Beilage zu Nr. 24 -es „Andreas Hofer.' Der Jod des Königs von Wayerrr. Ueber die Art und Weise, wie König Ludwig II. von Bayern im Starnberger See seinen Tod gefunden, schreibt die Münchner „ Allgemeine Zeitung :' „ Se. Majestät weiland König Ludwig II. war, wie erhärtet ist, in hohem Grade vom Verfolgungswahn besangen. Ohne mit Bezug hierauf auf die allmälige Entwicklung der unseligen Krankheit des Königs zurückzugreifen, als deren Hauptsymptom (Merkmal) wir die Vorliebe des Monarchen
für Einsamkeit und Ab- schließung erkennen, konstatiren wir hier nur, daß der ver storbene König in den Gesprächen mit Dr. v. Gudden und Dr. Müller (seinen Leibärzten) in Schloß Berg stets, obwohl in ruhiger Weise, von seinen Verfolgungsideen sprach. Waren dem König in Hohenschwangau die zu seinem Schutze aufgestellten Gendarmen eine angenehme Umgebung, so änderte sich das mit der Umsiedlung nach Schloß Berg vollständig, so zwar, daß der König ihren An blick nicht mehr haben wollte, überzeugt
, daß sie da zu seiner Bewachung und nicht mehr zu seinem Schutze allein vorhanden seien. Aus diesem Grunde war man auch in Berg genöthigt, die Gendarmen stets dem Anblicke des Königs zu entziehen. Im Parke von Berg wurden unausgesetzt die Wege von Gendarmen abpatrouillirt; diese hatten die Weisung, sofort bei Sichtbarwerden des Königs zu verschwinden. So war es auch an jenem verhängnißvollen Abend des Pfingstsonntages. Solange der König und v. Gudden auf dem Wege gingen, der an der Unglücksstätte vorüberführt, hielten
sich die Gen darmen verborgen, darnach setzten sie auf eben diesem Wege ihren Patrouillengang fort. Wie wir schon bemerkten, ist es im höchsten Grade auffallend, wenn auch nicht unerklärlich, daß die zwei Gendarmen, welche zur Zeit des Ausgangs des Königs auf dem Wege patrouillirten, von dem Vorfalle am Ufer und im Waffer nichts vernahmen. Berücksichtigt man aber, daß erstens von dem Momente, wo der König das Schloß verlaffen, zwischen 6 Vs bis 6 s /i Uhr, bis zu dem Augenblick, den die stehengebliebene
abgespielt haben muß, bereits vorüber war. Jedenfalls ist bei derselben kein Laut hörbar gewesen, was schon daraus zu folgern, daß bekanntlich auf dem Waffer des Sees ge sprochene Worte stellenweise bis weit in das Ufer herein hörbar find. Die raffinirte Schlauheit, welche erfahrungs gemäß Irren, die sich mit Selbstmordgedanken tragen, eigen ist, läßt mit Bestimmtheit annehmen, daß der König, dem die im Schlöffe getroffenen Sicherheitsmaßregeln (man hatte Gucklöcher in den Thüren angebracht