der Operationen in Frankreich, wenn eS bis dahin den Versailler Truppen nicht gelungen sein sollte, über die Insurgenten Herr zu werden und die fällige Quote der Zahlungen an Deutschland nicht geleistet worden. Die deutschen Truppen werden neuerdings so diSlocirt, daß binnen 24 Stunden 200,000 Mann vor Paris konzentrirt sein können. - Ein genaues Bild von den Zuständen in Paris zu entwerfen, ist sehr schwer, weil eben die Nachrichten sehr ungenügend sind. JnNeuilly, wo die blutigsten Kämpfe geführt wurden
. Wie es hieß, hatte sie ihren Sohn vertreten. Die Hallenweiber setzten eS durch, daß die Commune den Abb6 Simon, den sehr populären Pfarrer der an den Hallen gelegenen Kirche St. Eustache frei gab. Dieselben hatten gedroht, die Präfectur zu stür men, wenn man ihren Wünschen nicht sofort nachgebe. Für den Erz- bischof von Paris soll man ein Lösegeld von einer Mill. verlangen. Die Furcht, daß die Gewalthaber in Paris ihre Drohung, die „Geiseln' (den Erzbischof und die ganze Geistlichkeit erschießen zu lassen
), zur Ausführung bringen würden, ist in Versailles sehr groß. Die Bank in Paris ist biß jetzt noch nicht geplündert worden, einer der Directoren schreibt dem Herrn ThierS, daß die in der Bank befindlichen Depots von Werthpapieren der Privaten yoch vorhanden und unberührt seien, daß man sich jedoch auf ihre Vernichtung gefaßt machen müsse. Die Bank wird derart überwacht, daß es nicht möglich ist, das zu retten, waS noch nicht in Sicherheit gebracht worden ist. Damenhüte sieht man auf den Straßen gar keine mehr
, da dieses zu aristokratisch ist. Die Frauen tragen Capuzen oder Kopftücher. Die Auswanderung dauert w großartigstem Maßstabe fort. Am 9. verließen mit der Nordbahn allein an 45.000 Personen Paris. (Nach der „Times' haben schon 300.000 Menschen die Stadt verlassen.) Die Ausländer werden, wenn A eigenes Mobiliar besitzen, jetzt ebenfalls zum Militärdienst gezwungen. Nur die sind frei, welche in möblirten Wohnungen oder Gasthöfen wohnen. Alle Personen, welche Waffen und Munition besitzen, müssen sich binnen 48 Stunden
melden, sonst werden sie vor ein Kriegsgericht gestellt. DaS Bombardement von Paris ist heftiger als während der Belagerung von Seite der Deutschen. Man spricht von merkwürdigen Plä nen des Zentral-Komite's. Wenn trotz einer Vertheidigung bis aus's Aeußerste, die Versailler dennoch die Stadt erobern sollten, so müßte ein Theil der Stadt zerstört und das Pantheon, in die Luft gesprengt werden. In Versailles werden immer mehr Truppen konzentrirt. Äac-Mahon verlegt sein Hauptquartier nach Ville L'Etang