, unstillbarer Hatz leuchtet aus seinen Augen. „Sehens, Herr Kooperator, ich tu's nit wegen dem Profit. Der Kranlhof steht ehrlich nit drauf an. Aber dem drüben^zum Trutz, weil er sich gar so wild wehrt gegen das Werk
Rieser hatte eine Glücksstunde er lebt. Und der Bau wird begonnen. Fremde Arbeiter kom men ins Tal. Surrende, dampfende, rauchende Mörtel- und Schotterbrechmaschinen sind Tag und Nacht tätig. Bis zum Herbst soll das Werk in vollem Betriebe stehen. Der Kooperator ist tagelang nicht in: Dorfe. Er ist in der Stadt, pflegt Verhandlungen mit dem Konsor tium, ist bei diesem, bald bei jenem Advokaten, Erkun digungen einzuziehen, wo ihn sein juridisches Wissen im Stiche läßt. Auch bei der Landesregierung
, Aktien Kausen, anlegen sein Geld im neuen Werk, das ren tiert sich. Wer wußte es, wer konnte es sagen, wie es sich rentierte? Keiner! Aber etwas wußten alle, der Rieser, der Kooperator, hat alles in Händen und das ist ein schlauer Kopf, einer, der etwas durchsetzt. Dieses Urteil war nicht unberechtigt. Tag für Tag rvar er auf dem Bau, zog von aus wärtigen Fachleuten Erkundigungen ein. damit alles zweckmäßig, praktisch, doch aber ganz modern einge richtet würde. Spöttisch nannten ihn die fremden