„Reichen die Murrgänge bis an die Spitze des Horn,. Dann ist Toblach und Waalen verlor'«.' So lautet eine alte Vorhersagung. Ist diese prophetisch, so mögen die Toblacher bald ihr Testament machen, denn das Gebirg ist jetzt schon beinahe bis auf seinen Scheitel durchfurcht. Den Namen Toblach leiten die Wortforscher von Doppelach ab, indem diese Gegend zwei Quellenflüsse, die Rienz und die Drau in entgegengesetzter Richtung durchziehen., Nach altdeutscher Mundart, wurden die Flußwasser nämlich
mit dem Namen Ach bezeichnet. Toblach, eine Pfarre mit 1218 Seelen, war schon sehr früh bewohnt und Hatte nach Stafflers Behauptung schon im 9. Jährhundert einen eigenen Seelsorger. Die gegenwärtige Pfarrkirche wurde 1769 aufgeführt. An der Kirchenmauer ist ein Grabstein eingesetzt, der einen Mann mit einer Kette zeigt. Es ist das Grabdenkmal des Richters Christoph Herbst von Toblach, der 1500 auch Herbstenburg erbaute. Unter diesem Richter soll in dem Gefängnisse des Gerichtshauses ein Arrestant ganz
in Vergessenheit gekommen fein. Als man später die Leiche deS Verhungerten auffand) so habe das, so erzählt man,' den Richter so ergriffen, daß er mit seiner Frau zur Buße nach Rom gewallfahrtet ist und Zeit seines Lebens eine Kette um den Hals trug. ' Die Station Toblach ist der höchste Punkt der Pusterthaler Eisenbahn. Aber kehren wir wieder nach Maistatt zurück, um von der Höhe auH wie aus dem Vogel-Perspective, das Toblacher Feld, mit dem was drum und dränhängt, zu übersehen. Das obengenannte gefahrbe
drohte Dorf Waalen (209 Seelen) sieht hinter Toblach aus dem Tobel. unter dem brüchigen Pfannhorn hervor. Der Gebirgsrücken, der sich nordöstlich von Toblach hinabzieht, heißt der Haselsberg. Oestlich, 5/z Stunde von Toblach auf dem Toblacherfelde, das sich hier in einer langen Fläche ausdehnt und in der Weite '/g Stunde mißt, steht die Kapelle zu Larschach, in artiger Rundform gebaut. Sie bezeichnet die Siegesstätten, wo der Bojoaren-Herzog Garibald mit seinen tapferen Mannen den unruhigen Slaven
wir nun von Maistatt herunter und versetzen wir uns, ehe der Train uns von der Station Toblach weg nach Jnnichen führt, zum Toblacher Kreuz hin, das in der Mitte der Wasserscheide zwischen dem adriatischen und dem schwarzen Meere steht. Davon im nächsten Briefe. Csrrespondenzen. Brixen, 7. Märzi Das neueste Stück des „Brixner Diözesan- blatteS' enthält auch das' päpstliche Breve den „allgemeinen deutschen Cäzilien'Verein' betreffend,^ und die Statuten des Eäcilien»Bezirks- ^Diözesan)-Vereines Brixen: Das Höchw