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Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 25.04.1926
Physical description: 4
zurück. Am folgenden Mittag saß der Vater wohlgelaunt bei Tisch. Er hatte nichts be merkt. Er machte diese Arbeit maschinen mäßig. sie nach Stunden bemessend und dabei an anderes denkend: die geschriebe nen Adressen zählte er erst am folgenden Morgen. Als er so guter Laune am Tische saß. klopfte er dem Sohne auf die Schulter und sagte: ..Eh. Julius: dein Vater ist noch gut zum arbeiten, glaube es nur! In zwei Stunden habe ich gestern abends ein schönes Drittel der Arbeit mehr gemacht als gewöhnlich

. Die Hand ist noch flink und die Augen tun ihren Dienst.' — llnd Julius dachte still vergnügt: ..Der gute Vater! Außer dem Verdienste schasse ich ihm noch die Genugtuung, sich verjüngt zu glauben. 'Nun wohl, nur Mut!' 'Von dem guten Erfolg ermutigt, machte sich der Knabe, als es in der nächsten 'Nacht kaum 12 geschlagen, wieder auf und ging an die Arbeit. Und so trieb er es mehrere 'Nächte. Sein Vater bemerkte nichts. Nur ein einziges Mal, beim Abendessen, rief er: „Es ist seltsam, wie viel Petroleum

seit einiger Zeit in un serem Hause verbraucht wird!' Julius fuhr zusammen. Aber der Vater sagte nichts weiter. Und die nächtliche Arbeit nahm ihren Fortgang. Indessen, da er sich so jede Nacht den Schlaf abbrach, hatte Julius nicht genug Ruhe: des Morgens erhob er sich müde und am Abend, wenn er die Schul arbeiten machte, hatte er Mühe, die Augen offen zu halten. Eines Abends, das erste Mal in seinem Leben, schlief er über der Arbeit ein. 'Mut! Mut!' rief ihm sein Vater zu, indem er in die Hände

klatschte. „Zur Arbeit!' Er fuhr auf und setzte die Arbeit fort. Aber den folgenden Abend und die nächsten Tage ereignete sich dasselbe und noch Schlim meres: er schlummerte über seinen Bü chern ein, stand später auf als gewöhn lich, studierte die Lektion mit Mühe, wie wenn er einen Widerwillen gegen das Lernen hätte. Sein Vater begann ihn zu beobachten, dann wurde er nachdenk lich und machte dem Sohne Vorwürfe. Nie hatte er ihm solche machen müssen! „Julius,' sagte er eines Morgens, „du tust

zweiunddreißig Lire mehr ver dient, als im vergangenen!' und dabei zog er eine Düte mit Süßigkeiten her vor, welche er gekauft hatte, um mit seinen Kindern diesen außerordentlichen Verdienst zu feiern und alle klatschten in die Hände. Und nun faßte Julius Mut und sagte zu seinem Herzen: „Nein, armer Vater, ich werde nicht aufhören, dich zu täuschen: ich werde mich mehr anstrengen, um während des Tages zu lernen: aber ich will fortfahren, nachts für dich und alle anderen zu arbeite!'.' Und der Vater

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 15.04.1930
Physical description: 8
Stimmen — die Kinder reckten die Köpfchen, liefen hinüber in Großvaters Zimmer. „Onkel Julius! Onkel Julius!' Ein glückseliges Lächeln verklärte Reginas Gesicht. Martin erhob sich. „Kommst du nicht mit?' ' Sie wehrte verneinend. Da schnitt er allein hinüber. „Martin! Martin!' „Julius!' Fest hielten sich die beiden Männer um schlungen. „Mutterle, schau! Die schöne Schokolade, die uns Onkel Julius mitgebracht!' Die Kinder kamen zur Mutter zurück- gelausen.. Julius aber richtete sich aus und trat

Sie Regina die Meine werden.' Der gealterte Mann war um einen Schein blasser ge worden. Seine Augen hingen am Boden. „Es wird mir nicht leicht, Regina von mir zu lassen. Sie war die warme Sonne unseres Hauses. Sie ist es, die mit liebevollen Händen alle Steine, alle Schatten aus dem Wege zu räumen sucht. Mer Regina ist ja ihr eigener Herr und kann tun und lassen, was sie will.' Und nun blickte er auf und Julius fest und warm ins Auge: „Wenn ich sie schon.aus dem Hause lassen soll, so gebe

wie stets hinzu. „Ganz Südtirol! Das Unterland bis Bozen, das Ober land über Brixen, Sterzing bis zum Brenner hinauf — alle Nebontäler eingeschlossen! Freunde, mich um politischer Besprechungen willen seht ihr istich hier!' Julius^ ver haltenes Feuer, seine innere Glut, die aus Stirne und Augen schlug, schienen auch in dem sachlichen Norbert ein wärnreres Einpfinden zu entzünden. „Vielleicht wird der Welt dann die himmelschreiende Vergewaltigung klar, die man über uns verhängte

...' „Das ist auch meine Hofstmng!' sagte feierlich der Arzt. „Onkel Julius, kommst du denn picht, die? Mutter zu begrüßen?! Und sieh doch, was ich noch Feines zu Weih nachten bekommen habe!' Agnes steckte das BlondköpfchM um den Türrahmen. Lieblich, wie ein Engelsköpfchen, das zur Himmelspforte den Eingang öffnete, erschien sie ihm plötzlich. Und- er hob sie behutsam empor, sie, die nun-auch sein Kind werden würde und trug sie, die ihn zärtlich mit den Aermchen umschlang, zu Regina hinüber. 6. Kapitel. Eine Blütenwoge

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 17.09.1925
Physical description: 12
in dem großen Haus an der Straße nach Eldert, wo sie mit Luis wohnen wird, in dem großen, neuen 'Haüs Tila hat alle ihr« Gebet« verrichtet und doch nicht gebetet. Luis und Julius? Wo mochten sie jetzt fein? Bei Curvers vielleicht? Nun ist sie nicht allein, um zu gewinnen. Wer einen Mann wie Luis an seiner Seite hat und nann nicht erzielen würde, was er wollte . . . Seltsam, es ist, als fei die Kraft ihres Bru ders und Luis' Wagemut plötzlich auf sie übergegangen: Sie mußten eins werden, -üns für das ganze

Leben; fein Will« in ihrem und ihr Wille in seinem. Tila liegt mit den Armen über den Kopf in dm Kissen. Durch das Fenster sieht sie in weiter Ferne ein grünes Lichtlein an der Bahn aufleuchten. Das funkelt wie ein Stem und spinnt ein Netz von tanzmden grünen Strahlen vor ihre Augen. Bei der Rochuskapelle bleiben Luis und Julius stehm. „Komm mit hinein uNd trinke ein Glas Bier', drängt ßute gastfreundlich und wen det sich gegen das Haus, aus dessen Fenstern viel Licht strömt, das dm ganzen Platz

er hellt bis an die Rückseite des Blakerhofes. „Heute nicht.' »Dann aber ein anderes Mal. Und zur »Harmonie' gehm wir miteinander, nicht wahr, Severiens.' »Ach, nein', murmelt Julius, „wegen der kurzen Zeit, die ich in Blake bin ... . und dann überhaupt: ich tauge nicht zu so etwas'. „Du hast doch die Musik so gern.' „Woher weißt du das?' Cs lag dem andern auf den Lippen zu er widern: „Bon Tila.' Aber er besann sich, und mit einem vielsagenden Lächeln ant wortete er bloß: „Ich weiß von dir mehr

als du glaubst.' Julius schaut sich den Curvers-Sohn ein bißchm aufmerksamer an und merkt erst jetzt, was für ein strammer Bursch er ist, wmn er auch in dem Sportanzug noch recht jungenhaft aussieht. Unter dem breiten Schild der Mütze schaut das Gesicht hervor, ein bißchen derb wie seine ganze Gestalt und von Luft und Sonne gebräunt. Und über dem derben Mund steht der rotblonde Schnurrbart. Rur die Augen sind von gang anderer Art: lichtblau, groß und rund wie die eines Kindes, voll Güte, aber auch ein fältig

, was er sollte und könnte; und doch in der Blaker Schule blei ben, zwei seiner kostbarsten Jahre hier ver tun Julius ist von der Brück« ans Ufer hinab gestiegen. Da geht er langsam mit dem Wasier mit. Ruhig und klar fließt es dahin, an den Blaker Aeckern, Höfen und Helm wiesen vorbei, so daß sein« Hecken, die Bretterwände der Schuppen und der Ziegen ställe. ihre Schatten über den mattglänzen- den» vom Mond versilberten Wasserspiegel hinwerfen. Ach, nirgends ist die Geul so friedlich und fügsam wie hier in Blake. Es ist, als lege

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.05.1887
Physical description: 8
stärker an den FelS des deutschen Volksthums schlagen — es ist keine Noth noch Gefahr mehr und der sich selber half unserem Stamme wird ein Gott, dann Jertorene Ehre. Roman von W. Höffer. (32. Fortsetzung.) „Ihre Stimme klingt verändert,' hörte Julius die Blinde halblaut flüstern. — „Sind Sie mir böse?' Er drückte lebhaft ihre Hand. „Ich habe im Augenblick Elle,' versetzte er sich zu ihr herabneigend. „Morgen sehen wir uns wieder, liebes Fräulein. Wie können Sie nur glauaen

ihm schon ent gegengehen, als noch die Unruhe, die Aufregunk ihre ZüAe ^beherrschte. Was. ihr armes, gequältes Herz empfand, als sie, von nicht zu besiegender 'Fürcht getrieben, nach dem Bahnhof ging und dort, zufällig gerade vor dem geöffneten Koupee stehend, die Fremde in Julius' Armen sah — darüber wollen wir schweigen. Nur ein einziger bedanke, verhängnißvoll und gefahrdrohend für das gemarterte Hirn; ein beharrlich wiederkeh render Gedanke verdrängte jede andere Reflexion: Es war Elisabeth Herbst

, die Julius geheirathet hatte, es war diese, die da so still, so ganz als sei das ihr gutes Recht, an seiner Brust lag — Und sie selbst? — Sie? Was wußte er von ihr? Welche Gemeinschaft gab es zwischen dem feingebildeten, zartfühlenden Manne und der entlassenen Strafgefangenen? Verwirrung und Furcht, die ganze Qual des unruhigen Gewissens, durchflnthet ihre Seele, als sie jetzt in sein Auge sah. Noch wußte er Nichts, aber welche Absicht steckte hinter dem unerklär lichem Schweigen der Fremden? „Lisa

!' rief Julius, mit offenen Armen seine junge Frau begrüßend. „Lisa, weßhalb flüchtetest Dn vorhin?' Und die Bedauernswerthe that, was in jedem Falle gewagt ist, hier aber nothwendig, ver hängnißvoll werden mußte: sie wandte sich achsel zuckend ab, sie provocirte eine Szene. „Hattest Du wirklich noch Zeit genvZ übrig, um mich zu bemerken, Julius?' Er ließ sogleich die Arme sinken. „Wie Du mich ansiehst, Lisa! — Also wes halb'fandest Du für gut, Dich zu verbergen?' „Laß. das'.' sagte

sie mit erkünstelter Kälte. „Wenn erst das Unglück geschehen ist — zu spät natürlich — dann wirft Du bereuen. . Julius stand einen Augenblick schweigend vor ihr „Und das ist Dein Empfang, Lisa?' fragte er endlich. „Mehr als dies hast Du mir nicht zu sagen?' Nein! Kehre zu dieser Betrügerin zurück, obald es Dir beliebt — ich werde Dich nichr daran zu hindern suchen!' Er schüttelte den Kopf, halb zweifelnd an der Wirklichkeit dessen, was er hörte. „Weßhalb gingst Du denn überhaupt zum Bahnhof, Lisa?' sagte

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 13.02.1891
Physical description: 8
ist das Schreckliche gethan; der falsche Zahn aus Wachs wird eingesetzt. Nun zum Optiker, um eine Brille zu kaufen, welcher im ersten Moment glaubt, der gute Julius sei übergeschnappt, und nun geht's auf den Weg. Ein Hund, der sonst regelmäßig beim Anblick des bärtigen Mannes ein schauderhaftes Gebell aufgeschlagen, ist mäuschenstill: erster Beweis der Unkenntlichkeit; der Briefträger grüßt den fremden Mann ganz freundlich, er kennt ihn nicht; ein intimer Freund begegnet ihm ebenfalls: „Guten Tag, mein Herr,' sagt

, da werde ich gerade in Waldsee aussteigen. Meinen Freund Julius muss ich wieder einmal sehen und sprechen.' — Sie: „Da möcht' ich Sie bitten, bei uns zu logiereu.' — Er: „Das nehme ich gern an.' — „Waldseeeee!' — schreit der Schaffner und der Zug hält. Man steigt aus, aber nirgends ist der Julius zu sehen. Beklommenen Herzens wendet sich die Frau nun zu ihrem vermeintlichen Herrn Saile und sagt: „Ja, was ist denn das? Ich sehe den Julius noch nirgends.' — In diesem Momente tritt der mithelfende Bärenkeller-Wirt

(Joh. Mancher) hinzu und erzählt der bestürzten Frau, dass ihr Gemahl in dringender Angelegen heit irgendwo hingegangen sei. Die ahnungslose Frau theilt nun dem eifrigst zuhorchenden Wirt mit, wie schade es sei, dass Julius nicht da sei, sie habe zufällig einen alten, guten Freund des selben, von dem er ihr schon so oft erzählt habe, getroffen, und stellt denselben in höflichster Form vor: „Herr Saile, Photograph aus Rottenburg.' Nach gegenseitiger Begrüßung setzt man den Weg fort, und bittet

nun der galante Ehemann seine ihn nicht kennende Frau ihm das Reisekofferchen zum Tragen zu übergeben, was sie mit einem „O danke, danke, Herr Saile,' erwidert. Fürbass im Gänsemarsch, geht's dem Bärenkeller zu, und eifrig wird disputiert. „Macht der Julius noch Gedichte,' fragt der Pfeudo-Saile, welches von der lieben Gattin in Abrede gezogen wird. Endlich ist man am Ziel, der Wirtschaft „zum Bären keller' angekommen und nach der naiven Frage des Gastes: „Ist das 'ne Wirtschaft?' tritt man in das Local

ein. Julius entledigt sich seines Hutes, des falschen Zahnes und der Brille und sagt: „So, jetzt grüß, dich Gott, Nanne!' Tableau. Nachdem die gute Frau sich von dem ersten Freudenausbruch erholt hatte, sagte sie nur: „Aber, Du hast einen dummen Kopf,' und zum Wirt gewendet: „O, Ihr seid Schlankel!' So geschehen im Jahre des Heils 1891 zu Waldsee. Kleine Chronik. (Elementarereignisse.) Im Rütli (Schweiz) wurden 22 Häuser durch Lawinen verschüttet. Bis jetzt wurden drei Todte ausgegraben. — Bei Ruti

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 05.11.1927
Physical description: 6
und ich werde mich ihrer freuen! Und jetzt, Herr Obrisi Prinz von Savoyen', fuhr der Herzog fort, als eben die Adjutanten und Ordonnanzen in sein Zelt eintraten, »jetzt begeben Sie sich zu Ihrem Bru der. Er hat schon die Ordre zum Aufbruch er halten, und Sie werden an seiner Seite bleiben'. Der Prinz verne gte sich schweigend und ehr furchtsvoll und verließ das Zelt, um sich zu sei nem Bruder, dem Prinzen Ludwig Julius zu begeben. Das ganze Lager war jetzt in Bewegung und Abmarsch. Ueberall vernahm man Lärmsignale

, Trompetenstöße und Trommelwirbel, überall hörte mail Flüche und Verwünschungen erschal len, nirgends ein heiteres Wort, einen aufmun ternden Zuruf. Die ganze Armee war verstimmt und ging freudlos und hoffnungslos dem Kampf mit einem überlegenen Feind entgegen, dessen Grausamkeit ihnen der von brennenden Städten und Dörfern gerötete Himmel bekundete. Auch das Dragonerregiment, dessen Chef der Prinz Ludwig Julius von Savoyen war, sah schon auf. und der Prinz empfing seinen gelieb ten Bruder Eugen mit lautem

'. „Wenn sie es will, ich bin es zufrieden', er widerte Prinz Julius lachend. »Aber ick sage Dir, meine schöne Urania ist eben nicht freigiebig mit ihren Küssen, und ich kann mich kauin rüh- Kuß von ihren wundervollen Lippen erhaUen zu Kuß von hren wundervollen Lippen erhalten zu haben. Doch ich darf jetzt nicht an sie denken.' sonst wird mir das Herz weich und sehnt sich nach dem herrlichen Weib und den zwei lieben Kindern, Die Liebe ist der Feind der Tapferkeit, und Du kannst von Glück sagen, daß Du noch niemals geliebt hast. Bleibe

in raschen Zü gen gen Hainsburg vor. Als der Morgan däm merte, hatte man das Lager schon weit hinter sich gelassen, und ohne Rast und Ruhe ging es vorwärts, immer vorwärts. Die beiden Prinzen von Savoyen, voraus dem Regiment, ritten dicht bei einander, schweigend in sich versunken. Zuweilen nur begegneten sich ihre Blicke in einem innigen Liebesgruß und ein sanftes Lächeln erhellte dann ihre Züge. „Ich möchte Dich wohl etwas fragen, Eugen', sagte Julius Ludwig nach einer Pause zögernd. „Willst

ich an Träume'. „Nun denn', sagte sein Bruder ernst, „so werde ich heute noch sterben'. „Sterben, Julius! das ist ein grausamer Scherz'. „Kein Scherz, mein Bruder, sondern ein schwerer Ernst. Ich sah mich vorige Nacht im Traume mit einer tiefen Wunde in der Brust, ich hörte mein Weib und meine Kinder so laut wehklagen, daß ich davon erwachte, und noch jetzt ist es mir, als zerschneide mir ihr Jammer- laut das Herz. Eugen, ich habe eine Bitte an Dich! Wenn ich falle, so nimm Dich meines Wei bes

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 02.05.1884
Physical description: 8
, Frl. Victoria ..^iBlank, früher eine Schülerin des Gesangsprofessors ill « Julius Hey. Frl. Blank hat sehr abgenommen, seit sie dieser Schule entwachsen ist. Der Name Julius s^^zHey veranlasst uns zu einem, übrigens durchaus an «!5odieser Stelle motivierten kleinen Excurse. Julius -Z s'^oHeY, früher Professor an der hiesigen kgl. Musik- schule, hat zahlreiche zum Theil zur Berühmtheit ge- !>o!'?langte Schüler und Schülerinnen ausgebildet. Dass 'j'^lHey aber nicht nur ein erfolgreicher Praktiker

, son- '!dern mindestens ebenso sehr ein eminenter Theoreti- ji> s^ker ist, beweist ein Werk, das vor kurzem die Presse !!''verlassen hat; es ist ein großer Quartband und be- 55'titelt sich: „Deutscher Gesangsunterricht von Julius Hcy'. Die Verleger sind die Richard Wagners. .172. B. Schotts Söhne in Mainz. Bis jetzt liegt der » leerste der sprachliche vor, „eine Anleitung zu ? 2.ic>'einer naturgemäßen Behandlung der Aussprache, als s Grundlage für die Gewinnung eines vaterländischen

und befähigt ist, die Intentionen einer Wagner'schen Schule zu verwirklichen, so ist es Julius Hey, der, zu Lebzeiten R. Wagners in stetein münd lichen und schriftlichen Gedankenaustausch mit dem Meister neben Hans v. Bülow in instrumentaler Hinsicht, allein die Wagner'sche lebendige Tradition in vocaler Beziehung repräsentiert. Ich glaubte um so mehr von Julius Hey und seiner epochemachenden Sprach- und Gesangschule an dieser Stelle Notiz nehmen zu müssen, als sein Werk, das wir vor allem jedem Sänger nnd

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 22.10.1910
Physical description: 12
Josef. 29. Felderer M. 30. Hauck Georg. 31. Wieser Anton. 32. Pattis Peter. 33. Plattner Anton. 34. Steinkeller Julius. 35. Zöschg Josef. 36. Pern- thaler Franz. 37. Gasser Ant., Verwalter. 33. PillonJohann. 39. Heidenrcich Andreas. 40. Pircher Ludwig. Serienbeste am 16. für Altschützen: 1. Pattis Eduard. 2. Zöschg Josef. 3. Chiochetti Josef. 4. Gaffer Ant.. Verwalter. 5. Plattner Ant. 6. Herbst Josef. 7. Pattis Peter. 3. Petermaier Peter. 9. Oberrauch Alois. 10. Lageder Alois. 11. Plank Karl

. 12. Saltuari Fr. 13. Hauck Georg. 14. Straudi Nud. 15. Gasser Anton, Probstwenser. 16. Pernthaler Franz. Für Jung schützen: 1. Schimeck Waldimir. 2. Hans von Grabmair. 3. Pircher Josef. 4. Trebo Ant. 5. Heiden reich Andreas. 6. Lafogler Simon. 7. Monauni Peter. 8. Pircher Alois. 9. Singer Rudolf. 10. Singer Ludw. Serienbeste am 17. für Altschützen: 1. Kreidl Alois. 2. Steinkeller Julius. 3. Steinkeller Theodor. 4. Wieser Ant. 5. Pillon Johann. 6. Saltuari Franz. 7. Felderer M. 8. Schmuck Joh. 9. Wieler

A. 10. Pernthaler Hr. 11. Pircher Alois. 12. Hochw. Fulterer Ant. 13. Meraner Jakob. Für Jungschützen: 1. Meßner Ludwig. 2. Sinaer Ludwig. 3. Baader Aug. 4. Pircher Josef. 5. Pircher Ludw. 6. Wieser Heinrich. 7. Mair Josef. 8. Heidenreich Andreas. Die drei besten 10er Serienauf Gewehrsch eibe: 1. Kreidl Alois. 2. Pattis Eduard. 3. Steinkeller Theodor. 4. Steinkeller Julius. 5. Plattner Anton. 6. Zöschg Josef. 7. Chiochetti Josef. 8. Pattis Peter. 9. Saltuari Franz. 10. Herbst Josef. 11. Pillon Joh. 12. Lageder

Alois. 13. Pircher Josef. 14. Schmuck Johann. Die drei besten 10erSerien auf Armeescheibe: 1. Chiocheti Josef. 2. Schmuck Joh. 3. Kreidl Alois. 4. Gasser Anton, Probstwenser. 5. Saltuari Fuanz. 6. Steinkeller Th. 7. Häfele Anton. 8. Steinkeller Julius. 9. Springer Adolf. 10. Lageder Alois. 11. Rigger, k. k. Hanptm. 12. Pircher Alois sen. 13. Pillon Johann. Die sechs besten 10er Serien zusammen auf Gewehr- und Armeescheibe: 1. Kreidl Al. 2. Chiochetti Josef. 3. Steiukeller Theodor. 4. Steinkeller

Julius. 5. Saltuari Franz. 6. Lageder Al. 7. Gasser A., Probstwenser. 8. Pillon Johann. 9. Häfele Anton. 10. Trebo Ant. 11. Pircher Alois sen. 12 Schimeck Waldimir. Armeefigurenbeste alternierend: 1. Chiochetti Josef. 2. Kreidl Alois. 3. Saltuari Franz. 4. Plank Karl. 5. Schmuck Joh. 6. Pohl Joh. 7. Lageder Al. 3. Singer Ludw. 9. Gasser Ant., Probstw. 10. Egger Josef. 11. Trebo Ant. 12. Pircher Ludw. 13. Steinkeller Theodor. 14. Rigger, k. k. Hauptm. 15. Pernthaler Fr. 16. Häfele A. 17. Steiu keller

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 13.01.1871
Physical description: 8
kann, — Kann nicht ans voller Seele bete»! Drum fraget nicht nach Ort und Zeit Und ob der Sabbath eingegangen. Ein Tempel ist die ganze Welt Soweit am blauen Himmelszelt Die goldenen Sterne auSgehangen. Ferdinand Stolle. Zwei Frauen. Novelle von Auznst Schrader. (Fortsetzung.) — Fertig? fragte der Präsident. Franz verneigte sich. DaS -Orchester spielte einen Marsch. Die Gäste Hinzen zur Tafel und nahmen die durch Karten be zeichneten Plätze ein. Julius von Stern, der her- -vorragendste Künstlergap, saß

, der ^idep.Bo-zuz gab. Die Bedienung war so präcis zyie der Hausherr sie wünschte. Den eisten Toast hxachte der PrDdent auf dle kunstsinnigen Gäste in wohl dMdachten und gut vorgetragenen Rede. Der ^.Ches - des Odergerichts war' bekannt als ein <Svst?eWr Attner, d«r seinen G-genP-ud cyrrect uud ^ «rschöpsend behand-lte. Der Oberst feierte die jugend- Gliche Sängtrin Lucie von Kroning. Der Präsident ergriff zum zwiitm Male das Wort um Julius von ..Stn? zu preisen und Ku danke». Der Virtuos ant» wartete

' mit einer liebenSwürdigin Bescheidenheit; während er mit woblkliazeuder Stimme und iu ge? wihltev Motten sprach, die Zeugniß von seiner ge diegenen Bilsung ablegten, waren Aller Blicke, vor züglich die der Damen, auf ihn gerichtet. Die Mei nung befestigte sich immer mehr: Julius von Steru ist. nicht nur ein genialer Künstler, er ist auch ein schöner geistreicher Nana, vereinen glänzenden Tri imph- zug durch die Kliustivelt halten wird. Daothar ge dachte er des Präsidenten, dessen Fürsorge ihm die Ehre verschsffl

. Einige in seiner Whe sitz?nve Damen, darunter auch Lucie, wollten Thränen in den Augendes Redners bemerkt haben. D-r Verfasser kann hinzufügen, daß diese Danun sich nicht getäuscht; Julius hatte wirk- lich Mühe, den sichtbare» Erguß seiner Rührung zu bekämpfen. Auf Bekrag? n antwortete Frau Bertha ihrer Nach barin : — Ich weiß nicht, wie und wo mein Mann die Äekanntjchaft des Herrn von Stern gemacht hat; in B.ezuz aus Kunst nnd Künstler spielt er stets den Geheimnisvollen . ' . erst im Concertsaale waro mir dxr

an Fräulein Tochter; zu richten .... der fremd: Gast würde zu weit gehen ... — Kommen Sie, kommen Sie! Fünf Minuten später stand Julius und Lucie im der Reihe der Tänzer. Jetzt erst zeigte sich»dle Pracht der Toilette» und die Schönheit der jungen Damen> die am Arme der THnzer durch den Saal schweb's««» Diamanten und schone Aug?n, Geschmeide und Orden»« ze.chen funt-lten wie Sterne bei den Tönen einer lieblich?» Musik, die von dem unsichtbaren Orchester meisterhaft ausgeführt wurde. Meister Spohr'S Faust

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.09.1893
Physical description: 12
, im 64. Lebensjahre gestorben. iBer mä hlu n g.) Der k. und k. Corvetten- Cap'tän d. R. und nautische Oberinspector der ungar. Seeschiffartsgesellschaft „Adria', Herr Julius Schöpkes in Fiume, hat sich mit dem Fräulein Ella Mariot vermählt. sEhr « ng.) Der Bürgermeister Herr Dr. Wein« berger hat in Ausführung eines Stadtrathsbeschlusses an den scheidenden Stadtpsarrkooperator Prünster ein Schreiben gerichtet, das ihm in den schmeichelhaftesten Ausdrücken dankt für sein langes, segensreiches Wirken

. Das Lust» und Schauspiel ist folgender maßen besetzt: Die Damen Bürger von Preßburg, I. Proschek (reengagirt) Siebert von Graz und Bauer von Breslau als Liebhaberinnen, Frau Müller und Frau Pollack sür Mütter und AnstandSdamen und für kleine Rollen die Damen Dora Döring, Michalky und Höller II. Die Herren Sprinz von Innsbruck, Michalky von Bremen und Majhart von Troppau als Liebhaber und schließlich sür Väter und Charakterrollen die Herren Hanns Otto Schmidt von Zürich, Julius Herzka und K. Müller

Buchhandlung am Pfarrplatz entgegen. ^Postalisches.) Das k. k. Post- und Tele. graphenamt in Meran wird vom 1. Oktober d. I?. an sür den Telegraphen-Verkehr ganzjährig vollen Tag- und Nachtdienst halten. Illeber einen einheimischen Künstler) und über dessen Thätigkeit in dem letzten Halbjahre — über Julius Steiner nämlich, der wie bekannt erst jüngst in der kaiserlichen Villa in Jschl die jugendliche Erzherzogin Elisabeth modellirte, — finden wir im „Jschler Wochenblatt' folgende schmeichelhafte Zeilen

: .Die Kunstleistungen dieses tüchtigen Meisters, der über einen hohen Grad von Technik. Fertigkeit und Geschmack in der Ausführung von Bildhauerarbeiten, namentlich waS die Anfertigung von Porträt-Büsten anbelangt, erreicht hat, find wohlbekannt; besonders aber ist an ihm die Treffsicherheit zu rühmen, mit der er seine Porträt-Büsten dem Original-Modell ähnlich zu formen versteht. Herr Julius Sieiner weilte wäh- rend des letzten WinterS in Deutschland und bereiste Hamburg, Bremen» KarlShaven bei Eassel und Helgv

Kunstarbeiten zeichnen sich durch die Sauberkeit und durch den vor nehmen Geschmack in ihrer Ausführung aus und darf, ohne sich einer Uebertreibung schuldig zu machen, be hauptet werden, daß eS dem jungen Meister gelungen ist, in der verhältnismäßig kurzen Zeit, während welcher er in Deutschland weilte, mit dazu beigetragen zu haben, die österreichische bildende Kunst im Auslande zu neuen Ehren zu bringen. Julius Steiner wurde sowohl in Bremen wie in Hamburg Seitens der vor nehmsten und besten

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Newspapers & Magazines
Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 16.11.1912
Physical description: 10
. Haupt beste: Wieser Alois, Herbst Josef, Obkircher Jngenuin, Eisen meier Emanuel, Gasser Anton, Pattis Eduard, Hauck G., Gamper Josef, Figl Anton, Kreidl Alois, Schaller Fr. sen., Weitscheck Rudolf, Chiochetti Josef, Pittertschalscher Fritz, Plattner Franz, Unterlechner Karl, Steinkeller Julius, La- fogler Simon, Zischg Heinrich, Lageder Alois, Schaller Franz jun. — Schleckerbeste: Heusler David, Oberrauch Alois, Pattis Eduard, Chiochetti Josef, Chiochetti Josef, Saltuari Franz, Ortner Sebastian

, Lafogler Simon, Kreidl Alois, Plattner Franz, Wieser Alois, Faller Ludwig, Sterbenz Andre, Pattis Eduard, Wieser Alois, Mumelter Josef, Felderer Melchior, Schaller Franz jun., Zangerle Hans, Zischg Heinrich, Faller Ludwig, Meßner Ludwig, Flgl A., Zischg Heinrich, Kreidl Alois, Steinkeller Julius, Pernthaler Franz, Lafogler Simon, Figl Anton, Schäfer Josef, Höller Alois, Schmuck Johann, Wieser Anton, Pircher Josef, Herbst Josef, Großrubalscher Raimund, Hauck Georg, Felderer M>, Obklrcher Jngenuin

Ludwig, Schaller Franz jun., Plattner Franz, Schäfer Josef, Meßner Ludw., Gamper Josef, Pfeifer Alois, Pircher Josef, Schimek W., Matha Josef. — Tagesserien zu fünf Schuß für Alt schützen am 11. November: Kreidl Alois, Faller Ludwig, Pattis Eduard, Herbst Josef, Steinkeller Julius, Schaller Franz sen., Sanin Romedius, Obkircher Jngenuin, Wieser Alois, Steinkeller Theodor, Unterlechner Karl, Ober rauch Alois, Figl Anton. Rigger Ludwig, k. k. Hauptmann, Pernthaler Franz, v. Grabmay«r Alois, Felderer

Melchior, Zöschg Joses, Heusler David. Für Jung schützen:Meßner Ludwig, Mattevi Wilhelm, Mumelter Joses, Pfeifer Alois, Thurner Josef, Stolz Rudolf, Pircher Ludwig, Beikircher Hans, Bramböck Peter, Meier Josef. — Me ister karten zu 40 Schuß für Altschützen: Pattis Eduard, Kreidl Alois, Faller Ludwig, Zischg Heinrich, Chiochetti Josef, Herbst Josef, SteinkellerTheodor, Steinkeller Julius, Schaller Franz, Zangerle Hans, Lageder Alois, Felderer Melchior, Höller Alois, Weitsche! Rudolf, Hauck Georg. Wieser

, 4. Kreidl Alois, 5. Steinkeller Julius. Vorletzter: Herbst Josef: Letzter: Pernthaler Franz. Insgesamt beteiligten sich an diesen Schießen 84 Schützen und wurden 5080 Schüsse abgegeben. Gänse wurden 96, Poularde 40 herausgeschossen, außerdem ge langten 156 Beste und Prämien mit dem. Barbetrage von 400 Kr. zur Verteilung. B-i der Kellerei-AnMW St. Wael-Wn kommt mit 1. April 1913 die Stelle des ersten zur Besetzung. Es wird nur aus erstklassige Kraft «flektiert, die mit der Buchhaltung und Korrespondenz

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 13.07.1925
Physical description: 8
anerkannt, sondern auch in Betreff der Kultur- und Kunstschilderungen. ' Nunmehr hatLer berühmte Verfasser^ außer ' der „Stadt Rom zu Ende der Renaissance' einen weiteren Sonderdruck aus seinem gro ßen Werke herausgegeben: „Die Sixtinische Kapelle. Die Stanzen und Loggien des Va tikans' (Freiburg i. Br.. Herder; geb. in Leinw. mit Bildtafeln G.-M. 4.—). Wir geben ein paar zusammenfassende Proben. Julius II. (1503—1513) rief im März des Jahres 1508 Michelangelo nach Rom, um die Decke der Sirtinischen

Papstes nötigte den Händen, die nur Marmor zu bearbeiten be gehrten, den Pinsel auf. Nachdem Michelangelo den Austrag Julius' II. angenommen, lvard ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge der Künstler sür :irtini- 3000 Dukaten die mittlere Wölbung der scheu Kapelle ausmalen sollte. Michelangelo, der am 10. Mai vom Papste ei nen Vorschuß von 500 Dukaten empfing., ging als bald mit seinem gewohnten Eifer an die Herstellung der Kartons. Der erste Entwurf zeigte nach der ei genen Angabe des Künstlers

die zwölf Apostel in den Gewölbezwickeln und im übrigen „ein gewisses Feldersystem mit Ornamenten angefüllt, wie das so üblich ist' (Brief an G. F. Fattucci). Dieser Plan rührte wohl von Julius II. her. In der päpstlichen Kapelle durften die Apostel nicht fehlen; sie schlössen sich auch an die Geschichte ihres Mei sters an, die auf der einen Seite der Wand darge stellt war. Schon im Mai würde damit begonnen, das Gerüst aufzuschlagen'; an der Vigil des Pfingst- festes (10. Juni) war die Kapelle

die Vergütung auf das Doppelte. 6000 Dukaten, erhöht werden. Bei Feststellung des Programms wirkten, ber al ler dem Meister gewährten künstlerychen Bewe gungsfreiheit, Julius II. u. auch theologische Ratge ber mit; sie bestanden vor allem darauf, Rücksicht auf Anschluß an die vorhaildenen Wandfresken zu neh men. Michelangelo sah sich nun nach Gehilsen um, bestellte die Farben? und begann wahrscheinlich im Spätherbst des Jahres 1308, seine Arbeit an dem Teil der Decke, der sich über dem durch Marmor

seine Erfah rungen zu machen. Dazu kamen Streitigkeiten des selbstbewußten, heftigen Künstlers mit dem unge duldigen Papste. Aber zuletzt fanden sich die beiden Männer, die in ihrem hochsinnigen Charakter und leidenschaftlich reizbaren Naturell innerlich so sehr verwandt waren, stets wieder. „Mit Anspornen u. Nachgeben, mit Streit und Güte erhielt Julius II., was vielleicht kein anderer von Michelangelo erhal ten hätte' (Burckhardt). Im Juni 1309 erwähnt der römische Kanonikus Albertini die angefangenen

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 15.07.1925
Physical description: 8
- und KunstschrLderungen. Nunmehr hat.der berühmte Verfasser außer der „Stadt Rom zu Ende der Renaissance' einen weiteren Sonderdruck aus seinem gro ßen Werke herausgegeben: „Die Sixtinische Kapelle. Die Stanzen und Loggien des Va tikans' (Freiburg i. Br.. Herder; geK in Leinw. mit Bildtafeln G.-M. 4.—). Wir geben ein paar zusammenfassende Proben. ^ Julius H. (1503—1513) rief im März des Lahres 1508 Michelangelo nach Rom, um die Decke ^ Säuischen Kapelle auszumalen. Diese, ein ! Lünetten ruheÄes Tonnengewölbe, nwehrte

jedes figürlichen Schmucks: nach alter ^raoition zeigte sie nur das von Sternen funkelnde ^^Himmelszelt — für die 1504 einer gründli- Nestauration unterzogene Palastkapelle der -papfte ein zu karger Schmuck. Michelangelo, der r Meißel in der Hand das Vollgefühl Meisterschaft hatte, leistete anfangs Wider- Malen sei nicht sein Handwerk. Allein den ^ Wille des gewaltigen Papstes nötigte oeki-i öie nur'Marmor zu bearbeiten be ben Pinsel auf. Nachdem Michelangelo Vert^ ^ Julius' II. angenommen, ward

rührte Wohl von Julius II. her. In der päpstlichen Kapelle durften die Apostel nicht fehlen; sie schlössen sich auch an die Geschichte ihres Mei sters an, die auf der einen Seite der Wand darge stellt war. Schon im Mai wurde damit begonnen, das Gerüst aufzuschlagen; an der Vigil des Pfingst- festes (10. Juni) war die Kapelle so mit Staub und Lärm gefüllt, daß die KardinÄe kaum den Gottesdienst halten konnten. Inzwischen hatte Michelangelo größere, sich an die bereits vorhandenen Fresken der Kapelle

an schließende Pläne , für seine Malereien gefaßt (der ursprüngliche Gedanke der Apostelgeschichten sand nachher Ausführung in den Teppichen Raffaels). Der kunstsinnige Papst stimmte der vorgeschlage nen Aenderung und großartigen Erweiterung sofort zu. Der ganze Deckenraum bis zu den Fenstern sollte mit Bildern bedeckt u. deshalb die Vergütung i auf das Doppelte, 6000 Dukaten, erhöht werden. Bei Feststellung des Programms wirkten, bei al- ' ler dem Meister gewährten künstlerischen Bewe gungsfreiheit, Julius

Charakter und leidenschaftlich reiAaren Naturell innerlich so sehr verwandt waren, stets wieder. „Mit Altspornen m Nachgeben, mit Streit und Güte erhielt Julius H., was vielleicht kein anderer von Michelangelo erhal ten hätte' (Burckhavdt). Im Juni 1509 erwähnt der römische Kanonikus Albertini die angefangenen Malereien der MittelwöNung. Völlig einsam, von schweren Sorgen ob seines ungeratenen Bruders und der Erbärmlichkeit des

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 15.07.1925
Physical description: 10
zusammenfassende Proben. Julius II. (1503—1513) rief im März des Jahres 1508 Mcheiangclo nach Rom, um die Decke ' ^r- Sixtinischen Kapelle auszumalen. Diese, ein flaches, über Lünetten ruhendes Tonnengewölbe, entbehrte j<bes figürlichen Schmuckes: nach alter Tradition zeigte sic nur das von Sternen funkelnde blaue Himmelszelt — für die 1504 einer gründli chen Restauration unterzogene Palastkapelle der Päpste ein zu karger Schmuck. Michelangelo, der ^.üir mit dem. Meißel in der Hand das Vollgefühl

I seiner Meisterschaft hatte, leistete anfangs Wider stand, das Malen sei nicht sein Handwerk. Allein der eiserne Wille des gewaltigen Papstes nötigte den Händen, die nur Marmor zu bearbeiten be schicken, den Pinsel auf. Nachdem Michelangelo den Auftrag Julius' II. angenommen, ward ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge der Künsller für 3000 Dukaten die mittlere Wölbung der Sixtini schen Kapelle ausmalen sollte. Michelangelo, der am 10. Mai vom Pcpiste ei nen Vorschuß von 500 Dukaten empfing., ging als bald

mit seinem gewohnten Eifer an die Herstellung der Kartons. Der erste Entwurf zeigte nach der ei genen Angabe des Künstlers die zwölf Apostel in den Gewölbezwickeln und im übrigen „ein gewisses Feldersystcm mit Ornamenten angefüllt, wie das so üblich ist' (Brief an G. F. Fattucci). Dieser Plan rührte wohl von Julius H. her. In der päpstlichen Kapelle durften die Apostel nicht fehlen; sie schlossen sich auch au die Geschichte ihres Mei sters an, die auf der einen Seite der Wand darge- stellt war. Schon im Mai wurde

Erweiterung sofort zu. Der ganze Deckenrauin bis zu den Fenstern sollte mit Bildern bedeckt u. deshalb die Vergütung auf das Doppelte. 0000 Dukaten, erhöht werden. Bei Fesfftellung des Programms wirkten, bei al ler dem Meister gewährten künstlerischen Bewe- r- 7 gungsfrciheit. Julius II. u. auch theologische Ratge ber mit; sie bestanden vor allem därcurf, Rücksicht aus Anschluß an die vorhandenen Wandfresken zu neh men. Michelangelo sah sich nun nach Gehllfen um, bestellte die Farben und begann

ganz Michel angelos eigenhändige Arbeit wurde. Er hatte da bei anfangs noch in der Freskotechnik seine Erfah rungen zu machen. Dazu kamen Streitigkeiten des selbstbewußten, heftigen Künstlers mit dem unge duldigen Papste. Mer zuletzt fanden sich die beiden Männer, die in ihrem hochsinnigen Eharakter und leidenschaftlich reizbaren Naturell innerlich so sehr verwandt waren, stets wieder. „Mit Anspornen u. Nachgeben, mit Streit und Güte erhielt Julius H, was vielleicht kein anderer von Michelangelo

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Category:
General, Reference works
Year:
[1917]
Innsbrucker Adreßbuch; 1918
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Page 277 of 515
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: II Z 278/1918
Intern ID: 483095
Protokollierte Firmen. 4 £ Meister in Reutte; Wilhelm ©teil, Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck u. Landtagsabg.: Karl ftapferer, Eemeinderat der Landeshaupt- . stadi Innsbruck: Iaroslam Khittel, Edler von Westhort, k. k. Hofrat und Staatsbahn-Direltor . i. P. in Wien: Konstantin Pesta, t. k. Ober- Baurat i. P. in Wien: Trnka Franz, Dr., k. i. Postdirektions - Präsident i. R. in Innsbruck: Julius «Stern, Direktor der Filiale der K. K. uriv. Oesterreichischen Credit - Anstalt für Handel

und Gewerbe in Innsbruck. Josef Mayr, Baumeister, Gesellschafter: Alfons u. Franz-Mayr, Baumeister in Innsbruck, und Karl Mayr, Fabriksbesiher in Nassereith. Junrain 33. ( 100 ) Meisl und Schneider. Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren. S. : Julius Meisl und Stephan Schneider, Kaufleute in Innsbruck, ... Anichstrahe 3. Alpine Molkerei, ©. m. b. H., Fischerg. 32. Nagele u. Amplatz, Agenturgeschäft. Alleininhaber: ( Wtlhàme Ämplatz, Witwe, Andreas Hofer- stratze 36. (87) Josef Natter

. Stellvertreter: ,Maximilian Götze, Maria Thercsienstr. 34. <314) Ortner & Slang er, Eisen- und Nürnbergerwaren» Handlung. Gesellschafter: Karl Ortner u. Josef Stanger hm., Herzog Friedrichstratze 24. <488) Julius Pasch, Handel mit Schuhen, Leder u. Schuh- konfervierungsmitteln. Gesellschafter: Julius u. Friedrich Pasch in Innsbruck. Vertretungsbefug nis: Julius Pasch, Maria Theresienstr. 13. <376) Julie Reinstaller,- Handel mit allen im freien Ver kehre gestatteten Waren. Maximilian stratze

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 05.01.1911
Physical description: 8
W e i- gend, beide, des 2. Geb.-Ärt.-Reg., letzterer Feün 30,. Fcldkanonen-Rcg., Fritze Fischer des .3. Geb.-Art.-Reg., Josef Ävian, Wilhelm Rasch, Leopold Gostner, Josef Mühlber- gcr, Julius Keil, Artur Wurzbach Edler v. .Dannenberg, Robert Gr c in und Artur v. A v a n zin i, sämtliche des 5. Tir. und Vor arlb, /Geb.-Ärt.-Reg., Hermann Schnell des . .2. , Geb.-Ärt.-Reg., Richard Fiedler, Josef Kosir und Otto Bar ^ ason, alle drei des 1.. Tir. und Äorarlb. Geb.-Art.-Reg., Leopold .Thomas und Josef

Furnkränz, beide des 2. .Geb.-Ärt.-Reg., Oskar Berg Meister des 1. -Tir. und Vorarlb. Geb.-Art.-Reg., Leo Schlegeldcs 13. Feldhaubitz-Reg., Artur Zach des 1. Tir. und Vorarlb. Geb.-Art.-Reg , Oth- inar Fürnkranz des 41. Feldkanoncn-Reg.? in der Festungsartillerie die Kadetten in der Reserve: Rudolf Neyrkla des 1. Fest.-Art.- Bat., Julius Knöpfler des 5. Fest-Art.- Rog., Wenzel Holub des 1. Fest.-Art.-Bat., Josef. Dornauer und Oswald Steinbre cher, beide, des 4. Fest.-Art.-Reg., Emil Kunz feld

des 12. Feldj.-Bat., Rudolf Spreter des 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Walter Engel- manu des 2. Feldj.-Bat., Eduard Hodek des 4. Tir. Kaiserj.-Reg., Friedrich Tschamler des 93. und Gustav Kastner des 1. Jnf.- Reg., Alois Fischer, Walter Cznlius uird Hugo Ludwik, alle drei des 3. Tir. Kaiserj.- Reg., Rudolf Bach leitner des 10. Feldj.- Bat., Josef Straub des 14. Juf.-Reg., Ru dolf VigeliuS Edler von Alpen treu des 4., Julius Radl des 3., Titus Berti des 2., Giacomo Bianchini und Anton Do li sch ach er, beide

Spiegel, Julius Nagy, Ste phan Cefedi, Doktor der Philosophie, und Jo hann Olarin, alle vier des 1. Tir. Kaiserj.- Reg., der erste beim 17. Feldj.-Bat., der zweite beim 2., der dritte beim 39. Jnf.-Reg. und der vierte beim 23. Feldj.-Bat., Jaroslav Spind ler des 102. beim 36. Jnf.-Rcg., Rudolf Har ter des 25. beim 12. Feldj.-Bat., Josef Body, Tvktor der Staatswissenschaften, des 2. und Stephan Gönczy des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., bcrde beim 25. Jnf.-Reg., Artur Zeuoniani des 2., Oswald Zerbs und Wilhelm

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 10.11.1889
Physical description: 12
, daß Sie hereingekommen sind! Denn Ihr Name kommt ihm stets zuerst aus die Lippen, wenn er die rasende Litanei über mein unüberlegtes Benehmen, wie er es nennt, zustimmt!' Schließlich plauderte man von der Zukunft. „Offen gesagt, mein lieber Herr Julius,' sagte sie mit einem Auslug von Schwermuth, „Sie hat heute mein guter Engel hierher geführt. Sie müssen — verstehen Sie mich wohl — Sie müssen ihm eine Stelle verschaffen, oder der arme Teufel wird sich, ehe ein Monat vergeht, das Leben nehmen — nachdem

trat ein. Er war bleich. Ohne ein Wort zu sagen, blickte er meinen Freund an und setzte sich auf einen Stuhl neben der Thüre. „Ah, Sie find es, mein lieber Gaudet!' rief Julius fröhlich aus; „desto besser, desto besser; ich brauche jetzt nicht wiederzukommen, um Ihre Antw»rt zu erfahren: wir werden jetzt eine Sitzung halten und die Sache ordnen.' Gaudet sah ihn an und antwortete nichts auf diese herzlichen Worte; er wartete das Weitere ab. „Nun also, die Sache ist die', begann Jniins

an Gesellschast eiuzuwenden haben werden — Sie eifersüch tiger Blaubart!' Und mein Freund stimmte ein gutmüthiges Gelächter an. Gaudet regte sich nicht. „Und nun', sagte Julius nach einer kurzen Pause, „berathen Sie sich und überlegen Sie meinen Vorschlag.' „Es ist alles überlegt, Herr Julius', sagte Gaudet, indem er seine Frau ansah. „Nun, was geben Sie mir zur Antwort? Ja oder nein?' „Ich antworte ja; ich nehme Ihren Vorschlag an.' Dabei betrachtete er fortwährend seine Frau, die stumm blieb. „Gut

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 08.07.1903
Physical description: 10
Widner, Sterzing; 7. Friedrich Mayr, Bruneck; 8. Johann Damian sen., Tiers; 9. Hochwürden Kasseroler, Kooperator, Völs; 10. Jn- genuin Mitterer, Schalders; 11. Peter Alvera, Brixen; 12. Franz Ötzbrncker, Meran; 13. Julius Steinkeller, Bozen; 14. Johann Geier, Tramin. — Schleckerbeste: 1. Johmlw Damian, Tiers; 2. Justin Wieser, Sterzing; 3. Peter Sigmund, k. u. k. Oberjäger; 4. Franz Lemayr, Brixen; 5. August Haimbl, Brixen; 6. Peter Seeber, Mauls; 7. August Haimbl, Brixen; 8. Johann Geier^ Tramin

: ^ 9. Johann Damian Tiers; 10. Josef Egger, Meran; 11. Peter Sigmund, Brixen ; 12. Hermann Schwarz, Hall; 13. Johann Valentin, Brixen; 14. BartlBöck- staller, Jäger; 15. Peter Alvera, Brixen; 16. Johann Gaffer Mn., Brixen; 17. Joses Gsader, Klausen; 18. Alois Äußerer, Eppan; 19. Johann Gasser son., Brixen; 20. Franz Lemayr, Brixen; — Serien beste: 1. Peter Alverk, 44 Kreise; 2. Johann Kinigadner, 43; 3. Julius Steinkeller, 43; 4. Johann Gasser Hun., 42; 5. Josef Egger, 42; 6. Karl Nagele, Meran

und vortrefflichsten Mann der Welt herausstrichen. Was noch nie geschehen war, das geschah 2. August Haimbl, Brixen; 3. Johann Geier, Tramin; 4. Johann Valentin, Brixen. Für die meisten Schlecker: 1. Peter Alverk; 2. August Heimbl; 3. Johann Geier; 4. Johann Valentin. Für die meisten Schlecker schwarz am 22. Juni: 1. Julius Steinkeller; 2. Franz Lemayr; 3. Karl Widner; 4. Peter Seeber. Für die meisten Schlecker: 1. Julius Steinkeller; 2. Franz Lemayr; 3. Karl Widner; 4. Peter Seeber. Für die meisten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 12 of 18
Date: 04.04.1920
Physical description: 18
der innigsten Freude. Um die Mitte des Jahres 1508 kam Rassael wohl du'.ch den Einfluß seines Oheims Bramante nach Rom und trat iu die Dienste Papst Julius II. Er übersiedelt also endgiltig von F'oreuz nach Rom, um dort die höchste künstlerische Weihe zu erhalten. Rom war als Zentrum der Christenheit Weltstadt zu allen Zeiten, namentlich damals. Die Ncnaissance- päpste Julius II. und Lco X. machten es nämlich auch zur ersten Künstlerstadt. Unter ihnen erblühte in Rom ein zweites Perikleiiches Zeitalter

. Die Kunst Nassacls nahm dort einen Zug der Univer salität und der reinsten Objektivität an. Er streifte in gewissem Sinne die nationalen Fesseln ab. Ge rade deshalb sind die Werke Rassaels wie keines anderen modernen Künstlers so allgemein bekannt, bei allen Nationen gleich verständlich und beliebt. Das ist eben eine Folge der klassischen Objektivität und der reinen Schönheit. Die römische Periode Rassaels zerfällt in zwei Abschnitte, welche seine Wirksamkeit unter Julius II. (-j- 1513) und unter Leo

X. umfassen. Beide be trauten den jungen Meister mit den höchsten und schönten Arbeiten. Von Julius II. erhielt er zu nächst den Auftrag die Prunkgemächer (Stanzen) des Vatikans mit Gemälden auszuschmücken. In der ersten Stanze schuf Raffael die b-rühmten vier großen Wandbilder der Theologie (Disputa), Poesie (Parnaß), Philosophie (Schule von Athen) und Jurisprudenz. In den Bildern der zweiten Stanze» welche Rassael erst unter Leo X. mit Hilfe deS Giulio Romano, seines talentvollsten Schülers, vollendete

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