schen Italienern und Deutschen bildet; und oberhalb des Baches aus unserer Delle (d. i. aus der deutschen Seite, denn Faber kanr von Norden her) steht ecke Kapelle, in der die Eingeweide des hl. Ulrich, Bischofs von Augs burg, beigesetzt sind. Man erzählt sich, daß der genannte Heilige in Rom war und aus der Heimreise begriffen, schwer erkrankte. Da bat er Gott, er möge ihn nicht in Italien, sondern in Deutschland sterben lassen; und so geschah es. Sogleich, nämlich, als er über die Brüche
dieses Baches gekommen war, starb er. Seine Eingeweide wurden hier begraben, der Leichnam aber nach Augs burg überführt." Diese Legende vom hl. Ulrich, findet einen gewissen Anhaltspunkt darin, daß der hl. Ulrich in Lavis heute noch als Patron der dortigen Pfarrkirche verehrt wird. Die Pfarrkirche ist allerdings nicht indentisch mit dem Kirchlein, von denr die obigen alten Reiseberichte Mel dung) chun. Das Kirchlein der damaligen Zeit dürfte denr Brande zum Opfer gefallen sein, der im Jahre 1796
, von den Franzosen gelegt, ganz. Lavis zerstörte. Wie verhält es sich nrm aber mit der historischen Grmrdlage der Legende? Diesbezüglich geben die Ball and isten (Monat Juli, Bd. II., S. 190 ff.) und Stadlers Heiligenlexikon Aus schluß. Bor allem ist hienach festzüstellen, daß von den fünfzehn Heiligen, die derr Namen Ulrich Uhren, nur der bekannteste von allen, der heilige Augsburger Bi schof (geboren 890, gestorben 973), unter dem in der Legende genannten gemeint sein kann. Der hl. Ulrich von Augsburg
unternahm näml'ch tatsächlich mehrere Romreisen, und seine letzte inr Jahre 971, als er be reits 81 Jahre alt und sehr gebrechlich war. Diese letzte Romfahrt verband er mit einem Besuche bei Otto I. in Ravenna, um seinem Neffen Adalbero das Recht der Nachfolge in das Augsburger Bistum zu sichern. Die Rückreise des greisen Bischofes von Ravenna nach Augs burg, die sich unter großen Beschwerden vollzog, hat nun jedenfalls den Anlaß zur Bldung der erwähnten Legende gegeben. Der heilige Ulrich, mag
sich, öfters denr Tode nahe gefühlt und mag den Wunsch gehegt haben, nicht auf fremder Erde zu sterben. Es ist aber nicht richtig, was die Legende ausschmückend erzählt, daß er, kaum auf deutschem Boden angekommen, vom Tode ere lt worden sei. Ulrich; kehrte nach, Augsburg zurück. Sein Neffe Adalbero, für den er sich in Ravenna verwendet patt, starb sogar noch vor ihm. Er selbst segnete das Zeitliche erst Uvei Jahre nachher in Augsburg anr 4. Juli 973. Was es mit den angeblich in Lavis beigesetzt ge wesenen