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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
das Jncognito Gallachs gelüstet und seine Identität und dem Sattler Richard Lange auf eine jeden Zweifel ausschließende Weise konstatiert, so herrschte doch über seinen Aufenthalt noch voll ständiges Dunkel und schon glaubte man, seiner überhaupt nicht mehr habhaft zu werden, als am 26. Oktober 1910 das Kreisgericht Bozen von der Berliner Kriminalpolizei telegraphisch verständigt wurde, daß sich Richard Lange in Brüssel aufhalt?. Ueber Ersuchen des Bozner Untersuchungsrichters wurde or am 1. November 1910

in Brüssel ver hastet, gab zwar zu, Lange zu sein, bestritt aber, , an irgend einem Diebstahle teilgenommen zu haben, ebenso,, daß er mit dem auf der eingesandten Photo graphie abgebildeten Gallach identisch sei. Auch bei seiner ersten, am 4. Jänner 1910 erfolgten Einver nahme in Bozen beharrte Lange bei seiner bishe rigen Verantwortung, erklärte, keinen Uebernamen zw besitzen, in Genua keine Bekannten gehabt zu haben und die Mitglieder der internationalen Diebs bande Hornschuh und Genossen, deren

und .Glied standen, näher anzusehen, ob er rinen oder den anderen von ihnen kenne. Burkart schritt die Reihe, die einzelnen musternd, ab, und beim vierten Mann angekommen, erklärte er sofort: „Sie sind der Gallach!' Auf das hin trat Lange unwill kürlich einen Schritt vor und bejahte nun mit den Worten: „Und wenn, ich es bin,' wirklich Gallach zu fein. Daß er auch mit dem vom Pöliz'eikom- mando Luzern aus signalisierten Hehler Lange iden tisch ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß er- die früher

erwähnten Tätowierungen auf dem rechten Vorderarme und an der rechten Hand wirklich auf weist. Nunmehr neuerlich einvernommen, gestand Lange . zu, den ihm vorgestellten Burkart gekannt zu haben, . jedoch weder seinen Namen, noch seinen Bei- oder Rufnamen zu wissen. Allein noch im selben Verhöre nannte Lange auf einmal Burkart den „Schweizer', unter welchem Rufnamen er unter der Diebsbande Hornschuh und Genossen bekannt war. Weiterhin gestand Lange, daß der „Schweizer' und sein Begleiter ihn in Genua

aufgesucht und ihn in der Mhe. des Hafens getroffen haben. Der kleinere von beiden (Leuliner) habe ihm verschiedene Schmuck sachen gezeigt, die sie irgendwo in Oesterreich ge stohlen hätten, und ihn gefragt, ob er sie verkaufen könne. Am anderen Tage hätte ihn der Kleine wieder darum ersucht, er aber habe das Ansinnen rundweg abgeschlagen. Die Leute seien etwa drei Tage in Genua geblieben, er sei mit ihnen noch einmal zusammengekommen, dann aber habe er sie aus den Augen verloren. Er selbst (Lange) sei

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 24
Date: 16.03.1911
Physical description: 24
4 , „Boz ner N achrichten', Donu Nunmehr neuerlich einvernommen, gestand Lange zu, den ihm vorgestellten Burkart gekannt zu haben, jedoch we der leinen Namen, noch seinen Bei- oder Rufnamen zu wis sen. 3Wein noch im selben Verhöre nannte Lange auf einmal Burkart den „Schweizer', unter welchem Rusnamen er un ter der Diebesbande Hornschuh und Genossen bekannt war. Weiterhin gestand Lange, daß der „Schweizer' und sein Be gleiter ihn in Genua aufgesucht und ihn in der Nähe des Hafens getroffen

Haben. Der kleinere von beiden (Leubner) habe ihm verschiedene Schmucksachen gezeigt, die sie irgendwo in Oesterreich gestohlen hätten, und ihm gefragt, ob er sie verkaufen könne. Am «anderen Tage hätte ihn der Kleine wieder darum ersucht, er aber habe das Ansinnen rundweg abgeschlagen. Die Leute seien etwa drei Tage in Genua ge blieben, er sei mit ihnen noch einmal zusammengekommen, dann -aber habe er sie aus den Augen verloren. Er selbu (Lange) sei bald darauf mit einem deutschen Touristen nach Neapel gefahren

. In der Photographie Burkarts und Leub- ners erkannte Lange sodann jene beiden Männer, die ihm in Genua den gestohlenen Schmuck zum Verkaufe -anboten. Alles <mdeve, was Burkart und Leubner Wer die Verwer tung daran erzählten, bezeichnete Lange als Lüge.' Aber nicht nur Burkart und Leubner, sondern «auch die übrigen Mit glieder der Diebesbande wußten, das; Lange und der kleine Russe (Leubner) unter Mitnahme eines wertvollen gestohle nen Schmuckes plötzlich aus Genua abgereist seien. Ja selbst die Behörden in Genua

, deren Erhebungen in diesem Pro zesse sonst durchwegs resultatslos verliefen, waren in der Lage, festzustellen, daß Lange, als der Bozner Wache sichrer Dampier in Genua erschien, um nach dem Gallach zu foi> schen, plötzlich aus Genua verschwand. Auf Grund der ganz präzisen und durchwegs glaubwür digen Aussagen des Burkart und Leubner ist also nicht daran zu zweifeln, daß Richard Lange von der Diebsbeute aus dem „Meranerhofe' Nutzen gezogen, daß er an diesem Diebstahle . durch Vermittlung

des Verkaufes des entwendeten Schmuckes teilgenommen.habe. Klar Z>u stellen ist nur,M sich Lange hie- durch der Diebstahlsteilnahme oder Teilnehmung' schuldig gemacht hat. Der Unterschied zwischen beiden Formen der Mitschuld im weiteren Sinn liegt darin, daß bei der Teil nahme ein vorliegendes Einverständnis, wenn auch ganz 'allgemeiner Natur, ja vielleicht sogar nur stillschweigend, zwischen Dieb und Hehler bestanden haben muß, während bei der Diebstahlsteilnehmung ein solches vorausgegangenes

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 17.06.1913
Physical description: 16
Lange auf eine jeden Zweifel ausschließende Weise konstatiert, so herrschte doch über seinen Aufenthalt noch vollständiges Dunkel, und schon glaubte man, seiner überhaupt nicht habhaft zu werden, als am 26. Oktober 1910 das Kreis gericht Bozen von der Berliner Kriminalpolizei telegra phisch verständigt wurde, daß sich Richard Lange in Brüs sel aufhalte. Ueber Ersuchen des Bozner Untersuchungs richters wurde er am 1. November 1910 in Brüssel ver haftet, gab zwar zu. Lange zu sein, bestritt

aber, an ir gendeinem Diebstahle teilgenommen zu haben, ebenso, daß er mit dem auf der eingesandten Photographie abge bildeten Gallach identisch sei. Auch bei semer ersten, am 4. Jänner 1910 erfolgten Einvernahme m Bozen beharrte Lange bei seiner bishe rigen Verantwortung, erklärte, keinen Uebernamen zu besitzen, in Genua keine Bekannten gehabt zu haben und die Mitglieder der internatinalen Diebsbande Hornschuh und Genossen, deren Photographie ihm vorgewiesen wur den, nicht zu kennen Nur das eine gab

. Burkart schritt die Reihe, die einzelnen musternd, ab und beim vierten Mann angekommen, erklärte er so fort: „Sie sind der Gallach!' Auf das hin trat Lange un willkürlich einen Schritt vor und bejahte nun mit den Worten „und wenn ich es bin', wirklich Gallach zu sein. Daß er auch mit dem vom Polizeikommando Luzern aus signalisierten Hehler Lange identisch ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß er die früher erwähnten Tätowierungen auf dem rechten Vorderarme und an der rechten Hand wirklich aufweist

. Nunmehr neuerlich einvernommen, gestand Lange zu, den ihm vorgestellten Burkart gekannt zu haben. Richard Lange wurde nun. wegen Teilnahme an dem von Heinrich Burkart und Julius Leubner im „Meraner- h?f' in Untermais begangenen Diebstahle, bei welchem sie Geld und Juwelen im Werte von 48.720 Kr. erbeuteten, angeklagt. Bei der ersten wider ihn in Bozen am 15 März 1911 durchgeführten Schwurgerichtsverhandlung blieb Lange bei seiner bisherigen Verantwortung, daß ihm zwar Leubner in Genua

einen in Oesterreich gestoh lenen Schmuck zum Kaufe angeboten, daß er aber dieses Anbot abgelehnt habe. Er habe dann Leubner und Bur kart aus den Augen verloren, denn er (Lange) sei bald darauf mit einem deutschen Touristen nach Neapel gefah ren. Demgegenüber brachte aber Julius Leubner als Zeuge vor, sie seien miteinander unter Mitnahme des ge^ stohlenen Schmuckes nach London gefahren, wo Lange den größten Teil verkauft habe. Als Lange auch das rundweg ableugnete, berief sich Leubner auf einen alten Kellner

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 14.06.1913
Physical description: 16
zu erlanaen. Die von Sande? erhalte ne Auskunft wurde dem Polizeipräsidium in Berlin mitgeteilt, und diese pellte fest, daß jener Diebstahl auf dem Damvfer wirklich ver übt worden war. und daß der Anzeiger mit dem damaligen pentryman z. Klasse. Sattler Richard kange. identisch fei und stellte zugleich seine Ohotographie zur verfüguna. Und das Polizeikommando in Luzern teilte auf eine Anfraae des Kreisgerichtes Bozen mit daß Richard Lange und der berüchtigte Hehler .Gallach eine und diiefelbe Person feien

Daumen und Zeigefinger hinge wiesen. Die photograxbI^ Langes wurde den damaligen Untersuchungshäftlingen Hornfchuh und Genossen vorgewiefen und sie alle erklär ten wie aus einem Munde, daß dies ihr Be kannter, der Genueser Hehler Gallach, sei. Doch über seinen Aufenthalt herrschte noch vollständiges Dunkel. Am 26. Oktober 19;» wurde das Kreisgericht Bozen von der Berli ner Polizei telegraphisch verständigt, daß sich Richard Lange in Brüssel aufhalte. Ueber Er suchen des Bozner

Untersuchungsrichters wur de er am l. November »9lv in Brüssel ver haftet; er gab zwar zu. Lange zu fein, bestritt aber an irgendeinem Diebstahle teilgenommen zu haben und mit .Gallach' identisch zu sein. Auch bei seiner ersten, am Jänner lyzo erfolgteil Einvernahme in Bozen gab Lange nur das eine zu daß er den Kellner Sandne? beiläufig gekannt habe, und daß die Geschichte mit dem Diebe auf dem Dampfer „Karlsruhe' richtig sei. Der Untersuchungsrichter ließ nun den Heinrich Burkhart aus der Strafanstalt: kommen

, und da kam es nun zur Gegenüber stellung, bei welcher B. unter fechs Häftlin gen einem auf den Kopf zu sagte: „Sie sind der „Gallach!' Auf das hin tra: Lange unwillkürlich einen Schritt vor und bejaht«? nun mit den Worten: „j.lnS wenn iü? esoin', wirklich Gallach zu fein. Er wies auch die erwähnten Tätowierungen wirkkch aus und gestand zu, den ihm vorgestellten Burkhart gekannt zu haben. Richard Lange wurde nun wegen Teilnah- me an dem von Burkhart und Leubner inr „Meranerhof' in U'.iermais begangenen

Dieb stahle, bei welchem sie Geld und Juwelen inr Werte von qs.720 erbeuteten, angeklagt. —> Bei der ersten wider ihn in Bozen am zs. März ich durchgeführten Schwurgerichtsver handlung blieb Lange bei seiner bisherigen Verantwortung, daß ihm zwar Leubner ?n Genua einen in Gesterreich gestohlenenSchmus zum Kaufe angeboten, daß er aber dieses An bot abgelehnt habe. Er habe dann Leubner und Burkhart aus den Augen verloren, denn er (Lange) sei bald darauf mit einem deut schen Touristen nach Neapel

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 22.07.1888
Physical description: 8
herauszuheben, ein Brief von dem mit täglich verkehrender „Ruralpost" gesegneten Sommerfrischorte Mauls bis nach Bozen gerade 24 Stunden braucht, in welcher Zeit man die 60 Kilometer lange Strecke jedenfalls auch zn Fuß zurücklegen kann. Der betreffende Postmeister wird ja zweifellos seiner Vorschrift Nachkommen, wenn er so am späteren Nachmittag die Postsachen aus den Brief kästen in seinem Dienstbereich einsammelt und sie (statt zu den Nachtzügen) am anderen Vormittag erst zur Bahn bringt

, aber dann ist eben mit dieser Vorschrift dem Publikum nicht gedient. Es wäre deshalb viel besser, man würde den im Sommer nach neuer Anordnung an jeder Halte stelle ohnehin anhaltenden Sekundärzügen Brief kästen anhängen oder trgenb ein anderes Aus- kunftsmittel ersinnen, wenn wir im großen Oester reich auch gar nicht zu träumen wagen von den Postverhältnissen, wie sie in der kleinen Schweiz bestehen, wo schon bald jedes Dörflein sein eige nes Post- und Telegrafenamt besitzt, ohne daß da zuerst lange gefragt

wird, vb sich dieß für den heiligen Aerarius wohl auch rentire. Da wird immer geredet von Hebung des Touristen- und Sommerfrischlerverkehres, von Konkurrenz, die man diesbeziiglich der Schweiz machen will und dergleichen mehr, und dann werden erst die Porti förmlich kreuzerweise zusammengerechnet, bis man sich zu einer den Ansprüchen des Pub likums genügenden Sommer-Posteinrichtung ver- steigt. O du mein Hergöttle! — Auch keine ganze Maßregel ist ferners die deutsche Schule in P f a t t e n, so lange

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 18.06.1913
Physical description: 8
nicht bei ihm ge. funden werden; ferner hatten sie deren Verkauf oder Versetzung zu besorgen. Als Diebsgenossen bediente er sich anfänglich der Hügeunin, später des Leubner, und am Schlüsse eines Mannes, den er den „Amerikaner' nannte. Nach langwieriger, komplizierter Untersuchung stellte sich dann endlich heraus, daß dieser „Amen- kaner' niemand anderer ist. als Thomas Liendl. Dieser wurde dann steckbrieflich versolgt. konnte aber lange Zeit hindurch nicht ausgefolsch w-rden. Schließlich wurde er im August 1912

und Zeugenaussagen dafür, daß Liendl der Diebsgenosse und Auspasser Hornschuhs war. Bezüglich des Diebstahles bei Frau Concha in Cannes muß Hornschuh neuerlich verfolgt werden, ^veil die französischen Gerichte um die Uebernahme semer Verfolgung ersuchten und die deutschen Gerichte — Hornschuh ist ein Reichsdeutscher — dieselbe ablehnten Betreffs des Mitangeklagten Richard Lange h^ßt es in der Anklage, daß derselbe unter dem Spitznamen „Gallach' den fahndenden Behörden Langst als ein gesährlicher, gewerbsmäßiger

Hehler bekannt war, doch konnte man lange Zeit hindurch Mmn wahren Namen nicht erfahren und ihn so- Gn auch nicht verfolgen. Erst durch Verrat eines «omplizen wurde der wahre Name GallachS er- ? dann steckbrieflich verfolgt, fiel en Behörden im Jahre 191.1 in die Hände und wurde in Bozen wegen Hehlerei verurteilt. Er hat »zwischen seine zweijährige Kerkerstrase abgesessen n und sitzt nun wieder sechs Monate in AAuchungshaft. Da Lange auch im Falle Liendl fungiert hat, wurde er neuerdings

unter Anklage gestellt. Die Hauptverhandlung. Vorsitzende Herr LGR. Dr. Christanell arte zu Beginn der Verhandlung, daß der An geklagte Hornschuh in der Strafanstalt Karlau bei Graz schwer krank darniederliegt und deswegen zur Verhandlung nicht erscheinen kann. (Er leidet an Lungenschwindsucht. Seine Stunden sind gezählt.) Die Angeklagten Thomas Liendl und Richard Lange nahmen auf der Anklagebank inmitten zweier Gendarmen Platz. DaS Verhör mit Thomas Liendl dauerte volle vier Stunden. Beinahe drei Stunden

sprach der Angeklagte allein. Eine Zungen geläufigkeit entwickelte dieser Mann, daß es zum Staunen ist. Er hat von den Diebstählen Horn- schuhS nichts gewußt. Erst spater kam er darauf, daß der Hornschuh ein Hoteldieb sei. Liendl leugnet bei den Diebstählen Hornschuhs beteiligt gewesen zu sein. Der zweite Angklagte Richard Lange leugnet auch heute wiederum wie vor zwei Jahren. Er kennt den Hornschuh nicht und hat von ihm nie mals einen Schmuck übernommen. Der Zeuge Julius Leubner, zurzeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 17.06.1913
Physical description: 8
Liendl, das geistige Haupt Albert Horn schuh und N > ch- Lange, gen. „Gallach', wegen der ihnen erst jetzt nachzuweisenden Delikte zn ver antworten haben. Die jetzige Anklage wirst der Bande folgendes vor: Im „Quellenhof' in Ragaz «Schweiz) entwendeten sie dem Herrn I. van Marcke de ^umen ans Paris l goldene Krawattennadeln unbekannten Wertes nnd einen Baroetrag von über 10W Franken. In St. Moritz im Hotel „Stahlbad' stahlen sie am 7. August 1''V8 dem Jakob Epstein ans Baltimore Schmucksachen uud

. Merkwürdigerweise wurde bei die sem Diebstahle die Spur durch lange Zeit nach ganz anderer Richtung verfolgt. Es wurde nämlich der Verdacht auf den Sohu eines Bestohlenen gelenkt. Die Untersuchung ergab aber jetzt, dasz es damals Hornschuh und Liendl waren, welche diese Dieb stähle ausführten. Von Passug begaben sich die beiden Hotelhuänen nach Ragaz zurück, wo sie sich trennten. Einige Zeit später trafen sie sich zufällig in Ischl. Hornschuh gab seiner Geliebten dort den Lauspas; und suhr mit Lienül

dem Hornschuh anch noch einen Einbruch vor, der ihm bei der im Jahre 1910 statt- gesundcnen Verhandlung nicht vorgeworfen werden konnte. Am W. Februar 1906 wurde nachmittags in der Villa Cl>ataignicr in Cannes ein Einbruch begangen. Hornschuh war von außen in gewohnter Weise hinausgeklettert und hat einer Fran Ehonches Schmucksachen im Werte von über lt.000 Franken entwendet. Ucbcr die Person des anderen Ange klagten, dieses „Gallach', konnte durch lange Zeit nichts in Erfahrung gebracht

; ihn in Port Said verhaften, um die Belohnung zu erlangen So erzählte es der Kellner Sandner. ?ie Erhebungen ergaben, daß sich wirklich alles w zu getragen hat. So wurde der Name des Hoteldieb« eruiert. Es war „Gallach', Richard Lange, der dann in Zürich verhastet wurde. Mangels an be weisen wurde er wieder entlassen. Das Polizci- Kommando Luzern, das ihu ebenfalls kurrendierte, vermochte festzustellen, daß „Gallach', Lange, in Bauern mit einer Spielerbande. Zuhälter-, M. derasten- uud ErpressergeseUschaft

sehr viel verkeim hat. Als im Oktober 1910 die Berliner Polizei mel dete, „Gallach' sc! in Brüssel, glaubte man, seiner schon lebhaft zu werden. Nach langem Leugnen und Aufbietung aller Agnoszierungsapparate ge lang eS denn anch wirklich, in dem verlästeren „Gallach' den Lange zn erkennen. Im März des Jahres 1911 wurde Lange mit noch zwei anderen Mitgliedern der Bande wegen eines Diebstahles im „Meranerhos' in Untermais bei Meran vom Bozner Schwurgerichte angeklagt. Bei diesem Diebstahle wurden Juwelen nnd Geld

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.02.1915
Physical description: 4
bewaffnet. Beim ersten Platz gruben wir nicht lange, denn bald schlug uns ein entsetz licher Gestank entgegen. Wir hatten den Kadaver eines Pferdes bloßgelegt und fluchend und schimp fend zogen wir weiter. Beim zweiten Ort schien uns Fortuna günstig zu sein. Wir waren schon in c ; "or Tiefe von einem Meter und fanden deutliche S, ..een, daß hier schon gegraben worden war. Schwitzend gruben wir weiter, bis auf einmal meine Spitzhacke einen klingenden, klirrenden Ton gab. Vorsichtig arbeiteten

liegenden Stellungen der Franzosen ging es jedoch recht lustig zu. Wir hör ten ganz gut Mund- und Ziehharmonika-, ja sogar Grammophonspiel. Beim Zurückgehen stießen wir aus lange, verdächtige Balken. Unser Führer, ein Unteroffizier, flüsterte mir zu, daß das Minen wären. Wir fanden auch die drei Drahtverbindun gen und drückten uns schleunigst von diesem un heimlichen Orte, da wir befürchteten, bei Berüh rung in die Luft zu fliegen. Glücklich gelangten wir wieder in unseren Gräben an. Wir machten Rapport

Stellung zu locken, um ihn durch unsere Artillerie besser zu erreichen. Es gelang vollständig. Um 12 Uhr knallten wir Stunde lustig, wohl aber ziem lich unschädlich darauflos. Nicht lange dauerte es, dann pfiffen aber auch die französischen Salven wie Hagelschauer zu uns herüber. Dann hatte unsere Artillerie das große Wort. Jede unserer zahlreichen Batterien sandte 101 Schuß Kaisersalut zum Geg ner. Die Wirkung unserer 11-, 15- und 21-Zenti- meter-Geschütze war unheimlich. Im Schloßpark von Maricourt

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 24
Date: 16.03.1911
Physical description: 24
. Die von Sandner erhaltene Auskunft wurde dem Polizei- - Präsidium in Berlin mitgeteilt, und dieses stellte fest, daß jener Diebstahl auf dem Dampfer „Karlsruhe' wirklich ver übt worden war und daß der Anzeiger mit dem damaligen Pontrymann 3. Klasse, Richard Lange, Sattler von Beruf, am 3. November 1869 in Markranstadt in Sachsen geboren, nach Zwenkau zuständig, identisch sei und stellte zugleich eine Photographie dieses Lange zur Verfügung. Fast gleichzeitig töilte das Polizeikommando Luzern

auf eine bezügliche An frage des Kreisgerichtes Bozen mit, daß Richard Lange und der berüchtigte Hehler Gallach sine und dieselbe Person seien, und daß Lange im Jahre 1899 in Zürich, unter dem Verdachte, ein verlorenes Perlenkollier gefunden und unter schlagen zu haben, verhaftet, dann aber mangelnden Be weises wegen wieder auf freien Fuß gesetzt worden sei. Das Polizeikommando vermochte auch festzustellen, daß Lange im Jahre 1904 in Bayern mit einer Spieler-, Zuhälter-, Päde- rasten- und Erpresserbande

Hehler Gallach fei. l War somit das Inkognito Gallachs gelüftet und seine Identität mit dem Sattler Richard Lange auf eine jeden Zweifel ausschließende Weise konstatiert, so herrschte doch über seinen Aufeiühalt noch vollständiges Dunkel, und schon glaubte man, seiner überhaupt nicht mehr habhaft zu wer den, als am 26. Oktober 1910 das Kreisgericht Bozen von der Berliner Kriminalpolizei telegraphisch verständigt wurde, daß sich Richard Lange in Brüssel aufhalte. Ueder Ersuchen des Bozner

Untersuchungsrichters wurde er am 1. November 1910 in Brüssel verhaftet, gab zwar zu, Lange zu sein, bestritt aber, an irgend einem Diebstahle teilgenom men zu haben, ebenso, daß er mit dem auf der eingesandten Photographie abgebildeten Gallach identisch sei. Auch bei seiner ersten, am 4. Jänner 1910 erfolgten Einvernahme in Bozen beharrte Lange bei seiner bisherigen Verantwortung, erklärte keinen Uebernamen zu besitzen, in Genua keine Be kannten gehabt zu haben und die Mitglieder der interna tionalen Diebesbande

bekleidet waren und in Reih' und Glied standen, näher anzusehen, ob er einen oder den anderen von ihnen kenne. Burkart schritt die Reihe, die Einzelnen mu sternd, ab, und beim vierten Mann angekommen, erklärte er sofort: „Sie sind der Gallach!' Auf das hin trat Lange un willkürlich einen Schritt vor und bejahte nun mit den Wor ten „Und wenn ich es bin', wirkli /i Gallach zu sein. Daß er auch mit dem vom Polizeikommando Lünern aus signalisier- ^ Wntisch ist, ergibt sich aus der Datsache, NkMW früher

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
, wo ein 12 jähriges Mädchen siblies, an welchem er ein Sittlichkeitsverbrechen beging. Der Angeklagte wurde nach, geheim durchgeführter Verhandlung zu 18 Monaten schweren Kerker verurteilt. „Gallach'. Heute vormittag begann die Verhandlung gegen den langgesuchten, in Brüssel verhafteten Hehler der internationalen HoteldiebSgcsellschast Hornschuh Sc Co Richard Lange, mit dem Spitznamen „Gallach', statt. Den Vorsitz führt LandeSgerichtSrat Dr. Ganahl, als Beisitzer sind LandeSgerichtSrat Br. Riccabona und Dr. JoaS

Franz, Bauer, Grätsch; Prugger Kandidvs, Holzhändlcr, Ober-Olang; Waldner Jakob, Bauer, Nals. Auf der Anklagebank sitzt zwischen dem Gefangenwärler und einem Gendarmen mii aufgepflanztem Bajonett der Angeklagte Lange Schriftführer Dr. Neitrr verließt die Anklage schrift: Die k. k. Staatsanwaltschaft Bozen erhebt vor dem k. k. Kreis- als Geschwornengerichte Bozen gegen Richard Lange, genannt „Galla ch' «ml 3. November 1869 in Mahransstäst bei Leipzil geboren, nach Zwenkau, Sachsen, zuständig, prote

habe Richard Lange das Verbrechen der Diebstahlsteil- ahm e i. S. der 5, 171, 1^3, 17411g, c, 179, bezw. des Gesetzes vom 9. April 1910 Nr. 73 R.G.BI., strafbar nach § 179 St.G., begangen. Gründe: Gallach, der vielgesuchte und im Prozesse gegen die internationalen Hoteldiebe Horn- chuh und Genossen vielgenannte „geheimnisvolle' Hehler, dessen Dasein von manchen sogar ange zweifelt und als ein Phantasiegebilde bezeichnet wurde, existiert wirklich und befindet sich seit 1. November 1910 in den Händen

nannte. Gallach, der in dem „Baron' sofort den desertierten Steward wiedererkannte, kombinierte ganz richtig, daß dieser de« Zahlmeister bestohlen haben muß und lieb ihn in Port Said verhaften, um die ausgesetzte. Be, lohnung zu erlangen. Die von Sandner erhaltene Auskunft wurde dem. Polizeipräsidium in Berk« mitgeteilt u»d dieses stellte sest, daß jener Diebstahl auf dem Dampfer „Karlsruhe' wirklich verübt worden war und daß der Anzeiger mit dem da» maligen Peutrigmau 2. Klasse, Richard Lange

, Sattler von Beruf, am 3. November 1869 in Markranstädt in Sachsen geboren, uach Jwenhain zuständig, identisch sei und stellte zugleich eine Photographie dieses Lange zur Verfügung. Fast gleichzeitig tiiilte das Polizeikommando Luzern auf eine bezügliche Anfrage des Kreisgerichtes Böze« mit, daß Richard Lange und der berüchtigte Hehler Gallach eine und dieselbe Person seien und daß Lange im Jahre 1899 in Zürichs unter dem Ver dachte, «in verlorenes Perlenkollier gefunden und unterschlagen

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.06.1932
Physical description: 8
und außerdem wird eine neue Berbindungsstraße (ohne Einhaltung der Sonntagsruhe) östlich des umfangreichen Ansitzes hergestellt, welche nach dem italienischen Heerführer Armando Diaz benannt wurde. Versuche, den Kontakt mit der einheimischen Gesell schaft herzustellen, sind gescheitert, den Weg zu den Herzen der Südtiroler Bevölkerung wird das Prinzenpaar auch nicht finden, so lange Mussolini seine Gewaltherrschaft .unter Duldung des Königs in Südtirol ausübt. Das Kerzogspaar von Pistoja in Meran

auf die Dauer auch diesen Betrag wird zahlen können. Natürlich geht dieses verschwenderische System zu Lasten der Steuerträger, wobei sich die Deutschen begreiflicherweise gegen den Druck lange nicht so wehren können wie die zu gereisten Italiener. 50 Jahre Bozner Museumsverein. Der Bozner Museumsverein wurde im Jahre 1882 gegründet; damals verwandelte sich der „Christliche Kunst verein" in einen „Bozner Museumsverein" und trat letz terem sein Hab und Gut ab. An der Spitze des neuen Vereines starwen Georg

die Rosen färbten, der voll war von Ihrem trckuen Duft. Der Platz geht mir aus! dachte Mölgg. Ich weiß gar nicht mehx, wohin mit den neuen, die ich Ix* stellt habe! Sein Garten war ja ein einziger blühender Rosenbusch. Er trat zur Wand hip, wo sonnig die Pfirsiche reiften,, nür wenige hochgezogene Stämmcherx, aber sie wurden gehegt wie Prinzessinnen. Abend für Abends so lange noch unerwartet Frost kommen konnte, legte der Vater jedem ein Hemdchen aus weißem Papier mt, so spät kam er nie mals heim

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 21.09.1925
Physical description: 8
vor dem Kriege. So legen zum Beispiel die Fernschnellzüge zwi schen Berlin und Hamburg die 237 Kilome ter lange Strecke in 3^ Stunden zurück, also mit einer Durchschmttsgeschwindigkeit von 82 Kilome tern in der Stunde, gegen 38 Kilometer in der Vor kriegszeit. Die gewöhnlichen Schnellzüge gebrauchen für dieselbe Strecke 4^ Stunden, fahren demnach durchschnittlich 68 Kilometer in der Stuede; 1923 Ketrug die Beförderungsdauer durchwegs 4^ Stun den. Zwischen Berlin und Hannover durchfahren die iFernschnellzüge

die 252 Kilometer lange Strecke ohne jeden Aufenthalt in 3^ Stunden, also mit einer Stundengeschwindigkeit von 78 Kilometern, dieselben Züge von Berlin bis Köln — 573 Kilo meter — in 8^ Stunden, legen in der Stunde demnach nur 72 Kilometer zurück wegen der mehr fachen Aufenthalte und der Schwierigkeit des Ge ländes jenseits Hannover. Die Geschwindigkeiten gehen dann etwas Her unter bei den Zügen Berlin—Breslau — 340 Kilo meter — mit einer Fahrtdauer von fünf Stunden — das sind 63 Kilometer

in im: Stunde — gegen 4^ Stunden in der Vorkriegszeit und 5^ Stun den im Jahre 1923. Die schnellsten Züge zwischen Berlin und München gebrauchen für die 675 Kilo meter lange Bahnstrecke zehn Stunden demnach durchschnittlich 67.6 Kilometer in der Stunde —, -in der Vorkriegszeit betrug die Fahrzeit allerdings nur neun Stunden — also durchschnittlich 75 Kilo- Mieter in der Stunde — und im Jahre 1923 im merhin zwölf Stunden; die Verbesserung fft also hier besonders augenfällig, wenn auch die Ge schwindigkeiten

der Vorkriegszeit noch nicht erreicht sind. Die Schnellzüge zwischen Berlin und Bremen Degen die 346 Kilometer lange Strecke in 5^ Stun den Zurück, also mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 63 Kilometern in der Stunde, des gleichen döe D-Züge Zwischen Berlin und Dresden die 190 Kilometer lcmge Strecke in drei Stunden mit ebenfalls durchschnittlich 63 Kilometern. Die rund 540 Kilometer lange Eisenbahnlinie von Ber lin nach Frankfurt (Main) wird von den schnell sten D-Zügen in neun Stunden durchfahren

Zuggeschwindigkeiten gegenüber dem Jahre 1923 unverkennbar ist, so bleiben diese gegen die Vorkriegszeit immerhin noch mehr oder weni ger erheblich zurück. Besonders augenfällig ist das auf der Strecke Berlin—Frankfurt (Main). Die englischen B ah nzüge gebrauchen zum Bei spiel für die 400 englische Meilen (— 640 Kilome ter) lange Strecke von London nach Edinburg acht^ Stunden und mehr, von London nach Southamp-' ton — 128 Kilometer — 1 Stunde 40 Minuten; nur die stündlich ohne Aufenthalt verkehrenden Schnellzüge

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 19.10.1919
Physical description: 12
den Weg auch in der Finsternis finden, aber riskieren will i's halt doch nit.' ' Der Peterl hatte einen schweren Seufzer getan, er trug unzweifelhaft große Sehnsucht nach seiner! Heimat im Gerzen. Jetzt erhob er sich, die liebe Sonne meinte es schon sehr gut und es mußte doch bald Mit tag sein, er hatte gar nicht gedacht, daß sie schon so lange hier saßen. Er faßte den Wagen mit dem lah men Jörgele und fuhr, so schnell er konnte, heim. Am Tore empfing ihn die Pförtnerin mit Schel ten. Wo er so lange gewesen sei

und ob er nicht.ganz gescheit wäre, so lange in der Frühlingsluft, die noch auch gefährlich Verden könne, zu sitzen; und ob er krank werden wolle und zu den vielen Arbeiten, die im Hause zu machen seien, noch eine dazutun wolle. So gings in einer.Art weiter und wäre nicht gerade der Spitalsarzt gekommen und dem Schimpfen da mit ein Ende gemacht wurde, so hätte der arme Vet?r wohl noch lange standhalten müssen. Der Doktor gab ihm die Hand und auch dem Lahmen und fragte nach demBefinden der Beiden. „Es ist gut

einige Tage. Der Peterl war still glückselig den ganzen Tag im Garten herumge strichen und stand oft lange in den Anblick der herr lichen Berge vertieft. I Da — eines Morgens war er verschwmchen, 'seine wenigen Habseligkeiten hatte er in einem klei nen Bündel mitgenommen. Auf dem Tisch seines Zimmers lag ein Zettel, darauf stand in ungelenker Schrift: , . „Lebts Wohl, hobt Dank für alles, i geh mein Heimatl suchen.' Die Schwester, die ihn fand, gab das Papier ! dem Professor und der drehte

sich um, die Schwester > sollte nicht sehen, daß seine Augen naß geworden ? waren. ^ Unterdessen war der Peterl scho» weit gewan- , dert. Es war ein herrliches Wandern für ihn so in 'der frischen Natur, und er schritt'rüstig vorwärts ! und wurde nicht müde. Dur einmal.machte er eine ! kurze Rast bei Bauerslenten» die. er am. Felde traf. ^ die fragte er, wie lange es noch bis Dr Martin, s» ! hieß sein Heimatsdorf, wäre. Die Leute gaben ihnz ! Bescheid »nd forderten ihn.auf, mit ihnen zuerstMit- j tag zn halten

. Aber er hatte weder Rast noch Ruh und bald brach er wieder »uf, immer der Heimat nä her kommend. Ein wenig klopfte ihm wohl sein He' < wenn er daran dacht«, wie er wohl empfangen wer den würde und »b überhaupt noch jemand von sei nen Verbündten lebte und im Orte war, denn 4>) Jahre sind eine lange Zeit »nd in der konnte sich viel verändert haben. Ihm zwar kam es vor, als sei er kein Jahr fortgewesen. Doch der Jungwald, der sich mittlerweile schön herausgewachsen hatte, er- zählte ihm doch von der Länge

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 20.05.1939
Physical description: 16
. Er fürchtete sich vor Ole Kock. Er fürchtete sich vor sich selber. Eine halbe Stunde lang spielte er mit dem Gedanken, einfach fortzureisen. Er konnte eine nervöse Erschöpfung vorbeugen oder sonst einen triftigen Grund angeben. Er brauchte schließlich überhaupt keine be sonderen Gründe anführen. Warum sollte er, Christian Sörensen, nicht einmal auf einige Zeit verreisen? Er überlegte ernsthaft, wohin er fahren könnte. Schweden, seine alte Heimat, fiel ihm ein, die er schon so lange nicht mehr ge sehen

war. „Sie können mich zu jeder Zeit erreichen', sagte ihm der Volizeikommiffar, „notieren Sie sich für alle Fälle meine Privatnummer, unter der Sie mich nach Dienstschluß er reichen können.' Als Sörensen die Privatnummer des Kommissars in seinem Notizbuch stehen hatte, war er etwas beruhigt. Aber so völlig wich die Furcht auch jetzt noch nicht von ihm. Mit einem Gesühl der Beklemmung wartete er den Abend ab. Was würde er heute wieder erleben? Er ging nach Geschäftsschluß noch lange ziellos durch die Straßen. Zwischendurch nahm

er in einem kleinen Lokal sein Abend essen ein, aber es wollte ihm nicht schmecken und er ließ fast alles auf dem Teller liegen. Dann trieb ihn seine Unruhe wieder hinaus in die nächtlichen Straßen der Stadt. Einmal trat er in eine Fernsprechzelle ein und rief seine Villa an. Es dauerte lange, bis sich jemand meldete. „Ingrid?' fragte er, „warum dauert es so lange bei euch? So — das Mädchen hat heute Ausgang? Ist irgend etwas geschehen? Post gekommen? Nein?' Er hängte ab. Plötzlich lachte er über sich selber

er sich vorher aus dem Bücherschrank in seinem Arbeits zimmer noch ein schmales Bändchen heraus genommen hatte, das er vor dem Einschlafen lesen wollte. Die Uhr zeigte ein Uhr morgens. Immer wieder versuchte er, die in ihm aufsteigende Unruhe zu bekämpfen. Eine Stunde mochte vergangen sein, als er end lich eine leise Müdigkeit über sich kommen verspürte. Er löschte das Licht und versuchte zu schlafen. Aber noch lange nicht wollte der Schlaf über ihn kommen. Schließlich verfiel er in einen unruhigen

Halbschlaf. Wie lange er so gelegen hatte, wußte er nicht. Er wachte plötzlich auf und fühlte, daß er in Schweiß gebadet war. Verstört richtete er sich im Bett auf und starrte um sich. Nur mühsam fand er sich aus seinem Traumschlaf in die Wirklichkeit zurück. Er tastete nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. Gerade wollte er ihn nie derdrücken. als er zusammenzuckte. Ganz deutlich sah er plötzlich, daß in dem nebenan liegenden Arbeitszimmer das Licht brannte. Schwach fiel der Schein

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Dolomiten
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Page 4 of 6
Date: 07.02.1938
Physical description: 6
fertige Mäntel und Kostüme billigst. 586M m Gaskhof Burger in Lana bis 1. April 1938 geschlossen. 4665 M Wasser als Lebensqirell 90 Kilometer lange Wasserleitung der Kurstadt — Welche Quellen speist:» MeranoS Wasserbedarf — Höchster Wnsscrkanfum im Jahr — Reue Pläue Die Fortschritte der Kultur, verbunden mit den Vorteilen einer vielseitig ausgebauten urid entwickelten Technik, haben der Lebens haltung des Menschen viele Vorzüge und Be quemlichkeiten verschafft, die frühere Seiten noch nicht kannten

und in die einzelnen Stockwerke bringt. Woher bezieht Merano sein Wasser? Aus drei Oertlichkeiten bezieht einmal vor läufig die Kurstadt ihren Bedarf an Trink wasser. In Lungavalle in 1000 Meter Höbe auf der linken Talfeite des Spranser- bachcs, werden durch Stollen mehrere Quellen gefaßt. In den Jahren 1886 bis 1887 wurde dieser Teil der städtischen Wasserleitung ge baut. Diese Quellen liefern der Stadt 10 bis 30 Sekundenliter Wasser. Eine etwa 6000 Meter lange Rohrleitung bringt das gefaßte Wasser

zu einem Reservoir. Am rechten Passerufer in Saltusio, 500 Meter Höhe, wurden mehrere Quellen, welche 15 bis 50 Sekundenliter geben, gefaßt. Ein 300 Meter langer Stollen läuft 'unter dem Schuttkegel des Saltausbaches in Süd-Rord-Richtung. 1900 bis 1901 erstand diese Leitung, die eine zirka 7000 Meter lange Rohrleitung bis zum Reservoir hat. Zwei weitere Quellen werden in A i c a, 580 Meter Höhe, verwertet, die am Nordwestabhang des Küchelberges bei Aica- Melaun zu Tage treten. Ein 250 Meter langer Stollen

, der dann in eine zirka 3000 Meter lange Rohrleitung übergeht, faßt die Quellen, welche 15 Sekundenliter erbringen. Maia und Quarazze haben ihre eigenen Wasserleitungen. Maia hat seine Quellen in der Gegend von Sant'Orsola in etwa 1000 Meter Höhe. Die letztgefaßtc Quelle befindet sich ungefähr 150 Meter nörd lich von der dortigen Kirche. Die Stollen haben nur geringe Tiefe. Diese Leitung wurde von den Gemeinden Maia alta und Maia bassa Im Jahre 1807 erbaut und liefert 50 bis 90 Sekundenliter. Die letzte Quelle

Kubikmetern befindet sich knapp unter halb der Brunnenstube beim Tburnerhof und ist besonders schön gelegen. Schöne Radcl- bäume umsäumen es. Zur Verfügung würden weiters noch die Naiferquellen mit etwa 5 Sekundenlitern stehen, welche aber als Trinkwaffer derzeit nicht gebraucht werden. 80 Silometer lange Wasserleitung. Das Trinkwasser für Merano hat einen ganz schönen Weg zu machen, bis es rauschend aus dem Hahn zum Konsumenten kommt. Die Wasserleitung der Kurstadt hat nämlich eine Länge von insgesamt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.06.1937
Physical description: 6
, ist eine freudehebeude Empfindung der Wonne über die gehörten Harmonien.' Hier führt ein klarer Weg von der frühesten Er innerung zu der späteren Entwicklung, ebenso wie bei dem Grafen Zeppelin, der als kleiner Junge versuchte, zusammengebundene Ballons so lange mit Papier zu beschweren, bis sie im Gleichgewicht schwebten. Es ist ihm zwar nicht gelungen, aber den „Zeppelin' hat er trotzdem später erfunden. Medizinische Umschau Alle Tage ein Luftbaä Ueber die gesundheitsfördernde Wirkung des Lust- oder Sonnenbades

braucht. Das kcilte< Wasser. bleibt nämlich so lange- im Magen, bis e?!auf Körpertemperatur erwärmt' ist, dann gelangt es erst in den Darm und von hier aus ins Blut. Stillen Sie aber Ihren Durst mit einem warmen Getränt, so wird die Flüssig keit den Magen rascher verlassen und eine Ver- wässerung des Blutes durch zu viel Trinken ver hindern. Zu wenig Trinken ist aber auch eine fal sche Lebensgewohnheit, da die Verdauungssäfte bei Flüssigkeitsmangel nicht ausreichend gebildet werden können. Die falsche

auszusetzen und dann das Nachthemd an zulegen und ins Bett zu huschen. Einige Lebensregeln. Auch über den modernen Sportsimmel weiß Zdarsky manch kräftiges Wörtlein zu sagen. So wendet er sich gegen die Überanstrengung im Sport und die sinnlose Rekordsucht. „Ausruhen muß- man sich/'noch che^ -man müd wird,-- gerade wie man nur sparen kann, so lange man Geld hat.' Übertreibungen vernichten die Erholung. Noch beim Ausruhen gibt es aber falsche Gewohn heiten, zum Beispiel das Kreuzen der Beine beim Sitzen

längere Zeit aufheben zu müssen und ist kein Eis zur Ver fügung, so bleibt ausnahmsweise nichts anderes übrig, als die Milch kurz abzukochen. Aber nur ausnahmsweise! Es ist und bleibt ein Notbehelf. Kochkunst und heilkunsk. Bei vielen Gerichten, die halb mit Wasser ge kocht werden, Suppen, Kakao, Reisspeisen usw., begehen manche Hausfrauen den Fehler, die Zu taten in dem Gemisch von Milch und Wasser gar zukochen. Besonders beim Reis, der lange Zeit zum Garwerden benötigt, wird auf diese Weise

viel zu lange gekocht. Lang gekochte Milch ist nicht nur nicht gesnndheitssördernd: sie ist sogar direkt schädlich. Daher lasse man Reis, Grieß. Haferflok- ken usw. in wenig Wasser langsam ausquellen u. füge erst dann, wenn das Gericht gargekocht ist. die rohe Milch hinzu, lasse sie heiß werden und nehme das Ganze vom Feuer, bevor es auskocht. Eine Hausfrau, die solches konsequent durchführt, übt sich nicht nur in der Kochkunst, sondern auch in der Heilkunst zum eigenen Heil und dem ihre5 Familie

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 18.09.1943
Physical description: 4
. Mt war sie noch nicht, nein, fünfzig Aahre ist noch lange kein Greisenalter. Iber bei Bergbauernfrauen zählen die ahre fast doppelt. Der Bader sagte, sie ei an Herzschlag gestorben. Das mochte sohl stimmen, aber der Grund mar ein nderer. Sie hatte sich überarbeitet. Seitdem führte die älteste Tochter, die lierundzwanzigjährige Rosl, die Wirt chaft. Sie wäre wohl nimmer am Hofe Wesen, wenn der Kaiser nicht auch den runner-Sepp gerufen hätte. Cineinan- er versprochen waren sie' schon übers fahr, und im Spätherbst hätten

, einmal well die Arbeit noch oft die halben Nächte forderte, und dann, weil er lange nicht einschlafen konnte. Gewiß, er hatte Sorgen, aber die waren es nicht, nein, es war die Müdigkeit. Er fühlte und wußte es wohl, aber er sagte davon zu nieman dem etwas. So gingen die Wochen ins LaNd, und an einem nebeltrüben Frühherbsttag brach der Steinhäuser den Acker ober dem Hofe^um. Er wollte noch den Win terroggen säen. Cs war Nachmittag, als er mit dem Pflügen begann. Cs zogen kein« Pferde den schweren Pflug

. Barb sprang ralch zum Bader ins Dorf hinab. Als dieser kam, lag der alte Steinhäuser wieder wach in seinem Bette. Schweiß sta.nd auf seiner Stirne, und Fieber durchraste sei nen Körper. An seiner Seite' saß die Barb. Der/ alte Bauer sagte zeitweilia 'vor sich hin: '„Der Acker, grad der Acker!' Die Barb meinte, er spreche im Fieber. Sie war froh, als der Bader kam. Cr e ben Puls des Kranken, lah ihn lange unter der dicken Brille her aus an und sagte; „Steinhäuser, tu dein Zeug in Ordnung bringen

ders Totenschein. Cs dauerte wiederum nicht lange, - kam wieder ein Brief mit den unver ständlichen Worten am Kopf. Und drin nen lag eine Anweisung über eine be trächtliche Summe. Dazu stand. geschrie ben: „Ihr verstorbener Ehegatte Anton Stieger -hatte' bei uns eine Lebensver sicherung abgeschlossen, die.natürlich dem vor Io Jahren erfolgten Abi von Ihnen irrtümlich wetterbezal. Raten. Cs ist'dies ein besonderes Ent gegenkommen-unserer Gesellschaft, da ' Ablebensfall' sofort anher zu vermc

gewesen wäre.' — Stempel, Unterscl Me Sefa starrte lange auf den uner- Schüpprl Geld geworden war. Oie Sprengung Von Karl Springenschmld Torte zu teilen, rummi Als die. kleine blonde -Schwester Chri stel im Soldatenheim bei uns am Eis meer — jeder kennt sie — -ihre 800. Torte gebacken hatte, jawohl, wohlge zählte fünfhundert Torten! da kam der General selber zu Ihr: „Schwesterll', sagte er und lachte, „jetzt därfst die Tort'n selber 'naufbringen zu meine Jagerl' denn damit, das wußte er, machte

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