war jedoch viel größer. In Erfurt pre digte er vor 60.000 Zuhörern, Breslau wurde durch feine Predigten und sein Beispiel sittlich unigewandelt. Staunen nmß man. daß der Heilige solche Mühen und Strapazen dreißig Jahre lang hat aushalten können. Nach dem Siege über die Mohammedaner bei Belgrad fühlte er seine Kräfte gebrochen, zog sich in ein Kloster zu Jllok (Kroatien) zurück, war immer noch heiter und vergnügt, empfing Besuche, heilte Kranke und pflegte eifrig das Gebet. Drei Monate nach dem Siege
im Klo- . fter hole?" „Nein, nein: wo denken Sie hin? Meinen Sie, ich sei eine Klatschbase? Da kennen Sie die alte Susanne schlecht! Keiner Seele habe ich ein Wort davon gesagt." „Und Sie haben gesehen, wie Madame Blanchard das Kloster Betrat? Wie spät war es da?" „Das kann ich Ihnen genau sagen. Es schlug eben 10 Uhr. Sie grüßte mich und fragte, ob Abbe Mont- moulin allein sei, und ich sagte: „Ja, mutterseelen allein! Denn seine Mutter war schon abgereist." „Hatte seine Mutter eine Tasche
kommt. Wollen Sie vielleicht Ihre Strümpfe dort kaufen?" „Wohl möglich, daß ich mit der würdigen Frau dem nächst ein kleines Geschäft abzuschließen habe", be merkte der Herr, die Adresse rasch auf einem Streifen Papier notierend. Dann fragte er: „Sie sagten soeben, der Pfarrer sei ganz allein im Kloster gewesen, als Madame Blanchard zu ihm ging. Sind Sie dessen ganz gewiß?" "Ja, ganz gewiß." „Der Küster war also nicht da?" „Nein, der Lump ist am Sonntagabend nach Mar seille gegangen
und noch nicht zurück." „Eh bien, Jungfer Susanne, was ist denn nun Ihre Meinung: wenn der Pfarrer ganz allein mit der alten Dame im Kloster war, auf wen mutz denn wohl der Verdacht dieser Tat fallen?" „Das weiß ich nicht! Jedenfalls nicht auf den Herrn Pfarrer, der ein so heiliger Mann ist!" „Ja, auf wen denn? Madame Blanchard hat sich doch nicht selbst erstochen und beraubt?" „Gewiß nicht, sie war eine sehr fromme und gott selige Frau und hätte dies nie getan. Viel eher glaube ich, der Teufel selbst habe es getan