mit äen Milstrirteo. ^Vovdellblätteru: ?ür IZo^sn 1 ü. — Mt ?ost 1 L. 35 kr. Lestellun^en veräeu rsclitüeiti^ erböten -m ckie U KilNl. ölIM MU. Aus Rom. Aus Rom, von hinter den Coulissen des Vaticans, schreibt man: . . . . „Papst Leo weiß sehr wohl, daß seine Gegner, seine Neider und Feinde es sind, die bei jeder Gelcgcnheit, um Opposition gegen ihn zu machcn, das Andenken des neunten Pius auffrischen, und cr v.'rbot deshalb bei dem jüngsten Jahresgedächt- niß des Todes seines Vorgängers
, daß durch Anhäu fung von Kränz?ii und Blumen auf dem Grabe des selben dem lebend-n Papst ein Mißtrauensvotum „durch die Blume' bereitet würde. Kurz, die in der Wolle ge färbten Schwarzen werden bereits nervös beim bloßen Anhören des Namens Leo's XIII., denn noch mehr und größeres Unheil schwant ihnen. Nicht ohne Ursache, viel weniger aber noch ohne Absicht, klagt Leo und sein Staats - Secretär so unablässig über die Abnahme des Peterspfennigs. Nicht ohne Noth, aber noch viel mehr Alexa, oder: Auf dunklen
geg?,i die fanatische Partei, die ihn durch Sperrung dsr Pcterspsennige unter ihren Willeil beugen möchte. Winkn ihm doch die im italienischen Garantiegesetze die für die „Ver waltung der päpstlichen Paläste' ausgesekkn und seit 1371 grwaitig aufgehäuften jährlichen drci Viertel Mil lionen Franken! Lassen die Froiilmen die Cnrie dar ben. warum soll Leo die Hand nicht nach diesen locken^ den und überreifen Früchten ausstn'ck.ii? Bereits hat der Papst diesen Entschluß, der alle früheren Proteste
begruben würde, seinen Kardinälen angekündigt, als er sie vor einiger Zeit zusammenberief. ihnen mittheilte, daß die Cassen er>chöpft, eine Einstellung der Zahlun gen der Gehälter in Aussicht fei und daß jede Ver einigung von verschiedenen Amtsgehältern sofort aufge geben werden müsse. „Geht das so fort.' bemerkte Leo weüer. „so weiß ich k-in anderes Mittel, al-Z die Mii. lionen von der ilaliennchen auznnchmcn.' Das wirkte wie ein Donnerschlag auf die Hörer, die ja zum größeren Theil noch ganz
Piomschen Gepräges sind. „Heiliger Vater,' hieß es, „das wäre ja eine ent setzliche Wandlung. Lassen wir vor der Hand noch solche Gedanken! Wir wollen uns einschränken, so viel wir können, wollen unser Möglichstes thun. Grhi's dann endlich doch nicht mehr, so bleibt uns d^es l. teil Mit- tel ja unbenommen.' Genug, das „letzte Mittel' ist bereits vom Papste selbst in aller Form auf's Tapet gebracht. Und noch mehr. Leo hat den Eminenzen mit getheilt, daß er von jetzt an streng darauf sehen