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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 23.07.1934
Physical description: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.02.1926
Physical description: 4
Hello, der mehr Wunden als Falten im Gesichte hatte, wurde an diesem Tage die Ehrenmedaille für lange, treue Dienste zuteil. Dar Kapitän des „Heron' hatte ihn denn auch zur Tafel geladen, wo er soviel von seinen Heldentaten erzählte, daß sich die junge Bohnentönigin — Marie Rose war ihr Name — nicht genug darüber wundern konnte. Marie Rose streichelte die Hände des alten Seemannes und das Herz des alten Seebären pochte bei diesen Liebkosungen ebenso laut und erregt, wie bei der Ver leihung

der Ehrenmsdaille. Doch am Tage nach ihrer kurzen Regent schaft war die kleine Ex-Bohnenkönigin sehr „Seien Sie unbesorgt. Mademoiselle,' tröstete Pierre Hello, „wenn dem „Heron' je ein Unglück zustoßen sollte, so halten Sie sich nur an meinem Gurt fest — so — und da hoff' ich, mit Gottes und meines traurig und namentlich, sodaß W ber alle Seewolf vor sie hinstellte und Marie Rose unruhig und kummervoll ansah, wie ein udel, der seinen Herrn weinen steht. Ge rührt von so viel Teiln<chme, erzählte die kleine

Kreolin d^m alten Matrosen von einer Begebenheit, die sie vor kurzem erlebte und deren Erinnerung sie heute besonders be drücke. In Martinique hatte Marie Rose einer alten Negerin, die für eine Hexe und Wahrsagerin galt, oft heimlich Brot in den Wald getragen, und das alte Negerweib hatte ihr prophezeit: „Gutes kleines Fräu lein, ich habe gesehen zu den Wolken einen großen Kondor hoch steigen, — sehr hoch — mit Rose im Schnabel — Rose bist du — du sehr unglücklich, —« dann Königin — dann großer Sturm

— dann sterben!' Und h^its nach dem fröhlichen Feste mußte Marie Rose der seltsamen Prophezeiung der Alten gedenken. „Gestern war ich nun Königin!' sprach Marie Rose traurig, „ich erwarte jetzt nur noch den Sturm, der mich tötot.' patrones Hilfe sollen Sie so sicher ans Lar gesetzt werden, wie eine durch einen Drei master bugsierte Goelette.' Bedeutend getröstet durch die treuherzigen Worte des Matrosen, belohnte sie ihn da durch, daß sie eine Ballade sang, die bis da hin noch niemand vernommen

hatte. Nach wochenlanger Fahrt rief die Wäche des „Heron': „Land!' Die Abschiedsstunde schlug und der Ab schied fiel der jungen Kreolin und dem alten Matrosen unendlich schwer. „Ich werde immer Euer gedenken und Euere Schuhe stets als eine Reliquie ausbe wahren', sprach Marie Rose tröstend zu Pierre Hello, der «sich mit «dem Mcken seiner schwieligen Hand «die feuchten Augen trock nete. Er antwortete topfschüttelnd: „Ach, Made- moiselle, Sie gehen nach Paris, da finden Sie neue Freunde, die Ihnen nicht Zeit lassen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 25.05.1911
Physical description: 12
war. Nun saßen sie glücklich und zufrieden beisammen, plauderten über die Zukunft und kamen auch bald auf das nicht zu vermeidmoe Zusammentressen mit dem roten Klaas und auch dem Bater von Rose zu sprechen und da sagte Onnen denn: „Sieh mal, Rose, selbst wenn ich Deinem Vater aus dem Wege gehe, so kann ich das mit dem Klaas nicht tun, denn der gehört mit zur Steuerbordwache, die ich befehlige. Hat er mich erst gesehen, so weiß es Dein Vater in kürzester Zeit, denn auf sein Anstiften hin bist Du ja damals

so HUSÄ geraubt worden.' . Als Rose ihn fragend ansah, fuhr er fort: „Du mußt doch einmal alles erfahren/ Dann begann er ihr die ganze Geschichte zu erzählen, wie er in Kiel durch Zufall in jenem ^ Lokal erfahren habe, was mit ihr geschehen sollte, .kurz, er klärte sie über alles auf, versuchte aber immer noch den alten Jensen in Schutz zu nehmen. Kälter und kälter war es beim Erzählen der ganzen Geschichte im Herzen des jungen Mädchens geworden, endlich sagte sie leise und mit tonlose, Stimme: „Onnen

, auch ich bin einsam, für mich gibt es auch nur noch einen Menschen auf der Welt — und das bist Du — einen Vater habe ich nicht mehr, nur noch dem Namen nach!' Ein heftiges Schluchzen brach aus dem ge quälten Innern des jungen Mädchens hervor und ein Tränenstrom machte dem bedrückten und kummer schweren Herzen Lust. Lange hatten die beiden, Rose und Onnen, so still nebeneinander gesessen und jedes hatte seinen eigenen Gedanken nachgehangen, als sie durch wiederholtes Trampeln über sich aufmerksam ge macht

aus der Tasche und rief dann dem Mm zur Antwort ins Boot hinein: „Da irren Sie sich, Herr JnHn, ms die Rose ist, da gehört auch der Onnen Tomsen hm, hier steht er und nun heraus mit Euch beiden dce aus vem Boote,' donnerte er denen da drin zu. Dm beiden erstarrten bei diesen Worten alle Glieder, und sie glaubten nicht anders, als das Ganze sei ein furchtbarer Seemannsfpnk, aber als Onnen dann wieder rief: „Sosort kommt Ihr beiden Hallunken heran? oder ich pfeife die Wache und lasse Euch in Eisen legen

, als daß er ging. „Ich konnte nicht anders handeln,' sagte der vollständig erschöpfte Onnm für sich. Er ließ das Boot wieder klar machen und schritt schweren Ganges zum Salon zurück, in dem Rose in bangem Warten seiner harrte. Schweigeiid setzte er sich zu ihr und sie ergriff seine zitternde, eiskalte Hand. Die Sache mit dem Alten hatte ihn doch mehr aufgeregt als er es gedacht hatte. „Nun, was gab es denn dort oben,' fragte Rose endlich leise und fast ängstlich. Etwas Außergewöhnliches mußte vorgefallen

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 23.05.1934
Physical description: 8
Ji. 1: $ iM |I m a !fj K ;sl’ fl i« Seite 6 — Rr. 62 „© o I o a i f c o* M tu» Mel» Die Geschichte einer Liebe. Bon Hellmut Kayser. Bertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H.. Rastatt. (IS. Fortsetzung.) Das Rosenhäuschen wuchs vor ihm auf und er sah Rose als Kind vor sich, das Kind das er geliebt hatte mit ganzem Herzen. Die Empfindungen jener Zeit, sie kamen wieder. War es nur Schwesterliebe, nur Bruder liebe gewesen, die sie beide damals so be glückt hatte, die eine Freundschaft

geschaffen, die für ein Leben bestehen sollte? Sein Herz hing an Rose. Aber jedes Be gehren war ihm fern gewesen. Heute in dieser Stunde dachte er daran, wie beseligend es für einen Mann fein müßte, sie an der Seite zu haben als geliebtes Weib. Aber er fiirchtete sich, den Gedanken fort- zufpinnen. Er nahm sich vor, auf der Hut zu fein und feine Gefühle zu beherrschen. Für ihn gab es als aufrechten Menschen nur einen Weg — getreu zu sein in wahr hafter Freundschaft und mit dem Gedanken der Liebe

in ihren Augen standen. „Glückauf im Leben, für jetzt und immer dar; Frau Rose!' sagte Hans Trenk innig. Mit einem strahlenden Blick sah sie chn an. „Ich danke Ihnen — lieber Freund Hans!' „Meine Freundschaft gehört Ihnen für immer. Frau Rose!' Herbert Arndt hörte jedes der gesprochenen Worte. Und ein unerschütterlicher Glaube an ihre Worte war in ihm. Fester wuchs der Freund, der Bruder — so fühlte er — des geliebten Weibes an fein Herz. „Nein, nein!' sprach eine Stimme. „Alles kann täuschen

. Der Konsul hatte Speise und Trank reichlich gestiftet, so daß mancher an die ge botenen Genüsse später zurückdachte. Im Saale auf dem Dergfelde jubelte und sang es. • Die Kollegen Roses mühten sich, das Beste ihrer Kunst zu geben. Hans fungierte mit viel Glück als Begleiter. Man bat auch Rose um ein Lied. Sie sah den Gatten lächelnd an. „Was meinst du, daß ich singen soll, Lieb ster?' Er konnte in dem Augenblick ihre Ged-«,, ken lesen. „Singe es!' sagte er freundlich. „Du weißt. . .!' entgegnete

sie erstaunt. „Ja, ich habe Deine Gedanken erraten. Nicht wahr, „Rose von Flandern? Daran hast Du gedacht?' Sie nickte. „Jo Herbert, darf ich rs singen?' „Du darfst es! Ich freue mich, das Lied zu hören.' Rose erhob sich und trat zum Flügel. „Hans . . . 'mein Lied. Ihr Lied . . . das will ich jetzt singen.' Hans wurde über und über rot vor Freude. Gerda Martini bemerkte es. Stille trat ein. „Ein Soldatenlied aus Flandern', sagte Rose einfach. „Als ich noch ein Kind war. da NlstnE. 5 Mittwoch, de» ». Mai

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Dolomiten
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Page 10 of 20
Date: 12.04.1930
Physical description: 20
. Kommunion-Gebetbücher führen dis Vogelweider-Duchhandlungen. Linoleum inr Boilenlielofi isi heute zeitgemäß iiir ms motferne Mnuns. stierte Kostenlos. Binner & lechlhalcr. Bolzano. „Heule auciu, iku uujettt Verloblingsfeier müßt ihr unsere Gäste sein, damit wir den Froundschastsbund noch fester schließen und besiegeln können.' Sie versprachen es und Rose-Mary fragte sie, ob wohl auch „Christus' käme, wenn er geladen würde? Aber Magdalena erwiderte: „Das ist kaum zu glauben. Er hat heute am Oelberg

und am Kreuze wieder soviel geweint, daß er ganz gebrochen ist.' „Er geht bei jedem Spiel so sehr in seiner Roll« auf, daß er nachher niemand sehen will, sondern sich von allem zurückzicht und in die EnsamkeÄ vergräbt,' fügte Maria hinzu. Sie sprachen von ihm mit einer Ehrfurcht, als ob er der wirkliche Mosstas und Gottes sohn wäre. Da bestand Rose-Mary nicht länger auf ihrem Wunsch, sondern verabschiedete sich mit einem frohen „Aus Wiedersehen!' und folgte Otto Heinrich. Plötzlich trat ihnen Christus

im schnee weißen Auserstehungsgewand entgegen, Him melsglanz in dm Augen, Verklärungsschim mer auf dein edlen Gesicht. Unwillkürlich beugte Rose-Mary das Haupt vor ihm. Otto Heinrich grüßte vertraut und fügte, auf seine Begleiterin deutend, hinzu: „Meine Braut!' „Christus lächelt« gütig und feine Hand glitt wie segnend über Rose-Marys Scheitel. Alles Glück der Erde sei euch boschiedm!' jagte er mit bewegter Stimme. Es klang leise geheimnisvoll, wie aus Himmelshöhen herab und im nächsten Augenblick

war er verschwundm wie eine überirdische Erschei nung. Rose-Mary fühlte eine Weihe, als hätte sie dm Sogen eines Gottes empfangen. Stumm, von heiligen Schauern überfüllt, verließ sie mit Otto Heinrich das Passions theater, in dem sich in der Passion das höchste Wunder ihrer Seel«, die Auferstehung zu einem neuen, schönen Leben vollzogen hatte. Freudigen Mutes trat sie hinaus in dm Frühling, der ihr sin neues, wundersames Glück verhieß 17. Kapitel. 3m parMeg. Einige Wochen später rüsteten sich Otto Heinrich

und Rose-Mary zur Abreise nach Weinberg, um sich in dem stillm Bergkirchloin träum zu lassen. Baronin Agnes war ihnen vorausgeeilt, um die Wohnung für das junge Paar instand zu setzen und mit Traudls Hilfe alles für die Hochzeit vorzubereiten. Die Gmeralin und ihre Töchter hatten das Schloß freiwillig verlassen, nachdem Urnen Rose-Mary großmütig eine Rente ausgesetzt hatte, die es ihnen ermöglichte, in einer kleinen Prooinzstadt in Frankm, der Heimat der Generalin, standesgemäß zu lebm. Nun stand Nofe

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 01.02.1930
Physical description: 16
feftmachen — ich begleite Sie zu ihren Eltern... GeroD, zwsi Maschen Wein vom ! besten...' Der Wirt kies wie ein Wissel und brachte ! den Wein, den Rose-Mary bezahlte und ! Traudl gab. „So, mein Kind, mm wollen ! wir 'mal zu Vater Sewald, den Kvippen- | künstter, gehen.' \ Gerold sah den beiden kopfschüttelnd nach > und fuhr dann wutschnaubend in die Küche, wo seine nudeldicke Frau am Herd hantierte, und Zenzl, die mollige Tochter, faul im Herd winkel hockte und „Schoko' lutschte. „Du Schaf!' fuhr

- ten. Erst Äs bei einem unglücklichen Wurf es zornigen Mrtes ein« Fensterscheibe in Scherben ging, trat Ruhe ein und der Zorn der Kämpfer verrauchte. Derweil hatte Rose-Mary das Schnitzer- Häuschen betteten, das in einem wohlgepfleg- ten Gärtchen lag und einen ärmlichen, aber anheimelnden Eindruck machte. Blumen blühten aus den Fensterbrettern, weiße Gar dinen bauschten sich und die Sonne lag blank, wie geschmolzenes Gold, auf den Schoben. Die Stube war niedrig aber sauber ge halten

auch ihm der Hunger aus den Augen, und die Not hatte seine Haare ergrauen gemacht. Beim Eintritt der fremden Dame erhob er sich und grüßt« sie zuvorkommend. Rose- Mary winkte ihm freundlich zu, fand aber zunächst keine Worte, sondern war sprachlos vor Staunen. Ihr Blick lief über die gegen überliegende Wand, wo ein ganzes Heer von bunten Figuren auf breitem Wandbrett aufgestellt war: Hirten und Engel, Bäume und Schafe, Esel und Oechslein, Josef« und Morien, Könige mit ihrem Stern und endlich das Christkind

mit ousgestreckten Aermchen in der Krippe. Es war wunder-, rvundertied — und wenn ein Sonnenstrahl darüber huschte, leuchteten und funketten die Farben, die heiligen Gestalten schienen sich zu beleben, da lächelte das Christkind, da staunten die Hirten, «s neigten sich die Könige und es jubilierten die Engel. Ein« ganze Zauber welt wurde lebendig und Rose-Marys Herz begann mitzujubsln. sie wurde so froh, daß sie für den Augenblick allen Haß und sogar ihre Rache vergaß. »Wie schön, o wie schön!' ries sie mtt

, ginge es uns schlimm. Aber sie ist unser lieber Schutzengel.' „Verzeihen Sie, Miß Marshall,' juchte Traudl dom Lobe auszuweichen, „ich muß nach der Mutter sehen!' Sie eilte in die anstoßende Kammer, aus der gleich daraus ihr Hilferuf erklang. Der Meister stürzte in die Kammer, di« Kinder folgten chm weinertt» und falteten die Hände. Rose-Mary sah eine tteiche, zum Skelett abgemagerte Gestatt in den Kissen liegen, deren Gesicht so weiß war, daß man das fBtut in den Adern sich. SswaL» und Traudl Lam

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Pustertaler Bote
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Page 5 of 8
Date: 16.01.1891
Physical description: 8
eines Munitionszuges der Unionsreiterei seien. Die goldene Rose. Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung zufolge soll die goldene Rose diesmal bekannt lich unserer Kaiserin zugedacht sein. Es interes- siren vielleicht einige Details über diese Rose selbst und das Ceremoniet ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Francs. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Base von vergoldetem Silber, die an den Seiten die päpst liche Embleme und eine Inschrift trägt

dem Papst knieend die Rose. Der Hei lige Vater spricht nun sein Gebet und besprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Überreichung des Geschenkes geht fast Mit gleichem Ceremoniel vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Cardinal spricht zur Empfängerin die Worte: „Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Auf trage des Heiligen Vaters Dir überreichen. Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die Rose, die Königin der Blumen

, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone.' Ist die Empfängerin eine Kaiserin oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Majestät wollen geruhen, dies Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hin zunehmen, die der Heilige Bater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeiten und Ewig keiten erfleht. Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den päpstlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. Zandwirth. Genossenschasts- Versammlung. Tanfers. — Die am Sonntag

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 31.03.1916
Physical description: 8
für sie wie ein Schmuckkästchen - Ungerichtet worden war. Das helle Glück lachte diesen beiden jungen Men schen fast übermütig aus den Augen. Sie hatten es auch als würdiges Ehepaar durchaus noch nicht gelernt, ernsthaft zu sein, und kosteten jede Minute ihres Da seins jubelnd aus. Rose hatte naturgemäß mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. Fal- 'enried und Rita waren durch die -Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose

war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es ^ab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. Sie war von .iner bewundernswerten Leistungsfähigkeit. 149 „Sprich doch nicht von Dank,' sagte Rose. „Ich bin doch froh, wenn es mir das Schicksal vergönnt, dir ei nen kleinen Dienst zu erweisen. Ich stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kopf. „In meiner Schuld? Du weißt wohl nicht, was du sprichst?' „Doch, dir verdanke ich es, daß mir hier jetzt alle mit so viel Liebe

entgegenkommen.' „Aber Rose — komm doch nicht immer wieder darauf zurück.' schalt er fast zornig. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „So laß uns unsere gegenseitige. Rechnung still begleichen,' bat sie leise. ..Stolze Rose — stolze Rose!' schalt er mit einem leisen Lächeln. „Sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Stolz?' fragte sie halb ernst, halb scherzeind. ..Nein, nein, gewiß nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich. Schenke mir deine Freundschaft, Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit

von einer Seite kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, daß ich dir diese Bitte aus sprechen muß. Du kaninst mir viel, sehr viel sein, Rose — und ich bin nicht stolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nem feinen Takt, mit deinem Verständnis, uind nicht zuletzt mit deiner Tüchtigkeit und deinem Fleiß kannst du Mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten für alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als für Falkenried

einsetzen werde. Ultd du kannst in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Nicht wahr, Rose, du stehst mir treu zur Seite? Natürlich kann ich dich nur so lange in Falkenried festhalten, bis du dich eines Tages verheiraten wirst.' Sie hatte schnell, ohne zu Zaudern, ihre Hand in die seine gelegt. In ihren Augen lag ein Helles Leuchten.

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Page 3 of 8
Date: 26.01.1908
Physical description: 8
: Touristen- £ Christbaum rm „Hotel Rose'; 15. Jänner: Feuerwehr-Theater: „Der verwunschene Prinz'; 22. Jänner: Feuerwehrball im „Hotel Rose'; 29. Jänner: Faschingsliedertafel im Hotel „zur alten Post' (erstes Auftreten des Orchesters); 5. Februar: Feuerwehr-Theater: „Ter Arzt wider Willen' und „Ein in Gedanken stehen gebliebener Regenschirm'. Und vor zehn Jahren: 1. Jänner: Touristen-Christbaum im „Hotel Rose'; 2 . Jänner: Gesellenvereins- , Theater: „Ein Stockwerk zu hoch' und „Ter j Prozeß'; 9. Jänner

: Feuerwehr-Kränzchen in | der „Rose' (Kaiserjägermusik aus Trient); 23. § Jänner: Schützenkränzchen in der „Rose' (Mili- 1 tärmusik aus Trient); 30. Radfahrerkränzchen § in der „Rose'; zu gleicher Zeit Müller- und | Bückerball im Hotel „zur alten Post'; 13. Fe- Ü bruar: Familienabend des Wintersportklub und des Gesangvereines im „Hotel Stötter'. Generalversammlung. Bei der a,n 20. d. M. im Hotel „Rose' abgehaltenen General- » Versammlung der Schützen des hiesigen k. k. Be- Izirksschießstandes wurden

Wieser lehnte eine Wiederwahl ab. Freischietzen. Beim Freischießen, welches am am 20. Jänner im. „Hotel Rose' stattfand, er hielten folgende Herren Beste: Hauptbeste: Franz Girtler, Josef Girtler-Telfes, Johann Rainer, Paul Häusler, Wilhelm Haas, Johann Plattner, Johann Ueberegger. Serienbeste: Johann Rainer-Telses (25), Josef Plattner (25), Franz Ninz (24), Josef Girtler (23), Karl Carli (22), Franz Girtler (22); als Nachlöser: Wilh. Haas (22). Schleckerbe st e: Franz Ninz, Josef Plattner, Josef

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 25.09.1883
Physical description: 10
ja nicht anders,' sagte Rose, wie entschnlvigend, mit einem unendlich liebenswürdigen, fast kindlichen Lächeln, daS sie plötzlich in un geahnter Weise verschönte; »ich mußte Dir schon den Willen thun, nachdem Du . mich so herz rührend darum gebeten hattest! . . . Nun laß vnS fleißig arbeiten, damit wir unser Versprechen auch halten können.' Am Abend kam Georg. Er war sehr auf geregt» aber hoffnungsvoll. »Ich uehme Dein Darlehen an, Rose, aber uur unter einer Bedingung wenn Du mir ek« noch viel größeres Vertraue

HauS gebracht wird.' Brixen, 23. Septbr. »Die Milchpreise variiren hier zwischen S ob auch Du mich liebst? Vertraue mir, Marie, warte auf mich und werde mein Weibl' Ganz in der Stille verlobte Rose die Beiden. -» » Vier Jahre vergingen. Die BraunSberger schüttelten den Kopf über das thörichte Mädchen, die Marie, die einen Bewerber nach dem andern abwieS, sogar den reichen Freischulzen von Kadioen. Sie war j«tzt dreiundzwanzig Jahre alt und schöner denn je. Ihre blauen Augen leuchteten von, stillem

Glück; ihre Lippen schienen nur Lachen und heitere Worte zu kennen; ihre Hände schafften unermüdlich und geschickt von früh bis in die Nacht. Für ihre Schwester hatte sie tausend LiebeSbeweise, tausend kleine Auf merksamkeiten. . Georg war nun schon an einer Schule in Königsberg angestellt. .Sein Gehalt fei noch klein,' schrieb er eiaeS TageS an Rose, »doch mit vielem Dank beeile er sich, -inen Theil seiner Schuld zurückzuerstatten.' — Rose verschloß den Brief sofort, ohne ihn der jüngeren Schwester

zu zeigen; sie blieb nachdenklich und zerstreut den ganzen Abend über, zur nicht geringen Verwun derung Marie'S, die ihre resolute Schwester auf einmal kaum wieder erkannte. Am nächsten Morgen machte Rose die Be- merkung» daß ihre Vorrätbe an Blumen, Spitzen und Federn sehr auf die Neige gingen, weshalb 1169 und 9 kr. pro Liter und hört man über Fälsch ungen wenig, eigentlich gar keine Klagen, waS zum Theil durch noch vorhandene Rechtlichkeit, zum andern Theil durch die bestehende Con- currenz zu Wege

71 neue Parteien mit 124 Personen auf, Die Gesammt sie unbedingt nach Königsberg fahren müsse, dort neuen Bedarf für ihr Geschäft einzukaufe». »Grüß' mir tausend Mal meinen Georg,' bat Marie, »und sag' ihm» wie ich an ihn denke Tag und Nacht.' Nach einer sehr ermüdenden Reise auf einem Planwagen — denn damals existirte zwischen BraunSberg und Königsberg noch keine Eisen bahnverbindung — kam Rose volle vierundzwanzig Stunden später in der letztgenannten Stadt an. Ihr erster Weg galt Georg. Sie traf

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 24.09.1937
Physical description: 6
Freundschaftsspiele in der neuen Saison, das mit 7:2 (5:1) verdientermaßen zugunsten der Hausherren ausging. Auf diese kurze Feststellung MWn Tagen derRosen Der Trost im herbst: die dustende Retorte. Von Ludwig Voß-Harrach. Nicht lange mehr wird es dauern, dann hat der rauhe Herbstwind sie entblättert, die letzte Rose... Der Garten ist schlafen gegangen. Und wer dennoch ihres Duftes nicht entraten mag, der muß zu der kostbaren Flasche greifen, die aus dem fernen Bulgarien stammt, zu dem Ro senöl

. Besonders drei sind es: der Phenyl- Aethyl-Alkohol, das Geraniol und das Zitronel- lol. Sie alle atmen den Duft der Rose. Aber bei allen ist er von ausgeprägter Eigenart, und es bedarf nur eines geringfügigen chemischen Ein griffs — man raubt vielleicht nicht mehr als die Winzigkeit eines Wasserstoff-Moleküls —, sofort stellt sich die gänzliche Verschiedenheit heraus. Es darf jedoch nicht verschwiegen werden: Es hat viel Arbeit gekostet, bis man endlich in der Lage war, den Duft der Rose künstlich

herzustel len. Harte Nüsse haben die Chemiker knacken müs sen. lleberdies dient das Rosenwasser nicht einmal lediglich der Schönheitspflege, nicht zur Bereitung von Düften, Pomaden und ähnlichen Dingen. — die Liebe zur Rose geht zum Teil auch durch den Magen, weil ihr Oel dem Marzipan, dem Zucker werk und ähnlichen Leckereien, schließlich gar dem orientalischen Sorbet zugesetzt wird, einem erfri schenden. aromantischen Getränk, nachdem das wohlriechende Oel früher selbst zu Heilzwecken verwendet worden

ist, als Rosensalbe, Rosenöl- zucker, Nosenhonig... Eines schickt sich nicht für alle. Der Wanderer wird vom Anblick der Heckenrose zu gefühlvollen Liedern ermuntert. Der Chemiker aber weiß: Die ser Geruch stammt von einer efsigsauren Verbin dung eines Rosenalkohols, nämlich des Geraniols. Wo bleibt da des Ideales Reich? Essig und Alko hol an der Wiege der Vlumenkönigin! Und auch die Moosrose, die nach Veilchen duftende Banks rose, die welkende Blüte — sie und ihre vielen Verwandten werden von der Retorte

nachgeahmt. Und diese künstlichen Düfte sind weit billiger als die Erzeugnisse im Tale der Rosen. Kein Wunder also, daß die Liebhaber solcher Wohlgerüche sich außerordentlich vermehrt haben. Soll man das bedauern? Gewiß ist ein nach Pomade duftender Jüngling keine erbauliche Erscheinung. Der Atem der Rose aber ist mehr als ein bloßer Sinnen genuß. Er kräftigt und belebt die Nerven, die der Daseinskampf zerzauste. sei — für diesmal — rücksichiM Chronik beschränkt. Am kommeànl wartet man eine starke

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 18.11.1943
Physical description: 4
habe ich einen Ent schluß gefaßt. Ich heirate.' Die beiden Freunde sprangen auf. „Wen. Marianne?' „Dich. Christian', sagte Marianne, „oder dich, Matthias! Meine Kraft reicht nicht aus, selbst zu entscheiden. Damm überlasse ich es dem Schicksal. Gestern ist die erste rote Rose in unserem Tarten erblüht. Ich habe sie abgeschnitten und in meinem Zimmer versteckt. Wer die Rose findet, dem will ich gehören.' „Und der andere?' fragte Matthias. „Der andere soll jtns ein guter Freund bleiben', bat Marianne, „versprecht

ihr mir das?' Sie versprachen es. Das Zimmer, in dem die Rose in einer Truhe versteckt lag. wurde vom Hellen Öicfit de-, aroken Fensters überflutet Marianne öffnete die Tür. Ihre Stimme klang unsicher. „Jetzt liegt mein Schicksal nicht mehr in.meiner Hand', sagte sie. Marianne hatte Angst. Sie wußte nicht, wovor sie sich fürchtete. Würde Christian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Her zen. Würde Matthias die Rose finden? Sie kannte Matthias seit ihrer Kindheit, und er war ihr sehr vertraut. Es würde vieles

? Würde er — jetzt -- die Rose — „Rein! Rein! Nicht er! Christian, Chri stian soll sie finden!', wußte Marianne plötzlich, und ehe noch Matthias mit sei ner Hand die Truhe- berührte, lief Ma rianne auf Christian zu und legte ihre Arme um seinen Hals. „Christian! Du! Christian!' „Marianne!' . ... „Ich liebe dich, Christian! Nur dich! Matthias stand neben dem Spiegel und vor der halbgeöffneten Truhe. Hatte er die rote Rose gesehen? Lang sam schloß er die Truhe, trat zu den bei den und gab ihnen die Hand: „Ich will euer Freund

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 13.07.1917
Physical description: 8
wir, du und ich, haben schon genug leiden müssen durch übereiltes Handeln... Du liebst Rose — nun ja. ich sehe es an der jäh auf steigenden Röte in deinem Gesicht, daß ich mich nicht täusche. Es mar mein Wunsch, ihr beide möchtet euch lieben und glücklich sein in altmodischer Ehe. Ich ließ Rose aufwachsen wie eine Heideblume, ohne sie darum aus dein Auge zu lassen. Ich sah sie lieber, wenn sie durch Wald und Feld strich, als wenn sie über dem Strickrahme:, saß. Ein gesunder Körper gehört mit zum Fundament

einer glücklichenEhe, eines glücklichen Lebens überhaupt. Rose hat gute Anlagen und Eigen schaften. Es war keine Gefahr da, daß die Freiheit schädlich auf sie wirkte. Sie sollte die Selbstsucht der Welt, die Jagd nach Genüssen nicht kennen lernen. Nur in dir sollte sie ihre Welt, ihr Glück suchen und finden.' ..Wie gut du bist!' flüstert-.' Josef und küßte die schmale Hand, die immer noch die seine umschlossen hielt. Wie ost hatte diese Frau so an seinem Bett ge sessen. wenn irgend etwas seinen Kinderschlaf

er die feinen Finger, die noch in seiner Hand lagen, als wollte er sagen! Ich will dir al- les vergelten.... . ^ 43 Frau Josefa sah müde vor sich hin und sprach mit weicher Stimme weiter: „Der Mensch denkt und Gott lenkt — nirgends paßt das Wort so gut hin, als aus meine Wünsche, mein Wollen, mein Handeln. Was ich so fein und klug er sonnen habe, hat nun eine ganz andere Wendung be kommen. Rose ist durch den ständigen Umgang mit dir dein Schwesterlein geworden. Die geistige Frei heit, die ich ihr gelassen

Josef —' rief sie lebhafter —, „wenn du die Pracht, die Schätze hoher Kunst bei den Orzis sehen könntest, du würdest es verstehen, daß unsere Rose ganz bezaubert ist! Ihr leicht empfänglicher Geist und ihre Natürlichkeit berauschen sich an all dem Neuen, das mit so wunderbarem Glänze in ihr Leben tritt; dazu die mütterliche Liebenswürdigkeit der Baronin! Sie hat unser Röschen völlig gewonnen. Wie ein Schmet terling dein Lichte, so fliegt Rose ihr zu. Daß die Baronin Orzi bestimmte Ziele verfolgt

, ist außer Zweifel. Und — das ist es, was mich am mei sten bekümmert, — mein Bruder Rudolf denkt wie sie. Der Reichtum der Orzis ist ihm zu Kopfe gestiegen wie junger Wein. Wäre dies nicht der Fall, ich wollte Röschen schon die Augen össnen: ein paar Jahre fern von uns, ein paar Jahre Umgang mit gleichaltrigen Mädchen, ein paar Jahre Theater, Musik und andere Kunst, und unsere Rose sehnte sich mit allen Fasern ihres Sems zurück in die Heimat, zurück in den Wald nut seiner Frische, seiner Kraft

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Dolomiten
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Page 12 of 20
Date: 14.04.1934
Physical description: 20
wie vom Weinen. Und plötzlich drang es ihm warm zu Herzen. Er, er war schuld an diesem Zug, niemand sonst. Er Er war stehen geblieben vor Verlegenheit. Langsam griff er an seinen Hut, immer noch ungewiß, was er tun sollte. Da stürzte die Gestalt innen zum Fenster. Herren- und Damenschneiderei F. DANDER, Bolzano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise ungeschult, nicht abgeschliffen, aber rein und im Bortrag war Gefühl. Rose summte das Liedchen mit. Plötzlich sprang sie auf und rief der Mutter

zu: „Schön singen sie, meine Herren Kollegen! Schwerer Beruf, in den Höfen singen, aber die Not der Zelt, Mütterchen, die zwingt manchen dazu.' Frau Cornelie nickte und plötzlich kam ihr -in Gedanke. „Rose!' „Ja, Mütterchen!' „Wollen wir den beiden nicht eine Freude machen? An einem solchen Tage. Kind, wo sich dein Leben entschieden hat, wo du die Frau eines so reichen Mannes wirst — wo alle Sorgen von dir abfallen...!' „Ja, Mütterchen, was wollen wir tun?' „Den beiden jungen Menschen, die da ge sungen

Zeit. Immer sind wir zu bequem, einem Menschen in Not etwas Gutes zu tun. Aber jetzt tummeln Sie sich! Jetzt richten Sie den Tisch. Es ist ja von Mittag noch soviel da; wir wollen ihnen das schönste Mittagessen richten. Und was Gutes zu trinken müssen Sie auch heranschaffen.' Das ließ sich Else, die eine herzensgute, manchmal etwas grobe Seele war, nicht zweimal sagen. * Eine Viertelstunde später trat Frau Cornelie lächelnd zur Tochter. „Nun, Mütterchen?' „Sie essen, Rose! Zwei sehr nette Menschen

. Abgerissen natürlich. Aber beide sehr an ständig im Betragen. Ich habe ihnen, ohne daß sie es merkten, zugeschaut. Du. es ist eine Lust, ihnen zuzuschauen, wie es ihnen schmeckt. Rose, einem Menschen eine kleine Freude machen, das tut richtig wohl. Komm, du mußt sie auch sehen. Der eine von ihnen kommt mir übrigens sehr bekannt vor. Mir ist es, als hätte ich das Gesicht schon einmal gesehen, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hin tun soll.' „Ich werde sie mir mal anschauen, Mütter chen.' Else trat

ein. „Sie sind fertig! Wie's denen geschmeckt hat!' sagte das Mädchen. „Haben Sie schon abgeräumt. Else?' „Ja, sie wollten schon aufstehen. Nein, meine Herren, habe ich gesagt, das Bier müssen Sie noch austrknken.' ..Also, dann komm', Rose, dann sage du ihnen Guten Tag.' * Sie betraten das Zimmer. Die beiden Musikanten erhoben sich vcr- legen. „Meine Tochter möchte Ihnen gern guten Tag sagen!' nahm Frau Cornelie die Unter haltung auf. Es ging Rose nicht anders als ihrer Mutter, als sie dem älteren der beiden Männer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 11.11.1902
Physical description: 8
. Antisemit, Wilten. Rech ^herzlichen Dank. Freut mich wirklich sehr, daß Sie dem ,T.' ein so treuer Freund sind. Hadttbrand. Besten Dank! Wird mir einmal lzur rechten Zeit) einm guten Dienst leisten. rneksoM: aller liefert prompt und billig Bu<chdruckerei„Tyrolia', Bozen. Sie blaue Schleife» Novelle aus dem MiWrlebe» von Gregor Samarv». (Fortsetzung.) „Wie schön,' sagte er, „die Rose ist das Sinnbild der Liebe und diese beiden Knospen daran könnte man wahrhastig für zwei Herzen halten

eine gelbgrüne Rose.' „Der Assessor und Laura?' frug Julie, indem sie ihre Augen ebenso weit öffnete, wie es vordem der Professor gethan. Dann lachte sie herzlich auf. eilte auf den leise vor sich hinbrummenden alten Herrn zu, legte schnell die Arme auf seine Schultern und drehte ihn lachend in so schnellem Wirbel mit sich hemm, daß er sich schwindelnd losmachte und schwer athmend schalt: „Immer der alte Brausewind!. Wahrhaftig, Dir thäte es noth, daß Du einmal einen ernsten und strengen Mann findest

er das sagte,' flüsterte sie träumerisch vor sich hin, —„die Rose bedeutet die Liebe und die beiden Knospen zwei Herzen, die sich zu einander neigen!' — Sie seufzte leise, dabei träumerisch lächelnd. Frau von Berghausen kam. Julie eilte ihr entgegen und musterte die aus zartem geblümten Sommerstoff gefertigte, geschmackvolle Toilette ihrer Kousine. „Du trugst eine gelbe Rose, Laura,' sagte sie „eine eigenartig hübsche Blüthe, — warum hast Du sie nicht mehr?' „Sie würde zu diesen Farben nicht passen

,' antwortete Frau von Berghausen betroffen, indem sie die Augen niederschlug. ^ Herr Mohrberg trat ein; dann auch der Assessor — er trug eine gelbliche Rose im Knopfloch. „Sieh nur,' flüsterte Julie ihrer Kousine zu „wie vortrefflich die eigenthümlich gefärbte Blüthe zu der Kravatte des Assessors paßt!' Die junge Frau wendete sich schnell ab, um den Offizier, der eben eintrat, zu begrüßen. Er trug in seiner Uniform, vor die Brust gesteckt, eine Rose mit zwei Knospen. Juliens Blick fiel auf die Blumen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.04.1886
Physical description: 8
, o, wie ich gelaufen bin. aber ich komme gewiß noch zur rechten Zeit, ehe die Beiden hier sein konnten !' «Wen meinst Du denn? Was veranlaßt Dich, so unmanierlich bei mir einzutreten?' fragte die alte Dame strengen Tones und Rose strafend ansehend. „O, gnädigste Frau Rath, ich bitte um Entschuldi gung, daß ich mich so sehr vergessen konnte.' entgeg- uete Rose jetzt in ihrer kriechenden, demüthigen Art, doch mit einem unheimlichen Aufleuchten ihrer bösen Augen. «Ich kann mich selbst jetzt noch gar nicht fas

eine günstige Aufnahme gefunden. Heute wird bereits telegraphirt, daß die Uebergabe eines Ultimatums an Grie i enland bevorstehe. Unter den Maßregeln fen, obgleich ich Alles längst geahnt habe. Ich hake die Mamsell und den Herrn Baron auf der Hohcnthor- brücke überrascht, gerade als —' „Weiter hast Du mir Nichts zu sagen Rose?' schnitt die Näthin kühl den Redefluß der Alten ab. .Doch gnädigste Fran Rath, der Herr Baron hatte die Mamsell umgefaßt und küßte sie und sie standen so zärtlich neben einander, dab

die Leute, die vorüber- kamen, sie spöttisch betrachteten!' Dev Näthin sie! die Nad:l mit dem Nähzenst, an dcm sie gearbeitet hatte, aus der Hand. Doch während Rose sich zuvorkommend niederbeugte, um dasselbe schnell aufzuheben, war die Matrone schon aufgestan den und hemmte das Beginnen der alten Haushälterin, indem sie ihr in die stechenden Augen sah. .Rose', sprach sie mit scheinbarer Ruhe, .daß Du eine alte Närrin bist, das wußte ich schon längst. Daß Du aber auch eine so arge Verläumderin und bos

Binnenwasserstraßen, Organisirung des Binnenschifffahrtsbetriebs, Bau von Seekanälen. Als Referenten fnngiren deutsche, französische, belgische und österreichische Fachgelehrte. .Gnädigste Frau Rath wollen sich gütigst erklären lassen —' sagte sie zitternd. .Ich lasse mir Nichts von Dir erklären! Du sagst nicht ein Wort mehr, sondern gehst hinaus!' herrschte die Räthin der Alten jetzt mit einer solchen Strenge zu, daß Rose, obgleich vor innerer Wuth an allen Gliedern bebend und zornesroth im Gesicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 13.07.1917
Physical description: 8
' 42 Bruders hat diese fremden Menschen in unser Haus geführt. Fahre nicht auf.' — bat sie, als sie das heftige Zucken seiner Hand empfand. — „Es nützt nichts, än dert nichts an den Tatsachen. Laß uns lieber den Fall von allen Seiten beleuchten, alle Folgen, die er nach sich ziehen kann, besprechen und dann wie vernünftige Menschen handeln. Gerade wir, du und ich, haben schon genug leiden müssen durch übereiltes Handeln... Du liebst Rose — nun ja: ich sehe es an der jäh auf steigenden Röte

in deinem Gesicht, daß ich mich nicht täusche. Es war mein Wunsch, ihr beide möchtet euch lieben und glücklich sein in altmodischer Ehe. Ich ließ Rose- aufwachsen wie eine Heideblume, ohne sie darum aus dem Auge zu lassen. Ich sah sie lieber, wenn sie durch Wald und Feld strich, als wenn sie über dem Strickrahmen saß. Ein gesunder Körper gehört mit zum Fundament einer glücklichenEhe, eines glücklichen Lebens überhaupt. Rose hat gute Anlagen und Eigen schaften. Es war keine Gefähr da. daß die Freiheit schädlich

mit weicher Stimme weiter: „Der Mensch denkt und Gott lenkt — nirgends paßt das Wort so gut hin, als auf meine Wünsche, mein Wollen, mein Handeln. Was ich so fein und klug er sonnen habe, hat nun eine ganz andere Wendung be kommen. Rose ist durch den ständigen Umgang mit dir dein Schwesterlein geworden. Die geistige Frei heit, die ich ihr gelassen, hat ihren Hang zur Phantasie ins Zügellose getrieben. Mit Schreck habe ich es be merkt, daß sie wie ein Kind zu leblosen Dingen spricht. Wäre ihre Ruhe

nicht gestört worden, hätte das nichts geschadet. Ich hatte die Absicht, sie jetzt mehr in der Wirtschast zu beschäftigen und ihren Geist auf prakti sche Dinge zu lenken. Sie ist ja noch so jung Aber unsere neue Nachbarschaft hat mein Wollen durchkreuzt. Diese schöngeistigen, überfeinen Menschen fügen sich in Roses Traumleben wie Märchengestalten ein. Ach Josef —' rief sie lebhafter —, „wenn du die Pracht, die Schätze hoher Kunst bei den Orzis sehen könntest, du würdest es verstehen, daß unsere Rose ganz

bezaubert ist? Ihr leicht empfänglicher Geist und ihre Natürlichkeit berauschen sich an all dem Neuen, das mit so wunderbarem Glänze in ihr Leben tritt: dazu die mütterliche Liebenswürdigkeit der Baronin! Sie hat unser Röschen völlig gewonnen. Wie ein Schmet terling dem Lichte, so fliegt Rose ihr zu. Daß die Baronin Orzi bestimmte Ziele oerfolgt, ist außer Zweifel. Und — das ist es, was mich am mei sten bekümmert, — mein Bruder Rudolf denkt wie sie. Der Reichtum der Orzis ist ihm zu Kopfe gestiegen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 4
Date: 22.03.1916
Physical description: 4
122 ein Pausstift oft auf weichem Zeichenpapier hinterläßt. Sein kundiges Auge erkannte sofort, daß die Skizze kopiert war. Vernichtet brach er in dem Sessel vor dem Schreibtisch zusammen. „Hasso — mein Hasso, — was ist dir?' fragte seine Mutter jammernd. Und auch Rose trat an seine Seite, >als müsse sie ihn schützen. Sofort ahnte sie , was hier geschehen war, und ihr war, als sei etwas Furchtbares über Hasso hereingebrochen. Ach — daß sie ihrem Argwohn, ihrem Mißtrauen gefolgt wäre

und die schöne Russin festge halten hätte, bis Hasso kam. ZitterW beugte sie sich nieder zu dem herabgefal lenen Papier und legte es stumm vor Hasso hin auf den Schreibtisch. Mit toten, leeren Augen hatte er ihr Tun verfolgt. Nun sah er auf das Papier. Er erkannte sofort an der grauen, speckigen Farbe, daß es Pauspapier war. Und er mußte daran denken, daß Rose ihm von diesem Pa pier berichtet hatte, es sei Nataschka in der Verwirrung unbemerkt entfallen. Mechanisch griff er danach und entfaltete

es. Und da sprang er plötzlich, wie elektri siert, empor und stieß einen unartikulierten Ruf aus. Mit zitternden Händen entfaltete er das Pauspapier vollends und breitete es über seine Zeichnung aus. Wie ein Zittern flog es über feine hohe Gestalt. Er hob das bleiche Gesicht und wandte es Rose zu. Und plötzlich faßte er ihre Hände und preßte mit einer in brünstigen Geberde seine Lippen darauf. „Rose? Rose? Dir danke ich, wenn ich vor Ver nichtung bewahrt bleibe?' stieß er heiser vor Erregung hervor

würde er sich das selbst verziehen, das wußte er. ' Er fuhr aus seiner Erstarrung empor und wandte das blasse Gesicht seiner Mutter zu. Und dann sah er wieder in Roses angstvolles Gesicht, in ihre tiefblauen Augen hinein. Die Gewißheit, daß er ihr seine Ehre, sein Leben zu danken hatte, überfiel ihn mit Allgewalt. Wieder faßte er ihre Hände und legte sein zuckendes Gesicht darauf. Und dann sah er zu ihr auf mit einem Blick, der sie erschütterte, und den sie nie mehr vergessen konnte. „Rose, du weißt nicht, was du mir getan Haft

und werde es dir nie vergessen.' Nochmals küßte er ihr inbrüstig die zitternden Hände. Das tat er heute zum ersten Male, und Rose war so erschüttert, daß sie nicht reden konnte. Sie schüttelte nur hilflos den Kopf, um anzudeuten, daß ihr Verdienst daran nur sehr gering war. Aber in ihrer Seele war

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Brixener Chronik
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Page 4 of 4
Date: 25.07.1917
Physical description: 4
Erzherzog Iosef: Der Nordflügel schloß sich der südlich des Dnjestr begonneneu Bewegung an. Längs der ganzen Front starte Gesechtstätigkeit. Der Erste General-Quartiermeister: i v. Ludendorf. ! Verloren! ' wurde ein schwarzes Port emonaie mit große» rem Geldbetrag, Der Finder wolle dasselbe in der Polizeiwachstube gegen Finderlohn abgeben. 28S5 82 „Denkst du noch daran, Rose, als ich dich das erste Mal gesehen habe, im nassen, kurzen Kleide, neben dem wilden Rosenstock?' Die Frage griff ihr ans Herz

sie. Sie schüttelte nur leise den Kopf. Ihre Augen trübten sich. Da sagte die Baronin, die sie beobachtet hatte: ,Jch glaube, unser Töchterchen ist müde?' Sie führte Rose selbst in das zierliche Mädchen zimmer, schloß sie noch einmal zärtlich in die Arme, und dann war Rose allein. Sie trat ans Fenster und sah in die wilde Nacht hmaus. Nichts sahen ihre Augen, als den sturmge peitschten Schnee, der allen Raum zu süllen schien zwi schen .Himmel und Erde. Sie fühlte die Kälte, die durch die Fensterritzen einzog

des Vordermannes tretend, ehe der feinkörnige Schnee sie wieder ver wehte. Rose lag unter seidener Decke und schlief. Seit sie erwachsen war, hatte sie zum ersten Male die Christ - mette versäumt. Tags darauf hielt vor dem Schlößchen der altmo dische Schlitten des Forstmeisters. Rose hörte den dumpfen Klang der gesprungenen Schlittenglocken und — sie war schon verwöhnt — sie empfand es peinlich. Sie bemerkte es auch, wie alt ver wittert der Fuchspelz war, aus dem ihr Vater sich her auswickelte und der Fußsack

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 24.07.1917
Physical description: 8
, was die eiserne Notwendigkeit gebietet. WjUMjWMMi .I r r w e s e der Liebe.- Roman. 80 Moose an seinem Fuße; sehr vornehm, sehr feierlich wirkte der Baum mit seiner grünen Schleppe, die die Erde fegte. Aber Rose stand stumm davor. Fremd schaute sie der Baum an, fremd der Weihnachtstisch, der kostbare Geschenke trug, auch für sie. Fremd war alles .... ihr Herz zog sich zusammen. Sie horchte hinaus, aber kein Schellenklang ließ sich hören. Nur der Sturm sang seine Lieder und wars harten Schnee an die Fen ster

ging! In solchem Augenblicke! Ja — sie empfand den Ernst der Stunde, empfand das Schicksal, das zu ihr kam. Wie wird das Glück sich ent halten, das sie erwartet? Gar manche Rose blüht dem Licht entgegen — ein Sturmwind knickte sie vor der Zeit — eine Wolke zieht über die Sonne und fallender Regen nimmt ihr Duft und Farbe. 77 Sie atmete auf. als sie am Ziele hielten. Bela sprang zuerst ans Land, schlang die Kette um den Pflock am Ufer und half den Damen aus dem Kahn — Rose zuletzt. Er hielt sie wohl

einen Herzschlag lang, drückte ihre Hand mit warmem Druck und flüsterte ein Liebeswort. Da kam das warme Leben zu ihr zurück. Es war spät, als die kleine Gesellschaft im Schlosse anlangte. Baron von Neuenstein wollte heim und erwartete ungeduldig seine Tochter. Ein herzlicher Abschied von den Mädchen, und Rose folgte der Baronin aufs Zimmer. Sie war das erstemal zur Nacht im fremden Hause: „Gott schütze dich und schenke dir einen guten Traum!' sagte die Baronin, als sie sich von ihr trennte. Sie machte

ein Kreuz auf ihre Stirne und flüsterte ihr zu: — „Träume der ersten Nacht in, fremden Hause ge hen in Erfüllung . . Rasch ging die Zeit-, ein Blumenleben für Rose, eine Kette schöner Stunden. Wenn sie des Abends in ihrem Bett unter seidener Decke lag und all das Erlebte noch einmal durchdachte, kam eine unendliche Wonne über sie. Wie gut doch die Menschen waren-. Wie zart die Baronin es verstand, sie mit den neuen Lebensgewohn heiten bekannt zu machen! Ach, die besaß ja in ihrer eigenen Person

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