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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 18.10.1928
Physical description: 16
, ein Fenster geöffnet; eine schlanke Gestatt lehnte am Gesimse, um für einige Augenblicke die frische, reine Lust zu atmen. „Rosa,' sagte Jakob vor sich hin. Cr blieb im Schatten des Brunnens an der Ecke stehen unJ5 : sah zum Fenster hinauf, bis vi« Gestalt verschwand. Dann kehrte er langsam zur Mühle zurück. - Zehntes Kapitel. Rosa Brenner arbeitete seit einigen Tagen in der Mühle, um für Martha einige Kleider angu fertigen. Die beiden Mädchen saßen beisammen. Mariha als Gehilstn und Schü lerin

. Ihr flinkes Züngchon regte sich fast noch mehr als ihre Finger Wie viel hatte sie doch der Freundin zu vertrauen! Was der Amtmann gesagt und getan, wann er ge kommen und gegangen, und dann wieder: wo der Franz bliebe, daß man ihn so selten sehe. Und wenn er je einmal komme, sei er so kurz angebunden, und sie hätte ihm doch viel zu sagen. Ein duftiges, weißes Mullkleid mit Rosa schleifen sah seiner Vollendung entgegen. Es war bestimmt, Martha aus dem Dalle, den der Turnverein alljährlich gab, zu schmücken

. Bei dieser Gelegenheit sollte sie zum ersten Mal m größerer Gesellschaft erscheinen. „Der Amtsmann hat mir gesagt, daß man den ersten Ball den „Eintritt in die Welt' nenne,' sagte Martha. „Der Amtmann hätte, denk' ich, Geschei teres zu tun, als dir törichtes Zeug in den Kopf zu setzen,' beeilte sich Theodor, der seit einigen Minuten auch anwesend war und an dem Türpfosten lehnt«, zu bemerken; dann fügte er an: „Du kommst doch auch aus den Ball, Rosa? Franz wird sicher nicht fehlen.' „Nein,' antwortet« Rosa

, «ich werde nicht gehen. Ich habe keine Lust.' „Ach, die Lust wird dir schon kommen, wenn die Musik einmal beginnt.' ,Lch paff« nicht in diese Gesellschaft.' »Ln eine bürgerlich« Gesellschaft?' Theo dors Augen blitzten. „Aber Rosa, wenn dein Ahn« dich hören könnte! Der hielt sich nicht geringer als der reichste Bürger,' sprach Martha. „Es ist aber jetzt alles anders. Ich bin nur eine Näherin, und manche von den Damen di« zum Turnerball kommen —' „Nun machst du mich aber bös«, Rosa. Zum Durnerball kommen keine „Damen

nicht fehlen wird.' »Natürlich vor allem der Müller-Theodor mit seinen langen Schritten.' neckte jetzt Martha ihren Bruder. „Jakob aber tanzt anders als du — der kann's fein. Cr hat mir den neuen Walzer gezeigt.' Die Arbeit flog auf den Tisch. „Sieh, so Theodor!' Sie faßte das Kleid Mt anmutiger Bewegung und zählte di« Schritte:. „(E—ins, zwe—i!' Theodor sah ihr lachend zu. Dann beugte er sich rasch zu Rosa. „Geh mir zulieb! In den nächsten Tagen muß ich fort von hier — für ein ganzes Jahr.' . Rosa

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1945
Physical description: 4
Nachrichten aus Lüötirol ilm un|&t?£ ^chuie / mi/di»«»- y«i», rei»,,« Wmn dißtfckl&i&i lallm äs*«! Urh*ber•chut<recht durch V«rl»gi*n»t« „Ja, Rosa, um Gott’swillen, wie soll denn das erst später einmal werden? Bist ein jung’s Weib, iin ersten Jahr verheiratet. Da soll’t er dir noch nicht von der Seiten weichen und für nichts anderes mehr ein' Kopf haben. Wie wir so lang beinander waren, dein seliger Vater und ich, du lieber Gott G’sagt hab’ ich ihm damals gerad*. daß wir Nachwuchs kriegen

wie ein Kind... . „Rosa... Kindl... Aber geh'...“ Leise streicht die alte Frau über die bebende Schulter der Schluchzenden. „Möchst gern auch ein Kindl haben, gelt? Laß gut sein, alles kommt zu seiner Zeit. Ein liebes, blondschneckletes Buberl wirst kriegen oder ein Dirndl — oder be'des — ganz g’wiß.“ Zwischen Lachen und Weinen zieh* d ia He- bintweitin den Kopf ihrer Rosel an die Brust Flüstert ihr ins Ohr: „Und nachher wird dein Florian auch ein an derer. Weißt, ein Kindl ist ein heiüg’s Wunder

, das kann soviel Freud’ und Segen ins Haus bringen und manche Lieb’, die schon durchs Fenster fliegen wollt’, hat heimg’funden durcii die Tür. weil’s ein Klnderhandl g’führt hat.“ Die Rosa lacht plötzlich herb. .Einmal! Früher!... Aber heut’? Wie ist’s >'ct Schmld Berta gangen? Verlassen hat er sie 11 Man >, München — Nachdruck varbotau und sie steht da mit ihren Hascherin. Und mir ... mir tät’s gerad’ so ergehen...“ Erschrocken starrt die Mutter auf die Spre cherin. „Rosa... Kind... Gerad’ wollt Ich sagen

der Schniid Poldi war der ärgste Haderlump vom Grund und du, du stellst deinen Mann auf dieselbe Stufen... glaubst von ihm dasselbe... und hast ihn trotzdem genommen?“ Die Rosa wirft den Kopf In den Nacken. „Mein... iph hab’ ihn halt gern g’habt. Und hab' ihn heut’ noch gern. Da muß man einen schon nehmen, wie er ist. Deswegen war auch der Schniid Poldi noch lang ki'.i Haderlump. War’ die Berta lieber g’scheiter ''wesen. Wär’ er heut’ noch bei ihr.' Hastig wendet sich die Rosa ab und wirft

einen grellfarbigen Schal über die eckigen Schultern. Sein'leuchtendes Blau läßt das ha gere Gesicht noch gelber, die tiefliegenden Augen noch umschatteter erscheinen. Und plötzlich steigt ein furchtbarer Gedanke in der Mutter auf. 5ie umklammert die Tisch kante mit beiden Händen, neigt sich weit vorn über, mit großen, forschenden Augen. Ihre Stimme klingt heiser. ) „Du. Rosa... Du — hälfst es mders ge macht wie die Berta?“ Die Rosa lacht gezwungen. „Ich? Was weiß ich Also, ich geh’ fetzt, Mütter

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 11.07.1911
Physical description: 8
ist, so dürfte unsere Leser ein etwas ausführlicherer Bericht des Sachverhaltes interessieren: „Am 28. Mai 1904 starb in Brixen die Haus besitzerin Rosa Pueland, geb. Obersanner. In ihrem am gleichen Tage errichteten Testamente hatte sie ihren Mann Alois Pueland zum Erbe» eingesetzt, ihren Geschwistern aber nur Legate von je 2000 Kr. vermacht. Während sich die übrigen Erben mit ihren Vermächtnissen zufrieden gaben, schien es einer Schwester der Erblasserin, der 65 jährigen Agnes Mitteler, geb. Obersanner

war eS Agnes Mitteler, welche immer wieder mit dieser Verdächtigung ihren Schwager Alois verfolgte, obwohl das Testament in aller Form rechtens vor dem Notar errichtet war und die Erblasserin ihren letzten Willen bei vollem Verstände kundgegeben hatte. Alsbald legte sich die Mitterer einen Plan zurecht, um ihren Schwager zu vernichten. Als geeignetes Werkzeug hie;u ersah sie sich ihre Nichte, die 26 jährige Köchin Rosa Portner aus Rodeneck bei Brixen. — Diese sollte in Lienz zu Gericht gehen

. — Die Mitterer gab ihr noch verschiedene Anweisungen, wie sie sich zu verhalten hgbe, und bot ihre ganze UeberredungSknnst auf, uv die Rosa Portner zur Ausführung dieses Planes zu bewegen. Allein diese gingaftf das.verbrecherische Ansinnen ihrer Tante nicht ein; sie zog es vielmehr vor, aus der Nähe derselben und überhaupt aus Lienz zu verschwinden. Da somit die Versuche der Mitterer in dieser Hinsicht scheiterten, machte sie selbst am 24. März 1909 bei der Staatsanwaltschaft Bozen die Anzeige und berief

sich auf ihre Nichte Rosa Partner als Zeugin. Diese erklärte jedoch, von einer Vergiftung der Tante Rosa Pueland aus eigener Wahrnehmung nichts zu wissen, wohl aber habe sie von anderen Personen gehört und der Mitterer auch erzählt, daß Pueland seiner Frau eine Medizin auch dann noch verabreicht hatte, als der Arzt dies bereits ver boten hatte. Da also diese geworbene Zeugin nicht stand hielt, wartete die Mitterer eine andere, günstigere Gelegenheit ab. Diese bot sich ihr am 1. Februar 1911, als Portner ihre Tante

zur Taufe eines Kindes idrer Schwester Anna Portner abholte. Hier drang Agnes Mitterer nun abermals in sie, die Anzeige zu machen; sie brauche nicht zu Gericht zu gehen, sondern nur in Zeugengegenwart alles so zu erzählen, wie es die Mitterer bereits früher vorhergesagt hatte. Auch versprach sie, ihr ein Gast haus zu kaufen. Nun endlich erklärte sich Rosa Portner unter der Bedingung, daß sie keine Strafe bekomme und ihre Verführerin alles auf sich nehmen werde, bereit, ihr zu willen zu sein. Am 6. März

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 06.08.1924
Physical description: 8
. Wie ein Stern in der Nacht war es ihm in den Schoß ge fallen: Ehre und Geld, Gegenwart und Zukunft zu gleicher Zeit. Groß und gewaltig, beseligend war die Welt, die in seine Seele einzog —er fühlte sich als Künstler. «Mit einem Male!" rief er. «Rosl, nun ist alles gut!" 23. Rosa war wieder in München. Konrad wußte nichts davon, nicht einmal die Tante wußte es, und Vater und Schwester glaubten sie bei dieser, wäh rend sie verborgen lebte, um erst nach ihrer Ge nesung zur Tante zu gehen. Sie saß am Fenster

, daß sie ihrem Vater, den sie liebte, alles verheimlicht, so weit mehr noch das Gefühl, ihrer Schwester keine Silbe von der schweren Schuld gesagt zu haben. Sie konnte es selbst nicht begreifen, daß sie etwas getan, was sie nie für möglich gehalten hatte und mit einer Lüge fortgegangen war, um die Ihrigen monatelang glauben zu lassen, bei der Tante zu sein. Niemand wußte etwas, Rosa selbst hatte nicht gKglaübt, wie alles kommen würde; jetzt sah musik im Garten der Knabenvolksschule in St. Ni kolaus. Ab 2 Uhr

, welches ihr Lebensschiff retten sollte. Endlich faßte sie Mut. «Es hilft nichts, ich muß es ertragen!... Niemand erfährt, was geschehen ist... Warum sollte ich im Elende nicht am mutig sten sein?" sprach sie, und als sie ihre Zukunft be dachte, trat Otto ein. «Hast du gut geschlafen, Kind? Und hast du Ap petit?" frug er, sie küssend. «Du sollst nicht daran denken, es ist vorbei. Danken wir Gott, daß es so kam!", und er nahm neben ihr Platz. Rosa nickte; ihr Blick fiel auf sein Gesicht, welches durch das Monocle

einen veränderten Ausdruck er halten hatte. «Warum bist du wieder so verstimmt?... Wol len wir eine Wagenfahrt in den Englischen Garten machen, hm? Es ist so schön!" Rosa barg ihr Antlitz im Taschentuch. «Ja, was hast du wieder," sagte er unwirsch. «Habe ich nicht alles in Ordnung gebracht? In ein paar Tagen bist du bei der Tante und die Ge schichte ist zu Ende. Siehst du das nicht ein?" Sie lehnte ihr Haupt an seine Brust. „Es drückt mich etwas, ach, schon lange!" stöhnte sie. Gäste wurden in große Unruhe

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Meraner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 15.05.1914
Physical description: 8
in, hat sich als flinke Kellnerin all diesen krschiedenheiten klugsam angepaHt; sie fragt !n Berghöfler aus dem Zieltal in seinem sialekt, was er „gern hatte', und fünf Schritt von redet sie mit den Herrenleuten „nobel', ' es eine . Art hat! ia, beim Prantlwirt in Obermais, da — ich — ist gut sein! Der Plawenner Franz hatte sich's eben Winkel am Fenster bequem gemacht, da lob sich auch schon die Winkler Rosa zaghast Ir Türe herein. Aber sie kam nicht allein, inter ihr tauchte die derbknochige Gestalt der zaudrnger

Mena auf. ^)ie Rosa wilßte nämlich recht Wohl, um was sich hier handeln sollte. Den Schönleiter- kannte sie gut und er gefiel ihr. Seinen Wer kannte sie allerdings weniger, aber phalb war sie just'hergekommen. Schön war ^ Plawenner nichts das wußte sie; und auch «mer jung. Aber bekanntlich ist kein Mann ! alt oder zu häßlich, um nicht geheiratet, ^ar g e liebt Au werden. Die Schönheit den meisten Mänderleuten ohnehin nit >. Und überhaupt: Schön ist, wer schön '.. . Also kann man ja einmal sehen

, der Plawenner Franz tut. ... Aber, nn man so ein blutjunges Ding ist> ist's besser, man nimmt sich da eine mit, Haare auf den Zähnen hat. Und da war ! Satudinger Mena grad die Rechte: die »te schon ihre guten Fünfzig auf dem Buckel, »ch war sie nach der Möglichkeit, und zwei »nder hktte sie auch schon gehabt. — Ihre lchreckende Häßlichkeit war übrigens wie »u geschaffen, um die Rosa daneben noch vscher erscheinen zu lassen. Und sein kann Idaß die Rosa auch dies wohl wußte. . . pleStaMngerin ließ

sich nun alsbald — gekümmert um den Eindruck, den ihre An- ßenheit auf den Freiersmann machte — 'Mg i ^r Rosa. gegenüber auf die Bank fallen, und als der arme Plawenner söiner Beklommenheit durch die generöse Bestellung von Kaffee und Gugthupf Herr zu werden suchte, schmetterte sie ihn sofort mit der bün digen Erklärung nieder, daß sie gewöhnt sei, zum. Kaffee — Anguillotti zu essen. . . Da das Gespräch nun vorderhand nicht recht in Gang kommen wollte, griff die Rosa verlegen nach einem illustrierten Blatt

!' und in Frankreich, — so berichtete die Rosa kleinlaut weiter — da sei halt ein Unterseeboot mit zwölf Mann untergegangen. „Der Mensch ist kein Seehund!' schrie die Mena und ging nun zum Gugthupf über. Unter der Wucht dieser Argumente schwand dem Plawenner Franz der Rest seines Mutes und er griff nun gleichfalls nach einer Zei tung. Auf die verbindliche Anfrage der Wink ler Rosa,- was er denn nun Neues berichten könne, ließ er das Blatt sinken, warf einen scheuen Blick nach der Mena und begann — in beständiger

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Dolomiten
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Page 2 of 16
Date: 26.10.1929
Physical description: 16
sich Prinz Humbert ins königliche Schloß, wo abends ein Gala-Diner stattfand, zu dem die höchsten Staatswürden träger geladen waren. Der Attentäter Das Verhör des Attentäters durch die Polizei ergab, daß er F e r n and o d e R o s a heißt und am 7. Oktober 1908 in Mailand geboren ist, also im 22. Lebensjahre steht. De Rosa ist bereits als kleines Kind von einer Ziehmutter übernommen worden und wuchs in Turin auf, wo er die Volksschule und das Gymnasium machte. Dort schrieb er sich auch in der Hochschule

als Hörer ein, kam jedoch durch ein Mädchen bald in ein« kom- nmnfftffche Familie, wo er bald selbst ganz in koinmunistische Ideen aufging und sich schließ lich als heimlicher politischer Agitator be tätigte. Vor 18 Monaten floh er nach Frank reich und schloß sich in Paris dem „Komitee der antifaschistischen Konzentration' an. Beim Verhör erklärte De Rosa, daß er am Dienstag über Antwerpen nach Brüssel ge kommen fei, um das Attentat auf den Kran- Prinzen zu verüben. Cr wollte ihn bereits am Bahnhof

erschießen, habe dies aber dann nicht getan, weil er dabei auch hätte ein Mitglied der belgischen Königsfamilie treffen können, was er nicht wollte. Als Grund für feine Tat gab De Rosa an, daß ihm sein Gewissen die Tat vorgeschrieben habe. Ferners erklärte er, daß er der Dritten Internationale angehöre. (St staunt» noch am Leven zu fein. Brüssel, 26. Oktober. Der Untersuchungsrichter hat gestern neuerlich ein Verhör des verhafteten Atten tates De Rosa vorgenommen. De Rosa bestätigte die bereits gestern

am Denkmal des Unbekannten Soldaten vor der Kongreßsäule zu verüben war, denn dort war am wenigsten Gefahr, sonst jemand zu treffen. Aus diesen Gründen habe er auch den ursprünglichen Gedanken, das Attentat in der italienischen Botschaft zu verüben, fallen gelassen. Auf den Vorhalt, daß sein Attentatsplan keine Fluchtmöglichkeit nach der Tat vorsah, erwiderte De Rosa, er habe auch gar nicht mit der Flucht gerechnet, denn er wollte sein Leben opfern. „Ich glaubte, auf der Stelle getötet

zu werden und bin sehr überrascht, nicht dieses Ende genommen zu haben' — schloß De Rosa. Die Durchsuchung des Gepäcks des Ver hafteten förderte die erwähnten Zeitungen und den Stadtplan zutage. Im Ofen des Hotelzimmers fand man außerdem die Asche von einem Briefe, über den der Verhaftete jede Auskunft verweigerte. Ueber den Augenblick des Attentates berichtete De Rosa, daß er eben, als der Kronprinz die Stufen zum Denkmal hinaufsteigen wollte, einen Soldaten und eine andere Person, die vor ihm standen, auf die Seite stieß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 12
Date: 21.01.1911
Physical description: 12
. noch dazu blind ist! Welch ein Entschloß! Welcher Engel muß sie sein!' Rosa gefiel sich ausnehmend in dieser Rolle, mit einem Lächeln auf den vollen, roten Lippen ging sie wie eine Träumende umher. „Papa! Sobald KernanS zurück find, werden wir nach X. fahren, ich werde sogleich den Hochzeitstag festsetzen, wir feiern ihn nur im engsten Kreise, ganz unter uns! DaS kleine Iagdschlößchen drüben unter den Tannen werde ich ganz eigenartig, aber nach allen Regeln des guten Geschmacks einrichten lassen

ein und aus, Rosa verbrachte den größten Teil des TageS dort, sie ließ sich daS Prächtigste und Kostbarste an Mustern vorlegen, wählte und verwarf wieder, wie es ihrem Geschmacke entsprach. Währenddessen war Rittmeister Fritz Kernau in später Nachtstunde in T. angekommen. Tiefe Wehmut befchlich ihn, als man ihn vorsichtig die schmale Treppe hinaufgeleitete, di: er sonst mit wenigen Schritten nahm; ja, er war ein gebrochener, ein armer Manu: da« „Einst und Jitzt' trat mit seiner ganzen Schärfe vor sein geistiges

der immer noch Leidende sich von den Anstrengungen der Reise erholt hatte, bat Marianne Rosa um ihren Besuch. Früher als man erwartet hatte, kam Rosa Wending in Begleitung ihres Vat?rS an. Marianne empfing die Gäste in ihrem Zimmer. Dann öffnete sie eine gegenüberliegende Tür und bedeutete mit einer stummen Bewegung Rosa, einzutreten. Sie selbst blieb mit Herrn Wending zurück. Der Blinde faß in einem Stuhl am Fenster, von Blumen um geben. Die Sonne beschien das bleiche Gesicht, in dem die auSg-standenen

Augen auf. Einen Augen blick ruhten RosaS Blicke kalt, finster und hart auf ihm. Jitzt wich sie nicht mehr zurück, ruhig schloß sie die Tür hinter sich, dann trat sie neben ihn, ihr Kleid streifte seinen Fuß. „Marianne?' „Nein, nicht Marianne, Rosa ist eSl' „Rosa! meine Rosa! Du mein alles!' Er tastete nach ihrer Hand und bedeckte sie mit seinen Küssen und Tränen. Immer finsterer wurde eine: beispiellosen Beliebtheit, denn er ist bereits in über 830.000 Exemplaren verbreitet. Es ist ein Buch fürs

nicht fähig bin.' „Einem blinden Krüppel die Hand zu reichen,' ergänzte er. „Tin Opfer — wird sicher ein Mann von Ehre nicht annehmen — ich gebe Sie frei. — Leben Sie wohl!' Rosa war doch etwas wie beschämt' sie wollte noch einige Worte sagen, dc.ß «S besser sei, sich jetzt zu trennen, als sich zeitlebens unglücklich und ent täuscht zu fühlen. Aber fast gebieterisch wiederholte Fritz Kernau nochmals: „Leben Sie wohl!' Eilend, wie auf der Flucht, verlegen Rosa da? Krankenzimmer. Erschrocken sprang Marianne

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 10.01.1903
Physical description: 12
zum Fenster hinaus, aber nicht auf das vielblumige Rondel vor dem Hause, nicht auf die buntrindigen Platanen des Parkes und die schattigen Alleen, welche zum Dorfe führten. Ihr Auge suchte die durchsichtige Bläue des Himmels. „Wodurch habe ich alle diese Güte verdient', flüstere sie, ihre Hände wie zum Gebete faltend. Der Alte betrachtete sie mit fast zärtliche» Blicken, dann berührte er ihren Arm. „Nun, machen Sie es sich bequem, Fräulein', sagte er mahnend. „Die Rosa steht vor der Thüre. Sie ist unsere

netteste Marjell und von der Wirth schaften» Mamsell Walther zu Ihrer Bedienung be stimmt. Soll ich sie rufen?' Marie nickte und sah nach der Thüre. Es hatte des Rufens nicht bedürft, denn » ein gesundheitstrotzendes Gesicht guckte durch die Thür- fpalte herein. „Das ist die Rosa', erklärte der Alte; „komm nur herein, das Fräulein will Dich kennen lernen.' Rosa ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie machte die Thür hinter sich zu, knixte tief und guckte der neuen Gesellschafterin fragend ins Gesicht

. Der alte Jakob hatte nicht Unrecht gehabt, als er Rosa die netteste Marjell im Hause genannt. Sie war ein hübsches, dralles Geschöpf. Reinlich und adrett gekleidet, machte sie den besten Eindruck. Aller liebst stand ihr die Weiße Leinenhaube auf den stroh gelben Haaren, die prächtig mit ihren hochrothen Backen harmonirten. „Nun bin ich da, Papa Jakob', sagte sie ver gnügt, „und Sie können getrost zum gnädigen Herrn gehen. Wenn das Fräulein irgend Etwas braucht, so werde ich sie schon bedienen.' „Ganz

recht', meinte Jakob. „Ich will mich entfernen. Punkt ein Uhr wird gespeist. Ich werde die Zeit noch besonders ansagen und empfehle mich dem Fräulein.' Mit steifer Verbeugung zog er sich durch die Thür zurück. Rosa hatte indessen Mariens Habseligkeiten, welche ihr Mutter Margarethe sorgsam zusammengepackt, zum Zimmer hineingetragen und in Schrank und Kasten untergebracht. Dabei suchte ihr Blick unverwandt das neue Fräulein, ob diese nicht weitere Aufträge für sie habe. Rosa hätte für ihr Leben geni

der Trägerin etwas Feierliches und ließ ihre Gesichts farbe noch durchsichtiger erscheinen. „Ich komme in daS Zimmer der Trauer, wo es Finsterniß genug giebt', sprach Marie sinnend. „Der Freiherr wollte Sonnenschein und helle Farben haben. Ob ich es wage, eines dieser schönen Kleider anzu ziehen?' „Ach ja, Fräulein', meinte Rosa, ihre Worte als Frage auffassend, über welche sie entscheiden sollte, „hier im Schranke giebt's wohl Auswahl. Betrachten Sie nur die Herrlichkeiten. Fräulein haben vielleicht schon

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Dolomiten
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Page 8 of 12
Date: 05.12.1936
Physical description: 12
ist schier nimmer zu finden . . .' Högernd spielt sie mit der Feder — hall lauschend rnne. Bon linken tönt Lachen, Plaudern. Man ist wohl über den Zwischenfall zur Tages ordnung übergeaangen. Da neigt sie den Kopf über den weißen Bogen. . . und werde mich sehr, sehr freuen Sie wiederzusehen Ihre Herta Marschall . . EinKindlist ein heilig's Wunder. Geh, Rosa, leg' doch einmal, die Näherei aus der Hand. Ist ja schon neune. Bist ohnehin so blaß, trotz deinem Land aufenthalt.' Recht bekümmert legt

die Hebintweit- Mutter die Stirn in Falten bei diesen Wor ten. Dann setzt sie die Brille mit viel Um ständlichkeit auf die Nase und nimmt der Rosa die Arbeit aus der Hand. „2lh. das ist noch eins von den Hemden, die sich dein Mann in die Eh' mitbracht hat. A rechte Schundwar' vom Warenhaus. An keiner Stell' hätt' ich mir lieber eine solide Wäsch' gekauft, statt dem vielen Kram.' Die Rosa schweigt und läßt den Kopf hängen. Gern tät' sie ihn verteidigen, ihren Flori. Slber sie ist ja so müd. Daß die furcht

bare Schwäche doch aus ihrem Körper weichen möchte. Die Füße tragen sie ja kaum. Und immer noch brennen die heimlichen Schmerzen, die keiner ahnen darf . . . „Wär' schon Zeit, daß er heimkäm', der Flori.' brummt die Mutter nach einem Blick auf die argße Pendeluhr überm Kommod kasten. „G'fallt mir gar nicht, die Wirtshaus hockerei. Die hat er sich ang'wöhnt, derweil du guf Urlaub warst.' „Mein, was soll er denn tun die ganzen Slbende.' tut die Rosa ganz still und be klommen. i „Aber seht

bist da und er rennt noch immer zum Leitaeb,' stellt die Mutter in trockenem Ton fest. „Was kann ich denn machen?' So ergeben, voll sanfter Traurigkeit sind diese Worte gesprochen, daß die Hebintweitin laut aufheulen möcht' wie ein Hofhund. Ach nein, gerad' nicht. Soll der armen Haut da das Herz noch schwerer gemacht werden. Gerad' nicht, nein. Lieber schluckt sie ein paarmal herzhaft lind reibt die an gelaufenen Brillengläser mit dem Taschen tuch. „Du, Rosa.' beginnt sie nach einer kleinen Weile. „Ich schlag

' dir was vor: Geh 'nüber zum Leitgeb und trink ein Glas Bier mit'm Flori. Hernach geht's miteinander heim.' Zögernd erhebt sich die junge Fra». „Eigentlich hast recht. Mutter, aber — ob's ihm am End' recht ist?' zagt sie. Da stützt die Hebintweitin die Hände in die Hüften. „Ja, Rosa, um Golt'swillen, wie soll denn das erst später einmal werden? Bist ein jung's Weib, im ersten Jahr oerbeiratet. Da sollt' er dir noü) nicht von der Seiten wei chen und für nichts anderes mehr ein' Kopf haben. Wie wir so lang

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 26.05.1945
Physical description: 4
Nachrichten aus Süötirol ÜJieöcrfeben mit den ßn'xner Türmen Urktb«r•<k■t<recht March Varlagiaait Auf dem Kommodkasten Hegt ein Brief. Der Flori äugt danach, halb neugierig, halb gelang weilt. Nun schaut auch die Rosa hin. „Du, Mutter, wer hat den «'schrieben?' „Die Oscheldl-TanF,“ tönt es aus der Küche zurück. „Sie fragt an. wer von uns Lust hätt’, auf eine Zeit hinausz’kommen.“ „Das ist fein,' iubelt die Rosa. Gleich darauf besinnt sie sich. „Aber — ob’s gehen wird? Brauchen tät’ ich’s

. Und Urlaub krieg Ich auch —Ein ratloser Blick streift den gähnen den Flori. Ob der zwei Wochen in einem Nest abseits der großen Heerstraße verbringen mag? Der Florian räkelt sich, schaut nach der Uhr. Sagt ziemlich laut: „No. Kinder, was ist denn? Hunger hab’ ich.“ „Ist schon alles fertig“, antwortet Mutter Hebintweit gutmütig lachend. ..Glaub’ gar. der Flori hat Angst vorm Verhungern.“ „Geh. Mutter, laß dir helfen.' Die Rosa ist in die Küche getreten. Stellt mit zitternden Händen einen Stapel Teller

auf ein Brett, daß sie laut klirren. Erschrocken wendet sich die Mutter um. „Aber Rosa — gibt doch “ Das Wort erstirbt auf ihren Lippen. Flink springt sie herbei, die Wankende zu stützen. „Jesus, mein Herr. — Ist dir schlecht. Rosa?“ Die rafft sich hastig auf. streicht das ver wirrte Haar aus der wachsbleichen Stirn. Sagt fast unwillig: „Aber gar nichts, Mutter, gar nichts. Du bist so viel ängstlich. Und mach’ nur vor dem Flori kein Aufsehen. Das vertrag’ ich nicht.“ Die alte Frau sieht der Tochter prüfend

oder Mädel werden soll und wle’s heißen wird.“ Die Rosa klappert mit dem Eßzeug. das sie mit geräuschvoller Umständlichkeit dem Be steckkörbchen entnimmt. Sagt gereizt: „Früher einmal — da waren andere Zeiten.“ „Und andere Menschen“, erwidert die Mut ter trocken. Dann aber horcht sie unruhig nach .der Flurtür. „Wo nur der Franz bleibt. Ist schon so spät heut’ —“ Da läutet’s auch schon und der Erwartete tritt hastig ein. Seine Wangen glühen vom ra schen Gang durch die heißen Straßen. In sei nen Augen

der Kuchen auf den Tisch kommt, nimmt sich der Franz den Brief der Gscheidl- Tante vor. „Das trifft sich ja fein“, meint er harmlos: mit aufrichtiger Freude. „Da können erst die Rosa und der Flori Ihren Urlaub dort verbrin gen und hernach im August —' „Was? Wo?“ schmatzt der Florian mit vol len Backen. Die Rosa stochert verlegen auf ihrem Teller herum. Sagt in befangenen) Ton: „Na weißt, Flori, ich hab’ mit dir noch nicht darüber geredet. Weißt, der Mutter ihr’ Schwä gerin, die Gscheidi-Tant

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 31.07.1945
Physical description: 4
Fnstnachtcreien schon lang zu dumm. Se'd Ihr denn auch e'n Mann? Ein Mann, ein Wort? Ne’n, recht viele ver logene Wörter und ein Waschlappen.' „Hält ich mir ja denken können, daß Ihr zu der R ;) sa ha HG “ .Meint Ihr, weil sie bei mir Im Dienst War? Nein, darum nicht. Die Rosa ist recht und ordentlich. Hab ich Euch n'clit damals gesagt, sie paßt nicht zu Euch, sie hat zu viel Charak ter für Euch? Die Rosa braucht einen Mann, zu dem s'e aufschauen kann, der ihr im Charakter imponiert, n'cht mit der Faust

hat er die Türklinkte in der Hand. Du reißt ihn ein Wort zurück... Imponieren, ItbUonteren. Ja. sie sollte ihm nichts vorwerfen, die Rosa. Sie sollte nicht sagen daß er die K'ttder heimlich im Stich I'eß und sieh davon machte. Ejllg stitnfr er seinem Haus zu. Und kommt doch zu spät. Rosa hält schon das schreiende Büblcln im Arm und versucht es zu beruhigen. Mantel und Kopftuch sind flüchtig 'auf düs Reit h »geworfen. Sepp steht und starrt auf d'e Schürze, die seine Fra» trägt, und weiß plötzlich, sie wag gar

wird, was er tun soll. Und plötzlich bemerkt er mit den durch d'e Stille der Nicht geschärften ?'»- neu, diß Rosa n'cht schläft, sondern hriml'clt weiht. Da tastet er sHt zu Ihr nach tmd g'bt iltr einen Kuß Rosa merkt di wohl, daß Ihr Sex noch stncki’ltehtern ist. Ihr Groll zerschmilzt ein Wen'g. „Wenn du auch hUr kein solch ewiger Fasthachtsmenscii wärest Senp, wenn man auch einmal wüßte, was bei dir wahr 'st und was gelogen“. s'hl»chzt sie ruf. Das ru ß' und zerrt an sein die ganze Nacht hindurch. Fast

- * nnchtsmettsoli... den niemand ernst nimmt. Hansnarr, dem niemand etwas glaubt. Eine feste Faust hat Ihn gepackt und läßt nicht mehr locker. Sie zieht Ihm e'ne Hti'le ttecb der an deren von der Seele, b's er sich nackt steht, so wie er Ist, Innn'sch. unberechenb 'r. Jed ’m Ent fall folgend, verlogen, von ledern Wind hin und her getrieben. Stellte Rosa e'n warmes Fasen auf den 'Fielt. verlamGc er Wurst und Bier; richtete sie es kaff, dann wollte er es warm. Ja. so war C* auf der ganzen fdu'e. War s'e gut

, dann sin ß er sie zurück: wollte sie aber Rulte, dann stellte et Ansprüche. Als R tsa sich am Aschermittwoch früh zum Kirchgr-tig richtet, ist der Sepp schon auf und geht mit. Sie sagt nichts, aber sie denkt: was hat e r mm beut wieder für einen ‘’mrrun? Auf derb Heimweg nimmt er frische Broich n mit, und während s'e Kui'ee koGit. h'lft er der klei nen Bärbel in die Röckchen und deckt den Tisch. Mit hellwachem Mißtrauen buchachtet Rosa ihren Mimt, Es ist schon ein Glück, daß Bürbclehcn

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 16.08.1928
Physical description: 12
es sich in den- Berg hinM, als fürchte es sich, so MM zu stehen, halb barg es sich in Men dunkelgrünen Mantel aus Efeu. Im Gärtchen daneben blühten Frühlingsblumen. Wilder Wein und Geißblatt schmückten den Zaun mit ihrem ersten frischen Grün. Alle Kinder der Mühleng-asft kannten das Häuschen und den alten Melcher Brenner, der mit seiner verwitweten Schwiegertochter und seinen zwei Enkelkindern, Franz und Rosa» darin wohnte und der so schon« Ge- ! schichten zu erzählen wußte von Kaiser, | Napoleon, von Schlachten

und Kriegen und von Mom Lande, wo es noch viel, viel käl- ter war und noch viel mehr Schnee gab als aus dem Schwarzwalde. Diese Geschichten kannte Franz Brenner, der zwAffoknig« Enkel des Alten, längst -auswendig; ex konnte sie fast so gut erzählen wie der Großvater selbst und ärgerte sich nicht wenig über die klM« Rosa, sMe Schwester, die gerade, wenn's am schönsten herging, wenn -die Kanonen krachten und der Boden zitterte, wenn die Rosse -anstürmten und die Feinde dahinsanken, ihr Gesichtchen

. Auch Rosa, ihr blondhaariges, etwa zehnjährigen Tochterchon, das der Mutter bei der Arbeit half, trippelte leis« und vor» sichtig auf den Zchen. Es war so an in der Küche, daß man die Wegen summen hörte, die aus der geöffneten Türe tns Freie zogen, wohin der goldene Sonnenstrahl sie lockte. In diese Stille -hinein tönte plötzlich Me Helle Knabenstimme: „Grüß Gott, Marie- bas! Einen schönen Gruß vom. Dater und von der Mutter, und ob der Melcheroetter heut' nicht zum Kaffee kommen wolle

, weil sein Geburstag ist, und du auch, Mariebas. Die Mutter hat einen Hsfenkvanz gebacken, einm großen mit vielen Mandeln drauf und einen kleinen für uns Kinder. Und wenn die Schule aus ist» soll die Rosa auch kommen. Dm Franz bring' ich.schon mit, den .tresf' ich unterwegs.' Bei den ersten- Worten -des Knaben hatte die Frau sachte die nach.der Wohnstube füh rende Tür«, die bisher offen gestanden, zu gemacht. Dann kehrte sie an -ihr« Arbeit zu- rück, ordnete die Besteck«, die sie eben ge waschen, und trocknete

ihre Hände an einen» rauhen Handtuchs ab. .. »Der Grvßater schläft. Cr hat dieser, Morgen Mm kleinm Spaziergang auf dm Kreuzberg gemacht und ist müde nach Haus« gekommen,' sagt« sie halAaut zudem Kna- bm, der noch immer unter -der Türe stand. Das freundliche Frühl-ingslicht spielte um dm braunen Krauskopf, -der jetzt nach g-ehaltmer Aussprache zu der Kleinen hinübevwin-kte -und sich in -altz-u -deutlicher Zeichensprache -fast aus dom Halse reckte: „Komm! Komm!' Rosa verstand ihn wohl, rührte

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 15.06.1941
Physical description: 6
(C orvara > 1568 Meter: Posta, Posta (Dependance), Toll'alto. — Badia (La Villa), 1483 Mieter: Ladinia, La Bilia, Stella. — Ba lia (Longega), 1045 Meter: Goder Posta. — Badia (Pedraces), 1325 im Belvedere, Miramonti, Nagler, Posta. — Badia (S. Caffiano), 1537 m: Ar- mentarola, Rosa Alpina, Tofana. — Ba dia (S. Leonardo), 1371 m: Val Ba dia, Croce bianca. — B o lz a n o, 263 m: Pavcrrese; Càvàllnro-'blmico: Centrale, Città di Bolzano, Croce bianca,' Dodoci Ville, Esperia, Figl, Gigante, Gri fone, Pavone

, Stella d'oro, Guggenberg. — Bruni co, 828 Meter: Albergo verde. Belvedere, Bruni- co, Cervo d'oro, Corso Centrale, Fuch?, Rosa d'oro. Sole d'oro. Stella d'oro. Campo di Trens, 935 m: Corno d'oro (Fraktion Mules), Corno d'oro (De- xndance), Leone (Fraktion Pruno), Al bergo nuovo. Posta vecchia (Fraktion Trens), Tiglio. — Campo Ture s, 867 m: Bagni di Tu«s (Fraktion Cami- nata), Castello, Collàlto (Fraktion Riva), Elefante, Passo di Gola (Fraktion Riva), Peralba, Posta, Schöfflmair (Fraktion Molini

), Stella, Stella (Devendance). — Carezza al Lago, 1609 nu Grande Albergo, Grande Albergo (Dependances — Castelrotto, 1098 m: Castelrotto, Cavallino d'oro, Fior Alpino. — Chiù- a, 522 m: Angelo d'oro. Corona, Crocè >ianca. Posta. — Colle Ä s a r c o, 1098 Meter: Gudrun, Nußbaumer, Savoia, Schuster. — Curon Venosta, 1489 Meter: Aquila d'oro, Posta-Grappo d'uva. Dobbiaco, 1210 m: Ampezzo, Aquii a nera, Obechammer, Sanier, Stella d'oro. Fi e, 880 Meter: Croce bianca. La ghetto, Rosa, Stella Alpina. — Funes

.— für den Kon kurrenten, welcher die größte Anzahl an genommener Fotos aufweist: ej ein Preis von Lire 250.— für die am besten retouchierte oder mit besonderen Ent wicklungsprozessen erhaltene Aufnahme. Merano (Avelengo), 12S8 m: Alpino, Belvedere, Miramonti, Rosa Alpina. — Monguelfo, 1090 m: Agnello, Hell, Leone d'oro, Rofa. Naturno, 554 m: Posta. — Nova Levante, 1182 m: Angelo, Aquila, Corona, Croce d'oro, Latemar, Pardeller, Aleardo Fronza alle Coronelle (Schutz haus), 2237 m. Al Cisgolo (Schutzhaus

, 1507 m, Stella d'oro. — Rio d i Puste ri a, 749 m: Agnello bianco, Gi glio, Miramonti, Rosa, Tiglio. S. Candido, 1173 m: Alpinista, Ca vallino bianco, Excelsior, Orso grigio Posta, Prey, Stazione, Stella d'oro, Liesthaler. — S. Cristina (Val Gar- ena), 1426 m: Dosses Kerschbaumer, Konte Pana, Posta, Uridl. — S. An- r e ä in Monte, 958 nn Goller, S. Gior gio Eores, Stockner. — S. Genesi» ltesino, 1087 m: Belvedere, Cavallino, 5ervo, S. Genesio. — S. Leonardo n Passiria, 1689 m: Italia, Passiria

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 22.10.1864
Physical description: 10
„Laut diesen, Testamente.' entgegncte Reinold klein laut, .laut dieser dausnls restrinZLus ist Rosa War Euch, als dem Vormunde, untergeordnet, aber ihr Vermögen von 1000 Goldgulden - ' Silentium!« befahl der Alte; „von den 1000 Gvldgulde», die ihr der alte Primätor, ihr filziger Vater, hinterlassen, darf die Universal>-Erbin nicht einen Heller ahnen, noch erhalten, wenn sie nicht die Cassation des ganzen Testamentes durch die Heirath mit dir aufzuheben gesonnen ist. — Mayer ist ein Ehrenmann

, ein wohlgenährter und stattlicher Lebemann, sich mit den beiden Aerzten ein schloß und bis in die Nacht hinein mit ihnen deli bcrirte. Rosa liebte den jungen Arzt Albrecht Winkler mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe. Am Kirchhofe, wo Rosa vor 8 Tagen ihren Vater begraben hatte, und dem Dahingeschiedenen das täg liche Todten-Opser von Thränen und Gebet dar brachte, hatte sie ihn kennen gelernt. Dort hatten sie einander Liebe gelobt und eine Nachtviole, welche am Rande des Grabhügels emporgeblüht

war, war das einzige Andenken, welches Albrecht von Rosa am Herzen trug. Der Primator Bertram, Rosa'S Vater, hatte in Wien für einen armen Bürger gegolten, dessen Acußc- reß mehr einen Bettler als den Mann des Amtes, das er bekleidete, beurkundete. Sein schlichter grauer Rock mit den großen kupfernen Knöpfen, seine glanz losen Schuhe mit den verrosteten Blcchschnallcn, viel leicht die einzigen, welche er seit dem Tode seiner Gattin getragen hatte waren so bekannt, wie die Schönheit seiner Tochter, der lieblichen

Rosette. Als der Primatvr Bertram verblichen war, wun derte eö Niemanden im Geringsten, daß außer dem grauen Rocke, den bcschnallten Schuhen, und dem großen, cifenbcschlageiien Bambusrohre, mit welchem er regelmüßig am Samstage Abends mit Rosa um die Stadtmauer die Runde machte, uud zum Grabe seiner Gattin wallfahrtctc, — auch nicht ein Heller im Hause vorräthig war, und Jedermann lobte den umsichtigen Anwalt Mayer, daß er, nachdem er alle Papiere des PrimatorS durchsucht und erklärt hatte, daß außer

einigem Porzellan- und Silbergeschirr, dann der Zimmereinrichtung weder Barschast noch Testament vorhanden sei, dem Gerichte den Vorschlag machte, Rosa ihrem weitläufigen Verwandten» dem Bader Ansclm, zu übergeben, bis ein anderweitiges Unter kommen für sie gefunden sein würde. So war Rosa in Anselms Haus, uud ihres Vaters Testament, worin sie als Universal-Erbin der in einem kleinen Kästchen im Strohsacke seines Bettes ver wahrte« 1000 Goldgulden eingesetzt war, in MayerS Hände gekommen, dessen leichtes Gewinn

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Lienzer Zeitung
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Page 28 of 30
Date: 21.05.1914
Physical description: 30
Weg hinauf, wo sie mit seinem Vater verschwunden waren. Tie ahnte Unheil nnd seufzte. Ans der Stube heraus drang unterdessen ein klägliches Wim mern. Fräulein Rosa drehte sich rasch um und ging, den Knaben an der Hand, hinein. Reben dem Holzschemel am Tische lag die Saltern, vornübergebeugt, mit beiden Händen sich wider den Boden stützend, das wimmernde Kindlein unter den ausgestreckten Armen: „Herr — lieber Herr, tut Euch erbarmen — tut einen unschuldigen Menschen nicht martern — Herr

, gnädiger Herr...' Fräulein Rosa legte ihre Hand, die weiß war wie Alabaster, auf der Armen Schulter. „Frau, was habt Ihr für Not?' „Erbarmen tut Euch, Herr — tut mir meinen Mann nicht töten — das Messer . . . ach, das Messer —.' Die Berta tat einen grellen Schrei, schüttelte sich wie im Fieberfrost und warf sich Ml seufzend über das Kind. Sie wachte wieder. Balthasars Tochter schlang gerührt beide Arme um sie. „Steht auf,' sagte sie, „ich will Euch helfen, wenn ich kann. Denkt wenigstens an das Kind

, das so kläglich da wimmert.' Jetzt erst schien die Saltern das Mädchen an der Stimme zu erkennen. Sie richtete sich halb auf und drehte sich um. „Euer Bater will meinen Mann töten. Und er ist nicht schuldig.' Die Frau sprang auf und warf sich an den Hals des ver blüfften Mädchens: „O, helfet mir — verlaßt mich nicht in meiner Not — helfet mir meinen Mann erbitten von Eurem Bater.' Sie ließ Fräulein Rosa los und bückte sich nach dem Säugling am Boden. „Wenn diefe Augen lügen, so will auch ich lügen

,' und sie hielt das Kind Fräulein Rosa hin, halb lächelnd, halb weinend, „dann soll mein Mann auch schuldig sein —' Die Salter sprach den Satz nicht aus. „Seht, wie es lächelt', fuhr sie fort, wieder jenes früher strahlende Glück in den hellen Augen, „wie es Euch entgegenlächelt. Es weiß, daß Ihr so gut seid gegen uns. Daß wir Euch so vieles verdanken.' Die Arme fiel wieder in bittenden, klagenden Ton: „O Fräu lein, legt Fürbitte bei Eurem Vater ein für den Schuldlosen, Ihr gebet uns den Himmel

mir nicht. Und deshalb muß ich sterben ' . Er langte mit der kalten Hand an seine fiebernde Stirne: „Lieber Gott! Laß mich nicht unschuldig sterben. Wie ginge es dem armen Weib und den noch ärmeren Kindern — ich habe für sie bis heute ehrlich gearbeitet, wir haben uns redlich ernährt — lichte das Dunkel, das über dem Frevel schwebt und gib mich den Meinen wieder.' WähreUd Fräulein Rosa den Kreuzgang hinauf wandelte zu ihres Vaters Burg, liefen der Falkner und noch ein paar Knechte in die Folterkammer

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 09.01.1914
Physical description: 8
Oer Neujahrsspruch, eriahlung von Rosa Alder breitete das weis; und rot gewürfelte Tuch über den Eßtisch, strich es schön glatt, so daß nirgends ein Rümpflein höckerig über der polierten Platte sich erhob und zupfte an den Enden herum, bis kein Zipfelchen länger war, als das andere. Ihre Augen hatten bei dem Tun einen träu merischen Ausdruck, und um ihren Mund zuckte es zuweilen, als drängte eine schwer zn bäudigeude Lebenslust unter dem purpur nen Häutleiu hervor. Tem Glasschrank

, die aus einem kleinen Geschirrlein in Blasen und Bläschen die heiße Luft aus ihrer kompakten Masse pustend in die Höhe stießen. Es war alles in Ordnung. Er leichtert atmete Rosa auf und machte sich daran, ein Sträußlein Grünzeug anmutig zusammenzubinden. Am Fenster stand ein Nelkenstöcklein. Das j hatte zur Winterszeit eine einzige, weiße ! Blüte getrieben. „Tie bekommt er ins Knopfloch,' dachte isie und stand einen Augenblick so still, als ihcitte sie vergessen, was noch alles herzn- i richten war. ! .Schwere

Schritte stampften über den Flur, j „Tas wird eine kalte, die erste Neujahrs- cht,' sagte ihr Großvater und rieb sich » Hände gegeneinander, während er in die L he eintrat. „Ist der Alfred noch nicht d. ' ,-Tn weißt ja, daß sein Zug erst um halb neun im Bahnhof einfährt,' antwortete Rosa, der die Ungeduld, den Liebsten früher in ihre Arme zu schließen, dentlich auf dem Gesichte stand. „Bald wird er zeitiger da sein, wenn erst das neue Bähnlein läuft,' scherzte Herr 'llker und kniff die Augen listig

des Empfindens. Durch den Acker war er mit seinem Kna ben gegangen. — Tränen schössen ihm in die Augen. Er schenkte sich das Gläslein noch einmal voll, trank es aus und stellte Flasche und Glas zurück in den Schrank. Boll draußen herein klang Kichern nnd Lachen. „Wird's bald!' rief er ranh hinaus und wischte sich die Allgen klar mit dem Hand rücken. Rosa kam herein, hochrot im Gesicht und die Schüsseln mit den dampfenden Speisen in den Händen. Hinter ihr drein stapfte Alfred. Tie Mäimer gaben sich die Hand

. „Tas war vor zehn Jahren, als ihre Mutter starb. Ter Vater ist danach ins Amerikanische ge gangen, und ich weiß nicht, ob die Fremde ,Ta wächst dann kein Korn mehr aus »meinen Sohn aufgebraucht hat.' — Er sah Maja Matthep. ^,.7 von Rosa zu Alfred und blickte den Mann fest an, der seit zwei Jahren seiner En kelin zuliebe allsonntäglich die Reise von Bern nach Solothurn machte. „Ihr Berner habt harte Köpfe, und das Mädchen ist auch nicht nachgiebig geraten. Zwei Zwänger, da werden die Funken stieben

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.12.1904
Physical description: 8
tionen geschehen, unsere gute Sache nur schädigen. Wenn Du das alles in Deinem Köpfchen hättest, was Äer weiß!' „AIs ob Du das wolltest, Papa.' lachte Rosa und schüttelte die Locken. „Weißt Du, Du hast unseren Lehrern immer gesagt, wenn sie über meine — meine ' „Faulheit.' schaltete die am Fenster sitzende ältere Schwester Rosas ein. «Memetwegen, über meine Faulheit klagten — i»aß Du keine gelehrten Fnauenzimmer haben Nullst. Für eine hübsche Frau genüge eigentlich Lesen. Schreiben und Rechnen

. Nicht wahr, das hast Du gesagt? Und ich bin doch Wbsch?' Wieder lachte Rosa vergnügt und schaute mit ihren glänzenden Augen dem Vater ins Gesicht, der Ebenfalls laichend, voll eitlen Stolzes sein verwöhntes ToHterchen liebkosend an sich zog. «Den häßlichen Frauen gibst Du also Hoch die Erlaubnis. Papa, auch etwas anderes ÄS Nessi, Schreiben und Rechnen zu lernen?' klang es jetzt trneder vom Fenster her. Wally Kleinpaul saß Kort ihrer Mama gegenüber mit einer Uebersetzung von Lessings Laokoon

nichts, wenn man bedenkt, daß der Notstandskredit zum großen Teile die Not gerade in den Wahl- bezirken tschechischer Abgeordneter lindern soll. Für die Zukunft machen sie — trotz aller angeblichen „Du bist aber eben nicht hübsch,' sagte Rasa an Stelle ihres Vaters schnippisch. Frau Dr. Kleinpaul sph mit einem Seufzer von ihrem Buche auf. „Laßt doch das ewige Streiten, ihr Mädchen, das ist ja unfein. Ihr werdet hoffentlich alle beide heiraten, wenn muh vielleicht fiir Rosa die Aus sichten günstiger sind. Wally

ist zu emst, zu schwer, fällig im Verkehr, dos lieben die Männer nicht. Wenn Du Dir nur Mühe geben wolltest etwas liebenswürdiger zu sein.' „Beunruhige Dich nicht. Mama, ich werde schon dafür sorgen, daß ich aufs Heiraten nicht ange wiesen bin,' entgegnete Wally Kleinpaut schmf. Liebenswürdig zu sein, damit ich geheiratet werde. Lie Kunst werde ich doch niemalZ lernen, das über lasse ich Rosa.' Dieses ausgelassene Geschöpf ließ ihren Vater los, der stirnrunzelnd i>en Disput anhörte und drehte

sich auf dem Absätze um. „O die Rosa,' trällerte sie, „die wird sogar ge heiratet. ohne Laß sie liebenswürdig zu sein brauch- te, wenn dies ,licht eben schon von Natur wäre! Ich bin erst fünfzehn Jahre und mache schon Ero berungen.' „Ja, Freitisch-Schüler, wie Richard Thiele mann,' entgegnete Wally spöttisch. „Wer sagt das,' fuhn. Rosa zornig auf, „und übrigens ist der ZHielemann der hübscheste Mensch in der ganzen Stadt, sogar d>er Mama ist er neu lich aufgefallen. Und Du, Du wärest froh

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.02.1878
Physical description: 4
. Die liberalen Journale von Paris, die „Röpnblique franyaise' so gut wie die „Debats'. überbieten sich, insbesondere England ge genüber, in Ausdrücken der Beschwichtigung und der Ermahnung zum Ruhigbleibeu. Sie finden, daß durch^ den friedlichen Verlauf der Krisis die Interessen Frank reichs am besten gewahrt seien. Für einzelne Mächte, zu alt, um zu gehorchen, wenn die Todten mich rufen. Geh', Kind, gehe rasch!' Es bedürfte dieser abermaligen Aufforderung nicht. Rosa flog mehr, als sie ging, zur Thür hinaus

und Rosa hereinstürmte^ sah sie sich um. Einen Moment blieb Rosa an der Thür stehen; sie war so voll Furcht, so ängstlich und schreckhaft, daß sie selbst vor ihrer Mutter erschrack. „Mama, bist Du es, die dort so still am Fenster sitzt ?' fragte Rosa leise, aber hastig. Du erscheinst mir wie ein Geist' „Was fällt Dir ein.' sprach die Mutter lächelnd. „Komm her und überzeuge Dich, daß ich es biu> wenn Du daran zweifelst.' . , , , Rosa war inzwischen ihrer Mutter schon zugeeilt und diese sah

nun, wie bleich sie war und wie sie zitterte. (Fortsetzung folgt.) nicht, und ich gab lhr sichere Beweise als sie nachCellerick kam. Ha! ha? So lange babe ich auf die Braut ge Marirt imb Hciim begrüße ich solche als mein eigen Fleisch und Bliüi Nun. man erlebt seltsame Dinge!' FurchksäÄ zog sich Rosa weiter zurück und starrte die Alte mit ängstliche» und thränenfeuchten Augen an. „AH wünschte, wir wären in Frankreich geblieben ; dort waren Wir glücklich,' klagte sie. „Hätte Mama doch nie Sir Cuthberl gesehen

!' »Thörichtes sprach Primrose. Es war so vom Schicksal bestimmt ; und eS ist Unsinn, sich gegen das Schicksal aufzulehnen. Sir Cuthbert sah den Stempel der Behenna's auf dem Gesicht« Deiner Mutter und wußte, daß sie die Fran war, deren er bedürfte. Wenn eine BeHenna zum Sterben bereit ist, sehen sich die Tregetha «ach einer ander» um,' „Weiß Sir Cuthbert. daß meine Mutter ihr« Enkelin ist?' fragt» Rosa schüchtern. „Nein ; sie hat noch nicht den Muth gehabt, es ihm zu sagen. Die Behenna'S sind treue Diener

!' Ihre wirren Worte wurden unterbrochen durch den sil bernen Klang des Geisterglöckchens, welcher so schrill und scharf durch das Stiibchen tönte, daß Rosa furchtbar er schrak und mit einem lauten Aufschrei Primrose's ausge streckte Arme erfaßte. „Willst Du mich nimmer gehen lassen?' rief Primrosa kläglich. „Aber ich will mein Wort halten: ich will ster ben, wenn Du Dein Leben znrückbegehrst!' Während sie so verworrene Reden führte, sandte daS Glöckchen mehrmals seinen hellen, melodischen Klang

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.02.1875
Physical description: 6
und seelenvollen Züge entstellt. Der arme Wilhelm, der nichr recht wußte, ob er träumte oder wachte, zog den Bergherru so heftig beim Arme, daß dieser sich mit erheuchelter Verwunderung umwandte und etwas spitzig fragte, was der Herr Auditor befehle. Die Ceremonie war zu Ende, und während sich die Gäste mit Glückwünschen um das Brautpaar drängten, stürzte Wilhelm in das Kabinet, in daS er Rosa hatte eintreten sehen. Sie stand am Fenster, und eS war klar, daß sie seiner wartete. „Rosa, Rosa

, meine unaussprechlich geliebte und angebetete Rosa! welche schreckliche Qualen hat die ses grausame Spiel mir gekostet! Mit Dir, Du Engel, werde ich doch jetzt meinen Himmel wieder gefunden haben?' Er wollte fie an sein Herz schlie ße». aber fie schob ihn ernst, obschoa sauft zurück. „Nicht so, Wilhelm,' sagte fie enschlofsen. „Du hast wir entsagt und zwischen unS ist eS jetzt vorbei — vorbei auf immer !' — .Gott, was sogst Du, Rosa? New, eS ist unmög lich, Du hast mich aur prüfen wollen!' „Ja Wilhelm

hielt und die Leute über mein zerstörtes Gesicht schwatzeu ließ, was fie wollten.' Rosa schwieg. Wilhelm staud bleich und niederge schlagen da. „Ich war sehr leichtsinnig,' begann er, „aber glaube mir theure Rosa, daß sich meine Reue bereits eingestellt hat, und ich wäre heute Abends nicht hieher gekommen, wenn ich nicht wegen eines Benehmens hätte Abbitte leisten wollen, das ich jetzt verabscheue, und um zum zweitenmal um Deine Hand anzuhalten.' „Wohl Dir, Wilhelm, wenn Du Deine Gefühle künstig

Willen eine verrätherische Thräne. Sein männlicher Stolz verbot ihm jedoch eine weitere Bitte. In der nächsten Minute war er fort, und vom Fenster aus sah Rosa, wie er im Hofe hastig den Befehl gab, seinen Gig anzuspannen. „Wilhelm, armer Wilhelm!' seufzte Rosa, „möchte diese Erfahrung Dir nicht-verloren gehen!- Sie blieb in tiefe Gedanken versunkeu stehen, bis eine Hand sanft die äußere Falte ihres Kleides be rührte, und eine wohlklingende Stimme flüsterte: „Wird er immer der Einzige bleiben

?' Mit einem leichten Erröthen schlug Rosa ihre schönen Augen auf, heftete sie auf Reinhold, und agte mit feinem Lächeln, daS zwischen Schmerz und Wehmuth schwebte: „Da« will ich nicht gerade behaupten denn daS Herz ist, wie wir gesehen haben,, ein Ding, daS sich nicht M den-Häuden festhalten läßt.' ? , v

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.03.1876
Physical description: 8
nur sein NechtlichkeitSgesühl betheiligt. Auch wenn es nicht die hübiche kleine Rosa Bellmi mit ihren treuen Augen gewescn wäre, er hätte für sie gesorgt, wie er schon vielen Wittwen und Waisen Hülfe geschenkt hatte. Damit hatten alle Zweifel seinerseits ein Ende ge funden. Der Doctor dachte an Hedwig. Morgen mit dem Frühesten wollte er zu ihr gehen und wir es sich geziemte, ein ernstes Manneswort mit ihr reden. Sie konnte einer ruhigen Auseinandersetzung nicht allein ihr Vorurtheil entgegenstellen, noch dazu, wenn Rosa

eine Waise war — hiilflos und verlassen. Bei Hedwig's ausgebreiteter Bekanntschaft mußte eö ihr ein Leichtes KVIK« WH M «A ») Der edle Manu übergab dem Redacteur dieses Blatte« dm Betrag von 15 fl. Oe. W., den dieser au Hautarme, von deren Würdigkeit ex. sich überzeugte^ bereit« vertheilt Hat, sei», für Rosa ein passendes Uutcickommell^zlß finde» wo sie weder als arme Näherin zu verkümmfrq brauchte, noch als Ballettänzerin sich den Augen' einer 'großen Menge auszusetzen brauchte. Der Morgen brach

an. ein kalter Morgen mit Schnee gestöber und heulendem Nord-Ostwinde. Rosa Bellin saß nicht am Fenster und nähte sie hatte ihren gewohnten Platz aufgegeben, sie saß am Fußende des Lagers ihrer Mutter zusammengekauert und zittette vor Frost. Der Doctor hatte den Wirthsleuten befohlen, für seine Rechnung in der kleinen Dachkammer einzuheizen, die Kälte schade der Kranken Nun aber war die Kranke todt — wozu also bedürfte es der Wärme? Rosa hieli die erkaltete Hand der Mutter in der ihren. Sie wärmte

nicht. Warum den weinen? Die Mutter war, seit Rosa denken konnte, nicht mehr so glücklich gewesen, als jetzt im Todesschlafe — sie sah auch so fanst und freundlich aus Z ie hatte also höcvstens um sich s-lber weinen dürfen, und ein ft'ummer Glaube sagt, daß das die Ruhe der Todrcu störe Die Mutter aber durfte nichts stören, nicht em.ual eu.c Thräue. Wenn man sie hinausgetragen hatte, dann blieb ihr ja Zeit zum Weinen, dann durste die einsame kleine Rosa sich um Niemanden kümmern —sie war i, >, ulein

, mutter» seelen allein — wem in der großen Welt schmerzten denn ihre Thränen? Weiter und weiter chntt der Morgen vor. Rosa rühite sich nicht von der Stelle. Die Wirthsleute hatten es übernommen, für Alles Sorge zu tragen, sie wußten, das der Doctor ihnen jeden kleinen Dienst, jede Hand leistung bczahltü — sc u Großmuth gegen arme Leute war in der Stadt säst sprichwörtlich geworden. So durfte Rosa sich unbekümmert ihrem Schmerze überlassen, denn nun zwangen nicht die Leiden der Mutter sie an die Arbeit

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 15.11.1878
Physical description: 8
die Fürstenbilder offenbar nicht gemalt hat, so kann der Erstere mit Bestimmtheit als der Meister derselben bezeichnet werden. Pierro Rnosa ist nun wohl kein Anderer als Peter Rosa von Breöcia, ein Schüler Titians, welcher ihn mit besonderer Sorgfalt unterrichtet haben soll. Peter Rosa war der Sohn des Christoph Rosa von Brescia, welcher wie sein Onkel Stephan Rosa ein vertrauter Freund Titians war. Peter Rosa galt als Künstler von Bedeutung. Unter seinen Hauptwerken nennt Ridolfi die Hinrichtung der heiligen

Barbara in der Kirche der Madonna delle Grazie in Brescia, welches Bild durch eine neuere Radirnng bekannt und mit Petrus Rosa bezeichnet ist'). Wie es scheint, kam P. Rosa erst 1570 oder 1571 nach Innsbruck, wo er von Erzherzog Ferdinand zum Hofmaler ernannt wurde. Im Sommer des Jahres 157 ' beerbte er oder seine Gattin den kaiserlichen Baumeister Julius Turko in Wien, und Rosa unter nahm in dieser Erbschaftsangelegenheit eine Reise nach Wien, wohin er ein Empfehlungsschreiben des Erz herzogs

an den Kaiser mitbrachte. In diesem Schreiben erscheint er als Peter de RosiS von Preß (BreScia)^). P. Rosa's Bilder tragen in der Farbe das Ge präge der Titian'schen Schule, und dieser Charakter ist auch in seinen Bildern in Ambras trotz der er littenen Restaurirung leicht erkennbar, wie denn auch die Mängel, die seinen Compofitionen anhaften» hier vielfach sich bemerkbar machen. Peter Rosa wurde der weiteren künstlerischen Entwicklung durch einen frühen Tod entrissen. Nach Ridolfi starb er 1576

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