. ,Sag der Köchin, sie möge dir das Essen und deinen Krug Wein hieher bringen in die Eßstube. Wir wollen mitsammen etwas plaudern, die anderen Gesellen sind schon fort.' Als ich das Essen vor mir hatte und mit dem Meister allein war, konnte ich mein Geheimnis nicht mehr bei mir behalten- es drückte mich zu sehr. ,Ich wills Euch wohl offen sagen, Meister', sprach ich, ,warum ich heute so spät gekommen bin.' Und nun rückte ich mit der Geschichte vom Wafferschäffel heraus. ,Hm, hm', murmelte
kopfschüttelnd der Meister, ,das hat schon Wurzeln geschlagen, drüben früher als hüben. Hätte etwa deswegen das Mädchen mich so ausgeforscht, ob ich den fremden jungen Mann nicht kenne, der an Sonn- und Feiertagen immer nach Weiherburg hinaufwandle und ihr Häuschen so anschaue. Ich dachte nicht daran, daß den Hanns es meinen könnte. Nun, eine Sache zum Hals brechen ist das just nicht. Das Mädel ist brav und recht schaffen und du auch, Hanns. Ein paar Groschen hat es dazu, ich bin Göt
und Hab' auch ein Wörtche zu reden. Wir wollen überlegen, 's hat noch Weile.' ,Was sagt Ihr, Meister?' fragte ich. ,Nun, ich habe so meine Gedanken. Wenn Martha will und du mir versprichst, sie glücklich zu machen, ordent lich und christlich zu bleiben, wie du es bisher warst, so habe ich nichts entgegen, daß ihr jungen Leutchen euch heiratet. Mit der Mutter werde ich schon fertig werden. Aber halt jetzt noch reinen Mund, verstehst du, und laß nichts merken. Ich muß mich zuerst noch versichern, wie es mit Martha steht
.' Martha heiraten — das Wort fuhr mir wie ein Blitz durch den Kopf und das Herz. Meister,' sprach ich, ,wenn Ihr mir Martha zum Weibe verschafft, so macht Ihr mich für ein ganzes Leben glücklich. Ihr handelt als Vater, ich werde Euch gewiß dankbar sein.'" „War dir wohl ernstlich so zu Mut, Meister?" fragte der Langhanns spöttisch. „Ja ernstlich", erwiderte der Meister, indem er seine Stirn tief in Falten zog. Das war ein Zeichen, daß Lang hanns ihn nicht mehr weiter unterbrechen durfte. Dann fuhr
er fort: „Nun, Hanns', sprach der Meister zu mir, ,arbeite in der Werkstätte fleißig fort. Aber für heut schlage dir die verliebten Grillen aus dem Kopf. Morgen abends gehe ich zu Martha hinüber, um alles ins Neine zu bringen. Und jetzt trinkst du noch ein Krügelchen Ertra- wein mit mir.' Wir tranken und redeten gar traulich miteinander. Es kam mir vor, als wäre mein Vater aus dem Grab er standen, so weich wurde meine Seele. Doch ein Stein blieb schwer über meinem Herzen liegen und ich konnte