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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 22.10.1936
Physical description: 6
hatte, daß er in einer Irrenanstalt untergebracht werden mußte. Wie es bei solchen Erkrankungen häufig ist, war er zuweilen durchaus bei klarem Verstand, nur manchmal brachen Wutanfälle durch, die die gesamte Umgebung in schwerste Gefahr brachten und deshalb seine dauernde Jnternierung in der Irrenanstalt als Notwendigkeit erscheinen ließen. »In zwei Jahren heiraten wir!' So war durch diesen tragischen Unfall der ande re Bruder, John Routledge, Sieger im Kampf um Norah Smithson geblieben. Cr war ein tüchtiger junger Arzt

Jahren vom Verlobten war unvermeid lich. Aber dann wollten sie heiraten — ganz gleich ob in Sidney oder Adelaide. Der Uebersall des Awillingsbrudcrs. Die zwei Jahre vergingen — John und Norah hatten sich brieflich verständigt, daß John nach Adelaide übersiedeln wollte, um sich dort als Arzt niederzulassen. Am Tage vor seiner Abreise aus Sidney hatte er noch einmal seinen Bruder in der Irrenanstalt besucht und ihm angedeutet, daß er eine längere Reise beabsichtige, ohne ihm aller dings nähere Details

zu erzählen. Scheinbar teil nahmslos hatte Vincent die Nachricht aufge nommen. In der nächsten Nacht gelang es ihm, aus der Irrenanstalt zu entkommen und sich in die Woh nung seines Bruders John einzuschleichen. Er hol te aus dem Schrank das Chloroform, goß es auf eine Maske und stülpte diese dem schlafenden Bru der über das Gesicht. Aus der Fahrkarte und den vorgefundenen Briefen ersah Vincent, welcher Art die Reife war, die sein Bruder John plante. Schnell nahm er alle Ausweispapiere von John

an sich. Und einige Minuten später läutete in der Irrenanstalt das Televhon: „Hier ist Dr. John Routledge — kommen Sie schnell! Mein Bruder muß dort ausgebrochen sein. — Ich habe ihn hier in meiner Wohnung chloroformiert!' Verzweiflungskampf um die Persönlichkeit. Vincents Anschlag hatte den gewünschten Er folg: während er selbst in der Maske und mit den Papieren seines Bruders unterwegs war nach Adelaide, führte John, den man tatsächlich als Vincent Routledgie in die Irrenanstalt transportierte, einen Verzweislungskamps

um sei ne Freiheit und seine Persönlichkeit. Was nützet, seine Versicherungen, daß er geistig völlig gesund sei? Je mehr er sich verständlicher weise erregte, um so mehr überzeugte er die Aerzte, daß man es mit dem kranken Vincent Routledge zu tun habe. Nicht weniger als zwei Monate währte tdieser Verzweislungskamps. bis John Routledge endlich auf die rettende Idee kam: er war als Knabe einmal gestürzt und hatte eine Armoerletzuna davongetragen, die von einem alten Arzt behanoelt wurde. Dieser Arzt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 17.07.1937
Physical description: 10
Karl rr. Frau, Wien, Eggerwirt. Büchler Hans, Graz, W. Rößl. Branstorr I. G., New York, Tyrol. Brrgham Emilie, England, J ige w rt. Pension ß-uise Resch Aller Komfort Zimmer mit Frühstück von 4.— bis 6.-- S Sommer und Winter bestens gelegen Brrgham Fanny, England, Jägerwirt. Bromehead H. M., England, Reisch. Chrzzola Mornitta, Wien, Vötter. Chronry Anton u. Frau, Wien, Vötter. Cullman Rorvland rr. Fam., England, Ticfenbm mne - Cottrelk John u. Frau, Eirgland, Grarrdhotel. Clarke Douglas rr. Frau

- Grandhotel. Dallers Peter, C.S.R., W. Rößl. Deiser Ernst, Innsbruck, Straßhofer. Drey Elisabeth u. Tochert, New York, Reisch. Dekök Fritz u. Bruder, Holland, Grandhotel. Delvos Aliec, Luxemburg, Grandhotel. Dale John u. Frarr, London, Kitzbühelerhof. Duckett George, London, S. Gams. Deutsch Erwin, Wien, Markt. Dr. Deiner Elise u. Mutter, Wien, Felicitas. Dr. Deininger Emil u. Frau, C.S.R., Hinterholzer. Dübant Georges u. Frau, Frankreich, Tyrol. Dempster C. England, Grandhotel. Dr. Erbusu John u. Frau

, Granöhotek. Granninger Stefanie, Wien, Diag. Grünwald Fritz u. Sohn, Wien, Reisch. Dr. Grünwald S., Wien, W. Rößl. Gibson C. nt. Fam., U.S.A., Eckittgexhof. Goschen Alex. John. tt. Frau, London, Seerose. Ing. Gorup Franz m. Frau, Pola, Dr. Dlchler. Grünwald Olga ttt. Fam., Prag, V. Herold. Grünwald Kurt, Wien, Güntermann. Gardener Alb., London, Kitzbühelerhof. van Gent B. nt. Frau, Holland, Kitzbühelerhof. Gabler Hermi, C.S.R., Hwterholzer. Grüchut Otto n. Frau, Wr.-Neustadt, Tlefenbrunner. HOTEL HOIIHEK

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.09.1937
Physical description: 6
zugelas sen. Ein kleiner Afrikaner mit Namen Danny We ge hat den ersten Preis erobert. Englands ältester und interessantester Abenteurer erzählt: „Zch We Vit Meseller Sel UM Oben in Michigan John David war immer ein Glückspilz. — Flucht vor dem Prairiebrand. — „Das Bein war hin . . .!' — Auch er will 100 Jahre alt werden. John Bay, ein einbeiniger Bettelmusikant, ist nach langem Wanderleben nunmehr als ^jäh riger Greis nach England zurückgekehrt. Er weiß vieles und Interessantes aus einem rei chen

und buntbewegten Leben zu berichten. Mit der ZUnle im Arm. „Ich kam aus Michigan und war damals ge nau so ein armer und verhungerter Teufel wie John David Rockefeller. Wir trafen uns in West- Broomfield und verstanden uns gleich vom ersten Augenblick an. Im übrigen suchten wir beide un ser Glück — und Oel...' Die Regierung von Michigan hatte ein Inter esse an der Erschließung des Landes und gab den Bewerbern, die mindestens ebenso viel Mut wie Ernst nachweisen mußten, kleine Landparzellen von 160 Morgen

. Da konnte dann jeder suchen. John Bays Streifen lag unmittelbar neben dem John Rockefellers. Nachts schliefen sie zusammen — mit der Flinte im Arm. Denn die Indianer hatten Raubgelüste. Allerdings hatte die Regie rung die Prospektoren bei schwerer Strafe ver pflichtet, nur in die Luft und nie auf Indianer zu schießen. „Wir fanden viel Oel, aber es war nicht ergie big. Nur John David hatte Glück und holte ein kleines Vermögen aus seinem Grundstück von West-Broomfield. Er war eben immer schon

war als wir. Der Fluß, der unsere Rettung gewesen wäre, war noch an 18 Meilen entfernt. Da gaben wir das Rennen auf, stiegen ab, brannten ein Stück Prai- rie nieder und legten uns auf der ausgebrannten Fläche hin. Das Vieh freilich rannte in der Pa nik mitten in die Flammen hinein und kam elen dig um. Der Prairiebrand machte nun aber not gedrungen einen großen Bogen um uns. Wo John Bay sein Bein verloren hat? Nun, das ist eine seltsame Geschichte. Er.arbei tete damals an einem Brückenbau am Origon. Eines Tages gab

er also mit seinem Küchenniesser an mein Schmerzenslager und am putierte das Bein. Wohlverstanden — während ich bei vollem Bewußtsein dalag. Später hat mir der Kerl dann erzählt, daß es ihm wohl möglich gewesen wäre, mein Bein zu retten. Aber er woll te nun eben mal seine Kenntnisse ausprobieren und seine „chirurgische' Kunst unter Beweis stel len. Dafür mußte ich dann 6V Jahre mit einem Holzbein durchs Leben gehen . . .' Die Weite mit dem Tod. 50 Jahre lang ist John Bay später als Musi kant durch die Welt gezogen. Er legte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 23.10.1886
Physical description: 4
der Direktion auch an das hyg ienische Museum in Berlin ab. AngRtmde b- in Bo lr»ber. ^ Lokates. „Wollte er nicht wiederkommen?' „Freilich, aber es ist ja doch umsonst — kannst deshalb ganz ruhig sein, Betsie! Ich verlasse Dich nicht.' „Wollte er heute Abend wiederkommen, John?' „Möglich, denke nicht mehr an ihn, gute Betsie! Mr. North wollte nichts Unrechtes von mir.' Die Kranke schien beruhigt zu sein, sie lag ganz still und nahm gehorsam die Medizin, auch ein wenig von den Erfrischungen, welche Mrs. Long

- field ihr gebracht hatte. Im Laufe des Tages wurde sie unruhiger und bat plötzlich den besorgten John, ihre liebe Missis zu holen. Als er zögerte, nahmen ihre Augen einen so angstvollen Ausdruck an. daß er rasch seine Mütze ergriff und hmauseilte. Während John Watson sich in fliegender Eile nach Longsield's Hause begab, waö immerhin schon eine ziemlicke Reise war, kam Frau Rositta angefahren, um Bctfie zu besuchen. Die Thür zu der elenden Wohnung war unverschlossen, da die Unglücklichen keine Diebe

zu fürchten hatten, und ungehindert konnte sie deshalb bei der Kranken eintreten. „O, theure Missis!' hustete Betsie. „Hat John Sie schon unterwegs getroffen?' „New, Betsie, mein Wagen hält unten auf der Straße, ich habe Deinen Mann nicht gesehen. Bist Du denn ganz allein?' „Ich mußte Missis sprechen, ehe es mit mir zu Ende geht; da schickte ich John, um Sie zu bitten, liebe Mrs. Longfield! — Aber das hat Gott so gefügt, auf daß ich mich zu Jhneu allein aussprechen kann. John hat vor einem halben Jahre

ihr dieselbe sorgsam ein. ,Das viele Sprechen greift Dich zu sehr an meine arme Betsie!' „O, das schadet mir nicht mehr, Missis! Ich muß eilen, ehe der Tod mich packt', flüsterte Bet sie mit einem dankbaren Lächeln. „Nun geht's wieder. Ich freute mich, als vor vielen Wochen Mr. North abreiste, wie John mir sagte, weil der- selbelbe immer geheime Dinge mit ihm zu verhan deln hatte. Nun ist er wieder da. gestern Abend — hier in der Stube war der Patron — o. er trägt einen feineu Rock und will ein Gentleman

sein, wie John sagte; aber er ist ein Bösewicht. Ich wachte auf und verstand Einiges, es war von Polizei und Newgate die Rede, er versuchte, meinen John zu etwas Bösem zu überreden. Heute Abend kommt er wieder, vielleicht findet er mich todt und dann ist der schwache John verloren. O, meine theure Missis, was soll ich anfangen, um ihn zu retten? Ich kann nicht sterben vor dieser schrecklichen Angst, daß John ein Verbrecher wird!' (Fortsetzung folgt.) (Hos- uud Yrrsonal-Zlachrichleu.) Die Kaiserin Elisabeth

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.09.1890
Physical description: 8
zum Schluß seiner Rede aus: Und wer war dies schöne Weib? — Eine Farbige, eine Mestize, hervorgegangen aus dem Bunde eines Weißen mit einer Creolin. Man nannte sie Aandohama. Sie wandte den Kopf. Neben dem Mandelgebüsch er schien das schwarze Gesicht eines Mulatten. „Was willst Du, John?' fragte die junge Frau ldlich. Der Nigger spähte den Waldpfad hinab und da er dort nichts entdeckte, richtete er seine großen, weißleuchtenden Augen auf seine Herrin. „John ist sehr traurig', sagte er leise. Aandohama

richtete sich halb in der Hängematte aus. „Warum bist Du traurig? Was fehlt Dir? Sprich!' „John sieht Dich heute noch — und morgen nicht mehr. Er ist morgen Abend schon auf dem großen Wasser und geht mit Colonell Miles dahin, wo die weißen Menschen leben.' Mit einem Satze war Aandohama aus ihrem Schaukelbett „Was sagst Du? Der Herr geht zurück nach England, in seine Heimath? Du — Du begleitest ihn? Und Ich —?' Der Nigger bewegte seinen wollhaarigen Kopf hin und her, wie ein Eisbär; bei John das Zeichen

der Aufregung. „Du, Herrin? — Der Colonell hat die Farm an Mister Well Quecksaest aus Süd-Florida verkaust und läßt Dich mit ihr dem neuen Besitzer. O — John ist sehr traurig.' Zwei große Thränen, die über des Mulatten schwarze Wangen rollten, bekräftigten seine Worte. Aandohama lehnte sich, wie zu Stein erstarrt, an den Stamm der Pinie, und wie sie so dastand, die hohe wunder bare Gestalt, in ein enganliegendes Gewand von rother chinesischer Bastseide gehüllt, hätten Ihre plastischen Formen jedem Bildhauer

, der aus dem Hause gehiipst kam und es sich aus seiner Schulter bequem machen wollte und ließ ihn hinausslattern. „John hat es erst heute Früh erfahren, als sich der Colonell nach Sa» Danila hinüberrudern ließ. John — so ^agte der Herr — ich gehe morgen zurück nach Europa. Die Farm ist seit einem Monat an Mister Well Quecksaest aus Süd'Florida verkaust. Wenn Du Dich ent>chließen kannst, mich in meine Heimath zu legleiten — Du hast mich fünf Jahre In Treue bedient — will ich Dir einen Freibrief ans< stellen

lassen, ohne den Dn In England nicht lebe» kannst. — Und John war sehr vergnügt und freute sich auf das große Wasser und daS viele Gute, das die weißen Menschen in England genießen. John küßte dem Colonell die Hand und hüpfte wie ein Känguruh ans Freude, während der Herr weiter sprach: „Ich komme erst spät am Abend von San Danila zurück. Rüste Alles zur Abreise meine Kleider, die Bücher, die Wasse» —' Ja, ja, sagte John, aber es fehlt uns an Bastkörbe», um das Eigenthum der Herrin wohl zu verwahren

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.10.1886
Physical description: 4
„Obgleich er Deinem Liebling JameS Longfield so sehr ähnlich sieht', — schaltete John verlegen ein. „Freilich sieht er ihm ähnlich — die Gesichts- züge sind'S, aber nicht die Augen: weiß der Him mel, wie es kommen mag. daß sich solche Ähnlich keit zwischen fremden Menschen findet. Mr. JameS hat so lieb«, gute Augen und Mr. North einen so bösen, bösen Blick. John, ich bitte Dich, sag' mir die Wahrheit —' Ein furchtbarer Hustenanfall unterbrach ihre Worte, es währte lange, bevor der selbe vorüber gegangen

. „Sprich lieber nicht so viel, gute Betsie!' bat John, der sich bei ihrem Hinweis auf Mr. North so ziemlich beklemmt fühlte, „der schlimme Husten kehrt dann allemal verstärkt wieder. Wollen mor gen, wenn Du Dich wohler fühlst, weiter darüber reden.' „Morgen kann es schon zu spät sein', sprach sie leise und mühsam. „Höre mich jetzt an. da es noch Zeit ist, und sage mir. ob Mr. North hier lange bei Dir gewesen, ob er Dich nicht zu einer bösen Handlung hat überreden wollen? Ich war einge- schlnmmert

und wachte dann plötzlich von einer Stimme auf. Sprich John, bei Deiner Seelen Seligkeit, hat mir dieses geträumt, oder ist eS Wahrheit was ich gehört?' „Dir wird's geträumt haben, Betsie!' antwortete John, zur Seite blickend. „Hast ja fest geschlafen» wie ich mich selber überzeugte. Mr. North wollte mich für eine Reise engagiren. was ich ihm natür lich abschlug. Wie sollte ich mein krankes Weib verlassen, sagte ich zu ihm. und da ging er fort/ John Watson saß die ganze Nacht am Bette seiner Frau

schien am nächsten Morgen wirklich etwas besser zu sein, lächelte John sogar an und drückte ihm wiederholt die Hand. „Lieber John', sprach sie mühsam, willst Du mir Eins versprechen?' .Alles. Betsie, Alles!' „Bleibe immer ehrlich, damit wir uns dereinst im Himmel wiedersehen. Nein, unterbrich mich nicht, ich kann nicht besser werden — der Tod sitzt schon am Herzen, ich fühl'S ganz deutlich.' „O Betsie,' stöhnte John, „was soll ohne Dir aus mir werden?' „Wenn ich todt bin, wird Mrs. Longfield Rath

schaffen — ich werde meine gute Missis heute da rum bitten. Sag' war nicht gestern Abend Mr. North hier? Ich hörte seine Stimme.' „O, nur auf einen Augenblick.' Die Krank sah eine Weile still vor sich hin. „So hat es mir also doch nicht geträumt', flüsterte sie endlich. „Weißt Du, John, daß ich diesen Menschen niemals leiden konnte?' /

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 26.03.1945
Physical description: 4
ihrer Dä- monc erheischt, einzig und allein der Ver nichtung. Was sie heütc an kriegswirt schaftlicher Leistung aufzuwarten hat. Ist Ihr Eigentliches, Es Ist nicht auf einer Frledellsielstuhg äufgebäüt UHU kann folg lich niehinls zu eiltet sbtelien zurückkehren: das bestätigte ihr sogar schon im Jahre 1043 der Londoner „Ecohbirtist“. Ihre Gehurt kostete das Blut ihres Vol kes, ihr Wachstum säuft es. Lassen wir darüber einen sicherlich unverfänglichen Zeugen sprechen, den Amerikaner John Scott. John Scott

waren ehemalige russische Bürger, entefgnete Kulaken, Baschkiren« „ KirglSon. . Die Uebcrwachung der Massen.lag ln den Händen der QPU. „Direkteren urid löHeiUle Beamte Waren Mörder,: begnadigte Räüber» Zü Tieren ge wordene ehe mallgd Slblrieilsträflinge, Kri minelle aller Grade, Die. französischen Bettler, die . John Scott fünf Jahre später auf seiner Heimreise kennenlcrrtte. waren nach seiner Aussage „großbürgerlich' ge kleidet im Vergleich zü den Urälatbeitern. „Der äHuste europäische Bettler Würde Ho her

. hinter dein Kaukasus und „In einem neuen Gebiete', sowie der Ausbau der Kombinate Im Ural, „nach den dort gewonnenen Erfahrungen und Methoden von deutschen Arbeitern durehZuführen seien'. Die Dauer der Auf bauarbeit wird mit 30—co Jahren angege ben. unter der Voraussetzung, „daß Deutschland laufend junge, leistungsfähige Kräfte nachliefert, so daß die sieh rasch verbrauchenden älteren Kräfte Von ihnen abgelöst werden' John Scott schildert uhs in seinem Buche das Schicksal, das so vie len Hunderttausendeiu

deutschen Männern und Frauen bevorstönen würde Und nicht nur ihnen, sondern über viele Genera tionen hinweg der ganzen deutschen Ju gend, wenn Sowjetrußland den Steg davon tragen könnte' Und John Scott Ist ein un verfänglicher Zeuge. ... Jölin SCoft ISt nüfrlliCfi’ trötz nlierri 'ein''' begeisterter Anhänger und Bewunderer des Sowjetiiulustrialismus. Folglich auch des hinter ihm stehenden und für Ihn verant wortlichen Systems, das seine Mitamerika ner bekanntlich „typisch demokratisch' nennen. John

. Es ist uns nur ein weiterer Beweis dafür, wie nahe sich schon der aus der geografischen Steppe entsprungene Sowjetindustrialismus und der auf seelische Versteppung hlnzielende amerikanische In dustrialismus gekommen sind. So nahe, daß sie sich nicht nur in John Scott, be reits die Hand reichert. Und kölner der beiden braucht slcli dabei seiner von Blut, Elöntl und Menschennot beschmutzten Hält- .de zii schämen, well ia die des anderen womöglich noch blutiger und schmutziger Ist. V. Rebe ii Ins Herausgeber und Druck

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1929
Physical description: 6
auf den Staatsbahnlinien den Tarifen für Oelsamen nnterltegen. MMN M Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, 40, ForllelMg Der Kaiman war in diesen Gewässern sehr be kannt. Erst kürzlich ist ihm ein tunesisches Fischer fahrzeug begegnet. Der Inhaber der letzteren war auch an Bord des Kaimann gegangen, um eine Ware anzubieten. Diese Nachricht tröstete Robert. Anscheinend hatten di« Seeleute die Mei nung, daß der Kaiman nach Spanien und Ita lien Schmuggel treibe. Im August verschwanden Robert und John von La Calle

, im Gewichte von hatte. Immerhin blieb es ein schweres. Stück Arbeit. Es gelang ihm, die Falltüre zu beseiti gen. Die Barren waren da. Vorläufig gedachte «r mir einen Teil von diesen zu beheben, den anderen aufzusparen bis zur Rettung Georgs. Robert tauchte empor uud berichtete John über den Stand der Dinge. Der Erfolg war sicher. Sie rechneten damit in einer Woche ungefähr vier bis fünf Barren heben zu können. Je der von diesen repräsentierte einen Wert von L00.000 Frank. Eine Million genügte

, daß ihn John erschreckt fragte, was ihm fehle. Robert beherrschte seine Erregung und erzählte das Erlebnis auf den Meeresgrund. John befiel ebenfalls ein fast aber gläubischer Schrecken. Die beiden Männer blick ten sich an, ohne es zu wagen, ihren Gedanken Ausdruck zu geben. Die Ungewißheit würde ge radezu peinlich und Robert gab John den Auf trag, die Leine heraufzuziehen, an welcher das unglückliche Opfer befestigt war. Robert blieb etwas abseits stehen, die Hände aufs Herz ge legt

, das ihm zum Zerspringen schlug. bedeutend geringer, ola Äaberl zueM v^rmvlet Mà. Mit diesem wilden Schrei stürzte sich John über die Leiche und suchte sie von Robert zu ent fernen. Robert sprang herzu und sank wie vom Blitze getroffen vor dem Leichnam — seines Sohnes nieder. Nachdem sich der erste Schmerz ausgetobt hatte, ergriff ihn brennender Rache durst gegen jene Bestie, die ihm im Laufe von 20 Iahren die Häupter all seiner Lieben getötet hatte. Jetzt noch den eigenen Sohnl Diese Nache 'war jetzt eine heilige

, welche nun auch den Leichnam Georgs trug, in einer engen, unbesuch ten Bucht, zwei Meilen von La Calle. In einem kleinen Walde zu den Füßen einer mächtigen Akazi«. schaufelten Robert und John die letzte Ruhestätte für die sterblichen Ueberreste G«orgS. Auf das Grab pflanzte Robert ein Kreuz aus Myrtenzweigen. In der Früh stach das Fahrzeug neuerlich in die See. Die beiden Männer entwarfen einen Feldzügsplan. wie sie am besten die Spuren der beiden zu verfolgen im Stande wären. Dieses Beginnen war jedoch schwer, denn Diego

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 24.09.1938
Physical description: 16
Aus 6cm bunten Leben den, die sich um die Pkck u. Pock-Pyjamas geradezu rissen, John Sleeper Hatto den Manu gefunden, der seine Fähigkeiten ver stand und eine Lebensstellung dazu! Gesunder Schlaf Bob Peel besuchte seinen Freund John Sleeper. Wie er nicht anders erwartet hatte, lag der auf dem Diwan und schnarchte. Denn Oofttt Sleeper war der verschlafenste und schläfrigste Mensch der Vereinigten Staaten. Wa er ging und stand schlief er. Kein Wun der, er stammte aus einer Familie, die seit zwei

Jahrhunderten Betten fabriziert hatte. John Sleeper persönlich hatte es nicht so weit gebracht. Er war nur Angestellter, rich tiger gesagt: Verkäufer. Bob ergriff seinen Freund und zog ihn einfach von dem Diwan, anders war er. das wußte er aus Erfahrung, nicht aufzuwecken. John faß auf dem Fußboden und rieb sich die Augen. Dann gähnte er heftig und blinzelte seinen Freund an. „Aoahhh — Tag. Bob — alter Jungei Wie gehts dir?' murmelte er schläfrig. Peel grinste und goß ihm zur Ermunte rung den Inhalt

, „oh, John, du wirst nie eine Lebensstellung bekommen!' „Muß bloß den richtigen Mann finden, der meine Fähigkeiten verwerten kann —' murmelte Sleever. Dann war er schon wieder eingeschlafen. Auf dem Fußboden. Bedrückt ging Bob Peel davon. Vierzehn Tage später erreichte ihn ein dringendes Telegramm: „Habe Lebens stellung gefunden. Glänzend bezahlt! Lebenslänglicher Vertrag. Komm und schau dir's an! Bin bei Pick u. Pock als Verkäufer! John!' Bob Peel, neugierig bis in die Nasen spitze, eilte sofort

hin. „Pick u. Pock' erwies sich als die Verkaufsstelle einer der be kanntesten Fabriken für Nachtgewänder in den Staaten. Bob brauchte nicht lange nach John Sleeper zu suchen. Er fand ihn in einem be quemen Sessel mitten im Verkaufsraum sitzen. Ein riesiges Plakat war zu feinem Haupte angebracht. In der Hand hielt der Hnhlhiinflapi“ Ihr erlang» Euer Laar wtkver «tflUllinUlHiyGl ohne Anwendung von Pomaden und Medikamenten. Bezahlung nach Erfolg. Schrei ne» an „KINOL' Pcrcttt 20 , Roma. 1087 g Schläfer

vernarben läßt u. sie sich wiederfinden. Bestellungen bei allen Äthesia-GeschLftsstellen. fahren beschwor, welche die Unterwelt für Gerry ausheckte. Der lahme John hatte seine Verbindungen dort unten. Er war jedenfalls die geeignete Person, um jene Pläne in Erfahrung zu bringen, die gegen den „Teufel' geschmiedet wurden. Braddon zerbrach sich nicht den Kopf darüber, ob Gerry das, was er nun zu tun beabsichtigte, gut fand oder nicht. Er han delte. wie sein Geüfhl es ihm eingab. „Das ist schon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 08.06.1909
Physical description: 8
in der Brauerei Tiefenbrunner der Brauergehilfe Josef Fuchs wegen unglücklicher Liebe. Kin Zweispänner gestohlen. Einem Meraner Hotelier wurde ein Zweispänner samt den Pferden gestohlen. Die Diebe wurden in Landeck, wohin sie fuhren, festgenommen. Es war eine „Dame' und ein Kutscher. Freunde «nd Gcst»»ungsgenoKc»! Ver langt in allen Gasthäusern den „Tiroler!' 2°' Die Zkitttguailtm. .Ah, wirklich?' sagte Arthur in gleichgültigem Tone. »Ja,' fuhr John fort, „und cS würde einen tüchtigen Krach geben

, wenn so ein Zug einmal dort hinunlerslürztc. Das Wasser da unten hat eine Tiefe von fünfzehn Fuß.' „So?' warf Arthur in demselben gleichmütigen Tonc dazwischen. „Sic sehen heute so betrübt auS,' sagte John, indem er voll Teilnahme in Arthurs Antlitz blickte. Sic sollten bisweilen einen tüchtigen Spazierritt auf meinem Pfcrdc machen. Es würde Ihnen gewiß gut bekommen, Herr LeSlie.' Arthur schüttelte mißmutig den Kopf. „Es gibt nichts Zuträglicheres für die Gesundheit als das Reiten, verlassen Sie sich darauf

. Ich reite täglich meilenweit und Sie sehen, wie frisch und munter ich bin.' Arthur schien wäh rend der letzten Worte JohnS an ganz etwas Anderes gedacht zu haben und sagte nun mit plötzlicher Lebendigkeit: „Herr Lodge!' „Herr LeSlie?' „Sie haben mich von Klein auf gekannt,' sagte Arthur ernst, „wir waren Schulkameraden. Sie erinnern sich daran?' „Ja Wohl,' antwortete John. „Herr Lodge, wissen Sie auch, daß ich irrsinnig bin?' rief Arthur, indem er in plötzlicher Aufregung sich erhob. John legte

gegen die in der Vorwoche stattgefundene.Vereinsversammlung der „Freien Schule' sein, andererseits ein Bild von dem eben stattgehabten ersten Tiroler Katholikentag bieten und dieser Aufgabe ent ledigte sich der Redner in erschöpfender Weise, scheine einer ihm unbewußten Handlung auf Arthurs Arm. Doch würde dieser eS nicht leicht gefunden haben, sich davonzumachen. „Irrsinnig? Wer hat Ihnen das in den Kopf gesetzt? Wie lächerlich? — Meinen Sic, ich könnte einen Wahnsinnigen nicht erkennen, wenn ich ihn sähc?' Und John

begleitete diese Worte mit einem heiteren Lächeln. „Wissen Sie aber auch, daß ich eine Verstorbene gesehen habe?' rief Arthur in demselben Tone der Aufregung. „DaS ist wohl einem jeden schon zu einer oder der anderen Zeit einmal passiert!' erwiderte John gelassen. „Aber nicht in dem Sinne, wie Sie es meinen!' fuhr Arthur fort. „Sie bewegte sich umher: ich sah sie als ein lebendiges Wesen, das ich hätte angreifen können. Sie hatte dasselbe Haar, dieselben Gesichts züge, denselben unaussprechlichen Zauber

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 05.01.1935
Physical description: 6
ni lnrer heutigen Form berrachren. Sie könnten >lch. Rechenschaft darüber geben, welche einzig artige Stellung das Blatt im Leben unserer Nation einnimmt.' Am 1. Jänner 1785 begann in London ein klei nes vierseitiges Blatt unter dem Namen „Daily General Register' zu erscheinen. Herausgeber und Verleger war der Drucker John Walter, der nach dei Jahren seine Zeitung „Times' nannte. Nach andethalb Jahrhunderten ist dieser Name Symbol einer Weltmacht im englischen Weltreich gewor den. Eine Zeitung

wie die „Times' konnte nur in einem Lande der traditionellen und politischen Freiheit und der ebenso traditionellen Weltgeltung und Weltmacht groß werden. John Walter, ihr Gründer, beabsichtigte, eine Zeitung herauszugeben, die unabhängig im besten Sinne des Wortes war. Sie gehörte keiner Partei und war für das breite Publikum bestimmt: Da mals war dies nicht gleichbedeutend mit einer Zei tung für das Volk. Zeitungen waren teuer, und die Leser gehörten der privilegierten Schicht an. Für das mittlere reiche

1803 übergab John Walter die. Lei tung der Zeitung seinem Sohn, der ebenfalls John hieß. Sie blieb im Familienbesitz bis zum Jahre 1908, also fünf Vierteljahrhunderte. John Walter jUnior war der eigentliche Begründer der heutigen „Times'. Er selbst war weder Journalist noch der eigentliche Herausgeber der Zeitung. Aber er hatte ein seltenes Organisationstalent und verstand es, eine Redaktion zu schaffen, die die glänzendsten Namen des englischen Journalismus umfaßte. Er oerstand

es auch, den Nachrichtendienst auszubauen. Schon sein Vater hatte ein Schiff ausgerüstet, das täglich über den Kanal fuhr, um oon französischen Fischern die Zeitungen zu erhalten, deren Einfuhr wegen des Krieges mit Napoleon in England ver boten war. John Walter jun. begründete 1807 in der neutralen kleinen Stadt Ancona seinen Jnfor- mationsstützpunkt auf dem Festland. Dies Büro funktionierte jo ausgezeichnet, daß die Leser der „Times' den Ausgang der Schlacht bei Waterloo früher erfuhren als der Prinzregent

. Sein Nachfolger wurde der 24jährige John Delayne, der nichts vom Zeitungs wesen verstand und auch nie selbst geschrieben hat, aber ein unvergleichliches Fingerspitzengefühl für die Erfordernisse einer Zeitung hatte. Unter seiner Leitung erreichte die „Times' zur Zeit des Krim krieges die damalige Nekordauflage von 50.000. Sie hatte als einzige und erste Zeitung einen Kriegsberichterstatter, William Russell, dessen Ar tikel scharfe Angriffe auf die Militärverwaltung und das Sanitätswesen hatten. Diese Artikel

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
, denn der Zwischenhändler darf dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. 6«m koton Krvoe oöor >1« lugmiöMsorg« K»Il!,pon6vn i »17. > Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor unk Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von Em? düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Etoa! des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer ^ dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze la» wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedM die Turmdächer New

-Vorks mit einer Schicht glühet den Steinstaubs. Die Vormittagssonne gleißte über dem Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welle? hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über den granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Hiagg schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit offen waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventila toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten

. John Higgs saß in Hemdärmeln und sah die PM durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Berg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag! vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend! Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich! nicht arm

an Erfindungen — oder glaubt wenigstens! nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein> ebenso ge-i' schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte M Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schicht

putzmittel, um Gedankenlesemaschinen, PhantaW apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz diHD Kauflust, die in geschickter Weise auf den VlufffiyirW - heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust m-1 türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu- l rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. ; John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dann setzte er die Durchsicht der Briefe fort. Sie mußten trotz - Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte' niemals wissen

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Meraner Zeitung
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Page 15 of 16
Date: 20.10.1911
Physical description: 16
. Es ist Graf Johann Albert von Varel wie er leibt und lebt. Bis in alle Einzelheiten hinein erstreckt sich diese Aehnlichteit. Nicht umsonst habe ich den jungen Herrn drei Wochen hindurch genan beobachtet.' „Gut, gut, lieber Sir John, ich bin Ihnen zu großem Danke verpflichtet. Leihen Sie mir nun auch weiterhin Ihre Hilfe, damit die Komödie effektvoll in Scene geht: In Gegenwart der Majestäten, in Angesicht des ganzen Hofes muß er aus einmal vor ihr stehen, wie aus der Erde gewachsen. Sie niuß denken

haben. Und nun koimnen Sie, lassen Sie nns endlich das Naturwunder betrachten, ich bin wirklich gespannt.' Diese Worte vernahm Ludwig Günther noch von Seiten der Frauenstimme, dann öffnete sich die Tür und das unbekannte Paar stand vor ihm. Auch die Dame, eine hochgewachsene volle Junogestalt in imponierender Haltung, trug eineHwarze Sammet- maske vor dem Gesicht, die vollständig ihre Züge verbarg. Als sie des Junkers ansichtig wurde, suhr sie offenbar frappiert zurück. „Sie haben recht, Sir John, unglaublich

ähnlich, ordentlich unheimlich! Aber desto besser, desto besser!' Sie musterte den Grasen, der bei ihrem Eintritt von seinem Sitze aufgesprungen war und nun in ausrechter, männlich stolzer Haltung vor ihr stand, ganz ungeniert vom Kopf bis zu den Füßen. „Triumph! Unser Plan wird glänzend gelingen, davon bin ich überzeugt!' rief sie dann laut und fast jubelnd. „Er versteht doch tatsächlich kein Englisch, Sie sind dessen sicher, Sir John?' fragte die Dame ihren Begleiter dann nochmals mit neu

. Aber er wollte versuchen diese Gefahr abzuwenden; die Beiden hier sollten nicht .ahnen, daß er ihr Gespräch Wort sür Wort gehört und verstanden hatte! So bestand er denn auch die Probe, welcher der schlaue Sir John ihn unterwarf, verzog keine Miene und zuckte Nicht mit der Wimper selbst be! den gröbsten Jnvektiven. Diese List hatte deu gewünschten Erfolg; das fremde Paar ließ sich dadurch vollkommen tälischen. „Er versteht wirklich kein Wort,' änfterle die Dame, „wie sonderbar, diese Deutschen lernen

doch sonst alle möglichen Sprachen. Aber es ist gut so. recht gilt! Ein hübscher Mann übrigens, man muß gestehen, das Herzogstöchterlein hat keinen üblen Geschmack gehabt, als es sich in den Vater verliebte, dem der Sohn wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Ach, Sir John, Sie glauben gar nicht, wie ich mich auf die Scene freue, wenn dieser Jüngling hier auf einmal vor ihr steht: das unverschämt gesunde, rote Gesicht wird ganz blaß vor Schrecken, d»e runden, grauen Augen blicken starr, als sähen sie einen Geist

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. Mllmst ävm kotsn krvv? oävr IvgvnäMsorgo lZ»lä»pen6sn! Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor ich Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von EG. düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Gn« des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer U dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze l-z wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedeckt! die Turmdächer Nero-Ports mit einer Schicht

glühen den Steinstaubs. Die Lormittagssonne gleißte Ug den» Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welk«, hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über de, granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Higzz schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit off» waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventik- toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten. John Higgs saß in Hemdärmeln

und sah die M durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Verg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut W kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich nicht arm an Erfindungen — oder glaubt

wenigstens nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein ebenso ge schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte jede Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schuh- putzmittel

, um Eedankenlesemaschinen, Phantasie apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz dieser Kauflust, die in geschickter Weise auf den Blusssinn.des heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust na türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dam setzte er die Durchsicht der Briese fort. Sie mußten trotz Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte niemals wissen, welcher Schatz vielleicht in irgend ei nem

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.12.1885
Physical description: 4
, Doctor John, die eine Art Teufelsgewalt in sich tragen; der Norweger gehörte zu ihnen!' Die Gedanken voll von der gehörten Geschichte, wan« derte John Marbury langsam heimwärts durch die sich dichtenden Schatten. In einiger Entfernung von dem Hause hielt er inne. um i«n». Cigarre auszurauchen. Er konnte die Lichter «rch die Bäume schimmern sehen; Gestalten glitten und ichwebten an den offenen Fenstern vorüber; er hörte fröhliches Gelächter, das sich mit der wiegenden Musik im Tanzsaal vermischte

, das dunkel und geschlossen schien. Er hatte es kaum erreicht, als eine bekannte Stimme an sein Ohr schlug, eine Stimme, in Tönen so leiden schaftlichen Schmerzes, daß er stehen blieb, wie willen los gebannt. .Eine weitere Frage!'klang die Stimme eines Man» nes, dessen Herzschlag in vernichtendem Angstgefühl stockte, an sein Ohr. .eine weitere Frage und dann habe ich vollendet. Ist es Ihr Cousin John?' .Mein Cousin John?' wiederholte eine melodischet Stimme und der Lauscher hielt seinen Athem

an, um keine Silbe zu verlieren. »Mrjn Cousin John!' O, mi welch wahnsinnig machender Gleichgiltigleit sie den Na- mev aussprach! .Er ist sehr gut und sohlwollend ge gen mich und ich habe ihn sehr gern, aber wie könnte ich meinen Cousin John lieben?' Und John Marbury, mit todtenfahlem Angesicht und zusammen gepreßten Lippen, mit wildglühenden Augen, in denen ein verzehrendes Feuer flackerte, stand drau ßen im Schatten in ihrer nächsten Nähe und hörte alles. Die Männer der Wissenschaft erzählen uns von selt samen

Erschütterungea der Natur, die in einem Mo ment die Arbeit von Jahrhunderten vernichten; von wilden Revolutionen des Erdinnern, wodurch Thäler emporgerissen sind. Berge hinabgeschleudert werden und Meere über verlorene Erdtheile stürzen und alles zu gleicher Zeit Untergang und Entstehen ist. Eine solch entsetzliche Catastrophe schien heute Abend John Marbury niederzuschmettern, als er. im Dunkel stehend, dem weichen, entzückenden Geflüster der beiden Liebenden lauschte und dieses Geflüster ihm sagte, daß

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 29.01.1907
Physical description: 8
Nr. 24 Gold und Glück. Roman von Anna Seyffert. (15. Fortsetzung.) „Meine Berechnung sagt nur, daß Las nicht geschehen tvird. John besitzt Reichtums in Ueberfülle, eine zärtlich lie bende Mutter, er kann sich den extravagantesten Wunsch er- Wen. John hat nur einen Wunsch, und die Gewährung desselben versagt ihm das Schicksal!' „Nun, Wir Wollen diesen traurigen Schluß noch dahin gestellt sein lassen'. Was ich vermag, soll geschehen, um Delas Herz dem Jugendgespielen zuzuwenden

. Und auch Sie. Lord Burkham, werden üoer das Glück der beiden wachen!' „Leider muß ich John gerade jetzt verlassen ; ich habe eine heilige Mission hiev in Deutschland zu erfüllen, die mir mein!e sterbende Mutter übertragen hat. Ich muß alles >daran schen, um eine liebig Freundin meiner verstorbenen Mutter aufzusuchen!.' „War Lady Burkham eine Deutsche?' fragte der Graf, den die Mission des Lords im Augenblick Wenig interessierte, oberflächlich. „Jawohl! Meine Mutter war eine geborene Komtesse Stern-Treßler

zur Tür hinctns. 7 Sobald die Komtesse und Marly W im Freien befans den, flog die junge Dame davon wie! ein lustiger Schmettere ling. Mit trunkenem Blick folgte John dem rosa Kleide, wie es .hier und dort Mischen den schlanken Fichtenstämmen auf tauchte. Wer er konnte sich nicht entschließen, ihr, wie er das sonst zu tun pflegte, nachzitjagen. > Er vergegenwärtigte sich den Moment, wo er die schlanke, weiche Gestalt in seine Arme schließen werde. Solche Selig keit bietet das Leben nur einmal, und John

zu lüften. Dil! sah er Dela vor sich als Weib, sein süßestes' Gluck. Sie hing in seinem Arm und ihre lachenden Blauaugen schienen ihm einen Himmel zu öffnen. Sie lehnte das Vlondköpfchen an seine Brust und flüsterte: „Johnny, mein geliebter Johnny!' und W preßte sie an sich, Vis ihr der Atem verging, er liebkoste die blauen Augen und' das blonde Haar. „Johnny!' tönte es da laut und hell zu ihm herüber, „Johnny, Wo bleibst Du?' John schaute mit wirrem Blick um sich. Kaum wußte er, wo er sich befand

lag eine sairfte Be fangenheit, aber auch ein Ausdruck so - hingebungsvollen Glückes, wie ihn John Marly soeben erträumt hatte. Vor der Komtesse stand Doktor Gerhard Reinhold. Seine dunklen Augen rechten erst forschend auf dem wie in Purpur gebadeten Mädchenantlitz. Seine Rechte umschloß ein Bukett Waldblumen, die in votblühender Erika gebettet waren. „Der Scheidegruß des Sommers, Komtesse,' sagte er mit seiner wohlklingenden Stimme, „ich habe die letzten Galdeskinder mit emiger Mühe

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 27.01.1907
Physical description: 24
der Ms. Marly fand sie ihr Auskommen und auch Most für das 'vereinsamte Herz. John und Dela hingen zärtlich an ihr, und so kam es, daß Dolores die beiden schönen jungen Men- schnekinder gelvissermaßelr als ihr Eigentum betrachtete, und als sie erkannte, wie es um Johns Setz stand und um die Wünsche der Mrs. Marly, Johns Mutter, da schloß sie sich blindlings den Bemühungen der beiden an, und das Ziel ihrer Hoffnung war, John und Dela zu ewigein Bunde ver eint zu sehen. Seitdem sie sich hier am. alten

Schlosse befand, vermochte sie wenig über Dela; aber sie wachte still und aufmerksam über Johns Glück. Freilich sank ihre Zuversicht immer tiefer. ' ^ John lvar nicht da und doch glänzten und strahlten Delas Augen, lag es wie Purpur auf ihren Wangen, und besonders, wenn sie aus dem düsteren Walde heimkehrte, dann schürzte ein heimliches Lächeln die Lippen und wie aus einem glückseligen Tmnme heraus flüsterte sie oft ein Wort vor sich hin. Alles in der Alten krampfte sich bei diesen verdächtigen

Anzeichen vor Schmerz zusammen, aber sie war vorsichtig! sie behandelte, ihren Liebling wie eine Nachtwandelnde — noch war es ein Traum! Aber das erste laute, unbedachte' Wort konnte ein jErwachen herbeiführen! Und nun war John gekommen- und die Alte hatte mit gefalteten Händen gesagt „Gottlob, Gottlob!' John aber war nahe daran, Dela ans ihren Träumen aufzuschrecken. Zitternde Angst packte die Alte. Sie stellte sich den beiden in 'den Weg, als gelte es, sie vor einer Gefahr zu beschützen. „Ich bitte

ist, so interessiert mich der Charakter desselben besonders. Ich halte den jungen' Mann für ehrenhaft nnd bin überzeugt, daß er eine Frau hoch beglücken wird.' „Sie besitzen Scharfblick, Herr Graf; ich 'kann Ihr güti ges',UrtÄl uur bestätigen.' „Ich danke Ihnen.? Ich muß leider bekennen, daß ich meine herzige Enkelin bisher in unverantwortlichster Weise vernachlässigt habe. Sie ist unter Mr. Marlys Obhut er zogen worden. John Marly liebt meine Enkelin, nnd soeben teilt mir mein Bruderl mit, daß der reiche

Ausländer sich um meine Nichte beiviM.' „Ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß John nicht daran denkt, sich um! Komtesse Jsabelln zu bewerben; aber selbst wenn dies der Fall Wäre, so würde das die Ruhe von Komtesse Burghof nicht stören, denn sie liebt meineil Freund nicht!' „Nun, die Freude über Mr. Marlys unerwartetes Er scheinen ließ wohl nur e i n e Deutung zu!' „Sie täuschen sich, Herr Graf, Komtesse sieht in meinem Freunde nur den Jugendgespielen, den brüderlichen Be schützer. Sie ahnt

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 12.11.1860
Physical description: 6
IX. noch lange in Rom bleibe; in keinem Falle, meint man dort, werde er länger in Rom, als Franz II. in GaLta aushalten. Auch in» französischen Militär soll eine große Verstimmung herrschen. Die Artikel deS .Constitntionnel» und das Schreiben GrammontS an Aulonelli haben bei demselben kein Glück gemacht. M. Herald, daS konservative englische Journal, äußert sich über die saubere Note Lord John RnssellS mit fol genden Worten : mgKniliguo, rnsis co n'vst pl>s la ßuorre,' sagte ein französischer General

vom Reiter» angriff bei Balaklawa. Lord JobnS Depesche macht einen ähnlichen Eindruck; alleS sehr schön gesagt, couragirt, hochherzig und liberal, aber diplomatisch ist eS nicht. Einen Vorzug hat sie — sie ist nugehelier gerade. Lord John tat wohl all die thörichten Gewissensscrupel über wunden, die ihn vor sechs Wochen beunruhigten, und sich endlich entschlossen, die Aufgabe, vor der Napoleon zurückschreckte, zu übernehmen, und fnr eine Idee auf Leben und Tod zu kämpfen. Der Dnrham-Bn'ef

des edlen Lorv gewöhnt. Ein Triumph über ein Toiykabinet, oder über einen whigqischcn Kollegen ist am Ende ohne große Folgen, aber diesmal sucht Lord John eine» Monarchen zu überbieten, der bekanntlich einige Willenskraft und manche Hülfsmittel besitzt, außerdem die legiliinistischen Befürchtungen und natürliche» Tendeinen fast aller europäischen Höfe für sich hat. DaS Gefühl der lliiabhänigkeit hat ohne Zweifel etwas angenehmes. Die kleinsten Geister erscheinen oft originell und gelstreich

, wenn sie ihren Widerspruch gegen die übrige Welt zur Schau stellen. Aber Lord John posaunt fei»e polnische Jfolirung so laut auS ^ al« wenn er einen staatsmännischen ' Triumph zu melden hätte. Eine Nothwendigkeit, ein Grund, die Depesche zu schreiben, war nicht vorhanden, denn die Proteste der andern Höfe waren wirkungslos zu Boden gefallen. Lord John konnte nur von der Absicht geleitet sein, den kaiserlichen Trompeter, Constitntionnel genannt, zu überzeugen, daß nicht Napoleon IN., son dern der Erwählte der City

von London, der Schieds richter der europäischen Politik sei. Hat Lord John die Folgen berechnet? Sein Manifest verpflichtet unS zu direkter Unterstützung der sardinischen Politik. Wenn morgen ein Telegramm meldete, daß der sranzöjlsche Admiral die sar dinische Flo Vv>m Meer weggefegt hat, oder daß 20,000 Zuaven in GaLia gelandet sind, so würden die Italiener England für moralisch verpflichtet halte» , ihnen zu Hülfe zu kommen. Die Ansicht der Ministeriellen, daß dieses Manifest der italienischen Sache

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 09.07.1904
Physical description: 10
geholfen, da sich die Knhmagd die Hand verbrühte, der ich Um schläge machte. Um 6 Uhr: Das Rindfleisch zu weich gekocht gefunden, werde den Koch zur Rede stellen. Auch mnß das sauere Bier abbestellt werden man be kommt Leibweh davon. Um 8 Uhr: Mit Mylady Mutter iu den Meier- Hof gegangen. Ein Diener erhielt eine Maulschelle (Ohrfeige) von Mylady, weil er sich über das zu weich gekochte Rindfleisch beklagte. Von 8—10 Uhr auf einen jungen Klepper ge ritten, dann zu Mittag gegessen. John Gray war zugegen

, aß uur wenig, da er nur mich immer an sah. Mylady Mutter machte dazu große .'lugen und blinzelte nur zu, worauf ich züchtig, wie es sich einer Jungfer gezicimc, die Blicke zu Boden senkte. Doch war mir leid, da ich John gerne angesehen hätte, aber eine gehorsame Tochter muß sich sügeu. John liebt weihe Zähne und meine Zähne sind weiß, das sagt mir meine Zofe täglich. Um 1! Ühr unterstützte mich John bei einem Spaziergange, da ich über Gräben und Hecken sprang, mein Kleidersaum dabei einen Riß bekam

, worüber Mylady Mntter sehr bvsc wurde. John ist ein netter Edelmann, der nie die Anoachten ver säumt. Um 4 Uhr bei der Vesper gewesen nm 6 Uhr bei der Abfütterung der Schweine nnd des Feder viehs, das viel gegackert hat. Um 7 Uhr: Abendessen mit Gänsepastete, Schwein» fleisch und Warmbier. Es war ein schöner Tag, ich habe mich sehr gnt unterhalten. Um 9 Uhr schlafen gegangen, von John geträumt, war daher noch in der Früh rot im Gesicht von diesem Traum, den ich Mylady Mntter natürlich erzählte

, die mich zur Rede stellte nnd meinte, eine ehrsame Jungfer träume nicht von Mannsbildern. Was kann ich denn dafür daß John mich im Schlafe heimfncht. Elisabeth wnrde wirklich John Grays Gattin, verwitwet.: aber bald. Bei einer Hofjagd sah sie König Eduard, verliebte sich iu sie uud heiratete sie aller politischen Intriguen zum Trutz. Das war das Tagebuch einer vornehmen Dame von einst, aus dem Mittelalter uud wie ist das Tagebuch einer Salondame der Jetztzeit? Versuchen wir ein solches mit knrzen strichen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 17.05.1841
Physical description: 14
von MaS- kara, dessen Besetzung fest beschlossen scheint, bestimmt seyn sollen. Großbritannien. . London, den ü. Mai. Zn Ansang der hetiligen llnter- hauSsitzung las Sir G. Elerk einen Beschluß vor, in Folge- dessen das Hans seine Einwilligung zu den von Lord Sandon in Vorschlag gebrachten Modifikationen ter Znckerabgaben verweigert. Lord John Nu»ell erhob sich sogleich, um anzukün digen, daß er ein Amenteinent im schnurgerade entgegen ge setzten Sinne stellen werde. — Man spricht zn London

kamen anfangs eine Menge Petitionen für nnd wider eine-Modifikation der Zehntenbill znr Vorlage. TorieS und Whigs applandirlcn abwechselnd,' je nachdem die vorgelegte Petition für die Meinung der einen oder der andern Parthei lautete. Lord John Russell erhob sich hierauf und sprach: »Ich erkläre in dem Augenblicke, wo das Haus ein Komitee bilden wird, das, ich in Vorschlag bringe, auf- das Korn eine Auftage von 8 Schilling für taS Quart, auf den Reis von 5 Schilling, anf die Gerste von 4 Sch

verschiedenen Fragen noch fort.'— In der Sitzung des Unterhauses vom 6. Mai erklärte Lord John Rnssell, er werde morgen Abend, nachdem sich das UnterhanS Z» einem ti oini.'ee gebildet habe, auf folgenden Be schluß antragen: Das Unterhaus ist der Meinung, daß man die Einkünfte dnrch vernünftige Veränderungen in den Abga ben vervollständigen kann-, ohne die Staatslasten im Wesent- ' lichen zu vermehren, und das.Unterhaus betrachtet dieses Sy- stein als das beste, um die Erhaltung der öffentlichen Sicher heit

l»nd die öffttitllche Wohlfahrt zu fich »rn. .-5- I» derselben Sitzung zeigt, Lord John Russell an , er werde am »7. Mai se1««Bill zur Verbesserung der Sirmeng,setze vorlegen. Auf V,fttgrn Robert PeelS, vb man dem Hause Eröffnungen über die chinesischen Ängelegenheiten machen könne? erklärte Land John Rnssell, er töiine nicht sagen, ob heute Nachricht,« einge troffen seyen, die bisherigen gestatten keine vollständigeren Rach- wkisnngen. AufweitereJnterpellation äbselten Robert PeelS er klärte Lord John.Russell

, das zwischen Kapitän Elliot nnd dem chinesischenBevollmächtigten abgeschlossene Arrangement sey von -der Regierung gänzlich gemißbilligt worden, inäil habe aber so lange keinen Beschluß fassen können, als man nicht speziel lere Details über den Inhalt des Vertrags erhalten habe. Auf weitere Interpellation Desselben erklärte Lord John Russell, es sey ein Waffenstillstand abgeschlossen worden, aber er wisse nicht, ob die Feindseligkeiten nicht wieder beginnen werden. Auf weitere Interpellation erklärte Lord John

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