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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 18
Date: 01.12.1900
Physical description: 18
Fragekasten. A. H. in S. Müller, Schwarzbrvdbacken. Frage: Ist es einem Müller erlaubt, als Nebenerwerb Schwarz- brod (sog. Bauernbrod) zu backen, ohne den Befähigungs nachweis zu erbringen bezw. das Gewerbe hiefür anzumelden. Antwort: Hinsichtlich der durch Müller betriebenen Schwarzbrodbäckerei entschied das k. k. Handelsministerium mit Erlaß vom 15. Dezember 1884 Z. 29990 im Ein vernehmen mit den Ministerien des Innern und der Finanzen wie folgt: „Was jene Müller betrifft, welche ihr Gewerbe

persönlichen Gewerbe- berechtigungen aufrecht verbleiben. Hieran hat auch das Gesetz vom 15. März 1888, R.-G.-Bl. Nr. 39, nichts geändert, weil Artikel VI durch dieses Gesetz nicht modifizirt wurde. Was jene Müller anbelangt, die unter der Herrschaft der Gewerbeordnung vom 20. Dezember 1859, also seit 1. Mai 1860, das Müllergewerbe angetreten haben und zugleich aus ihren eigenen Mahlprodukten, sowie mit dem eigenen Personale oder den Mitgliedern ihres Haus standes Schwarzbrod erzeugen

Kategorie der Müller, nehmlich jene anbelangt, die seit den: Jnslebentreten des Gesetzes vom 15. März 1883, R.-G.-Bl. Nr. 39, also seit dem 29. Sep tember 1883, ihr Gewerbe angetreten haben, oder noch antreten werden, und die Schwarzbrodbäckerei zu betreiben beabsichtigen, so ist für den Antritt beziehungsweise für den Betrieb dieses Gewerbes nebst dem zitirten Gesetze die in Rede stehende Ministerialverordnung vom 14. Ok tober 1884, R.-G.-Bl. Nr. 166, maßgebend. Auf Grund der letzerwähnten Bestimmungen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.12.1938
Physical description: 6
des Friedens begangen. Im Zentrum der Stadt Memel strahlt eine .nächtige Tanne, unter ihren Zweigen findet sich allabendlich eine jugendliche Sing- (Nachdruck verboten.) 45 Der Zauberer von Wien Roman von Leni Wüst. Der ist heute mundfaul, stellte Müller fest und winkte den Pikkolo heran. Der kleine Franz!'mit dem braunen Lockenkopf eilte mit zwei Sprüngen zum Tisch. Er verehrte den Herrn von Rai mund, seine heimliche Liebe war das Theater. Wenn der Herr von Raimund nicht hier zu Hause wäre, er hielt

es schon längst nicht mehr unter der strengen Fuchtel des Herrn Wagner aus und würde auf und davon gehen zum Theater. Vorerst war tete er aber immer noch aus eine gute Stunde, um sich Rai mund zu entdecken. „Das Brettl, Franzl." Franz! flog richtig, um eines der drei Schachbretter zu er obern. Inzwischen kam der gestrenge Herr Wagner selbst hinter dem Büfett hervor und plauderte mit den Herren. Müller er kundigte sich eingehend, was das zweite Kaffeehaus im Prater mache. „Es gibt a bildsauberes Cafe

, der Kuppelwiefer will mir's Schild malen." „So, so, der Kuppelwiefer..." Müller nahm mit gebühren der Achtung davon Kenntnis. „Ja, wissen's, Herr von Müller, man muß halt immer mit der Zeit gehen. Nachdem der Corti solche Geschäfte auf der Löwenbastei macht, Hab' i mir denkt, ma muß a Gartencafe aufmachen und i Hab' mich um die Konzession im Prater be müht. Die Leut' sitzen halt gern im Freien, meinen's net a, Herr von Raimund?" Dieser nickte nur und stellte die Figuren auf. „Allweil mit der Zeit gehen, dös

jetzt zu spielen. Müller zog an. Raimund grübelte über den nächsten Zug. Müller bedrohte die Dame. Raimund büßte einen Turm ein. Es ging eine Weile so, bis schließlich Raimund schachmatt war. „Du bist ja net mit deinen Gedanken beim Spiel", tadelte Müller. „Doch, doch, aber es genau so wie im Leben, eines Tags wird man schachmatt gesetzt." „I wo, wenn man mit der Zeit geht, erhält man sich jung", wiederholte Müller Wagners goldene Weisheit. „Wenn man mit der Zeit geht... Du, Wenzel, erinnerst

du dich noch im vorigen Jahr an den.Lupazivagabundeus'?" „Die Posse vom Nestroy? I find' die Lieder fad. Das Kome tenlied kann mit meinem Schusterlied net mit, übrigens natür lich mit deinem Text a net." „I schreib' keine Texte, um mit dem Herrn von Nestroy zu wetteifern." „Freili, aber wie kommst du überhaupt auf das Stück?" „Es fällt mir halt so ein. I glaub', derartige g'spaßige Sachen sehen die Leute lieber als Zaubermärchen." „Lächerlich!" Müller schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Frag' doch mal

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 20
Date: 06.01.1914
Physical description: 20
umher, wo die Rekruten seiner Batterie gerade unter der Aufsicht des Rekruten-Leutnants Waldemar v. Blitz exerzierten. „Heiliges Kreuz - Mi ionen - Donner - Wetter!" Acht Tage stehen wir vor der Be sichtigung, und so exzerziert dieser Kerl, der Müller. Müller! Sie Mustereremplar eines Zoologischen Gartens, wollen Sie ge fälligst das rechte Knie dnrchdrücken. Und wo wollen Sie denn mit der linken Fuß spitze hin? Wen wollen Sie damit auf spießen? he? Runterdrücken! Runter! Run ter! Und erst das Gesäß

! Allmächtiger! Das Gesäß von dem Müller! Wollen Sie das vorschieben, Sie Unglücksmensch. So noch mehr! Vorschieben, immer wieder vor schieben. Und — ach — nun zieht der Mann die Schultern hoch und watschelt — — ach das Bild " Hauptmann Schliefen fuhr sich in ehr licher Verzweiflung mit beiden Händen zu jener Plattform empor, die in jungen Leut nantsjahren eine Lockenpracht schmückte. Dann klemmte er das Monokel fester ein und präparierte sich aus eine geharnischte Standpauke. Wie er mit sich nach wenigen

, haben Sie sich schon einmal den Müller angesehen, wie der Kerl exerziert?" Der kleine quirliche Leutnant fu - her um und suchte den Müller mit den Blicken. „Nein, bitte, nicht jetzt, Herr Leutnant. <;etzt haben Sie keine Zeit, Studien zu trei ben. Sagen Sie mir, ob Sie wissen, tvie der Müller exerziert. Das müssen Sie wissen." „Schlecht, miserabel schlecht exerziert der Mann. Ja einfach miserabel — und — und —" „Bitte, spezialisieren Sie — hat der Mann X-Beine, O-Beine, Plattfüße, schiebt er dre rechte oder linke

— äh —" .Hauptmann Schliefen unterbrach den <»^^^aben Leutnant, denn er war an dem Punkte angekommen, wo seine präparierte Pauke einsetzen konnte. „Sie wissen also nicht, das muß ich auiwrordentlrch bedauernd konstatieren welche besonderen Fehler der Müller beim Exerzieren macht. Mein lieber Herr von Blrtz Sre beschäftigen sich zu wenig mit den Leuten, Sre müssen persönlicher iverden, in die internsten Angelegenheiten der Leute errrdrrngen, müssen ge- .m ihre Verhältnisse kennen. Sre wissen och

Fußbekleidungsprüfung cinsrel. Er winkte den Rekrutenleutnant zü' srch heran. " .. 'Lch bitte Herr v. Blitz, sind Sie über ore Fußbekleidung der Leute informiert?" dig „"^awohl, Herr Hauptmann, vollstän- .. "dRüller," — der Hauptmann strengte dre volle Kraft ferner Lunge an — „Müller Kanonrer — Müller. . Im Schweiß gebadet, kam der Gerufene angetrabt und machte vflrchtschuldigst Front. .. . "Herr v. Blrtz — drrte — was trägt i dreser Mann für eine Fußbekleidung?" / ! r"^!l"mpfe, Herr Hauptmann — Strümpfe!" Der kleine

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 24.06.1906
Physical description: 16
Der Sägmüller schüttelte den Kopf. „In einem so großen Hauswesen läßt sich nicht alles mit Geduld und Freundlichkeit machen. Das andere aber ist Klatsch. Herr Lammers ist, wie ihr selbst seht, der höflichste und liebenswürdigste Mann." „Ja, äußerlich vielleicht — bis er seinen Zweck erreicht hat, aber länger nicht," beharrte Burga bei ihrer Meinung. Der Müller wollte eine heftige Antwort geben, aber ein leichter Aufschrei Wallys ließ ihn auf seine jüngere Tochter blicken, die ans Fenster

' ich selbst, daß er das Wiederkommen vergißt." von üer vrittcn vemfchcn riunstgewcrbc^u5lteUung in vresücn: vcr vorWatz. der junge Valentin Regauer von Arnoldsberg," unter brach er sich, den draußen Vorübergehenden bemerkend. „Ja — er kommt wirklich — um — um," stotterte Wally verlegen — — „ach — Vater — ich muß dir ein Geständnis machen — wenn du doch so gern willst — daß wir heiraten — ich er " „Er! — Soll das der junge Regauer sein?" forschte der Müller. „Die Mutter weiß schon alles," platzte Wally heraus. Die Stirn

des grauhaarigen Mannes legte sich in Falten. „Wie — und sie sagte mir kein Wort!" „Seit heute erst," fiel Wally rasch ein, „heute früh Hab' ich ihr's gesagt — weiter kommen wollte — und um mich — das ist — da sind sie schon " Die Tür öffnete sich und die behäbige Sägmüllerin trat mit dem jungen Oekonomen über die Schwelle. Der Müller hatte inzwischen die von seiner Frau unterstützte offene und schlichte Werbung des jungen Oekonomen an gehört, und Wally, die ihr glutübergossenes Gesicht hinter der Mutter

verbarg, wartete klopfenden Herzens auf seine Antwort. Der Vater zog wie immer, wenn es eine wichtige Entscheidung galt, zunächst seine Schnupftabaksdose, räusperte sich und sagte dann langsam: „Ihr Antrag err Regauer, ist für uns alle ehrenvoll, und wenn Walch ie wirklich schon lange liebt, so soll von seiten ihrer Eltern kein Hindernis " „Sie geben Ihre Einwilligung — ich darf mich mit Wally verloben?" rief Valentin entzückt. „Halt, halt," unterbrach ihn der Müller ,/so schnell geht

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 01.07.1906
Physical description: 16
„Gewiß, Schwester — aber, sieh — da ist er schon." Die elegante Equipage des Baumeisters war vor der Sägmühle angefahren. Herr Lammers trat ein und konnte seine Braut nicht genug bewundern. Auch der Müller hatte anspannen lassen, und als der überglückliche Valentin erschienen war, ward die gemeinsame Fahrt zum Standesamt und zur Kirche angetreten. „Gib acht, daß dir die Brautjungfern nicht auf die Schleppe treten," flüsterte der Baumeister, als er Burga den Arm reichte und sie zum Wagen

sich, „kannst du nicht acht geben! — In solchem Zustand soll ich mit dir in die Kirche gehen?" Das rauhe Wort genügte, um Burga ihre Fassung wieder zu geben. „Nein," sagte sie würdevoll, ihren Arm befreiend — „das sollen Sie nicht, Herr Baumeister. — Niemals werde ich mit Ihnen vor den Altar treten. Das ver dorbene Kleid wird Ihnen mein Vater ersetzen. Leben Sie wohl." „Um Gottes willen, Kind, was soll das bedeuten —," rjef der Müller, der, eben ausgestiegen, die letzten Worte der Tochter gehört

hatte. „Daß ich in diesem Augenblick die Verlobung mit Herrn Lammers gelöst habe." „Bist du von Sinnen — jetzt — vor dem Standes amt !" schrie außer sich der Müller. „Hört mich an," entgegnete Burga ruhig und wieder holte, was sich zwischen ihr und dem Bräutigam zugetragen. Der Müller blickte auf seine Frau. Der Stolz errvachte auch in ihm. Er fühlte sich selbst in seiner Tochter beleidigt. — Herr Lammers wollte sich entschuldigen, aber es klang nur wie ein neuer Vorwurf, als er schloß: „Und wahr ist es doch — der Sanfteste muß

wütend werden bei solchem Anblick." Aber der Müller war anderer Meinung. „Du hattest recht, Burga — der Bräutigam hat dir noch rechtzeitig gezeigt, was du von ihm als Ehemann zu erwarten hast — und darum ist es besser — ihr bleibt dem Altäre fern." „Was? !" rief außer sich der Baumeister. „Ich bin öffentlich verlobt in der Kirche aufgeboten mit Ihrer Tochter — ich lasse mich nicht abweisen wie ein Land streicher. Sie sind nichts als ein Müller — in der Haupt stadt hätte ich eines Geheimrats Tochter

freien können!" Der alte Heider wurde blaß bis an die Stirn. „So rate ich Ihnen, es noch zu tun!" fiel er ihm mit eisiger Kälte in die Rede. „Das ist mein letztes Wort mit Ihnen, Herr Lammers." Der Baumeister sah, daß alles aus war. „Gut," knirschte er, „ich fahre heim — mag die Burga heiraten wen sie will!" Er bestieg mit seinen Verwandten und Freunden die Wagen, die rasch davon- rollten. „So feiern wir nur eine Hochzeit statt zwei/' sagte ruhig der Müller. „Mögt Ihr daher doppelt glück lich

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.12.1938
Physical description: 6
c»v. nino — »0I.I4U0 - Vi» ouv» «t àt» « Voranzeige! VZeA»»»»» A tll»» Es Lpiett à DorftrmM Màis BaM Der Fiueie Müller Sine durstige Geschichte «ws der Allmeraner Zell Von Dr. I. Hell. Fortsetzung Der Sänger, in seiner weinseligen Fröhlichkeit, achtete wenig darauf, schob -die Autorität Der Nacht bei Seite und wollte lärmend die Wanderung «fort setzen. Run »erstand der Polizeimann keinen Spaß mehr, sondern saßte den Ruhe störer mit Hartem Amtsgriff am Arm. sprach die Verhaftung aus und ,führte

Hm. nicht ohne einige Schwierigkeit, zur Wachstube. Ach dem Wege dahin kam dem Müller einigermaßen /langsam die Erleuchtung, nm was es sich Handelte und wohin es ging. Warum wurde er verhaftet? Das war sein erster klarer Gedanke. Einen Rausch lhatte man öfter gehabt, auch ein Lieb chen hatte man dabei gesungen: das konnte die Ursache nicht sein. Also was dann? Die Gedanken wanderten zurück und Hin und Her in dem trunkgetrübten Gedächtnis. Plötzlich stieg es groß und schwer auf im Gewissen Des Müllers: Das Wetzen

war es. das sündhaft unerlaubte Wetzen durch so viele Jahre. Er sann zurück, er sann Herum und immer schwerer drängte der Vorwurf im Innern empor: Die Mühle unaerecht geführt, so lange Zeit! Den Müller überkam das geistige Elend und er blieb stehen. Zitternd am ganzen Körper, rief er in Reue: „Auslassen, Herr Polizei, ich will alles einbekennen: aus- lässen, alles will ich sagen: auslassen!' Dem Polizeimann ahnte so etwas von einem schweren Burschen, «den er viel leicht gefangen hatte: beruhigend redete

er ihm zu. er solle nur weitergehen, es werde sich alles ergeben, man werde über alles reden und er könne sein Ge wissen entlasten: aber nicht aus öffent lichem Wege, natürlich! In der Polizeistube wurde versucht, ein Verhör anzustellen mit dem Häftling. Dieser war insolge des ungewohnten Ereignisses ,und wohl auch zufolge der geistigen Nöte insoweit ernüchtert, daß er klar und verständlich einbekennen konnte, er habe als Müller seit Jahren zu viel gemetzt und dadurch die Dauern geschä digt. Eine anderweitige

strafbare Belastung wurde nicht vorgefunden: man -bedeutete ihm daher, er könne schlafen gehen und so wanderte Der Müller in den Gemein- dekotter. Am solgenden Morgen beschloß der Polizeibeamte Die Ueberstellung des Ver hafteten wegen der Selbstanklage an das städtische Landgericht. Während der Finele Müller solcher weise im Gerichtsarreste Unterkunft ge sunden, Hielt daheim im Mühlhause dessen Frau nach ihrem Mann Ausschau. Es Hatte sich wohl ereignet, daß derselbe von solchen Stadtwanderungen am Abend

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 25.08.1929
Physical description: 16
bleiben, da konnte ich mich nicht mehr halten". Er ist ein außerordentlich starker Willensmensch. Der dritte, der von Welsberg noch im Wagen war. war der Scherer-Hans, ein Ge schwisterkind von mir. Er ist auch bei meinem Regi ment. Er hatte noch recht viel Humor, ja er war fast übermütig. Er tadelte einige Male an mir, daß ich zu 14 Der LmtemnMer. Preisgekrönte Volkserzählung von Katharina H o f m a n n. An diesem schönen Morgen aber hatte der Müller noch einen ganz besonderen Grund, breit

er über den Wolken zu wandeln. Wie günstig war ihm doch das Glück, das seine ehrgeizigsten Wünsche der Erfüllung nahe rückte! Der seitherige Landtagsabgeordnete war schwer er krankt. Für den Fall seines Rücktrittes nun galt es, einen populären, tüchtigen Mann derselben Partei richtung als Kandidaten aufzustellen. Und die drei Herren, die jetzt vom Bahnhofe her auf die Mühle zuschritten, waren Abgesandte des Wahlkomitees; sie kamen, um dem Müller das Mandat anzutragen. Es war nichts Erstaunliches dabei

. Der Müller war in Stadt und Land angesehen und beliebt, ein Mann, der seinen eigenen Weg gemacht hatte, der die Bedürfnisse des Volkes kannte und den Mut befaß, für feine Ueber- zeugung einzutreten; kurz, er war der Mann, den der Bezirk brauchte, um feine Interessen im Landtage wür dig vertreten zu sehen. Noch sollte die Sache für jeden Uneingeweihten ein Geheimnis bleiben; denn es war nicht ausgeschlossen, daß der seitherige Abgeordnete sein Krankenlager wie der verlassen könnte. Auf dessen eigene

, dringende Bitten nur hatten die Freunde heute ihren Weg nach der Lindenmühle gelenkt. Der Müller wäre am liebsten den Herren vor Freude um den Hals gefallen als sie ihm die Kandidatur an- boten. Aber er wußte seine Würde zu wahren, und als er sich am Schlüsse durch sein Besitztum geleitete und ihre anerkennenden Worte hörte, war er stolzer als ein König. Augenscheinlich befriedigt verabschiede- ten sich die Besucher; der Müller gab ihnen bis zur Grenze seines Besitztums, zur Sägmühle, das Geleite

den schweren Warenpack zu Hause gelassen und trug seinen besten Rock, dessen braune Farbe eben noch kenntlich war. Vorsichtig schritt er in weitem Bogen an der Hundehütte vorbei und näherte sich dem Eingang der Mühle. Als er unter dem offenen Scheuerntor den alten Ambros bemerkte, brachte er diesem sein An liegen vor. „Ihr wöllet zum Müller? Ja, daheim ischt er. Aber es sind Herre bei ihm, Holzhändler, schätz wohl. Wenn Euch d' Zeit nit z' lang wird, könnet Ihr im Hof aus ihn warte", lautete der Bescheid

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 13 of 16
Date: 28.08.1910
Physical description: 16
Benno kauchenegger t. sich die Kehle, verfiel nicht gleich sehen. Als die beiden jedoch majestätisch Arm in Arm näher in einen krampfhaften traten, blieben ihr die weiteren Worte in der Kehle stecken. Sie starrte Husten, worauf sämt- fassungslos in die ebenfalls höchst erstaunten und erschreckten Gesichter liche Damen —voran der neuen Ankömmlinge. Träumten sie? Es waren Müllers! —- — Frau Ran gl — der Müller einen kleinen „Puff" in den Rücken versetzten, weil dies ein sehr wirksames Mittel

gegen Verschlucken sein soll. Nachdem die Aermste infolge dieser Pro-, zedur nach langer Zeit wie der zu Atem gekommen, fragte Frau Rangl besonders teilnehmende „Aber, liebe Frau Müller, sich so zu verschlucken. Sind Sie viel leicht über etwas erschrocken? Sie wären doch vorhin noch so gut gelaunt?" Als Herr Rangl von seiner Kartenpartie nach Hause kam, freute er sich nicht wenig, da ihm feine Gemahlin entschlossen ent gegenrief: „Wir gehen nach Helgoland ! Dabei bleibt es. Ich willige in alles." Und sje

erzählte von der explo siven Wirkung, welche die Ankündigung dieser Bade reise auf die Müller her vorgebracht hatte. — Etliche Wochen danach reisten Herr und Frau Rangl, mit einem um fangreichen Werke über „Helgoland" und dem alten grünen Foulardkleide im Koffer, nach Niederkleindörfl. Es war, wie sie erwartet, eine sehr bescheidene Pension, einfache Zimmer, doch fast schon besetzt. Als Frau Aurelia zum erstenmal an der Wirtstafel mit dem alten „Grünen" erschien, wäre, sie beinahe zu modern

für Müllers, welche der Beamte nach Ostende posts latente zu befördern hatte, um Müllers bei ihrer Ankunft gleich in „Stimmung" zu versetzen. Beim gewöhnlichen Abendspaziergang wurde von dem Ehepaare Rangl hauptsächlich über ihren gelungenen Scherz debattiert. „Na, grün und blau wird sie sich ärgern, diese Müller!" meinte Frau Aurelia. „Die Gnädige glaubt wahrscheinlich, sie allein könne Seebäder besuchen! Das wird ein Spaß! Ein gelungener Svaß!" Ms sie endlich schon etwas verspätet zur Table d'hote kamen

der Eintretenden ' Die restaurierte waUtavrukirche vierzehnheiUgen in overkranken (Bayern). Var Barvara-Uttmann-venkmal in eiterlein (Cngeblrge). Wenn den darauffolgenden Winter bei der Jause der Frau Rätin Damen gefragt wurden, wie ihnen die Badereise angeschlagen hätte, suchten Frau Rangl wie auch Frau Müller das Gespräch sofort auf ein anderes Thema zu lenken. Die beiden Damen flunkerten gar nicht mehr mit ihren Er fahrungen vom Strande

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 15.11.1928
Physical description: 12
; sie kamen, um dem Müller das ' Mandat anzutragen. Es war nichts Er- staunliches dabei. Der Müller war in Stadt z und Land angesehen und beliebt, ein Mann, der seinen eigenen Weg gemacht hatte, der die Bedürfnisse des Volkes kannte und den Mut besaß, für seine Ueberzeugung einzu treten; kurz, er war der Mann, den der ; Bezirk brauchte, um seine Interessen im ! Landtage würdig vertreten zu sehen. I Noch sollte die Sache für jeden Unein- ! geweihten ein Geheimnis bleiben; denn es war nicht ausgeschlossen

, daß der seitherige Abgeordnete sein Krankenlager wieder ver lassen könnte. Auf dessen eigene, dringende Bitten nur hatten die Freunde heute ihren Weg nach der Lindemnühle gelenkt. Der Müller wäre am liebsten den Herren vor Freude um den Hals gefallen, als ste ihm die Kandidatur anboten. Aber er wußte seine Würde zu wahren, und als er sie am Schlüsse durch sein Besitztum geleitete und ihre anerkennenden Worte hörtet war er - stolzer als ein König. Augenscheinlich be- friärtgt verabschiedeten sich die Besucher

; der ; Müller gab ihnen bis zur Grenze seines Be- ; sitztums, zur Sägmühle, das Geleite. Hier j blieb er, nachdem sie sich verabschiedet hatten, lange kn tiefem Sinnen stehen. Für die mächtigen Stämme und hohen Bretterstöße, die sich auf dem Holzlagerplatze türmten, hatte er heute keinen Blick. Und während j er so stand ln der Mitte seines Besitztums, im Glanze der Sonne, umrauscht von den • Wellen des Flusses und dem Getriebe der j Maschinen, den Sinn voll ehrgeiziger! Wünsche und Pläne — da betrat vom jen

seitigen Ufer her ein neuer Besucher den j Mühlenhof. ! Cs war Moses, der Hausierer. Er hatte ; heute den schweren Warenpack zu Hause ge lassen und trug seinen besten Rock, dessen braune Farbe eben noch kenntlich war. Vor- ; sichtig schritt er in weitem Bogen an der Hundehütte vorbei und näherte sich dem Eingang der Mühle. Als er unter dem offenen Scheuerntor den alten Ambros be merkte, brachte er diesem sein Anliegen vor. „Ihr wollt zum Müller? Ja, daheim ist er. Aber es find Herren bei ihm, Holzhänd

ler, glaub' ich. Wenn euch die Zeit nicht zu lang wird, könnt Ihr im Hof auf ihn war ten', lautete der Bescheid. Moses näherte sich dem Stege und erblickte den Müller, der drüben vor der Sägmühle stand und sich von drei Herren mit vielen Worten und Händedrücken verabschiedete. „Haben sicher gemacht einen guten Handel, als sie sind so vergnügt,' sagte sich der Moses, „bin ich gekommen zu guter Stunde.' Noch blieb er eine Weile stshon, bis die Herren hinter den Holzstößen verschwunden

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 09.07.1931
Physical description: 6
, die Ende März bei einer Rauferei in St. Peter am Wimberg dem Knecht Franz Müller den linken Arm gebrochen hatten, waren vor Ge richt recht kleinlaut und zerknirscht. Vorsitzender: „Wie ist denn eigentlich der Streit entstanden?" Steffel: „Alsdann dös war a so: Mir waren alle mitanander in der Fastenpredigt. Na und do is halt a so, wann an der Pfarrer von der Kanzel oba recht ein- hoazt, daß ma schier im Bauch und bis in Schlund aufa d' Hüll gfpürt, da wird oan recht hoaß und durfchti und da muaß

ma nach her allemal ins Wirtshaus gehn löschen. Der Müller Franzl wa a durt. Z'erscht Ham man an Eicht! umananda dischkuriert, wie ma halt redt — vom Vieh und von die Politiker, — danach hab'n mir in Müller Franz und in Hauerbuam zuaghört, weil dö am lautesten gschrian hab'n. Da Habn's a Zeit am Tisch gha-ut mit dö Fäust, auf amol springt der Müller Franz auf und schreit in Hauerbuam an: Du Hammel, du damischer! Du muaßt dir ja z'erscht in Rüassel schneizen, wannst mit mir reden willst! — Da Hauerbua

hat nur gsagt: Du Lackel, du gscherter! Dir zoag i's danach. — Sunst nix." Sepp: „Ja und i Hab zum Müller Franz gsagt: Fünf Liter Bier zahlst, sunst klagt er di wegen Ehrenbeleidigung." Vors.: „Ist das die übliche Taxe?" Sepp: „Ja, dös kimmt drauf an, wieviel daß an oana beleidigen tuat." Vors.: „Hat er's gezahlt?" Sepp: „Na, deswegen is ja zu an Streit kummsn. Er hat mi a no beleidigt. Gfragt hat er mi: Hat dein Muatter Kinder ghabt oder Affen? — No dös kann ma i net bieten lassen! I bin auf- gstanden

und Hab eahm a Watschen obaghaut. Dös hat eahms gstiert. Er is aufgftanden und furtgangen. Glei drauf is da Hauerbua a auf- gstanden und hat zu uns gsagt: Jetzt geh i den Lackel nach und hau eahm a a paar saftige oba! Dös war der erfchte Teil. — Der Steffel und i, mir fand auf d'Nacht hoamgangen nach Simaten. Ham a eh a jeder a weng aufghabt! Und wia ma so gengn, auf amol kimmt aus'n Finstern der Müller Franz daher und fragt um an Weg nach Habrein. No, dös war a Fopperei, weil er'n eh genau gwißt

." Vors.: „Das ist aber hübsch dick! Warum habt's ihr euch denn so ausgerüstet?" Sepp: „Mir habn eahm hall gfürcht!" Vors.: „Ein tapferes Heldenpaar!" Sepp: „Auf amol is der Müller Franz uns Nachkommen und hat wieder gfragt, wo fein Straßen geht. Dös war ma do schon zdumm. Wir habn dirs eh schon zoagt. Du Rommel, du damischer! Hab i gschrian und Hab eahm die Scharten umighaut." Steffel: „Und i in Stecken. Er is dann grennt und der Sepp is eahm no nach und hat no amol hinghaut." Vors.: „Und dabei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 30.11.1933
Physical description: 16
! Ich kann dich nicht heiraten, wenn du es nicht weißt." Agnes stieß Wort für Wort schluchzend hervor. „Du bist doch frei. Ich zwinge dich ja gar nicht. Es kommt doch ganz auf dich an." „Ist nicht wahr! 'Stuf dich kommt es an." Der Müller stand vor einem Rätsel. „Ich kenne wich nicht mehr aus", sagte er. „Du bist zu erregt, sprich ein andermal davon." „Nein, jetzt. Jetzt! Ich ertrag es nicht mehr länger." Flachslander ergriff die beiden Hände des Mädchens und zog sie von ihrem Gesichte weg. „Schau mich an, Agnes

. Wenn du mir etwas zu sagen hast, so sprich es aus! Ich rede mit niemand davon. Es soll ein Geheimnis bleiben zwischen uns beiden." Agnes saß vor ihm wie eine Angeklagte, starrte wie mit Gersteraugen. Durch ihr Gesicht ging ein krampfhaftes Zucken wie von einer äußersten Kraftanstrenaung. Die Schultern bewegten sich auf und nieder, der Atem ging schwer, der Müller spurte das Klopfen des Pulses in fernen Händen. Und in diesem Augenblicke beichtete sie dem Müller. ^ 1 * * * Agnes war erkrankt. Sie konnte am Morgen das Bett

nicht verlassen. Der Müller holte Frau Raph und den Arzt und btefer; stellte fest, daß Agnes einen Rückfall er litten habe. Cs sei die gleiche Krankheit wie vor zwei Monaten. In das Auto gebettet wurde sie in ihre Heimat geführt. „Die Arbeit ist ihr zu streng", erklärte der Müller. „Sie muß sich gut evholen, ehe sie wieder zugreifen kann." „Und ?" forschte die Rapp-Bäuerin mit er hobenem Blicke. „Laß sie erst wieder gesund werden", gab der Müller zur Antwort und bestieg sein Auto. Er wollte sich mit der Frau

, eine solch gütige Milde, wie diese Hermine. Der Blick dauerte freilich ein wenig länger, als der Müller es gewollt. Er mußte, ob er wollte oder nicht, 'schnell einen Vergleich machen zwischen Hermine und Agnes . . . Und jetzt saß er ihr gegenüber am Tische und hörte ihre Stimme. „Herr Flachslander", sagte sie, „ich möchte mit Ihnen wegen Agnes sprechen. Sie wissen, wie es steht um sie. Auch ich weiß es. Ich bin schuld, daß sie Ihnen ihr Ge heimnis geoffenbart hat. Nie hätte ich geglaubt

, daß sie die Kraft hiezu ausbrächte. Sie hat sich überwunden. Ich muß sagen — sie hat die Gnade der Aufrichtigkeit. Es war sehr edel von ihr und brav — das müssen Sie doch zu geben." „Das gebe ich zu. Ich bewunderte Agnes", gestand der Müller! Er sagte es warm und herzlich — um Her mine zu strafen, wie er meinte. Er wollte ihr zeigen, daß er selber edel zu denken vermöge und nicht erst eine Lehr meisterin wie Hermine brauche. Zugleich wollte er sein Gegenüber reizen, wenn möglich zu einer kleinen Eifersucht

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Sterne und Blumen
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Page 5 of 8
Date: 14.01.1917
Physical description: 8
. • t. <« 13 » Mackensen und Lnver Pascha unter ihren Gsfizieren. „Der Besitzer des Hauses im Schatten ist der Bankier Hein- l rich Berg " Hernnck batte sich jäh erhoben; wortlos ging er. wie dies seine An war, wenn ihn irgend etwas bejchäftigte. einige 1 Male in dem großen Zimmer auf und nieder. Schließlich l bhcb er bei Müller stehen und sagte, ihm dae Hand auf die ! Schulter legend: „Setzt begreife ich es, daß Sie auf Shren Urlaub verzichten wollen. UnO," fuhr er fort. ..da Sie den Dienst

[ Weisung auf einen Srubl, dann rief er den wartenden Schnei- i der herein. Dieser batte sein Maßbuch mitgebracht und konnte dar nach m kürzester Zeit feilst eilen, daß das ihm vorgewresene j Kleidungsstück für den Bankier Berg angeferngt worden sei, außerdem konnte er. noch ehe er das Beinkleid gesehen batte. \ angeben, daß sich, wenn es dasfenige sei welches er für Berg \ gemach! hatte, eine Revolvertasche daran befinden müsse. \ procbasfa wurde entlassen. ) Müller besah sich die Sachen

, welche dem Toten am Tage seiner Auffindung von dem palneikommissar abgenommen worden waren. Die Kugel, welche man aus dem Kopfe des Ermordeten genommen, steckte er zu sich. Außerdeni interessierte ihn nur noch das Notizbuch. Ls war ein dünnes, nur wemg benutztes Büchlein. Die Bemerkungen darin wa ren in schwedischer Sprache gehalten. Müller interessierte s nur eine emsige vieler Notizen. Sie hieß: „Dagbladet. 25. 8." j Diese Bemerkung übertrug er in sein eigenes Notizbuch. Das I ’ übrige amröe, ausschließlich

des Beinkleides, wieder in das Depot zurückgefandt. Soeben hatten Heinisch und der Detektiv die von ersterem begehrte fern; ausgezeichnete Leumundsnote über den Ban kier Hen«Ä> Berg gelesen, als dieser gemeldet wurde. Ls war em sthon ältlicher Herr von gewinnendem Aussehen. Müller zog sich, scheinbar eine Zeitung lesend, in die Fenstermsche zurück, in Wahrheit den Berufenen scharf beobachtend. (Fortsetzung folgt.) Der lote Gast im LtraMotel. Nach einer wahren Gegebenheit. miterlebt und erzählt von Konrad

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.09.1926
Physical description: 4
wiederum den sicheren Sieg des bisherigen 'Meisters Wesse l r (W. A. C-). Die einzelnen Leistungen waren: Weitfpruna: Beä (W. A. F., 6.23), Wessely <W. A. C., 6.10), Peterlik (F. A. E.. 6.02) Paguie (W. A. F„ -5.73), Sk-odler (W. A. F., 5.72), Fontam (G- A. C., 5.65), Ball (F. A. C., 5.63),' Scherak (Reichsbund, 5.61) Müller (Linz, 5.19). — Laufen über 100 Meter: Paauie 11.4 Wessely 11.4, Beck 11.6, Peterlik 111.8, Sk-odler 1-1.8, Ball 12 Scherak 12 , Fontane 12.2, Müller 13.2. — Hochsprung: Paauie

1.78 berührt, Beck, Wessely, Petcrlik, Müller, alle 1.60, Ball 1.85 ürontane 1.55, Skodler 1.50, Scherak 1.45. — Kugelstoßen: Paauir 11.16, Wesiely 10.92, Scherak 10.56, Sko-dker 10.53, Peterlik 10.34 Müller 9.64, Fontane 9.33, Beck 9.01. Ball 8.73. — Lausen übet 400 Meter: Wessely 52 $ /w, Beck 54Vu>, Peterlik 55, Paquie SöVi« ivontane 56, Ball 06 V 10 , Skodlor 57 ? /io, Scherak 57 8 /io, Müller 61 - Hürdcnlausen über 1,10 Meter: Wessely 15V», Fontane IVk» Psterlik 1?»st°, Beck 18V,c, Müller 20V

,o. Paquie 20H«. Schero! 20 '/,°, Ball 21V,n. — Diskuswerfen: Peterlik 36.52, Wesiely 35 72 ^kodier 34.805, Paqu-i« 34.78, Müller 32.4, Fontane 32.04, Beck 31.63, scherak 27.99, Ball 25.655. — Stabhochsprung: Fontane 3 2 Wesiely 3.1, Petcrlik 3, Müller 2.9, Beck 2.8, Ball 2.7, Scherak 2.6 - fp^'Elen: Wessely 43.75, Scherak 43.52, Peterlik 42.87, Beck 41.65, Sk-odler 40.9, Müller 40, Fontane 38, Paquie 31.8 Ball 28.5. — tlausen über 1500 Meter: Wessely 4 :45, Fontane 4:46 Beck 4 : 49,_ Peterlik

4:54, Müller 5:06, Scherak 5 : 11 , Paquie 5; 12 , «alt 5:15, Skodier 5:29. —. Die Gesamtplacierung ist dcmnacki folgende: Wesiely (W. A. C., 6724.94 Punkte) 1 , Peterlik (Mk- toria 21 , 615862 Punkte) 2 , Beck (W. A. F., 5754.86 Punkte) 3 , Fontane (G. A. <L, 5673.01 Punkte) 4, Paquie (W. A. F., AM Z Punkte) 5, Scherak (Reichsbund, 4793.43 Punkte) 6 , Müller (Linr E.49 Punkte) 7 Skodl-er (W. A. F., 4761.06 Punkte) 3, Ball (F. A. C., 4251.7 Punkte) 9 . Die ungarischen Athkekikmeiskerschasten. die Samstag

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 29.11.1928
Physical description: 12
tilig am „Storchen' vorüberschritt, hielt ihn der alte Swrchen-wirt. der unter der Haus tür« stand, an und führte ihn in sein Privat- stübchen. „Jetzt sag mir, Franz, ist das wahr, daß euch der Müller zwingen will, ihm 's Häusl und den Gonen zu verkaufen, $u einem Bauplatz?' begann er. »Leider ist es wahr', antwortete Franz. „So hat also der Käsermuck doch recht ge habt —und ich hab's ihm weggestrittenl — Aber wie kommt der Müller dazu. Er ist doch alleweil gut Freund mit euch?' Franz zuckt

« di« Achseln. Der Storchenwirt aber fuhr sott: „Das ist einfach ein Schelmen- stück, euch von Haus und Hof vertreiben zu wollenl Ich kenn', mich nimmer aus in dem Müller. In den ist der Hochmutsteufel g'sahren mit noch sieben anderen bösen Geistern. — Aber warum hast du nichts gesagt, daß man dir hätt' helfen können? Der Käsermuck ist der Sach' aus di« Spur gekommen. Du weißt ja, er hat den Müller aus dem Strich. Und du sollst zum Käsermuck hin-überkommen.' Der Käsermuck, eigentlich Nepomuk Zähler

, früherer Käsereibesitzer, war der Nachbar des Müllers. Früher hatte man sich recht und schlecht vertragen, seitdem aber der Müller seine Baulichkeiten vergrößert und beim Ge meinderat durchgesetzt hatte, daß dem Muck di« Dungleg« weggesprochen wurde, herrscht« Feindschaft. Zu diesem Mick, der ein Sonder ling und ein reicher Kauz war, schickte der Storchenwirt den jungen Lehrer. „Wirst sehen, der Muck gibt d-ir das Geld; aber laß dich nicht auf hohe Zinsen ein; er ist ein Knauser.' Mit diesen Worten sah

sich Franz aus die Straße geschoben. Muck empfing ihn so freundlich, als es dem alten Sauerwpfe möglich war. „Warum bist du nicht gleich zu mir ge kommen? Mein letztes Stück Feld werd' ich verpfänden, sobald es gegen den Müller geht. — Jawohl da, ein« feine Billa will sich der Herr Obenaus bauen und billig zu einem Bauplatz kommen. Und du, Franz, mit deinem Rainen und deiner Stellung ließest dir einfach alles gefallen, wenn der Muck nicht zufällig die saubere Geschichte erfahren hätt'. Nimm's

mir nicht Übel: du hast wohl einen gescheiten Kopf für deine Bücher und derlei Sachen, aber in di« Welt passen — das ist etwas anderes.' Er ließ sich nun von Franz die Geschäfts lage genau erklären, nickt« dabei fleißig mit dem Kopfe und sagte schließlich: „Also in drei Tagen, das ist am Freitag, geb' ich dir das Geld unter denselben Bedingungen wie der Müller. Ich Hab' deinen Großvater gut ge kannt, Md Leut', die anderen Leuten nicht einmal eine anständige Dung-lege gönnen, di« sollen sich «ine Mlla bauen

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 27.05.1928
Physical description: 16
Pölzen der Hauptmauer ein großer Stein, der die Maurer Felix Wolfesberger und Jo hann Schamberger traf. Dem Wolfesberger, der Datei von fünf Kindern ist, wurde der Brustkorb eingedrückt, dem Schamberger, der drei Kinder hat, wurde der S Kopf zerquetscht. Wolfesberger war sofort tot. aberger starb in wenigen Minuten. — Dieser Tage erschien der 19jährige Chauffeur Karl Schaffert- Müller beim Mechaniker Hübl in Mauerkirchen, wo das dem Tierarzt Strobl gehörige Motorrad be hufs kleiner Durchsicht

vorbeiflietzenden Traun. Dort pflückten sie Blumen und warfen sie ins Wasser. Dabei fiel Alois Zukunft in den Fluß und wurde so gleich von den Wetten fortgerissen. — Der bei der Elektrofirma Müller und Hirspich in Sch man en- stad t angestellte Elektromonteur Johann Müller sollte beim Besitzer Hintringer in Gaspoltskirchen eine elek trische Anschlußleitung an die Hausleitung Herstellen. Der elektrische Strom wurde ausgeschaltet. Während Mütter arbeitete, wurde plötzlich die Hauptleitung un ter Strom gesetzt

Und Müller vom Strom erfaßt. Aus seine Hilferufe wurde der Strom ausgeschaltet, woraus Müller, der sieben Minuten lang sestgehalten worden war, aus seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. Glücklicherweise stand er mit keinem Erdschluß in Verbindung, da er sonst ums Leben gekommen wäre. Von der Gendarmerie wurde der Elektromonteur Mi chael Kagerer aus Gaspoltskirchen zur Anzeige ge bracht, weil er verdächtig ist, an dem Vorfall schuld- tragend zu sein. Kagerer hatte vorder mit Müller einen Streit

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 08.03.1943
Physical description: 4
und Aecker und treibt er, um auch dem Ernst des Lebens gerecht zu wer den, eine Mühle. Also das bekannte und naturschöne Bild „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach". Eifrig werkt der Müller, um den Nutzen der Schwer kraft des Wassers feiner Arbeit dienstbar zu machen. Und da er die Mühle in Erbpacht hat, — der Fall spielt vor rund 150 Jahren — kann er dem Ver pächter auch immer pünktlich die Pacht bezahlen. Sein Wohlstand entspringt also der Rührigkeit des Baches und dem Fleiß seiner Arbeit

. Aber eines Tages rinnt der Bach nur müde durch sein Bett. Es ist, als ob er einschlafen und seine munteren Pflichten ganz vergessen wollte. Das emsige Mühlrad steht still und der Müller faltet in stummer Verzweiflung die Hände. Was ist geschehen? Nun, der Bach ist ja nicht Eigentum des Müllers. Freigebig spendet er seine Kraft allen, denen er an seinen Ufern begegnet. Und so hatte denn einer der Anlieger, ein großer adliger Grundbesitzer, fünf Karpfenteiche angelegt und er speiste sie aus den Wässern unseres

munteren Baches. Aber damit brach er auch dessen Lebensmut und die wirtschaftliche Existenz des Müllers. Dieser konnte die Pacht nicht mehr bezahlen iyti> er mußte, nachdem Behörden und Gerichte sich mit dem „Fall" befaßt hatten, von Haus, Hof und Mühle. >• Nun saß aber in Berlin ein großer und mächtiger Gerichtsherr. In seinem Namen wurden alle Ge richtsurteile verkündet und war auch der Müller von Haus und Hof verschickt worden. An diesen wandte sich unser Freund, der Müller. Und ich. glaube „Freund

" sagen zu dürfen, denn wenn ich mich nicht täusche, hat uns das „harte Schicksal" des Müllers doch schon gerührt. Unsere Sympathien ge hören ihm. Der große Gerichtsherr nun, es war Friedrich der Einzige, nahm sich wahrhaftig des Falles an. Er entließ dis Beamten und Richter, die gegen den Müller entschieden hatten, er ließ die Karpfenteiche zuschütten und setzte unseren Freund in alle Rechte wieder ein. Gut, sagen wir, das ist Recht. Aber ist hier wirklich „Recht" gesprochen worden? Um das zu prüfen

, stellen wir den Fall etwas um An die Stelle der Mühle setzen wir eine Spritfabrik die auch Wasserkraft verbraucht und ihr Besitzer ist nicht ein armer Müller, sondern ein reicher Mann Und diesem reichen Mann nimmt nun der adlige Grundbesitzer durch seine Karpfenteiche das Wasser weg, so daß der Millionär, wie wir ihn mal nennen wollen, seine Spritfabrik schließen muß. Weckt auch dieser Fall bei uns Sympachien? Kaum! Sondern er läßt uns kalt. Wie aber ist es, wenn dem reichen Spritfabrikanten

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 30.08.1928
Physical description: 12
verwöhne. „Will die Müllerin eine Prinzessin «ms chror Tochter machen?' hieß es. „Cs muß doch wahr sein, daß fleißige Mütter faule Töchter erziehen. Sehe einer das zimperliche Wesen und die seinen Hände der Müller- Anna an!' Niemand außer der Mutter glaubte an Annas schwache Gesundheit, da rote Rosen auf ihren Wangen blühten und di« hohe Ge- stalt wohl schlank, aber nicht schmächtig wau. Vom Stege her kam Peter, des Müllers AÄtefter. Er hatte die hohe, kräftige Statur des Vaters und das dunkle, Kare

im Schreibstübl; er besorgt mir eine Schreiberei. — Wie g'fallt bir's daheim?' „Gut gefällt mir's Detter. Ich bin am lieb- sten daheim. Nirgends auf der Weit ist es so schon.' *2«, ja, jetzt muß er daheim bleiben und ' dom Vater brav hekfvn,' nahm die Müllerin - das Wort. „Mr brauchen ihn notwendig [ jetzt, wo der Müller den Holzhandel arge- i fangen hat und so viel von zu Hcmse weg ist. ! So drei Jahre beim Militär, das ist «ine j lange Zeit. Nächstes Jahr kommt der Jakob dran.' j „Das muß ich sagen

: einen stramme« Bur- - schön haben sie aus dir g'm-acht' Peter,' und der Wie nickte gar wohlgefällig. „Halt, Peter, wir gehn miteinander,' rief er dem sich Ent- ' fernenden nach und verließ mit ihm den Garten. Unter dem Mühlentor« stand der Müller. „Wo ist der Jakob?' fragte er Peter. „Er ist vorhin mit dom Knecht nach Aldin gen gefahren.' „Das hättest du nicht zugebon sollen, Peter. : Ich sehe es nicht gern, -daß der Dub sich im mer mit den Knechten heru-mtreibt und sich . um die Arbeit drückt

, wo er kann.' - Peter trat in die Mühle. Der Müller ging mit Melcher über ton Hof. Als sie -außer Hör- , wette waren, sagte er: | „Ich habe an die Agentur nach Stuttgart geschrieben. Sobald ich bestätigende Auskunft ; habe, fahre ich hinunter und besorge alles.' I „Ja, ja. Aber daß kein Mensch etwas ! merkt. Es muß ganz geheim bleiben. Ich könnt' das Getue von ton L-outm nimmer vertragen/ Einige Tage später saß Melcher wieder neben dem Müller am Schreibtische, diesmal in einem großen, luftigen Raume des oberen

Stockes, der „guten Stube' des Müllers. Vor ihnen lagen merkwürdige Papiere aus- gebroitet, mit Wappen und allerlei Schnör keln und Figurm und farbigem Dmck, so daß st« dem Akten wie Bilderbogen oor- kamen. Das warm Obligationen, wie tor Müller sagte. Vorne stand der Wert groß gedruckt. Und dann warm Zinsschoine dabei» kleine Zettel, die brauchte man nur an dom bestimmtm Tage abzuschneiden und aufs Kameralamt zu tragm, so bekam man Geld dafür, ton Zins, tor darauf goschriobm stand. Der Müller rechnete

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 22.08.1925
Physical description: 12
gepflegt wird. Eröffnungsfeier der neuen /Schwimm- und Badeanstalt Hopfgarten. Samstag den 8. ds. abends fand unter den Klängen der hiesigen bestgeschulten Bundeömusik die Vorfeier in der schön beleuchteten neuen Badeanstalt statt. Nachdem BM, Müller an die Festgäste den Willkommgruß entboten, begannen gelungene sport liche Wasserspiele und Schausprünge. Rach einigen gemütlichen Stunden, welche durch Feuerwerke und Belustigungen auögefüllt wurden, ging der Festabend zu Ende. Der Wetterpatron

war diesmal mohl in sehr guter Laune, denn das Hauptfest am 9. ös. war geradezu eine Demonstration für die Notwendigkeit des Bestandes einer Badeanstalt. Sengend und brennend sandte die Sonne ihre Strahlen auf die Festgäste hernieder, die einen flüchteten ins kühle Wasser, die anderen in die in der Nähe befindlichen Bierbuöen. blm zwei blhr nachmittags marschierte die Musikkapelle zum Festplatz vor der Badeanstalt. BM. Müller gab in der Eröffnungsansprache seiner besonderen Freude darüber Ausdruck

gedankt, erfolgte die Übergabe der Schwimm- und Baöeanlage an den Eigentümer, d. i. der Verschönerungs- und Fremden verkehrsverein Hopfgarten. Obmann Staffner dankte der Markt- und Land- gemeindevorstehung für die gebrachten finanziellen und materiellen Opfer, insbesondere aber BMi Müller dafür, daß er in zuvorkommender Weise die Bauleitung übernommen, dabei keine Opfer und Mühe scheute und wohl in der Hauptsache durch seine vielseitigen Kenntnisse und Erfahrungen dazu beigetragen hat, daß heute

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 26.06.1930
Physical description: 12
, dort beim neugebaute« Schulhause, bog der Weg links in eine tau frische Wiese und dann an den abgemähten Getreidefeldern vorbei. „Möchte wissen, ob fie beim Müller schon munter sind?' warf der Weidhofer, das Schweigen brechend, kurz hin. „Hörst ja die Muhle klappern,' lachte Isi dor. „Da müssen sie schon beim Zeug sein.' „Hast recht; Hab' gar nicht darauf acht ge habt. Das ist ein rares Anwesen, schier so gut wie das meinige.' »Ja, ja, ist ganz sauber beisammen,' be stätigte der Sohn. „Und grenzt hart

an unseren Wald.' „Das hat dir schon genug Verdruß ge macht,' meinte Isidor. Diese Bemerkung kam dem Alten sehr ungelegen. Er blies mächtige Wolken aus seiner Pfeife und machte ein finsteres Gesicht. „Das kann auch noch anders werden,' knurrte der Bauer; „und zuletzt kann der Müller auch nichts dafür, wenn seine Knechte bei mir Holz stehlen.' „Hast aber doch den Müller selbst schon erwischt, wie er einen Baum aus deinem Walde gefahren hat,' versetzte Isidor lustig; „das ist doch mehr

, und Hinter ihnen leuchteten blendendweiße Vor hänge. Ein schmales Gärtchen lag zu beiden Seiten des Hauses, reich mit Malven, Georginen und Sonnenblumen bepflanzt. Von den. Fenstern herunter grüßten Horten sien, Meerzwiebeln und Geranien, und über der Haustüre prangte in Stein gehauen der Name Jesus und darunter ein Mühlrad. Der Müller, ein Kahlkopf und angehender Fünfziger, stand unter der Haustüre. Sein Gesicht war voll und fettglänzend, die Augen klein und stechend, ■ die Körperformen auf fällig dick, der Anzug gerade

nicht nachlässig, aber doch etwas lose an dem Manne hängend. Die schwülstigen Hände lagen auf dem Bauche verschlungen; das Ganze bot das Bild eines Menschen, der seine Mannesnahmng mit guten Ziffern zu berechnen wußte, oder den Luft und Wasser gesund und dick gemacht hatten. Das Bergwasser soll nämlich ganz merkwürdig gesunde Leute machen, voraus gesetzt, daß fie es trinken. Die beiden Wanderer kamen näher, und der Müller schob sein mehlbestaubtes Käpp- lein auf die linke Seite. Der Wekdhofer aber lüpfte schon

hat. Und der Isidor ist auch dabei! Guten Morgen, guten Morgen! Mein Gott, wie das junge Volk herwächst; Bauer, wirst sehen, wir kommen bald unter das alte Eisen.' „Meinetwegen', schmunzelte der Weidhofer und schob die Pfeife von einem Mundwinkel zum anderen. „Es tät' uns auch wohl gut, wenn wir einmal Ruhe bekämen. Die Knochen werden alt, die Kraft läßt aus, und zu leben hat man doch, auch wenn die Hände feiern.' „Ja. 's ist wahr.' bestätigte der Müller, langsam mit der flachen Hand über den Bauch fahrend

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