3,211 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/23_05_1936/TIRVO_1936_05_23_5_object_7666317.png
Page 5 of 16
Date: 23.05.1936
Physical description: 16
und es hätte keine Königin Elisabeth gegeben. Aber so . . . Wenn auch König Heinrich VIII. sechs Frauen gehei ratet hatte, soll man ihn niemals als einen sinnlichen Men schen hinstellen; denn es war bei ihm durchaus keine männ liche Lust. Cattinnen zu wechseln, sondern es trieb ihn, einen männlichen Erben zu liäbeu, ganz gleich von welcher Frau er auch kommen mag. nur daß es seine angetraute Gattin sein mußte. Daher unterlag er einer fast unbegreiflichen weibischen Launenhaftigkeit

, am 18. Mai 1536, öffentlich hinrichten ließ, um am nächsten Tag mit allem Pomp Jane -Seymour, Ebenfalls königlichen Geblüts, zu heiraten. Das war seine dritte Gemahlin, die er nur ein Jahr lang besaß. Seine erste Frau war Katharina, die Tochter des spani schen Ehepaares Ferdinand und Jsabella, das Kolumbus iiler den Ozean sandte. Dadurch wurde Spanien reich und zur ersten Seemacht der Welt. Heinrichs Water, König Heinrich VII., hatte di eise spanische Prinzessin Katharina seinem ältesten Sohne -Artur

zugesprochen. Denn er -wünschte durch diese diplomatische Heirat mit dem mächigten Spanien für eine weitere Entwicklung seines Landes in ein engeres Lüüdnis zu kommen. Als Mitgift bekam die elfjährige Prin zessin hunderttausend Gölddükaten (das sind 40 Millionen Schilling nach heutiger Währung). Solches gut klingend es panisches -Gold konnte König Heinrich VII. der an 'chroni- Geldnot litt, gut gebrauchen. Ms Prinz Artur acht- Jahre alt wurde, sollte die Hochzeit stattfinden, aber er 'Mo plötzlich

einige Tage vorher. Da aber Heinrich VII. die oei amte Mitgift vollkommen au che braucht hatte und er nitf das panische Bündnis nicht verzichten wollte, -wurde die Prinzessin Katharina dem zweiten -Sohne Heinrich ver- 1M. Die Hochzeit konnte erst später stattsinden, da König Heinrich VII. an Altersschwäche verstorben war. Der nun mehrige -König Heinrich VIII. erhielt vom Papst doch die Dispens, seine Schwägerin heiraten -zu dürfen. Er war erst achtzehn Jahve alt. ein hübscher und fescher Mann. Katha rina

der Königssohn, taufte. Aber er war ein Bastard, leider. Er er-höb ihn später (1525) zu einem Herzog!von Richmond und Somerset. Er blieb immer ein Herzog und wurde nie llönig. Heinrich verheiratete Elisabeth bald -mit einem ehe maligen Pagen des Kardinals Wolsey. Er trug den guten iranzösischen Namen Taillebois. Doch den kleinen Henry ^tzrvh nahm der König zu sich und ließ ihn in seinem schloß Whitehäll erziehen. Während eines Aufenthaltes in Fontainebleau als Gast des Königs -Franz I. von Frankreich sah

1
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1932/03_04_1932/ALABO_1932_04_03_5_object_8272881.png
Page 5 of 16
Date: 03.04.1932
Physical description: 16
. Es war König Heinrich VUL von England. geboren am 28. Juni 1491, gestorben am 27. Jänner 1547, der früh schon herrschsüchtige Neigungen ver riet. Er war lange Zeit treukirchlich gesinnt, schrieb sogar selbst eine Verteidigungsschrift für die Kirche gegen die Angriffe Luthers. Und dennoch wurde er zum Apostaten und blutigen Kirchenverfolger. Und das deshalb, weil er die Sinnlichkeit nicht beherrschte, eine schlimme Leidenschaft nicht zügelte. Er war be reits 27 Jahre mit Katharina von Aragonien (Spa nien

fand er wohl solch feile Kreaturen, die ihm beipflichteten, darunter den Kardinal Wolsey, der mehr Weltmann war als Priester, trank, spielte und tanzte, und den ehe maligen Hofkaplan C r a m m e r. Es gab aber auch Männer, die dem König zu widerstehen sich getrauten. Die hervorragendsten waren Kardinal Pole, Bi schof Fisher und der Lordkanzler Thomas M o - r u s. Und noch einen Mann fand oer König, der ihm wie einst Johannes der Täufer dem Herodes zurief: „Es ist dir nicht erlaubt

!" Das war der Papst. Ob wohl dieser wußte oder ahnte, was König Heinrich zu tun gedenke, falls der Papst die Eheschließung mit Katharina als vor Gott und der Kirche gültig ge schlossen erkläre, blieb der Papst fest. Er konnte nicht anders nach Christi Worte: Wer mit Begierde nach einem anderen Weibe schaut, hat im Herzen schon die Ehe gebrochen. Nach Christi Worte braucht es nicht einmal zur Tat zu kommen. König Heinrich ver stieß nun seine Gattin Katherina und wies ihr ein Landhaus an und nahm Anna Boleyn

zur Ehe. Ka tharina richtete vor ihrem Tode noch ein rührendes Schreiben an den König, worin sie ihn ihrer Verzei hung versicherte. Anna Boleyn hatte dem König eine Tochter geboren, die später entgegen der Erbfolge Königin von England wurde. Nur 3 % Monate nach Katharinas Tode ließ der König der Anna Boleyn den Kopf abschlagen. Er nahm dann nacheinander noch vier Frauen, war also ein richtiger Weibernarr. Seine fünfte Gattin, Katharina Howard, ließ er eben falls hinrichten. Erst der sechsten gelang

es, ihn zu überleben. Sie sollte als Ketzerin verbrannt werden, konnte jedoch durch eine List ihr Leben retten. Der König ergab sich die letzten Jahre seines Lebens der Schwelgerei, so daß er so dick und sein Leib so un förmlich und schwer wurde, daß er sich nur noch mit Hilfe eines Rollstuhles im Zimmer bewegen konnte. Was der Papst befürchtete, hatte der König ins Werk geführt, hat England von der katholischen Kirche losgerifsen und die sogenannte anglikanische Kirche gegründet, mit Hilfe feiger, charakterloser

2
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1932/05_06_1932/ALABO_1932_06_05_9_object_8273045.png
Page 9 of 16
Date: 05.06.1932
Physical description: 16
und gereichte Frank reich zum Segen. Später wurde er infolge Verführung durch sittenlose Weiber seiner Gattin untreu und ver fiel in die schändlichsten Lüste. Zuerst wurde er der Slave der Gemahlin eines Staatsbeamten d' Eftioles; diese erhielt vom König den Titel „Marquise (Markgrafin) von Pompadour", später, als er schon 60 Jahre alt war, geriet er in die Schlingen eines anderen verkommenen Weibes, der Dubarry. Beide verkommenen Weiber hatten den König ganz in ihrer Gewalt. Während der König den Vergnügun

gen nachging und seinen tierischen Lüsten fröhnte, übten die beiden sittenlosen Weiber die Herrschaft über Frankreich aus, setzten Minister und Generale ein und wieder ab und zogen Scharen von Schmeichlern an sich. Andere erhielten ja keine einträglichen Staats ämter. Beide, Pompadour und Dubarry, verschleuder ten die Steuergelder des armen Volkes, wovon viele an den Bettelstab kamen. Ein dritter im Bunde, gleichgesinnt und sittlich ebenso verlumpt wie die zwei Weiber und der König

, war der Ministerpräsident Herzog von Choiseul (Schoasöl). Der König verfiel in folge seiner Ausschweifungen in eine schreckliche Krankheit. Der Wüstling mußte sehen, wie sein Kör per, mit den ekelhaftesten Geschwüren und Eiterbeulen bedeckt, in Fäulnis iiberging. so daß ihn niemand mehr pflegen wollte. Pompadour faßte gegen die Jesuiten besonders deshalb einen glühenden Haß, weil der Jesuitenpater S a e y, wie es seine Pflicht war, ihr in der Beichte die Absolution verweigert hatte, weil sie nicht einwilligte, den Hof

zu verlassen. Von da an wütete sie gegen den Jesuitenorden wie eine Furie. Minister Choiseul, der wie der König an den Folgen von Ausschweifungen starb, ließ Schriften voll von Lügen und Verleumdungen gegen die Jesuiten ver breiten, solange, bis viele im Volke sich dachten, es müsse doch was daran sein und selbst auch mitheulten im Chore derer am Hofe. Zudem war das Parlament zum Großteil aus Jansernsten und anderen Feinden und Hassern der Kirche und des Papsttums zusammen gesetzt. Solche Menschen

zu Feinden zu haben, war für die Jesuiten wahrlich eine große Ehre und ein glänzender Beweis für sie, daß sie, die Jesuiten näm lich. das Kennzeichen der Jüngerschaft Jesu an und in sich trugen. Den Wölfen, die in die Herde einbrechen wollen, sind wachsame Hirten stets verhaßt. In Spanien herrschte der Bourbone König Karl III. oder vielmehr der Minister A r a n d a. Der König war zwar religiös gesinnt, aber mißtrauisch und wurde von seinen Mini stern scheußlich betrogen. Aranda ließ Briefe anferti gen

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1931/23_05_1931/TIRVO_1931_05_23_14_object_7655971.png
Page 14 of 16
Date: 23.05.1931
Physical description: 16
beste, «Ert* solange die Menschen so begehrlich, selbstsüchtig und verderbt sind, braucht der Staat einen Selbstherrscher, einen Tyrannen, wenn man so will/ Katharina war erst 14 Jahre alt, als sie im Jahre 1533 mit dem späteren König Heinrich II. von Frankreich vermählt wurde, dem sie eine ungeheure Mitgist zubrachte. Es steht fest, daß er die Ehe um dieser Mitgist willen ge- schlossen hat. Er selber war vollständig im Banne der schönen Diana von Poitiers. Wenn Katharina gehofft

hatte, politisch eine Rolle spielen zu können, so wurde sie schwer enttäuscht, denn niemand kümmerte sich um die junge Italienerin mit dem blassen Gesicht und den aus druckslosen Augen. Nachdem sie ihrem Manne drei Söhne geboren hatte, wurde Heinrich nach dem Tode seines Vaters Franz I. König von Frankreich. Katharina war damals 28 Jahre alt. Ihr Mann regierte nun elf Jahre lang, wurde dann aber von dem Hugenotten Montgomerh erstochen. Nun wurde Katharinas Sohn Franz II., der Gatte der Maria Stuart, König

. Doch währte seine Regierungszeit nur ein Jahr, dann starb er, und sein Nachfolger wurde Katharinas zweiter Sohn, der König Karl IX. genannt wurde. Dieser Jüngling aber erwies sich als nicht zum Herrschen geschickt; er war ebenso liederlich wie feig, dazu großsprecherisch und treulos. Auch war er körperlich nicht allzu kräftig, und sein ganzes Verhalten ließ den Schluß ziehen, daß er geistig nicht zurechnungsfähig war. Seine machtgierige Mutter mußte also die Regierung in die Hand nehmen. Das geschah

es dann wieder eine Weile mit den Katholiken, doch da sie in ihren Reihen den Haß spürte, ging sie ganz zu den Hugenor- ten über. Sie verlobte ihre Tochter Margarete dem König Heinrich von Navarra, dem Führer der Hugenotten, und übertrug die Erziehung ihres schwachen Sohnes, des König Karls DL, dem zweiten Hugenottenführer, dem Admiral Coligny. Obwohl er Katharinas Charakter nicht traute und Freunde ihn warnten, folgte er dem Ruf und begann aus den jungen König einzuwirken. Er stellte ihm die großen Aufgaben vor Augen

, die er als König haben würde — es galt die spanische Uebermacht in Europa zu brechen, die Niederlande müßten zu einer französischen Provinz gemacht werden, das französische Heer müßte das stärkste Europas sein, die Flotte müßte die Häsen beherrschen. Begeistert hörte der junge König diesen Plänen zu. Katharina aber sah mit Schrecken, wie dieser Coligny Einfluß auf den jun gen König gewann und dadurch ihre eigene Macht bedrohte. Um dem vorzubeugen, knüpfte sie heimlich neue Verbindun- gen mit den Katholiken

4
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1934/09_12_1934/ALABO_1934_12_09_4_object_8275228.png
Page 4 of 16
Date: 09.12.1934
Physical description: 16
von selten gesehener Pracht und Far- benfreudigkeit. Die Feststraße selbst war nur mehr ein einziger Wald von Fahnen und Blumen. Die Festlichkeiten begannen mit der Ankunft des Königspaares und seiner Gäste. Für den Hochzeilszug war die sogenannte „Große Parade" Vorgeschrieben. In der ersten goldenen Kutsche, die durch eine Eskadron der königlichen Hofgarde in goldstrotzenden Uniformen begleitet war, fuhren der König und die Königin. Der König trug die Festunisorm eines Feldmarschalls. D.e Karosse

und dem Herzog von Aork. zum Altar. Der Erzbischof von Canterbury nahm die Tra ung nach dem Ritus der anglikanischen Hochkirche vor. Ueber dreißig Mitglieder ausländischer Fürsten häuser wohnten der Feier bei, unter ihnen der König und die Königin von Dänemark. Prinzregen! Paul von Jugoslawien, der ehemalige König Georg von Grie chenland. die Prinzen Peter und Paul von Griechen land, Prinz Karl von Belgien, Fürst und Fürstin von Hohenlohe-Langenburg. Prinz und Prinzessin Ren6 von Bourbon. Großfürst

Sie mit mir, meine Herren, auf das Wohl meines Bruders und meiner künftigen Schwäge rin, die gerade in diesen, Augenblicke, zwanzigtausend Meilen von mir entfernt, vor den Traualtar treten." Zahlen muß die ganze Sache der englische König selbst. Man rechnet die Kosten auf 330.000 Schilling. Für die Zusatzportionen an gei stigen Getränken für 95.000 Matrosen hat man 43.009 Schilling gerechnet: die Regimentsofsiziere. die wäh rend der Festlichkeiten Dienst hatten, bekamen Cham pagner, die Mannschaft Bier

. Auch die Transportkosten dieser Regimenter mußte der König aus eigener Tasche zahlen. Die Ausschmückung des Galasaales für dis 2000 geladenen Gäste kostete ungefähr 50.000 Schilling. Für die Bauernmassen, die von den königlichen Land gütern Zur Huldigung nach London kamen, rechnete man 130.000 Schilling. Dazu kamen noch die Auslagen für die Einladungen, welche aus Luxucpapier gedruckt wurden, für die Programme, Dankschreiben, Tele gramme und sonstige Briefsachen. Einen lustigen Zug berichtet das „Neuigkeits-Welt

- blatt" von den englischen Alkoholgegnern, die bei den Hochzeitsfestlichkeiten in eine arge Schwierigkeit ge- raten waren. Sie wollten nämlich aus Anlaß dieser Feier ein großes Festbankett geben, bei dem es natür lich an einem Trmkspruch auf den König und das Brautpaar nicht fehlen durfte. Nun sind in den Krei sen der Alkoholfeinde Bedenken ausgetaucht, ob es nicht gegen die Würde des Ereignisses verstoße, wenn bei diesem Trinkspruch nur Wasser in den Gläsern ist. Man suchte nach einem Ausweg

5
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1933/29_10_1933/ALABO_1933_10_29_4_object_8274250.png
Page 4 of 16
Date: 29.10.1933
Physical description: 16
sich hier aus allen Gebieten Ru mäniens mit ihren Familien. Der rumänische Zigeuner könig Lazarica kündigte an, daß die Zigeuner sich künftighin ansässig machen müssen und nicht mehr frei umherziehen dürfen. Außerdem müssen die Zigeuner kinder regelmäßig die Schule besuchen. In einer an die rumänische Regierung gerichteten Entschließung verlangen die Zigeuner, daß die Regierung künftig hin allen Hellsehern die Tätigkeit untersagt, da die Zigeuner durch Jahrhunderte als einzig sachverstän dig in der Wahrsagerei gelten

machen. Ein weiterer Punkt verlangt die Einschränkung des Verkaufes von Auto mobilen, da dadurch den Pferdehändlern eine schwere Konkurrenz gemacht wird. Schließlich fordern die Zi geuner eine Einschränkung der Radiomusik, die eben falls eine schwere Bedrohung für die Zigeunecmusik darstellt. Sonntasslefrms. Der König der Familie. Heute komme ich mit einer Bitte zu dir; nicht zu jedem, sondern nur zu dir, wenn du ein Vater oder eine Mutter bist. Du weißt, es kommt jetzt das Christ- königssest

Geiste in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Amen." Da steigt der Weihrauch in dichten, leuchtenden Wolken zur Morgensonne empor, die strahlend durch die buntfar bigen Fenster hereinfällt. Und die Kirche ist voll von Menschen, die alle kommen, um dem König der Welt, Jesus Christus, zu huldigen. Und wenn er dann kommt bei der heiligen Wandlung, dann sinken sie alle in die Knie und neigen ihr Haupt, die Musik ist verstummt und nur droben im Turm läutet in tie fer Andacht die große Glocke. Nicht wahr

, so schön und so erhebend ist das Christkönigsfest. Und nun meine Bitte. Mir kommt vor, das ist alles gut und recht, wenn ein großes Königssest im Thron saal der Kirche gefeiert wird. Aber noch viel schöner und besser wäre es, wenn der Heiland auch anders wo einen Thron bekommen könnte, von wo aus er herrschen uno Gutes tun könnte in seiner überreichen Freigebigkeit und Liebe. Am liebsten wäre ihm ein Thron in deinem Hause. Dort möchte er am liebsten König sein, König in deiner Familie, über dich, Vater

bei Tag und bei Nacht herabschauen und zuschauen bei ihrem Fa milienleben. Und diese Familien haben wirklich den Segen, einen ganz ausfallenden Segen, erfahren. Das kommt mir heutzutage ganz bestimmt als etwas vom Wichtigsten vor, daß Jesus in den Fa milien König sein darf, daß ihn die Eltern und Kin der in chre Wohnung ausnehmen und ihn herrschen lassen über ihr ganzes Leben. Es hat wirklich nicht viel Wert, wenn Jesus Kirchen, Kapellen und Ka thedralen hat und dort seine großen Feste feiern

6
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/18_07_1923/TIRVO_1923_07_18_2_object_7628319.png
Page 2 of 8
Date: 18.07.1923
Physical description: 8
, ansonsten hatte er vielleicht in Rücksicht auf sein Seelenheil dieser Forderung nachgelebt, er war ein Mann, der hellsehend genug das Truggewebe durch schaute, und er antwortete, daß er wohl die Verpflich tung, die Abgabe zu leisten, anerkenne, daß aber noch nie ein König Englands dem Papst den Lehenseid geschworen und auch er sich nie zu so etwas herbeilassen werde. Eng land gab den Peterspsennig als Almosen nach Rom, aber es hielt sich frei von dem Gedanken, ein römischer Va- sallenstaat

ihnen Jahr für Jahr, beträchtliche Summen aufzubringen. Wie die Bevölke rung und deren Wohlstand wuchs, so überstieg oft dieser Römerzins das Einkommen des Königs. Es scheint aber, daß durch die zahlreichen Hände, die mit diesem „Almo- fen* in Berührung kamen, sehr viel unterschlagen und veruntreut wurde, denn sehr häufig klagten die Päpste über die geringen Summen, die einliefen. Allein auch diese sollten endlich ganz aufhören. König Heinrich VHL von England grausamen Ange- , denkens kam im Jahre 1527

der Gemeinderat an Papste Clemens VII. (1523 bis 1534), der sogleich be reit war, das heilige Band der Ehe zu lösen, und (1528) den Kardinal Kampegius mit den Scheidungsakten nach England schickte. Der Papst wollte und sollte die Schei dung aussprechen, doch befand sicki dieser in großer Ver legenheit. denn er schuldete Heinrich Dankbarkeit, auch der König von Frankreich war dafür, allein Clemens scheute den deutschen Kaiser, den er nicht erzürnen wollte, da'die Reformation in Deutschland rasche Fortschritte

machte und der entartete Klerus immer mehr an Boden verlor. So schrieb er dem Kardinal, dies Aktenstück zu vernichten und den König mit Versprechungen zu trösten. Dieses Schaukelsystem zog sich jahrelang hin, bis Heinrich die Geduld verlor, rasch entschlössest sich um Rom nicht mehr kümmerte, sondern 1532 Eramer, dem Erzbischof von Kenterbury, befahl, die Ehe mit Katharina von Arrago nien aus eigener Machtvollkommenheit zu lösen, die Trauung mit Anna von Boleyn zu vollziehen und sie als rechtmäßige

Königin zu erklären. Im nächsten Jahre, am 9. Juli 1533, erklärte das englische Parlament, daß die päpstliche Gewalt und Gerichtsbarkeit in ganz Eng land abgeschafft und jedes Band mit Rom zerrisien sei.. Zugleich wurde der Peterspfennig wie jede andere Ab gabe an den päpstlichen Stuhl gänzlich aufgehoben. Der Papst versammelte ein Konsistorium und erklärte am 23. März 1534 die Ehe zwischen Heinrich und Anna für ungültig urrd trug dem König unter Androhung des Bannes auf, die erste Frau Katharina

8
Newspapers & Magazines
Reuttener Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073642-0/1929/08_11_1929/ZDB-3073642-0_1929_11_08_4_object_8210905.png
Page 4 of 6
Date: 08.11.1929
Physical description: 6
. In der Vatikanstadt ist der erste Todesfall seit der Verkündi gung als souveränes Gebiet erfolgt. Es handelt sich um eine 77jährige Bürgerin der Vatikanstadt, deren Bruder als Arbeiter in der Peterskirche angestellt war. Wenn ein „Genosse König" Brillante» kaust. Ein ehemaliger Beamter des russichen Volkskommissariats für Auswärtiges erzählt in einer russischen Zeitung eine eine amüsante Geschiche vom Besuch Amanullahs in der Hauptstadt der Sowjetunion. Der hohe Gast wurde in Moskau feierlich empfangen, Kalinin

soll vorher sogar „Unterricht im Räpräsentieren" genommen haben. Ama- nullah äußerte den Wunsch, einige Brillanten aus dem berühmten Iuwellenfonds der Sowjetregierung, dem be schlagnahmten Iuwelenschatz des Zaren, zu erweben. Der König erwies sich als großer Kenner von Edelsteinen. Zwei Brillanten gefielen ihm ganz besonders. Nach langen Verhandlungen wurde der Preis auf ein Million Dollar festgesetzt. Als man dem König die Brillanten überreichte, fragte ein Beamter: „Auf wessen Bank wollen .Majestät

und Genosse König' (diese Formel der Anrede war nach langen Debatten vom Rat der Volkskomissäre erfunden worden,) den Scheck ausstellen!" „Warum soll ich mit Scheck bezahlen, wenn ich bar zahlen kann? Wie steht denn der Dollarkurs ?" Die Beamten nannten den ofiziellen Kurs des Rubels. Es war aber ein offenbares Geheimnis, daß die Dollarparität nur mit Mühe aufrechterhalten werden konnte und der Rubel zu diesem Zeitpunkt bereits fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt hatte. „Sehr richtig,' erwiderte

Amanullah, „so habe ich es mir auch ausgerechnet." Darauf befahl der König einem Adjutanten, zu zahlen. Der Adjutant öffnete kleinen Reisekoffer und entnahm ihm ein Päckchen von Rubelscheinen, das er gegen Quittung dem Beamten überreichte. Die Beamten mußten gute Miene zum bösen Spiel machen; sie durften doch den niedrigen Rubelkurs nicht eingestehen und die eigene Valuta in den Augen des Fremden diskreditiren. Das Schatzamt verlangte aber Zahlung in Dollar, und so war die Verwaltung des Iuwelenfonds

gezwungen, eine Million Dollar zu weit höherem Kurs zurückzukaufen, Das Geschäft wurde für die Regierung sehr verlustreich,! während Amanullah, wie man später erfuhr, den großen Rubelbetrag zu billigen Kursen im Auslande zusammen gekauft hatte. So gelang es dem König, die kostbarsten Steine für einen Bruchteil ihres Wertes zu erw erben Die längste Schachpartie» die jemals ausgetragen wurde, fand kürzlich ihr Ende. Vor sechs Jahren waren ein Australier aus Adelaide und ein New Vorder über eingekommen

9
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/15_06_1917/TIRVO_1917_06_15_6_object_7614528.png
Page 6 of 8
Date: 15.06.1917
Physical description: 8
. Nach Abdankung des Königs. Athen, 12. Juni. (Ag. Havas.) Trotz der Be mühungen der Reservistengruppen, Unruhen zu er regen, scheint die Nachricht von der Abdankung Des Königs in Athen keine wirkliche Bewegung hevvor- gerufen zu haben. Im Lause des Montags abends sammelten sich 2000 Reservisten um den Palast, um mit ihren Leibern eine Schutzwehr für den König zu bilden. Eine vom Fregattenkapitän Mavromichalis geführte Abordnung begab sich in das Schloß, um den König der Ergebenheit von Heer und Volk

zu versichern. Statt jeder Antwort mahnte der König nur zur Ruhe. Augenblicklich ist kein ernstliches Ereignis gemeldet. Der englische Oberkommissär in Griechenland. Athen, 12. Juni. (Ag. Havas.) Montag vor mittags hatte der Oberkommissär der Alliierten Jonnart mit ^denr Ministerpräsidenten Zaimis eine Unterredung, in der er namens der Schutz mächte die'Abdankung des Königs und die Bezeich nung des Nachfolgers unter Ausschluß des Thron folgers verlangte. Zaimis anerkannte die Uneigen nützigkeit der Mächte

, deren einziges Ziel die Wie derherstellung der Einigkeit Griechenlands aus Grund der Verfassung fei, erwiderte aber, daß ein Entschluß vom König erst an: Abend nach Zu sammentritt eines Kronrates, bestehend aus den ehemaligen Ministerpräsidenten, gefaßt werden könne. Nachdem Zaimis Jonnart den Brief mit der Annahme der Abdankung überreicht hatte, hat der ehemalige König die Absicht ausgesprochen, nach der Schweiz zu fahren. Der griechische Ministerpräsident zeigt Pflichtgemäß dem englischen

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1898/01_01_1898/OBEWO_1898_01_01_8_object_8023256.png
Page 8 of 13
Date: 01.01.1898
Physical description: 13
zu 2 bis 3 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Die Meisen aus dem Morgenlands (Altes Dreikcnitzs-Lied aus dkm Ctanzcrthal.) Philipp Arl. „Lieber Bruder, thu doch schauen, Was das Ding bedeutet doch: Dorten kommen viel Wauwauen, Sein schwarz wie ein Ofenloch. Sag mir, was das Ding bedeut', Dieses G'fähr(t) und dieses G'reit." „Franzl, Du bist wohl ein Hörer (Tölpl) Siehst denn nit, daß' Mohren sein; Keiner ist ein Rauchfangköhrer, Glaub' es müssen König sein. Tragen Kränze auf dem Grind, Reiten g'wiß in Stall zum Kind

, Daß das Schwarze lichter wird. Wenn das Kindlein euch erblickt, Glaub ich wohl, daß es erschrickt." „Ei so sag mir doch vor allem, Wo ist dieser König groß; Will dir ein Halbs Branntwein zahlen, Führ mich hin sammt meinem Roß. Wenn du mir zeigest dieses Kind, Schenk ich dir ein' Thaler g'schwind." „Schweig nur g'schwind und halt die Goschen, Laß mir jetzt amol an Fried; Wenn du mir gabst an gelben Groschen, Zeiget ich dir 's Kindlein nit; Denn das war ja ungescheit, Wenn ich hinbrächt schwarze Leut'." „Ach

, was thut das Ding bedeute, Daß jetzund der Steare weicht, Da wir zum Herodes reite, Dieser uns nicht mehr vorlencht'. Weil der Steare nicht mehr brinnt, Zeig, o Bauer, doch uns das Kind." „Hab ka Buch! mir anzunden Bei der g'schlag'nen, finstern Nacht, Hab den Heiland dennoch g'funden, Wie der Engel Botschaft bracht. Den Hab ich vor euch verehrt, Jetzt Kohlbrenner habt's es g'heart." „Ei so will halt unterthänig, Meinen Herrn melden an Bei Herodes, eurem König. Dieser wird's uns sagen schon

. Weil kein Bauer es uns sagt, Wird der Herr halt selbst gefragt." „Bei mir kannst du nichts erfragen, Schwarzer Kerl, ich sag dir nicht; Wollt dir lieber einischlagen In dein gransigs Angesicht. Denn das Kindlein ist gar schön, Rußig darfst nit einigeh'n. „Geh nur hin zum nassen König, t Frag ihn, wo Herr Jesus Christ. Er weiß grad wie du so wenig, Weil er selbst ein Spreizer ist. Der Herrgott liebt arme Leut, Weil er selbst im Stroh dort leit." „Schau, schau! kommt schon wieder einer. Der reit' vom Herodes

, k. k. Finanzwache-Respizient in Vor arlberg, dzt. in Reutte Franz Klotz, Gaftwirth mit Frau Gemahlin in Reutte Rupert Harrer, k. k. Bezirkskommissär mit Fram Mutter und Frl. Schwester in Reutte „ Johann König, Apotheker in Reutte „ Alois Schletterer, Maler in Reutte „ Johann Ruepp, Gemeindeausschuß und Gaftwirth „ Albert Scheiber, Steueramtspraktlkant in Reutte „ Andreas Angerer, k. k. Postmeister und Gasthof besitzer mit Frau Gemahlin in Reutte „ Dr. Red, k. k. Bezirksgerichts-Adjunkt mit Frau Gemahlin

11
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1928/04_07_1928/NEUEZ_1928_07_04_1_object_8159109.png
Page 1 of 6
Date: 04.07.1928
Physical description: 6
hat in seinem Werke auch die neuesten Forschungen verwertet und kommt bezüglich der Todesart Stifters zu ande ren Ergebnissen als Hein. Bindtner kann wohl keine neuen Tatsachen vorführen, dennoch gelingt es ihm, durch eine genaue Überprüfung der vorliegenden Mitteilungen festzustellen, daß diese einer strengen Kritik nicht völlig Stand halten können. Er findet es nicht glaubwürdig, daß das Geheimnis vom Selbstmorde Stifters, das ja zahlreiche Mitwisser hatte, darum König Aljons von Spanien englischer

Felbmarschall. London, 3. Juli. König A l f o n s von Spanien ist znm Feldmarschall der englischen Armee ernannt worden. Dieser Rang ist bisher nach dem Kriege nur zwei anderen Ausländern, nämlich dem belgischen König und Marschall Fach, verliehen worden. Als besonderes Zeichen der englisch-spanischen Freundschaft ist jetzt auch König Alfons in den Rang der höchsten Offiziere der englischen Armee ausgenommen worden. Der Besuch des spanischen Königs, der in erster Linie den Tennisturnieren in Wimbledon gilt

, denen er alljährlich beiwohnt, ist mit gewissen inter nationalen Verhandlungen in Verbindung gebracht wor den, die bei Spanien eine Rolle spielen. Es heißt, daß der König in London Besprechungen über den Wiederein tritt Spaniens in den Völkerbund sowie über die Tan gerfrage führen werde. Amerika und China. Wiederaufnahme der Pekinger Zottkonserenz? Washington, 3. Juli. Die Regierung zieht die Heraus gabe einer neuen amtlichen Erklärung über die Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber China

12
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1934/12_01_1934/ZDB-3091117-5_1934_01_12_9_object_8510332.png
Page 9 of 16
Date: 12.01.1934
Physical description: 16
Go wird euch kein' Gnaö' einst ins Himmel reich führ'n. Gleich geht die Haustür auf und ein Ge wirr von Kinderköpfen steht im Schattenriß der trüben Ganglampe. Die Sternsinger wer den freundlich eingeladen, herein zu kommen. Sie treten ein und stampfen recht unköniglich den Schnee von den Füßen. Der Melchior schnauft auf wie ein Erlöster, unter dem Schein der Lampe ist nun aller Spuk dahin, und der König Kaspar ist nun doch der Mi chael. Er erkennt ihn trotz der dicken Nuß- schicht. Nachdem

' nichts mit ihm, er hat schon wieder feurige Hörndel gemacht, die Berchte hat ihn verzaubert!" warnt Hieronymus voll Angst seinen Freund. Der Kaspar fragt wieder: „Warum gibt's nimmer viel Berchtenschüt- zen?" „Darum!" tut der König Balthasar gewichtig. „Erzähl mir's, dann erzähl ich dir auch was, giert der Kaspar. „Bist du ein neu gieriger Mohrenkönig", lacht der Leo, daß ihm die Krone wackelt, dann tut er auf einmal wie der recht geheimnisvoll. „Ja, weißt du, — weil, ja weil — „. „Ja, was denn weil!" Der Kaspar fiebert

' — — heut' hat er schon — — einen er schlagen?" Da schreit der König Melchior, der arme Hieronymus, entsetzt: „Unser Mohr, der Kaspar, ist auch ein glutiger Berchtenschütz?" Den Mohrenkönig zieht es zusammen vor schaudernder Kälte. „Hast Bauchweh?" fragt ihn Leo und schwingt seinen Sternstab stolz wie ein Feld herr nach gewonnener Schlacht. „Äa, Leo, mir ist nicht gut?" Von weitem hören sie einen Brunnen gluck sen. „Ich muß ein Wasser trinken geh'n, mir brennt's im Hals vor Durst!" Llnö der Moh renkönig

rennt dahin in der dunklen Weite wie Pfeil, aus seinem Mantel stieben Funken. Der König Melchior zittert, ihm schaudert vor dieser Nacht, wenn es so ist, geht er nie mehr sternsingen. Bis auch sie langsam zum Brun nen trotten, ist der Michel auf und auf schon patschnaß. Er hat sich mit bebenden Händen den Schwefel abgewaschen, .es tropft von sei nen Kleidern und kein Fünklein, kein einziges ist mehr zu sehen. Was ihm geschehen sei, fragen sie nun: „Ausgerutscht bin ich, wär' Eva war wütend

13
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1900/08_09_1900/LZ_1900_09_08_18_object_3301745.png
Page 18 of 20
Date: 08.09.1900
Physical description: 20
Adelsmarschälle und die Turnierknechte. Hinter diesen kam der König allein, gekleidet in ganz vergoldete, glänzende Rüstung, in welcher sich die Sonnenstrahlen tausendfach wiederspiegelten, den Helm geziert mit einer goldenen Krone, aus der Frankreichs Zei chen, die Lilie, silberu entsprang. Ihm nach gingen der Dauphin Franz, geführt von den Prinzen Karl und Heinrich und dem Herzog von Savohen. Dann kam der Herzog von Guise, die Herzöge von Nemours uud Ferrara, der Conuetable Moutmorency

und noch viele, viele Edelleute des Landes, alle gar prächtig gekleidet und gerüstet, auf herrlichen, goldstrotzenden Rossen. So umritten sie unter dem Schmettern der Fanfaren, dem Donner der Karthauueu uud dem Jubelgetöse des ob der unge wohnten Herrlichkeit entzückten Volkes die Streitbahn und stellten sich in vorgeschriebener Ordnung auf. Da gab die Königin Katharina das Zeichen zmu Beginn des Spieles. Die Fanfaren schmetterten, und der König Heinrich II. und der Dauphin Franz ritten in die Schranken

ein, in den Hän den lange Speere haltend, an deren oberem Ende, unterhalb der Spitzen, kleine Kränze von Blumen hingen. Der Kampf, den der Vater und Sohn mit einander ausfechten wollten, war ein ebenso anmutiges, wie belustigendes Spiel. Es war das sogen. Blumenstechen, und Sieger wurde derjenige, dem es gelang, den Kranz des Gegners von der Lanze herabzustechen. Der König und der Danphin stellten sich an die entgegenge setzten Schranken der Rennbahn, und nach einer gegenseitigen ritter lichen Begrüßung

. Doch im selben Augenblicke hatte er auch schon sein Pferd herumgeworfen und ließ rasch beide Kränze von seiner Lanze auf die Lilie am Helme des Königs herabgleiten, welcher Beweis von Geschicklichkeit und liebevoller Bescheidenheit von den Zuschauern mit donnerndem Beifall belohnt wurde. Der Dauphin verließ nun die Schranken und begab sich auf die Tribüne zu seiner königlichen Gemahlin. König Heinrich aber setzte das Turnier mit seinem Schwager, dem Herzog von Savohen, mit spitzenlosen Lanzen fort. Es galt

nun den Gegner aus dem Sattel zu hebeu, und der König hatte das Glück, den Herzog bügellos zu machen. Hierauf forderte der König, der, erfreut über seinen Sieg, an dem Spiele viel Vergnügen fand, den tapferen Grafen De Lorges zum Gauge heraus und fetzte ihn gleich beim ersten Anrennen anf den Sand. Zufrieden mit seiuepi Erfolge, verließ er nun die Bahn, und es stellten sich jetzt der alte Elaude von Gnise nnd der Connetable von Montmorency gegenüber. Beide, von jeher er bitterte Feinde, rannten wütend

14
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1910/10_05_1910/BZZ_1910_05_10_4_object_453179.png
Page 4 of 8
Date: 10.05.1910
Physical description: 8
in höchster Erregung laut in den Saal: „Bei solch einer Begründung des Urteils kann ich Ihnen (den Richtern) nur sagen: Unsinn, du siegst !' Hierauf stürzte die Klägerin aus dem Saal. Im Tode KSmz Ouards. Nachdem am Samstag nachmittags der Prinz von Wales als Georg V. zum König proklamiert worden war und das Versprechen abgelegt hatte, wie sein Vater als verfassungsmäßiger Monarch zu regieren, sordrne der neue Monarch in einem Aufruf alle Militär- und Staatsbeamten aus, die bisher von ihnen bekleideten

Posten beizubehalten. Die Stimmung in den Kolonien ist nach den von dort hierher gelangten Meldungen für den neuen König äußerst sympathisch. König Georg Hat die meisten englischen Kolonien persönlich besucht und sich be diesen Besuchen viele Freunde erworben. Die geplant gewesene Reise des Königs nach Südafrika wird natürlich jetzt unterbleiben. Aus Anlaß des Ablebens des Königs Eduard hat der italienische Hof 14 Tage Trauer angelegt. Der König wird sich bei den Beisetzungs feierlichkeiten

durch den Herzog von Aosta vertreten lassen. Auch der Papst sandte ein Kondolenztelegramm nach London. Der spanische Hof legt auf 14 Tage ganz auf weitere 14 Tage Halbtrauer an. Die Beisetzung des Königs wird wahrscheinlich am 18. Mai stattfinden. Es heißt, daß König Albert von Belgien persönlich zu den Bei- setzungsfeierlichkeiten nach London kommen werde König Manuel von Portugal wird den BeisetzungS- frierlichkeiten ebenfalls beiwohnen. Die „Hohen- zollern' soll bis Dienstag abends seeklar gemach

werden, um eventuell Kaiser Wilhelm II. nach Eng land zu bringen. Die unmittelbare Ursache des Todes des Königs Eduard dürfte die Erkältung sein, die sich der König auf seiner Besitzung Sandringham zugezogen hat, wo er den letzten Sonntag verbrachte. Das Ableben des Königs verursacht dem Handel infolge Unter bleibens aller Festlichkeiten, für die schon große Ausgaben gemacht sind, einen nicht unbeträchtlichen Schaden. Die Kleidermagazine müssen ihre Vorräte erneuern, da die Bevölkerung nur Traucrkleidung trägt

noch nichts bekannt; man hält es jedoch für sehr wahrscheinlich. Lo n d on, 9. Mai. Vor der Ueberführung der Leiche König Eduards nach Windsor wird sie wahr scheinlich in London öffentlich ausgestellt werden und zwar zunächst im Buckinghampalast, wo aber nur die Familienmitglieder und einzelne geladene Persönlich keiten vor dem Sarge defilieren werden. Alsdann wird die Leiche in der Westminsterkathedrale dem großen Publikum gezeigt. Berlin, 9. Mai. Zu Beginn der heutigen ReichStagSsitzung

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/21_11_1926/AZ_1926_11_21_10_object_2647280.png
Page 10 of 12
Date: 21.11.1926
Physical description: 12
sie abfangen uno bringt die Frau in die benachbarten Wälder. Die Gendarmerie forscht seit längerer Zelt nach dem Zigeuner, konnte ihm aber nicht auf die Spur kommen. GW Abenteuer Röntg Ulberts Von der Stockholmer Schtohwache al» Verrück ter angesehen. Das belgische-slämische Blatt „Het Laatste Nieuws' erzählt anläßlich der DermShlungs» feierlichkeiten in Stockholm und Brüse! eine Anekdote über König Albert von Belg ett. Das Blatt behauptet, daß es sich um ein wahres Er lebnis des Monarchen handle. Damals

unter nahm nämlich der König tn aller Früh einen Spaziergang durch die Stadt, und zwar in Zi- vilkleidung. Nach einer Stunde kehrte er zu rück und wollte in das Könkgsschloß hinein gehen. Die Schildwachen vor dem Schloßpor tal erkannten ihn aber nicht, hielten ihn zurück und sagten: „Hier darf niemand hinein!» „Ich bin doch der König der Belgier,' er- iwàerte der Fürst französisch, also in einer Sprache, welche die Soldaten nicht verstanden. Dann versuchte er es mit Englisch: „I am the King of Belgiumi

' Da die Wachen weiterbin ein verständnisloses Gesicht machten, nahm ver König schließlich zur Deutschen Sprache seine Zuflucht: „Ich bin der König von Belgien!' Nichts wirkte auf die Soldaten. Sie wieder holten immer wieder: „Es darf niemand hin ein!' Der König war verzweifelt. Da fielen ihm ein paar schwedische Brocken ein und er be mühte sich, den Wachen mit Hilfe ihrer Landes sprache zu verstehen zu geben, daß er der König von Belgien sei. „Kung Belg! Kung Belgl^ rief er ein übers andere Mal

, doch die Solda ten begriffen noch weniger. , „Du, dos ist ein Verrückter!' sagte nun einer der Soldaten. „Verständige schnell die Polizei! Ich werde inzwischen auf ihn aufpassen.' Einer der Wachsoldaten begab sich zu dem Wachkommandanten, der sofort herauskam. Erstaunt, bestürzt stotterte der Offizier: „Aber das ist doch ... das ist ja der König der Bel gier! ... Präsentiert — das Gewehr!' Mun war der Weg dem König freigegeben. Lächelnd schritt er in den Palast, wo er sein Erlebnis sofort zum besten gab

. Könlg Gustav von Schweden antwortete ihm: „Siehst du, das ist die Gefahr der Hüte mit breiten Krempen. Es hat nicht viel gefehlt, so hätten wir weder den Hut noch den König wieder gesehen!' e Ecke :. Seltener Mut König Dionysius von Sizilien hielt sich für einen bedeutenden Dichter, in welcher An nahme er durch die Hoffchranzen lebhaft be stärkt wurde. Nur der Gelehrte Philoxenes hatte den Mut, seine gegenteilige Meinung ossen und unverblümt auszusprechen. Das er bitterte den Tyrannen 'derart

20
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1931/16_11_1931/TIRVO_1931_11_16_2_object_7653969.png
Page 2 of 8
Date: 16.11.1931
Physical description: 8
das Schloß Amboise, das in der französischen Geschichte eine so furchtbare Rolle gespielt hat. Es ist sehr alt, schon 496 wird es genannt, Louis XI., der grausame und frömmelnde König, hat dort residiert, ehe er nach Tours übersiedelte und Francois I, der Verschwen der. lebte gern hier oben. Unter Francois II., dem schwäch lichen König, den: Alaun der Maria Stuart, fand hier das Gericht über die Edelleute statt, die gegen das Leben des Königs intrigiert hatten. An diesen zierlich erscheinenden Balkons

. . . „Die kalte Wildheit der Interessen forderte GiE und Dolch", lagt Balzac. Im Schlosse zu Mois lebte der kleine König Franz II. mit Maria Stuart, die nach der Aussage dos Hosarztes «zu schön" für ihren schwachen König n*ar. Sie zeigte ihre Schönheit unter den harten Augen der Schwiegermutter Katharina de Medici, dieser „Krämers tochter aus Venedig". Ein einziges Mittel gab es. das Katharina beruhigte: Die Prophezeiungen ihres Magiers Nuggerie. Sie wnßte'iw voraus, daß die Regierung' ihres Sohnes Franz

, die an der Verschwörung gegen den König teilgenommen hatten. Sie wurde wie ein großes Fest ge staltet. Es gab dreierlei Tribünen, und der bucklige, schlaue Prinz Cond4, der alles angestistet hatte, sah ohne mit der Wimper zu zucken, die Köpfe seiner Freunde fallen. Es war eine Hinrichtung, bei der sogar der robuste Henker zuletzt er müdete und das Beil kaum noch schwingen konnte: das Pflaster des Hofes zu Mois war mit rotem Mut bespritzt, in das die Edelsrauen ihre Brokatschleppen rauchten. Mois hat vielleicht

21