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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 21.08.1923
Physical description: 8
erhalten. Diesen Umstand danken wir den Bürokraten, welche in ihren Büchern eine solche Ord nung haben, daß man bei den Arbeitern das Alter nicht feststellen kann. lieber unsere hakenkreuzlerischen Büro kraten werden wir ausführlich berichten, weny Herr Di rektor Peschke vom Urlaub zurückkehren wird, damit auch er in Kenntnis gesetzt wird, wie fleißig seine Beamten wahrend seiner Abwesenheit waren. Gerichtssaal. Der „adelige Oberst". Alois Ritter ist ein alter Hochstabler. Er war den größten Teil

des Jahres 1923 die letzte Kerkerstrnfe verbüßt hatte, trat er als Oberstleut nant Edgar Ritter v. Zahony auf. Daß er schon ein Schwindler ist, wenn er sich heute als Adeliger ausgibt, fiel den „noblen" Kreisen, in denen er sich bewegte, nicht auf, denn diese ganze Gesellschaft betreibt den Schwindel, von dem Börsianer angefangen, der sich in der Monarchie den Adel gekauft hat, bis zum Prälaten Seipel, der sich „Exzellenz" schimpfen läßt. Einem pensionierten Obersten biederte sich Ritter an und machte

sich erbötig, ihm durch seine angeblich ausgezeichneten Beziehungen zur Holz industrie eine Lebensstellung zu verschaffen. Selbstver ständlich war „Edgar v. Zahony" als „Schwager eines Lord Royston und Bezieher englischer Pfundnoten" in glänzenen Verhältnissen und besaß auch ein Pfunddepot bei der Anglobank. Es fiel ihm daher nicht schwer, den Obersten zu veranlassen, ihm fünf Türkenlose im dama ligen Werte von etwa zweieinhalb Millionen Kronen zu übergeben. Damit sollte Ritter gewinnbringende Turf wetten

machen — dank feiner guten Bekanntschaft mit dem Jockei Tam. So sollte dem Obersten ein großes Kapital für Holzgeschüfte verschafft werden. Ritter lockte dem Pensionisten auch eine goldene Uhr heraus. Andere Per sonen aus der „Gesellschaft", in der sich Ritter bewegte und die von ihm geprellt worden find, haben sich als Geschädigte nicht gemeldet, weil sie sich schämen. Wie früher, hat Ritter auch diesmal Kellner in den Hotels, wo er wohnte, betrogen. Sie gaben dem „Ritter von Za- tzony" Darlehen

und kreditterten ihm große Zechen. Zwei Kellnern schwindelte Ritter mehr als eine Million heraus. Ein Oberkellner gewährte ihm 1,124.060 Kronen Dar ren. Als dieser Kellner vor der Uebergabe eines zwei- tens Darlehens die Einwendung wagte, daß der ihm übergebene Bon nur auf eine Million laute, schenkte der großzügige „Baron" dem Kellner sofort eine goldene Uhr. Es war die herausgeschwindelte. Wegen Veruntreuung und Betruges vor dem Wiener Schöffengericht angeklagt, wurde er nur wegen Verun- tr«mng zu zwei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 02.05.1924
Physical description: 8
, so daß sie von allen Seiten bereits das wehrlose Kloster überfluteten. Im Sturmschritt fiel diese Abteilung den Ver teidigern /der Brücke in den Rücken und in kurzem r~ aber mörderischem Handgemenge machten die erbitterten Bauern alle Leute des Klosters nieder. Der Ritter und der Adlerbauer hatten sich, nach dem der Hauplschlag geführt worden war, im Klo ster nach den Akten und Briefen umgesehen und reichliches Material zur Rechtfertigung gefunden Versammlung statt, in der Altvbmann Mvlgg einen aus führlichen Bericht

, die aus dem Kellevgewölbe heraufführten, ein Bauer mit angsterfüllter Miene. Der Ritter hielt ihn auf. «Da drunten geht'8 um! Ich hab's deutlich ge hört! Es kommt direkt aus der Mauer. Das sind die Dämonen des Hauses, die den Kuttenträgevn Macht verliehen. Nun find's wild — und werden uns vernichten?" «Na, beruhige dich doch nur! Komm' mit! Ich werde sogleich nachsehen!" «Tut's dös net — edler Herr! Die Geister brin gen Euch um!" «Nein, mein Bursch! Das tut mir kein Geist. Das kann nur ein Mensch mit Fleisch und Blut

-tun! Hab' Mut und leuchte!" Er entzündete die Fackel, die erloschen war, von neuem und gab sie dem Ritter. Me drei stieben hinab. Der Bauer ging ängst lich geduckt zwischen den beiden. Alles war still. Da hörte man deutlich einen winselnden Ton, der durch die eisige Kälte des Gewölbes mit un heimlicher Deutlichkeit drang! Da wieder. Dann ein Kratzen! Der Bauer zitterte an allen Gliedern. Da wieder das Stöhnen. Es floß schaudernd durch das Mark. Dann war es still. Die drei horchten. Nun begann

es von neuem. Heulend und wild — dann klagend — endlos — ersterbend! Der Ritter war indessen dem Tone nachgegan gen und beleuchtete die Stelle, wo aus der Mauer dgr Ton zu kommen schien. Da sah man noch den , der in der Vertretung seiner Forderung nm bescheidensten ! ausgetreten ist. in den Abivehrkamps drängt. Unterliegen die Mittelschullehrer in diesem, dann wird das Finanz ministerium sich gewiß nicht scheuen, auf dem so ..erfolg reich" betretenen Wege fortzuschreiten. nm die Mittel- schullehrerschast

. Wieder verklang ein greulicher Ton im zwielich tigen Gewölbe. Der Ritter trat heran und klopfte mit dem Schwertknauf an die Wand. .Hallo! Wer bist du, der du rufst?" „Oeffnet! Oeffnet —! Ich ersticke!" «Wer bist du?" «Treibt nicht Spott mit mir! Ihn Gottes Barm herzigkeit flehe ich euch an, öffnet meinen Kerker! Euer Hund — Abt — will ich sein!" «Ich bin kein Abt! Bin der Ritter vom Tenfels- horn. Der Abt ist besiegt und geflohen!" «Ist das wahr? So öffnet mein Grab. Ich bin der Vikar Bernardo di Occi

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.09.1929
Physical description: 8
— so schrecklich verlegen, als wäre sie nun an der Reihe . . . Aber nun bitte, die Geschichte von Don Pedro . . „Nun also, an Don Pedros Hofe war ein schöner, schwarzer spanischer Ritter, der das Kreuz von Kalatrava — was ungefähr so viel bedeutet wie Schwarzer Adler und pour le merite zusammengenommen — auf seiner Brust trug, j Dies Kreuz gehörte mit dazu, das mußten sie immer tragen. , und dieser Kalatrava^llitter. den die Königin natürlich heimlich liebte . *| „Warum natürlich?" „Weil wir in Spanien

sind." „Ach so." „Und dieser Kalatrava-Ritter. sag ich, hatte einen wun derbar schönen Hund, einen Neufundländer, wiewohl es die noch gar nicht gab, denn es. war grade hundert Jahre vor der Entdeckung von Amerika. Einen wunderschönen Hund also, sagen wir wie Rollo . . Rollo schlug an, als er seinen Namen hörte und wedelte mit dem Schweif. „Das ging so manchen Tag. Aber das mit der heim lichen Liebe, die wohl nicht ganz heimlich blieb, das wurde dem Könige doch zu viel, und weil er den schönen Kalatrava

- Ritter überhaupt nicht recht leiden mochte — denn et war nicht bloß grausam, er war auch ein Neidhammel, oder, wenn das Wort für einen König und noch mehr für meine liebenswürdige Zuhörerrn, Frau Effi. nicht recht paffen sollte, wenigstens ein Neidling —, so besä '.oß er, den Kala trava-Ritter für die heimliche Liebe heimlich hinrichten zu lasten." „Kann ich ihm nicht verdenken." „Ich weiß doch nicht, meine Gnädigste. Hören Sie nur weiter. Etwas geht schon, aber es war zu viel; der König

, sind ich: ging um ein Erkleckliches zu weit. Er heuchelte näm lich, daß er dem Ritter wegen seiner Kriegs- und Heldentaten ein Fest veranstalten wolle, und da gab e8 denn eine langem lange Tafel, und alle Granden des Reiches saßen an dieser Tafel, und in der Mitte saß der König, und ihm gegenüber war der Platz für den, dem dies alles galt, also für de» Kalatrava-Ritter. für den an diesem Tage zu Feiernde». Und weil der, trotzdem man schon eine ganze Weile seiner gewartet hatte, noch immer nicht kommen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.03.1922
Physical description: 4
ist. Das Schachspiel ist Kunst und Wissenschaft in einem. Unendlich reizvoller ist's in der Verteidi gung denn im Angriff. Hinter dem Zickzack-Schutze des Bauern, den man allmählich vorschiebt, „Ritter" und „Narren" („Springer" und «Läufer") zur Doppelbedrobung in Stellung bringen, die Türme als Freitag, den 10, März 1922. Freitag mit der Regierung beginnenden Verhandlungen zu finden. Sowohl im Reichsfinanzministerium, als auch in den Reihen öer gewerkschaftlichen Vertreter bestehe öer Wunsch, die Zulagen

ganz hinten, und kn der Mitte, beider Flanken Verhängnis: die Dame. So die Angriffe abwehren und dann, wenn die eigen« Schlachtordnung entwickelt ist, den Gegner langsam, un widerstehlich erdrücken, ihm Bauer um Bauer. Ritter und Narren und Türm«, und zum Schlüsse den König stellen, ein gehetztes Wild . . . Das ist des Spieles Reiz!" „Nein, Marquis," rief d'Aubervilliers voll jugendlichen Feuers, „nein! Das ist eine matte Philosophie der Genügsamkeit. Ist kalte Berechnung anstelle der Leidenschaft

! Zwischen den Bauern vor. schießend, den Narren in die feindliche Stellung jagend, mit dem Ritter dazwischen sprengen, mit der Dame die Türme überzwerch brechend, jede Entwicklung des Gegners stören . . ." „Ihr habt ein ungalantes Spiel," mischte sich hier die Marquise ein, die bis dahin am Fenster gesessen hatte und nun hinter ihren Mann trat. „Der König verkriecht sich feig, und die Dame muß ihn schützen, statt umgekehrt." d'Aubervilliers hob den Blick zu der jungen Frau des alten Man nes. Und seine Worte

waren eine einzige Liebkosung, als er ant. wortete: „Sie mißverstehen des Spieles Sinn, Marquise. Die Dame kann alles, darf alles, ist mächtiger denn jede andere Figur, mächtiger denn Bauern und Ritter und Narren und Könige. Im Spiel. Und im Leben. Und ist's nicht des Lebens Abbild, wenn ein Mann dem andern jagt, jo wie jetzt Ihrem Gatten ich. ,Gardez votre dame'?" Seine Augen hielten die ihren fest. Purpur stieg ln ihren Wangen auf. Und halblaut sagte sie in schwerem Atem: „Vielleicht, . . haben Sie recht

, Vicomte..." Der Marquis de Rivesdre hatte des Zwischenfviels nicht acht. Nur der vierundsechzig Felder. Zwei Felder vor m König stand seine Dame. d'Aubervilliers linker Ritter setzte mit raschem Sprunge über einen Bauern hinweg in den Mittelpunkt eines Feldervierecks. Siegesbewußt rief der Vicomte, auf die drei Eckfiguren jenes Vier ecks weisend: „Schach, Marquis, und Turm, und. . . aardez votre 10. Zahrg. kMse Md Völle. JrrrisbrnSer Warenbörse. Innsbruck, 9. März. An der heutigen Börse

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 12
Date: 05.07.1929
Physical description: 12
— ein gewisser Thomas Ritter, soll vor über 100 Jahren aus wenig rühmlicher Ursache nach Mexiko ausgewandert sein. Selbstverständlich krempelte ihn der Sprung über das Große Wasser vollständig um und aus dem früheren Tunichtgut wurde im Handumdrehen ein tüchtiger, streb samer Geschäftsmann, der nicht nur seinen deutschen Namen Ritter in Knight verballhornte, sondern auch noch sonst große Erfolge erzielte und in hohem Alter als keimender Millionär gestorben sein soll. Sein ein ziger Sohn und Erbe führte

diskutiert werde, was sie aber selbst über die nächsten Aussichten der Verpflegungslage sagt, klingt nichts zwischen uns vorgefallen wäre, einen wisch, .in ; dem er mich bittet, Heute Nachmittag gegen 4 Uhr in !' seiner Kanzlei vorzusprechen, um wichtige Mitteilungen ' in der Lrbschaftssache Ritter—Knight entgegenzunehmen. Na, von mir aus kann er warten, bis er schwarz wird." „Di; willst seiner Aufforderung nicht Nachkommen?" fragte Dr. Bergmann. „Fällt mir gar nicht ein," erklärte Gerhart entschieden

vor den Schranken des Gerichts nichts mehr zu ver handeln," sagte er. Und in der Erbschaftssache Ritter— Knight sind überdies die Akten für mich endgültig ge schlossen." ' h Kopfschüttelnd verabschiede,re sich der Arzt und Gör hart ritt in dey Wald, um seiner unangenehmen Stim mung Herr zu werden. Er ärgerte sich kräftig über Urban Zackerle und vor allem über sich selbst und fand es unbegreilftch, daß er der unnötigen Flucht HeleNes zugestimmt hatte. Auf dem Heimritt steigerte sich sein Grimm gegen den güten

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 14
Date: 15.07.1928
Physical description: 14
für einen gefangenen christlichen Ritter in die Sklaverei gegangen und hatte in seinem ganzen Wesen viel Aehnliches mit dem Ritter Völsegg. Schnell fanden sich die Beiden zusammen, halfen einander bei der Arbeit, schliefen neben einander und berieten auch mehrfache Fluchtpläne. Zu solchen bot sich aber niemals eine Gelegenheit. Nach Ostern kamen in Tyrus sechs Schiffe aus Venedig an, die den Herzog Leopold von Oesterreich mit einigen Tausend österrei chischen Rittern herbrachten, und Herzog Leopold über nahm

jetzt die Führung der deutschen Ritterschaft vor lkkon. Davon erhielten die christlichen Sklaven in >er Stadt alsbald Kunde und schöpften neue Hoffnun gen. Im folgenden mag nun Ritter Völsegg wieder selbst erzählen. I. Zu St. Georgii Tag, daran mich Raimund der Temp- 'er erinnert hat, kamen drei seldschukisch Schiss in den Hafen, so ein arg verrissen und zertrümmert venetia- lisch Schiff mit sich geführt, und konnte man gleich er sehen, daß sie dieses auf dem Meer überfallen und ge kapert

hatten. Als sie das erbeutet Schiff zu Land gebracht, entstiegen solchem mehr denn hundert gefan gen Männer, und wäre:: dies österreichisch, steirisch, karantanisch, görzisch Ritter und Knappen. Ich spähet lange aus den traurig Zug der Gefangene!:, die nun gleich uns Sklaven geworden. Da hört ich plötzlich ein Stimme, so mir gar bekannt in den Ohren erklungen, und war solches kein andere denn Meister Gerards Stimme, mit dem ich vor drei Jahren die lustig Wan-, verfahrt durchs Muretal gemacht und von dem ich nachher

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Der Oberländer
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Page 5 of 16
Date: 20.12.1929
Physical description: 16
und Steine Wo die Ritter gefrevelt zumal. Das alte Weiblein, von dem unlängst die Rede war und die mir manch Interessantes aus der Vergangenheit mitteilte, wußte auch von den sagenhaften Raubrittern zu Spielberg zu be richten. Wo soll denn deren Burg gestanden sein? Nach ihrer Angabe gegenüber der Ort schaft Matzlewald. Vor Zeiten war das Inntal zwischen Imst und Landeck eine Felsenwirrnis. Die Vorlagerungen des Lgggers, des Senften- berges und der Silberspitze sollen jäh gegen den rauschenden Inn

zum nächsten Haus Dort sieht er am Fenster sein Kind, wie's spielt. Unsägliche Trauer sein Herz durchwühlt. Wie oft, wenn des Buben Stimme scholl Wildheiß es ihm aus den Augen quoll! — Schwach wurde sein Körper, die Kräfte lahm. Noch immer er schleppend zum Fenster kam. — Stieg einmal ein Maitag aus Nebeln schwer. Da wartete niemand am Fenster mehr. Carl Iais. Ganze Warenzüge passierten die Höhe desselben. Die Ritter vom Spielberg sollen es gar arg ge trieben haben. Die Gegend zwischen Wenns und Piller

. Die begleitenden Knechte erschlugen sie, den Kaufmann selbst schleppten sie auf ihre Burg und hielten ihn bis zur Christnacht ge fangen. In derselben ließen sie ihn im Schloß hofe an das Kreuz schlagen und trieben frevent lichen Spott mit ihm. Dieser galt nicht ihm. sondern dem gekreuzigten Heiland. Um Mitter nacht, als das Trinkgelage der Ritter den Höhe punkt erreicht hatte und sie Spottlieder auf den verheißenen Messias sangen, vernahm man auf einmal ein unterirdisches Rollen und Donnern. Erschreckt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.10.1925
Physical description: 8
mir den Befehl Ferdinands, zu Euch zu reiten. Was er mir sagte, habe ich gegen Euch wiederholt; damit ist mein Auftrag zu Ende, ich harre Eurer Antwort!" Herr Michael schien einen Augenblick $u überlegen, dann erwiderte er dem Ritter: „Ich kann Euch keinen Bescheid erteilen, bevor ich mich mit dem Ausschuß beraten habe. Doch eine Frage muß ich an Euch richten, von deren Beantwortung alles weitere ab hängt: Wen ist der Erzherzog als Geisel für sein Wort zu stellen gesonnen?" Da sprang der Burggraf

mit einem grimmen Fluch von seinem Stuhle auf und rief mit zornbebender Stimme: „Ihr traut meiner Aussage nicht? Ihr wagt es, den Erzherzog des Verrates für fähig zu halten?" Doch gelüsten entgegnete ihm Herr Michael: „Ihr irrt Euch, Ritter! Kein Zweifel an Euch kommt mir in den Sinn, kein Mißtrauen in den Erzherzog. Aber ich glaube den Versprechungen Kaspar Künigls ohne Zeug nis nicht. Schon mancher Königsschild ward befleckt, schon mancher Fürstenmantel mißbraucht, um den Verrat er gebener Knechte

sind und von Euch auf dem Schlosse Prösiels aufbewahrt werden. Früher habe ich selbst die verstaubten Pergamente oft in Händen gehabt, doch ihrer wenig geachtet; übergebt sie dem Ausschuß in Meran als Bürgschaft des Erzherzogs, und alles wird sich ordnen lasten!" Der Ritter konnte einen Ansruf der Verwunderung nicht unterdrücken. Was galten ihm, dem alten Kriegs mann, die wurmstichigen Pergamentrollen mit den un leserlichen Schriftzeichen und den abgegriffenen Wachs siegeln? (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1925
Physical description: 8
des Erzherzogs und seiner Gäste, der Botschafter der Bahernherzoge und des schwäbischen Bundes, welche vor kurzem eingetroffen waren, um sich in betreff Salz burgs mit Ferdinand zu einigen und ihre Hilfeleistung auch ihm in Aussicht zu stellen. Um die elfte Morgenstunde bewegte sich der stattliche Zug der fürstlichen Gesandten und Ritter, welche in der von Friedrich mit der leeren Tasche erbauten Fürftenburg untergebracht waren, über -den Stadt- und Rennplatz in die kaiserliche Burg, ein Werk

und, von den Trabanten zurechtgewiesen, ihre Sitze eingenommen, um Michael Gaißmayr geschart, welcher seine Blicke über die Versammlung ihm gegenüber gleiten ließ. An den Farben, die sie trugen, erkannte er die Abge sandten der Bahernherzoge und die Ritter und Herren vom schwäbischen Bunde, unter welchen Georg von Frundsberg selbst, als der Gewaltigsten einer, hervorragte. Doch die bei den Thronsessel drüben inmitten der Saalwand waren noch leer, leer war ein beträchtlicher Raum um dieselben, Erz herzog Ferdinand

. Im Zu sammenhang damit tauchte in der Nachkriegszeit mit der wachsenden Bedeutung in der Arbeitnehmerschaft als Klasse auch das Bedürfnis auf, ihre Meinung in wirtschaftspoliti schen Fragen zu hören. Das geschah zwar anfangs nicht im- Tochter des Königs Ladislaus von Ungarn und Böhmen. Pagen trugen die Schleppe ihres golddurchwirkten Mantels/ die Damen und Herren ihres Gefolges samt den Räten und Würdenträgern 'des Erzherzogs schlossen sich ihr an und eine Schar in Erz gehüllter Ritter vollendete den Zug

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