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Unterinntaler Bote
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Page 15 of 20
Date: 01.11.1912
Physical description: 20
nachgerade zur Qual. Sie beschloß, in den Stall zu gehen. !Kaum hatte sie die Tür in der Hand, als sie auch schon vom Sturm erfaßt wurde. Das war ein Brausen und Toben, als wenn alle unsichtbaren Geister losgelassen seien. Die paar Schritte bis zum Stall legte sie wie in einem Wirbel zurück; der Sturm blähte ihre Kleider auf und riß ihr die schwarzen Haar strähne wild durcheinander, daß sie ihr das Gesicht peitschten. Die Lust war erfüllt von einem Pfeifen und Heulen; droben in den Föhren

auf den Hängen der Alp brauste und krachte es, daß man wohl hörte, wie alte Baumriefen wieder zersplittert wurden. Nun hatte sie die Stalltüre erreicht und klinkte sie auf, mußte sich aber mit Gewalt dagegen stemmen, denn der Sturm hatte sich ihrer wieder bemächtigt. Der Sepp sprang ihr zu Hilfe. „Es gibt ein Wetter." Schweratmend preßte sie die paar Worte heraus und strich sich die wüsten Haare aus dem Gesicht. Die Laterne verbreitete nur ein schwaches Licht; aber Gretli sah doch, daß des Aloys Gesicht

, Gretli." „Laß mich hier, es ist in der Hütte so un heimlich; mir ist bang." „So bleib." Der Sturm nahm noch immer zu; das brauste und tobte und riß an dem Dach des Stalles, daß man glaubte, es stürze gleich den Föhren krachend zusammen. Immer un ruhiger wurde auch das Vieh; die jungen Stiere rissen wie wütend an den Stricken und stampften mit den Beinen den Boden, daß der Stall dröhnte. Langgezogene, heulende, pfeifende Töne durchschnitten die Luft; jetzt zuckten auch grelle - 347 - Blitze

durch die Finsternis; der Donner rollte, von den Bergen kani ein vielstimmiges Echo. Und die Gewalt des Sturmes ivurde noch immer größer. Gretli hielt sich an einem Balken fest, schreckensbleich; das Grausen über kam sie, denn so etwas Fürchterliches hatte sie noch nie erlebt; sie vermeinte, daß ihr letztes Stündlein gekommen sei. Die Aufregung der Tiere wuchs. Der Sturm riß ein gewaltiges Stück vom Dach; durch die entstandene Oeffnung brauste er nun in den Raum; die Laterne erlosch, ttefe Finsternis

, die nur durch die niederzucken den Blitze grell für einen Augenblick unter brochen wurde, umgab alles; dann stampften die Tiere noch wilder, ihr Brüllen war gleich dem Toben des Sturines. x „Gretli, festhalten, stehenbleiben!" schrie der Aloys durch das Brüllen und Toben. „Keinen Schritt vorwärts oder rückwärts. Dort hin ten ist das Dach offen." Das Brausen nahm noch immer zu; Blitz auf Blitz fuhr hernieder, die Luft erdröhnte von den gewaltigen Donnerschlägen. Nun riß der Sturm die Stalltüre auf; die schlug

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.01.1914
Physical description: 8
Bürgermeister Ober huber die Sitzung. „Wieder eine rote Verleumdung." Aus Bozen tvird geschrieben: Unsere Feststellungen, daß der vom christlichsozialen „Tiroler" zum Sozialdemokraten gestempelte frühere Redakteur des „Korrespondent", Wxhäuser, kein Sozialdemokrat, sondern ein Geg ner der Sozialdemokratie war, daß aber zur selben Deit in Wien ein Ehescheidungsprozeß ausgetragen wurde, bei welchem der christlichsoziale Landesaus schuß Sturm eine große Rolle spielte, hat den „Tiro ler" in Harnisch gebracht

. Nach seiner altbewährten Manier schreibt er unter dem Titel „Wieder eine rote Verleumdung", daß alles unwahr wäre, was wir 'über Sturm geschrieben. Ueber unsere Feststellung, daß das christlichsoziale Blatt in puncto Rexhäuser frech gelogen habe, geht es stillschweigend hinweg, .möchte aber gar zu gern in der Sturm-Affäre sei nen schmutzigen Schnabel wetzen. Das Blatt zetert: „Die sozialdemokratische „Volkszeitung" beschuldigt den christlichsozialen Landesausschuß Sturm in Wien des Ehebruches. Diese Beschuldigung

hatte der Be amte August Wagner in Wien gegen Sturm erho ben, und zwar auf Grund der Angaben eines noto rischen Trunkenboldes. Selbstverständlich stürzten sich die Juden- und Sozialistenblätter wie Hyänen auf diese „Beute" und nagten hungrig daran hetmm, aalt es doch, nicht bloß einem christlichsozialen Man- oatar, sondern mit diesem zugleich auch der christlich- sozialen Partei selbst eins zu versetzen. Nun hat "Landesausschuß Sturm schon zur schweren Beschuldi gung Stellung genommen und in der „Reichspost

bleiben werde, wacker darauf los A verleumden." Also wäre die Sache erlogen. Wir hätten ja darüber schon früher schreiben kön nen, haben es aber unterlassen, so wie auch die „Ar beiterzeitung" nur unter dem „Gerichtssaal" von der Affäre Notiz genommen. Weil aber der „Tiroler" einen Nichtsozialdemokraten mit dem durchgegange- neu Weibe eines andern uns anhängen wollte, haben wir den Christlichsozialen Sturm als Beispiel her- angezogen. Nun will der „Tiroler" uns der Lüge Und Verleumdung zeihen

. Es ist ja sehr leicht, alles, was wir schreiben, als unwahr hinzustellen, und spe ziell der „Tiroler" besitzt in diesem Fache Routine. Aber man gestatte uns doch die Frage: Warum hat der christlichsoziale Landesausschuß Sturm diejeni gen Blätter, welche ihn als Teilnehmer an der Ehe scheidungsaffäre bezeichneten, nicht geklagt? Warum sucht er nur amtliches Material zusammen? Wir finden den Klageweg, um die angegriffene Ehre zu reparieren, viel erfolgreicher. Aber in Wien ist das Sammeln von amtlichem Material

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 4
Date: 19.05.1918
Physical description: 4
legten, und fast im selben Augenblick erhob sich in den höheren Luftschichten bereits der ' Sturm. Tr sprang gegen die Flügel, und die Gestänge pfiffen laut und drohend. Das Flugzeug kippte, eine Sekunde lang lag es fast senk recht, dann hatte Danneitberg die Verwindung gegeben uiid der Halberstädter stand wiederum horizontal. Dannenbergs eitiziger Gedanke war, den Rurs nicht zu verlieren. Aber der wind stand ihm entgegen und trieb ihn ab.. Nach etwa einer halben Stunde ließ der Sturm ein wenig

er über zwei Stunden gegen den Sturm gekämpft hatte, ließ er eine Rakete ab. Aber alles blieb drun- len still Dannenbergs Gedan ken verließen den Rampf und flogen zu Hilde und zu seinen Eltern. Für Sekunden zog noch einmal jenes bittere Gefühl gegen Geldern durch seine Seele, seine Hände krampften sich Hilde sehnte sich nach ihm, so wie er sich nach ihr, aber der Tod staiid zwischen ihnen. .. warum wollte Hilde nickt nach Gils kom men .... Jetzt mußte er sterben, ohne sie wiedergesehen

zu haben ... Tausende lagen drunten, was war im Rriege einer mehr oder weniger..» Die Wellen riefen -., Und der Halberstädter senkte sich tiefer und tiefer und ließ sich auf die brausenden Wellen nieder. Daimenberg gab von neuem eine Rakete auf. Aber wieder wartete er umsonst auf Hilfe... Verloren.. , 1 Warum war er ausgeflogen, trotzdem Sturm in Aus sicht war. Noch einmal-erhob sich der Halberstädter in der Dunkel heit der Nacht von den Wellen und gab in der höhe eine Rakete ab. Zuckend lief sie diirch den Sturm

. Diesmal wurde das Signal von einem deutschen Minen- bool bemerkt, das wegen eines Maschinendefektes auf See zurückgeblieben war. Ls antwortete durch ein Raketensignal, Der junge Flieger sah den fernen zitternden Lichtschein wie eine Erlösung, auf die er nicht mehr gehofft hatte. wiederum zuckte darauf die Rakete des Halberstädters in hohem'Bogen durch den Sturm, dann ging das Flugzeug von neuem iiieder. Er vermochte jetzt nicht mehr zu steigen, das Benzin war zu Ende. Aber noch während Dannenberg

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Tiroler Post
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Page 8 of 20
Date: 12.04.1912
Physical description: 20
er nur die lakonische, von einem verächt lichen Achselzucken begleitete Antwort: „Sie gefiel mir, ich nahm sie mit, um sie zu ermorden." Wetterkatestrophen. Der Sturm im Semmeringgebiet. Mürzzuschlag, 9. April. Schon seit mehr als acht Tagen wütet in der ganzen Gegend ein hef tiger Sturm. Besonders verheerend war derselbe in der Nacht zum Sonntag. In den Gemeinde waldungen wurden über 500 starke Bäume entwurzelt oder geknickt. Ein Waldteil von mehreren Hektar wurde v o l l st ä n d i g ver nichtet. Der Schaden

, den viele Bauern er leiden, ist sehr groß. Sehr schwer litten die Bauern auch auf den Höfen. In einem Bauern hof wurde ein leichtes Sommerhaus vom Sturm auf das Dach des Wohnhauses vertragen. In einem andern Hofe wurde der halbe Kuhstall zerstört. In Steinhaus wurde das Dach des Elektrizitätswerkes abgetragen, ebenso das Dach des Neubaues Ledwina in Steinhaus. — In Spital am Semmering wurde auf der Kirche das Turmkreuz mitsamt Metallkugel herabgeschleu dert. Das Kreuz fiel in die Tiefe. Die Metall kugel

blieb auf dem Turme hängen. — In Neunkirchen hat der Sturm vyn einem in der Station stehenden Waggon das Dach weg gerissen. Dächer und Schornsteine wurden zer stört, Fenster zertrümmert und im Föhrenwald zahlreiche Bäume entwurzelt. Wien, 9. April. Hier hat der Sturm vom Dache der Alt-Ottakringer Pfarrkirche ungefähr 5000 Ziegelsteine herabgeschleudert. Ueberfchwemmungen in Galizien. Lemberg, 10. April. Das Hochwasser des Dnjester überschwemmt die Ortschaften Dubowce and Halicz, wo auch der Bahnhof

. Schwere Stürme, Schiffsuufalle und Hoch wasser. Berlin, 10. April. Aus allen Teilen des Rei ches treffen Sturmnachrichten ein. Besonders stark hat der Orkan in Schlesien gehaust. Berlin, 9. April. Ueber die beiden Festtage haben sich hier mehrere Unglücksfälle ereignet. Besonders am ersten Feiertag, als der Sturm zu nahm, kenterten zahlreiche Boote. Auf dem Müggelsee allein schlugen acht Sportboote um; die Insassen konnten sich durch Schwimmen retten. Auf dem Langensee forderte das Kentern

. Die Stürme der letzten Tage haben in den Waldungen des Riesen- und Jsergebirges großen Schaden angerichtet. Zehn tausende von Fe st metern Hochwald sind niedergebrochen. Aus Gottesberg wird gemeldet, daß die furchtbaren, zuweilen or kanartigen Stürme im Waldenburger Bergland ungeheuren Schaden anrichteten. Die Straßen in Gottesberg waren am Sonntag mit Fensterscheiben von Auslagen wie übersät. Auch den Forsten ist durch den Sturm unermeßlicher Schaden zugefügt worden. Starke Bäume, na mentlich im Gebiete

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Tiroler Grenzbote
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Page 12 of 16
Date: 30.12.1911
Physical description: 16
windgeschützten Raum und warteten bis der Zug endlich rasselnd und schnaubend herankam. Wieder stieg niemand aus. Nur der Posttoni über nahm seine Packe und watete brum mend fort. Niemand hatte die Kin der bemerkt, die sich nun scheu und ängstlich dem Ausgange zu drückten. Stockfinster war's dort, denn der Sturm hatte schon längst die Laterne verlöscht. „Da Vata is halt Wieda net kein mal" klagte 's Kathei und ging vor an. Es versuchte wohl in des Posttoni gewaltigen Trittspuren nachzutappen

. „Leicht kimmt er morgn!" tröstete 's Lisei und wollte der Schwester nach hüpfen. Aber das ging nicht so leicht und 's Nannei, 's Rudei und 's Friedei, die blieben vollends stecken und suchten sich an den größeren fest zuklammern. Ta halfen sie mm wil lig wieder alle zusammen und lang sam, ganz langsam kamen sie vor wärts. Furchtsam drückten sie sich auf ein Häufchen zusammen und kämpften wacker Schritt um Schritt durch Sturm und Schnee. Aber bald hatten sie jede Richtung verloren. Durch Finsternis

in ein samer Weite. Aber . auch den Stoffl hatte die Nacht mit Sturm und Schnee un liebsam überfallen. Doch er kannte ja Weg und Steg in seinem Heimats tale ganz genau, wenigstens meinte er's. Zu dieser Stunde hatte er sich schon daheim geträumt. Nun stapfte und watete er noch immer zu, aber es kam kein Ziel. Da fiel's ihm auf. Wohl an zwei Stunden mußte er schon irre gegangen sein. Kein Licht, kein Orien tierungszeichen grüßte durch die wilde Nacht. Bleierne Müdigkeit befällt ihn. Nur die Angst treibt

ihn weiter. „Dort — dort — dort huscht es weiß und gespenstisch — der Tod ist's — der.weiße, kalte Tod." Entsetzen packt ihn. Verzweiflung peitscht seine letzten Kräfte an. Vorwärts, nur weiter, wei ter, nur hier, jetzt nicht umsinken. Da hielt der Sturm einen Augenblick inne. „Was war das?" Klang da nicht .etwas, wie ängstliches, schmerz liches . Weinen aus Kindermund?" Immer deutlicher hörte er die Kin derstimmen. Vor Erschöpfung schwit zend, arbeitete er sich dem Schall ent gegen. Dort — gar nicht mehr weit, schien

größeren nun heulend zur Antwort. Da ward es dem Stoffl plötzlich so eigen zumute, wie Schwin del befiel's ihn. Er tastete nach den Köpfchen der Kleinen, als wollte er sich daran sesthalten. „Das sind ja seine Kinder, seine Kinder, die ihn errettet aus Sturm und Not." Mit verzweifelter Anstrengung reißt er die beiden Kleinsten vom Boden auf und nimmt sie in seine Arme. Aber wo hin jetzt — wohin? Da tönten mit einemmale, ganz nahe fast, die Christnachtsglocken durch Sturm und Schnee. Das hörte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 26.01.1912
Physical description: 8
Seite 6 Volks-Heilung Freiing den 26. Jänner Nr. 21 ten, bezw. von Bekannten empfohlenen Personen ge genüber — so sah Frau Sturm, an die Herr Sturm den Unbekannten gewiesen hatte, keinen Anlaß, ihm seine Bitte zu verweigern, zumal sie von der Ansicht geleitet war, der Unbekannte sei ein Bekannter eines ihrer Söhne. Da die Uniformstücke des Herrn Sturm sen. für den Unbekannten, der ein sehr siche res Auftreten hatte, zu klein waren, so gab sie ihm das erste passende Uniformstück, das ihr gerade

in die Hände kam. Es war dies ein neuer Waffenrock des Postaushilfsdieners Max Sturm. Auch eine Mütze des Herrn Sturm sen. erhielt der Unbekannte, der der Frau Sturm mit einer gewissen Aufdring lichkeit eine Entschädigung für ihr Entgegenkom men aufnötigen wollte. Diese lehnte aber dankend ob. Die Uniform, welche der Unbekannte erhielt, wurde bis heute nicht zurückgestellt und es ist außer Zweifel, daß der Entleiher mit dem Täter identisch ist. Herr Sturm setzte auch sofort nach Bekanntwer den des frechen

Postschwindels die Vorgesetzte Be hörde in Kenntnis dieses Vorfalles. Die Konfrontation der Frau Sturm und deren Tochter, welche ebenfalls Zeugin dieses Vorfalles war, mit dem der Tat verdächtigen Hofmacher ver lief für diesen günstig. Mutter und Tochter geben in Uebereinstimmung an, daß sie den Hofmacher nicht für senen Unbekannte halten, wenn er auch eine ziemliche Aehnlichkeit damit habe. Sie beschrei ben diesen ferner als etwas größer, anscheinend dem Mittelstände angehörig, bekleidet war er vermutlich

mit einem gelblichen Hemd mit roten Streifen mit Stehkragen, brauner Hose und einem langen, dunk len Wetterkragen. Als besonders auffällig bezeichnet Frau Sturm, daß dem Unbekannten der Waffen rock an den Aermeln zu kurz war. Der Unbekannte hatte auch blank geputzte Schuhe an, die sich anschei nend in gutem Zustande befanden. Mag auch eine lange Reihe von Umständen für die Schuld Hofmachers sprechen, so ist auch wieder eine stattliche Zahl von Umständen vorhanden, welche Hofmacher entlasten. So kam eine Reihe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 20
Date: 23.12.1911
Physical description: 20
Vorstehendes wieder ein Zeugnis. Aber eines hat dieser traurige Fall der Oeffent- lichkeit klar und deutlich aufgezeigt. Diese Anstal ten haben nur den Zweck, aus den kleinen Kindern willenlose Arbeitssklaven heranzubilden, den Bauern unentgeltliche Arbeitskräfte zu Iieferiu Und der 12jährige Markus ist diesem klerikalen System zum Opfer gefallen . . . Arbeiter, Genoffen! Vertreibt die arbeiterfeindliche Presse aus eueren Wohnungen! Was gibt es Neues? Der Sturm der vorgestrigen Nacht. In der Nacht

vom Donnerstag auf Freitag herrschte in ganz Westeuropa ein gräßlicher Sturm, der in verminderter Gewalt noch bei un verspürt wurde. Ueber die Sturmschäden erhalten wir fol gende Telegramme: Karlsruhe, 23. Dez. Seit vielen Stunden wütet im Schwarzwald ein orkanartiger Sturm, der im Hochwald schweren Schaden anrichtet. In folge des starken Regens sind die Bäche ange schwollen. B r e st, 23. Dez. Am Strand sind zahlreiche Ueberbleibsel von gescheiterten Schiffen ange schwemmt worden

. Bis jetzt ist es noch nicht mög lich gewesen, die Namen der betreffenden Schiffe festzustellen. Man glaubt, daß sich unter den ge- strairdeten Schiffen auch der dänische Dampfer „Freya Turo" befindet. Wahrscheinlich ist die Mannschaft dieses Schiffes umgekommen. Auch aus Havre werden Schiffsunfälle gemeldet. So strandeten zwei Fischerboote, doch konnte die Be sä' bis auf zwei Mann aerettet werden. Paris, 23. Dez. Der Sturm hat nicht nur in Baris, sondern auch in allen Provinzen mit äußer ster Heftigkeit gewütet

und in allen Teilen des Lan des ^'wßen Schaden angerichtet. Alle telephoni schen Verbindungen mit Berlin, London, Frank furt, Rom, Mailand und Genf waren gestört. Auch der Telegraphenverke^" war viel^ch unterbrochen. Besonders großen Schaden hat das Unwetter an der Küste angerichtet. Auf der Höbe von Quessant ist ein Schiff gesunken. Meh^re Rettungsboote wur den ausgesandt, konnten aber keine Hilfe bringen. Auch ein kleines Schiff ist mit Besatzung bei La- rochette im Sturm unteraegangen. Zwischen dieser Stadt

und der Insel Re ist jede Verbindung unter brochen. Im Marinedepartement sind mehrere Häuser eingestürzt. Im Departement Gironde wurden an manchen Stellen Bäume entwurzelt. Im Seine- und Marnedepartement befürchtet man Überschwemmungen. Sturm und Unwetter dauern noch an. Großer Schaden wurde an den Flieger schuppen in Etampes angerichtet. Mehrere Schup pen sind zerstört worden, so daß die Apparate jetzt dem Unwetter ausgesetzt sind. In der Vleriotschule wurden fünf Apparate vernichtet, von denen vier

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 28.11.1915
Physical description: 8
&citc 2 „üroler Wastl" $r. 82] Aus der Jsonzo-Schlachl. (Line sehr anschauliche Schilderung der ^sonzo- kämpfe der ersten Novembertage erhält die „Kölnische Zeitung" aus dem Kriegspressequartier. Darin wird zunächst das wahnsinnige Artilleriefeuer der Italiener beschrieben, das einem Maschjnengewehrseuer aus Ge schützen glich. Dann heißt es weiter: Die Oesterreicher erwarteten den Sturm in ihren Deckungen, die schon die erste Isonzoschlacht zunichte gemacht hatte, die aber doch nicht bezwungen

. Die Leuchtraketen steigen abermals auf, der Scheinwerfer wandert aufs neue. Das Trommelfeuer wird wiederum Granatenmaschinengewehrfeuer, bricht jählings ab: der zweite Sturm kommt an. Die Bersaglieri krochen wieder aus den Deckungen. Jetzt waren auch Alpini dabei. Sie waren so drauf gängerisch wie früher. Einmal kamen sie wirklich bis an die Gräben, einmal brachen sie sogar ein. -Aber das E-piel von Podgora wiederholte sich. Von rückwärts hörte' man kurze scharfe Hornstöße: die auspeitschenden, lapidaren

bis an die Gräben gegangen, sie kamen noch hinein: dort ergeben sich auf einmal 1500 Mann,, gleich mit den 120 Offizieren, die sie führten! Und in diesem atemlosen Ringen um Besitz und Sieg, in dieser bluttriefenden Auseinandersetzung über die Frage der stärkeren Nerven mischt die Groteske sich noch in die Tragik der Depression, die wieder den Sturm verlor. Noch zuletzt springt ein junger italienischer Offizier über den Grabenrand und drei Mann mit ihm. Ein österreichischer Leutnailt hält ihm blitzschnell

man, daß man einen Offizier vor sich hat. Sie sind weder niedergeschlagen, noch froh darüber, daß der Krieg für sie zu Ende ist. Sie sind gleichgültig. Sie sind zu Tode erschöpft. Vorn schon wieder Trommelfeuer. Und dann die ganze Nacht — ohrenbetäubend — Gewehrfeuer. Jetzt wagen sie den dritten, vierten, achten Sturm. Wenn sie jetzt herankriechen, sind die zerfetzten Körper ihre Kameraden, aus denen die Wärme flieht, die Fleisch hügel, vom ersten Sturm, bis zum achten Angriff die Deckung, die sie ein wenig schützt

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Unterinntaler Bote
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Page 16 of 18
Date: 04.03.1911
Physical description: 18
werden, so ist es beinahe vollkommen sicher, daß der angekündigte Sturm nach einer vor her ungefähr zu bestimmenden Zeit einttitt. Diese bewunderungs würdige Leistung, die unsre Großväter in ihrer Jugend noch für etwas ganz unmögliches gehalten haben würden, hat aber noch einen empfindlichen Mangel. Sie kommt nämlich nur den Schiffen zugute, die in oder nahe bei dem Hafen sind. Gerade dort aber, wo eine zeitige Sturmwarnung am notwendigsten wäre, nämlich auf offener See, waren die Schiffe für eine solche Mitteilung

. Zunächst toerden die Sturm warnungen von der Deutschen Seewarte an die Funkentelegraphen station Norddeich gesandt. Dann gibt diese sofort dieselbe Meldung dreimal hintereinander ins Meer hinaus und wieder holt diese Aktion später noch einmal in langsamem Tempo. Für die Oftseeküste geschieht dasselbe durch die Station Bülk. Jedes Schiff, das durch diese Apparate, ein solches Telegramm aufnimmt, hat nun die Pflicht, es durch optische Signale an die andern ihm begegnenden Schiffe weiter zu geben

die Warnung vor einem Sturm aus Nordwesten, ein f Kegel mit der Spitze nach unten Sturm aus Südweften, zwei Keg« mit der Spitze nach oben Sturm aus Nordoften und zwei Kegel mit der Spitze nach unten Sturm aus Südosten. Bei Nacht W! die entsprechenden Signale Punkt Strich, Strich Punkt, Punkt Strich Punkt Strich, Strich Punkt Strich Puntt. . 1 Um die Aufmerksamkeit der Schiffe bei Dunkelheit auf die, erfolgenden Signale zu lenken, wird zunächst mit dem gegen den j Himmel gerichteten Scheinwerfer ein Kreis

werden von diesem System einen groM Vorteil zu ziehen vermögen, da die an seiner Ausübung MM, beteiligten Fischereikreuzer ihre Signale auf etwa 50 Seemw^ werden verbreiten können, so daß die Fischerboote weit häufig» als bisher in der Lage sein werden, vor einem Sturm' beize'»'' einen sicheren Pforl aufzusuchen. I i Die €ifenbal)nunfälle in flmerika. Unter den zahlreichen Skizzen von Mark Twain findet sich ^ Fiktion einer Rede, die der berühmte Humorist auf einem FesM

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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 11.03.1917
Physical description: 8
<!!5g^Sf!^btK30iSoeaTC l «s(xs<x=<R380000oeooooooe3aex)ooc30cax=acoc30ogo^>ooc>ooe»x30C30ca3g5 4 74 * wagen, die mehrmals täglich zwischen der Station und dem Badeort hin und her fuhren, rollten auf der aüfgerveichlen Bandstraße vorbei, lieber öip meisten wagen war eine Art Dach aus Sacktuch ausgeipannl. aber es schützte die wenigen Reisenden nictn gegen die Regenströme, die der wind von der Seile. hereinpeitschte. 2Tiit vorgebeugien Köpfen kämpften sich die Pferde gegen den Sturm vorwärts

; das Mäher rann an ihren blanken Körpern hernieder. Auf dem Bock saßeii die Kutscher it^ ihren Gummimänteln, die Kragen über die Obren pochge'chlagen. dem jcblechten Metter mit phlegma tischer Gemülsrube trotzend. Gs war ein trostloser Anblick, diese lange Reihe von trie fenden Maaen. und die frierenden Menschen und Tiere. Karins Ge danken flogen wie der zu Beugt, mit dem gleichen un klaren Angstgefühl wie zuvor. Und doch wußte üe sa, daß Sturm und Reaen ihm nichts anbaben konnten. Gr iciß in Hinem

warmen Kupee unter Dach und Fach, wie sie selbst, und bis zu keiner Ankunft moraen >n Stockbolm konnte sich das Metter längst ver ändert haben. Morgen — moraen — ja. wer wsiir^ Marum araute sie sich so vor dem, was ' die Rächt bringen könnte? Mar es nur der Sturm der ihre Nerven so packte — oder war es die Vorahnung von einem bevorstehen den Unglück^ Sie zitterte so, daß ihre Zäbnr zusammenschl naen. plötzlich fragte sie sich. warum sie eigentlich hier auf der Veranda stand und nicht lieber

in das MobnZim mer ging, in dem Gardinen an den Fenstern hingen, und wo man den Sturm nicht so to ben hörte wie hier Nacd einer Oriflinal^ercdnung. am Meer. Sie konnte ja auch vielleicht die Lampe anzündcn und die Vorhänge zuziehen, obwohl es die hellste Zeit des Sahres war. Das Wohnzimmer war ein behaglicher Raum mit grün gestrichenen Holzmöbeln und hausgewebten bunten Teppichen. An den wänden hingen ein paar feine alte Kupferstiche in dunklen Rahmen. Auf dem Sims des weißen Porzellankamins stand

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Unterinntaler Bote
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Page 15 of 16
Date: 28.10.1911
Physical description: 16
und mit dem Futter nach außen wieder anziehen. Die Fahrt durch die Nordsee verläuft ruhig und friedlich. Als her Dampfer aber den Englischen Kanal verlassen hat, da machen sich bald die Vorboten des schlechten Wetters im Nordatlantischcn Ozean bemerkbar. Das Barometer fällt. Das Schiff beginnt in der hohen Dünung zu stampfen und zu rollen. Kaum ist die Küste aus Sicht, da braust orkanartiger Sturm da her. Sturzseen fegen über das Deck, der Wind heult und pfeift durch die Takelage. Gewaltige Wasserberge wälzen

zu suchen. Doch auf dem von den Wogen überfluteten Deck ist ein Aufenthalt für die un beholfenen Menschen nicht mehr möglich. Sie . würden dort Arme und Beine brechen oder von den Sturzseen über Bord gespült werden. Nur der Bootsmann und seine sturm gewohnten Ma trosen können in Oelzeug und langen Seestiefeln dem Unwetter an Deck trotzen, und sie dürfen nicht müde werden, die angsterfüllten Zwischen- dckkspassagiere immer wieder mit beruhigenden Worten in das schützende Zwischendeck hinunter zuweisen

Wieder ist es dunkle Nacht. Der Sturm tobt weiter, die See braust mit unverminderter Gewalt. Der Kapitän mit seinem Stabe und die Schiffsmannschaft sind auf dem Achterdeck angetreten, als die nach Seemannsbrauch in Segeltuch eingenähte Leiche zur Be stattung im Meere heraufgetragen wird. Alle entblößen das Haupt, der Kapitän spricht ein Gebet. Nur die sturmerprobten Seeleute sind Zeugen, als die tote Auswanderin in das nach Opfern brül lende Meer hinabgesenkt wird. Um ihrer eigenen Sicherheit willen durfte

man die Gefährten der Verstorbenen nicht auf das von Sturm und Wellen umtobte Deck kommen und der schaurigen Be stattung beiwohnen lassen. Am nächsten Tage hat der Sturm sich endlich ausgetobt. Luken und Türen werden geöffnet. Da stolpern sie wieder die steilen Treppen herauf, die Auswairderer, Männer, Weiber und Kinder Ver bog triefe -ripte 8 « ^gkh ist re jede ng der E u Graf Nähren wek. — stößler. Justiz: Zeorgi. Minister grund ier. — je Be- meldet rsleben eutsch- panien -n vor : neue, unsten

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 11.02.1917
Physical description: 16
Seite 4. Nr. 6. Eine Geschichte von R e i m m i ch l. (Nachdruck verboten.) Wir kamen nur langsam voran, und die Wan gen haben uns gebrannt, als ob wir Hautflecke darauf hätten. Dreiviertel Stunden weiter oben machte der Weg eine tiefe Biegung in den Graben hinein, wo uns der Wind nicht, mehr so stark zu setzte, und wir konnten wieder rascher ausschrei ten; auf der anderen Talseite aber jagten förm liche Schneewände dahin, und der Sturm dröhnte wie ein Donnerrollen. Je weiter hinauf

wir ge langten, desto dunkler wurde es. Nach und nach ging der steile Hang in eine sanfte Berglehne über, und jetzt schlugen uns abermals heftige Windstöße ins Gesicht. „Da irgendwo muß der Weg ins Gschlöß ab- zweigen", sagte ich. -„Das weiß ich nicht," entgegnete dumpf mein Begleiter, „kommen wir nicht bald auf die Höhe?" „Lang kann's nimmer dauern, wir sind vom Tauernhause schon vier Stunden auf dem Wege." Bald sollten wir spüren, daß wir uns auf dem Hochtauern befanden. Der Sturm setzte wieder rnit

' dich, renn', renn'!" — Aber renn' d u, wenn der Sturm wind dich wie mit eisernen Armen herhebt und dich mit Riesenkraft zurückschiebt. lieber eine Weile jammerte mein Begleiter: „Du, ich kann nimmer, ich mutz ein bißchen rasten." „Um Gotteswillen nicht," lärmte ich; „wenn du niedersitzst, kommst nimmer auf." „Es ist gleich, wir gehen doch zugrunde." „Halt' aus, halt' noch ein wenig aus," bat ich, „da irgendwo herum mutz die Tauern-Hütte sein. Wenn wir d i e finden, haben wir einen Unter stand." Ich nahm

." Vorsichtig tastete ich um den Schneehaufen herum; erst nach langer Weile fand ich den Ein gang und mußte die Tür mit Gewalt aufspren gen. Dann holte ich meinen Begleiter herein und spreizte die Tür mit einer Holzstange, die ich in der Finsternis erhaschte, wieder zu, so daß der Sturm sie nicht hereindrücken konnte. Einige Minuten blieben wir in dem finsteren Raume stehen und suchten uns die halberstarrten Hände zu erwärmen. Als ich die Finger etwas bewegen konnte, suchte ich mein Feuerzeug und brachte

darfst nicht reden, mein lieber Gill," tröstete ich, „weil wir g'rad' dem Sturm entronnen sind und eine Herberg' gefunden ha ben, jetzt kann's uns nimmer weit fehlen. Ich zweifle gar nicht an unserer Rettung." „Rettung oibt's keine; ich bin krank da hero ben auf dem Tauern, im Schnee und in der Kälte, stundenweit von allen Menschen fort. Auch wenn ich gesund wär', tät's nichts helfen. Wir gehen beide zugrunde, du und ich; es ist alles eitel, was ich vorhin gesagt habe, du kommst gar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 02.02.1918
Physical description: 12
unter dem Himmel. Mutter Sturm sang ihnen das Lied, und in sorgloser Lust rollten sie hinschimmernden Fernen zu . . . Der fin stere Tyrann jedoch, den Neid ob ihres Loses erfaßte, be schloß. ihre Freiheit zu rauben . . — daß ihr nie mehr über die Meere wandert, nie mehr der Sonne, nie mehr dem Himmel zulacht! . . . Sklaven sandte er aus. Die Sklaven, ihm blind ergeben — gingen ans Werk: Aus den Tiefen der Erde förderten sie Fels und Gestei i *— seufzten -—> senkten es ins Meer . .. Sollte der Streik

in die Restaurationsräume deL Gewerkschaftshauses und forderten die Anwesenden zum Verlassen auf. Der Restaurationsbetrieb wurde geschloffen, der Zutritt zum Gewerkschaftshaus ist gesperrt. Das Das Meer jauchzt . . . Die Wellen tanzen vor Lust; tanzen, lachen, springen, umjubeln wild das Gestein. — Die Wellen flüstern: «Welch ein Tanz! Fremdlinge ka- men zu uns zu Gaste! Grüßend empfangen wir sie, mit ihnen vereint wollen wir der Freiheit lobsingen!" Die Wellen tanzen vor Lust. Mutter Sturm nur und Vater Orkan

? Die Wellen sausen heran. ..Verrät! Verrat! Wir nahmen sie als Freunde auf: sie — raubten uns die Freiheit!" Mutter Sturm weint, brüllend, .stürmt Vater Orkan daher. «O Felsen, finstere'Felsen! Wäret ihr denn nicht auch einst glücklich und frei? Warum raubt ihr nun uns die Freiheit?" Runzeln die Felsen die Stirn, «Nicht unserem Willen gehorchen wir-. . Mutter Sturm stürzt davon, Vater Orkan jagt über das Meer; sie rufen die Wellen zusammen, bringen allen die Kunde: „O Wellen, Wellest! Tot die Freiheit

, zeüor- ben. Sklaven werdet ihr nun!" .■"■■■' - ' Sprachens und flogen davon. Und das Meer erstarrte. Die mächtigen alten Wellen j stiegen hinab — in Tiefen, wo sie Mutter Sturm nicht ! suchte, Vater Orkan nicht fand. Und die jungen Wellen ' Haus selbst ist von einer Menschenmenge umlagert. Am Abend gab der Aktionsausschuß des Arbeiterrats ein Flug blatt heraus, in dem er zu der ablehnenden Haltung des Staatssekretärs Wallras den Arbeitern gegenüber Stellung nimmt. Die im G e w e r k sch

Boten aus in die Winde, in alle Teile des Meeres^ die Brüder zum Kampfe aufzurufen. Kommen die Boten in die Tiefe, zu den Alten. Die schüt teln das Haupt. „Unsere Kraft ist hin, unser Glaube — tot; wie sollen wir kämpfen und siegen?! - r - ' Eilen die Boten übers Meer, Mutter Sturm, den Vater Orkan zu suchen. Nirgends eine Spur. In einer Fels schlucht fanden sie sie. «Seid uns gegrüßt, ihr Getreuen; wir kommen als Bo ten -zu euch! Steigt auf aus den Schluchten, zieht über die Meere, das Joch unserer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.12.1911
Physical description: 8
waren dem Internationalen Sekretariat erst 12 Landeszentralen mit 2,333.261 Mitgliedern an geschlossen, im Jahre 1910 hingegen 19 Zentralen mit 6,212.406 Mitgliedern. Der bedauernswerte Rückgang der Mitgliederzahl in Oesterreich ist das Ergebnis der separatistischen Organisationszerstörung. Was gibt es Neues? Das Sturrneswüten vor Weihnachten. Noch immer laufen Berichte über schreckliche Ver heerungen ein, die der Sturm vom 22. und 23. ds. insbesondere in Frankreich angerichtet hat. Wir lassen die uns zugekommenen

bei einem der letzten Stürme untergegangen ist. Zürich, 24. Dez. Gestern wütete ein furchtbarer Sturm in der ganzen nördlich der Alpen gelegenen Schweiz. In allen Gegenden wurden zum Teil sehr schwere Beschädigungen an Gebäuden angerich tet. In Basel stürzte das Dach eines Museums ein, das abgetragen werden mußte, so daß man die Straße polizeilich absperrte. Paris, 24. Dez. Die telegraphischen und tele phonischen Verbindungen mit dem Innern des Landes und mit dem Auslande sind infolge des an haltenden Sturmes

vielfach.unterbrochen oder ernst lich gefährdet. Auch die Regengüsse dauern fort. Von allen Seiten laufen Meldungen über die durch den Sturm verursachten Schäden und Unfälle ein. In Nantes wurde großer Schaden angerichtet, schwere Unfälle sind vorgekommen. Unter anderem wurde ein Arbeiter von einem entwurzelten Baum erschla gen. In Erna stürzten zahlreiche Schornsteine ein, welche die Dächer durchschlugen. Auch öffentliche Ge bäude wurden beschädigt. Paris, 24. Dez. Im Hafen von Gascogne ken- terte der englische Dampfer „Ella

. Der Sturm hatte auch noch andere Schiffsunfälle zur Folge. - Paris, 24. Dez. Das Fischerboot „St. Cathe- rina" ist bei der Einfahrt in den Hafen von Bou- logne gekentert. 13 Männer und zwei Burschen, die 6 Witwen und 15 Waisen hinterlassen, sind ertrun ken. C h a r l e r o i, 26. Dez. Das anhaltende Unwet ter hat in Belgien großen Schaden angerichtet. Die starken Regengüsse verursachten ein bedeutendes Anschwellen der Wasserläufe und die Ueberschwem- mungen haben bereits in verschiedenen Ortschaften

große Schäden verursacht. Aus der Lütticher Gegend werden ähnliche Unwetternachrichten gemeldet. B r e st, 24. Dez. Infolge des andauernden star ken Sturmes ist der Verkehr in der Stadt zum großen Teile unterbrochen. Die Straßenbahn mußte den Betrieb einstellen. Zahlreiche Personen sind zu Schaden gekommen. Im Hafen sind mehrere Fahr zeuge ernstlich beschädigt worden. Aus Havre wird gemeldet, daß das Unterseeboot „Florial" auf dem Wege nach Cherbourg vom Sturm überrascht wurde Dolkr-Zeitung

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 20.04.1913
Physical description: 16
geeinigt, daß Sku- tari zum selbständigen Albanien zu gehören habe. Das wurde auch den Serben und Nikita mit geteilt. Beide haben sich über 'den Beschluß der Mächte weidlich lustig gemacht. Nikita erklärte, Skutari oder Tod sei feine Losung. Zur Beleuchtung, wie sehr sich die beiden den Beschluß der Mächte zu Herzen genommen haben, erfolgte der Befehl zum endgültigen Sturm auf Skutari auf 6. April. .Es wurde mit beispielloser Wut und Tollkühnheit gestürmt und gekämpft. Beim Sturm auf den Tarabosch wur

den die Montenegriner Zweimal unter riesigen Verlusten znrückgeschlagen. Beim dritten Sturm weigerten sich die Montenegriner nochmals vor- zugchen. Bei den Bataillonen von Cetinje und Virbazar war jeder dritte Mann gefallen oder verSvundet. Da rief der Oberst Palmenac, der einer der angesehensten Familien Montenegros angehört: „Freiwillige vor!" 710 Mann melde ten sich, an ihrer Spitze Plamenac, mit dem blan ken Handschar (montenegrinischer Säbel) zwi schen den Zähnen. Man erklomm die Höhe des Tarabosch

, als die Verteidiger plötzlich gegen die Stürmenden ein furchtbares Feuer eröffneten. Plamenac sank, von zwei Kugeln In den Kopf und drei in die Brust getroffen, tot zusammen. Die Sturmreihen wurden niedergemäht. Nur 55 Mann kehrten zurück. In Summa soll der Sturm den Montenegrinern und Serben 2000 Mann gekostet haben. Außerstande noch einen weiteren Sturm zu wagen, beschlossen die Ver bündeten, die serbischen Truppennachschübe zur See mit den schweren Belagerungsgeschützen, die sich auf griechischen Schiffen

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 20
Date: 20.09.1913
Physical description: 20
zur Aufklärung verwendet wurde, ist am 9. September zerstört worden. Das Marine-Luftschiff, ein starrer Zeppelin, hatte den ganzen Tag bei klarem Wetter und ruhigem Winde an den Flottenübungen teilgenommen und sollte um halb 6 Uhr Helgoland verlaffen, um nach Wil helmshaven zurückzukehren. Gegen 7 Uhr abends entstand plötzlich ein orkanartiger Wind und der Sturm trieb das Luftschiff auf das Meer hinaus und drückte es mit unwiderstehlicher Gewalt ins Wasser. Das Luftschiff wurde vollständig zer» trümmert

der Wind umsprang. Es herrschte ein finsterer Abend. Der Regen prasselte her nieder und der Sturm wuchs zum Orkan. Einige Meilen von Helgoland entfernt wollte der Führer des Luftschiffes, Kapitän- leutnant Hanne, eine Wasserlandung vornehmen, da das Gas infolge der eingetretenen Kälte sich komprimierte und da durch die Auftriebsfähigkeit des Luftschiffes beeinträchtigte. Kapitänleutnant Hanne erkannte, daß bei dem heftigen Sturm eine Weiterfahrt nicht ratsam sei und bereitete eine Landung auf dem Meere

, der folgendermaßen lautete: „Luftschiff in Wirbel ge raten, Hilfeleistung nötig!" Roch eine Stunde lang hielt sich das Luftschiff über Wasser. Als die Torpedoboote an die Unfallsstelle kamen, war nur mehr das Aluminiumgerüst über dem Waffer sichtbar. Alles andere war vom Sturm und den Wogen zerstört worden. Außer den Torpedobooten war auch das Flaggschiff „Friedrich der Große" sofort an die Unfalls stelle abgegangen. Insgesamt waren 17 Schiffe an der Stätte der Katastrophe versammelt, die mit ihren Scheinwerfern

gehalten hatten, bis Rettung kam. Doch verzögerte sich die Ankunft der ersten Schiffe, so daß die Schiffbrüchigen, von ihren Kräften verlassen, untergingen. Was die Ursachen der Katastrophe betrifft, so werden diese zunächst in der Ueberlastung des Luftschiffes erblickt. Es kann jedoch erklärt werden, daß vor allem die Ungunst der Witterung, der orkanartige Sturm, sich vereinigten, um in kurzer Zeit den Ballon niederzudrücken. * Eine originelle Demonstration. Zwischen dem Pächter

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