jeder Einzelne auH voller Ueber zeugung oder aus collegialen und anderen- Rücksichten seinen Namen Unter das denkwürdige Schriftstück setzte: die Frage, welche hier am nächsten liegt, ist die: Hat eine Universität überhaupt daH Recht; über, ein ausgesprochenes Dogma noch zu Gericht zu sitzen und haben Laien zu entscheiden, ob ein Concilium die nöthigen Bedingunzen erfülle und Eigenschaften besitze, oder nicht, Nach jeder Richtung muß y»it einem ganz entschiedenen Nein geantwortet
werden, und man kann- nur über die Anmassung staunen, mit welcher die- Herren Juristen» Philosophen und Botaniker über Papst und Kirche abzuurtheilen sich? unterfangen. ES ist freilich^ ein, offenes Geheimniß, daß dib zum. Schutze und zur Verherrlichung, der katholischen. Religion gegründete. Universität Jngolstadt-LandShut-München nun ganz in. den Händen, der kirchenfeindlichen Richtung ist, daß ferner ein Mtramontaner absolut-, gar nicht mehr auf einen Lehrstuhl hoffen darf; daß trotz aller gegen-, seitigen Versicherungen
der jeweiligen: Cultusminister die Universität» bereits in den Händen des FreimaurerbundeS sich befindet^ allein nicht minder unläugbar ist. daß die ganze Opposition der sogenannten^ katholischen Professoren erst durch. Döllingers. seinerzeitiges Auftreten? einen gewissen Nymbuß,, j?» eine scheinbare Berechtigung, erhalten hat. DWngerS Ansehen war und ist zu groß, sein Einfluß bei. Hofe viel ZU- bedeutend,, sein? wissenschaftlicher Ruf viel zu verbreitet, als daß sich die tirchenfeindliche Partei
höchst trauriges Vorkommm'ß, daß die .überwiegende Mehrzahl der katholischen Professoren einer stiftungsgemäß katholischen Universität dem Papste und der Kirche den Gehorsam kündet, und zwar in einer Weise, die ächt — professorenmässig ist. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß vom Cultusministennm gegen die Unterzeichner des Pro testes in keiner Weise wird eingeschritten werden, und die kirchliche Behörde ist diesen „Männern der Wissenschaft' gegenüber längst macht los; aber die Eltern
haben hier noch eine, wenn auch indirekte Macht, indem sie ihren Söhnen den Besuch einer Hochschule verweigern, deren Professoren entweder Akatholiken oder abgefallene Auchkatholiken sind. Die Universität München verfolgt von Jahr zu Jahr mehr antikathalische Tendenzen und sind die Träger dieser Richtung noch lange nicht am Ziele ihrer Wünsche angekommen. Es ist bezeichnend genug, daß der alte Freimaurer Bluntschli seiner Zeit den Antrag stellen durfte, daß' das Universitätswappen, in welchem sich die heil. Jungfrau als „seckes