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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 13.12.1933
Physical description: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

hat der Völkerbund zweifellos im Jahre 1922 erzielt, als es ihm gelungen ist, eine internationale Hilfsaktion für Oesterreich durchzusühren Unter ge änderten Voraussetzungen hat der Völkerbund eine Reihe ähnlicher Sanierungsmaßnahmen durchführen können. Man kann das wohl als das größte Aktivum der bisherigen Völkerbundpolitik bezeichnen. Die gegenwärtige Krise des Völkerbundes ist wohl in der Hauptsache darauf zurückzusühren, daß die meisten Staaten, die im Völkerbund mitgewirkt ha ben, von einem ganz falschen

Geist beseelt und daher auch in einem falschen Sinn tätig waren. Man hat im Völkerbund immer nur ein Instrument ge sehen, das den Zweck hat, egoistische nationale Ziele durchzusetzen. Wie wird die Krise des Völkerbundes ausgehen? Diese bange Frage schwebt wohl auf den Lippen vieler Staatsmänner innerhalb und außerhalb Europas. Das größte Interesse an der Erhaltung des Völker bundes hat F r a n k r e r d) mit seinen Verbündeten, in zweiter Linie auch England, das vom Völkerbund eine Reihe

von Kolonialmandaten besitzt, dann aber auch die kleinen Staaten, die auf dem Bo den des Völkerbundes immerhin die Möglichkeit ha ben, ihr Recht gegenüber den Großmächten durchzu- fetzen. Wehe der Welt, wenn einmal ein Zustand ein- treten sollte, daß irgendeine Konferenz der Groß mächte über die politische Gestaltung der Well zu ent scheiden hätte! Darin liegt auch die große Bedeutung des Völkerbundes für Oesterreich, das sich bisher über die Tätigkeit des Völkerbundes durchaus nicht zu be klagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.09.1926
Physical description: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.03.1925
Physical description: 8
auf seine Selbständigkeit verzichtet! Mit dieser Kreditblockade bekommen wir zu spüren, was es heißt, sich einer Fremdherrschaft zu unterwerfen! Wir wären zwar auch -ohne den Genfer Vertrag klein und schwach, aber dadurch, daß wir in aller Form uns der fremden Kontrolle unterworfen haben — und die Kontrolle des Finanzkomitees des Völkerbundes bedeutet praktisch nichts anderes als die Kontrolle der Bank von England —, ist es so weit gekommen, daß über die Arbeitslosigkeit in unserem Lande Mr. Norman entscheidet. Herr

Dr. Zimmermann teilt allmonatlich Zensuren aus und die Leute von der Bank von England, als Vertreter des Völkerbundes, tadeln uns dann, weil unser Budget noch v:ht in Ordnung sei. Im Auslande liest man zwar nicht die Berichte, man weiß auch nicht gerade genau, worum es sich handelt, aber so viel hört man heraus, daß bei uns etwas n'cht in Ordnung sei. Die Folge ist. daß w-r un^er dieser Kontrolle und ständigen Kritik kein Geld vom Ausland bekommen! Der Mechanismus der Kontrolle selbst zerstört so den Kredit

und die Bedeutung der tatsächlichen Teilnahme der Mitgliederstaaten an militärischen Operationen, die vom Völkerbund in Ausführung, des Paktes unternommen würden, notwendiger weise je nach ihrer militärischen Lage verschieden ist. Es scheint dem Rat aber unmöglich, daß ein Mitglied des Völkerbundes und des Rates im Falle von Operationen gegen einen vertragbrüchi gen Staat eine Stellung einnehme, die seinen Staatsangehörigen die Freiheit läßt, sich den all gemeinen Verpflichtungen des Paktes zu entziehen

. Nur durch eme tatsächliche Mitarbeit als Teil nehmer an dem Pakt des Völkerbundes kann ein Land seinen berechtigten Teil an Einfluß auf die Entscheidungen des Bundes haben, die von bedeu tender Konsequenz sein könne. Der Rat möchte daher Deutschland seinen aufrichtigen Wunsch aus sprechen, daß es bald an seinen Beratungen teil- nehmen und damit für die Organisation des Frie dens die Rolle spielen könne, die seiner Stellung in der Welt entspreche. • • Die Reichspräflderrtenwahl. Zu der bevorstehenden Wahl

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Alpenland
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Page 1 of 6
Date: 16.02.1928
Physical description: 6
" dürfen Recht behalten, wenn sie schreiben: „Man mag über den praktischen Wert des Völkerbundes denken wie man will, mit seinen Organisationen, Bureaus, Ausschüssen, Sekretariaten ist er aber doch der Schnittpunkt ganz bedeutender politischer Interessen, eine Sammellinie sin Politik und auch der denkbar günstigste Nährboden für die politische Intrige. Es ist deshalb keineswegs gleichgül tig, w o diese Organisation ihren Sitz hat. Ihre Verlegung in eine europäische Hauptstadt würde sie in kurzem

sind, stellt mit be friedigter Ironie fest, daß es sich bei dem Verlegungspro jekte um Bestrebungen handle, die von a n s ch l u ß feind licher Seite ausgehen, und fährt dann fort: „Wird Oesterreich das Land, das den Völkerbund be herbergt, dann kann man ihm das Servitut auferlegen, daß es feinen Drang nach dem Anschluß an Deutschland bezähme. And gewiß sind diejenigen keine schlechten Psychologen, die den Oesterreichern zumuten, daß sie für den Glanz des Völkerbundes ihre Liebe zu Preußen da hingeben

war, und er wird auch dies mal sein Interesie an dem Derlegungsprojekt bestreiten; was uns nicht abhalten soll, zu wißen, woran wir sind." — Das Leipziger Blatt bemerkt dann noch weiter: „Wir gönnen Wien den Glanz des Völkerbundes von Herzen. Aber wir haben das größte politische und wirtschaftliche In teresse daran, daß der mitteleuropäische status quo nicht gegen unsere Interessen verschoben werde. Ein neutralisier tes Oesterreich, d. i. ein seiner freien politischen Willens bestimmung beraubtes Land

zu rechnen. England und die ehemals deutschen Kolonien. Im englischen Oberhaus hat letzthin Lord C u s h e n d u n erklärt, daß, wenn die Kommission Sir Hilton Aoungs empfehle, daß die Fe deration der ostafrikanischen Gebiete -auch D e u t s ch - O st - afrika einschließe, diese Empfehlung durchaus angenommen werden könnte. In der Berliner Presse wird darauf hingewie sen, daß eine solche Lösung den Satzungen des Völkerbundes widersprechen würde. Man glaubt mit Recht, daß die englischen Pläne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 10
Date: 01.12.1924
Physical description: 10
im Aufträge des Völkerbundes die Verwaltung dieses Gebietes führt. Diese Absicht der Liberalen wird in den Kreisen der Arbeiterpartei unterstützt. Die unabhängige Arbeiterpartei (JLP:) prote stiert in einem Manifest gegen das Vorgehen der englischen Regierung in Aegypten. Die Be setzung Aegyptens diene nur strategischen und finanziellen Zwecken. Zu dieser Besetzung fehle jede moralische Grundlage. Die ägyptische Regierung .habe genau so wie jede andere Nation das Recht, . sich selbst zu verwalten

. Weiter wird in dem Mani fest verlangt, daß die Frage der Oberaufsicht des .'Sudans dem Völkerbünde vovgelegt werden solle ! und daß man es Aegypten selbst überlasse, Ordnung lzu schaffen. Die JLP. verlangt die sofortige Ein- »berusung einer englisch-ägyptischen Konferenz über -die Räumung Aegyptens, wobei auch beschlossen ^ werden soll, daß der Suezkanal unter die Verwal tung 'des Völkerbundes gestellt werde, da es sich l hiebei um einen internationalen Handelsweg handle. Professor Gilbert Murray, einer der Vertreter

nun überschätzen zu wollen; aber wir stehen heute doch nicht mehr vor einem Chaos. Wir haben doch wieder die Möglichkeit einer Besse rung und eines Aufstieges. Wir haben doch wie der Zukunftshoffnungen. Ueber den Völkerbund sagte der Reichskanzler: Ich bin ein Freund des Völkerbundes, und wenn nur irgendwie die Möglichkeit dazu vorhanden ist, werden wir versuchen, ihm beizutreten. Wir müssen uns allerdings diesen Schritt sehr wohl überlegen, weil er große Verbindlichkeiten mit sich bringen muß

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.12.1935
Physical description: 6
Erschütterungen in den vergangenen Jah ren schwer geprüften Vaterlandes die Abschnü rung unseres hochaktiven Handels mit dem be nachbarten Königreich nicht gestattete, wenn wir nicht unabsehbare Folgen besonders auf dem Ge biet einer Vergrößerung unserer Arbeitslosigkeit und einer Stockung unseres Holzabsatzes in Kauf nehmen wollten. Dies waren die Erwägungen, die die österreichische Bundesregierung veranlaßten, in aller Offenheit auf der Tribüne der Vollversamm lung des Völkerbundes zu erklären

, daß Oesterreich nicht in der Lage sei, sich an wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen gegen Italien zu beteiligen. Es wäre völlig verfehlt, in dieser Haltung Oe sterreichs etwa ein Abrücken von den Grundsät zen sehen zu wollen, auf denen die große inter nationale Institution des Völkerbundes aufgebaut ist. Der Völkerbund ist in erster Linie ein interna tionales Instrument zur Wahrung des Friedens und zur friedlichen Beilegung aller etwa entste henden Konflikte. Das Schwergewicht der Arbei ten des Völkerbundes

vor allem ein Instrument des Friedens sieht, das, um diesen seinen hohen Anforderungen gerecht werden zu können, mehr vom Geist des Völkerbundpaktes als von den Buchstaben der ver fchiedenen Paragraphen inspiriert fein muß. Aber auch Großbritannien, das seine Völkerbundstreue in grundlegender Weise schon in der September tagung des Völkerbundes dargelegt hat, hat be wiesen, daß es größte Bedeutung auf die friedeiìs- vermittelnde Tätigkeit des Völkerbundes legt. Bon allem Anfang an, als dieser Konflikt be gann

' des Angreifers Italiens ablehne, habe die englische Regierng die Absicht, nach wie vor für eine starke Sanktionspolitik des Völkerbundes einzutreten, aber nicht so sehr zu verschärfen, daß Mussolini die Konsequenz einer militärischen Aktion gegen England ziehen könnte. Statt Oelsperre Devisenkrieg London, 26. Dezember. Der diplomatische Mitarbeiter der „Mornmg- Post' schreibt, abgesehen von einem Meinungsaus tausch in der Frage gegenseitigen Beistandes sei in dem italienisch-abessinischen Streit vor Mitte

eingetreten, und die Idee des Völkerbundes sei in seinem kranken Hirn gar nicht erst zum Durch bruch gekommen! Die 44 Millionen Italiener hätten in diesem Falle in aller Ruhe das Beispiel Frankreichs ìmd Englands nachahmen können, die sich in Afrika nach Herzenslust bedient haben. Es wäre ihnen Möglich gewesen, ohne Widerspruch von Abessinien Besitz zu ergreifen, das Land zu kultivieren, seine Rohstoffe zu erschließen, vor allem Baumwolle und Petroleum, die ihm fehlen, Wege, Kanäle, Brücken

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 30.09.1925
Physical description: 8
. Um alles zu vermeiden, was Rückschläge in der Entspan nung der politischen Weltlage herbeiführen könnte, wünscht sie zunächst mit den im Völkerbundsrat vertretenen Regierungen in der Offenheit ge wisse Fragen zu erklären, die für die deutsche Mitwirkung an den großen, dem Völler bund obliegenden Aufgaben von entscheidender Be deutung sind. 1. Es liegt der Deutschen Regierung fern, für Deutschland besondere Vergünstigungen zu verlan gen. Sie ist der Ansicht, daß das Ziel der Entwicklung des Völkerbundes

nur die völlige Gleich stel - lung aller in ihm vereinigten Staaten sein kann. Solange indes die Satzung des Völkerbundes ge wissen Staaten insofern eine Sonderstellung ein räumt, als sie ihnen das Recht zu einer ständigen Vertretung in dem in erster Linie zur Exekutive berufenen Organ, dem Völkerbundsrat, gibt, muß die Deutsche Regierung das Recht zu einer solchen Vertretung auch für sich in Anspruch nehmen. Sie muß deshalb 'bei Stellung ihres Zulassungsantra- gcs die GÄvißheit haben, daß Deutschland alsbald

nach seinem Eintritt einen ständigen Ratssitz erhält. Dabei nimmt sie an, daß der Eintritt Deutschlands seine paritätische Beteiligung an den übrigen Or ganen des Völkerbundes, insbesondere an dem Ge- neralsekretariat, ohne weiteres zur Folge haben würde. Die Einräumung eines ständigen Ratssitzes ist von der einstimmigen Entschließung der im Rate vertretenen Mächte abhängig. Die Deutsche Regie rung bittet die PP. Regierung deshalb um eine Aeu- ßerung darüber, ob sie bereit ist, zu gegebener Zeit, ihrem Vertreter

im Völkerbundsrat entsprechende Anweisung zu erteilen. 2. Der Artikel 2 der Völkerbundssatzung sieht die Beteiligung der Bundesmitglieder an Zwangs maßnahmen gegen solche Staaten vor, die den Frieden gebrochen haben. Solange die gegenwärtige, sich aus der Entwaffnung Deutschlands ergebende Ungleichheit des militärischen Rü stungsstandes andauert, ist Deutschland im Gegensatz zu anderen Mitgliedern des Völkerbundes Gastlichkeit in alter Zeit. Soweit in der Frühzeit von irgendwelcher Be wirtung „fahrender Leute

vertragsmäßiger Zustände an Rhein u. Ruhr zu einer unbedingten Notwendigkeit macht. 4. Im Artikel 22 der Völkerbundsatzung herßt es, daß-die Vormundschaft über unselbständige Völ ker denjenigen fortgeschrittenen Nationen übertra gen werden soll, die^sich auf Grund, ihrer Hilssmiktel und ihrer Erfahrungen am besten dazu eignen. Seit dem verlorenen Kriege, von jeder kolonialen Betä tigungausgeschlossen, erwartet Deutschland zu ge- gÄener Zeit a k t i v an dem Mandatssy - ste m des Völkerbundes beteiligt

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.09.1935
Physical description: 8
. Man wird sagen, schreibt die „Trib u u a', daß die früheren Vorschläge ausschließlich von Groß britannien aufgestellt worden sind, während die neuen den Stempel des Völkerbundes an sich tra gen. Eben darum, weil sie nicht mehr einseitig u. interessiert waren, hätten sie einen Schritt nach vorwärts bedeuten sollen. Die Tatsache, daß sogar vom Völkerbund, dem Aethiopien auch angehört, im wesentlichen die Inferiorität Abessiniens und die Notwendigkeit eines europäischen Einschrei tens dortfelbst anerkannt

habe. Aus den von den beiden Parteien gelieferten Dokumenten > hat der Ausschuß nur die Tatsachen berücksichtigt, die sich auf eine Situation bezogen, für die Abhilfe zu schaffen wäre. Und da Aethiopien am IS. September in Genf durch seinen Delegierten erklärt habe, daß es be reit sei Ratschläge und Vorschläge anzunehmen, die geeignet wären das wirtschaftliche, finanzielle und politische Niveau des Landes zu heben, hat der Ausschuß vorgeschlagen, der aethiopischen Re gierung die Hilfeleistung des Völkerbundes anzu bieten

-, Telegraphen- und Telephonwesen und die aethiopischen Finanzen mit der Aufstel lung einer Bilanz kontrollieren, weiters die Steu ern- und Abgabengebarung, die Staatsmonopole und die Anleihen und schließlich das Gerichtswe sen, den öffentlichen Unterricht und das Gesund heitswesen. Die Vorschläge des Fünferausschusses lassen die Alternative offen zwischen der Ernennung eines Delegierten des Völkerbundes beim Negus mit vier von ihm angängigen Hauptverwaltern fih di? Kontrolle der verschiedenen öffentlichen

Dienste, oder der Aufstellung eines Kontrolloren- Kollegiums, von denen einer den Vorsitz hätte und der Delegierte des Völkerbundes sein würde. Im Einvernehmen mit dem Völkerbünde wür den die Hauptverwalter v.om Völkerbundsrqte un ter der Zustimmung des Kaisers ernannt werden. Die übrigen Agenten würden vom Kaiser. , über Borschlag des Delegierten des Völkerbundes er nannt werden. Der Delegierte des Völkerbundes oder das'Kon trolloren-Kollegium müßten wenigstens einmal jährlich dem Völkerbundsrat

-abends hatie Baron Alois! eine Unterredung mit dem Präsi denten des Fünferausschusses jDe Madariaga. Das Generalsekretariat des Völkerbundes hat heute abends folgendes Coànique Herausgege ben: Der Fünferausschuß ist heute abends um 18.3V Uhr zusammengetreten und hat das Comunique der italienischen Regierung zur Kenntnis genom men. Um die genalle Tragweite des Comuntques ermessen zu können, hat' der Ausschuß beschlossen, die offizielle Antwort der italienischen Regierung und die eventuellen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.12.1935
Physical description: 6
» in dieser Gegend schütze. » Die italienische Regierung ist mit dem Studium dieser Mitteilung beschäftigt. Me störrische Antwort des Negus Genf, 13. Dezember Die aethiopische Delegation in Paris hat gestern dem Generalsekretariat des Völkerbundes folgende Note übermittelt: Ueber Auftrag meiner Regierung bitte ich Ew. Exz. dem Präsidenten der Versammlung, dem Präsidenten des Rates und allen Mitgliedern des Völkerbundes folgende Erklärung bekannt geben zu wollen: 1. Die aethiopische Regierung hat vonseiten Meier

Mitglieder des Völkerbundes Mitteilung von Vorschlägen zur Beendigung des von der ita lienischen Regierung gegen Aethiopien unternom menen Angriffskrieges erhaltà , ^ . . 2. ihrer vorausMangenen Session haben der Rat und die Versammlung vor Suspendie rung ihrer Arbeiten an die Regierung von Addis Abeba und an die Regierung von Roma einen Appell gerichtet, um sie einzuladen untereinander so rasch als möglich wieder friedliche Beziehungen herzustellen. Aethiopien hat unmittelbar die Er klärung abgegeben

sich entschlossen ge gen jedwede geheime Verhandlung. Genehmigen Sie usw. Gez. Wolde Mariam, Minister Aethiopiens. Ver Rat muß entscheiden , > , Gens, 13. Dezember. Der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol. hat dem Vertreter der äthiopischen Regierung ge antwortet, daß er den Präsidenten der Völker- bundsversatnmlung, Beneschs über die äthiopische Note informiert habe. Bènèsch, hat geantwortet, daß diesbezüglich eine Entscheidung des Völker bundsrates abgewartet, werden müsse, da dieser bereits

Unbehagen bereitet jedoch die Stimmung in Genf. Die Genfer Berichterstatter sind sich darüber einig, daß in Genf eine große Verwirrung herrsche. Niemand wisse, wie das Programm weiter ablaufen solle, was der Acht zehnerausschuß machen werde und wie man die Friedensverhandlungen einleiten solle, deren Grundlagen amtlich noch nicht einmal im Sekre tariat des Völkerbundes bekannt seien. Vor allem aber macht die Haltung gewisser kleiner Mächte Sorgen, weil diese grundsätzliche Bedenken haben, dem Angreifer

oder in, direkten Druckes geführte, öffentliche Diskussion jedem einzelnen Mitgliedsstaate das Mittel liefere eine Meinung über die wahre praktische Bedeu- ung der Aethiopien vorgelegten Vorschläge be kannt gebe, desgleichen auch über das allgemeine Problem der unumgänglich notwendigen Bedin gungen, auf daß eine Regelung zwischen dem Op fer eines regelrecht festgestellten Angriffes und der Angreiferregierung nicht als praktisches Ergebnis . die Vernichtung des Völkerbundes habe, indem de- «uderea aaakge

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.03.1936
Physical description: 6
vor allem in der Fest stellung. der erfolgten Verletzung des Locarno- Paktes und des Vertrages von Versailles und in der Erwägung der weiteren Maßnahmen bestehe, die auf Grund der vertraglichen Abmachungen und auf. Grund des Covenants des Völkerbundes zu ergreifen seiend Infolgedessen müßte die Ueberprüfung der Mög lichkeit von Verhandlungen mit Deutschland . aus jeden Fall 'erst in einer zweiten Zeitperiode erfol gen und untersteht diese der ausschließlichen Kom petenz der ivier Signatarmächte des Locarno- kuWmè

hat lassen, und hat den Generalsekretär des Völkerbundes eingeladen gemäß Art. 4 Para graph 2 unverzüglich die Signatar-Mächte des ge nannten Paktes von der erfolgten Feststellung zu verständigen.' . . Nach Verlesung des Antrages erklärte Präsident Bruce: „Ich denke, daß wir nicht unmittelbar die- en Antragsentwurf zu diskutieren haben» der stu- Frankreichs Antrag zurückgestellt dert werden muß und ich schlage auf Grund der Diskussionen, die in privater Sitzung ersolgt sind, Vertagung

Als der Reichskanzler Hitler, der hier heute abends seine dritte Wahlrede gehalten hatte, er fuhr, daß die Antwort des Völkerbundes aus die gestrige Note der deutschen Regierung um 23 Uhr in Berlin eingetroffen war, siog er sofort nach Berlin ab. Kabinettssitzung in London L o n d o n, 16. März. Heute vormittags trat das englische Kabinett in der Downing Street zusammen. Der Reuter-Agentur zufolge beschäftigte sich der Kabinettsrat mit der deutschen Antwort auf die Einladung des Völkerbundsrates und setzte

Hoares und ohne- die unbeugsame sanktionistische Haltung Ede/is hätten sich die kleineren Staaten, aber auch der Großstaat Frankreich,. lehr<überlegt, ob sie zu Sanktionen 'geschritten wären. ^Prinzipientreue ist à schönes Wort; sie wirderst, politische Realität, wenfl dahinter der Gnsan.gapz großer und sehr realer Kräfte/ wie der Englands, tritt. Selbstoe?^ ständlich konnte im Rahmen des Völkerbundes, keine andere Haltung eingenommen werden, als sie im.Jtalienkonflikt eingenommen worden

ist. Daß es. aber tatsächlich der Fall war, und daß nicht vielmehr der Rahmen des Völkerbundes ge sprengt worden- ist, ist auf, die Mächtegruppierung und auf Englands Initiative zurückzuführen. Und nun erleb.n die gleichen Völkerbundsstaa- ten, die von England so pathetisch aufgefordert wurden, sich für die Unverletzbarkeit der Takazze- Zone einzusetzen, daß sie England fast ebenso pa thetisch auffordert, sich um die Rheinlandzone so zusagen nicht zu Mynnern.. Djese Wahrheit ist na mentlich für Frankreich bitter genug

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.06.1936
Physical description: 6
Entscheidungen auf diesem Gebiete treffe. Der; Vorschlag Edens wurde einstimmig angenommen, worauf die Sitzung um 18.30 Uhr ihren Abschluß fand. Eden hat sich vorbehalten, das Datum der näch sten Ratstagung noch rechtzeitig bekanntzugeben. Mitteilungen àes Generalsekretärs Der Generalsekretär des Völkerbundes veröffent lichte heute eine Note der Regierung von Uruguay. Die Note besagt die Regierung der Republik Uruguay habe in Bezug auf die gemäß Art. 16 des Völkerbundspaktes über Italien oerhängten Süh

nenmaßnahmen beschlossen, die Initiativen der Völ- kerbundsstaaten, welche die Aufhebung der Sank tionen zum Ziele haben, zu unterstützen. Die ver schiedenen maßgebenden Gründe berücksichtigend, sei die Regierung von Uruguay zur Ansicht ge kommen, daß es angesichts der gegenwärtigen La ge unmöglich sei, die Sanktionen weiter aufrecht zu erhalten. Der Generalsekretär'' des Völkerbundes ver öffentlichte ferner eine Mitteilung der Regierung von Haiti, mit der das Land ersucht, die seiner zeit gegebene

, das kerbundsrat selbst ist. Die Staatsmänner werden so ein Dutzend Tage gewinnen, während denen die schmählichen und vollkommen ungerechten Sühne nmaßnahmen weiter bestehen bleiben.' Die französische Oessentlichkeit steht den Arbeiten des Völkerbundes mit allen seinen Komitees und Institutionen etwas skeptisch gegenüber. Man glaubt immer noch, daß der Völkerbund in seiner heutigen Verfassung wiederum darauf ausgehen wird, Zeit zu gewinnen, welche Taktik unter Um ständen dazu führen könnte, daß man die ganze

pri vaten Charakter zu verleihen, um zu verhindern, daß Einzelheiten über die Diskussion der Oessent lichkeit bekannt werden. Die' Schweizer Bundespolizei hat ferner im Hin blick auf die Anwesenheit des Herrn Tafari im In nern und außerhalb des Völkerbundes umfangrei che Schutzmaßnahmen getroffen. Die Delegation des Herrn Tafari wurde von Prof. Jeze geführt. Nach Eröffnung der Sitzung brachte Minister Eden den Mitgliedern des Völkerbundsrates den Worlaut folgender Note des italienischen Außen

werde, ihre Mitarbeit im Rahmen des Völkerbundes wieder aufzunehmen.' Das Schreiben ist vom italienischen Außenmini ster ^S. E. Graf Ciano unterzeichnet. Reform äes Dölkerbunäes Nachdem der Nat das Schreiben des italieni schen Außenministers zur Kenntnis genommen hatte, .erklärte Eden die Debatte über den ersten Punkt)der Tagesordnung (itälienisch-aethiopischer Konflikt) als eröffnet. Herr Nasibu nahm hierauf am Ratstisch Platz. Der Präsident, erklärte, daß die Vollversamm lung des Völkerbundes für kömmenden

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Date: 12.12.1933
Physical description: 6
, 11. Dezember Das Flugzeug der Lufthansa ist über dem Flug feld infolge Nebels abgestürzt. Der Pilot und fünf Passagiere, unter denen sich ein amerikanisches Ehepaar befand, find tot. Andere Passagiere ha ben schwere Verletzungen davongetragen. Rio de Janeiro. II. Dezember Oberst Lindbergh ist in Manaos gelandet. „Wes' siir Der Völkerbundssekrelär bei Paul Boncour. Paris, II. Dezember. Der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, der am Samstag vom, französischen Außenminister empscuWn wurde, erklärte

im Anschluß an seine Unterredung, dsß , ÄMWjMe)!,, Aaul - .Bo,n- eourS'ubvr die Haltung Frankreichs zum Völker bund eiue klare und unzweideutige Lage geschaffen hätten. Es sei ihm nunmehr möglich, in London die sestumgrenzte Auffassung der srcmzösischen Re gierung darzulegen. Avenol in London London, 11. Dezember. Der ' Generalsekretär des Völkerbundes, - Herr Avenol, ist hier eingetroffen. Die Ankuust Avenbls in London gibt der eng lischen Presse neuerlich Anlaß zu Kommentaren über die Beschlüsse deZ

Großen Rates bezüglich der Notwendigkeit einer dringlichen und radikalen Re- sorm des Völkerbundes. Die „Times' schreiben, daß, obwohl der Besuch Avenols seit geraumer Zeit vorgesehen war, der Umstand, daß er unmit- relbar nach der Besprechung mit dem italienischen Regicrungsches ersolgt, .notwendigerweise das Pro blem der Vvlkerbundsresorm in vorderste Linie rückt und dieses die Konversationen und öffent lichen Versammlungen, die der Generalsekretär halten wird, dominiert. Avenol

habe mit seinen Maßnahmen zur Beschleunigung der Prozedur des Völkerbundes bereits den Beweis erbracht, den Weg der Resormen beschritten zu haben. Wäh rend der I? Jahre seines Bestandes habe sich der Völkerbund das Nenomee zu schaffe,, gewußt, sich stets in endlosen Debatten zu verlieren, nie zu einer positiven Aktion zu gelangen und sich stets mit vagen Lösuugen zu begnügen. Der Vorwurs, der gegen ihn erhoben werde, daß alles, was er ansasse, mit einer Vertagung ende, sei nicht ganz ungerechtsertigt. Der Charakter

des Völkerbundes ist universell. In der Praxis ist aber diese Univer salität nie zu Tage getreten und man könne nicht behaupten, daß das gemeinsame Interesse stets den Sonderinteressen der einzelnen Mitglieder vor- angstellt worden sei. Die Artikel des, Covenantes seien offensichtlich in der Absicht redigiert worden, ein neues Niveau Politischer Moralität zu schassen, das höher sei, als das bisherige: in der Praxis wirkten' sie sich aber als eine Komplikation jener Angelegenheiten aus, die an sich schon

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 30.09.1925
Physical description: 10
, was Rückschläge in der Entspan nung der politischen Weltlage hcrbeiführen könnte, wünscht sie zunächst mit den im Volkerbundsrat vertretenen Regierungen in der Offenheit ge wisse Fragen zu erklären, die für die deutsche Mitwirkung an den großen, dem Völker bund obliegenden Aufgaben von entscheidender Be deutung sind. 1. Es liegt der Deutschen Regierung fern, für Deutschland besondere Vergünstigungen zu verlan gen. Sie ist der Ansicht, daß das Ziel der Entwicklung des Völkerbundes

Ratssitz erhält. Dabei nimmt sie an, daß der Eintritt Deutschlands seine paritätische Beteiligung an den übrigen Or ganen des Völkerbundes, insbesondere an dem Ge neralsekretariat, ohne weiteres zur Folge haben würde. Die Einräumung eines ständigen Ratssitzes ist von der einstimmigen Entschließung der im Rate vertretenen Mächte abhängig. Die Deutsche Regie rung bittet die PP. Regierung deshalb um eine Aeu- ßerung darüber, ob sie bereit ist, zu gegebener Zeit, ihrem Vertreter im Völkerbundsrat

entsprecherrde Anweisung zu erteilen. 2. Der Artikel 2 der Völkerbundssatzung sieht die Beteiligung der Bundesmitglieder an Zwaugs- maßnahmen gegen solche Staaten vor. die den Frieden gebrochen haben. Solange die gegenwärtige, sich aus der Entwaffnung Deutschlands ergebende Ungleichheit des m i l i t ä r i s ch e n R ü - stungsstandes andauert, ist Deutschland im Gegensatz zu anderen Mitgliedern des Völkerbundes völlig außer Stand gesetzt, auf Grund des Artikels 16 an irgendeiner Bundesexekution

vertragsmäßiger Zustände an Rhein u. Ruhr zu einer unbedingten Notwendigkeit macht. 4. Im Artikel 22 der Völkerbundsatzung heißt es. daß die Vormundschaft über unselbständige Völ ker denjenigen fortgeschrittenen Nationen übertra gen werden soll, die sich auf Grund ihrer Hilfsmittel und ihrer Erfahrungen am besten dazu eignen. Seit dem verlorenen Kriege von jeder kolonialen Betä tigung ausgeschlossen, erwartet Deutschland zu ge- glbeuer Zeit aktiv an dem Mandatssy - stem des Völkerbundes beteiligt

zu werden. Die deutsche Regierung ist überzeugt, daß die Berücksichtigung der vorstehenden Gesichtspunkte eine Sachlage schaffen wird, die nicht nur den In teressen des Völkerbundes dient. Dieser Erfolg darf schon oeshalb erwartet werden, weil der Beitritt Deutschlands einen bedeutsamen Schritt zur Her stellung der Universalität des Völkerbundes bedeutet. Die Universalität des Völkerbundes muß als uner läßliche Voraussetzung für seine volle Wirksamkeit angesehen werden. Erst wenn sie erreicht ist, kann sich der Geist

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 02.09.1926
Physical description: 12
coirto evnUrv eon n vom. Völkerbundskrise? Am 6. September wird die siebente Ta gung des Völkerbundes eröffnet werden. Divst wird die Entscheidung über das künf tige SchickfÄ des Völkerbundes bringen. Darüber : besteht heute kein Zweifel mehr. Unter den 22 Punkten der Tagesordnung finden wir manche wichtige Frage, wie z. B. die Finanzhoheit Oesterreichs. Weitaus die wichtigste ist aber jene Frage, die zufällig in der Mitte der Tagesordnung steht, nämlich an elfter Stelle: Die Aufnahm

Frühjahr wiederholt sich. Polen und Spanien wollen einen ständigen Ratssitz als Gegengewicht gegen das Deutsche Reich und Spanien droht mit dem Austritt, wenn sein Wunsch unerfüllt bleibt; Brasilien hat bereits seinen Austritt erklärt, während Polen zufolge seiner heiklen geographischen und politischen Lage, zufolge drohender Ver wicklungen auf mehr als einer Seite, sich die sen Schritt nicht leisten kann, weil es viel leicht schon morgen oder übermorgen auf den Schutz des Völkerbundes angewiesen

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

Weise zur Gel tung zu bringen: der Berliner Vertrag mit Rußland ist ein Beweis hiefür. Ji es find nicht wenige, die das Außenbleiben befür worten,, weil dann Deutschland völlig freie Bahn hätte und gewiß immer ein umworbe ner Machtfaktor bleiben würde, dabei auch manchen wirtschaftlichen Vorteil wringen könnte. Jedenfalls, wenn es nicht -ur Auf nahme des. Deutschen Reiches kommen sollte, so würde dies keine Niederlage Deutschlands bedeuten, wohl aber «ine Niederlage des Völkerbundes

. So ist die bevorstehende Völkerbunds tagung eine Schicksalstagung, auf der es sich zeigen wird, ob der Gedanke des Bundes der Völker wirklich schon so tief in den Herzen der verantwortlichen Politiker verankert ist,' daß sie um der großen Sache willen , auch das eine oder andere Opfer. - zu bringen bereit sind'. Das Scheitern des > Völkerbundes wstihe I Bund), Panamerika, Zusammenschluß ■ der südamerikanischen Staaten, ja selbst ein Zu sammenschluß der afrik. Staaten oder Staats» ' gebiete unter Führung der südafrik

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 18.10.1935
Physical description: 6
auf die Sonderlage und die besonderen Schwierigkeiten seines Landes hin. Die Diskussion wird in der morgigen Sitzung fortgesetzt. Vie englischen Boykoltvorschläqe Genf, 17. Oktober Das Genfer Sekretariat veröffentlicht den Tex! gewisser Vorschläge der englischen Delegqtion für ein Verbot der Einfuhr italienischer Waren in die Mitgliedsstaaten der Genfer Liga, der folgender maßen lautet: „Die Regierungen der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes werden die Einfuhr aller Waren (außer Goldbarren, Silberbarren

der Mitgliedsstaaten des Völker« bundes, hat beschlossen, daß die Regierungen ein geladen werden, unverzüglich alle die empföhle nen Bestimmungen in Kraft zu setzen und auf jeden Fall die erforderlichen praktischen Maßnah men zu treffen, damit die befürworteten Sanktio nen vom 31. Oktober 1935 an angewendet werden können. Der Generalsekretär des Völkerbundes Avenol hat nun an alle Mitgliedsstaaten des Völkerbundes eine Mitteilung gerichtet, in der er sie ersucht, ihm den Text aller Gesetze, Dekrete und Erlässe

, die diese Maßnahmen betreffen, zur Kenntnis zu bringen. In der Mitteilung wird fev ner auf de» Beschluß der Staatenkonferenz ver wiesen, in dem sich unter Berufung auf Absatz 3 des Artikels 16 des Völkerbundspaktes die Staa ten bereiterklären, sich bei der Ausführung der Sanktionen gegenseitige Hilfe zu leisten, um die Verluste und Nachteile, die bei der Durchführung entstehen, auf ein Mindesttngß herabzusetzen. Zweifel an der Santtlonspolitik Paris, 17. Oktober Die Sanktionenpolitik des Völkerbundes

über die Beschlüsse des Völkerbundes amtlich nicht unterrichtet worden, insbesondere auch nicht dar über, wie der Völkerbund den Artikel 16 im einzel- nen anwenden wolle. Japan behalte sich daher ge genüber den Beschlüssen des Völkerbundes seine volle Handlungsfreiheit vor, zumal für Japan kei nerlei Bindungen gegenüber Genf mehr beständen. EI»rL»»»!lT «KU»» ÄrTtlKUQ«» Griechenlands sreundschaftl. Haltung Berlin, 17. Oktober Der griechische Ministerpräsident Eondylis er klärte in einem Interview

dem Berichterstatter des D. N. B. unter anderem, daß Griechenland seine freundschaftlichen Beziehungen mit Italien aufrecht zu halten wünsche und daß diese seine Haltung durch die Tatsache, daß Griechenland als Mitglieds staat des Völkerbundes zur Teilnahme an den Sanktionen verpflichtet sei, nicht im mindesten be einträchtig! werde. Vie Waffenlieferungen nach Abessinien Dschibuti, 17. Oktober Wegen der Aufhebung des Einfuhrverbotes von Waffen nach Abessinien macht sich ein starker Zu strom von Geschäftsleuten

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Volksbote
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Page 1 of 6
Date: 09.04.1936
Physical description: 6
, sich ehetunlichst mit der italienischen und der äthiopische« Regierung in Verbindung zu setze« Genf. 8. April. Mittwoch, den 8. ds., erfolgte in Genf im Laufe des Vormittags die Ankunft der fran zösischen Vertreter Flandin und Paul-Boncour, des derzeitigen Ratsprästdenten Bruce, des eng lischen Außenministers Eden und fast aller Mit glieder des Dreizehnerausschusses. Der französische Außenminister Flandin über reichte Mittwoch vormittags dem Generalsekre tär des Völkerbundes den Wortlaut des fran zösischen

Planes für den Wiederaufbau Europas. Um 11 llhr hielt der Dreizehner-Ausschutz seine erste'Sitzung. Diese, dauerte bis 13 Uhr. Di« nächste Sitzung begann um 16 Uhr. Der Wortlaut der französischen Gegenvor- schlüge zum deutschen Friedensplan, die am 8. ds. dem Generalsekretariat des Völkerbundes überreicht wurden, ist 29 Seiten lang und verteilt stch auf zwei Dokumente. Das erste Dokument betitelt stch „Erklärungen des konstruktiven französischen Anionsplanes für den Frieden' und ist in vier Kapitel

. 9. Europäische Kräfte. 19. Einsetzung eines europäischen Unterausschußes für den Frieden und eines Sonderausschusses im Rahmen des Völkerbundes zur ausschließlichen Behandlung europäischer Angelegenheiten. 11. Gin 25jähriger Frieden. 12. Gegenseitiger Beistand (mit Bezug auf den 28jährigen Frieden). 18. Organisierung einer internationalen Streit macht (diese Streitmacht würde in-jedem Lande errichtet, würde aus motorisierten und Flieger»' truppen bestehen, sie-würde innerhalb des inter essierten Landes

.: 29. Ausdehnung der Kredite. 21. Rohstoffe. 22. Koloniaunärkte. Das vierte Keitel enthält einige kleine Be stimmungen im Rahmen des Völkerbundes. Das zweite Dokument führt den Titel „Memo randum zur Beantwortung des deutschen Memo randums vom 1. April' und enthält die Argu mente. mit welchen die französische Regierung den Gründen der deutschen Reichsregierung für die Remilitarisierung des Rheinlandes entgegen tritt.. Ein Kommuniques der französischen Delegation machte am Mittwoch Mitteilung von der er folgten

Besprechungen die von der deutschen Regierung eingenommene Haltung zu der Einigung vom 19. März erfordert.' Der Generalsekretär des Völkerbundes gab Mittwoch abends folgende amtliche Mitteilung über die Beratungen des Dreizehnerausschusses aus: „Der Ausschuß hat in Gemäßheit zu seinem Beschluß vom 23. März seinen Präsidenten und den Generalsekretär beauftragt, so bald als mög lich in Genf mit den Vertretern der italienischen und. der äthiopischen Regierung in Fühlung zu- treten, um alle zweckdienlichen

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