3. Probenummer Da zeigte sich aber ihre Lebenskraft, ihre innere Notwendigkeit. Dank dem Optimismus der leitenden Sparkassenmänner und dem Opfer sinn der Beamten überdauerten fast alle Sparkassen Oesterreichs und darunter auch unsere diese bösen Schicksalsschläge. Nun hieß es sich umstellen: Spar einlagen waren ja keine mehr zu verwalten, Gelder zum Ausleihen keine da. Da wurden andere, bankmäßige Geschäfte in den Wirkungskreis der Sparkasse einbezogen und damit konnten sich diese über Wasser
halten, bis wieder normale Zeiten eintraten und die Bevölkerung, in der richtigen Erkenntnis, daß es wie bisher nicht weitergehen könne, wieder ansing ihre Sparkreuzer ihrer Spar kasse zuzusühren. Durch die Aufnahme der erwähnten Bank geschäfte entstand ein von dem bisherigen Spar und Hypothekeninstitute wesentlich verschiedenen Gebilde: die Bank des kleinen Mannes. Man darf aber nicht glauben, daß die Sparkasse nunmehr ein Bankinstitut, wie so viele andere, mit allen Gefahren
, die einem solchen drohen, geworden wäre, nein: sie ist die alte, solide Sparkasse geblieben, die nunmehr nur gewisse Bankgeschäfte, als: das Kontokorrentegeschäft, den An- und Verkauf von Valuten und Devisen, gewisse Depotgeschäfte usw. unter Aus schluß fast jeglichen Risikos und jedenfalls jeder Möglichkeit einer Spekulation satzungsmäßig in ihren Wirkungskreis einbezogen hat und einer seits der Wirtschaft unseres Bezirkes, weil ein eigentliches Bankinstitut fehlt, einen großen Dienst erwiesen bat, anderseits
aber die Möglichkeit hatte und noch hat, außerhalb ihres eigentlichen Wir kungskreises, der eben durch die unselige Infla tion auf so lange Zeit lahmgelegt ward, sich über Wasser zu halten. Die böseste Zeit ist nunmehr, Gott sei Dank, hoffentlich endgültig vorüber. Die Währung ist stabilisiert und Sparen be kam wieder Sinn und Zweck, zumal ja ein sol cher Verlust, wie durch die Inflation unseligen Angedenkens, schon deswegen ausgeschlossen ist, weil ja die Sparkasse nur gegen das sogenannte Gold versprechen
fruchtbringend anlegt. Heute kann unsere Sparkasse auf ein befrie digendes, stetes Anwachsen der Spareinlaegen Hin weisen. Der Stand derselben betrug Ende Noember dieses Jahres bereits wieder fast zwei Millionen Schilling und die Reserven konnten auf das sta tutengemäß vorgeschriebene Mindestmaß wieder auf gefüllt werden, so daß Spareinlagen wieder die volle Sicherheit, wie vor dem Kriege genießen. Jedermann kann sich durch Studium der all jährlich zum Versand gelangenden Jahresberichte