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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.09.1926
Physical description: 4
Sek- i.rjit,n?o in der ersten Reihe ganz nahe der Rednertribüne «Plätze für die deutsche Delegation reserviert sind. Der den Deutschen sitzt die argentinische Delegation, W dieser die australische, Neben den australischen Werten sitzen die Oesterreicher, Bundeskanzler Doktor lautet, der ehemalige Botschafter Meusdorfs, der Widte beim Völkerbund Pflügel, der Gesandte in M D i p a u l i, Gesandter I unkar und Ministerial- LtLeitma yer. $i>it einem Beamten des Völkerbundsekretariats ge- ijrl. treten

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

. Wenn aber ein Ereignis, wie Mmtrüt Deutschlands in den Völkerbund erst in einer Entwicklung herangereift ist, so trägt vielleicht M gerade deshalb eine besondere Gewähr in i^^^ine innere Beständigkeit und seine Wbare Auswirkung. Deutschland tritt mit dem heu- g sage in die Mitte von Staaten, mit denen es zum jjf ' eit längeren Jahrzehnten in ungetrübter Freund- M verbunden ist, zum anderen Teile im letzten Welt- ,rg verfeindet war. Es ist von geschichtlicher B e-- »« .Mug, daß Deutschland und diese letzteren Staaten

|! e f!, ttn ' Völkerbund zn dauernder friedlicher Mi t zusammenzufinden. Diese Tatsache zeigt deutlicher ri„ und Programme, daß der Völkerbund berufen " 'am, dem politischest Entwi cklun gsgang der MrW- hett eine neue Nicht u n g zu geben. Gerade in der ge genwärtigen Epoche würde die K u ltur der M ensch - beit ans das äußerste bedroht sein, wenn es nicht ge länge, den einzelnen Völkern die Gewähr zu verschaffen, in ungestörtem friedlichen Wettbewerb ihre Aufgaben zn erfüllen." Dr. Stresemann bezeichnete

als eine der wichtigsten Aufgaben die Wiederherstellung des traditionellen Güteraustausches zwischen den Erdteilen. „Die Gebiete dürfen sich nicht voneinander abschließeu, sondern es mutz alles überbrückt werden, was bisher die Wirtschaft der Völker trennte. Wichtiger aber als alles materielle ist das seelische Leben der Nationen. Eine starke Gärung der Gedan ken kämpft unter den Völkern der Erde. Die einen ver treten das Prinzip der nationalen Geschlossenheit. Ich bin der Meinung, daß keine Nation, die dem Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1928
Physical description: 8
das kann nur eine Ermüdung der öffentlichen Meinung herbeisühren. Briand schwächt ab. Gens, 11. Sept. Infolge der großen Erregung, die die Rede Briands besonders in deutschen Journalisten- kreisen erregt hatte, berief Minister Briand noch für lYi Uhr abends die Pressevertreter aus allen Ländern zu einer Konferenz ein, in der er erklärte, er wolle gewisse Punkte in seiner Rede, welche in gewissen Kreisen eine falsche Auslegung gefunden hätten, präzisieren. Er sei der. Meinung, daß der Völkerbund der Platz sei

, einer strafrechtlichen und einer wirtschafts- und finanzrechtlichen Sektion bearbeitet werden. Eine Reihe führender Staatsmänner und Gelehrter aus Deutschland und Oesterreich wird als Begutachter und Berichterstatter tätig sein. Der entlarvte Völkerbund. Wer noch im Zweifel darüber war, daß der Völkerbund in seiner heutigen Zusammensetzung, in der die imperia listisch-militaristischen Siegermächte dominieren und deren Staatsmänner den Ton angeben, nicht das ist. was er sein soll: nämlich eine übernationale

von allem Anfang überzeugt, daß der Völkerbund nichts anderes ist, als ein Mittel, die einseitigen Machtbestrebungen der impe rialistischen Mächte zu fördern und nebenbei den Anschein zu erwecken, als ob auch die übrigen Staaten in ihm einen Hort der friedlichen Entwicklung hätten. Und da kann man dem Herrn Briand nur vorn ganzen Herzen dankbar sein, daß er in so klobiger Art, mit so undiplomatischer Geste die Gloriole zerriß, die den Völkerbund in den Augen der Weltöffentlichkeit umgab

, in die internationale Gemeinschaft der Nationen ge- - lockt. Es war nicht Liebe zum deutschen Volk, nicht mensch liche Hilfsbereitschaft für eine zusammengebrochene Nation. Man wollte Deutschland einzig deshalb im Völkerbund haben, um es innerhalb seines Bereiches leichter den eige nen politischen Plänen dienstbar zu machen, wobei man fürchtete, daß das außerhalb des Völkerbundes stehende Sechzigmilliouenvolk, trotzdem es machtlos geworden war, den Herrschaften noch recht unangenehm werden kannte. Deutschland

ist der Entschluß, dem Völkerbund beizutreten, wahrhaftig nicht leicht geworden. Aber die Hoffnung, als gleichberechtigter Faktor im Schoße des Völkerbundes Er leichterungen seiner durch das Friedensdiktat äußerst dxük- kend gestalteten Lage, eine Lösung der brennendsten deut schen Probleme erzielen zu können, hat schließlich doch die psychologisch begreifliche Abneigung überwunden, sich mit den Vätern des Versailler Vertrages, des Ruhreinbruches, der schwer auf dem deutschen Volke lastenden Reparations

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 30.12.1937
Physical description: 8
zu sein. Da ein Nervenschmerz feden Augenblick sich melden kann, ist es ratsam, Togal abl> tabletten immer im Hause vorrätig zu hallen. In allen Apotheken. — Lab. E. Manzoni & C., ' Via V. Dela. Milano. Autor. Prefett MQano No. 2377 de! 28-1-1937. Ein Sorgenkind der Schweiz Zu den umstrittensten Fragen der ....... scheu Außenpolitik gehört das Verhältnis der Eidgendsienfchaft zum sog. Völkerbund. Die Schweiz ist seit 1929 Mitglied desselben, gleich zeitig. beherbergt die Stadt Genf desien Ver- waltungsorgamsotion sowie

die Vielzahl der rcgelmätzigen und der außerordentlichen Tagun gen. Dadurch, daß der Völkerbund seinen Sitz in Genf hat, entstehen für die Schweiz Ver pflichtungen. die andre Mitgliedsstaaten nicht Schweiz kennen, andrerseits aber beansprucht die Schweiz infolge ihrer Neutralitätspolitik eine Sonder- die sie von manchen Bindungen dev befreit. Bemerkenswert ist ferner, wie der Völkerbund großen Wert darauf legt, gerade Schweizer Bürger als Mitarbeiter in Auslandsmissionen heranzuziehen. obwohl

es grundsätzlich nicht im Interesse der neutralen Eidgenossenschaft liegt, sich an den Aufgaben des sog. Völkerbundes aktiv und an ver antwortungsvollster Stelle zu beteiligen. Je mehr sich nämlich der Völkerbund von der Uni versalität entfernt, d. i.. ie geringer die Zahl der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes wird — der Austritt Italiens war ein weiterer Schritt nach dieser Richtung — und je mehr dieser sog. Völkerbund den Eharakter eines Bündnisses unter einer Anzahl von Mächten annimmt, desto mehr

wird auch in den Beziehungen der Schweiz zum Völkerbund' eine entsprechende Lockerung eintreten. Nicht nur aus Gründen, die tief im Wesen des eidgenössischen Staates verankert sind, sondern auch im Hinblick auf die Voraus setzungen. unter denen das Land im Jahre 1829 seinen Beitritt zum sog. Völkerbund ' vollzogen hat. Am 19. Mai 1929 bejahte das, Schweizervolk mit rund 416.999 gegen rund 323.999 Stimmen die Regierungsvorlage auf Eintritt der Eid genossenschaft in den Völkerbund.* WA Stände (Kantonstimmen

) hatten angenommen. WA dagegen abgelehnt, wobei rund 199 Stimmen mehr gegen die Vorlage im kleinsten (Halb-) Kanton Appenzell-Jnnerrboden für die Ver werfung genügt hätten. Von einer überzeugen den Kundgebung des Schweizervolkes für den Völkerbund kann also nicht gesprochen werden. Die Zustimmung erfolgte erst, nachdem der Völkerbundsrat auf seiner Londoner Tagung vom 13. Februar 1929 erklärt hatte, „datz die dauernde Neutralität der Schweiz und die Garantie. der Unverletzlichkeit ihres Gebietes

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.10.1935
Physical description: 6
den Völkerbund in die Lage versetzt, praktisch seinen Willen, den Konflikt zu lösen, der den Frieden ernstlich bedroht, zu beweisen. Doch weder der Rat noch irgend einer der Ausschüsse des Rates haben, in diesem letzten Monat das ita lienische Memorandum berücksichtigt. Sie haben es nicht einmal überprüft/ Der vom Rate bei der Vorlegung des, Memorandums ernannte Fünfer ausschuß hat als Grundlage seiner Arbeiten nicht das italienische Dokument benützt, sondern einen einfachen Satz, der zufällig in einer Rede

nach erfolgter Entscheidung einzuräumen? Gibt es vielleicht irgend einen unter den ehren werten Delegierten, der in der Gesetzgebung sei nes Landes dieselbe Prozedur einführen möchte, wie sie hier gegen Italien eingeschlagen worden Ist? Da nach wie vor hier und auswärts Gerüchte laut werden, daß Italien, hätte es seine „Griefs' oem Völkerbund vorgebracht, volle und gerechte Genugtuung erlangt hätte, bin ich zur Wiederho lung gezwungen, daß Italien seine „Griefs' ge rade dem Völkerbund und in der vom Rate

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

die Locarno-Verpslichtungen auf sich genommen. Es hat im Rahmen des Völker bundes und unter schweren Opfern zum Wieder aufbau vieler durch den Krieg darniederliegender Länder beigetragen, es hat an der Abrüstung mit gearbeitet und schließlich hatte es vor einem Jahr zum bemerkenswerten Friedenswerk des Völker bundes in der Saar gewaltig beigetragen. Welches sind hingegen die Verdienste Aethio piens? Was Aethiopien ist, hat das italienische Memorandum an den Völkerbund erschöpfend be wiesen. Italien

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.03.1926
Physical description: 8
mit den Vertretern der Alliierten beim Völkerbund haben werde, nach Genf abreisen werde. Er werde den Vorbesprechungen beiwohnen, aber nicht an den offiziellen Arbeiten des Völker bundes teilnehmen, da er der Ansicht sei. daß er, nachdem die Kammer ihn gestürzt habe, die Regierung nicht verpflich ten könne. Ter Völkerbund zum Sturze Briands. Gens, 6. Mürz. Der Rücktritt Briands wurde im Völkerbund-Sekretariat ruhig ausgenommen. Im Lause des Vormittags traf aus Paris telegraphisch die Mitteilung ein, daß Briand

eines ständigen Sitzes im Völkerbund rate an Deutschland führen werden. Es scheine, daß der zeitweilige Sitz Ssxmiens in einen ständigen umgewandelt werden wird. Hinsichtlich Polens und Brasiliens hoffe man zu einem Kompromiß zu gelangen, sei es durch die Ver leihung eines nichtständigen Sitzes, sei es durch die Verta gung der Entscheidung bis zur Septembertagung. des BSUerbundes. Die enffcheidenden Staatsmännerbesprechungen. Genf. 7. März. (Schweiz. Dep.-Ag.) Heute vormittags fanden in Gens verschiedene

Besprechungen zwischen den führenden Staatsmännern Europas über bie dem Völker bund rat und der Völkerbundversammlung vorliegenden Hauptprobleme der Ausnahme Deutschlands in den Völker bund und der eventuellen Vergrößerung des Völkerbund rates durch die Schaffung neuer ständiger und nichtständi ger Ratssitze statt. — Um 3 Uhr nachmittags traten die Vertreter der Unterzeichner des tn Locarno ausgestellten Rheinpaktes zu einer Sitzung zusammen. Anwesend waren Briand, Chamberlain, Sciäloja, Vandervelde, Luther

und Stresemann. Die diskutierten das Verfahren, das bei einer eventuellen Erweiterung des Völkerbundrates einzuschlagen wäre. — In wohlunterrichteten Kreisen ist man der Mei nung, sie hätten sich geeinigt, keine Reorganisation des Völ kerbundes durchzuführen, bevor Deutschland formell in den Völkerbund ausgenommen ist und einen ständigen Sitz im Völkerbundrat erhalten hat. — Um halb 6 Uhr dauerten die Verhandlungen noch an. Der tschechoslowakische Mini ster des Aeußeren Dr. Benesch und der polnische Minister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1928
Physical description: 8
reichs mit einigem Erstaunen festgestellt, daß so etwas Briand nicht überzeugender hätte sagen und daß selbst Poincaree seine eigene Politik nicht besser hätte verteidigen können. Und das ist durchaus richtig. Dann hat sich aber Paul Soncour auch über den Völ kerbund geäußert und dabei der Meinung Ausdruck gege ben, erst wenn die Proletarier die Regierung in der Hand hätten, dann könnte aus dem Völkerbund etwas werden. Ich nehme an, daß die Rede BoncourS richtig übertragen worden

Politik unterlegen, solange in Frankreich ungehindert ein Paul Boncour Gedankengänge vertreten darf, wie das auf dem Weihnachtskongreß geschehen ist. Wir befinden uns dann in einem häßlichen Kreislauf. Wir klagen den Völkerbund an, daß er nichts sei, solange er sich in den Händen der bürgerlichen Regierungen befinde, und haben damit zehn- mal recht. Wir legen damit das Versprechen ab. daß wir selbst die Völkerbundspolitik anders betreiben würden, wenn wir die Staatsmacht in den Händen hätten. Dabei

ist e» für unsere Auseinandersetzung vollständig gleich gültig, ob wir uns zur Völkerbundspolitik bekennen oder nicht; auf jeden Fall ist eine wirklich sozialistische Völker- bundSpolitik bester als diejenige, welche heute bürgerlich, imperialistische Regierungen betreiben; aber dann muß sie auch — es scheint fast lächerlich, diese Feststellung erst noch machen zu müsten — bewußt von den Grundgedanken sozia- listischer und internationalistischer Politik geleitet sein. Dann muß fie beispielsweise den Völkerbund

ausnützen, um die eiternde Wunde der Rheinbesetzung auszubrennen; dann muß sie den Mut haben, die imperialistischen Kriegs verträge zu revidieren, so schwer das Werk sein mag; dann muß fie aber auch den Mut haben, diese Forderungen rück sichtslos gerade durch d i e Parteien aussprechen zu lasten, welche sich anschicken, die Staatsmacht in die Hand zu neh men und die dank der Macht ihres Staates berufen find, im Völkerbund eine entscheidende Rolle zu spielen. Es darf nicht mehr sein, daß — wie das früher

, welche die Regierung Poincare vertrat und die Panl-Boncour, sei es auch nur durch die Tatsache seines Erscheinens in Gens, im Völkerbund verteidigen hals. Unbegreiflich aber, daß die französische-Partei dazu schwieg und damit vor der Oessentlichkeit den Eindruck erweckte, als stehe sie selbst zu den Gedankengängen Boncours. Ich weiß, daß es nicht so ist. Ich weiß, daß in der französischen Partei die Politik Boncours von der überwiegenden Zahl der Parteigenosten abgelehnt wird; es hieße die französische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.09.1929
Physical description: 8
Europas in den Vordergrund gestellt hatte. Briand das Wort, um den französischen Standpunkt zu den aktuellen Problemen zu entwickeln. Alles, was im Jnteresse des Friedens in den letzten Jahren geschaffen wurde, sei nur mit dem Völkerbund möglich geworden. Aber es bleibe in der Arbeit für den Frieden immer noch eine große Lücke, die gefüllt werden müsse. Ter Völkerbund habe den Krieg als Verbrechen gestempelt, aE>er damit sein Werk noch nicht vollendet. Er müsse alles voribereiten, um den Krieg

zu vermeiden. Wir können auf Strafsanktionen für den Friedensstörer nicht verzichten, wenn wir die Lücke nicht überbrücken wollen. Ein Friedens werk sei jetzt im Haag zustande gekommen. Wäre das Werk im Haag nicht zustande gekommen, so würde dem Friedens geist der Todesstoß versetzt worden sein. Nun werden mor gen dank dem Haag die letzten Schwierigkeiten zwischen Deutschland und Frankreich beseitigt werden. Aber auch das wäre ohne den Völkerbund nicht möglich gewesen. Briand kam dann ans die Frage

der Rüstungsbeschränkung zu spre chen. Sie sei eine heilige Pflicht der Unterzeichner des Ver sailler Vertrages. Zunächst müsse das Problem der Sicher heit durch Zusammenarbeit gelöst werden. Wenn das See abkommen zustande komme, so werde der vorbereitende Ausschuß die Konferenz zusammenberufen können, die den Abrüstungsartikel verwirklicht. Auf dem Gebiete der wiri- schaftlichen Abrüstung müsse der Völkerbund einen energi schen Schritt vorwärts tun. Dieses Problem könne nicht nur durch technische Mittel gelöst

besteht. Wenn die Privatleute, um Konflikte zu vermeiden, zu den Richtern gehen, warum sollten die Nationen sich nicht auch zu den Richtern begeben, damit nicht Schlachtfelder mit Blut getränkt werden. Briand schloß sich der Auffassung Macdonalds an, daß der Friede eine Frage der Moral sei. Der Völkerbund habe schon zweimal kriegerische Konflikte friedlich beigelegt. Dieses Werk des Völkerbundes müsse weiter verfolgt werden. Wir müssen den Kräften, die den Geist der Völker zu vergiften trachten

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.10.1931
Physical description: 8
Lire 3.— Todesanzeigen und Danksa« gungen . . . Lire 1.— kleiner Anzeiger Siehe Bedingungen unter dies« bezüglicher Rubrik. Alle Anzeigenstsuern eigens. Bezugspreise: (Vorausbezahlung) Einzelmmmier 20 Centesimi Jährlich Halbjährlich , Vierteljährlich Monatlich Lire SS — Lire 27.—! Lire 14.— Lire 6LÄ Zum Abholen monatlich Ausland doppelte Preise. àk msn sn 6en Völkerbund Klauben? Eine Frage, die direkt zu beantworten sehr schwer fällt! Vorbehaltlosen Glauben zu haben, ist nicht möglich. Schon

ist allenthalben die Idee verblaßt, daß in Genf eine Art Olymp, der das Leben der Völker regelt, seinen Slh haben konnte... Und es war und es ist nicht einmal wünschenswert, das der Völkerbund irgend etwas Derartiges werde. Ein «Super staat' zur Komplizierung der internationalen politischen Wechselfälle würde uns gerade noch abgehen! Somit is, es nicht möglich, an den Völkerbund als den künftigen „Präsidentschasts- rat der Vereinigten Staaten Europas' Glau ben zu haben. Umsomehr

, als nicht einmal in den kleinen und praktischen Befugnissen der Glaube an den Völkerbund aufkommen kann, nämlich in denen, die sich auf die Streitfragen Zwischen den Mächten beziehen. wir glauben nicht an die Zukunft der Genfer Liga, und dies nicht erst seit heute, da es ein Ding der Unmöglichkeil ist» daß ein Organis mus, in dem die Opposition einer einzigen der Großmächte genügt, um die edelsten und für die Menschheit nützlichsten Ideen zum Scheitern zu bringen, regelmäßig funktionieren kann. Der Völkerbund erstand

zurückzog oder nur unwillig verblieb. Das geschah zwischen 1324 und 1327. Neues Leben erblühte dem Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands, doch es war nur ein Scheinleben vom Augenblicke an. da alle oder wenigstens die meisten der daraus er- hofften vorteile durch die hysterische Politik Frankreichs zunichte gemacht wurden, das auf der einen Seite durch den Mund Briands die Vertilgung der Maschinengewehre und der Kanonen predigte und auf der anderen Seite durch den Mund seiner militärischen Führer

nichts anderes, als dekorative Luftgespinste. Diese zweite Ten denz, der es an würdevoller, wohlgespickler und vergiftender Schönrednerei nicht gebricht, dient zur Maskierung der Rückzüge vor den tatsäch- lichen Problemen und endet zumeist in der Auf stellung von Unterkomitees. Wieviele Unter- tomilees existieren in Gens? Wenn ein Pro blem zur Prüfung an die Unterkomitees weitergeleitet wird, dann kann man auch schon das Kreuzzeichen darüber machen. Die Welt erwartet sich ja bereits nichts Gu tes mehr von: Völkerbund

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Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 11.02.1932
Physical description: 16
Daß das, was sich da im Völkerbund mit Japan begab, gerade in Deutschland tiefen Ein druck machte, liegt auf der Hand. Es reizt in mancher Hinsicht zu Vergleichen mit der Lage Deutschlands und zu erneutem Nachdenken über den Völkerbund, den die ..Deutsche Allgemeine Zeitung' resvektlos das „Wölkenkuckucksheim der Menfchenoerbrüderuna' nennt, während der „Vorwärts' die deutsche Politik ermuntert, sich in ihm stärker zu betätigen, und ihr den Vorwurf macht, nicht im Völkerbund die Initiative, zu einem allgemeinen Boykott Japans

ergriffen zu haben. Des weiteren bemerkt der „Vorwärts , man müsse sich fragen, wozu überhaupt das Völ kerbundstatut geschaffen wurde, wenn der Völker bund vor der Austrittsdrohung Japans kapitu lieren würde. Dem Völkerbund kommt in seiner Not mit Japan fetzt der Umstand zugute, daß sehr reale englische und amerikanische Jnteresien durch die Japaner angetastet wurden, wodurch die Heiden angelsächsischen Mäck'te sich gedrungen kühlten, in Tokio zu intervenieren, was kür den Völker bund einem Sukkurs

aleichkommt. Man hat kein Interesse, den Völkerbund geschwächt. zu . sehen, sondern viel mehr daran, daß er sich zu einem star ken und gerechten Bollwerk friedlicher Völker verständigung ausbant. Bisber freilich haftete ihm noch reichlich viel an von dem Charakter sei ner Geburt als Asiekuranz-Jnstitut der Sieger staaten. Immerhin ist hierin schon einiger Wan del ekngetreten. und der Gedanke scheint an Boden gewonnen zu haben, daß in einem Völker bund. der Bestand haben soll, auch die Interessen

der Besiegten zu berücksichtigen sind. Die große Probe Deutschland sieht die große Probe für den Völkerbund darin.- was aus der Abrüstungskon ferenz werden wird. Brüning war Dienstag in Genf und hat auf der Abrüstungskonferenz in einer vielbeachteten Rede den deutschen Stand- vunkt dargclegt. In Berlin ist man darauf ge faßt, daß sich die Abrüstungskonferenz in die Länge ziehen wird. Es ist möallch, daß Brüning ihr Ende als Reichskanzler nickst erlebt, ebenlo möglich ist. daß er es überdauert. Jedoch

und der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning. Ueber das praktische Ergebnis der Generaldebatte wird nach deren Abschluß zusamm«nfastend zu be richten sein. “ . Für heute - seien die neuen Abrüstungs- Vorschläge mitgeteilt, durch welch» Frankreich die Welt überraschte. Die Vorschläge sind in einer Denkschrift enthalten, die Tardieu auf der Abrüstungs-Konferenz vor Beginn der allaemet- nen Aussprache einbrachte und veröffentlichte. Danach soll das Zivilverkehrsflugwefen unter einem vom Völkerbund zu schallenden

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Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 20.09.1934
Physical description: 16
Rundschau in der Welt PolnUcker Schlas gegen -en Völkerbund Der Völkerbund hat am 18. de. einen neuen empfindlichen Schlag erlitten, und zwar einen Schlag , von' der Hand Polens, dar vorher bereits , durch einen „Kuhhandel' mit den Russen eine böse Bresche in das Minderheiten- fchuywesen geschlagen und nun den Völkerbund aus einem ganzen Abschnitt dieses Gebietes aus- gewiesen hat. Der Kuhhandel zwischen War, schau und Moskau besteht in folgendem: die Russen erklärten, auf das Recht

und die Pflich ten einer Ratsmacht zur Wahrnehmung der Minderheiteninteressen gegenüber Polen im voraus zu verzichten, und die Polen verzichteten als Gegengabe darauf, der Gewährung eines ständigen Ratssitzes an Cowjctrußland Oppo« sition zu machen. , Am 13. ds. ist Polen^n Verfolgung einer feit einiger Zeit recht zweideutig und skrupellos anmutemien Politik einen Schritt weiteraeaan- gen: Es sagte dem Völkerbund jede Mitarbeit Lei der Anwendung der für Polen geltenden völkerbundkundltchen

den Regelung des Minderheitenschutzes, die ein zelne Staaten einem willkürlichen und ungerecht fertigten Ausnahmeregime unterstelle, und mit der von dev Mehrheit der im Völkerbund ver tretenen Regierungen bisher an den Tag ge legten Abneigung, auf die polnische Forderung einer Verallgemeinerung des Minderheiten schutzes einzutreten. Die Aufkündigung der wei teren Mitarbeit Polens bei der Anwendung der Minderheitenschutzbestimmungen auf seinem eigenem Gebiet soll so lange gelten, bis der polnischen

, daß Frankreich stets seine Abwehr gegen einen Miß brauch des Minderheitenrechts zum Zwecke poli tischer Einmischungen unterstützt habe. Sehr deutlich wurde Barthou dann mit der Fest stellung, daß die polnische Erklärung als Drohung gegenüber der Versammlung oder sogar als die Schaffung einer vollendeten Tatsache aufgefaßt «erden könne. Ein solches Beispiel, das andere Staaten zu befolgen geneigt sein könnten, würde gleichzeitig die Geltung der Verträge und der durch sie dem Völkerbund übertragenen Mandate

. in welchem Rußland von den Vertretern zahlreicher Mächte eingeladen wurden, um die Aufnahme in den Völkerbund anzufuchen. Die Vertreter der Sow jetregierung, die schon seit Monaten im Verein mit Frankreich auf die Aufnahme ihres Landes in den Völkerbund hingearbeitet hatte, reichten sogleich ein entsprechendes förmliches Ansuchen ei»: welches dann vom Völkerbund im geschäfts- ordnungsmäßigen Wege erledigt wurde. Montag abends wurde die Frage der Aufnahme der Union der Sowjetrepubliken im 6. (politischen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.06.1934
Physical description: 6
, daß der Eintritt Rußlands in den Völkerbund ab gemachte Sache wäre, nachdem die Staaten der Kleinen Entente sich zu einer Anerkennung der Sowjetrepublik bereiterklärt hatten und Frank reich eine inossizielle Einladung an Rußland er lassen hatte. Nur zwei Staaten sehen einem even tuellen Beitritt Rußlands mit Mißtrauen entgegen: Polen und Deutschland. Polen sühlt sich insofern peinlich berührt, als Rußland bei seiner Ausnahme in den Völkerbund einen ständigen Ratsitz zugewie sen bekäme, während Polen

gegenwärtig keinen ständigen Ratsitz besitzt. Deutschland sieht in der Heranziehung Rußlands in den Völkerbund ein neues Manöver Frankreichs zur Einkreisung des Dritten Reichs. Rußland dagegen möchte gerne die durch den Rückzug Deutschlands aus Gens ge schossene Situation ausnutzen und der Welt die Geste machen, nach dem Austritt Japans und Deutschlands nun erst recht an der Genser Frie densinstitution mitzuarbeiten. Vorläufig ist nun der Beitritt Nußlands noch nicht Tatsache geworden, dasür

hat aber der russische Außenminister Litvinow eine entscheidende Rolle in den Beratungen der Abrüstungskonserenz gespielt, Sowjet-Rußland und der Völkerbund Neben der Sensation des sranzösisch-englischen Aufeinanderstoßens haben die Reden Litvinows die größte Beachtung der Weltpresse gesunden. Die Worte des russischen Außenministers, des Vertre ters eines Landes von 170 Millionen Einwohnern, besitzen eine gewisse Macht. Seine Aussühruugen habeu aus vielen Seiten mißsallen, weil es nicht die Worte

Konferenz umzuwandeln, die ohne besondere Zu sammenkünfte und Anlässe über die Erhaltung des europäischen Friedens zu wachen habe. Die Ver wirklichung dieser Anregung würde es ermögli chen, auch die Vereinigten Staaten, Japan, Ruß land und sogar Deutschland zur Mitarbeit heran zuziehen, ohne daß diese Staaten dem Völkerbund beitreten, und eine Lösung der Schwierigkeiten bringen, die durch den Weggang Japans und Deutschlands durch die Zögerung Amerikas und durch die Hindernisse, die einem Beitritt Ruß

sein. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund wür de eine neue Garantie sür den Frieden darstellen und vielleicht sogar Japan und Deutschland zur Rückkehr bewegen. , ' » Virginio Gayda, Direktor des ..Giornale d'Ita lia' behandelte dieser Tage das Thema deS Ein trittes Sowjetrußlauds in den, Völkerbund und kommt zu dem Schlüsse, daß Italien der Zulassung der Sowjetunion zum Völkerbund keinerlei Oppo sition machen werde. Es werde vielmehr seine Zu stimmung dazu geben, wenn die konkrete Frage der Zulassung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.03.1928
Physical description: 8
werde aber auch die vom Völkerbundrat in den Jahren 1924 und 1926 sestgelegte Regel betreffend die Ausübung des Jnvestigationsrechtes des Völkerbundes hinfällig. Es sei ein Präzidenzfall ge schaffen. daß in ?lbrüstungsangelegenheiten der Völkerbund in Gens selbst entscheide, und zwar durch eine Kommisiion, die auf Grund von Akten die Lage beurteile. Ser neueste Bewunderer Molinis. Ein geschmackloses Interview des deutschen Exkronprinzen. Mailand, 7. März. Der deutsche Exkronprinz, der sich gegenwärtig unter dem Titel eines Grafen

die zwei Missetäter sich verraten, stehen die Verse: „Die Szene wird zum Tri bunal und es gestehen die Bösewichter, getroffen von der Rache Strahl . . Das Theater ward mit anerkennens werter Schnelligkeit zum Gericht, einer Schnelligkeit, die uns umso mehr verblüffen soll, als wir ja sonst heute im Zeitalter aller möglichen und unmöglichen Geschwmdig- keits- und anderer Rekorde halten. Der Völkerbund in Genf hat im Gegensatz dazu das ganz eigenartige Glück, daß bei ihm stets umgekehrt das Tribu nal

zur Szene wird. Freilich geht diese Umwandlung nicht so im Handumdrehen wie im „Jbykus". der Völkerbund braucht zur Wandlung vom Weltgericht — das man immer wieder in ihm erwartet — zum Welt t Ij e a t e t be deutend länger. Wären nicht lästige Dränger dagewesen, hätte er ja sicher am liebsten die Sache von St. Gotthardt aus St. Nim merlein verschoben. Nun, solange ging's doch nicht, aber es ist ja auch vom 1. Jänner, da man an der steirisch-ungari schen Grenze das freundliche Neujahrspräsent Muffolinis

, sondern ein Theater, das hinter den Kulissen geheim begann, sich in einer kurzen Szene über die öffentliche Bühne be wegte, um wieder in einem geheimen Komitee der Drei zu- verschwinden. Der einzige, der den Völkerbund zu einer Tat drängen wollte, scheint der gerade den Vorsitz führende Chinese ge wesen zu sein; er dürste von Europas übertünchter Ehr lichkeit noch eine beffere Meinung gehabt haben, bis ihn die diplomatischen „Chineser" Europas eines „Bösern" be lehrten. Ja, sind vielleicht doch Ungarn und Italien

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.11.1934
Physical description: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.04.1923
Physical description: 6
^ 14.^8! bz? Zustellung durch Post oder Austräger monatilck I. 5^0, vierteljShrl. l. 12.30. Monatliche Bezugsgebahr siir oalutaschwache.' Ausland 1.6.—, für dos Übrige Ausland l.ll — Aummer 87 Aleran, Dienstag, den 17. April 1923 rricht und 1. Part 2SZ? E 75 /23 zs- verden in enstände, ^ che und k er und vietten htung Oer Völkerbund und die Rheinland- frage. Es ist eigentlich absurd von einer Rhein landfrage zu sprechen. Nun bringen es aber die gegenwärtigen machtpolitischen Verhältnisse

. das ja auch eine „Völkerbundsregierung' besitzt, Schwierigkeiten in den Weg gelegt? Hat der Völkerbund nicht etwa in demselben Saargebict die französischen Regimenter, me französischen Polizeiagenten und Emis säre ungehindert schalten und walten lassen, wie es ihnen beliebte? Hat der Völkerbund etwa die Einführung des Franken im Saar- Gebiet verboten? Hat er Merlhaupt jemals auch nur ein leises WSvtchen des Wider spruches gesagt, wenn Frankreich im Saar- Kebiet irgend etwas haben oder durchsetzen wollte? Hat de« Völkerbund

oder Rückgang des Friedensgedan- kens. Eine spöttische Bemerkung über die Ab rüstung Deutschlands, der eine schärfere Rüstung Frankreichs befolgt sei. verbindet sich zugleich mit elnem Zeichen auf den Völkerbund. Man habe die Kriege verpönt, aber offenbar eine Ausnahme gestattet, nämlich dle der Einkassie rung von Schulden. Noch einmal wird klar und deutlich erklärt, daß wir nur verteidigungsUele Im Auge hätten und gegen jene Elemente Stel lung genommen, die elwas anderes wollten, wlr blieben

des Kanzlers fortgesetzt. nicht schließlich eben dieser Völkerbund sich auch außerhalb des Saavgebietes immer und überall, in Danzig, in Nordschleswig, in Oberschlesien als Frankreichs ergebenster und willfährigster Diener gezeigt, jederzeit bereit, zu tanzen wie man in Paris pfiff? Und dieser selbe Völkerbund sollte nun auf einmal im Rheinlande andere Töue anschla gen, sollte sich aus einmal weigern, im Rheinlande den französischen Interessen ge nau so zu dienen wie im Saargebiete? Das glaubt in Paris

erwiesen haben, den Cecilschen Plan gutheißen. Wie vertraut man sich übrigens schon in Frankreich mit dem Gedanken, das Rheinland dem Völkerbund allzuvertrauen, gemacht hat, beweist ein offenbar von fran- zösifcher Seite inspizierter Artikel des Lon- daner Dail») Telegraph. In dein Artikel wird nach Aufstellung eines neuen Repara- tionLbezahlunqsprogrammcs versichert. Frankreich fordere nur die Bildung einer mestrheinischen Republik, die zwar politisch, wirtschaftlich und verwaltungstechnisch beim

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 19.10.1933
Physical description: 12
aus dem Völkerbund angemeldet. Gleichzeitig hat die deutsche Vertretung die Abrüstungskonferenz verlassen. Um der Nation Gelegenheit zu geben, zu den Lebensfragen de» deutschen Volkes Stellung zu nehmen, hat der Reichs, Präsident durch Verordnung vom 14. Oktober 1933 den Reichstag und die Länderparla mente aufgelöst. Neuwahlen zum Reichstag sind für den 12. November ausgeschrieben worden» während die Reichsstatthalter an gewiesen worden sind, von Neuwahlen zu den Länderparlamenten einstweilen abzusehen

in der Frage der Gleichberechtigung Deutschlands entweder zu einer entgegenkommenderen Haltung zu be wegen oder ihre Ablehnung in offener Sitzung festzustellen, ihren Beschluß bekannt gegeben, die Abrüstungskonferenz zu ver lassen und gleichzeitig den Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund anzumeldsn. Im Ausruf der Reichsregierung wird dieser aufsehenerregende Schritt mit dem Hinweis auf die Enttäuschung begründet, die Deutschland trotz seiner Mitgliedschaft im Völkerbund insbesondere in der Abrüstungs

, die bei dem Fehlen von Parteien nur als ein Volksent scheid Über die Parole: „Für oder gegen die Gleichberechtigung Deutschlands — Für oder gegen Genf' angesehen werden «nd dem Reichskanzler Hitler aller Voraussicht nach einen großen Erfolg bringen. Die Beschlüsse, welche die deutsche Reichs- vegierung Samstag gefaßt hat, besonders der Beschluß zum Austritt aus dem Völkerbund, sind vielleicht die schwerwiegendsten seit der Unterzeichnung des Friedensvertrages. Daß der deutschen Reichsregierung, nachdem

sie in der Abrüstungsfrage fahrelang genasfühtt worden ist, endlich die Geduld riß, wird nie manden wundern können, und es ist nur zu wünschen und zu hoffen, daß ihre kräftiz« Geste zum Ziel führe. Dabei darf di« Kehrseite der Sache nicht übersehen werden. Der Austritt aus dem Völkerbund (der formell erst zwei Jahre nach der Kündigung in Kraft tritt) führt das Deutsche Reich wieder in die Lage zurück, in der es sich nach dem Weltkrieg fast während eines Jahr zehntes befand und aus der es durch jene Politik

, die mit Locarno und dem Vntritt in den Völkerbund begaim, allmählich her auskam. Ohne Zweifel haften der Genfer Einrichtung ln allen machtpolitischen Fragen Mängel an, aber für Deutschland bildete der Völkerbund auf jeden Fall eine Anstalt, die ihm manche Vortelle bot, ohne ihm eigentlich neue Verpflichtungen aufzuerlegen. Ale Japan den Völkerbund verließ, hat es sich damit von Bindungen befrett, die ihm für feine ostasiatische Politik hinderlich waren. Für Deutschland liegen beim Verlassen Genfs die Dinge

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 02.09.1926
Physical description: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 6
Date: 01.03.1928
Physical description: 6
. Es ist überhaupt erstaunlich, daß ein Mann wieder zum Fellhandel zurückgeschickt werden konnte, der als Nr. 57 in der Listender faschistischen Partei steht. ... , befassen haben wie mit dem Zwischenfall von St. Gotthard. Der Völkerbund müsse pon der Lage in Südtirol Kenntnis nehmen. Eine ernste Frage allgemeiner Natur ist aufge rollt, die vom Völkerbund bisher im Schatten gelassen ' .wurde. Es handelt sich darum, Stellung zu nehmen, ob die Minoritätenfrage eine internationale Frage ist.'Ja. oder nein, so fragt

der Völker in Einklang zu bringen. Wieder einmal stteht der Völkerbund vor einer entscheiden den Prüfung, l , . „Homme libre' erklärte, daß man sich in keiner Weise einschüchtern lassen dürfe und der Völkerbund,'wenn er seine Aufgabe richtig erfasse, auch die Frage der deutschen Minderheit in Südckrol auf die Tagesordnung des Völker bundes setzen müsse. . : . Die „Volonte' schreibt ähnlich und sagt: . ' 7 ' „Italien habe im Jahre 1919 formell versprochen, daß: die deutsche Bevölkerung in Südtirol volle

Freiheit beim Gebrauch der deutschen Sprache und bezüglich des deut schen Unterrichtes in den Schulen haben solle. Das faschi stische Regime habe eine planmäßige Entnationalisierung eingeleitet. Wegen der Haltung der faschistischen Behörden in Südtirol habe der Völkerbund die Möglichkeit, zu inter-, venieren. . ' V- 0. Italien. • Der „Sortiere della Sera'-Mailand meldet aus Genf,- daß die Debatte im österreichischen Nationalrate in den Kreisen des Völkerbundes groges Interesse hervorgerujen

. habe, betont aber, daß die zwischen Italien und Oesl,erreich strittige Frage nicht Gegenstand einer juridischen Debatte vor dem Völkerbund werben körme. Oesterreich, habe in Genf Sympathien, da es sich dort stets korrekt benommen, habe, aber diese Sympathien würden leiden, falls Oester reich den Völkerbund in einer Frage befassen sollte, die' völlig außerhalb seiner Kompetenz liege. 7. Schweden. Daß Südtirol zu den ernsten Fragen der europäischest'; Friedenspolitik gehört, davon dürsten wohl die«.meisten

ist und als solche vom Völkerbund zur Behandlung auf-: genommen werden -kann. Der Raum gestattet nicht, eine Darlegung der völkerrechtlichen Gründe, auf die hin ein '' Llppell an den Völkerbund erzwungen werden kann; hier kann nur auf die Bestimmungen der Konstitution des Völker bundes hingewiesen werden sowie auf die Mantelnote . Clemenccaus vom 2. September 1919, in der auf die. Einwendungen der Oesterreicher gegen die Zerstückelung : Tirols geantwortet wird. Sir Willoughby Dickinson' sagt in. seiner Untersuchung

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.05.1936
Physical description: 6
und mit allen seinen Kräften ver teidigen wird.' Gegen die Politik Edens London. 15. Mai. Premierminister Baldwin wählte den Jahres kongreß der Konservativen Frauen-Organisation Englands dazu, um ein umfangreiches, aber in sehr allgemeinen Wendungen gehaltenes außen politisches Glaubensbekenntnis abzulegen. Die Versammlung fand in der riesigen Albert Hall statt. Baldwin erklärte, daß wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völkerbundes die Mitglieds staaten etwaige Aenderungen im Völkerbund er- wägen müßten, und, gab

der Hoffnung Ausdruck, daß jede Aenderung, durch die solche Nationen, die heute noch außerhalb des Völkerbundes stehen, zum Eintritt in den Völkerbund bewogen würden, aufrichtig geprüft werde, damit der Völkerbund endlich zu dem gemacht werde, was er von Anbe ginn hätte sein sollen, nämlich ein universaler Völkerbund. Der Ministerpräsident kam dann auf den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundssatzung zu sprechen und stellte hiezu fest, daß aus dem Fehlschlag eines ersten Versuches nicht der Schluß gezogen

mit der Durchführung von Sühnemaßnahmen und sagte hiezu u. a.: Die Sühnenmaßnahmen werden wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen, solange nicht die in Frage kommenden Länder das Risiko eines Krie ges eingehen wollen. Tatsächlich seien militärische Sühnenmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Sicherheit und könnten, auf längere Eicht gesehen, nicht vermieden werden. Eine der Fragen, die geprüft werden müßten, sei die Durchführbarkeit automatischer Sanktionen Das bedeute Bekehrungen in den Völkerbund

die Sanktionen gegen Italien aufheben. Sie können keinen Nutzen bringen, werden sie aber fortgesetzt, so können sie zum Kriege führen. Lord Stonehaven führte aus, doiß der Völkerbund Schisf bruch erlitten habe, doch dies dürfe nicht der eng lischen Aktion in die Schuhe geschoben werden, son dern beweise nur die Notwendigkeit einer Völker bundsreform. Sowohl Großbritanien als auch Äbessinien hätten aus ihrer Zugehörigkeit zum Völkerbund nur Schaden schabt. Es wäre für Äbessinien viel besser

gewesen, wenn der Hoare- Laval-Vorschlag durchgedrungen wäre. Allen Rednern erwiderte der Staatssekretär Stanhope. Wenn der Völkerbund, sagte er, in sei ner letzten Sitzung die sofortige Aushebung der Sanktionen beschlossen hätte, so wäre dies eine un gerechtfertigte Uebereilung gewesen. Auch er gab die Nützlichkeit einer Reform des Völkerbundes zu. Cm neuer Riß im Genfer Bau Guatemala verläßt àen VSlkerbunà ' - Gi-N'5 15 Mài. Vie Regierung von OWànala hat dem Sekre tär der Senser tiga mitgeteilt, daß sie de« Völ

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 31.05.1935
Physical description: 6
. Die anderen europäischen Mächte können ihm deswegen keinen Vorwurf machen. Sie haben die Pflicht, sich dessen zu erinnern, was sie selber da und dort vor mehr oder weniger Jahren gemacht haben. Um einen Vorwurf gegen Italien zu erheben, wüßte man wirklich nicht, wer den ersten Stein gegen Italien werfen könnte. Der einzige Unter schied von damals und heute besteht in der Tat sache, daß es heute einen Völkerbund gibt, , dem auch Abessinien angehört. Doch der Völkerbund befindet sich in der absoluten Unfähigkeit

Heim begonnen werden. Als der Völkerbund bei seiner Gründung in Genf das am Quai Wilson gelegene Hotel Natio nal für seine Zwecke ankaufte^ wurde mit der Kantonsregierung die Vereinbarung getroffen, daß im Jahre 1S3S das alte Völkerbundpalais, wenn es der Völkerbund wünschen sollte, vom Knton Genf übernommen werden müßte. Bei die ser Gelegenheit wurde auch gleich die Verkaufs summe ausgemacht und angenommen. Sie beträgt nicht weniger als 4 Millionen Schweizer Franken — zirka 16 Millionen Lire

sind wieder Kaffeehäu ser wurden, so wird aus dem alten Genfer Hotel National nach Uebersiedlung des Völkerbundes wieder ein Hotel. Die voin Kanton Genf zu bezahlende Summe bedeutet für den Völkerbund nur einen kleinen Zu schuß zu den Baukosten sür das neue Palais, die sich bescheiden geschätzt auf 220 Millionen Lire belaufen dürften. Für das elegante Hotel Natio nal auf dem Quai Wilson, das in Friedenszeiten ein beliebter Aufenthaltsort der gekrönten Häup ter Europas und Indiens war, ' wurden bei der Uebernahme

durch den Völkerbund 22 Millionen Lire bezahlt. Die HoteUeitung war überglücklich als der Quartiermacher des neugegründeteu Völ kerparlaments Sir Eric Drummond den unter zeichneten Scheck auf den Tisch legte. Das Haus stand nämlich vor dem wirtschaftlichen Zusammen bruch. Man hatte das Haus von Grund auf neu renoviert und mit prächtigem Mobiliar ausgestat tet. Dabei hat sich die Leitung, wie es bei solchen Anlässen immer wieder vorkommt zu stark enga- National heißt und das Absteigquartier der deut schen

Kubikmeter Beton wurden verwendet und die Sockelplatten sür die histori schen Couloirs und Wandelgänge haben cine Ge samtlänge von 22 Kilometer. Eine einzige Fassade des Hauses mißt 2.5 Kilometer und der soeben vollendete große Konferenzsaal hat einen Luft raum von 23.000 Kubikmeter. Immer wieder er giert. Die Einrichtungen, die vom Völkerbund zählen die Genfer Blätter den Einheimischen und nicht benötigt wurden wie Badewannen, Barses sel, Kartentische wurden an das Hotel Metropol verkauft, das Kit

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Volksrecht
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Page 2 of 6
Date: 10.06.1921
Physical description: 6
wir zu keinem Äträglichen Verhältnis und noch weniger zum lanbeszeitlichen Verantwortungs- und Volks gefühle l Die gestrige Verdrehung des „Tiroler' mahnt uns ebenfalls neuerdings zu grösster Vorsicht. v,.- Nr. 68 Vormachtstellung der Gntentelänöer so /gross, dass/bom Völkerbund, nu^dänn gerechte -Massnahmen zu erwarten sind, wenn'-eine > umfassende Vstlkerversöhnung^plahge- griffen hat/, .. . . - „Denn alle Schuld röcht sich auf Erden.' Vor einigen Monaten wurde in einem Vorort Groß- berlins auf öffenllicher Straße

nur jene Partei hat. Aussicht/auf Erfolg, welche die nötigen Geldmittel zur Verfügung hat. ° Wir fordern nun alle Organisationen, Parteigenossen und Freunde auf, im ganzen Sande eine durchgreifende, unablässige Propaganda für die Stärkung des Wahlfonös einzuleiten. Bei allen passenden Anlässen, bei Versamm lungen- und Sitzungen, bei geselligen Veranstaltungen und Ausflügen, in der Werkstatt unö im Gasthaus, immer und überall sammelt' Der Völkerbund macht wieder von sich reden. Nicht etwa in dem Sinne, dass

er eingreifen würde in das oberschlesische Unrecht, Ordnung schaffen möchte in der Welt, oder gar endlich ernsthafte Versuche unter nehme, der Menschheit wirklichen Frieden zu. bringen, das sind alles Probleme, die der Völkerbund niemals lösen wirb. • Aber unstreitig hat der. Völkerbund doch bas Be dürfnis, von sich reden zu machend Man hat in Genf anscheinend selber das Gefühl, dass' es nichts Verhäng nisvolleres gibt, als wenn kein Mensch mehr von einer Sache spricht, die doch immerhin

' ein erstrebenswertes Menschheitsziel sein sollte. Nichts tötet so.sehr wie das stille In-Vergessenheit-Geraten, unö so ist den Völker- bunbsvätern noch weit lieber, man lache, spotte über^ den Völkerbund, als dass man ihn überhaupt nicht mehr er wähnt. Unö nun^ist öas Mittel gesunden worden, die „Welt an das Dasein eines Völkerbundes zu erinnern'. Bei den hohen Gehältern, kostspieligen Aepräsentations- spesen usw. befindet sich der gute Völkerbunösrat in steten Finonzschwulitäten. Und da man Heutigestagsum so mehr

Telegramme, Sprüche, Briefe, Programme-und Erklärungen in die Welt hinaussenden muss, je weniger wirklich Positives geleistet wird, weist die.Rechnung des Völkerbundes allein .50.000 Goldfranken an Post- unö Telegraphenspesen. auf. Die Herren vom Völkerbund möchren nun mit der Schweiz ein Abkommen treffen,: dass der Völkerbund besondere, nur für ihn gültige Marken einführe, was auch als ein „ausgezeichnetes Mittel be trachtet wird, die Welt wieder an den Völkerbund zu errinnern

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