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Lienzer Zeitung
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Page 19 of 20
Date: 21.04.1900
Physical description: 20
gern auf und davon gelaufen wäre, fand doch um keinen Preis den Mut, diesem sehnsüchtigen Wunsch Ausdruck zu geben. — Steruecke streckte ihr halb mitleidig die Hand entgegen nnd sagte, er hoffe, es möge ihr in seinem Haus gefallen, während er dachte.- in einigen Wochen wird sich schon ein Vorwand finden, unter welchem ich das junge Ding wieder entfernen kann. Rosa legte alsdann ihr seidenweiches kleines Händchen in seine Rechte und stammelte die Phrase, die sie sich auf der Reise sorg fältig

einstudiert — daß sie sich bemühen werde, seine Zufrieden heit zu erringen. Ihr Herzchen hämmerte ganz ungestüm in der Brust und sie dachte schon an Flucht dabei. Dann wurden die Kinder hereingerufen und Rosa entdeckte, daß sie auch in dieser Hinsicht getäuscht worden sei. — Was sollten diesen Kleinen ihre großen Kenntnisse nützen? Sie hatte das Examen als Lehrerin bestanden und konnte in Musik und fremden Sprachen Unterricht erteilen; aber diese Zöglinge waren noch zu jung, um schon solche Schätze

für die kleinen Waisen die Zärtlichkeit einer Mutter. Die Liebe nahm nicht ab, fondern zu. Der Kommerzienrat konnte jetzt heimkommen wann er wollte, er fand die Kinder immer seelenverguügt und zufrieden unter der Aussicht der jungen Erzieherin. Bald genug machte sich auch der gute Einfluß der hübschen Rosa im Hanse geltend. Ihr schönheitskuudiges Auge wußte die Räume mit neuem Reiz zu schmücken. Sie Pflegte die Blumen mit glücklicher Hand, nnd die verödeten Blumentische und Jar- dMieren füllten sich mit neuem

Duft und Glanz. Nebenbei ver schmähte sie auch nicht, in die Küche zu gehen und überraschte den Hansherrn hie und da mit einem feinen Gericht, das sie selbst zubereitet hatte. Dem Kommerzienrat ward seine Heimat wieder traut und angenehm und er blieb manchmal nach dem Diner zu Hause, während er sonst täglich in den Klub gegangen war. Rosa las ihm alsdann vor oder unterhielt ihn durch ihr hübsches Kla- vierspiel. Als einige Wochen vorüber gezogen waren, fiel es Sternecke nimmer ein, Rosa

unter einem Vorwand heimzuschicken. Sie war ihm lieb, wenn er sich auch nicht eingestand, daß er verliebt sei. In Rosa regte sich ebenfalls nicht mehr die Lust, davonzulaufen, ja sie entschuldigte sogar jetzt gnädigst, daß ihr Gebieter noch jung und hübsch war. Sie gab sich redlich Mühe, seine Zufriedenheit zu verdienen, und es war ihm ebenso Ernst mit dem Wunsch, daß es ihr in seinem Haus gefalle. So verschwand der Sommer in Eintracht und Zufriedenheit. Im Herbst begann Rosa den Zwillingen Unter richt im ABC

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.02.1878
Physical description: 4
werde, und weil sie eine Belastung der ärmeren Clas sen sei. Abg. Wickhoss findet. Saß der Petroleumzoll keine Compensation für Ungarn sei. Oesterreich müsse trach ten, sein Deficit zu beseitigen, um einer Katastrophe vorzubeugen. Er ist für den Zoll von Z fl. Das Geisterglöckchen voa Cellerick. Roman von Eduard Wagner. (31. Fortsetzung.) Oliver sprang aus und ging aufgeregt hin iind her. Rosa beobachtete ihn ängstlich, furchtsam und ärgerlich über sich selbst. Zweifel und Eifersucht begannen sich wie der in ihrer Brust

an ihrer Seite zurück, seinen Arm wieder um ihre Taille legend und ihren zierlichen Mund küssend; aber es war kein Leben in dieser Umarmung, kein Feuer in diesen Liebkosungen, und Rosa senkte schwer. .Also ist nichts Geheimnißvolles in den verlassenen Räu men von Cellerick, ausgenommen die Glocke?' sprach er, sorglos lächelnd. „Wie sollte sich etwas Geheimnisvolles in den Räu men befinden, die seder Bauer mellenweit in der Umge gend kennt und die jeder sehen kann, dem es gesollt!' erwiderte Rosa etwas kalt

. Ist nicht der schauerliche Ker ker mit Sir Malins' Skelett die größte Sehenswürdigkeit Cellericks? O, Sie wissen nicht, was für ein Leben es für mich ist in diesem traurigen Gefängniß — diesen —' Thränen entströmten ihren Augen und Schluchzen er schütterten ihren Körper. „Soll ich Sie ganz von dort fortnehmen, Rosa?' fragte er leise und seine Küsse erstickten ihr Schlugen. .Ist das Ihr Ernst?' fragte sie, ihn durchdringend ansehend. »Lieben Sie mich, oder lieben Sie Barbara? Jetzt sagen Sie mir die Wahrheit.' Warum

jetzt von Barbara sprechen?' fragte Oliver ausweichend. „Nein, nein? Erst sollen Sie mir eine bestimmte Ant wort geben,' sagte Rosa sich entschieden zurückziehend, als er 'sie zu küssen versuchte. Ich will mit einem Kusse antworten, wenn Sie es mir erlauben wollen. Wenigstens kann ich Sie versichern, daß ich Barbara nie geküßt habe. Das war Wahrheit: aber die Worte und der Ton reizten Rosa zum Zorn. „Es ist leicht zu errathen, weßhalb, Sie wagen es nicht, sie zu küssen. „Meine liebe Rosa —' Aber Rosa

, sich ihm entwindend, sprang aus und stand dann zürnend vor ihm. „Leugnen Sie es nicht. Sie brauchen mich als Spion aus dem feindlichen Lager, welches Sie Ihrer Schwester wegen auskundschaften möchten. O. ich durchschaue jetzt Alles'. Nun werde ich nie wieder hiehe, kommen. Sie zu sehen ! Ich werde Ihnen nie wieder etwas über Cellerick erzählen! Und in Zukunft werde ich Sie hassen von gan zem Herzen!' Oliver war «inen Moment unbeweglich vor Erstaunen. Er hatte in Rosa ein willenloses Geschöpf erblickt, das sür

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 22.10.1864
Physical description: 10
„Laut diesen, Testamente.' entgegncte Reinold klein laut, .laut dieser dausnls restrinZLus ist Rosa War Euch, als dem Vormunde, untergeordnet, aber ihr Vermögen von 1000 Goldgulden - ' Silentium!« befahl der Alte; „von den 1000 Gvldgulde», die ihr der alte Primätor, ihr filziger Vater, hinterlassen, darf die Universal>-Erbin nicht einen Heller ahnen, noch erhalten, wenn sie nicht die Cassation des ganzen Testamentes durch die Heirath mit dir aufzuheben gesonnen ist. — Mayer ist ein Ehrenmann

, ein wohlgenährter und stattlicher Lebemann, sich mit den beiden Aerzten ein schloß und bis in die Nacht hinein mit ihnen deli bcrirte. Rosa liebte den jungen Arzt Albrecht Winkler mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe. Am Kirchhofe, wo Rosa vor 8 Tagen ihren Vater begraben hatte, und dem Dahingeschiedenen das täg liche Todten-Opser von Thränen und Gebet dar brachte, hatte sie ihn kennen gelernt. Dort hatten sie einander Liebe gelobt und eine Nachtviole, welche am Rande des Grabhügels emporgeblüht

war, war das einzige Andenken, welches Albrecht von Rosa am Herzen trug. Der Primator Bertram, Rosa'S Vater, hatte in Wien für einen armen Bürger gegolten, dessen Acußc- reß mehr einen Bettler als den Mann des Amtes, das er bekleidete, beurkundete. Sein schlichter grauer Rock mit den großen kupfernen Knöpfen, seine glanz losen Schuhe mit den verrosteten Blcchschnallcn, viel leicht die einzigen, welche er seit dem Tode seiner Gattin getragen hatte waren so bekannt, wie die Schönheit seiner Tochter, der lieblichen

Rosette. Als der Primatvr Bertram verblichen war, wun derte eö Niemanden im Geringsten, daß außer dem grauen Rocke, den bcschnallten Schuhen, und dem großen, cifenbcschlageiien Bambusrohre, mit welchem er regelmüßig am Samstage Abends mit Rosa um die Stadtmauer die Runde machte, uud zum Grabe seiner Gattin wallfahrtctc, — auch nicht ein Heller im Hause vorräthig war, und Jedermann lobte den umsichtigen Anwalt Mayer, daß er, nachdem er alle Papiere des PrimatorS durchsucht und erklärt hatte, daß außer

einigem Porzellan- und Silbergeschirr, dann der Zimmereinrichtung weder Barschast noch Testament vorhanden sei, dem Gerichte den Vorschlag machte, Rosa ihrem weitläufigen Verwandten» dem Bader Ansclm, zu übergeben, bis ein anderweitiges Unter kommen für sie gefunden sein würde. So war Rosa in Anselms Haus, uud ihres Vaters Testament, worin sie als Universal-Erbin der in einem kleinen Kästchen im Strohsacke seines Bettes ver wahrte« 1000 Goldgulden eingesetzt war, in MayerS Hände gekommen, dessen leichtes Gewinn

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Alpenzeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.01.1934
Physical description: 8
; !N.>-N. von Mussil Elisa; Ing. Perntner.Herinann; Villa Senta; Berkeley; Pension Hubertus; Knipherst; Dott. Albert; Andre, Lituania; Bilia Nora; Dott. Hersch Rosa; Pension Ottobnrg; Pott. Geschwister; Hölzl; Petek; Meyer Wüster; Schiidl Jakob; Platzcr Engen; Raiten; Profumi Dralle; Znpancic Jakob; Baronin Lanka; Redele; Sinick; Dott. Krnger; Sckiiibmachcr Rosa; Asilo Israelitico; Comunità Israelitica; Soe. Ltal. del Petrolio; Knoll Franz; Engelc Joses; Brandner Karl; Alber Hans; Baron EudennS; Ing. Giovanni

; Wrazda Baro»; Low Bruno; Scholtz Josef; Waldner Sebastian; Telve; Rothe; Schwester Aberin, H. G. Spital; Lim Jos. (SparSgnt); Trogmann Rosa (Weindl); Stabilimen to Montecatini; Gniber Matthias; Zögele Jos.; E. BoSca- rolli; Klotz (Gcvrgcniniihle); Wielander (Helenenhöhe) ; Sca- raài Lorbeer; Heimbach; General Danek; Baro» FiichS; Marti» Etzbach: Schiilhaber; De Marsano; Oesterreià; K'orberlios; Slegmann; Soggin; Cola; I. Mitlerhoser; Wie lander ' Ernst; Plangger Luis; Dott. Spitaler; Huber M.; Villa

: Tott Weißer; Merkel Leo; Alber Vigil; Rosa Piltz; Jellov- fek; Julia; Lire 5.« speudeten: Frl. Nemieie; Gins. Carpani; Pensione Borodine; E. v. Meyer; Holtus; Platzer Marie; Braunstein Anna; Dt. M.; Frau Dott. Kuhn; Soc. Esportazione Calville; Adler Henny; Vepel Anna; Te Giorgio; Baroni» Concini; Frau von Andreatta; Josse Anglista; Banzetta Carlo; Mo- lenar; Totzaner Rosa; Engel Schmied; J»g. Anlreoccl Aldo; Vedova Pranlner; Tomaselli Paolo; Kosler und Pircher; Zchmnlikawetz Maria; Löffler Anna

; Koslner; Upson; Schwab! ; N. N.; N. N.; N. N.; N. N.; Pfarramt Grätsch; Brnnner Franz; Stefan Kiinerth; Attilio Hardecer; Ladurner Rosa; Colao; Kiei»; Schär Maria; Trenkwalder Luigi; Glöggl; Kößler; Burnct Giuliano: Pir cher Maria;. Schenk; Torilli Giacomo: Kößler Giuseppe; Plieger Giuseppe; Joh. Oberhaminer; Kirchlechner Anna; Großgafleigcr u. Tinkhanser; Platter Barbara; Pretz; Pretz Leopold; Corazza Candida; H. FraSnelli; Svoboda Franz; Joh. Miiller; Tanzer; Jos. Ennemofcr; Anna Jvrger; M. Spöttl

; Anna Neiler; F. Kurri; Rottonara; Jnaennin Pri noth; Sanmcl Haber; G. Steiuingcr; Anna Dolt Riedl; Egger (Parfumene); Eng. Marek; Hober Karl: G. Mohr; Frasuelli; Rosa Haupt; Gulweniper Fritz; Mair Karl; Aich- berger; Bernabe; Janner: Versleigerunshalle; Hotel Efplana- de; Kitzmüller; Tfcherer; Novacel; Prosliner Florian; Wolf Thea; Pohl; Werbprger; Gehr Heri»ann; Bachrend; Pech- lat; Koibach Klara; Ellinenreich Albert; Alexander; Dott. Galler; HerkovitS; Foto Schöner; Mayer Klara; Horak; Ascher

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 23.06.1900
Physical description: 12
wurde ein erst siebzehnjähriges Mädchen namens Rosa Zolles verhaftet, die als Star in der Welt, in der man sich amüsirt, eine besondere Rolle gespielt hat. Aus Wien wird darüber berichtet: Eine junge Beaut6, die in der Wiener Aristokratie große Bezieh ungen hatte und mit vielen jungen Cavalteren auf dem Du-Fuß stand, befindet sich gegen wärtig hinter den düsteren Mauern des Land gerichts. Es ist dies die wegen Diebstahls ver haftete Rosa Zalles. Vor einem Jahre noch war sie eine gefeierte Schönheit

, die es trotz ihrer sechzehn Jahre schon zu einem Star der Lebewelt gebracht hatte. Stets tadellos elegant und nach neuester Mode gekleidet, fehlte sie nirgends, wo man Geld ausgeben und sich unterhalten konnte. Im Theater sah man sie nie auf einem anderen Sitze, als in einer Loge, und bei den Wohlthätigkeitsfesten war sie mit dem Gelde ihres Begleiters splendid bis zum Leichtsinn . . . Die schöne Rosa ist aus ganz ärmlichen Verhältnissen hervorgegangen. Als Kind unbemittelter Eltern hatte sie eme ziem lich

mangelhafte Erziehung genossen, die kaum über die gesetzlich vorgeschriebene Schulbildung hinausreichte. Sie wurde Buffetdame in einem feinen Vergnügungs-Etabliffement. Hier kam sie bald mit jungen Cavalieren und Lebe männern in Berührung und bei mehreren Spielpartien war sie fast immer aktive oder passive Theilhaberin, und nicht selten war es der Fall, daß der eine oder andere Eavalier sich von der schönen Rosa Geld oder Schmuck stücke für wenige Tage ausborgte. Selbstredend ließ sich das Mädchen

diese kleinen Gefällig keiten stets mit großen Zinsen bezahlen. Ein besonderes Faible hatte die schöne Rosa für Cavallerie-Offiziere. Sie war eine Zeitlang die Geliebte eines Dragoner-Oberleutnants, den aber bald ein Kamerad von den Ulanen aus gestochen hatte. Plötzlich verschwand Rosa aus Wien, während der Dragoner-Oberleutnant unter Curatel gestellt wurde und der Ulan in das Zivilverhältniß trat. Rosa blieb lange verschollen, bis plötzlich das Gerücht austauchte, daß sie die Diva des Radautzer

Stadttheaters sei. Allein dieser Boden war dem schönen Mädchen zu arm an Gold und Diamanten, und im November vorigen Jahres erschien Rosa plötzlich wieder in Wien, wo sie Choristin eines Vorstadttheaters war und wieder als elegante Lebedame austrat. Aber ihr Leicht sinn nahm derartige Dimensionen an, daß keiner ihrer Liebhaber die Kosten des Unter haltes bestreiten konnte. Rosa sah sich mit einem Male allein und vor die lästige Noth wendigkeit gestellt, selbst für ihren Unterhalt Sorge zu tragen. Ingeniös

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.04.1892
Physical description: 4
auf die Adressen und gab dann ein schwarz gerändertes Kouvert seiner Frau. „Wer ist gestorben?' forschte Rene. „Die Freundin deiner Schwester, Rosa Lorene, bat ihre Mutter verloren', antwortete Olga. „Armes Kind, welcher Schmerz das für sie sein wird!' rief der junge Mann. „Hast du die Tante gekannt?' fragte Professor Lorbae seine Frau. „Die Todte nicht, aber ihre Tochter Rosa Lorene.' AIs Frau Dnpont zum zweitenmal diesui Namen hörte, zuckte sie zusamen und es kostete sie einige Mühe, den Anwesenden

ihre Erregung zu verbergen. Olga aber fuhr fort: „Rosa Lorene ist ein allerliebstes Mädchen und hat im Pensionat von Saiut-Maurc gleichzeitig mit unserer Emma ihre Stndien gemacht. Du mußt mich öfter haben von ihr sprechen hören?' „Du hast recht; der Name des jungen Mädchens war mir nur entfallen.' „Sie muß trostlos sein, die arme Rosa!' fnhr Olga fort. „Auch unser Kind wird schmerzlich davon berührt sein, denn sie ist Rosa zugethan, als ob die selbe ihre Schwester wäre.' „Wann soll die Trauer -Zeremonie

in Paris statt finde. „'Nein, von dem Rosenhvf aus, in der Nähe von Snry,' lautete Olga's Entgegnung. Stefanie erbebte vor den Worten. „Wie Hai sie denn geheißen?' fragte sie. „Johanna Lorene,' erwiderte Olga völlig arglos und reichte ihr die Traueranzeige, auf welcher Rosa Lorene und Auna Grobois als Trauernde unterzeichnet waren. Stefanie Dupvnt fühlte sich plötzlich von einem förmlichen Schwindel befallen. Der Name Anna Grobois löste den letzten Zweifel, der in ihrer Seele noch hätte aufkommen

können. Sie wußte uur zu gut, daß diese eine der Persönlichkeiten sei, welche das Schriftstück unterzeichnet, welches sie am Sterbebette des Abbe Duchatelle gelesen hatte. Diese Anna Gro bois wußte um das Verbrechen, welches sie sich acht zehn Jahre früher zu schnlden hatte kommen lassen. Welcher unfaßliche Zufall hatte es bewirkt, daß Rosa, die natürliche Tochter, und Emma, das legitime Kind Olga's, Freundinnen geworden waren? Halte Olga die verwandtschaftliche« Bande bereits entdeckt? Uud

weil» nicht, — konnte eine solche Entdeckung nicht jeden Augenblick stattfinden? Diese Anna Grobois wußte es unzweifelhaft, daß Rosa Lorene Paula Chamare war. Konnte nicht ein unbedachtes Wort seitens der alten Dienerin diese Thatsache Olga ver rathen, wenn sie sich nach ^>nry begab, um der Be erdigung jener Frau beizuwohnen, welche Mutterstelle au deni verlassenen Kinde vertreten hatte? (Fortsetzung folgt.) da. >>l>i ».i'> I'i >!> I P- Äd Mr. Pc Lt Pc- C°t Pn P°> ÄnGstste, Cl! Gn Pt! Ce P°. Per

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 24.11.1888
Physical description: 12
nichts Neues; der Angeklagte befindet sich noch immer .in Untersuchungshaft. — Zu kirchenpoli- Der gebesserte Trunkenbold. von R. Reisenwald. 5) (Nachdruck verbalen.> Früher aber als die Oberin und als Rosa selbst gehofft haben mochten, trat die Zeit ein, wo Rosa das Kloster verlassen und in das Weltleben zurückkehren sollte. Unter den Zöglingen, die sich im Kloster zur Erziehung befanden, war auch die Komtesse Rimini aus Padua mit Namen Leokadia, die vor allen anderen Rosa lieb gewann

. Sie waren in einem Alter, aber von sehr verschiedener Gemütsart. Leoka dia, eine echte Italienerin, lebhaft, munter, immer in Bewegung und Thätigkeit; Rosa, das sanfte, stille deutsche Mädchen, liebte die Einsamkeit und das Nachdenken, und dennoch hatten sich diese zwei Mädchen, so verschieden ihr Charakter, ihre Erziehung und Abkunft auch waren, in kurzer Zeit so liebgewonnen, als wären sie Schwestern. Sie sangen und spielten miteinander; sie besuchten miteinander die Spaziergänge des Klosters und theilten

alle Freuden mit größter Herzlichkeit. Leokadia war die einzige Tochter des Grafen Rimini, welcher mit seiner frommen Gemahlin sehr oft kam, seinen Liebling zu besuchen. Das war aber auch immer ein festlicher Tag für das ganze Kloster. Die Besucher wurden von der Oberin mit höch ster Liebe und Freude aufgenommen. Den Eltern Leokadia's konnte Rosa nicht unbe kannt bleiben und sie vernahmen voll Mit leiden das unglückliche Geschick der Armen und bezeugten ihr die lebhafteste Theil nahme. Mit Freuden sahen

und billigten sie die herzliche Freundschaft ihrer Tochter mit Rosa, aber nicht ohne Absicht; sie wünschten der lebhaften unruhigen Leoka dia in Rosa eine sanfte, stille Freundin zu geben. Rosa's frommer, demüthiger Sinn konnte nur günstig auf Leokadia's lebhafte Gemüthsart einwirken, und ihr jene Milde und Ruhe geben, welche eine Jungftau so sehr auszeichnet. Graf und Gräfin Rimin entdeckten ihren Wunsch der Oberin, aber diese willigte nur ungern und widerstrebend ein; doch glaubte sie darin

einen Fingerzeig des Herrn zu er kennen, der vielleicht auf diese Weise Vater und Tochter-wieder zusammenführen wollte. Als nun die Zeit herangekommen war, in der die Eltern Leokodia's kamen, ihre Toch ter abzuholen, da die Jnstitutszeil vorüber war, so trat auch Rosa wie schon vorher bestimmt wurde, wieder in's Weltleben zu rück. Die Oberin trennte sich mit gro ßem Schmerze von ihr und sie mußte ihr versprechen, sie jedes Jahr wenigstens ein mal zu besuchen. Schluchzend schied Rosa von ihren Wohlthäterinen

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 08.07.1911
Physical description: 10
um die schnellste Erteilung des Betriebskonsenses ersucht. Auf diese Intervention hin hat nun das Eisenbahn- Ministerium den Protest abgewiesen und den Be triebskonsens erteilt. Aburteilungen. Vom hiesigen Kreisgerichte wurden kürzlich die 65jährige Obsthändlerin AgneS Mitteler aus Lienz und deren ledmen Nichten Rosa Portner, Köchin, Marie Portner Dienstmagd, und Anna Portner, Kellnerin, sämtliche in Brixen, wegen Verleumdung zu mehr oder minder längeren Freiheitsstrafen verurteilt. Die Angeklagten

haben ihrem Schwager bezw. Onkel Alois Pueland in Brixen des Giftmordes an seiner Gattin beschuldigt. Am 28. Mai 1904 starb in Brixen die Hausbesitzerin Rosa Pueland, eine Schwester der Angeklagten Agnes Mitterer. In ihrem Testamente hatte sie ihren Mann Alois Pueland zum Erben eingesetzt, während sie ihren Geschwistern nur Legale von je 2000 Kr. vermachte. Das ärgerte die Angeklagte Mitterer recht gewaltig. Wiederholt stellte sie die Behauptung auf, daß das Testament gefälscht sei, obwohl es vor dem Notar

errichtet worden war. Mehrmals suchte sie ihre Nichte Rosa Portner zu bewegen, bei Gericht die Anzeige zu machen, daß der Onkel Alois Pueland seine Frau vergiftet habe. Sie solle angeben, der Onkel habe es ihr selbst gesagt und überdies ihr ein Schweigegeld ver sprochen. Rosa Portner lehnte aber dieses An sinnen zum großen Verdruß der Mitterer ab. Ende März d. I. gelang eS ihr das schmkische Verleumdungswerk gegen Alois Purland durchzu setzen. Das kam so: Alois Pueland hatte seine Nichte Anna Portner

bei der Gendarmerie in Brixen wegen Diebstahl angezeigt. Jetzt hatte Agnes Mitterer ein leichtes Spiel. Sofort eilte sie zur Rosa Portner und machte sie aufmerksam, daß sie jetzt die Vergiftung zur Sprache bringen solle. Rosa Portner, schon aus Zorn, weil der Onkel ihre Schwester Anna wegen Diebstahl angezeigt hatte, tat wie ihr geheißen wurde und machte bei Gericht die Anzeige gegen Alois Pueland wegen Vergiftung seiner Gattin. Alois Pueland wurde nun in Untersuchungshaft gesetzt, aus der er nach einiger Zeit

wieder entlassen wurde, weil für eine Vergiftung nicht die geringsten Anzeichen vorlagen. — Bei der Verhandlung leugnete Mitterer, ihre Nichte zur Verleumdung Puelands angestiftet zu haben, diese jedoch gestand reumütig ein, daß sie von ihrer Tante Mitterer als Werkzeug benutzt und zur falschen Aussage verleitet wurde. Das Urteil lautete: Agnes Mitterer zu 13 Monaten fchweren Kerker, Rosa Portner zu sechs Monate schweren Kerker, Anna und Marie Portner (welche von der salschen Aussage wußten) zu 14 Tagen bezw

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.04.1878
Physical description: 4
. Ich stürzte vorwärts. Mitten im Zimmer stand «in Mann. Er war durch's Fenster hereingekommen. Es war Mr. Bosperis. Ich er- kannte ihn deutlich.' Barbara erstarrte, ihre Sinne schienen zu schwinden, aber gewaltsam raffte sie sich auf und sah mit umflorten Augen Rosa an. „Er rang mit der Frau und wollte ihr einen blitzen den Gegenstand, den sie in der Hand hielt, entreißen. Nicht wissend, was ich that, denn eine furchtbare Aufre gung hatte sich meiner bemächtigt, eilte ich in das Zim mer

es gewesen, die Grenzbestimmungen Bulgariens einem europäischen Congresse zu überlassen. Wie viel Unannehmlichkeiten und Demüthigungen wären erspart worden, wenn die Diplomaten mit mehr Umsicht zu Werke gegangen wären.' Welch' eine drückende Last war von Barbara's Herzen gesallen. Wie leicht strömte das Blut wieder durch die Adern! Wie schön und heiter erschien ihr die Welt und das Leben wieder! „O, Rosa, Du hast mich so froh gemacht, fröhlicher, als ich es Dir fagen kann!' rief Barbara. „Ich war so gedrückt

, weil ich fürchtete, meine arme Mutter hätte Dich absichtlich verletzt.' „Ich bin überzeugt, daß weder sie, noch Mr. Bosperis mich verletzen wollte,' sagte Rosa seufzend. „Ich denke, er rang mit ihr, um sich von dem Dolch zu schützen. Weßhalb er gekommen, das kann ich mir allerdings nicht erklären,' schloß sie ihre Erzählung. „Ich hoffe, daß ich Dir durch meinen Besuch keinen Schaden zugefügt habe, Rosa,' sagte Barbara, und in ihrem Lächeln sowohl wie in ihren Küssen lagen Glück und Freude. Rosa

hatte ihr den Geliebten entzogen, aber sie hatte ihr den Vater und die Mutter zurückgegeben, und für den ersten Verlust hatte sie so reiche» Ersatz, daß sie der Freundin aus vollem Herzen verzieh. „Wie glücklich Du aussiehst,' sprach Rosa. „Komm' bald wieder und erzähle mir all die seltsamen Neuigkeiten, die sich während meiner Krankheit zugetragen haben. Also die bleiche Frau war Deine Mutter? Das ist wie ein Märchen. Und die alte Primrose ist todt, wie ich gehört habe, — das ist wie das Ende eines Trauerspiels

gothischen Fenster und die Sonne schien voll auf ihr freudestrahlendes Gesicht, es noch mehr erheiternd. Sie ging ihm leichten Schrittes entgegen und schlang ihre Arme um seinen Hals. „O, ich habe entsetzliche Stunden durchlebt,' rief sie. «Das weiß ich, Barbara,' erwiderte ?r, und. seine Hand strich liebkoicnd über ihr weiches Haar. „Aber ich habe mit Rosa gesprochen und weiß nun die Wahrheit.' Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust. „Freust Du Dich nicht, Vater?' fragte sie, verwun dert aufblickend

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 25.09.1880
Physical description: 6
i sie sehr »«Sn^.i.HAerM«»,' - ..^WteHe z. Whiq,. ymß. s »Sie hat zwar nie geklagt, Wer-aus ihren Briefen geht deutlich hervor, daß —' »AuS ihren Briefen? Sie ist nicht hier?' fragte Bern- hard bestürzt. Die Blicke Moos'heim'S ruhten forschend auf dem Ant litz der Röthin, als er hastig fragte: „Wißhalb erfuhr ich ts nicht, daß Rosa Flensburg ver- lassen hat?' »Hast Du mir nicht streng verboten, Dir auch nur ein Wort über sie zu schreiben?' entgegnete die alte Dame. „Wo ist sie. Tante? Weßhalb ließest Du sie zu Frem

den gehen? fragte er vorwurfsvoll. „Rosa wünschte es und ich konnte sie nicht zurückhalten. Und wenn ich es auch gekonnt, — ich hätte es nicht gethan, weil ich mich nach dem Vorhergegangenen nicht dazu be rechtigt hielt. Rosa ist auf dem Gute Storbeck.' »Auf „Storbeck'?' fuhr Moosheim beinahe wild auf. »Rosa, — meine Rosa ist auf „Starbeck' ? Seit wann?' Die Räthin sah ihren Neffen im höchsten Grade ver wundert an. „Was weißt Du von „Storbeck' ? Etwa vierzehn Tage nach Deinem letzten Besuche reis'te

sie ab.' »Was ich von „Storbeck' weiß. Tante? Ich le»nte die Familie in Dresden kenne».' rief er. „Niemand liebt und achtit sie. Keiner weiß etwas Gutes von ihr zu erzählen. Alle Welt gehs ihr aus dem Wege. O, meine arme Rosa!' - Die Räthin wollte ihn beruhigen, aber er eilte hipauS und befahl dem Dienstmädchen, sofort einen Wagen zu holen,' -dann kehrte er in-, daS Htm«« zurück. .Bernhard, weißt Du gewiß, daß'die Familie Storbeck so schlecht beleumundet ist?' fragte die Räthin. »Rosa'S Briefe enthalten nichts Derartiges

und ich glaube, daß eS Deinen Befürchtungen an Begründung fehlt.' „Rosa ist ein Engel! Nach den Aussagen glaubwürdiger Personen hat es nie ein Skaloenvogt die Peitsche erbar mungsloser geschwungen, als diese Frau Storbeck dieselbe schwingt.' Eine halbe Stunde später fuhr Moosheim dem Gute Storbeck zu, den Kutscher zur Eile anspornend. Der Abend brach frühzeitig herein Der Nebel hatte sich in einen feinen Regen verwandelt und ein kalter Ost wind wehte über die Fe der. Die Pferde hatten aus den schlechten

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 25.03.1896
Physical description: 16
sie, und so müsse sich halt die Gnädige in ihre Ordnung schicken. . . „oder wir haben auög'redt miteinander!' Frau Rosa war der Verzweiflung nahe; die Küche fing sich an zu drehen, daß sie sich am Rande des Herdes fest halten mußte. Aber WaS hätte eS geholfen, wenn sie dem selbst herrischen Weibe nach Gebühr den Text gelesen hätte? Ja dann hätte die „gesuchte' Wäscherin einsach ihren Lohn gefordert und die halb vollendete Arbeit ihrem Schicksale überlassen. Also faßte Frau Rosa die magenleidende Dame

, und wenn S' an Schuster haben, dürfen S' dann mitschustern ha? So ist 'S Waschen mei' Handwerk und wie 's i mach, muß eS recht sein und waschen thu' i allein!' Leider konnte aber die Wabi doch nicht verhindern, daß die junge Fran ein farbiges Riesenhemd erwischte, das mehr Flecke auswies, als der Schaltmonat Tage hat und durchaus nicht Eigenthum ihres Mannes sein konnte, und ein zerrissenes Knabenhemd, daS Frau Rosa, nunmehr recht neugierig, aus der braunen Schaumfluth zog, paßte gewiß auch nicht in eine vor wenigen

sein, wenn S' nit awal 'S Waschrecht kennen! DaS ist an uralt'S BolkSrecht, daß a Wäscherin ihr' Sach mitwascht, und Sie, daS sag' i Ihnen, Sie bringen ka neue Mod' auf. und wenn S' Jhna hundertmal aus'n glühenden Herd stellen u.id Walzer tanzen!' Frau Rosa hatte keine Lust, den angedeuteten Tanz zu versuchen; sie fühlte nur ein Verlangen, die^Dame möglichst bald auf die glimpflichste Weise fortzubringend Also erkundigte sie sich höflichst, bis wann Frav, Wabi fertig zu werden und wann und was sie zu speisen

gedenke. „Wann? Na . . . ans nach dem andern!;Heut' mach' i noch die „Farbige' fertig, dann komm' i zuu.« Essen — mit an'n Rostbraten und an'n krüg'l Pils w5r i wohl z'srieden, und morgen ...' ' „Morgen?' »Freili, morgen . . . a ordentliche Wäsch will sei' Zeit haben . . . morgen wird „bläut' und „g'schwabt' . . . na, und's Aushängen ist eigentlich JhnereSach'; ihab'mnrÄFüß' nit g'stohl'n, daß izwanz'gmal aus'n Dachboden könnt lause!«!'' In selbiger Nacht fieberte die gute Rosa, und tag^ darauf lag

sie mit verbundenem Kopfe auf dem Divan . . . ein Jammerbild, und der gut« Karl machte in seiner Kanzlei vor lauter Angst eine Dummheit um die andere. Auf daß aber der Wäsche doch ihr Recht werde und sie nach Gebühr an die Leine komme, bekam die Wabi Hilfs truppen, die Bedienerin und die hauSmelsterin, und dies« drei^ Grazien tummelten sich, von einer halbstündigen Rnhepa» beim Gabelfrühstück abgeseh-n, dermaßen, daß sie um ztuM Uhr mittags richtig fix und fertig waren. iM DaS Essen für vier Leute — der Rosa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 10
Date: 17.01.1903
Physical description: 10
klingen' „Aber Rosa, Schwester Luise meint es so gut mit Ihnen, Sie sollten ihren Rat nicht immer ver spottend „Wie? und das sagen Sie mir, Sie Viktor Weller, der gerade das Herz auf dem rechten Fleck hat und doch wissen sollte, daß mein gerader Sinn niemals sich den Formen beugen wird, die von mir fordern, anders vor den Menschen zu erscheinen, als ich bin?' „Und doch dürfen Sie in Ihrer Stellung sich nicht so weit vergessen wollen, den Formen der Gikette ins Geficht zu schlagen

, man würde Sie dann zu den Emanzipierten rechnen und das täte mir wehe.' „New, nein, wehe tun will ich Ihnen gewiß nicht. Aber ich mag nicht tun, was Luise fordert, Mass nicht steif und kalt Ihnen gegenüber sein, Sie förmlich „Herr Ingenieur' nennen, das käme mir nicht aus dem Herzen. Und Sie dürfen mich auch Nicht „gnädiges Fräulein' nennen, ich heiße Rosa und damit Punktum.' „Und ich heiße —' »Viktor, und so werde ich Sie nennen trotz der Exzellenz.' „Und wenn ich nun trotz der Exzellenz die Hand ernennungen bevor. Man nenne

lich groß, wenn ich vor den Namen Rosa noch ein paar kleine Wörtchen setzte, „meine liebe' Rosa, was würdest du dann sagen?' „Mein lieber, lieber Viktor, und noch viel, viel mehr!' „Und was würde ich dir sagen? Daß ich dich lieb habe so treu, ja von Herzen, ich würde dich bitten, mich auch liebzu haben, mich glücklich zu machen, mein Weib zu werden!' „Und ich würde dir gar nichts erwidern,' sagte sie und barg ihr erglühendes- Köpfchen an Viktors Brust und weinte selitze Tränen. „Heidelerche

, du bist gefangen,' sagte Arthur, welcher unbemerkt von beiden herangekommen war, „nimm dich in acht, der hält dich fest.' Verschämt wollte Rosa sich aus Wellers Armen reißen, aber er ließ sie nicht los uud Arthur küßte sein rosiges Schwesterchen herzlich aus die Stirn, und wünschte ihr reiches Glück und Segen. „So schlau mein Schwesterchen war, ich habe ihr Geheimnis doch lange erraten, und nicht wahr, Weller, gut bewahrt!' ,Treu,'wie immer!' „Also ein Komplott habt ihr gegen mich arg loses Kind geschmiedet

.' „Und deine Heidelerche verkriecht sich ark deine treue Brust, da ist sie sicher und wohl geborgen?.' „Die Außenwelt zu vergessen, ist das Vorrecht der Glücklichen, aber ich muß dich daran mahnen, der Engel mit dem feurigen Schwerte steht noch vor dem Paradiese eures Glückes, die Hüterin unseres erlauchten Namens wird den Fluch über euch auS- sprechen. Du, Rosa, hast vergessen, wie viele Ahnen der Name Sandorf hat, und du, Viktor, streckst die bürgerliche Hand aus, den Namen Rosas aus dem der von Sandorf zu streichen

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 08.12.1911
Physical description: 12
eine Versammlung, sowie verschiedene Andachten abgehalten werden. Gedornt von Bozen. Monat November. 1. Franz, d. Richard Baldo, Baumann, u. d. A. Gremes. Karl, d. Gregor Klaß, Selcher u. d. Karolina Kauppl. Emma, d. H. Leonardi, Kaufmann, u. d. A. Carbonara. 2. Eugen, d. Eugen Larcher, Monteur, u. d. Rosa Eccel. 3. Karolina, d. mirl Zeschg, Hausknecht, u. d. M. Karer. 4. Karolina, d.H.Schlechtleitner, Lokomotivf., u. d. H.Wergles. Franz, d. Franz Kieml, Schreiber, u. d. Maria Schuh. 6. Karl, d. Karl Scheidle

, Lodenerzeuger, u. d. M. Mair. Martha, d. Josef Gruber, Schuhmacher, u. d. M. Mair. Josef, d. Franz Perini, Maurer, u. d. Anna Kover. 7. Rosa. d. I. Plankl, Kondukteurzugsf., u. d. F. Sappi. Hilda, d. I. Köster, Gefangenaufseher, u. d. K. Kornprobst. Julia, d. Eduard Chromy, Monteur, u. d. Maria Pock. 8. Elsa, d. Dr. Karl Krüse, Professor, !u. d. Rosina Eder. Josef, d. Franz Gaßler, Bremser, u. d. Anna Zaber. 9. Karl, d. Viktor Springer, Verschiebe?, u. d. R. Äußerer. Alberti, d. Josef Callegari, Hausknecht

, Prünster. 22. Anna, d. S. Brugnoller, Dienstmann, u. d. A. Reiner. Franz, d. M. Bürgermeister, Dienstmann, u. d. A. Frank. Friederika, d. I. Pozzi, Schirmmacher, u. d. B. Wrbacky. Margareth, d. H. Hinrichs, Assistent, u. d. A. Hras. Franz, d. Franz Gornik, Südbahner, u. d. I. Dobay. 8. Dezember 1911 23. Ernst, d. F. Lanzenbacher, Saufmann, u. d. N. Wewerka. 24. Maria, d. Josef Fontana, Südbahner, u. d. M. Charotti. Rosa, d. Z. Boscolo, Monteur, u. d. R. Naturella. 25. Josef, d. I. NikulaS

, k. k. Oberjäger, u. d. Th. Wridil. LS. Alfred, d. A. Bichler, Adjunkt, u. d. Ch. Obholzer. 27. Johanna, d. Karl Bonell, Taglöhner, u. d. K. Wolf. 23. Rosa, d. Franz Plattner. Bauer, u. d. Maria Lintner. 3V. Paul, d. Paul Stary, Bahnmeister, u. d. Anna Anzi. Getraute von Bozen. Monat November. Anton Anderle, Maurer, mit Amalia Pattis. Alois Röll. Taglöhner, mit Amalia Bonelli. Andreas Pack, Kondukteur, mit Johanna Angermaier. Johann Thaler, Hilfsarbeiter, mit Rosa Braunhofer. Anton Unterlechner

Solcher, Schlosser, mit Rosa Jeccl. Dominikus Schmid, Maurer, mit Josefa Caldanazzi. Franz Perkmann, Figurant, mit Maria Ventura. Georg Pattis, Holzhändlergehilfe, mit Marianne Leitner. Alois Bacher, Private, mit Anna Pitschl. Matthias Schwarz, Tapezierer, mit Leopoldina Bragagna» Heinrich Keisler, Magazineur. mit Leopoldine Mayr. Emil Delugan, Schuhmacher, mit Maria Nardelli. Josef Feichter, Postchauffeur, mit Antonia Sediat Raimund Obernosterer, Kondukteur mit Elisabeth Prinster» Peter Heuschreck, Buchhalter

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.12.1904
Physical description: 8
in Wien demonstrierte Dr. RariK eii?g 20-jährige „Mein Herz hofft das, schöne Rosa, und nach dem Beweis des Vertrauens, den Sie mir durch Khre Annahme meiner Einladung gegeben ha ben ...' Rosa zog leicht die Brauen zusammen. „Ich bitte, Herr Freyenegg, wir wollen offen gegen- - einander sein. Ich langweile mich tödlich zu Hause, und ich Willi mich anvisieren, meine Jugend genie» Den, ohne die Grenze des Erlaubten zu überschrei ten, das heißt, ohne sie mehr zu überschreiten, als ich absolirt

mich an. Sie begleiteten mich, eine Strecke, und heute bin ich hier, weil es mir Spaß macht, besonders aber, weil ich sre in , . keiner Täuschung.über mich lassen möchte.' ^ ^ ^Was?'für5' v«ine /Wuschung,. Rosa?^ fragte Freyenegg. erregt, 'und beugte sich vor, um ihre kleine' Hand Kl fassen. ' - ' „Daß Sie mich zum Beispiel jetzt Rosa nennen dürfen, nachdem ich Ihnen die Ehre erwiesen, mit 'Ihnen zu frühstücken.' entgegnete das Mädchen - MM^Md-'mtMWUihre^A^ -- ' ............. - ... . - PakieMn, bei der diie

, wo mimer es auch sei.' Er be- merkte mit heimlicher Genugtuung, daß Rosa von dieser ihr unerwarteten. Antwort überrascht war. Dann begann er unbefangen zu plaudern. Wie langweilig es jetzt in Wien werde: noch vierzehn Tage, dann sei „niemand' mehr . da. Ob sie nicht auch den Sommer in eine,» Bade zubringen würde. ^^ 7 ' ' Freitag. He» 16. Dezeinbev ZSVT -l'- . .. < l., .. , , ,, Straßen,.der.StaKtz Eeyenne wifen sie mit ihre» Zxvgiynen. zusammen» und nachdem eimM Kugek» gewechselt worden waren, fiel

nur einen dreiwöchentlichen Urlanb bekommen lvür. de. Er war Korrespondent im Bankhaus Tschinkel und Söhne. Er wisse noch nicht. wa°» er mir seinen Ferien anfangen wolle, vielleicht ginge er nach Ost» ende, vielleicht »ach Skandinavien. Die See oder die Berge müßte» seine angegriffenen Nerven stär ken. „Sie sind also lehr reich?' »ragte Rosa neu gierig. Diese Frage und mehr noch die Art wi« st« getan wurde, enthüllte ihm gewissermaßen das Leit motiv aller Handlungen des reizenden MädcheM Beinahe schwermütig schüttelte

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 17.08.1939
Physical description: 6
der Spesen für die Reparatur des Daches am Schulgebäude von S. Pietro; außerordentlicher Holz schlag im Gemeindewald; Rückvergütung der vom Gemeindeökonomen im ersten Vierteljahr 1939 geleisteten Ausgaben; Liquidierung außerordentlicher Spesen. Volksbewegung im ZNonal Juli. 19 Geburten: Profanier Giovanni des Giovanni; Delueg Anna des Luigi: Fifch- naller Teresa, Anna und Giulia des Gio vanni (Drillinge): Vanzo Ida des Gio vanni; Pernthaler Rosa des Vigilio; Schätzer Francesco des Antonio; Mesn:r Martino

der Rosa. — 2 Todesfülle: Rosa Pernthaler, 1 Tag alt; Viehweider Ma ria, 14 Monate att. — Eingewandert 1, ausgewandert 5. Rappork der Körperschaft sür Landfunk E a st e I r o t t o, 1l!. August. Lei ixm voi» Provinzialse!retar der Kör perschaft iür ^andsunt abgehaltenen Rapport, woran auch der Podestà teilnahm, wurde be schlossen, zwei große Radioapparate mit Laut sprecher» iür die einzelne» Klassen für Vie schönen, modern eingerichteten Schulen von Eastelrotto iel!>st und einen Radioapparat

mit Batterien iür die schule in Sant'Osvaldo an- zuichafsen Dadurch werden auch die Schulen unserer Gemeinde in vie Lage versetzt, di? scolastischen Programme der Sendestationen für Landfunk zu vernehme». Eine schwergeprüfte Familie Chiusa, IL, August, Die ZMHrige Firstltochter Rosa Gruber von Villandro mußte sich in Vipiteno, wo sie in Diensten stand, einer Winddarmoperatio» unterziehen. Nachdem sie sich von dieser wie der erholt j>atle, wurde sie von einer schwe ren Krankheit befallen und, versehen

» hiesigen Gegend ob des neuerlichen schweren Schicksalsschlagss, den sie durch den Tod der Tochter Rosa er litten hat, allgemeines Mitleid entgegen gebracht wird. Wir dürfen diesem Bericht wohl noch die Worte des Trostes beisügen: „Die Gott liebt, die sucht er Heini'. Oavö«»«« Für die „Weiße Schleife' Ortisei, Ist, August, spendeten: die Familie Schmalzl zum Ge dächtnis der jüngst verstorbenen Maria Schmalz! M> Lire, die Familie Gualtiero Moroder 1v Lire, Miß Florence Hammonà (Villa „Delogo' in Selva

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 05.11.1935
Physical description: 6
sie, nach so stundenlangem Sitzen im Auto, das Bedürfnis, sich die Beine zu ver treten. Durch eine breite gerade Straße, die erst zwischen Häuserreihen und dann zwischen Gärten hinlief, gelangten sie zur Kirche Am Ende eines großen Plaids, der über einem weiten von Ber gen umlagerten Tai lag, erhob sich hoch und majestätisch die wundervoll gebaute Fassade. In den weiß und rosa gefärbten Steinen der Vorder- lvand öffneten sich drei aus mattem Marmor ge meißeile und mit Siatuen geschmückte Portale. Weiter oben schmückten

Mauern, Mauerfraß usw. verhütet und be seitigt verläßlich das Wasserdichtungsmittel „Antol'. Vorrätig bei Torggler. Bauwaren handlung Merano. Corso Druso 19. M -19 c/ài'scki;iicttc l>ei.ìI64l?OI0l^O l0!74 lkM. ten, ihr Herz ergriffen, hatte sie ohne Zögern ein großes Opfer dargebracht: Amerika, Chicago, ihren Palast, ihre Welt, ihr Leben, alles hatte sie Marino Liebe hingegeben Die Verwirrung Nellas beim Lesen des Tele gramma war Maria und Rosa nicht entgangen: sie wollten die Freundin bis zum Tor

ihrer Villa begleiten und versuchten sie, wenn auch in recht versteckter Weise zu trösten. Die Liebe der kleinen Darvini für Bruno war kein Geheimnis mehr, aber nach allem was in den letzten Tagen vorgefallen, wagte es niemand offen darüber sprechen. Und ganz besonders in ihrer Gegenwart maß jedermann seine Worte, sodaß Nella fest davon überzeugt blieb, daß niemand um ihre Gefühle wußte. An jenem Tag achtete sie natürlich auch nicht viel auf das, was Rosa und Maria zu ihr sagten. Nella Darvini

, sie fühlte wie sich ihre Kehle zusammenschnüren, und mußte fliehen. Unterwegs waren alle ihre Sinne nur auf einen Gedanken geheftet und sie achtete nicht viel auf die Worte von Maria und Rosa, die an ihrer Seite schritten. Vor der Villa nahmen sie mit geheu chelten Gleichmut von einander Abschied, doch drückte sich Nella Darvini inniger als sonst an Maria Solari. Rosa hingegen hatte Eile nach Hause zu kommen, um ihrer Mutter zu erzählen, was sie beobachtet und indem sie ihren Arm unter den Marias steckte

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 09.08.1913
Physical description: 10
» der Redaktion. I. C., St. Ulrich. Groden. Vielmals Dank für Beitrag. Kommt in nächster Nummer. Geborne von Bozen. Nachtrag zum Monat Juni, 24. Rosa, d. Anton Kritzinger, Knecht, u. d. Rosa Moser. Paula, d. F. Springer, Kaufmann, u. d. B. Meraner. Josef, d. Alois Metz, Partieführer, u. d. A. Casagranda. 25. Ida, d. Marius Coser, Maurer, u. d. Aloisia Zane. Johann, d. Maria Perkmann, Dienstmagd. Paul, d. Josef Faller, Hausknecht, u. d. R. Konrater. Stephan, d. Stephan Eitler, Musiker, u. d. M. Orsi. 26. Max

, d. Max Brandstätter, Kondukteurzugssührer, u. d. Maria Engele. Peter, d. Peter Oesner, k. k. Straßenmeister, u. d. M. Holzer. Bruno, d. Anton Pernstich, Rechnungsführer, u. d. M. Roschatt. 27. Otto, d. Ursula Dipietro, Dienstmagd. 23. Heitor, d. Guido Coradini, Schließer, u. d. E. Angelini. Monat Juli. 1. Wilhelm u. Maria, d. Rosa Ströll, Küchenmädchen. 2. Rosa, d. Karl Legenstein, Heizer, u. d. Rosa Schaden. 3. Heinrich, d. Karl Hertscheg, Taglöhner, u. d. M. Rossi. Hermann, d. August Dalpiaz

, Maurer, u. d. Maria Christofolini. Eugenie, d. Luzia Weber Schneiderin. Johann, d. Josef Plattner, Taglöhner, u. d. A. Foltner. Rosa, d. Alois Bonell, Magazineur, u. d. K. Treibenreif. Anna, d. Simon Mahlknecht, Besitzer, u. d. M. Reiner. Maria, d. Joh. Dissertori, Lieferant, u. d. I. Pernter. Alfred, d. Josef Mohr, Kaufmann, u. d. St. Remelli. Eduard, b. Ed. Pasqualini, Maler, u. d. Elise Gröper. Helene, d. Ad. Abel, Bäckermeister, u. d. Kath. Schmid. Hedwig, d. G. Fischnaller, k. k. Finanzer

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 05.11.1864
Physical description: 10
vorging, seinen Säckel dermassen gefüllt, daß Mm?er aus dem Meere der allgemeinen Traurigkeit, beladen mit Reichthümern, und als Be sitzer von fünf großen Häusern in der Stadt Wien hervortauchte, und zuletzt zu dem Ehrenposten eines kaiserlichen Kammer-Advokaten gelangte. Das Testament des Primators und die 1000 Gold gulden hatte Mayer, nachdem er letztere zu seinen „Un beschnittenen' gereiht, längst vergessen, nichl aber die wunderliebliche Rosa. Das Mädchen blühte gleich einer frischen Knospe empor

. Vergebens aber waren alle Bewerbungen des jungen Reinold, alle Drohun gen des alten Anselm, ihr Herz schlug nur mehr dem Andenken ihres Albrechts. Seit dem Tode WinklerS aber lebte Rosa bei dem alten Fregatten-Capitain An dreas Bertram, ihrem Onkel, welcher sich nach jener Scene mit dem Wundarzte Albrecht Winkler gleichsam als sei dieser statt dem Capitain als Opfer der Krank heit gefallen, wunderbar erholt, seine Nichte aufgefun den, und seine Rechte sie als nächster Verwandter unter seine unmittelbare

. Mayer nahm derlei „haltlose Anschuldigungen,' wie er sie nannte, lachend entgegen, und kündigte endlich dem tobenden Capitain, als dieser ihn einen Mörder des jungen Arztes nannte, die Spedition über die Haustreppe an. Der Capitain aber und Rosa hielten den Advo katen Mayer für Albrechts Mörder. Rosa lebte nnr mehr ihrem Onkel und dem Andenken Winklers und diese herrliche Blume schien für die Welt ver loren. Das Jahr 1716 war angebrochen. — Die un zählige Volksmenge, welche am Platze, wo gegenwärtig

an seiner Seite, nnd blickte sinnend über das Fenster nach einer Gegend hinanS. — Der Kai ser aber durchflog das Pergament. „Ein Testament,' sagte er, indem er es dein Arzte znrückgab, „ein Testament des ehemaligen Stadtpri- niators Bcrtram, in welchem er die in seinem Hause unter deni Breie seiner Znnmerecke verborgenen lOOO Goldgulden seiner Tochter Rosa hinterläßt.' „Dieses Testament, kaiserliche Majestät, ist die Ursache meines Hierseins,' bemerkte Blischer. „meiner unter- thänigsten Bitte

, welchen ihm der Leichenführer umgeworfen hatte, das Testament fand, welches seine Rosa zur alleinigen Erbin der 1000 Goldgulden ihres Vaters einsetzte, und welches Mayer nach jener Auction aus dem Verstecke in des PrimatorS Zimmer hervorgeholt, und zu sich gesteckt hatte. Vieles wurde ihm nun klar. Aber sein Entschluß war ein anderer — Als ein ans der Pestgrube Erstandener, war ihm der Eintritt in die Stadt von selbst untersagt; er wartete also seine Genesung ab, welche mit Beihilfe seiner Jugend kraft mächtig vorwärts

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 20.08.1903
Physical description: 8
« deS Tiroler Fremdenvertehrsverbaade». Innsbruck: 2V. August. 7 Ilbr kriik Ncgcil 5 !)' Brenner: . , trüb 5 4' Toblach: . , schön 5 4° Brixen: . , schön 1-10° Bozeu: , , schön i-l«' Erprobt. Novellette von Emma Merk (München). <3!achdn>ck »erböte».) Frau Rosa Waltner mußte es, seit sie Wittwe geworden, zu Muth sein, wie einem Menschen, der Jahre lang über einen» Eisen hammer oder in einer Schmiedewerkstätte ge wohnt hat und der plötzlich in die idyllische Ruhe eines Garteuzimmers versetzt wird. Der selige

Jgnaz Waltner, ein leberleidender, von krankhaftem Geiz geplagter Mann, hatte das Bedürfniß gefühlt, zn schelten und zu toben, seiner Frau in die Ohren zu schreien, daß sie dröhnten, und ohne jeden Anlaß aufzubrausen, daß man seine übellaunige Stimme bis in die Nachbarhäuser hörte. Die gutmüthige Rosa war so au ihr Kreuz gewöhnt gewesen, daß sie ihren gallbitteren Eheherrn dennoch in aller Aufrichtig keit betrauert hatte, als der Tod ihm die brummige» Lippen schloß. Aber unwillkürlich lebte

sie auf und verlor die scheue, gedrückte Haltung, die an ein vielgeprügeltes Hündchen erinnert hatte. Ihre Verhältnisse waren günstig. Sie besaß ein Haus im Markte Tegernsee, und das dazu gehörige Ladengeschäft ging nun vor trefflich. seitdem das bärbeißige, gelbe Gesicht des Mannes nicht mehr die Kunden verschenchte. Rosa mußte ja den ganzen Tag im Laden stehen und bedienen; aber das war eigentlich recht unterhaltend. Alle Neuigkeiten wurden hier erzählt, und im Sommer kamen auch die Stadt leute und plauderten

Kirchmeier. Dieser fleißige und pflichttreue Mensch war schon zu Lebzeiten deS Mannes im Hause gewesen, und Rosa, die Nichts von Buchhaltung verstand, wäre ohne ihn gar nicht im Stande gewesen, das Geschäft fortzufiihren. Sie mußte denn aus Kirchmeier eine große Rücksicht nehmen, aber sie ärgerte sich, wenn er bei den lustigen Späßen des Herrn Hauser nicht deu Mund verzog. Früher war er ihr wie ein LeidenSgenosse erschienen, weil auch er sich vou Waltner ungerechte Vor würfe gefallen lassen mußte, nnd

schaute er ihr mit so lieben, bewundernde« Augen in das Gesicht. Das war Alles so neu sür sie! So über raschend. so lustig! Als der Mittelpunkt der Gesellschaft, als die Gefeierte, saß sie dann zwischen ihren beiden Begleitern vor der Senn hütte. lvo sie sich an den mitgebrachten Vorräthen und an köstlicher Milch labten. Fritz Hauser aber holte mit wichtigem Gesicht eine Flasche Champagner aus dem Schnee hervor, der noch zwischen den Felsen lag und kredenzte Rosa ein Glas aus seinem Trinkbecher

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