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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 11.02.1917
Physical description: 8
«saoognmiir» 4 > 42 ♦ das weiche Fensterkissen gestützt, starrte sie fortwährend nach emer Richtung des Garrens, regungslos, wie'zu ^tem oer- wandell. plötzlich aber kam Leben in che. Sie Iran einen Schrill zurück, hob die Hände empor un!P schlang lie Mil einem Ausdruck 'so namenloser Verzweiflung ineinander, als könne sie das Leben nichl mehr erlragen. voller Befremden und voll innigem Mitleids war Müller Zeuge dieser Szene, und immer wieder legle er sich die Frage

vor, was die sonst so gleichmäßig ruhige Frau, die stets eine außerordentliche Seelenstärke bewiesen halte, veranlaßt habeii mochte, sich einer so wilden Verzweiflung hinzugeben. Und schließlich fand er die Antwort auf die Frage, oder doch wenigstens den !vea, den er zu gehen halte, um Aufschluß zu erhalten. Frau Bergs Augen batten ihm die Richtung ge-, geben, als sie mit dem Ausdruck des Entietzens an einem bestimmten Punkte des Gartens hingen. Diesen Punkt züchte Müller aut. Sein Weg führte ihn zu einer kleinen, etwas höher

gelegenen Wiese, an deren Rand jenes Goldfischbassin sich befand, dem Frau Berg aus- gewichen war. als Müller lie von der allen Marmorsäule nach dem Hause batte gehen sehen. Der Platz der dem oberen Lude des Marlens ziemlich nahe war. war beute recht belebt. Line Anzahl Arbeiter war danut. beschäftigt, .den hoben hölzernen Zaun, niederzulegen, der den Garien von. dem angrenzenden Felde abschloß, und zwei Erdarbeiter machten sich an dem Bassin zu schaffen. Dek eine fing mit einem weißen Gazenetze

die Goldfische ein. der andere aber stand fast bis zum Gürtel im Wasser und schraubte die Rohre des Springbrunnens ab. . .... Müller nahm auf einer in nächster Bähe des Bassins stehenden Bank Platz. Die an sich harmlose Beschäftigung der Leute mußte es sein, die Frau Berg zu jenem wilden Gefüblsausbruch veranlaßt batte, dessen Zeuge er zufällig geworden' denn auf der ganzen Sehlinie ihrer Augen gab es keinen anderen Vorgang, der ihre Aufmerksamkeit ge fesselt haben konnte. Müller folgte daher, sorgfältig

den weiteren Arbeiten, als plötzlich, nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Frau Berg auftauchte. Sie war noch immer leichenblaß und ihr Gang war müde und schleppend, ihre Valtung unsicher. Erst als ihr Auge auf Müller fiel, zwang sie sich mit äußerster Willenskraft zu einer ruhigen Haltung und ging mit einem freundlichen Reigen des Hauptes an ihm vorüber, ohne das Bassin auch nur mit einem Blicke zu streifen. Müllers Augen folgten ihr nicht ohne eine- gewisse Be wunderung. „Die Frau besitzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.03.1912
Physical description: 8
Seite 2 VolkS-Zeitung Mittwoch den 20. März Nr. 66 Gemeinde reichlichen Rebbach erlange, sah nun der Müller den Herrn K u n s ch a k an. Dub und Mül ler gingen zu Kunschak, und dieser hat die beiden Handelsleute nicht hinausgeworfen. In der Klage heißt es wenigstens: Müller,führte hierauf Herrn Dub zum Abgeordneten Kunschak, der sich in Gegenwart Müllers anderthalb Stunden lang mit Dub über das Bergwerk un terhielt und ihm zusagte, die Sache zu prü fen und dann zur Besichtigung mitzu fahren

. Der Herr Dub hatte es begreiflicherweise sehr eilig, auch den Erfolg seiner Einwirkung auf Kun schak einzuheimsen, und dabei soll er die Spendier hose angezogen haben. Deshalb sagt Müller in seiner Klage: „Drei Tage später kam Müller auf Einladung des alten Herrn Dub in dessen Büro, wo Dub ihn ersuchte, Kunschak zu urgieren: Mül ler versprach das, worauf Dub spontan sagte: „Wenn ich das Werk verkaufe, erhalten Sie fünf Prozent der Verkaufssumme." Müller bat, ihm das schriftlich zu geben, Gallia

aber, der bei der Unterredung anwesend war, erklärte ihm: „Wenn Ihnen die Herren Dub etwas versprechen, brauchen Sie nichts Schriftliches, ihr Wort genügt." Am nächsten Tage wollte Müller wiederum mit dem alten Dub sprechen, traf aber nur dessen Sohn an, der ihm bei diesem Anlaß hundert Kronen Vor schuß gab. Die jüdischen Spekulanten arrangieren eine „christ liche Arbeiterversammlung". Und nun wurde sogar die ch r i st l i ch s o z i a l e „Arbeiterorganisation" in die Dienste der Provisionsjäger gestellt

, eine Beschäftigung, die dieser Art „Organisation" auch sehr angemes sen ist. Darüber sagt die Klage: „Später verab redete Müller mit deü beiden Herren Dub, eine A r b e i t e r v e r s a m m l u n g in der Brigittenau einzuberufen und in ihr auf das Berg werk aufmerksam zu machen.. Es wurde die Ab haltung der Versammlung mit dem Obmann und dem Schriftführer des Arbeitervereins „Vor wärts", Anton Eßler und Anton Kastell, bespro chen, doch kam es nicht dazu, da der alte Dub plötz lich st a r b." Müller erzählt

weiter: Die ganze Verkaufsange legenheit schlief nun ein, bis Müller eines Ta ges von Herrn Dr. Dub auf Rückzahlung eines Darlehens von fünfhundert Kronen geklagt wurde. Er wendete vor Gericht ein, daß er das Geld nicht als Darlehen, sondern als Vorschuß auf seine Provision erhalten habe, verpflichtete sich aber schließlich zur Zahlung, da ihm Dr. Dub versprach, daß er ihm nie etwas antun werde. Als man nach Abschluß des gerichtlichen Vergleiches auf das Berg werk zu sprechen kam, fragte Gallia Herrn Dr. Dub

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Der Oberländer
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Page 6 of 12
Date: 14.11.1930
Physical description: 12
, Mair wurde zum Reisemarschall ernannt. An dieser Fahrt schloffen sich wieder über ein halbes Dutzend Sänger und Sängerfreunde aus Imst an, unter anderem auch die alten Liedertafler Alois Walch, Martin Walch und Flür German, lauter gute Bekannte und keine Spaßverderber. Und so ging es an zwei hintereinander liegenden schönen Feiertagen Ienbach zu, von wo wir dann nach kleiner Stärkung Eben zufteuerten, dem ersten Orte unseres Reisezieles. Hier hatte unser lieber Malermeister Ferdinand Müller

die Wallfahrtskirche ausgemalt, wie in noch Dutzenden Orten und mit sichtlicher Freude zeigte und erklärte er uns sein gelungenes Werk. Daß Müller hier einen guten Namen hinterlassen, war kein Wunder, denn er half überall mit, am Chor, in der Musik und in der frohen Gesell schaft; sein Wirken und sein Humor ließ an allen Orten, wo er arbeitete, den besten Namen zurück und so wurden wir alle dem „Christeler" zu lieb, bestens ausgenommen. In dem unweit der Kirche gelegenen Gasthof, wo wir, wie es schien, schon

Vereinsheim zur „Krone" eine dreifache Feier. In erster Linie galt es ja, seinem Ehrenchor meister Heinrich Grass aus Anlaß seiner 25jäh- rigen Mitgliedschaft gebührende Anerkennung und den Dank des Vereines zu zollen. — Vorstand mag. Müller gab in ungebundener Ausführung wohlgetroffen ein sehr anschauliches Bild von Heinrich Graff's 26jährigem Wirken im Lieder kranz als Sänger im Allgemeinen und als verdienstvoller Chorleiter im Besonderen, dankte ihm im Namen des Vereines mit aus aller Herzen fließenden

Worten für seine auf opfernde Hingebung an den Verein und knüpfte daran die Bitte, Heinrich Graff möge auch in Hinkunft der führende Stern des Liederkranzes bleiben. Nachdem sodann Sangesbruder Poldi Pischl den verdienstvollen Chormeister in gebun dener Rede gefeiert hatte, heftete Vorstand mag. Müller dem Jubilanten das Ehrenzeichen für 26jährige Mitgliedschaft an die Brust und über reichte ihm einen ihm vom Vereine gewidmeten sehr geschmackvoll ausgeführten Taktstock. »viel Pest Centralcafe

Sängerbünde Berlin verliehene Ehrenurkunde für 50jährigen Bestand, welche er hierauf dem Vor stande mag. Müller einhändigte. Freudig er scholl hiebei das Mono des Tiroler Sänger bundes. — Vorstand Müller dankte namens des Ver eines für diese seltene Ehrung mit dem Gelöbnis, auch weiterhin den Idealen des deutschen Sänger bundes treu zu dienen und bar, den Dank des Liederkranzes der Leitung des beutschen Sänger bundes zur Kenntnis bringen zu wollen. Nun ergriff Vorstand Müller neuerdings das Wort

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Tiroler Post
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Page 13 of 16
Date: 07.05.1909
Physical description: 16
ein Liedchen summend, die fast menschenleere Straße hinab. In diesem Augenblicke trat ein Herr in das Haus und stieg ausfallend schnell die vier Treppen zur Vohnung der Frau Gerhard hinauf. „Trude, sie kommen schon!" erscholl es hinter dem jungen Mädchen, das den ins Haus tretenden jungen Herrn wohl bemerkt hatte und nun lachend das Fenster schloß. „Nein, Machen, „sie" kommen noch nicht, das ist bloß Onkel Müller, der da so hastig die Treppen herausstürmt." „Zo, bloß Onkel Müller? Woher weißt

das bescheidene, aber ungemein trauliche Zimmer hell erleuchtete, während es ein lieblicher Duft von Veil chen von einem prachtvllen Bluomenstrauße in der Mitte des Tisches durchzog. «Einen Mann wie Onkel Müller sieht man immer gern, Nachen. Ich freue mich schon darauf, mal wieder mit ihm ge hörig zanken zu können." Lachend stieß Trude Gerhard die Worte hnaus, dabei schaute sie mit einem übermütigen Blick in den alten Rococospiegel über dem Sopha, der ihre schlanke graziöse Gestalt, und das schalkhafte

machen." In diesem Augenblicke erschien Trude in der Tür und rief aus: „Grüß Gott, Onkel Müller!" Der Angeredete drehte sich hastig um und schnitt dabei ein saures Gesicht. Der „Onkel Müller" aus dem Munde Trudes Paßte ihm wohl nicht recht zu seinen vierunddreißig Jahren. Aber im nächsten Augenblicke hatte er Trudes beide Hände erfaßt, die holde Erscheinung wie ein Wirbelwind mit sich in das helle Zimmer gezogen und betrachtete sie staunenden Blickes von unten bis oben. „Und das soll eine Schulmeisterin sein? Unsinn!" rief

er sichtlich angenehm überrascht, „Hören Sie, Fräulein Gertrud, das machen Sie einem Anderen weiß. Glauben Sie, daß Sie mit diesen lachen den Augen, diesem durchaus chik frisierten hübschen Köpfchen den Kindern imponieren?" „O, ich kann auch eine echte Erzieherin-Miene vorstecken, Onkel Müller. Ich werde Ihnen das sofort zeigen, wenn Sie meine Hände loslassen." Er erfüllte lachend ihre Bitte und gab ihre Hände frei; worauf sie, die Schleppe ihres hellblauen Kleides aufraffend, einige Schritte zurücktrat

Ihr Euch schon," rief Frau Gerhard in der Tür er scheinend. „Es ist gut, daß Sie kommen, Frau Gerhard, sonst hätte ich möglicherweise auch noch einige Dutzend Fragen aus dem Tier- und Mineralienreich beantworten müssen," sagte Müller sich erhebend. „Nun aber Scherz beiseite." Er musterte noch einmal Trudes anmutige. Gestalt. „Haben Sie wohl je geglaubt, Ihre Tochter vom Seminar in B. als ein solches vollentwickeltes Weltkind wieder zuerhalten, Frau Gerhard?" „Meine Tochter hat sich sehr gut entwickelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 09.12.1921
Physical description: 8
werden könne. BerWederre KaHrWeu. Sin Giftmord in Graz. Gemütvolle Erbschaftsverteilung im Zimmer des noch lebenden Opfers. Wie der „Arbeiterwille" berichtet, ist der Gra zer Polizei die Aufdeckung einer Giftmordaffäre gelungen, der folgender Tatbestand zugrunde liegt: In der Nacht zpm Samstag den 19. Novem ber um halb 1 Uhr starb im Hause Morellenfeld- gasse 11 der im Jahre 1865 in St. Gotthard in Ungarn geborene Wäsche- und Feinputzerei-Jn- haber Franz Müller. Erst um 5 Uhr nachmit tags wurde

die Polizeiwachstube in der Leon hardstraße von dem »Todesfälle verständigt. Noch am Abend erschien eine polizeiliche Kommission in der Wohnung des Verstorbenen, wo ihv mitge- .teill: wurde, daß Müller nach übermäßigem Ge nüsse von Alkohol gestorben sei. Die Polizei ver fügte die Uebersührung der Leiche in die Leichen halle des Friedboses. Die Wohnung des Verstor benen wurde versiegelt. Durch die von der Polizei eingezogenen Erhebungen wurde sestgestellt. daß die Tatsachen den Angaben keineswegs entspra chen

, weshalb die Obduktion des Leichnams im Forensischen Institut veranlaßt wurde. Hier wurde alsbald festgestellt, daß es sich um eine Vergiftung mit Phosphor handelt. Des Mordes verdächtig wurde die Hausmei sterin des Hauses Naglergasse 60 Agnes Cre niak verhaftet. Bei der Haussuchung fand die Polizei bei ihr einen Korb mit Effekten, die als Eigentum des Ermordeten festgestellt wurden. iSchon in der Nacht auf den 13. November soll nach den Polizeierhebungen Müller eine Magen störung verspürt

haben, ohne daß er die Creniak, .die ihm die Wirtschaft besorgte, zu veranlassen vermochte, ihm einen Arzt zu holen. Er't nach einigen Tagen holte sie einen Arzt, der Müller äußerst geschwächt vorfand und auf seine Frage, ob dem Erkrankten „etwas verabreicht" worden sei, von der Creniak die Antwort erhielt, das sei , unmöglich. Der Geliebte der Creniak, Höfler, hatte sich be reits am Freitag vormittags, als MüHer noch bei Bewußtsein war, Kleider, Wäsche und Schuhe des Müller angeeignet und sich vollkommen aus staffiert

, dann den Bekannten gezeigt. Am Abend des Freitag hatte sich im Zimmer des Müller,; her bereits in Agonie lag, eine große Gesellschaft ver sammelt, aber nicht etwa, um in.Trauer di- letz ten Stunden mit Müller zu verbringe^sgndern es wurde dort aufgetischt. Es wurde, it dem Alkohol, für dessen Beschaffung d^^reniak sorgte, in reichlichem Maße zuge sp roll Höfler war der erste, der total betrunken t $&. Eine Stunde vorl dem Tode Müllers zogen^z h die al koholisierten „Trauergäste" in die >^cche des Müller zurück

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 15.06.1918
Physical description: 8
werden, welcher den Subskriptionspreise entspricht! Die achte Kriegsanleihe wird durch all dies zu dem großen Erfolg werden, der gemeinsam smit dem der Waffen uns das heißersehnte Ende des Krieges, den glücklichen Frieden schenken w'rd. Vorsommer jn Innsbruck. Herr'Müller aus Budapest zum zweiteumale bei uns. Die meisten Leser unseres Blattes kennen Herrn Janos Müller aus Budapest schon von früher her. Ueber seinen erstmaligen Be such unserer Stadt haben wir unter dem Titel „Bei Thauwetter in Innsbruck" in Nr. 938 unseres Blattes

am 2. Feber l. I. Be richt erstattet. Trotz der dwmäls in Tirols Hauptstadt gemachten, nicht be sonders erfreulichen Erfahrungen, zog es Herrn Müller dennoch wieder nach Tirol. , Bei aller Gutmütigkeit und Sanftmut verfügt unser Freund eben doch über eine nicht geringe Dosis Eigensinn- Er las in den Zeitungen, insbesonders im Wiener „Fremdenblatt", jene Artikel, die sich gegen die bekannte Verfügung der hiesigen Bezirkshauptmannschaft richten, welche es den Tiroler Herberg- vätern und Gastwirten verbietet

, anßertirolische Fremde länger als drei Tage zu beherbergen und zu verpflegen. Er las ferner in den ungarischen Zeitungen vom Besuche unser tirolischen Brot-Birt- Abordnung und deren guten Empfang in Budapest. Höfliche Men schen pflegen ja doch auch empfangene Besuche zu erwidern. Wenn also Herr Müller — trotz cchigen Verbotes — nach Innsbruck reiste, so war dies wohl eine kleine Auflehnung gegen die Bezirkshauptmann- schaft, aber dafür eine große Höflichkeitstat unserem Herrn Landes hauptmann gegenüber

unzweideutig, aber dir ungarischen Grenzwächtcr wußten es. Sie grüßten freundlich, wink ten den nächsten Reisenden heran und Herr Müller war samt Mehl. Weißbrot, Speck und Fett glücklich auf österreichischem Boden! Da diesmal die Sonne gehörig für Wärme in den Abteilen der Eisenbahnwagen gesorgt hatte, kam unser Freund ganz wohlbehalten hier an, nur hatte sich infolge der mannigfachen Verspätungen die An kunft um ganze 17 Stunden verzögert. Doch Müller hatte ja Zeit, als glücklicher Privatier schlug

ihm keine Stunde- Bei schönstem Wetter entstieg Janos Müller dem Zuge und da die ser, entgegen Müllers erstem Besuchs bei uns, diesmal seinen Menschen strom beim „oberen" Ansgange erst freigab, kam ihm die Gegend hier »ivch etwas fremd vor. Während der Dienstmann einen Wagen holen ging, um den schweren Koffer verliefern zu kmnen, stand Herr Müller am Platze vor dem V e r e i n i g u n g s b r u n n e n. Er fragte einen Eisenbahner--was dies für ein Denkmal sei und dieser klärte ihn diesbezüglich

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 25.08.1929
Physical description: 16
bleiben, da konnte ich mich nicht mehr halten". Er ist ein außerordentlich starker Willensmensch. Der dritte, der von Welsberg noch im Wagen war. war der Scherer-Hans, ein Ge schwisterkind von mir. Er ist auch bei meinem Regi ment. Er hatte noch recht viel Humor, ja er war fast übermütig. Er tadelte einige Male an mir, daß ich zu 14 Der LmtemnMer. Preisgekrönte Volkserzählung von Katharina H o f m a n n. An diesem schönen Morgen aber hatte der Müller noch einen ganz besonderen Grund, breit

er über den Wolken zu wandeln. Wie günstig war ihm doch das Glück, das seine ehrgeizigsten Wünsche der Erfüllung nahe rückte! Der seitherige Landtagsabgeordnete war schwer er krankt. Für den Fall seines Rücktrittes nun galt es, einen populären, tüchtigen Mann derselben Partei richtung als Kandidaten aufzustellen. Und die drei Herren, die jetzt vom Bahnhofe her auf die Mühle zuschritten, waren Abgesandte des Wahlkomitees; sie kamen, um dem Müller das Mandat anzutragen. Es war nichts Erstaunliches dabei

. Der Müller war in Stadt und Land angesehen und beliebt, ein Mann, der seinen eigenen Weg gemacht hatte, der die Bedürfnisse des Volkes kannte und den Mut befaß, für feine Ueber- zeugung einzutreten; kurz, er war der Mann, den der Bezirk brauchte, um feine Interessen im Landtage wür dig vertreten zu sehen. Noch sollte die Sache für jeden Uneingeweihten ein Geheimnis bleiben; denn es war nicht ausgeschlossen, daß der seitherige Abgeordnete sein Krankenlager wie der verlassen könnte. Auf dessen eigene

, dringende Bitten nur hatten die Freunde heute ihren Weg nach der Lindenmühle gelenkt. Der Müller wäre am liebsten den Herren vor Freude um den Hals gefallen als sie ihm die Kandidatur an- boten. Aber er wußte seine Würde zu wahren, und als er sich am Schlüsse durch sein Besitztum geleitete und ihre anerkennenden Worte hörte, war er stolzer als ein König. Augenscheinlich befriedigt verabschiede- ten sich die Besucher; der Müller gab ihnen bis zur Grenze seines Besitztums, zur Sägmühle, das Geleite

den schweren Warenpack zu Hause gelassen und trug seinen besten Rock, dessen braune Farbe eben noch kenntlich war. Vorsichtig schritt er in weitem Bogen an der Hundehütte vorbei und näherte sich dem Eingang der Mühle. Als er unter dem offenen Scheuerntor den alten Ambros bemerkte, brachte er diesem sein An liegen vor. „Ihr wöllet zum Müller? Ja, daheim ischt er. Aber es sind Herre bei ihm, Holzhändler, schätz wohl. Wenn Euch d' Zeit nit z' lang wird, könnet Ihr im Hof aus ihn warte", lautete der Bescheid

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 08.09.1929
Physical description: 16
von ihnen hatten bisher nur steinerne Pferde an den Denkmälern, aber noch nie ein lebendiges erblickt. 16 Der LmösiMüWer. Preisgekrönte Volkserzählung von Katharina H o f m a n n. „Warum bist du nicht gleich zu mir gekomm.t? Mein letztes Stück Feld werd ich verpfänden, sobald es gegen den Müller geht. — Jawohl da, eine feine Villa will sich der Herr Obenaus bauen und billig zu einem Bauplatz kommen. Und du, Franz, mit dein rn Namen und deiner Stellung ließest dir einfach alles gefallen, wenn der Muck nicht zufällig

die saubere Ge schichte erfahren hält. Nimms nicht übel: du hast wohl einen gescheiten Kopf für deine Bücher und derlei Sa chen, aber in die Welt paffen — das ist etwas an deres." Er ließ sich nun von Franz die Geschäftslage genau erklären, nickte dabei fleißig mit dem Kopfe und sagte schließlich: „Also in drei Tagen, das ist am Freitag, geb ich dir das Geld unter denselben Bedingungen w'e der Müller. Ich Hab deinen Großvater gut gekannt, und Leut, die andern Leuten nicht einmal eine an ständige Dunglege

gönnen, die sollen sich eine Villa bauen, wo der Pfeffer wächst." Als Franz mit der freudigen Nachricht zu Hause an kam, herrschte großer Jubel. Auch ihm war froher und leichter zu Mute, und in dieser Stimmung faßte er den Entschluß, heute noch Rücksprache mit dem Müller zu nehmen. In später Nachmittagsstunde schritt er auf die Mühle zu. Beim Anblick des breitschulterigen Mannes, der unter der Haustüre stand, klopfte sein Herz schneller; dennoch klang sein „Guten Tag! Haben Sie einige Augenblicke

für mich?" so unbefangen wie möglich. Der Müller brummte eine Antwort und wies Franz die Treppe hinan in das obere Schreibzimmer, wo er die „Herren" zu empfangen pflegte. „Du kommst wohl wegen der Hypothek", eröffnete er das Gespräch. „Wenn du nur einsehen wolltest, daß ich es gut mit euch meine. Ich bezahl euch für das kleine Grundstück den doppelten Nreis — als Bauplatz. Den ganzen Winter könnt ihr noch wohnen bleibe.i, und bis zum Frühjahr findet sich —" „Herr Helbing", unterbrach ihn Franz, „an Michaeli

! kann ich Ihnen, wie ausbedungen, das Kapital heim- zahlen. Ein Freund meines Großvaters hilft mir aus." „Der Käsermuck!" Der Müller schnappte förmlich nach Luft. Er hatte am Morgen Franz aus dem Nach barhause treten sehen. „Natürlich der! Mir zum Pos sen! Und dich ruiniert er mit hohen Zinsen." » „Er übernimmt die Hypothek genau zu denselben Bedingungen." „Der Narr!" ries der Müller, wandte Franz den Rük- Ken und trommelte an die Scheiben. „Damit wäre die Angelegenheit erledigt", sagte er nach längerer Pause. Franz

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 07.11.1903
Physical description: 20
. Einige meinen, er sei der leibhaftige Teufel, andere wieder behaupten, es sei die unerlöste Seele eines Burschen, der von seinem Meister meuchlings er schossen und im Walde verscharrt worden sei. Die Sache habe sich so zugetragen: Im Schnals stand früher eine Mühle und der Müller hatte ein bildsauberes Töchterlein, welches er gern an den Sohn des Kaiserbauern verheiratet hätte, weil dadurch die nebeneinanderliegenden schönen Güter des Müllers und des Kaiserbauern in eine Hand gekommen wären. Der alte Müller

hatte ja einerseits ganz recht, denn mit einem Gute von anständigem Umfang läßt sich besser hausen, als mit einer Schnaggelewirthschaft, wie wir sie infolge der kopflosen Güterzerstücklung ja zu Hunderten im Lande haben. Aber das Ding besaß doch einen Haken. Der Müller hätte nämlich einen schmucken Knecht, der aus Ungarn- oder Böhmerland stammte. Dem Müller wäre es im Sterben nicht eingefallen, daß sein Dirndl ein Aug' auf den Burschen haben könnte, denn von den Fremden, besonders von den Böhmen und Ungarn

, hatte man früher gar eigene Begriffe. Steht doch drinnen im Pseir ein Marterl mit der Aufschrift: „Hier find im harten Winter 1859 zwei Menschen und ein Böhm er froren." Also, der Müller hätte seinem Töchterchen alles andere zugemuthet, als daß es sich in den freuwen Mühl burschen verschallen würde. Aber es war doch so. Kommission werden gewählt als Mitglieder Gast- wirth Josef Flunger in Innsbruck, Bürgermeister A. Gschwendtner in Sterling und Großgrund besitzer Alois Tambosi in Trient; als Stell vertreter

sich die Vereinigung sehr einfach, da das ganze Ver mögen, aber auch alle Verpflichtungen dieser Orts gemeinde an Innsbruck übergehen. Schwieriger ist die Einverleibung von Pradl, weil hier zuerst eine Während er mit dem Kaiserbauern im Wirthshaus hinter einem Kruge Ueberetscher saß und über die Hochzeit der Ves und des Kaiser Tondl und das, was der Müller der Vef „mitgeben" solle, wacker gehandelt ward, versprachen sich der Mühlknecht und das blonde Dirndl einander draußen im Schnalser wald

. Damit war aber das Unheil über die beiden hereingebrochen. Der Müller kam hinter die Lieb schaft und jagte den Knecht auf und davon. Der selbe machte sich zwar aus dem Staube, ging aber nicht weiter, als bis auf den Schönberg, wo er gleich wieder in Dienst treten konnte. Er meinte, auf diese Weise das Verhältniß fortsetzen zu können und traf mit der Müller-Vef auch oft im Schnalser wald zusammen. Ein Heller Juchzer des Burschen verkündete dem Dirndl jedesmal die Ankunft desselben. Eines Abends nun klang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.12.1923
Physical description: 8
des deutschvölkischen Reichstagsabgeordneten Mulle ist. Folgender Ausweis wurde bei ihm vorgefun- Üen: »Herr Robert Grütte-Lehder ist in unserem Auftrag für die völkische Freiheitsbewegung BoHs-Zeituttg |B wollen. Mit deutschem Gruß gez. R. W u l l e. Der Verhaftete ist geständig. Er gibt an, einen Oberleutnant Müller, der sich auch Heinz Dämmers nennt, erschossen zu haben, weil er Spitzeldienste für die „Note Fahne" geleistet hätte. Grütte-Lehder erzählte alle Einzelheiten der Tat und bezeichnete die Stelle

, wo die Leiche verscharrt sein soll. Die Mordkommission durchsuchte den Tegeler Forst, aber erfolglos. Trotzdem blieb Grütte-Lehder bei seinem Geständnis. Er gab weiter an, in persönlichen Beziehungen zu den Vorkämpfern der deutschvölkischen Freiheits bewegung zu stehen, darunter zu W u l l e und zu dem Geschäftsführer Kubl. Dieser hat ihm fol- genden Ausweis ausgestellt: „Herr Robert Grütte-Lehder ist von dem Reichstagsabgeordneten W u l l e bevollmächtigt, die erforderlichen Unterlagen im Falle Müller

zu beschaffen.' Mit diesem Ausweis hat dann Grütte-Lehder den Oberleutnant Müller verfolgt und sich später mrt ihm angefreundet. Er soll sogar, nach seiner eigenen Angabe, mit Müller in ein Freundschafts verhältnis auf sexueller Basis getreten sein. Die letzte Spur, dre die Polizei von dem verschwunde nen Oberleutnant Müller, der im übrigen mit sei nem richtigen Namen Dämmers heißt, gefunden hat, führte in ein Berliner Hotel »Zur Ostsee' am Stettiner Bahnhof. Aus diesem Hotel war Müller eines schönen Tages

verschwunden. Ein paar Tage später holte Grütte-Lehder seine Sachen ab und bezahlte die Rechnung. Von Müller fehlt seit her jede Spur. Die beschlagnahmten Briefschaften geben inter- effante Aufschlüffe über die geistige Derfaffung die ser völkischen Helden. Bezeichnend ist, daß der an gebliche Oberleutnant Müller in freundschaftlichen Beziehungen zu den Mördern Rathenaus, Hans Gert T e ch o w und Ernst Werner Techow, stand. Als Müller wegen betrügerischer Urkunden fälschung im Gefängnis saß, richtete

er von da aus persönlich schriftliche Grüße an die Techows und stand weiterhin in brieflichem Verkehr mit der Mutter der Rathenau-Mörder, der Frau Ger trud Techow. Der verschwundene Oberleutnant Müller konnte trotz aller Nachforschungen noch nicht ermittelt werden, weder lebend noch tot. Grütte-Lehder hat mittlerweile sein Geständnis widerrufen. Er er klärt jetzt, er habe vor seinen Freunden renom miert, um als Mann der Tat zu gelten, der einen Spitzel zu bestrafen weiß. Er habe eine Nolle spielen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 13.03.1926
Physical description: 16
der Gründung ihrer Unterstützungskaffe verfloffen. Bei dieser Feier soll auch eines langjährigen Funktionärs gedacht werden. Seit dem Jahre 1901 ist Gen. Ernst Müller, der langjährige Gauobmann der Buchdrucker Tirols und Vorarlbergs, mit einziger Unterbrechung der Kriegszeit, un- • ausgesetzt als Funktionär in der Vuchdruckerbewegung tätig. Man kann den Tiroler Buchdruckern wohl nicht den Vorwurf machen. Personenkult zu treiben, wenn sie das langjährige, verdienstreiche und oft sehr verantwortungsvolle

Wirken ihres Gauobmannes mit der Abhaltung einer anderen Feier verbinden. Genosse Ernst Müller, der durch seine Tätigkeit als Vizepräsident der Arbeiterkammer weit über die Kreise seiner Berufskollegen hinaus, der Arbeiter- und Angestellten schaft bekannt ist, bat im Jahre 1880 in dem kleinen schwäbi schen Landstädtchen Schwaigern bei Heilbrvun das Licht der Welt erblickt. Nach Absolvierung der Volks- und Mittelschule wandte er sich aus Neigung dem Buchdruckerberuf zu. Um /die Arbeitsmethoden

in mehreren Betrieben kennen zu lernen, arbeitete er von 1898 bis 1900 in Heilbronn, Heidel berg, Frankfurt a. M. und St. Goar am Rhein. Dann be gab sich Gen. Müller aus die Wanderschaft, den Rhein hin auf, durch die Schweiz, den Kanton Tessin und Oberitalien. Nach mohrmonatlicher Wanderschaft landete Gen. Müller in Südtirol. Er arbeitete 10 Monate in Meran und 3 Jahre in Brixen. An beiden Orten bekleidete er Funktionen. In Brixen wurde Müller, erst 23jährig, Obmann der damals ungefähr 30 Mann starken

Buchdrucker-Sektion. Auch war er dortselbst an der Gründung einer sozialdemokratlschen Ortsgruppe hervorragend beteiligt. Als er sich für einen Maschinenmeister-Kollegen einsetzte, wurde er gemaßregelt. Seine Druckerei-Kollegen erklärten sich mit ihm solidarisch. Nach einwöchigem Streik wurde ein Vergleich geschloffen. Gen. Müller verzichtete aus einen Wiedereintritt, da ihm mittlerweile in Innsbruck eine andere Stellung angeboten wurde. Dort trat Müller am 2. Mai 1904 in Stellung. Er wurde kurz

nach seinem Eintritt in den damaligen Zentral ausschuß gewählt und bekleidete dort im Lause der Jahre eine Reihe von Funktionen; besonders war Gen. Müller mehrere Jahre als Gehilsenobmann an der Reorganisation des Vereines tätig. Beim 14-Wochen-Streik der Buch drucker vom Dezember 1913 bis März 1914 wurde derselbe einhellig zum Streikleiter gewählt. Dem Weltkrieg mußte auch Gen. Müller seinen Tribut leisten. Er rückte anfangs 1915 ein und stand 27 Monate an der deutschen Westfront. Sofort nach seiner Rückkehr hob

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 24.11.1894
Physical description: 10
garischen Großmühlen den cisleithanischen Kunstmühlen überlegen, weil sie besser maschinell eingerichtet sind, oder rationeller arbeiten, oder weil sie besseres Mehl erzeugen, als wir. O nein, der Hauptgrund des Nebels liegt ganz wo anders. Die ungarische Groß mühlenindustrie wird eben von Seite ihrer Regierung und von allen Transportunternehmungen, den Eisen bahnen und der Donau-Dampfschissfahrts-Gesellschaft in einer so weitgehenden Weise unterstützt, daß wir österreichischen Müller

wird, die billigen Mehle zu erzeugen, mit welchen die Ungarn ganz Oesterreich überschwemmen und uns cisleithanische Müller zu Grunde richten." Der Redner nennt die skizzirte Zollmanipulation eine ungesetzliche und bemerkt, daß unsere Regierung gegen verschiedene Petitionen der öjterr. Müllerschaft um Abschaffung dieser Mißstände bisher ein taubes Ohr gehabt. Deshalb müssen jede Mühlengruppe für sich und alle österr. Müller zusammen, noch weiter laute Proteste erheben. Dazu bedürfe es der Vereinigung

. Die anderen Kronländer seien mit der Gründung von Mühlenverbänden schon lange vorangegangen; es existiren bereits 14 Verbände. Herr Six bespricht sodann die Steuerfrage, beleuchtet die Erwerbsteuer, nach welcher, falls das Steuerprojekt Gesetz wird, die Müller zu noch höheren Steuerleistungen herange zogen würden als derzeit. Er theilt mit, daß in diesen und allen für die österr. Müllerschaft gemein samen Jnteressenfragen demnächst eine deputative Vor stellung der österr. Mühlenverbände beim Handels- minister

und Finanzminister erfolgen werde. In seinen Schlußworten hob er nochmals die große Wichtigkeit der Müllerverbände hervor und forderte die Anwesenden zum Beitritt in den neuen „Tiroler Landes-Mühlen- verband" auf. — Zwei Herren Mühlbesitzer aus Kitzbühel erhoben Bedenken, daß der Verband wohl den großen Handelsmühlen nützen, für die kleinen Müller aber ohne Werth sein werde. — Der Vor sitzende erwiderte, daß gerade der kleine Müller den größten Nutzen aus dem Verbände ziehen werde; denn in allen Angelegenheiten

, in denen sich der kleine Müller ohne den Verband nur auf kostspielige Weise Rath und Hilfe verschaffen könne, rathet und hilft der Verband kostenlos, z. B. in Frachtangelegen heiten, in Steuerfragen, in allen Fachfragen, in Versimerungsangelegenheiten, in Rechtssachen usw. Sämmtliche Anwesende erklärten sodann ihren Beitritt zum Verbände; derselbe zählt somit 29 Mit glieder, ungerechnet die vorliegenden schriftlichen An meldungen. Die Wahl des Vorstandes gab folgendes Resultat: Herr Leonh. Six, Pill

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 21.03.1903
Physical description: 20
, so mußte ich cs jedesmal büßen." > — Inzwischen Um die Reihe an Paul; er ergreift sein Schießgewehr und sagt: „Vater Neururer, thut i mir dm Gefallen und treibt mir da drüben einige i Rauchwolken hervor, damit ich den Luftzug sehe." — ] Der Müller schaute aus drei vereinzelte Weizenähren j hinaus und erwiderte: „Rücke die Mücke um einen i Punkt links und ziele dann gerade auf die Mitte." j Leise setzte er bei: „Beim Losdrücken sage ganz still ! „Almagest." — Der schalkhafte Paul nickte bejahend

, \ war aber durch den Rath des Meisters, der inzwischen ! ben: bezeichneten Standpunkt eingenommen hatte, j nicht wenig beirrt; denn als er den Schaft an die s Wange legte, zitterte er wegen unbezwingbaren Reizes zum Lachen dermaßen, daß er das Rohr wieder ab- legen mußte. Die Leute machten bedenkliche Mimen. Der Müller qualmte immer dichtere Rauchwolken und rief: „Schieß nur zu! der Wind geht genau so, wie ich gesägt habe." Paul schlug von neuem an, hielt zwar fester, noch bei Berührung des Schnellers fiel

verändert. „Der ist ein kurioser Schütz!" sagten die einen. „Dem ist ein Dreier zu schlecht!" sagten andere. Da und dort Höne man: „Jq, der Paul ist ein Spaßvogel!" — „Vater Neurur'er," sprach er diesem, als er sich genähert hatte, ins Ohr. „steht in dem Büchlein des Pilgers nicht auch die Regel, daß man vor und nach jedem Schuß ein Glas Wein trinken soll?" Der Müller lächelte, schüttelte verneinend das Haupt, und so gingen sie mit einander ins Gasthaus. Auch bei dem zweiten Schüsse, der bald darauf

, und während das Glöcklein der Kapelle neben dem Hause klang, sammelten sich die Schützen zum Mittagessen. Auch der Müllrrmeifter hatte sich in das Speisezimmer verloren. Sogleich überflog sein Auge die Tafel, und er brummte: „Hm, eilf ist eine Unglückszahl! Kellnerin lege auch noch für mich einen Teller aus!" Munter befolgte diese sein Wort, zählte die anwesenden Schützen ab und enteilte durch das Seitenzimmer, denn die offene Hauptthüre hielt der Müller Paul aus eine seltsame Weise besetzt. Er spreitzte- nämlich

von dem einen Pfosten zum andern den queren Stutzen vor, bald hinaufrückend, bald hinab, se nachdem es nothwendig war, einem hübschen Juugferchen den Eingang zu sperren: „Du mußt Zoll zahlen, wenn Du passiren willst!" „Ich bin ja kein Thier," versetzte das Jungserchen. „Hier ist auch keine Straße, sondern eine Schützenstube; und da mußt Du bezahlen." — „Je nun, wie viel begehrt Ihr denn, Müller Paul?" —„Zwei freund liche Blicke, gute Klara!" Sie schlug erröthend das Angesicht nieder, blickte von neuem zu dem jungen

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 04.11.1911
Physical description: 12
, Müllers tonange bend, Müllers maßgebend. Ob bei der Aus wahl des neuen Hutes meiner Frau, ob bei der Versetzung oder auch Nichtversetzung unserer vier „Pfänder der ehelichen Liebe“ (wie es in englischen Romanen so schön poetisch heißt), ob bei unserer ersten Winter gesellschaft: Müllers, Müllers und nochmal Müllers. Ob Schnitt, Farbe, Stoff, Sitz meines neues Anzuges mir selbst gefallen, der ich doch eigentlich verurteilt bin, ihn zu tragen — Herr Müller entscheidet darüber; und wenn ich zehnmal

ein milchschokoladen farbenes Habit mit engenBeinkleidern, einem langschößigen Rock und einer Weste, die über den Magen reicht, scheußlich finde — ich muß darin herumlaufen, denn Herr Müller —I Warum wohl Müllers überhaupt bei uns Besuch machten? Vielleicht, weil Herr Müller mich bei einer Abendgesellschaft bei Schulzes empfindlich auf mein bestes Hühn erauge trat, wobei ich verbindlich „pardon“ sagte und worauf er nachlässig und her ablassend „o bitte“ zu erwidern geruhte? Oder wer es vielleicht, weil Frau Müller

in einem Gespräch über Kindererziehung die Ansichten meiner Frau über diesen Punkt nicht teilte und bemerkte, bei einer solchen. Erziehung würden die Endresultate die denk bar schrecklichsten sein, und daran an knüpfend eine hübsche and interessante Abhandlung über verbrecherische Neigungen bei Kindern und über Schülerselbstmorde hielt ? » Kurz und gut — Müllers besuchten uns. Bei welcher Gelegenheit Frau Müller sofort konstatierte, daß unser Salon um die Hälfte kleiner sei als der ihrige, und meiner Frau

Müller, der sagte wenig. Ueber hm und ja kam er nicht sonderlich hinaus. Uebrigens habe ich seit unserer Bekannt schaft (mit Ausnahme des erwähnten Trittes auf die Hühneraugen) überhaupt keine ein zige andere Lebensäußerung von seiner Seite erfahren. Danach besuchten wir Müllers — nach der üblichen schicklichen Pause. Frau Müller empfing uns etwas erstaunt — sie hatte

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 09.07.1931
Physical description: 6
, die Ende März bei einer Rauferei in St. Peter am Wimberg dem Knecht Franz Müller den linken Arm gebrochen hatten, waren vor Ge richt recht kleinlaut und zerknirscht. Vorsitzender: „Wie ist denn eigentlich der Streit entstanden?" Steffel: „Alsdann dös war a so: Mir waren alle mitanander in der Fastenpredigt. Na und do is halt a so, wann an der Pfarrer von der Kanzel oba recht ein- hoazt, daß ma schier im Bauch und bis in Schlund aufa d' Hüll gfpürt, da wird oan recht hoaß und durfchti und da muaß

ma nach her allemal ins Wirtshaus gehn löschen. Der Müller Franzl wa a durt. Z'erscht Ham man an Eicht! umananda dischkuriert, wie ma halt redt — vom Vieh und von die Politiker, — danach hab'n mir in Müller Franz und in Hauerbuam zuaghört, weil dö am lautesten gschrian hab'n. Da Habn's a Zeit am Tisch gha-ut mit dö Fäust, auf amol springt der Müller Franz auf und schreit in Hauerbuam an: Du Hammel, du damischer! Du muaßt dir ja z'erscht in Rüassel schneizen, wannst mit mir reden willst! — Da Hauerbua

hat nur gsagt: Du Lackel, du gscherter! Dir zoag i's danach. — Sunst nix." Sepp: „Ja und i Hab zum Müller Franz gsagt: Fünf Liter Bier zahlst, sunst klagt er di wegen Ehrenbeleidigung." Vors.: „Ist das die übliche Taxe?" Sepp: „Ja, dös kimmt drauf an, wieviel daß an oana beleidigen tuat." Vors.: „Hat er's gezahlt?" Sepp: „Na, deswegen is ja zu an Streit kummsn. Er hat mi a no beleidigt. Gfragt hat er mi: Hat dein Muatter Kinder ghabt oder Affen? — No dös kann ma i net bieten lassen! I bin auf- gstanden

und Hab eahm a Watschen obaghaut. Dös hat eahms gstiert. Er is aufgftanden und furtgangen. Glei drauf is da Hauerbua a auf- gstanden und hat zu uns gsagt: Jetzt geh i den Lackel nach und hau eahm a a paar saftige oba! Dös war der erfchte Teil. — Der Steffel und i, mir fand auf d'Nacht hoamgangen nach Simaten. Ham a eh a jeder a weng aufghabt! Und wia ma so gengn, auf amol kimmt aus'n Finstern der Müller Franz daher und fragt um an Weg nach Habrein. No, dös war a Fopperei, weil er'n eh genau gwißt

." Vors.: „Das ist aber hübsch dick! Warum habt's ihr euch denn so ausgerüstet?" Sepp: „Mir habn eahm hall gfürcht!" Vors.: „Ein tapferes Heldenpaar!" Sepp: „Auf amol is der Müller Franz uns Nachkommen und hat wieder gfragt, wo fein Straßen geht. Dös war ma do schon zdumm. Wir habn dirs eh schon zoagt. Du Rommel, du damischer! Hab i gschrian und Hab eahm die Scharten umighaut." Steffel: „Und i in Stecken. Er is dann grennt und der Sepp is eahm no nach und hat no amol hinghaut." Vors.: „Und dabei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 05.07.1909
Physical description: 8
herausschaut, wie bei der Bachregulierung und unsere Gemeindegewaltigen scheinen wieder einmal die blamierten Europäer zu sein. Die Firma Austerer offerierte die Arbeiten für die Wasserleitung um zirka 10.000 Kronen billiger als die Firma Müller & Hesel und wollte, wie der Firnrainhaber selber sagte, den von der Firma Müller & Hesel aus gearbeiteten Plan um 4000 Kronen übernehmen, wodurch die Firma Müller & Hefel gut entschä digt, wenn nicht gar 50 bis 100 o/o daran verdient hätte. So etwas hält jedermann

für sehr unbe greiflich. Aber noch unbegreiflicher erscheint uns die Auslieferung der Interessen der Götzner Bür ger an die Firma Müller & Hefel. Laut Artikel 32 des von der Gemeinde Götzis mit der Firma Müller & Hefel abgeschlossenen Vertrages ist einzig nur obengenannte Firma berechtigt, den Anschluß bis ins Innere des Hauses zu machen. Das schönste dabei ist nun, daß die Feststellung des Preises der Firma überlassen wurde und jeder Leser kann sich selbst ein Urteil bilden arrs der Gegenüberstellung

der Preise des Vorarlberger Eisenhändler-Kartells gegen jene der Firma Müller & hefel. Die Vor arlberger Eisenhändler liefern die Röhren zu fol genden Preisen: Verzinkte Röhren, V 2 Zoll im Licht, per Meter um 82 Heller, die Firma Müller & Hefel liefert die gleichen Röhren um 2 Kronen, Röhren 1 Zoll im Licht, 3 Kronen 50 Heller, die Vorarlberger Eisenhändler 1 Krone 56 Heller. Wenn wir nur 650 Hausanschlüsse rechnen, so erhält die Firma Müller & Hefel bei nur durchschnittlicher Länge von 8 Meter

des Hausanschlusses eine Klei nigkeit von 10.000 Kronen geschenkt. Wir erlauben uns die Anfrage an Gemeinderat Bell und Ob mann des Wasserkomitees, wieso kam es, daß die Götzner Bürger mit Haut und Haar an die Firma Müller & Hefel ausgeliefert wurden; spielte viel leicht die Versorgung Ihres Sohnes „Von tut nicht gut" eine Rolle, oder waren es andere Beweg gründe? Denn Sie sind zu intelligent, um anneh men zu können, daß Dummheit es sei, welche uns in diese Kalamität brachte. Bei der Prager Röh- ren-Affaire

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 18
Date: 02.10.1908
Physical description: 18
vom hiesigen Beterancn-Vereine den zwei Ehrenmitgliedern, Engelbert Müller, Photograph in Reutte und Franz Leuprecht, Kapell meister hier, für ihre großen Verdienste um den Verein, feierlich das Ehren diplom überreicht. Herr Photograph Müller wurde am Eingänge des Dorfes von der hiesigen Musikkapelle und dem Veteranen - Vereine zum Vercinslokalc begleitet, wo sich nebst der Gemeindevertretung auch die Geistlichkeit und Lehrerschaft von hier und Wänglc cingefundcn hatte. Herr- Kerle, Vorstand des Veterancn

-Vereines, hielt im Vercinslokalc eine kernige Ansprache, sodann überreichten zwei 48 er Veteranen den genannten Herren die Ehrendiplome. Herr Müller dankte mit warmen Worten für die er wiesene Ehre und brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Kaiser aus. In sehr gemütlicher Stimmung blieb man noch längere Zeit bei sammen. Herr Müller ist derjenige, welcher vor Jahresfrist von der „Imstncr Landzeitung" wiederholt angerempelt und beschimpft wurde, und dies nur deshalb, weil er ein strammer

Baucrnbündler ist. Die Ehrung dieses Mannes kann der „Imstnerin" als Beweis dienen, daß Herr Müller bei uns geehrt und geachtet wird. WaS die „Imstnerin" und deren Korre- spendent vor Jahresfrist über Müller schrieb, mag letzterem ganz Wurst sein. ES ist dies die zweite Ehrung, die diesem wackeren Manne zuteil wurde. St. Jakob in Ahrn, 18. September. Man hört so oft über unser schlechtes Schulgesetz klagen und diese Klagen sind auch begründet, daran zweifelt wohl kein Katholik, der unsere heutigen Schule

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 15.03.1934
Physical description: 16
wieder feine Musik. Da sah der Müller eine Nebelgestalt riefengroß mit langem, weißem Mantel vom Berg in die Tiefe schweifend. Es war freilich nichts anderes als ein feiner Schnee, der vom Wind durch die Luft getragen wurde und auf den ein letzter Sonnenstrahl fiel. Aber es glich einem weißen Gespenst. Flachslander feuerte einen zweiten Schuß gegen diese Gestalt. Der Erfolg war gleich wie vorher. Dann löste sich wieder ein großer, weißer Schleier, breitete sich im Fluge aus und versarck in die Tiefe

. . . Es wurde still. Auch der Wind schwieg. Die Sonne war fort, als ver Müller feinen Rückweg antrat. Cr legte zwer frische Patronen in den Büchsenlauf und dann ging es eilig den Berg hinab . . . Mas hast du heute geschossen?" fragte Hermine. „Nichts. Hast du es gehört?" „Ja. „Auch die Musik?" ' „Alles habe ich gehört." „Es ist nichts, Hermine. Eine merkwürdige Täu schung nur. Wenn die Luft kühler wird, geht ein Wirbel durch die Schlucht und das hören wir ... Es hat mir Spaß gemacht, dazwischen zu knallen

. Der Müller merkte, daß er still sein müsse. Hermine schlug erbleichend die Hände zusammen. „O Gott! Ich Hab vergessen, den Stall zu schließen", jammerte sie. „Ich Hab schnell an das Telephon müssen." „Hat das so geeilt, wenn — der Kronenwirt ruft", schmähte Flachslander. Dann holte er eine Scheibe Brot und ging dem Reh nach, immer lockend und mit auSge- strecktem Arm das Brot als Lockspeise zeigend. Das Reh blieb stehen, äugte vorsichtig zum Müller zurück, ließ ihn aber nicht näher als bis auf zehn

mir das Gewehr!" schrie der Müller.- Er wußte in feiner Wut nicht, was er tun sollte. „Matthias, laß dem Tier die Freiheit, wenn eS nicht anders will", bat Hermine. Der Müller besann sich und als es ihm nach langen Versuchen nicht gelang, an das Reh heranzukommen, kehrte er zurück. Da stand im Hof Hermine und schaute ihn mit großen Augen an. Fast so, wie daS Waldblüml eS vorhin getan. „Verzeih, ich habe es in der Eile übersehen, den Stall zu schließen", sagte sie mit einer Stimme, die ein wenig zitterte

. „Ich wußte nicht, wer am Telephon stand und was eigentlich los war." „Ich bin so dumm wie ein Bub", klagte sich der Müller an. „Es hätte mir das gleiche begegnen können. Sei nicht böse über meinen Zorn!" Beide dachten nicht daran, den Stall zu schließen ... Und am Mend, als es schon dunkelte und der Müller wie gewöhnlich den Rundgang durch die Ställe machte, fand er das Waldblüml, das draußen im Walde nichts ge funden hatte als Schnee und Kälte und wieder zurückge kehrt war zum Futter, ruhig im Stalle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 25.05.1908
Physical description: 8
didaten aus taktischen Gründen im zweiten und ersten Wahlkörper aufgestellt wurden. Hoffen wir nunmehr, daß der neue Gemeindeausschuß sich mehr mit den wichtigen Fragen der Verbes serung des Wahlrechtes, der Wohnungsfürsorge und der Entklerikalisierung der Volksschule be faßt, als der verflossene. BruneÄ. Ein Arbeitgeber, dessen Gebaren nähere Beachtung verdient, ist der hiesige Bau unternehmer Franz Müller. Derselbe betreibt außer dem Maurer- und Zimmergeschäft auch eine größere Tischlerei

oder besser, eine Aus beutungsanstalt, deren Opfer vor allem die hier fremd ankommenden Arbeiter werden. Herr Müller, welcher sich gern als Arbeiterfreund aus gibt, selbstverständlich nach christlichsozialem Zu schnitt, läßt sich von den kleinen Meistern, auf welche er doch nur mit Geringschätzung und Selbst überhebung herabschaut, doch sehr beschämen, in dem diese mehr Verständnis für die traurige Lage ihrer Arbeiter zeigen und bessere Löhne zahlen, wie der Herr Bauunternehmer. Nach gutem Brauch

und Recht fragt jeder anständige Meister bei der Lohnabmachung den Arbeiter, was er beansprucht; anders der Herr Müller. Er legt dem Arbeiter einen schlechten Lohn vor und ist der Arbeiter damit nicht zufrieden, so erklärt Herr Müller in gehobenem Ton: „Ich betreibe die Tischlerei nur aus Luxus, zahle aber nicht dem gemäß!" Oder auch, wie er kürzlich einem tüch tigen Arbeiter beleidigend sagte: „Für Ihre Schusterarbeit werde ich doch nicht viel zahlen!" Einem andern machte er plausibel

, daß ein Tischlergehilfe doch keine Jause brauche, dann bleibe ihm vom Lohn etwas übrig. Soviel uns bekannt ist, erlaubt sich Herr Müller selbst ganz anständige Jausen, also dürfte er seinen Luxus tischlern doch auch etwas gönnen. Will nun ein Arbeiter bei diesen Verhältnissen nicht bleiben, so verweigert ihm der noble Herr Bauunternehmer das Arbeitsbuch mit der Begründung, er ver lange vierzehntägige Kündigung, als ob der Ar beiter verpflichtet wäre, sich um einen Hunger- lyhn einige Wochen von Herrn Müller ausbeuten

beuten zu lassen. Nun, Herr Müller, als guter Christ, wissen Sie doch, daß die Bibel sagt: Ein jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert und daß die Vorenthaltung des ehrlich verdienten Lohnes eine himmelschreiende Sünde ist. Also in Zu kunft ein wenig christlicher und rechtlicher handeln, damit es nicht mehr nötig ist, daß wir uns an die Oeffentlichkeit wenden müssen ! Ihre Werk statt wird dann ebenso eine geachtete sein, wie sie jetzt ein Taubenschlag ist. Vorarlberger Nachrichten. Dornbirn. Arbeiter

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 03.07.1897
Physical description: 10
Müller besiegeln, es müssen also die Müller Oester reichs schon heute entschiedenst dagegen Stellung nehmen, was sich durch Abhaltung eines allge meinen österreichischen Müllertages am wür digsten zum Ausdrucke bringen läßt. Der Mahlver kehr bildet keinen integrirenden Bestandtheil des Aus gleichs und kann daher im Einvernehmen der beider seitigen Regierungen sogleich aufgehoben werden. Mit der Aufhebung des Mahlverkehrs ist zwar eine der ungeheuerlichsten Begünstigungen, die die ungarische

Abschaffung des Blanko- terminhandels und Differenzspieles in Ge treide aufgestellt, da durch diese künstlichen Preis treibereien die Müller die meist Beschädigten sind. Schließlich haben wir die so höchst wichtige Steuerfrage, welche durch die neuen Steuergesetze für die Mühlenindustrie von weittragendster Bedeu tung ist, und als letzten Punkt die Frage der Reform, die Unfallversicherung auf unsere Tagesordnung gesetzt. Es sind dies, abgesehen von der Tariffrage, welche intern unter den Verbänden

zur Austragung gelangen muß, fünf Kardinalfragen, von deren ge deihlicher Lösung unsere ganze zukünftige wirthsckaft- liche Existenz abhängt, und darum ist es nothwendig, daß jeder österreichische Müller durch seine Anwesen heit am Müllertage dokumentire, daß es nicht länger angeht, zu Gunsten einer kleinen Gruppe großkapi talistischer Mühlen, welche kaum zwei Dutzend Be triebe bilden, die gesummten 25.000 Mühlen und mit iünen die gesummte Landwirthschaft in Oesterreich dem Untergange zu weihen. Wir müssen

daher in zwölfter Stunde unsere Stimmen laut und vernehm lich erheben, wollen wir nicht an unserm Untergange selbst Schuld sein, und dazu bietet die geeignetste Gelegenheit der Müllertag in Wien. Möge daher jeder Müller in Oesterreich dessen eingedenk sein, daß es für ihn an diesem Tage nichts Wichtigeres giebt, als den allgemeinen österreichischen Müllertag in Wien zu besuchen, denn je imposanter die Betheiligung ist, desto gewichtiger fallen unsere Beschlüsse aus und desto eher haben wir Hoffnung

, daß dieselben von den maßgebenden Faktoren durch geführt werden. Müller Oesterreichs, welcher Nationalität immer! Seid eingedenk des alten Sprichwortes: „Wer sich selbst hilft, dem wird auch Gott helfen!" Wien, im Juni 1897. Mit kollegialem Gruße Böhmisch-mährischer Müllerverband in Prag, Heinrich Ronz, Präsident. Niederösterreichischer Mühlenverband in Wien, Vinzenz Weber, Obmann. Verband der Müller und Mühleninteressenten Oester reichs und Salzburgs in Linz, Carl Berger, Präsident. Tiroler Landes-Mühlen-Verband, Anton Rauch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 16
Date: 17.05.1924
Physical description: 16
es aber eine Provokation. Syste- misierung von Stellen für einzelne Protektions kinder, Millionenausgaben für die Reparatur eines Ministerautos und Hereinbringung der Kosten 'durch Kündigung einer entsprechenden Anzahl von armen Angestellten und Wehrmännern, das liegt so recht im Geiste der christlichen Sanierung.?regie- Neue Mordtat der Hakenkreuzlerfeme. Im Tegeler Forste bei Berlin wurde anfairgs Dezember eine Männerleiche gesunden. Es wurde angenommen, daß es ein Oberleutnant Müller sei, der allerdings

mit seinem richtigen Namen Dämmers hieß. Unter dem Verdacht 'des Mor des wurde ein gewisser G r u e t t e-L ohder ver haftet, der sich im Kreise der deutschvölkischen Ju gendlichen gebrüstet hatte, den Leutnant Müller als einen Spitzel erschösse n zu haben, weil er die deutschvölkischen Pläne an die „Rote Fahne" verkauft habe. Da aber der Ermordete nicht der Leutnant Müller war und auch eine andere Leiche nicht gefunden wurde, zog Gruette sein ursprüng liches Geständnis zurück und wurde aus der Haft entlasien

in Pommern zu gründen und Material über den Fall Müller zu be schaffen. Die jetzt aufgefundene Leiche zeigt drei Schüsse, die zweifellos von Gruette abgegeben worden sind. Gruette hat den Müller zu einem Abendspaziergang veranlaßt, an dem auch ein deutschvölkischer Turner namens Steltenkamp teilgenommen hat. Bei diesem Spaziergang ver suchte Gruette. denMüller von hinten zu erschießen. Die Pistole versagte aber. Müller wußte nichts davon, daß er in Todesgefahr geschwebt hatte und ließ sich am nächsten

Tage nochmals zu einem Spaziergang' verleiten, und diesmal gelang der Mord. Gruette und sein Begleiter raubten den Müller gründlich aus und holten auch sein Gepäck aus dem Hotel. Ein Teil des Raubes wurde den Mördern gestohlen; sie konnten ihn Über wieder be schaffen und dann verkaufen und versetzen. Stel tenkamp und ein gewisser Bötticher sind in Haft. Steltenkamp hat vor einiger Zeit einen Brief des Gruette aus Wien erhalten, worin er ihm den Rat gibt, da die Ungelegenheit bald auskommen müsse

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