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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.09.1929
Physical description: 8
. Ein großes Bombenflug zeug des 22. französischen Fliegerregimentes ist gestern ahends in der Umgebung von Courville infolge eines Motordesektes in Brand geraten und ab gestürzt. Der Pilot des Flugzeuges, ein französischer Unterleutnant, sowie die drei übrigen Mitglieder der Besatzung wurden getütet. Breitlahner, 14. September. Philipp Hals mann verbrachte die Nacht im gleichen Zimmer Nr. 30, in dem er die erste Nacht nach dem Tode seines Vaters verbracht hatte. In seinem Zimmer schlief

anzuweisen, weil ihm diese Zahl widerwärtig sei, und gestern, am 13. September, wurde Philipp Halsmann wieder in demselben Zimmer einquartiert, in dem er die Nacht nach dem Tode seines Vaters verbrachte. Heute um halb 5 Uhr früh waren bereits alle Personen, die an dem Lokalaugenschein teilnehmen, munter. Um halb 6 Uhr wurde gefrühstückt, um 6 Uhr bewegte sich die Kolonne des Geschworenengerichts Hofes. Philipp Halsmann nnt seiner Bedeckung von fünf Gendarmen, die Vertreter der Presse, die Sachv

dann den Geschworenen gegenüber fest, daß Philipp Hals mann am 11. September v. I. bei seiner e r st e n Einvernahme durch den Gendarmen gesagt habe, er sei bereits außerhalb der Wegknrve an einer erhöhten Stelle des Weges gestanden. öie etwa zehn Schritte vom Scheitelpunkt der Kurve entfernt ist und bezeichnete diesen Punkt und den Scheitel punkt. Bei der späteren Einvernahme und bei dem in An wesenheit des Untersuchungsrichters vorgenommenen L o k a l a u g e n s ch e i n am Tatorte hat Halsmann

habe. Der Vorsitzende stellte dann fest, daß talauswärts, etwa 180 S ch r i t t e von dieser Wegbiegung. an der die Tat geschah, eine Stelle sei, von der man. wie man fest- gestellt habe, den Scheitelpunkt der Wegbiegung e i n- sehen könne. Philipp Hals mann erbat sich nun das Wort und er klärte den Geschworenen: „Ich glaube, daß es wahrs cheinlicher ist, daß ich durch weine Schlntzfolgernng nicht den Pnnkt an gegeben habe, auf dem ich wirklich stand, sondern einen Punkt, der näher beim Scheitelpunkt

bei dem Scheitelpunkt der W e g b i e g u n g und einer an dem von Halsmaun Ursprünglich als seinen Standortpnnkt angegebenen Punkte ausgestellt. Philipp Halsmaun utt5 die Geschworenen gingen nun talauswärts soweit zurück, als man die beiden Personen noch s e h e n konnte. Es ergab sich eine Entfernung von 190 Schritten. Auf diese Entfernung wurden dann auch noch H ö r v e r s u ch e angestellt. Die Geschworenen stan den dabei mit der Blickrichtung talauswärts, also in jener Stellung, in der Philipp Halsmann

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.09.1929
Physical description: 8
machen. tix t i g e Rinn e genau zur Leiche hinunter. Es ist also naheliegend, daß ich diesen Punkt durch nachträgliche Schlußfolgerungen als die Absturzstelle angegeben habe." Bet seiner ersten Einvernahme am Tage nach der Tat hatte Philipp Halsmann angegeben, daß er nach dem Hören des Schreies etwa zwei bis fünf Minuten zu rück ge laufen sei. Um diese Zeitangabe zu über prüfen, wurde folgender Versuch unternommen: Man ließ Philipp Halsmann zweimal von dem etwa ,£90 Schritte entfernten Punkte

bis zum Scheitelpunkt der Kurve laufen. Das erstemal, in schnellstem Tempo, benötigte Philipp Halsmann für diese Strecke 25 Sekun den, das zweitemal 30 Sekunden. Wetter wurde Halsincmn angehalten, vom Weg aus Wer den Ha ng rasch bis zu der Stelle a b z u st e i g e n, an der die Leiche seines Vaters lag, und den Hang wieder heraufzukommen. Dabei ergab sich für den Weg h i n u n- ter eine Zeit von zehn Sekunden, für den Weg her a u f eine solche von z wanzig Sekunden. Philipp Halsmann erbat sich dann vor Verlassen

, Ausnahmen zu machen, was ihnen je doch verboten wurde, nachdem Philipp Halsmann er klärt hatte, er sei in der letzten Zeit genug photo graphiert worden und er wolle nicht im Mittelpunkt einer Filmhandlung stehen. Auch die G e f ch w o r e n en wollten sich nichtsilmcn lassen, woraus das Verbot erlassen wurde. Der Gerichtshof begab sich mit allen Leuten zur Do mini kushlitte, wo das Mittagessen eingenom men wurde. Halsmann ließ sich abseits der Hütte ins Vras nieder, von den Gendarmen bewacht. Mittags

12 Uhr ist der Rückmarsch von der Domt- nikushütte angetreten worden, nachdem vorher norb die Protokolle über den Lokalaugenschein verfaßt wor den waren. In BreMahner. Nach der Rückkehr der Kommission nach Breit- Lahner wurde noch die Probe vorgenomwen, ob man von dem Zimmer Nr. 30, in dem Philipp Halsmann nach der Tat über Nacht geblieben war, in die Scheune steht, in der die O b duk t i o n seines Vaters am näch sten Vormittag vorgenommen worden ist. Dabei bat D-r. Fritz genau angegeben

wieder in Inns bruck sein. Philipp Halsmann wird wieder mit der Bahn nach Innsbruck zurückkehren, alle anderen Teil nehmer im Auto. Der Nordseeflug des ..Graf Zeppelin". KB. Hamburg, 14. Spt. Wie der Hapag vom Luftschiff bau Zeppelin mitgeteilt wird, wird „Graf Zeppelin" am kommenden Dienstag gegen Mittag über Hamburg erscheinen. Dann geht die Fahrt nach Helgoland und W esterland auf Sylt. Aus der Rückkehr wird das Luftschiff abends noch Hamburg berühren nnd über Lübeck und Mecklenburg die Heimreise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 10
Date: 17.12.1928
Physical description: 10
kann nicht in irgendeinen Zusammenhang mit dem Nnglückssalle des alten Halsmann gebracht werden. Schwer belastend für Philipp Halsmann waren die Aussagen des als Jagdgast auf dem Breitlahner weilenden Medizinalrates Dr. Rainer aus Fügen. Er war onrch den Breitlahnerwirt von dem Unglück verständigt werden und begab sich zur Unfallstelle. Die Lerche besah er sich, rührte sie aber nicht an. Der Arzt — ein paff--inerter Jäger — nannte die gesehenen Blutspuren „etwas ganz G'spassiges" (l). Er sah auch „völlig frische

achtens. Auch wollte er eine Besichtigung des Unglücks- Platzes durch die Geschworenen. Gegen letzteren Antrag war sogar der Angeklagte, da ja erst nach Ende der Schnee- fchmelze der Augenschein einen Wert hätte. Dr. Preßburgers Anträge wurden nach Beratung ab gelehnt und den Geschworenen die einzige Frage vorgelegt, ob Philipp Halsmann schuldig sei, an seinem Vater in der Absicht, ihn zu töten, durch Schläge mit einem Stein und durch Hinabstoßen so gehandelt zu haben, daß es den Tod zur Folge

. ; , Eine schreckliche Verkettung der Umstande liegt hier vor, aber daß Philipp Halsmann so gehandelt hatte, wie cs der Staatsanwalt schilderte, „das sprächt gegen die Vernunft und das Geistige eines Mörders!" Dr. Preßburger beschwor die Geschworenen, doch nicht auf Grund von Indizien — was sehr gefährlich ist — einen verdammenden Wahrspruch zu fällen, und wies u. a. auf Toftojewskijs weltberühmten Roman „Die Brüder Karama- sow" hin. In Dostojewskijs Meisterwerk wird ein junger Mann als Vatermörder unschuldig

verurteilt. Es war er folglos. daß Dr. Preßburger den Geschworenen eine Stelle aus „Karamasow" vorlas. Man sah aus den Gesichtern der meist vom Lande stammenden Geschworenen, wie unver ständlich und fremd ihnen Dostojewskij war. Der berühmte Verteidiger meinte, er sei ein alter, alter Praktiker und sehr lange in seinem Berufe tätig, aber es sei ihm noch nie ein Angeklagter vorgekommen, der sich derart wenig um die Gunst seiner Richter bemühte, wie Philipp Halsmann. Dieser suche

Rede stehen die schlichten Tatsachen gegenüber . . . Präsident Dr. L a r ch e r als Vorsitzender hielt nun an die. Geschworenen den üblichen Vortrag, in welchem er kurz die wesentlichen Ergebnisse der viertägigen Verhandlung zu- sammensaßte und sehr objektiv die für und gegen Philipp Halsmann sprechenden Aussagen und Beweise nannte. „Der Vorgang, der zum Tode des Max Halsmann führte, ist nicht sichergeftellt. Die Geschworenen hätten bis zum letzten Rande zu prüfen, ob die Anklagen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.09.1926
Physical description: 4
, aber wenn Philipp nicht als ^lcher Mann zurückgekommen wäre und du Sydow ab- miesen Hättest, was würde nach meinem Tode aus dir srrvorden sein?" »Ach laß uns jetzt nicht daran denken," wehrte Frieda Z' »Tue mir aber den Gefallen und benachrichtige den %jor." "As hat noch Zeit." 'Fenn er aber wieder hierherkommt?" "vorläufig bleibt er noch einige Tage in Berlins er 11 M Geschäfte zu erledigen, wie er mir sagte." Ueöer die französischen Pläne zur Mobilisierung eines ^ Teiles der deutschen

Eiseubahnobligationen berichtet der ! diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph", daß! der Plan D e L a C r o i x - L o u ch e n r in englischen »nd amerikanischen Finanzkreisen keinen großen Bei - ! Frieda gab es auf, den eigensinnigen alten Mann zum Schreiben zu überreden und begab sich, bedrückter als zu vor, an ihr Tagewerk. Eine steigende Unruhe hatte sich ihrer bemächtigt, eine Angst, die ihr selbst unerklärlich war, alle ihre Gedanken weilten bei Philipp und sie wünschte sebnlichst seine Rückkehr herbei. Warum

Begegnung. Nichts wirkt lähmender ans Geist und Gemiit des Lsten- schen als ein unerwartetes großes Unglück. Das empfand auch Philipp Erhardt, als er, auf seiner ziellosen Wande- rnng. den Tiergarten erreichend, erschöpft aus einer Bank niedersank. Zu jeder anderen Zeit hätte sich sein reger Natursinn an dem herrlichen ?lnblick geweidet, den die prächtigen Alleen mit ihren alten, in herbstlich gefärbtem Blätterschmuck prangenden Bäumen darboten, aber heute erschien ihm alles ringsumher wie eine wüste

in diese entsetzliche Lage geraten zu sein. Hatte nicht seine dumme Vertrauensseligkeit das ganze Unglück herauf- beschworen? Soviel er auch darüber nachsann, er sab keine Möglichkeit, seine Diamanten wiederzuerlangen. Bragn war zu schlau, zu gerieben,' er würde alle Mittel anwen den, seinen Raub zu sichern. Und das konnte ihm nicht einmal allzu schwer fallen,' Philipp hatte ja weder Beweise noch Zeugen gegen ihn, war also nicht imstande, den Bei stand des Gesetzes anzurufen. So grübelnd saß der unglückliche junge

es sei, sie nach der langen Trennung so bald wieder verlassen zu haben. Dann ermahnte sie ihn, ja recht vorsichtig mit dem Verkauf der Diamanten zu sein, damit er den Preis für ihren vollen Wert erhalte, und schließlich bat sie ihn, bald zu ihr zurückzukehren. Philipp las den Brief.wieder und ein bitterer Schmerz durchzuckte ihn, als er daran dachte, daß die Schreiberin desselben vielleicht niemals die Seine werden würde. Wenn er sie nur behalten, ihr Los mit dem seinen vereinen könnte, was kümmerte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 15.12.1930
Physical description: 8
gehandelt. Schlechte Aussichten« Unter diesen Umständen wird das neue Kabinett, das eine Regierung mit radikaler Grundfärbung unter Beteili- konnte ich mich nicht enthalten, eine Bemerkung zu machen: „Er mag ja ein ausgezeichneter Arzt sein, als Menschen finde ich ihn höchst unsympathisch!" Philipp verteidigte ihn in keiner Weise: „Wenige sind so verhaßt wie er. Und mit Recht. Die Henker der Inquisition waren nicht gefährlicher als dieser Arzt in Uniform. Seiner Methode, widerspenstige Patienten

wird." 6 . Philipp führte mich in mein Zimmer, das von dem feinigen durch eine kurze Galerie getrennt war. die jetzt von elektrischen Lampen hell beleuchtet war. Ein schwerer persi- scher Läufer dämpfte das Geräusch unserer Schritte. Mein Zimmer war geräumig und wohnlich, mit modernen, eng lischen Möbeln eingerichtet. Ich machte rasch Toilette und wir begaben uns in die Halle hinunter. Herr Müller begrüßte uns ehrerbietig. Im Büro saß seine Frau, nicht mehr ganz jung, mit Augen gläsern, in schwarzem Seidenkleide

. Kellner trugen Tassen mit ausgewählten Likören und allerlei Erfrischungen vorbei. In einem kleinen Nebensaal faßen die Ausflügler, die das Schloß zwischen zwei Zügen besichtigt hatten. Sie wur den von den Kellnern mit merklicher Mißachtung behandelt. „Es wird nicht jeder hier ausgenommen", warf ich hin und erzählte Philipp die Szene, deren Zeuge ich bei meiner Ankunft gewesen war, wie das junge Ehepaar Verdier ohne die Intervention von Dartigues keine Unterkunft ge funden hätte. „Natürlich," sagte

Philipp ungeduldig, „den Ritter be drängter Damen zu spielen, das ist sein Fall. Und Herr Müller ist selbstverständlich in Devotion zerflosien. Ich vel> stehe überhaupt nicht, welchen Sinn dieses Verbot haben soll. Ich selbst liebe die Ruhe, aber ttotzdem finde ich diese Geschichten übertrieben . . „Das Verbot ist doch nur ein provisorisches?" „Vorige Woche, als König Konstantin von Griechen- land heroben war, mag es ja gerechtfertigt gewesen sein. Aber jetzt ,,. „Kennst du alle Leute

hier?" „Es sind nicht gar so viele", sagte Philipp. Dann wies er auf einen großen, alten Herrn mit weißen Haaren, der im Jagdanzug, einen Karabiner um die Schulter gehängt, eben eintrat. „Das ist der einzige Gast, den ich nicht einmal noch sprechen gehört habe. Ein Engländer, Lord Paddock. Er ist seit drei Tagen hier und steigt den ganzen Tag in den Felskämmen herum, um Gemsen zu schießen." Ich blickte dem Engländer, der sich dem Lift näherte, nach. Er sprach eifrig mit einem Herrn, der ihn begleitete und sein Gesicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 10
Date: 23.12.1930
Physical description: 10
über sich hinbrausen ließ. Ja, man hatte die Empfin dung. daß er in den begeisterten Applaus seiner Zuhörer am liebsten selbst emgestimrnt hätte. Unbegreisliche Gewalt des Wortes! Ein Schimmer von Stolz strahlte von allen Gesichten, und alle fühlten sich wie geweiht durch den größten lebenden Dichter. Instinktiv nahmen die Frv"en andächtige Posen ein. Ich selbst sah meine Zukunft und mein Werk einen Moment in ungewöhnlich rosigem Licht.. Da begegnete mein Blick Philipp, der einsam in seiner Düsterkeit verblieben

seines Gesichtes erstickte jeden Zuspruch. Evelyne trat zu uns; aber Marius war in ihrer Begleitung und richtete sofort lebhaft das Wort an Philipp: „Ist das nicht lulrflid) ein unvergleichlicher Abend?" „Wem sagen Sie das?" „Gewiß, der Krieg ist ein schlechter Spaß." fuhr Ata- rius fort, „aber die Gegenwart und die Zukunft werden uns entschädigen..." Dartlgues warf sich in einen Feuteuil: „Es war immer so. Wenn man große Gefahren glück lich überstanden hat, weiß man den Wert des Lebens erst recht zu schätzen

!" „Hat das Leben in Ihren Augen wirklich so großen Wert?" „In meinen .»nd wie ich überzeugt bin auch m Ihren. 1 Im Jahre 1914 lebte man kleinbürgerlich und stumpfsinnig j dahin. Man, wußte, wenn man auch wirklich einmal zu ! einem Vermögen kommen würde, daß es doch crst.nach einer endlosen Reihe von Jahren sein konnte. Genug einem die Freude daran im voraus zu verekeln! Wie anders heute.." ! Philipp nickte: „Ja, der Krieg war in dieser Richtung recht nützlich. Er hat den Markt von Konkurrenten gesäubert

, von Leuten, die einem im Wege standen.." „Die armen Teufel!" murmelte Marius. Dann erst bemerkte er, daß La Tour°Ahmon in bitter ster Ironie zu ihm gesprochen hatte. Er machte ein hoch mütiges Gesicht und sagte böse: „Ich glaube, daß ich mitsprechen darf. Meine beiden Brüder sind gefallen." „Ja, gewiß. Sie können mitsprechen!" Evelyne trat zwischen sie und führte La Tour-Aynwn beiseite. „Ich bitte Sie, lieber Philipp, Höven Sie mich an! Glauben Sie mir, daß ich seit einem Monate hier eine Existenz führe

, die keineswegs heiter ist. Ich blieb nv v Ihretwegen hier und führe dieses Leben Ihnen zuliebe. Aber heute wünsche ich ganz ausnahmsweise eine Ruhe pause. eine Stunde, in der unsere Sorgen, unsere Trauer vergessen sein sollen. Ich will heute Abend an nichts Un angenehmes denken und möchte wie eine Prinzessin aus Tausendundeiner Nacht das angesagte Schauspiel unbefan gen und ungestört genießen." „Bitte," sagte Philipp, „ich werde Sie nicht stören. Unterhalten Sie sich gut!" „Ich möchte

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.10.1926
Physical description: 4
der andere ein. „Doch das f mich nicht entmutigen; es müssen sich Mittel und % finden lassen, den Gauner zu entlarven." »Das wünsche ich selbst von Herzen." »Bedenke doch die Summe, die ich verliere." M weiß, ich weiß; doch eben weil die Summe so groß % wird Braun alles aufbieten, sie in seinem Besitze Hl behalten." , »Ich werde noch einmal versuchen, Doktor Liebmann »>l sprechen," bemerkte Philipp nach einer Pause, „um jlhören, wie er den Fall beurteilt und was er von dieser Reifung hält." Mt; wenn du willst, suchen wir ihn gleich

auf." .»Gewiß gleich! Jede Minute Verzögerung ist für nrich Ei * Verlust." M der Wagen in diesem Augenblick vor dem Hotel M, so stiegen sie aus, um die kurze Strecke bis zu Mor Liebmann zu Fuß znrückznlegen. Während sie Kutscher bezahlten, kam eirre zweite Droschke an- Mren, der der Landgeistliche mit sichtlicher Schwer- Mgkeit und Unbeholsenheit entstieg. Seiner warmher- Mn Natur folgend, streckte Philipp die Hand aus, um Al ältlichen Herrn behilflich zu sein. „Ich danke Men!" sagte dieser, den jungen Mann

scharf fixierend M sich auf dessen dargebotenen Arm stützend. Er ließ JJ dann von dem herbeieilenden Kellner ein Zimmer Meisen und Philipp freundlich znnickend, stieg er mit Ms lahmen Gang die Treppe hinauf. Auf der obersten Me blieb er stehen, drehte sich um und schaute mit Monischem Lächeln den beiden Freunden nach, die Arm " Arm das Hotel verließen. 15. Kapitel. Ein ruchloser Plan. Nach feiner stürmischen Zusammenkunft mit Philipp Erhardi hatte Braun sich beeilt, seine Wohnung auf zusuchen

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 07.01.1891
Physical description: 10
W^tri-Beilage H« „Bote für Tirol und B König Philipp II. Reise durch Tirol 1S4S. Nach einem zeitgenössischen Berichte von P. v. Radi es. Kaiser Karl V. halte nach der siegreichen Schlacht bei Miihlb-rg sich nach Brüssel zurückgezogen und wünschte nun seinen in Castilien weilenden Sohn Philipp — den nachherigen König Philipp II. von Spanien — von dem e>- durch mehrere Jahre getrennt gewesen, wieder einmal zu sehen, und zugleich ihn dem niederländischen Volke als künftigen Herrscher vorzu stellen

. Er ließ ihm daher durch die nach Brüssel abgeschickte Gratulationsdeputation die Weisung zu kommen, sobald als möglich ans Spanien nach Flan dern aufzubrechen. Nachdem Philipp dem Befehle des Vater? ent sprechend die Regentschaft von Castilien seinen, Schwager und Vetter Maximilian übergeben, machte er sich auf die Neise und zog, nachdem er' noch in Barcelona einein grandiosen, in den angenehmen Citronengärten deS Cardinals von Trient ihm bereiteten Abschieds» f»ste beigewohnt vom Hafen von Rosas

, die der damals 21jährige, aus der ihm angebornen Zurück haltung noch gerne, und namentlich in Damcngesell- schaft „mit veredelter Höflichkeit der Manieren' her austretende, inSbefouderS den feine leichte und behende Gestalt aufs vortheilhafteste weisenden Tanz liebende Pri»; durch das Land Tirol genommen, dessen Haupt stadt ven später so ernst gewordenen Fürsten bei seiner Anwesenheit in ihren Mauern also jugendfroh in die Erscheinung treten gesehen. Ueber diese Reise Philipp II. durch Tirol, gibt

uns nämlich ein zeitgenössischer Bericht in einem hente äußerst seltenen Drucke näheren Ausschluss, welchen Bericht wir na« so mehr zu reproducieren uns veran lasst sehen, als selbst das monumentale biographische Werk über Philipp II. von William PreScolt, das wohl sonst eine Schilderung der ganzen Tour Philipps a»S Spanien nach Flandern enthält, gerade über seinen Durchzug durch Tirol nur mit einer Zeile hinweg» g-cht. ^ HinS HeuSl von Salzburg, als ein Diener der fürstl. Durchlaucht aus Hispanien

, Philipp des Prinzen, beschrieb nämlich als Augenzeuge den größten Theil dieser Reise, welche B-schreibuug er dann sofort nach Beendigung der Tour seines Herrn retour bis Augs burg 1551 zu Augsburg bei HanS Znnmermann er scheinen ließ unter rem Titel: „Ain schen new Buch, lustig zu lesen, den ganzen Zug und Raiß.... Philipps Printzen anß Hispanien.... was Turnier, Kampf, mancherlei Ritterspiel sammt andere wunder- barlichen Banketten, Lust und Frewden Spilen auch all demjenigen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 7 of 8
Date: 12.07.1922
Physical description: 8
sie, daß er etwas anderes für sie war, als ein Jugendbekannter, den sie stch freute, wieder zu treffen. Ein Jugendbekannter ... Ich habe Sie Immer in guter Erinnerung gehabt... Philipp erzit terte umvillkilrlich. Aber natürlich war das Schau spielkunst. Und gerade heute abends kam st«, wo er in Gesellschaft seiner Erinnerungen di« irreparable Ver gangenheit fekrte, wo die Festtafel kür die Schatten seiner Jugend gedeckt stand! Plötzlich kam ihm eine Idee, in -vlno oerttas. heißt es doch — und in jedem Fall war der Abend mit ihr. etwas anderes wert

Ich ihn sonst an seinem Tische ausgesucht?' sagte sie auf Scknvedisch mit «inein kleinen Empor ziehen der Augenbrauen. Er hätte die Antwort für seine eigene Person etwa» deutlicher wünschen kön nen, aber verbeugte stch leicht und fuhr fort: „... so bitte ich Sie, «in Wort bei den Damen und Mr. Philpott für mich einzulegen. Ich bin übrigens Ihres Erfolges so sicher, daß ich mich gleich für eine Minute entschuldig«, um mit dem Oberkellner zu sprechen.' -Philipp verschwand und kehrte nach einer Minute zu der Gesellschaft

zurück, die ohne sichtbares Zögern die Einladung eines so slotten Herrn wie Philipp an genommen hatte. Offenbar, dacht« Philipp, ist das Esten in ihrem Boardlng-Houf« in dem Genre der jenigen, die ich kenn«. Gleich daraus wurde gemeldet, daß serviert war, und Philipp geleitete sein« Gäste zu dem Tisch, den er reserviert hatte. Er betrachtete seine rasch erworbenen Tischgenoffen mit einem innersichen Lächeln. Miß ,White — die Magere — hatte begonnen, ihn mit hektischer Energie zu -«flirten: Miß

auf ihren Bruder geheftet hätte. Das Souper nahm feinen Anfang. Frascatt hatte stch übertroffen: Har« d'oeuores, Austern, Forelle und Schnepfen, alle« war vortreffiich, und auf »inen Wink von Philipp wurde unablässig Champagner einge schenkt. Das Gespräch wurde lebhaft, beinahe lärmend. Miß Whites Augenflirt begann gigantische Propor tionen anzunshmen, Miß Armstrong kicherte und plauderte rastlos, Mr. Philpott begnügte sich damit, hier und da eine schwerwiegende Sentenz einzu werfen. Philipps Blick suchte

unaufhörlich Fräulein Holten. In ber Sturmflut von Miß Whites Flirt waren ihre klaren, klugen Augen eine Rettungs- planke, und ihre langsamen, ein wenig nachdenklichen Repliken eine Oase In Miß Armstrongs Geschwätz. Nach einiger Zelt -tont die Unterhaltung. Philipp wußte am besten wie, auf das Thema: Verbrecher und ihre Festnahme. Umnerklich der Konversation die Richtung gebend, die er wünschte, beobachtete Philipp verstohlen seine junge Landsmännin. „Ich wünsche sehnlich, daß alle Verbrecher entdeckt

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Page 1 of 8
Date: 22.09.1929
Physical description: 8
Untersuchungsausschuß des Senates ist gestern zusammengetreten und hat beschlossen, die Untersuchung nicht aus diesen Einzelfall zu beschrän ken, sondern sie auf die gesamte, gegen die Flotten- abrüstung gerichtete Propaganda der Schiffbau- gesellschasten in den letzten fünf Jahren auszudehnen. Innsbruck, 21. September. Der Verteidiger Dr. Franz Peßler öes wegen Bater-- mordes angeklagten Studenten Philipp Halsmann hat heute früh einen Expreß b rief ans Wien bekommen, der gestern am Postamt Wien 101, das ist das Bahnhofpost

im Zillertal stattfand, von dem Kinooperatenr, der damals den Gerichtshof begleitet hat, in Breitlahner mitge- n oinntc n worden war, damit er sich für die A ufna h- m e n beim Lokalaugenschein am Tatort einen guten Platz zurechtzimmern könne. Der gute Mann hat aber dann die Hacke dort liegen gelassen und gab so den Anlaß zu — der Entsendung einer Gerichtskommifsion. Wann wurde tzalsmanns Kurzsichtigkeit sestgeftellt? Die Vertagung der Verhandlung gegen den Studenten Philipp Hals mann zur Einholung

in einem schriftlichen Beweisantrag aus unrichtige Annah men aufmerksam und verlangte die Vornahme von Er gänzungen, bezw. Ueberprüsungen des Gutachtens. Diese Eingabe ist vom 28. Juni 1929 datiert und enthält unter anderem auch den Satz: „In dem Gutachten heißt es: Philipp Halsmann ist müßig miop: das ist un richtig. Halsmann ist s ch wer k u r z s i ch t i g, und ist dies von g r ö tz te r B e d e u t u ng." Die Ratskammer des -Oberlandesgerichtes' Innsbruck, die über die Bemeisanträge Dr. Petzlers beriet

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Page 4 of 6
Date: 10.10.1926
Physical description: 6
Vertreterstab, nach bewährtem Muster, an die Privat- künde. Organisationsfähige Interessenten, die ein erforderliches kleines Lager halten können, wollen Sonntag oder Montag, von 10 bis 12 Uhr, im Hotel „Grauer Bär“ vor sprechen. 3845 „So so — von größter Wichtigkeit?" wiederholte Wer ner, gespannt die Augenbrauen in die Höhe ziehend. „Kann ich Ihnen in der Sache von Nutzen sein?" „Ich denke wohl. Sie kennen einen gewissen Philipp Erhardt?" „Allerdings und sogar sehr genau." „Nun, er ist gestern abends

Werner. „Bedenken Sie wohl, lieber Freund," bemerkte der Inspektor ernst, „es ist eine schwere Anklage, die Sie da erheben." „Die aber ohne Zwetfel bewiesen werden kann," be- harrte der junge Rechtsanwalt. „Entweder er hat es selbst getan oder hat jemand gedungen, um Philipp Erhardt zu ermorden." „Und weshalb verdächtigen Sie gerade diesen Mann?" „Aus verschiedenen Gründen." Und nun erzählte er dem aufhorchenden Beamten, was sich zwischen seinem Freunde und Braun zugetragen

in dem schmalen Bette W Philipp, der durch den erlittenen Blutverlust war wie ein Kind, schlief, als Werner an sein Lager tck und dieser hatte Muße, den Verwundeten zu betrachte»' Wie verändert er aussah! Biernndzwanzig Stunden vck her noch in blühendster Gesundheit und jetzt — kaB wiederzuerkennen. Der Kopf war mit weißen Tücher» umbunöen, das Gesicht langgezogen und totenblaß «J dunkle Schatten lagen um die geschlossenen Augen. SW diesem Anblick aufs schmerzlichste berührt, ließ ÄsB sich an der Seite

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 10
Date: 14.01.1931
Physical description: 10
ist und neben diesem auch die ununterbrochene Heimwehrhetze zu Putsch und Bürgerkrieg, die beinahe eine Milliarde Schilling österreichisches Kapital ins Ausland ge trieben hat. Mit diesem Gelde hätte unsere Wirtschaft ganz sollen, den Arzt verständigen? Welche Gewißheit hatte ich? Mein Herz schlug zum Zerspringen. Ganz ohne sich zu beeilen, schritt Philipp an die ge schnitzte alte Truhe, die er aus dem Schlosse Pierrefitte mrtgebracht hatte, und die mir gleich bei meinem ersten Besuch am Nachmittag

verbunden. Wie oft hatten tvir zu sammen unsere Ferien in Savoyen verbracht! Philipp und er waren unzertrennlich geblieben, und ich wußte, daß sie im Jahre 1914 im selben Regiment eingerückt waren. Ich hatte gehört, daß er gefallen war . . . Es war mir unmöglich, meine Blicke von diesem Kops abzuwenden, den mein Freund mit abgemagerten Fingern an einem Schopf aschblonder Haare emporhielt. Ein Zweifel war nicht möglich. Trotz der vertrockneten, halb mumifizierten Haut, die an manchen Stellen in Fetzen

. „Er ist in meinem Gepäck mit mir gereist. Ich hatte Glück . . .. die Zollbeamten sind mir nicht daraufgekom men. Seither habe ich mich von dieser Reliquie nie mehr getrennt . . . Kein Abend vergeht, an dem ich ihn nicht um Rat frage . . ." Andächtig näherte er seine Lippen der Stirn, deren verwesende -Haut schlaff und faltig um die Schädeldecke hing. „Philipp!" „Was?" sagte er und rückte mir näher. „Dich ekelt vor ihm?" Die Pupillen seiner weit aufgeristenen Augen umgab ein milchiger Hof: „Und morgen wird dich ebenso

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 10.09.1929
Physical description: 8
oder Ablehnung vor. Hierauf begann die Einvernahme Philipp Halsmanns. — Vorsitzender: „Bekennen Sie sich schuldig, Herr Halsmann?" — Angeklagter: „Ich bin vollkommen unschuldig!" (Bewegung.) — Vor sitzender: „Sind Sie auch nicht teilweise schuldig? . . ." — Angeklagter: „Auch nicht teilweise." — Halsmann erzählt nun über Verlangen Lebenslauf und Hergang des Falles. Seine Mutter war Lehrerin, von ihr erhielt er den ersten Unte-richt. Mit zehn Jahren lernte er erst deutsch, da zu Haust stets

hier zurückbehalten hat!" Der Vorsitzende verkost nun frühere Aussagen ustv. und. der Angeklagte klärt einige Widersprüche auf. Der des Vatermordes Beschuldigte stand nämlich unter starkem Druck des Untersuchungsversahrens und der Unter suchungsrichter setzte den in Einzelhaft Gchaltenen scharf zu. Bemerkt muß werden, daß der Tote auch eine furcht bare Stirnwunde ausioies. Philipp Halsmann kann sich aber nicht erinnern, daß er diese Wunde gesehen hat. als er von dem Abgestürzten weigeilte, um Hilfe zu holen

protokollierte nrcht alles, was dieser wich tige Zeuge angab, weil er es für Uebertrerbungen hielt! Da sich ein Herr Kurt Wolf anbot, Wichtiges über den „Domi- nikuSwirt" anzugeben, wird die Einvernahme beantragt. Zu einer Beratung der eingebrachten Beweisanträge kam es aber infolge der vorgerückten Abendstunde nicht mehr. Der erste Verhandlungstag wurde abgeschlossen! Er hatte ganz der Einvernahme Philipp Halsmanns gedient. Heute Dienstag haben jene Zeugen auszusagen, die den Tatort am 10. September

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Date: 07.01.1931
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. Sympathische, gute Menschen. Sie hatten bestimmt eben solchen Abscheu vor dem Kriege wie du, wie wir!* Die junge Frau tanzte. Der Architekt strich unbe schäftigt in einiger Entfernung an uns vorbei, suchte sich uns zu nähern. Auf eine Bewegung Philipps sprach er uns an: „Sie sind schrecklich!* rief er. „Ich habe zugehört. Es ist unglaublich, zu welchen Aeußerungen Sie Titto Bertescu veranlaßt haben!* „Ich habe mir vorgenommen, heute abends alle zum Sprechen zu bringen,* erklärte Philipp. „Dieser Dichter

Philipp, „und durch welche Mittel?* „Durch alle denkbaren. Vor allem durch Fasten. Ich hörte auf zu esien und erhielt mich nur mit schwarzem Kaffee. Das war eine harte Zeit; ich habe die Oualen des Hungers kennen gelernt. Dann nahm ich heiße Bäder von sünfundvierzig Grad, biß ich eines Tages dabei einen Ohnmachtsanfall erlitt. Zwischendurch ermüdete ich mich durch Radfahren, und indem ich, eingehüllt in Wolljacken, neben einem geheizten Ofen Schnur sprang. Ich ermüdete

ich mein Leben. Und Eie können überzeugt sein, daß ich nicht der einzige war! In allen Sammelstattonen wurde betrogen! Bei uns allein waren wir mindestens dreißig. Einer hatte den andern in Verdacht, aber nie mals wurde ein Wort darüber gesproä)en. Oh, wir waren Helden in unserer Art, nicht wahr, Antoinette? Und Sie, mein Herr . . .* Er wandte sich direkt an Philipp: „Eie, mein Herr, werden mich verstehen, nicht wahr?" „Ganz gewiß." „Und Sie sprechen mich frei?* Mein Freund schwieg. „Giß sprechen ihn frei

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