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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 12.02.1867
Physical description: 6
von den Schützen mitzunehmen nicht verschmäht; dagegen gaben sie eS bald auf, sich mit den vollgespickten Kartuschen und Gewehren zu belasten, die massenhaft herumlagen. (Fortsetzung folgt.) Soziales. Paris, 6 Febr. (DaS deutsche Element iu Paris.) ES ist eine Thatsache, welche von den Fran zosen noch viel zu wenig gewürdigt wird, daß sich die deutsche Bevölkerung in Paris um das Dreifache in den letzten 5 Jahren vermehrt hat. Im Jahre 1861 lebten etwa 40 000 Deutsche in der französischen Hauptstadt

, jetzt übersteigt die Summe der germanischen Glieder bereits die Ziffer 1 60.0 00. Die Ursachen, welche dieser rapiden Vergrößerung zu Grunde liegen, sind nicht schwer zu entdecken. Den eigentlichen Arbeiter- und Handwerkerstand be treffend, so lockt der höhere Lohn zahlreiche Arme und Vände aus den Frankreich zunächst gelegenen deutschen Distrikten. Nicht allein der' ganz gewöhnliche Tag- arbeiler, dessen Kräfte zur Straßenreinigung, welche in Paris Tausenden und aber Taufenden Brod verschafft, gebraucht

werden, macht sich, sobald er es im Stande ist, auf den Weg nach Paris, sondern jährlich wandern ganze Schaaren von Mädchen aus der dienenden Klasse nach demselben Ziel. Ein deutsches Dienstmädchen ist in Paris so gesucht und begehrt, wie in Deutschland eine fran zösische Bonne. Die Mädchen aus unserem Vaterlande sind bescheidener, anspruchsloser und vor Allem fleißiger, als die verwöhnten Pariserkinder, die, auch wenn sie arbeitsam sind, nur kein bindendes Verhältniß eingehen wollen. Eine Beschränkung

der Freiheit ihrer Amouren verträgt keine Französin. Die Straßenkehrer sind fast durchgehends Deutsche, welche eingewandert sind Kur- Hessen und Hessen-Darmstadt hat ganze Kolonien her gesandt. Ein sehr geringer Theil sind Elsäfser. In den Köpfen der Handwerksgesellen sitzt bekannt lich die Sehnsucht nach Paris schon von der Zeit her, in welcher sie noch Lehrlinge waren. Sobald sie flügge sind, realisiren sie ihre Träume, die viel Aehnlichkeit mit Tausend und Einer Nacht haben. Jede Schuster-, Schneider

-, Tischler-, Schmiede- und Tapezicr-Werkstatt hat ihre Parthie deutscher Gesellen. Eine große Anzahl findet die Beschäftigung lohnender, als in der Heimath, und jährlich etablirt sich eine große Anzahl als Meister. Man kann in Paris sehr gut jeden Artikel, den man braucht, wie Kleidung, Stiesel, Wäsche, selbst Hüte in deutschen Läden kaufen. Nun ist noch eine Branche, mit deren Erzeugnissen Paris einen großen Theil der Welt versieht und, zu deren Anfertigung,^ die früher ganz in den Händen der Franzosen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.02.1871
Physical description: 6
kann jederzeit stattfinden und wird vom Tai;e des Eintrittes an berechnet. Inserate nehmen für n»S entgegen die Herrn: ttsszonstoin^Vogloi- in Wien, Neuer Markt ll. Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, Bresla», Köln, Frankfurt a/M. Stuttgart, Basel, St. Gallen, Zürich, Genf und Lausanne sowie ftuclolk IVIozz» in Wien »nd München. Nr I I Mittwoch 8. Febrnar Kriegsereignisse. Einem interessanten Aufsatz des Wiener Tage- blattesüber die Belagerung von Paris entnehmen wir folgende Sätze

: „Die militärische Umgebung des Königs von Preußen, sagt dieser Artikel, war sich Anfangs keineswegs klar darüber, wie die feindliche Haupt stadt zu bewältigen sei. Moltke war der Mei nung, es wäre am besten, Paris gar nicht zu belog in, sondern blos durch die unermüdliche deutsche Kavallerie alle Eisenbahnen zu zerstören, die großen Straßen thunlichst zn sperre», mit einein Theil des Heeres Paris aus größerer Ent fernung zu beobachten, den Nest der Armee aber in fliegende Colounen zu theilen, die das ganze Land

bis an die Loire und den Eanal la Manche zu durchziehen und die Bildung neuer Streitkräfte zu verhindern hätten. Dem trat der geistvolle Generalstabs-Chcf der 3. Armee, Herr v. Blu menthal, entgegen und entwickelte den Gedanken. Paris zu cerniren. .Mangel an Proviant und innere Unruhen würden die Weltstadt bald zur Uebergabe zwingen. Moltke fügte sich und die Cernirung von Paris zum Zwecke der Aushungerung wurde be schlössen. Am 15. September, also grade zwei Wochen nach dem Tage von Sedan, erblickten

von Preu ßen, denen des Kronprinzen von Sachsen, welche die ihnen angewiesenen Stellungen ohne Kampf bezogen hatten, die Hand; die Einschließung von Paris war am IS. September vollzogen. Die zahlreichen Bahnen, die in Paris ein münden, hatten unermeßlichen Proviant noch jenen Vorräthen hinzugefügt, die in Paris immer ange häuft sind. Mobilgarden und Rekruten aus der Provinz waren zu Tausenden herbeigezogen wor den, kurz Paris hatte sich trefflich vorbereitet, den Feind zu empfangen. Nur einen grobe

» Fehler hatte man begangen, man hatte es versäumt, die Ortschaften um Paris herum, deren Bevölkerungen in die Stadt gefluchtet waren, zu zerstören, die deutsche Armee fand die schönsten Landhäuser, Villen und Dörfer der ganzen Welt als ein un vergleichliches Lager und Quartier. Angesichts dessen war es eine wahnsinnige Phrase Gambetta's- den Belagerern mit der Strenge des Winters zu drohen, die Deutschen waren ja unter Dach und Fach geborgen. Am 23. fand der erste Ausfall aus Paris statt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 18.02.1868
Physical description: 6
. Ein alter Mann starb buchstäblich vor Durst gerade im Augen blicke, als er seine Wasserration bezog.' Die Weltausstellung des Jahres in ihrer nächsten Wirkn,,g nufParis. 8 Paris, 5. Febr. Es ist ein gemeinsames Ge fühl, welches alle Besucher der Weltausstellung mit von Paris genommen haben, und welches darin be steht, daß in der nächsten Zeit die große Exposition keine Nachfolger haben wird. Diese Anschauung be ruht weniger darauf, daß Paris und London doch nur die einzig möglichen Orte

sind. Bis zur Exposition hatte man nie in so kritisirender Weise mit eigenen Augen ge sehen, nach der Exposition machen Hunderte und aber Huuderte Propaganda für nichtfranzösische Waare und können sich anr ihr eigenes vergleichendes Urtheil be rufen. Der Hanptmarkt fürParis ist nicht Frankreich, sondern daS Ausland, und Paris hat also zunächst ein Uebergewicht an Güte herzustellen, nm die auswärtige Konkurrenz niederzuhalten. Dieses Uebergewicht be saß eS früher zum Theil in der Einbildung. So lange ein französisches

Originalfabrikat noch nicht zu häufig war, fand eS Absatz, um des Namens willen. Nach dem aber fast Millionen von Menschen im vergange nen Jahre Paris besucht haben nnd beinahe Jeder irgend etwas in Paris Erzeugtes mit nach Hanse ge bracht hat, hat der Klang des ??amens seinen Zauber verloren. Paris muß ohne die Hilse deS eingebildeten Werths weiter arbeiten und schon um deßhalb an Güte mehr liefern, während eö im Preise dock nicht höher gehen kann. Aber nicht nur der Markt im Auslande ist Paris geschmälert

hat in dem elegantesten Theil der Boulevards ciueS jener Magazine hergerichtet, welches der Neid aller Franzosen ist. In dieser Branche die erste Firma, hat es seine Kundschaft von der Kaiserin bis in die reichen Kaufmannsfaliiilien gefunden. Aber noch mehr; durch Paris ist cs der Welt erst recht be- kauut gewordeu und macht so den französischenFabrikaten nicht bloS in Paris selbst, sondern auch im Ausland Konkurrenz. Ein ähnlicher Artikel sind die Bijouteriesachen. Wien, Birmingham, New-?)ork, Pforzheim in Baden

wären schon vor der AnSstcllnng, namentlich in Jmi- tatiouswaare, die gefährlichsten Konknrrenten von Paris. Die Ausstellung brachte ihre Waaren erst recht zu Markt, und wenn Paris auch noch in den allerthenersten Stücken die alte Höhe hält, so ist cs doch in der Absatzsumme der kleinern Stücke erheblich heruntergegangen. Ein dritter Artikel sind musikali sche Instrumente, namentlich auch Piauosorte'S. Ein Erard'scher Konzertflügel wird nicht mehr bewundert, nachdem New-?)ork und dann Wien

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 24.03.1871
Physical description: 8
sich aufgestellt befand, wurde entwaffnet und die dort aufgefahrenen Geschütze triumphirend von den Insurgenten fortgebracht. — In Paris hat sich ein Nationalgardekomitö zusammen gethan, das aus dm schlimmsten Individuen besteht, Garibaldi und seinen Sohn Menotti a!S Mitglieder der Regierung ernannt und herbei zukommen eingeladen hat. Es nennt sich Central-Comits und bezeichnet die legale Regierung in Versailles als Verräther, des Todes schuldig. Es hält das Hütel-de-Ville besetzt, auf welches die rothe Fahne

sie den Belagerungszustand auf und ordnen Neuwahlen an. Ein Theil der gesetzlichen Regierung begab sich nach Versailles, ein Theil blieb in Paris zurücke Die Gesammt» regierung, Behörden, Armeekommandanten sind in Versailles ver sammelt, wo 60.000 Mann zu ihrem Schutze konzentrirt sind. Ein Aufruf an alle Präfekten, Maires, Generale u. f. w. erklärt die Re gierung von Versailles als einzig gesetzliche und - die Anhänger - des CentralconMs als Rebellen. - Am 18. Abends hatten sich die Rebellen des GeneralstabquartierS

der Nationalgarde am Vendome-Platz bemächtigt. Am 19. Abends besetzten sie den Palast des Justizministeriums. Am 20. März wurden endlichVersuche zur Anbahnung der Versöhnung gemacht. Wenn diese nicht gelingt, so ist ein Bürgerkrieg bevorstehend, da nicht allein in Paris, sondern auch in Lyon und Marseille ein heilloses Gesindel sich vordrängt, das zu den Aufrührern in Paris steht. ^ '' s. Wenn der Anarchie nicht ein Ende gemacht wird, so werden die Preußen vielleicht der gesetzlichen Ordnung ihre Macht leihen

. Bereits ist nach einem Telegramm auS Berlin der Rückmarsch der deutschen Truppen aus. Frankreich und der. Transport der Gefangenen nach Frankreich eingestellt. Eine Brüsseler Meldung vom 20. März lautet dahin, daß die Wiederbesetzung von Paris durch die Deutschen für den Fall befürchtet werde, als die> Einhaltung der Friedenspräliminarien gefährdet erscheine. Die auf dem rechten Ufer der Seine der Paris liegenden Forts sind noch von starken Abtheilungen der deutschen Armee besitzt. Nach den letzten

Nachrichten, nähern sich die Preußen wieder der Stadt Paris.?. St. Denis wird in Bälde von ihnen besetzt sein. In Berlin wird. „Kriegsrath' gehalten und beschlossen, falls die fran zösische Regierung sich zu schwach zeigen sollte, die Emeute zu bändigen, Paris wieder zu besetzen. -—Das 119. französische Infanterieregiment, hat sich geweigert, gegen Paris zu marschiren. — Die FcitdenSverhand-. lungen in Brüssel sind in Folge der Pariser Ereignisse verschoben. Die weiteren Nachrichten von Paris lauten dahin

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 23.07.1896
Physical description: 8
. Karl schellner, Wien. Metzclcr n.Eie., (Niederlage bei G. «chncidcr, Bregenz) München— Wien. Gebrüder stingl, Wien. W. I. Swoboda, Innsbruck. Joses Tapper, JunSbrnck. Gesellschaft zum Schutze verlassener oder vernachlässigter Kinder, Paris. La Mutualitö Mätcrnelle, Paris. Orphelinat dcS Arts, Paris. Socuto del' Allaitement Maternel n. des ResngeS, Paris. Societö de la Eharits Ma- ternelle de Paris. «oci't6 Scolaire de Scconrs Mntuel n. de rct.ailc, Pavis. Louis Westhnusser, Paris. Gruppe

II.: I. Liugc-. u. Söline, Wien. Horaczek, St. Pölten. Prokop Richtern, Wien. Gottlieb Gcrlitz, Graz. ^ Gruppe III: Heinrich beiseit n. Söhne, Wien. Gruppe lV: Larsen vabcnforetning, Ehrij.iania. F. W. HenS, Remscheid-Kasten. Gruppe V: Gebrüder Bannwald, Bregenz. I. Weigl, Prerau. Gruppe VI: B. Albl, „Meteor' Fahrwcrkc, Graz. Lozier A^aniefactnring Eie., Elcvcland. Anton Schlnmp- rccht, Innsbruck, ^-tcirischer Radfahrcr-Gauvcrband, Graz. Vclocipcd-Etablisscment, Paris. Bicyclctte In- victa, Paris. Franz

Thcim, München. „Radfahr- Hninor mit Radfahr-Ehronik', München. Gruppe VI l: Rudolf Baur, Innsbruck. A. Hnbcr, Ä)iünchen. F. Jörg, Zweilntschinen, Schweiz. Franz Bürger, Maler. Innsbruck. Pvsiiiicisirr Viüiler, Landeck. Photograph Johannes, Meran. ZlloiS Psurt- scheller, FulpmcS. Zlugust Sirk, Wien. T. Burberry u. SonS, London. Maxime Mabyre, Paris. Gruppe VII1-. Franz Hafner, Wien. Königl. baycr. Jägerei, Reutte (F. Uutcrbuchuer), Breitenwang. Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhosscu, Hallein

. > G. Jiaßl, Kramsach. Gustav Fiickcrt, Wcipert, Böhmen. E. Gersll u. Söhne, Wien. K.'itls ')!achsolgcr (Nnd. Brix), Wien. Gruppe IX Otto Klement, Innsbruck. Gruppe IX k: Fratelli Zlrmclliui, LaviS. Ludwig Eembran, LaviS. Johann Sauer, Wicu. Bürgerliches Bräuhans BudwciS. Wilhelm Pirchl, Innsbruck. W. Eugele, Innsbruck. Franz Kathreiners .Nachfolger, München. Josna E. Larsen, Kopenhagen. O. E. Hau- bcrg, RandirS. Galland ^icvcu, Viciiuc, Frankreich. Gucdras, Paris. Gailhac P. S. Bordcaux, Frank reich

, Ehristiania. Vinccuz Wilhelm, Wien. Gruppe X und XIII: I. Angcr n. Söhne, Wien. Jgnaz Bittinann, Wien. Johann Lorenz, Innsbruck. M. Lutz' Witwe u. Söhne, Bludeuz. Joses Pctro- witsch ^u„., Innsbruck. Alsred Raubitschek, Wien. Brüder Stollwerk u. Eic., Wicn. Britisch American Ball Nozzle Eomp., London. RhnS u. Eie., London. Eaise de Netraite n. Eaise de seconrS des EmploysS de la librairie, Paris. Bonato Gactane, Bassano Veneto, Italien. Dei Ottavio, Florenz, Magni Lnigi, Florenz. Nelli Ziello, Florenz

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 14
Date: 01.02.1841
Physical description: 14
. Man versicherte, General Nodil solle an der Spitze der Bewegung stehen. Diese Besorgnisse haben, sich indeß als grundlos erwiesen. Frankreich. ' - Paris, den 23. Jän. In der gestrigen Deputirtenkammer- sitzung wurde die Diskussion über das FortifikationSgefetz fort-' gefetzt. Hr. Carnot, Sohn, erheb sich gegen Hrn. de Golbery, welcher in der letzten Sitzung die Meinung Carnot, des Va-^ ters, über die Befestigung von Paris angeführt hatte > rnit'der Versicherung, daß Carnot nie den Gedanken gehabt

habe, diese große Stadt den entsetzlichen IlnglückSfällen auszusetzen, wel che auf einen Sturm hätten folgen können. Hr. Monnier de SizeVanne vertheidigte das Projekt der Regierung, und hatte dabei vorzüglich auch die Widerlegung der von Hrn. de Lamar tine in der vorigen Sitzung aufgestellten Behauptungen im Auge: 5'Jn Frankreich herrschen in der großen Frage, welche uns beschäftiget > Eine Thatsache und Ein Gedanke, nämlich, daß Paris zweimal Fremdlinge in seinen Mauern gesehen hat, und daß Frankreich

keine solchen-mehr Dahin kommen lassen will. Was auch immer Hr. de Lamartine sagen möge, die allgemein beglaubigte Meinung ist doch diese, daß Die Ereig nisse, wenn Paris im Jahre 1814 befestiget gewesen wäre, sich ganz anders gestaltet haben würden. Man erinnere sich nur an die Märsche und-Kontremärsche Napoleons, man denke an die Siege von Champaubert und Montmirail; die Alliirten- zitterten auf'Frankreichs Boden; aber Paris both ihnen eine Zufluchtsstätte, und sie marschirten gegen die ungedeckte Hauptstadt

. Wohlan! das was ein erstes Mal geschehen ist. zu bekämpfen. Seine Rede war voll heftiger und beißender Ausfälle gegen die Regierung. Er rief-uuter.Anderm - „Die>- welche uns regieren, haben sich klein gemacht, so klein, als eS unsere Gegner nur immer wünschen konnten. Zu London hö ren unsere Gesandten, ohne zu verstehen; sie schauen, ohne zu sehen, und wenn sie etwas sagen, glaubt man ihnen nichn Unseren Staatsmännern fehlen Tauglichkeit und Muth, und Deshalb verlangt man von uns, daß-Paris

mit Kanonen be spickt und mit Festungen umgeben werde.» Hr. PageS be mühte sich, der Kammer zu beweisen, daß eü bei der Centrali sation, welche Frankreich an Paris kette, genügend sey, Diese Kette zu zerbrechen, um jede weitere Vertheidigung des Gebie thes unmöglich zu machen. Aus Paris Das letzte Bollwerk Frankreichs machen wollen, heiße, die Hauptstadt und das Land zugleich verlieren wollen. Das befestigte Paris - sey für die Streiche der Feinde bezeichnet, und der Gefahr ausgesetzt, unfehlbar

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 25.03.1871
Physical description: 8
. Die „Jndependance beize' meldet aus Paris vom 13. März: Man hört unter den Jnsur genten die Rufe: Nach Versailles! Der Korre spondent glaubt jedoch, daß zuerst die Entschei dung in Paris stattfinde. Seit 1843 war die Lage nicht so erschreckend. Zahlreiche Gruppen sammeln sich auf den Boulevards und diskutiren lebhaft. Die Läden sind geschlossen, der Omni busdienst suspendirt. — Ferner wird gemeldet: Die Leichname der von den Insurgenten er schossenen Generale wurden öffentlich ausgestellt Wie es heißt

den Elsässern und Lothringern amtliche, ihre »Natio nalität' nachweisende, Dokumente einhändigen solle. Gegen das Ertränken der Deutschen findet der »Courriet deLyon' nichts einzuwenden, nur sollen.Verwechselungen' vermieden werden. Für die geistige Rohheit eines solchen Blattes finde man keine Worte. Der bekannte Bankier Bamberger, Direktor der in Paris ihren Hauptsitz habenden „Sockels du Pays-Bas', Bruder deS deutschen Schrift stellerS und jüngst in Mainz zum Parlaments mitgliede gewählten Louis

Bamberger, ist auf der Pariser Börse auf's Gröblichste iufultirt und nur mit genauer Noth durch den Börsen-Com- missär aus den Händen der wüthenden Bour- fiers gerettet worden. Herr Bamberger war vor 14 Tagen von Brüssel nach Paris zurückgekehrt nachdem er in der „Jndependance belge' und in verschiedenen französischen Blättern hatte hervor heben lassen, daß er die Gesinnungen seines Bruders durchaus nicht theile. Paris, 19. März. Die Zeitungen bestäti gen, daß die Generale Le Comte und Element Thomas

gestern von den Insurgenten im Garten der Rue Nosier, wo der Sitz des Zentral-Komites ist, erschossen wurden. Das „Journal deS De- bats' sagt: „Der Tag des 13. März wird zu len traurigsten unserer Geschichte zähle». Die Emeute ist Herrin von Paris. Dieser schreckliche Tag hat der Republik größeren Schaden znge- ügt, als alle bonapartischen Intriguen es ge- onnt hätten, unv Frankreich, daS sick mit eige ne» Händen zerfleischt, leidet nicht minder als die republik. Verfassung. Die guten Bürger jaben

die Pflicht, sich um die von den leg!« imen Repräsentanten konstituirte Regierung zu chaaren. Die Nationalversammlung und ihre Delegirten haben allein das Recht zu befehl'n und nur durch Gehorchen bleibt die letzte Hoff nung, das unglückliche Land zu retten.' D.r Electeur libre' meldet: Er» Theil der Regie rung ist in Paris geblieben, nn anderer nach Versailles gegangen, um der National-Veyamm- uug nahe zu sein, und die Maßregeln, welche die Ereignisse fordern, treffen zu können. Gestern Abend besetzten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.03.1871
Physical description: 8
. Auf der einen Seite drängten sich am Thor des Platzcommando'S verabschiedete Soldaten, welche ihre Papiere holten; auf der andern Seite herrscht das rege Treiben des Hauptquartiers der National garde, welche sich des Hotels ihres Commandanten General d'AurelleS bemächtigt hatte. Durch die Rivoli- Straße hinunter war wenig Ungewöhnliches zu ver spüren. Die verlassenen Tuilericn wurden wie ge wöhnlich bewacht ; aber die öden Casernen des Lonvre waren geschlossen. Der letzte Mann der Militärgar- nison von Paris

hatte sich nach Versailles zurückge zogen. Je näher wir dem Stadthaus wmmen, desto häufiger sehen wir Nationalgarden-Bataillone anrücken. Eine Barricade erschwert das Vordringen auf den Platz. Am Stadthaus flattert die rothe Fahne. Am Balcon und an den nächsten Fenstern sehen wir Gruppen in Civilkleidern. Kein Ruf, leine Accla-- mation, keine Demonstration! Das Stadthaus war ein Schauspiel und ein Gegenstand der Neugierde, wie Saivt-Cloud am Sonntag vor acht Tagen. Sonst wäre» in Paris kein Soldat, kein Nationalgardist

. Tausende von Personen ergreifen die Flucht vor den unberechenbaren Ereignissen. Der jugendliche General Cremer ist gestern im Stadthaus gewesen und überlegt es sich heute noch, ob er von der rothen Bande ein Commando annehmen soll. Die Abgeord neten von Paris lassen noch immer nichts von sich hören. Sie sind berufen, zwischen der Bevölkerung von Paris und der Nationalversammlung zu ver mitteln. Wenn die Vermittlung mißlingt, wird Paris selbst mit sich abrechnen müssen. Sämmtliche Organe

der öffentlichen Meinung protestiren gegen die Bande und ihre etwaige Schreckensherrschaft. Wenn auch die Posse in der allgemeinen Verachtung und Entrüstung rasch untergeht, so wird doch Paris sobald nicht wie der der Sitz der Regierung sein. Verzögert sich dieser Untergang, so ist Paris den größten Gefahren aus gesetzt. Au der rothen Bande gesellen sich die bona partistischen Agenten, um die Schmach voll zu machen. Entstehen Feindseligkeiten zwischen Versailles und Paris, so werden die deutschen

Militärbehörden un fehlbar gegen Paris intervcniren, indem si< vorerst dessen Zufuhren wieder abschneiden. In Versailles ist man noch guten Muthes. General Vinoy wurde wegen Unfähigkeit seines Cvmmando'S in Paris ent hoben, d'AurelleS gab seine Entlassung. Thiers zwei felt nicht, die rothe Bande werde sich von selbst aus lösen, und es werde, unter der Firma und Verant wortlichkeit der Republik, eine. .conservative Reaction eintreten, welche sich iu dem Worte ankündigt: rme röpukÜHue uitra-räaotiouualie. Paris

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1871
Physical description: 8
auferlegen, hätte ich gerne Schweigen gewahrt, aber die Erklärung der Versammlung zwingt mich im Namen der beleidigten Wahrheit und der verkannten Rechte der Natiou zu protestiren. Em pfangen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner Hochachtung. Wilhelmshöhe, 6. März 1871. Napoleon.' Berlin. Die „Schles. Ztg.' theilt folgenden Brief eines höhern deutschen Offiziers mit, welcher Kommandant des Forts B. vor Paris war: „Am 1. und 2. März hing da« Schicksal von Paris nur noch an einem seidenen Faden

. Wurde die Hal tung der Bevölkerung um eiueu einzigen Schritt ungebührlicher als sie eS ohnehin schon war, so lag Paris in Asche. Schon war die Artillerie sämmt licher Forts um Paris in Aufstellung; wir warteten nur noch auf das erste Klopfen des Telegraphen und 800 Feuerschlünde machten den Pfuhl alles Laster«, Uebermuths uud Wahnsinns zu einem rau- cheuden Trümmer-Meer. Es waren Anweisungen für den Fall des beginnenden Bombardements ge geben, welche den Entschluß nicht verkennen ließen

, die verdiente Strafe rücksichtslos bis in die letzten Confequenzen zu vollziehen, wenn'S für gut befin den wurde, sie überhaupt in Angriff zu nehmen. Die Deutschen in Paris nnd wahrlich nicht die Pariser haben Pari» vor dem strafenden Schicksal bewahrt, zu welchem die Deutschen vor Paris schon den Arm erheben hatten. Die Haltung deS JnvasionSheereS, getheilt zwischen Verachtung und nachsichtiger Gutmüthigkeit, wie geistig und moralisch hoch überlegene Männer sie den Unzurechnungsfähi gen zollen, die gauz

uud gar bis zur grausamsten Vernichtung willenlos in ihrer Hand sind, sie hat Paris gerettet, während die schimpfenden, kindisch- tollen Pöbelmassen mit ihrem ekelhaften Gebahren nahe daran waren, Paris in den Abgrnnd deS Jam mers zu stürzen. Niemals in der Weltgeschichte haben Sieger so glorreich gesiegt, niemals haben Sieger so glorreich eine unermeßliche Höhe der Bil dung und wohlwollenden Humanität gegenüber den Besiegten gezeigt, wie die Deutschen gegenüber den gänzlich verkommenen Franzosen

und Parisern. Paris hat die verdiente Und, wie eS scheint, noth wendige Strafe noch nicht erlitten. 5 ie Deutschen halten sich zu gut dazu, um sich länger mit jenen politischen und moralischen Kloaken zu besassen. Aber die Weltgeschichte hat uoch immer die Wege gesunden, um Städten die verdiente Züchtigung zu ertheilen, wenn sie so tief gesunken waren, wie Paris. DaS zeigt Babel und Jernsalem, Rom und Byzanz Das wird vielleicht noch unsere Generation mit schau dernder Bewnndernng an Paris erblicken

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1870
Physical description: 8
, wo nicht neue Körper er stehen, wo nicht neu:Dinge geschaffen werden, die die Vertheidigung von Paris betreffen. Die „Nordd. Allg Zt-,.' schreibt über den Marsch auf Paris: „Der Ungeduld, mit welcher bei uns zu Aande der Nachricht von der Ankunft unserer Heere vor den Mauern von Paris entgegengedlickt wird, möchten wir bei dieser Gelegenheit zu erwägen geben, das die Bewegung großer Truppwmassen gegen einen Punkt von so hoher strategischer Bedeutung wie Pa ris sich keineswegs

mit Courierzug'Geschwindigkeit vollziehen kann. Es muß nicht nur für die Verbin dung der Corps und Abtheilungen unter einander, sondern auch dafür Sorge getragen werden, daß der Train, diese unentbehrliche Lebensynelle einer operiren- den Armee, hinter der letzteren nicht allzu sehr zurück bleibe. was bei forcirteu Märsche» stets der Fall ist, und im Hinblick auf d-e großen Aufgaben, welche der Armee vor und in Paris harren, dießmal nicht zu lässig wäre, gar nicht zu gedenken der Einwirkungen, die durch die Zahl und Beschaffenheit

glänzenden Eigenthümlichkeiten der deutschen Truppen haben sich auch bei deren neuesten Bewegungen keinen Augenblick verläugnet. Sollen ja nach der „Judäp. Belge' am 9. d preußische Cavalleristen bereits in Effonne (am linken Ufer der Seine, ungefähr 4 Mei len südlich von Paris) bemerkt worden sein, und die französische Regierung selbst gesteht im „Journal Of- ficiell' zu, daß preußische Truppen in der Stacht zum 12. d. in Meaux (5 Meilen östlich), und Meluu <5'i- Meilen südöstlich von Paris) eingerückt

seien.' Ueber den BertheidigungSznstand von Paris wird der »Frkf. Ztg.' unterm 9. d. geschrieben: „Heute hat für die Pariser der Vertheidigungsdienst der Hauptstadt begonnen. l8 Bataillone der National garde wurden auf die Wälle der fortlaufenden En- ceinte commandirt. Uebermorgen wird die Reorgani sation des Bürgermilitärs beendet sein. Zu den 60 alten Bataillonen von je 1500 Mann sind dann 60 neue hinzugetreten. An die ueugebildeten Abtheilungen sind bereits 45,000 Gewehre abgegeben worden. Indeß

ist ein Unterschied zwischen den neuen und alten Bataillonen nicht zu verwischen; in diesen finden sich noch viele reactionare Elemente, während jene radical republikanisch sind, wie die Wahl der Officiere hinlänglich bewiesen hat. Ulrich Fonvielle und Flou- rens haben beide den Grad von Commandanten in ihr erlangt. Der VertheidigungSzustaud von Paris hat inzwischen einen sehr respectabeln Charakter an genommen. Zwischen dem Fort de la Briche und dem von Mont Valerien schien die Vertheidigung«- linie schwach

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Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 14.02.1871
Physical description: 6
für seine Leiden zu erscheinen. In jenem Augen blick, als ich gezwungen war, mich gefangen zu geben, konnte ich in keine Verhandlungen über den Frieden eintreten. Da ich nicht frei war, so hätte eS den Anschein gewonnen, als seien meine Ent schließungen durch persönliche Rücksichtnahme diktirt. Ich überließ der Regentschaft, welche sich in Paris inmitten der Kammern befand, die Pflicht zu ent scheiden. ob daS Interesse der Nation die Fortsetzung des Kampfes erheische. Trotz unerhörter Unglücks fälle

war Frankreich nicht besiegt; unsere festen Plätze standen noch aufrecht, Paris war im Zustande der Vertheidigung, der weiteren Ausdehnung der Unglückfälle konnte Einhalt gethan werden. Aber während alle Blicke gegen den Feind gerichtet waren, brach in Paris die Insurrektion aus. Die Volts vertretung wurde vergewaltigt, die Kaiserin bedroht. Eine Regierung installirte sich durch Ueberraschnug auf dem Stadthaus und daS Kaiserreich, welchem die Nation soeben zum dritten Male ihre Zustim mung gegeben

: „Als die Nachricht von dem Falle von Paris zu Wilhelmshöhe eingetroffen war, befand man sich daselbst in einer solch' freudigen Aufregung, daß sogar der Exkaiser dieses Mal von seiner stoischen Ruhe, die er stets zur Schau getragen hatte, ver lassen wurde, und in seiner freudigen Erregtheit die Wachtmannfchaft bewirthete. Nachdem aber die Be dingungen der Kapitulation bekannt wurden, trat uamentlich über die, daß eine Constituante einbe rufen und diese über die Gestaltung der Dinge in Frankreich entscheiden

solle, eine außerordentliche Verstimmung, mau kann wohl sagen Niedergeschla genheit ein, die sogar äußerlich unverkennbar war. Diese ist aber in den jüngsten Tagen wieder verschwun den und man sieht mit einer gewissen vertrauensvollen Zuversicht der Zukunft entgegen. So viel steht fest, daß so nach und nach in aller Stille Vorkehrungen zum Aufbruch getroffen werden. Auch die von, Mar schall Bazaine seither bewohnte Villa ist vom 15. April ab wieder zu vermietheu. Paris. (Finanzielles aus Paris

.) Aus einem kürzlich in Trieft direkt aus Paris eingetrof- fenen Schreiben ist über die dortige finanzielle Lage Folgendes zu entnehmen: „Vorläufig ist die finan zielle Si'nation hier eine trostlos chaotische, und von einem eigentlichen finanziellen Verkehr kann noch gar nicht die Rede sein. Es gibt hier erste Bankhäuser, die über ihre Zahlungsfähigkeit vollkommen in Un- kenntniß sind, denn es läßt sich auch noch nicht im Entferntesten berechnen. welcheSchulruer zahlen

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 22.04.1871
Physical description: 10
. Niemand fiel es jemals ein, die immer geglaubte Unfehlbarkeit der Kirche für staatsgefährlich zu halten, darum kann es auch die Unfehlbarkeit des Papstes nicht sein. In Paris setzt die rothe Emeute ihr unheimliches Getriebe fort. Thiers Haus in Paris wurde durchsucht, die Papiere mit Beschlag belegt und das Silberzeug in die Münze gesendet. In den Kirchen werden genaue Durchsuchungen nach Werthsachen angestellt, die eben falls weggetragen werden. In den Privathäusern werden die Requi sitionen flott

fortgesetzt. Die Nationalgarden begeben sich dorthin unter dem Vorwande, nach Militärpflichtigen zu suchen, und nehmen dann Alles mit, was ihnen unter die Hände fällt. Der größte Theil der Bankiers hat sich aus Paris entfernt. Ihre Comptoirs sind zwar noch offen, aber sie haben ihr baareS Geld (das in PariS jetzt sehr selten ist) in Sicherheit gebracht. , Durch die Pariser Revolution wird es der Regierung unmöglich, die erste Rate der Kriegsentschädigung von einer halben Milliarde zu zahlen

zu haben, indem von ihren Truppen mehrere Häuser von Nenilly genommen und den Insurgenten beträchtliche Verluste' beigebracht wurden. Am 15. bestanden die Regierungstruppett einen glänzenden Kampf bei ASnieres und eroberten einen sehr wichtigen Posten. Sie rücken Paris immer näher. Die Insurgenten erlitten große Verluste. ^ In Versailles sammelt die Regierung immet mehr Truppen an, und wenn auch die Kämpfe täglich fortgesetzt werben, so verschiebt man doch den Entscheidungßkampf, bis man der Erfolge sicher

sein kann. Auch möchte durch dieses Zuwarten die Regierung den Irre geleiteten Zeit gönnen zur Vernunft zurückzukehren. Aber die Insur genten scheinen von einem Nachgeben nichts wissen zu wollen; haß erfüllt gegen alle, die nicht wie sie denken, schüchtern sie ganz PatiS durch ihre Schreckensherrschaft ein. In Paris mangelt eS bereits an Waaren und LebenSmittel; schon fängt man wieder ait, Pferdefleisch zu verkaufen. Durch das gegenseitige Bombardement wird an den Gestrichenen Gebäuden großer Schaden züigefüzt

. Die Bewohnet von manchen Stadttheilen sind durch einschlagende Granaten in panischen Schrecken gerathen und müssen sich flüchten. Die Häuser iü den Vor orten sind^ von ihren Bewohnet» fast gänzlich verlassen. Ganz PariS' soll demnächst in der methodischsten Weise mit Batricaden besäet werden.' Die alten werden abgebrochen, weil die Pflastersteine, auS denen sie hauptsächlich erbaut, sind, bei einer Beschießung ihren Vertheidigern' sehr gefährlich werden könnten. Die Neuen Barrieaden werden auS Erdwelken

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.04.1871
Physical description: 6
«uS Versailles wollen bestimmt verfichern können, daß 5ie dortige Regierung, um der sonst fast unerläßlichen Intervention der deutschen Truppen auszuweichen, die won den gemäßigten Pariser Elementen ihr zur Ver söhnung dargebotme Hand mit Eifer ergreifen und sich zu einem Compromiß herbeilassen werde, welcher unter der Voraussetzung der unbedingten Anerkennung der Autorität der Versailler Nationalversammlung der -Commune von Paris die volle municipale Selbst- ständigkeit gewähre. Z Müllchen, 15.April

in? dem augenblicklichen Mangel an Trans portmitteln, welche bekanntlich die ftanzösische Regie rung stellen muß. Paris, 11.Hpril< Wie FriedenSverhandlun- gxu und das Programm der Commune/ Die Bemühungeni« Pari«,—um zu eiaem-friedlichen- Vergleich zu gelangen, dauern fort. Die „Commune,'? ein der Commune von Paris ergebenes Blatt, meldet darüber wie folgt: „Thiers hat gestern. Sonntag, einen Delegirten zur »l^igus äs I' Union räpabli- eaine xour la ä6keuss äes äroit äs ge sandt. Dieser Delegkrte hatte als Mission

in der Versammlung vorzutragen, damit dieselbe einen Beschluß fasse. Falls dasselbe niemand vortragen will, wird Schölcher selbst Kenntniß von demselben geben. Die Grundlagen zu diesen Verhand lungen sind folgende: „Waffenstillstand zwischen den beiden Parteien; Ernennung von Delegirten, welche mit den definitiven Unterhandlungen betraut werden. Es scheint uns unmöglich, daß so begonnene Unter handlungen scheitern. Wenn die Versammlung sie zurückweisen sollte, so hieße dieß Paris einen Krieg ohne Gnade erklären

. Und die Provinz, von diesen Ereignissen unterrichtet, wird sich wie ein einziger Mann erheben, um in ihrem Verbrechen die abscheu lichen Urheber dieser wilden Provocation zu ersticken.' Die Adresse, welche die „Union Röpublicaiue' ver öffentlicht, lauret wie solgt: „Theure Mitbürger! Die Belagerung hat begonnen. Eine französische Re gierung wagt das preußische Werk fortzusetzen, indem sie unsere Stadt bombardirt. Wir Protestiren im Namen von ganz Paris, entrüstet und erbebend. Es ist Zeit diesem Bruderkampf

ein Ziel zu setzen. Schreckliche Mißverständnisse verlängern ihn. Er wird aufhören; er muß am Tag aufhören, wo wir Frank reich bewiesen haben, daß Parts, weit davon entfernt seinen Willen anfzwingen zu wollen, nur seine Unab hängigkeit, und nicht diesen oder jenen Mann, sondern nur das große Princip der Gemeindefreiheit verthei digen will. Was ist diese Gemeindefreiheit? In welchen Punkten ist die ganze Bevölkerung von Paris. Bour- geosie und Proletarier, einig? Wir haben sie schon angedeutet, wir gebm

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.08.1870
Physical description: 8
lahmzulegen. Der Nest der ersten und zweiten Armee sowie die Ersatz- und Landwehrtruppen, etwa 150.000 Mann stark, können somit zur Armee des Kronprinzen stoßen und in der Stärke von 450,000 Mann ungefähr ihren Normarsch auf Paris dirigiren. Der Kronprinz «ahm seinen Marsch von Nancy über Toul, und es hat den Anschein, daß Ehalons südlich umgangen werden soll. Somit werden wir wohl erst von ihm zu hören bekommen, wenn er vor den Wällen von Paris steht. Hier findet er keinen nennenSwerthen Gegner mehr

, etwa lS0,000 Mann nothdürftig or- ganisirte Linientruppen und einige Haufen unschädlicher Mobilgarden. Hier, wenn nicht srüher, wird den Franzosen der Friede dictirt. Die nächste Nachricht von Bedeutung wird wohl aus Paris kommen. Hier ist eine Katastrophe jeoe Stunde zu erwarten. Die extremen Parteien sind in Bereitschaft, über 'Nacht kann die Republik proclamirt und Louis Napoleon entthront sein. Und das ist un streitig daS wichtigste Resultat des französisch preußi schen Krieges. Die Festung

Paris. Inmitten des durch feine geologische Bildung merk- würdigen TertiärbeckeuS gelegen, dessen gleichartig sich wiederholende Formen bis an den Ostrand der Cham- pagne von BonzierS über St. M6n6hould, St. Di- zi«r und TroyeS bis Joigny zu verfolgen sind, ist die Lage von Paris auch in. politischer Beziehung eine auffallend begünstigt^ Dawo der europäische Continentim Westen sich zu scbur geringsten Brette verengert, und Frankreich, zwischen dem Canal, dem Mantischen Ocean, den Pyrenäen

und dem mittelländischen Meere eingeschlos sen. durch diese natürlichen Gränzen unantastbar wird, ja selbst gegen Osten hin durch einen Theil der Alpen gedeckt ist. liegt zwar näher dem Norden, aber mit Berücksichtigung der eigenthümlichen Strom- und Ter- rainverhältnisse dennoch sast im Herzen des Landes die Haupt- und Residenzstadt Paris. Nahe der Nord küste Frankreichs ragen die Kreideklippen der britti- schen Inseln hervor, und im Süden begränzt das durch die Eröffnung des Suez-Canals wieder zum Hauptschauplatz

der Zchissfahrt und des Handels ge wordene Mittelmeer die französische Küste. Ein großer Theil des Verkehrs zwischen Europa und Amerika ist gezwungen den kürzesten Weg durch Frankreich, resp, über Paris, zu nehmen. Hier concentriren und kreu zen sich also alle Wege Europa'S von Osten nach We sten und von Nordwesten nach Süden. Das ist die Lage einer Weltstadt. Au« dieser Lage ist auch theilweise die weit über die Gränzen Frankreichs gehende Bedeutung derselben und ihr Einfluß in politischer

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.09.1870
Physical description: 4
wahrscheinlicher, daß der Frieden nicht vor den Wällen von Paris geschlossen, sondern in den Tnilerien dictirt werden soll. Die Belagerung von Paris steht also in der That in Aussicht, und man wird daher gut thun, die sortificatorischen Verhältnisse dieser Nicscnsestiing et was naher in'S Auge zu fassen. Die innere Befestigung der Stadt besteht avS Wall, Graben und GlaciS und zählt 85 Bastionen. 66 Thore durchbrechen den Wall. Außerhalb dieser Umwallung, theilweise bis zu einer Entfernung von einer halben

Meile, liegen 15 detachirte Forts, die theilweise durch Zwischenwerke mit einander verbunden sind; außerdem muß noch VincenneS genannt werden. Im Nordosten bei dem sehr wichtigen Punkte St. Denis liegen die drei Forts de la Briche, Double Courvnne de Nord und de l'Est. Es reihen sich in größeren und kleineren Zwischenräumeu hieran auf der Ostseite von Paris, und zwar von Nordcu nach Süden aufgezählt, folgende weitere FortS: d'Auber- villierS, Romainvillc, Noify, de NoSny und de Nogent

. Hinter diesen FortS liegt daS befestigte Schloß von BimenneS. Es folgen nunmehr im Süden von Paris und zwar von Osten nach Westen gelegen die FortS Charcnton, jenseits der Seine die FortS d'Jvry, Bicötre, de Moutrouge, de Vauvres und d'Jssy. Im Westen von Paris, wo die Seine zwei große, einmal nach Süden und dann nach Norden gewendete Krüm mungen macht, beherrscht nur Ein Fort diese ganze Front; cS ist das aber das größte und stärkste von allen, die Forteresse du Mont Valärien. Die äußere Umfassungslinie

für Paris dort eine Menge passagercr Werke entstanden ist, welche, meist zwischen den Forts, zum Theil auch hinter denselben gelegen, den Widerstand Potenziren sollen. — Nach osficiellen französischen Mittheilungen vom 10. d. waren die deutschen Lortruppcn signalisirl: in ClKteau-Thierry, im Thal der Marne, 10 Meilen von Paris, ferner in Fcrtä-souS-Jouarre, ebenfalls im Thal der Marne und nur noch sieben Meilen von Paris, ebenso am 9. d. in Montmirail, südwestlich von Epernay 10 Meilen von Paris

, in Sezanne, etwas südöstlich vom vorigen, 12 Meilen von Paris, in Vally sur-AiSne und Chauny an der Oise, bei der Einmündung des St. Quentin CanalS in die Oise rechts. Osficielle Nachrichten vom 11. d. sagen, daß auch La-Fcrte, einige Meilen westlich von Chateau-Thierry an der Marne, seit 10 d. von dem Feind passirt worden ist, und nach den letzten Meldungen stehen die Deutschen bereits in Meaux und Melun, nord- und südöstlich 5 Meilen von Paris (irrthüm lich wurde gestern eine Meile angegeben

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 30.03.1871
Physical description: 4
c.?- ?>amit die Bourgeoisie und die intelligenter! Arbeiter Pch selbst retten. Gelingt dieses Werk der Selbst- retrung, so wird die Mehrheit der Nationalversamm lung neuerdings mit Paris zu rechnen und abzurech nen haben. Loeal- und P roviucial-Chronik« (Vom Hofe.) Wie uns aus Meran geschrieben wird, erwartet man daselbst die Ankunft deS Kron prinzen Rudolph am Gründonnerstag, die des Kai sers am Ostersonntag. Der Aufenthalt Sr. Ma jestät soll gegen drei Wochen dauern (Audienz.) Den „Tir

Anordnungen bezüglich der militäri schen Stellung in Frankreich nur in Uebereinstim mung mit den Friedenspräliminarien getroffen sind. Paris, 25. März. Das „Journal Officiel' von Paris (das der Insurgenten) enthält verschiedene Pro klamationen, welche zu den Sonntags stattfindenden Wahlen auffordern und dem Wunsche, d-e Ordnung aufrecht zu erhalten, Ausdruck .eben. Eine andere Proclamation zählt folgende vom Central Comitö ver langte Punkte auf: 1. Aufrechterhaltung der Republik, als der einzigen

' verkaufte allein 115- bis 1^0,(XXI Exemplare. Die letzten Nachrichten von Versailles melden, daß die National-Versammlung sich ausschließlich mit dem Deerete Cremieux' über den Richterstand beschäftigte. Die Pariser Deputirten sind zum großen Theile ab wesend. Man sagte, daß sie durch Verhandlungen zum Zwecke einer Aussöhnung in Paris zurückgehalten würden. „Temps' meldet: Ein Bataillons-Chef sagte in Montrouge : „Ich komme eben vom Admiral Saiset, er versicherte mir, daß Niemand wegen der Vorfälle

, die sich eben ereigneten, in Untersuchung gezogen oder verfolgt werden soll. Ich fordere euch daher aus, nach Haufe zurückzukehren und die Arbeit wieder auf zunehmen.' Paris, W. März. Das Central-Comitö erließ eine letzte Proclamation, in welcher dessen Mission als beendigt erklärt und die Solidarität des Volkes von Paris proclamirt wird. Die Proclamation em pfiehlt, Arbeiter zu wählen und die Advocaten nnd „Schwätzer' zu beseitigen. Der „Pariser Bund' der Internationalen Gesell schaft erließ eine Erklärung

, welche unter Anderem Folgendes sagt: Die Au orität, welche sich in Paris bilden wird, soll jede sremoe Jngerenz anSschließen und weder die Präfecteu noch die Magistratsbeamten, welche von der Central-Regrerung ernannt wurden, annehmen. Das Central«Comitö hat dringlich mit Einstimmigkeit die Freilassung Chanzy's votirt, welcher nach Versailles zurückkehrte. Admiral Saisset ist nach Versa-lleS abgereist, nachdem er den Befehl ertheilte, die von der Nationalgarde besetzten Posten zu räumen. . Andererseits

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 04.10.1870
Physical description: 6
BiSmarck habe erwiedert: wenn er einen andxrn Frieden für möglich hielte, würde er sofort unter zeichnen. und habe hinzugefügt: die gegenwärtige Ne- aiernng würde durch den Pariser Pöbel gestürzt werden, wenn nicht Paris in einigen Tagen ge nommen sei. Frankreich werde Sedan so wenig vergessen wie Waterloo und Sadowa, und werde ent schlossen sein Deutschland neuerdings anzugreifen. Favre habe dieß in Abrede gestellt, und die For- mulirung der Bedingungen verlangt. Graf BiSmarck habe erklärt

sich dem Abschluß eines Waffenstill standes geneigter. Favre verlangte denselben für 14 Tage. Am 20. September stellte Gras BiSmarck die Besetzung StraßburgS, ToulS und PfalzburgS als Bedingung. Als Favre bemerkte: die Consti tuante werde in Paris zusammentreten, verlangte BiSmarck ein beherrschendes Fort, z. B. Mont Ba- lörien. Als Favre weiter bemerkte, eS sei einfacher, gleich Paris zu verlangen, entgegnete Graf BiSmarck: Versuchen wir eine andere Kombination. Favre spräch davon: die Constituante könne

in Paris zu sammentreten, ohne eine Verpflichtung bezüglich Paris einzugehen. BiSmarck versprach mit dem König zu reden, forderte sodann die Uebergabe StraßburgS, deren Besatzung kriegsgefangen zu übergeben sei. Darüber sprach Favre seine Indig nation aus. Graf BiSmarck erstattete dem König Vortrag. Der König bestand darauf, daß die Garnison StraßburgS sich kriegSgefangen ergebe, worauf Favre seinen Abschied genommen, überzeugt, daß zu kämpfen sei, so lange in Paris ein Element des Widerstandes

, welches erklärte, es be kämpfe Napoleon und seine Soldaten, nicht die Nation. Jetzt wissen wir, was Preußen will. Möge das Land sich erheben und uns entweder deSavouiren oder Widerstand bis zum Aeußersteu leisten. Die Departements wollen Paris zu Hilfe kommen. Das letzte Wort in diesem Kampfe der Gewalt gegen das ''cht gesprochen. Bon unserer Stand- haftlgkeit hängt es ab, daß dasselbe der Gerechtig keit-und Freiheit gehöre! WTours , I. Okt. Pariser Nachrichten vom 27. Sept. melden: Ein Erlaß

NekognoScirnngSabtheilung innerhalb ihrer Sehweite, und zwar fast immer mit glücklichem Erfolg. Der Feind errichtet bei Versailles ein ver schanztes Lager, und scheint Vorbereitungen zu treffen, den Winter vor Paris znzubringen. Binnen wenigen Tagen werden in Paris 250 Bataillone National garde, jedes zu 1500 Mann, unter den Waffen stehen. Nouen, 3t>. Sept. Der Fall StraßburgS wurde gestern Vormittags in Paris von der Re gierung zugestanden. Der Eindruck war unbeschreib lich. Die Stimmung ist tieferregt. Die Mitglie

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 18.03.1871
Physical description: 12
nach Paris zu telegra- phiren, daß, falls ohne weiteres Friede gemacht würde, der Kaiser von Rußland garantiren wolle, daß Preußen den Vorschlag annehme, ohne auf einer Entschädigung zu bestehen. DaS betreffende Telegramm liegt heute noch im auswärtigen Amte vor. Unglücklicher Weise wurde die Beförderung desselben verzögert und eS lief erst in Paris ein, als die kaiserliche Dynastie gestürzt und der Erfolg der Revolution zwar erst einige stunden alt, aber sonst vollständig war. Diese wenigen Stunden

Unter schied änderten den Strom der Ereignisse; denn wenn die Depesche früher ankam, so wäre vielleicht das Kaiserreich gerettet und der Friede 6 Monate früher hergestellt worden. JuleS Favre suchte später d'e'elben Beringungen für die Republik zu erlangen, allein vergebens.' * Ans Paris wird der „A. Z.' geschrieben: Herr Thiers hatte nicht geringe Mühe, die Ueber, siedelung der Nationalversammlung nach Versailles durchzusetzen. Die Wahl von Versailles zerstört die Berechnung derjenigen

, welche, wie der barba rische AuSspruch lautet, Paris „dekapitalisiren' wol len. Aber das Prinzip der „Dekapitalisation' wurde in der Abstimmung keineswegs aufgegeben. Die meisten Abgeordneten treffen schon nächster Tage in Paris ein, und die Bahuzüge zwischen Paris und Versailles werden so eingerichtet, daß die meisten Abgeordneten in Paris wohnen können. Die völlige Rückkehr nach Paris wird bloß von der Ruhe und Orbnnng in Paris abhängen. Die große Stimmen- Mehrheit, welche Thiers für Versailles erlangte (461

gegen 1<Z4) beweist immerhin, daß er Herr der Versammlung ist; doch können Intriguen inner halb der Mehrheit bedenkliche Verlegenheiten bereiten! Paris, 16. März. (Offiziell.) Valentin ist mit den Funktionen deS Polizei - Präsrkten von Paris betraut. Der Kriegsminister erließ eine Proklama- tion an die Mobilgarden, er dankt ihnen für ihre Hingebung und vertröstet sie auf bessere Tage. Die Blätter rathen einmüthig zur Enthaltung von Ge waltMtlgleiten, gegen,, ble nach, Piri» zurückkehre«' dtn Deutschen ^nd fordern

wurde auch geschossen nnd ein Araber dabei gctödtet. Abendö war eS in der untern Stadt zwar ruhig, aber alle Läden waren geschlossen. Man sprach von einigen Tödtuugeu und vielen Verwundungen, die bei diesen Plünderungen und Raufereien erfolgten. London. 15 März. Der „TimeS' wird aus Paris gemeldet: DaS Ministerium ist entschlossen Herrn Valentin zum Polizei-Präsekten von Paris zu ernennen. Man schließt bierauS. daß die Regierung gesonnen ist, Repressiv - Maßregeln gegen die unbot mäßigen

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Volksblatt
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Page 5 of 6
Date: 07.06.1871
Physical description: 6
Beilage zum LirolerVolksblatt' Nro 45 Paris. (Schluß.) Aber wer hat Paris zu dem gemacht, was es jetzt ist? Waren es nicht jene schandvollen schlechten Zeitungen, welche dem Volk durch Hohn und Spott gegen alles Heilige seine Religion raubten, es gegen Gott, gegen jede weltliche und geistliche Auctorität aufhißten, das Christenthum als Narrheit und alles Eigenthum als Diedstahl er klärten? Waren es nicht jene Theater, in welchen alle Grundsätze der Sittlichkeit verhöhnt, die Retigion

und ihre Diener als Heuchler oder Schurken lächerlich gemacht und der Verachtung des Publikums preis gegeben wurden?! Zeitungen und Theater, statt eine Schule der Bildung zu sein, haben das Volk korrumpirt — voila, diese Lehren tragen jetzt ihre Früchte in Paris. Die Canaille von Paris, an ihrer Spitze die Commune, zieht blos die Consequenzen aus jenen Lehren, die ihnen jahrelang durch Wort und Bild mit Genehmigung und Unter stützung der damaligen Regierung eingeprägt wurden. Man darf nicht vergessen

, daß unter Napoleon die französischen Staatsschulen sich des letzten Restes von Christenthum entledigt haben, wie die Studenten- und Schülerrevolutionen der letzten Jahre hinlänglich gezeigt.. Es waren Zöglinge französischer StaatSschulen, welche auf dem berüch tigten Studentencongreß in Lüttich die Lehren verkündeten, welche heute in Paris eine so erschreckende Anwendung gefunden. Der größte Theil der Pariser männlichen Jugend wird freilich in den zahllosen Privatanstalten erzogen, die aber fast sämmtlich

Deutschlands srhr eifrig verfolgt, sprach sich vor einigen Tagen in einer großen Gesell schaft dahin auS: „daß die nämlichen Zustände, welche jetzt in Paris zu Tage getreten sind, und welche ganz Frankreich todtkrank gemacht, nach den jetzigen Symptomen auch in Deutschland heranreifen und eS an den Rand deS Verderbens bringen werden. Wie in Frankreich seit Jahren» so beginne man jetzt in Deutschland unter dem Vorwande einer religiösen Bewegung den Hauptpfeiler aller socialen Ordnung, die kathol. Kirche

, zu unterwühlen, Episkopat und Klerus ihres Ansehens und damit ihrer Wirksamkeit durch Presse und Theater zu berauben, und dann — schloß der greise Mann mit ergreifendem Tone — werden bei Ihnen in Deutschland in vielleicht fünfzehn Jahren die nämlichen Erscheinungen mit den nämlichen Schrecknissen sich zeigen, wie in den letzten Wochen in Paris!' Wir Alle waren von den Worten dieses würdigen ManneS tief ergriffen. (So die Augsb. Postz.) Möge Gott der Herr Deutschland, möge er Oesterreich

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 09.10.1896
Physical description: 8
Dutzend ebenfall» ein Freiexemplar. -» 1 »»litboten' W» dreizclpalteue PstitzeUe lt S Sm. breit» » l». it Post gakz» rig ich k., hatte ' dm Adressat«, Wv. 81.. Brixen, Freitag, den 9- October Z896. IX. Jahrg. eil Majestiitell in der framii- Melt Republik. Das französische Volk hat den russischen Kaiser Nikolaus ll. in Paris mit einer Begeiste rung und einem Aufwand von Pracht und prunk vollen Festlichkeiten begrüßt, mit welchen vielleicht Mr die Begeisterung zur Zeit Napoleons I. oder der Luxus

dem sympathischen und herzlichen Empfang', und er sagte: „Indem ich den Boden einer befreun deten Nation betrete . ... . Ich erhebe mein Mas zu Ehren der französischen Nation . . Jetzt ist die Ehre der Nation gerettet. Paris war bis in die entlegensten Quartiere decoriert. Jeder Omnibus trug am Morgen des L. October eine russische Fahne und jeder Fiaker die gelbe kaiserliche Flagge. — Paris war wieder einmal bis zum letzten Straßenkehrer kaiserlich. - Man schätzte die Zahl der Fremden auf drei Millionen

. Die hatte Paris, nöthig. Prä sident Faure sagte.ja auch in seinem Toast, der Czar werde in Paris „den Herzschlag der ganzen Nation fühlen*. — Zum Galadiner im Elisög sind 18 Personen geladen, darunter Cardinal Richard. — Der Einzug des Czarenpaars in Paris wird in den ersten telegraphischen Berichten beschrieben, wie folgt: ' ' Paris, 6. October, l/^12 Uhr vormittags. Unter den Klängen der mehrmals wiederholten russischen Hymne bestiegen das Czarenpaar und Präsident Faure den mit vier russischen Rappen

vor dem Jnvalidendom abgegeben. Um 11 Uhr traf das Czarenpaar bei dem russischen Botschaftshotel in der Rue Grenelle ein. Die Ordnung war trotz des ungeheuren Menfchen- andranges musterhaft aufrecht erhalten worden^ Den Berichten entnehmen wir noch Folgendes: Noch nie hat Paris einen solchen Menschen andrang aufzuweisen gehabt. Für die Unter haltung der Menge wurde reichlich gesorgt. Nationalfeste und - Volksbelustigungen zu Ehren des Czaren! Vor dem Bahnhofe bildeten afrikanische Truppen, Turkos und Zuaven

auch ihre Gedanken gemacht, haben, als sie dann im „Staatswagen' nach der russischen Botschaft fuhr. Nach dem Frühstück in der ruffischen Bot-- schaft. durften Frau uNd Fräulein Faure dort ihre Aufwartung machen. Dann begaben sich Kaiser und Kaiserin zur russischen Kirche. Nach der Ankunft fcheitten die Pferde des kaiserlichen Wagens. Der. Wagen stieß gegen einen Prell-- stein. Das Gesicht der Kaiserin wurde vom Baumzweigen gestreift. — Abends war Paris illuminiert. - Die Stadt Paris widerhallte am 6. October

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.04.1871
Physical description: 6
werden. — Nachrichten ous Versailles wollen bestimmt versichern können, daß die dortige Regierung, um der sonst fast unerläßliche» Intervention der deutschen Truppen auszuweichen, die 'von den gemäßigten Pariser Elementen ihr zur Ver söhnung dargebotene Hand mit Eifer ergreifen und sich zu einem Compromiß herbeilassen werde, welcher unter der Voraussetzung der unbedingten Anerkennung der Autorität der Versailler Nationalversammlung der Commune von Paris die volle municipale Selbst- ständigkeit gewähre. * München

deS ministeriellen Blattes an dem endlichen Siege der RegierungStruppeu über die Pariser Com- munisten-Wirthschaft. In unseren RegierungSkreisen sM WM sich jedoch .frei von, diesen Zweifeln, zu denenallch laugeMtS der .von Paris miMungSversuche und der dort getroffenen Vorkehrungen für StraßivkamPsekeinGrundvorzüliegenscheint. Daß die AeiteÄeMnmv hier Ursache in': dem augenblicklichen Mangel an Trans portmitteln, welche bekanntlich die französische Regie nuig stellen muß. Varis,! IMpriKMi» .Friedens» erhandln

« ge» und da« Programm der Commune/ Die Bemöhnngeni« -Pari«,- um zu einem-friedlichea- Vergleich zu gelangen, danem fort. Die..Commune,'? ei» der Commune von Paris ergebene» Blatt, meldet darüber wie folgt: ..Thier» hat gestern. Sonntag, einen Delegirten zur .^.igue äe I'Union räpädli- eaine Poor la äsfevso äos äroit äe ?»ris' ge sandt. Dieser Delegirte hatte als Mission zu erklären, daß Hr. Thier» nicht abgeneigt sei über den Frieden zu diScutiren. indem er das Manifest der „Ligue' als Grundlage nehme. Heute Morgen

die abscheu lichen Urheber dieser wilden Provocation zu ersticken.' Die Adresse, welche die „Union Rspublicaiue' ver öffentlicht, lamet wie folgt: „Theure Mitbürger! Die Belagerung hat begonnen. Eine französische Re gierung wagt das preußische Wert fortzusetzen, indem sie unsere Stadt bombardirt. Wir Protestiren im Namen von ganz Paris, entrüstet und erbebend. Es ist Zeit diesem Brudttkampf ein Ziel zn setzen. Schreckliche Mißverständnisse verlängern ihn. Er wird aufhören; er muß am Tag aufhören

, wo wir Frank reich bewiesen haben, daß Pari», weit davon entfernt feinen Willen aufzwingen zu wollen, nur seine Unab hängigkeit, und nicht diesen oder jenen Mann, sondern nur das große Princip der Äemeindefreiheit verthei digen will. Was ist diese Gemeindefreiheit? In welchen Punkte» ist die ganze Bevölkerung von Paris. Bour» geosie und Proletarier, einig? Wir haben sie schon angedeutet, wir geben sie genauer an: Paris wählt «inen Gemeinderath, der allein das Budget der Stadt regulirt. Die Polizei

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