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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 15.10.1935
Physical description: 8
ernsthaft. Er lugte zu Rose hinüber, die, mit ihrem jungen, zärtlichen, mütterlichen Lächeln auf >den Lippen, ihnen lauscht. Es wurde ihm warm ums Herz vor Freude, wäh rend er dem Kinde übers Haar strich. Als sie dann gegessen hatten und in die dunkle Wohn stube traten, nahm er seine Frau in die-Arme und küßte sie lange und innig — bis Rose flüsterete: „Lill — laß Torkild, das Kind sieht alles." Sie trat zur Hängelampe und zündete sie an. Dann nahm sie die Schale mit den Hyazinthen auf und hielt

nie und dein Vater auch nicht —" „Nein", sagte Torkild und betrachtete einen Augenblick seine Zigarre. „Daß unsere Familie zusammenhielte, kann man ihr nicht nachsagen." Als Rose nach einer Weile in die Küche ging, blieb Tor kild sitzen, rauchte und starrte an dre Decke. Auf Lills unzäh lige Fragen gab er kurze und zerstreute Antworten. Es war merkwürdig — sie schien ganz vergessen zu ha ben, daß Axel einmal um sie angehalten hatte. Das heißt, er wußte allerdings nicht genau, wie es sich damit ver

hielt, Rose hate nicht darüber gesprochen — aber davon war er jedenfalls überzeugt, daß Axel sich einmal lehr für sie interessiert hatte. Er konnte nicht verstehen, daß sie sich etwas daraus machte, ihn jetzt hier draußen zu sehen, gerade setzt, wo ihr Zustand ohne weiteres sichtbar war. Das stellte ihn und sie doch auf so intime Weise nebeinander. daß er. jedenfalls einem Manne gegenüber, der einmal in ' seine Frau verliebt gewesn war, sich ebenso schämen würde, als wenn er sie in Gegenwart Fremder

gedacht hatte, eine Empfindlichkeit zu rückgeblieben war, etwa wie an einer hautlosen Stelle anr Körper. Als Rose aus der Küche zurückkam, um etwas zu holen, saß Torkild im Eßzimmer an seinem Schreibtisch. Er hatte Lill auf den Knien, und sein dunkler Kopf war an ihren Hellen, gelehnt, während er mit roten und blauen Stiften Pferde und Kühe zeichnete. „Zeichne mal eine Kuh, die hinten blau ist, Onkel Tor- kild", sagte Lill. „Eine Kuh kann doch aber nicht blau sein, Lill, hast du schon

einmal eine blaue Kuh gesehen?" „Nein, aber deshalb kannst du doch sehr gut eine blaue Kuh zeichnen. Einmal habe ich überhaupt eine blaue Kuh gesehen, das war damals, als ich in Kamerika war." „Ach,- du bist in Kamerika gewesen, Lillekind? Wann war denn das?" „Na damals ,als ich mit dem Kaiser von Kamerika ver heiratet war. Das war natürlich, ehe du bei uns wohn test." Rose hatte gefunden, wonach sie in der Schublade ge sucht, und ging, still vor sich hinlächelnd, wieder hinaus. „Tante Rose", rief Lill

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Page 3 of 4
Date: 13.12.1943
Physical description: 4
würde. Diese kleine Blonde, zweite von links, deren Lächeln einen Augenblick auf chm geruht hatte — ihr würde feine Rose bestimmt sein! Es ist ja freilich zu befürchten, daß sie es gar nicht merkt, wem sie den Zierat zu verdanken hat. Wahr scheinlich ist sie von einer Anzahl Soldaten zum Ziel ihrer zarten Bombenwürfe ausersehen. Verwechs lungen sind nicht ausgeschlossen, allerlei Gaukelspiel, egal — nein was chn stärker beunruhigt, ist. ob sein gezielter Wurf auch das auserwählte Ziel treffen wird, er schätzt

die Entfernung, es sind etwa 10 Me ter. Mit Handgranaten, auf denen seine Erfahrung basiert, müßte es ein Kinderspiel sein — er erschrickt bei dem bloßen Gedanken, als wäre schon irgend etwas explodiert. Ach. er wird die Rose einfach wer fen mit bestem Schwung, und wenn sie an der Brust einer anderen Schönen landet, so ist es nicht seine Schuld Schließlich haben es alle verdient, und wenn er neun Blumen hätte, würde er jede Mädchenbrust mit einer zielen. Leider wurde seine Aufmerksamkeit

durch solche Erwägungen ein wenig von den Vorgängen auf der Bühne abgelenkt Man sollte beim Kommiß eben öfter rn die Lage versetzt werden, sich als Dlumen- schütze auszubilden Jetzt ist der „Tanz der Nixen" zu Ende, im nächsten Augenblick gilt es Beifall zu spenden, und da erinnert sich der Soldat, daß er ja mit der einen Hand die Blume hält, mit der anderen die Waffe, die Rose läßt sich nicht zwischen die Knie zwängen — was tun? Gleich werfen? O Gott, welche Verwirrung könnte dadurch entstehen

, er würde durch den vorzeitigen Wurf das ganze Ballett gefährden. Er hat nicht länger Zeit zum Ueberlegen. Er steckt die Rose in den Lauf — Sein Gewissen ist entlastet. Alles wird einen harmonischen Gang nehmen. Seine Füße gehen im Takt der Polka. Sein Herz hüpft wie das Trommelfell. Die Musik spielt das Finale. Alles ist Rausch und Eingebung. Und dann ist der große Augenblick da — alles erhebt sich zu brausenden Rufen begeisterter Herzen, in einem Uebersall seiden- roter Geschosse. Der Beifall ist verrauscht Die Daman

haben die Blumen in den Brustausschnitt gesteckt, der Ballett meister seinen Dank ausgesprochen. Der Saal beginnt sich zu leeren. Da bemerkt der Gefreite Prechtl zu seinem Schrecken, daß er noch immer die Rose in der Hand hält Er hat ganz vergessen, sie zu werfen — wo war er nur mit seinen Gedanken? Eine rauhe Männerstimme — ah. der Bogner-Veit! Prechtl ver steckt schnell sein Pfand. Es ist ja doch nur aus Papier . . . Gemeinsam fahren sie zurück auf der kalten, schön gepflügten Straße Und nach einer Woche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.06.1927
Physical description: 8
, der schon an 200 Meter weit flußabwärts getrieben wor den war, dem erschreckten Vater noch heil in die Arme. Rose im Mund hielt. Gavroche erkannte in ihm den Ban diten Montparnaffe und beobachtete alsbald die beiden mit verdoppeltem Interesse. Offenbar folgte Montparnaffe dem Alten mit heimtückischen Absichten, und Gavroche war in der Lage, alles mitanzusehen, ohne selber gesehen zu werden. Das Herz wendete sich ihm im Leibe um. so leid tat ihm der harmlose, alte Mann. Aber was tun? Ihm zu Hilfe kommen

? Ein Schwächling einem andern? Montparnaffe hätte bloß gelacht. Gavroche verhehlte sich nicht, daß für den furchtbaren achtzehnjährigen Raubmörder er und der Alte nur ein Frühstück sein würden. Während er noch hin und her sann, erfolgte, rasch und fürchterlich, der erwartete Angriff. Im Handumdrehen ließ Montparnaffe die Rose fallen, stürzte sich auf den Al ten, faßte ihn beim Kragen und klammerte sich an ihn. Gavroche hatte Mühe, einen Schreckensschrei zu unter drücken. Einen Augenblick darauf lag

. Beifall zu klatschen. Aber umsonst. Die Kämpfer waren einer zu sehr von dem andern in Anspruch genommen, als baß sie ihn hätten hören können. Bald trat Stille ein. Montparnaffe hörte auf, sich zu verteidigen, und Gavroche dachte einen Augenblick: „Sollte er tot sein?" Dex Alte hatte noch kein Wort gesprochen, keinen Schrei Arbeitsunfalle. Der bei der Firma Stötter in Ster- zing bedienstete Fuhrmann Anton Hofer, genannt Naderer Toni, siel bei einer Straßenbiegung in der Nähe des Hotels „Rose

" von seinem mit Lärchen schwer beladenen Wagen und kam dabei unter dessen Räder, so daß ihm eine Hand vollständig zerquetscht wurde — man sah davon nur mehr einen blutigen Fleischbrei — und er auch an den Füßen Verletzungen davontrug. Auf Hofers Hilferufe eilte der ebenfalls bei Stötter bedienstete Josef Piwacki aus dem Garten des Hotels „Rose", wollte über den eisernen Pali sadenzaun springen, kam aber dabei so unglücklich zu Falle, daß ihm die Hand von einer Pfeilspitze des Zaunes buch stäblich durchbohrt wurde

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Page 4 of 4
Date: 23.02.1926
Physical description: 4
in ihrem Boudoir und öffneten nicht auf mein Klopfen." Rosemarie rüttelte an der Tür. „Oeffne mir doch, bitte, ich bin es, Rose." Keine Antwort. Nur ein leises Schluchzen hörte sie. Rosemarie überlegte einen Augenblick. Dann trat sie vom Schlafzimmer aus auf den Balkon, ging bis zum Fenster des Boudoirs, schlug den Vorhang zurück und spähte hinein. Die junge Frau lag ans dem Diwan, fassungslos weinend. Kurz entschlossen stieg Rosemarie zum Fenster hinein. „Was ist dir, Liebe? Bist du krank?" Eliane antwortete

gend an. „Du hast mich lieb, Rose?" „Fragst du noch?" Rosemarie kniete vor ihr und l streichelte ihr die Wangen. Die Augen waren ihr vei ^ Lianes Jammer feucht geworden. „Nun denn: ich will mich dir fügen, will hierbleiben, $ { unter der Bedingung, daß du für wich gehst und forschest." • „Ich?" Rosemarie war erschrocken. & „Ja du! Und wenn du nicht willst, so soll mich keine L Macht der Erde hindern, mich selbst davon zu überzeugen, L daß mich Busso —" sie sprach das Wort nicht aus, schau^ l derre

zusammen und schlug die Hände vor das Gesicht. ^ „Rosemarie, ick fordere es als einen Beweis deiner Freundschaft!" vj „Soll ich nicht lieber Hans Eckardt? Es ist doch fi besser Männersache." [, „Nein, nein, Rose, iä) bitte dich, nein!" rief Eliane » aufgeregt, „du darfst deinem Mann nichts davon sagen, k versprich es mir. ich schäme mich. Und du bist mutig und taktvoll. Männer find gleich heftig gegeneinander, te Nein, lasse die Sache nur zwischen uns." Rosemarie überlegte. Sie mutzte sich Elianes

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