stärker an den FelS des deutschen Volksthums schlagen — es ist keine Noth noch Gefahr mehr und der sich selber half unserem Stamme wird ein Gott, dann Jertorene Ehre. Roman von W. Höffer. (32. Fortsetzung.) „Ihre Stimme klingt verändert,' hörte Julius die Blinde halblaut flüstern. — „Sind Sie mir böse?' Er drückte lebhaft ihre Hand. „Ich habe im Augenblick Elle,' versetzte er sich zu ihr herabneigend. „Morgen sehen wir uns wieder, liebes Fräulein. Wie können Sie nur glauaen
ihm schon ent gegengehen, als noch die Unruhe, die Aufregunk ihre ZüAe ^beherrschte. Was. ihr armes, gequältes Herz empfand, als sie, von nicht zu besiegender 'Fürcht getrieben, nach dem Bahnhof ging und dort, zufällig gerade vor dem geöffneten Koupee stehend, die Fremde in Julius' Armen sah — darüber wollen wir schweigen. Nur ein einziger bedanke, verhängnißvoll und gefahrdrohend für das gemarterte Hirn; ein beharrlich wiederkeh render Gedanke verdrängte jede andere Reflexion: Es war Elisabeth Herbst
, die Julius geheirathet hatte, es war diese, die da so still, so ganz als sei das ihr gutes Recht, an seiner Brust lag — Und sie selbst? — Sie? Was wußte er von ihr? Welche Gemeinschaft gab es zwischen dem feingebildeten, zartfühlenden Manne und der entlassenen Strafgefangenen? Verwirrung und Furcht, die ganze Qual des unruhigen Gewissens, durchflnthet ihre Seele, als sie jetzt in sein Auge sah. Noch wußte er Nichts, aber welche Absicht steckte hinter dem unerklär lichem Schweigen der Fremden? „Lisa
!' rief Julius, mit offenen Armen seine junge Frau begrüßend. „Lisa, weßhalb flüchtetest Dn vorhin?' Und die Bedauernswerthe that, was in jedem Falle gewagt ist, hier aber nothwendig, ver hängnißvoll werden mußte: sie wandte sich achsel zuckend ab, sie provocirte eine Szene. „Hattest Du wirklich noch Zeit genvZ übrig, um mich zu bemerken, Julius?' Er ließ sogleich die Arme sinken. „Wie Du mich ansiehst, Lisa! — Also wes halb'fandest Du für gut, Dich zu verbergen?' „Laß. das'.' sagte
sie mit erkünstelter Kälte. „Wenn erst das Unglück geschehen ist — zu spät natürlich — dann wirft Du bereuen. . Julius stand einen Augenblick schweigend vor ihr „Und das ist Dein Empfang, Lisa?' fragte er endlich. „Mehr als dies hast Du mir nicht zu sagen?' Nein! Kehre zu dieser Betrügerin zurück, obald es Dir beliebt — ich werde Dich nichr daran zu hindern suchen!' Er schüttelte den Kopf, halb zweifelnd an der Wirklichkeit dessen, was er hörte. „Weßhalb gingst Du denn überhaupt zum Bahnhof, Lisa?' sagte