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Alpenrosen
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Page 1 of 4
Date: 19.05.1917
Physical description: 4
sehr geschickt", wie Johannes Kallmeyer wort los feststellte. „Guten Morgen!" sagte Trautmann, ats er glücklich oben war. ,,'n Morgen!" kam es ziemlich gleichgiltig zurück. Tann schnalzte der Fahrer leicht mit der Zunge, schlenkerte mit den Zügeln, und los ging die Fahrt hinein in den nebeligen, grauenden Morgen. Während Fritz Trautmaun die Gegend for schenden Blickes musterte, die zerstampften Felder, die verlassenen Schützengräben, die verbrannten Häuser, die Einzel- und Massen gräber, an denen

sich der Wagenzug vorüber wälzte, warf Kallmeyer hin und wieder einen Blick aus seinen Kameraden. Taß dieser noch nicht lange in der blanken, feldgrauen Uni form steckte, sah man aus den ersten Blick. Und daß er kein gelernter Fahrer war, hatte er bei dessen Hinausklettern gus den Führer sitz gesehen. Bei ein paar Seitenblicken aber hatte Johannes Kallmeyer auch gesehen, daß die Stirnhaut des Neuen, soweit der Mützen schirm sie nicht bedeckte, blendendweiß und daß dessen ziemlich feine Hände zur groben Arbeit

, das ohne Schmollistrunk erworben wurde... „Trautmann" entgegnete er. „Fritz Traut mann " „Ich heiße Kallmeyer, Johannes!" er widerte der Fahrer. „Tu kommst wohl frisch aus der Polieranstalt?..." „Was?" „Nun, — aus der Garnison?" „Ja!" „Hast wohl früher noch nicht oft aus dem Bock gesessen, heh?" „Nein!" entgegnete Trautmann lächelnd. „Ich doch! Von Jugend auf fast. War zuletzt Fabrikkutscher... Und du?" „Ich, — ich bin Rechtsanwalt von Beruf!" antwortete Fritz Trautmann. Ein leichtes Räuspern kam von Johannes

bist du doch der Fahrer — und ich muß von dir lernen. Hab' nämlich bis jetzt keinen Schimmer —", bekannte ec aufrichtig. „Na, daun schön!" sagte Kallmeyer und sein Selbstbewußtsein kehrte zurück. „Was ich fragen wollte — du hast wohl frühes nicht gedient, .sonst hättest du doch einjährig dienen können?" „Stimmt! Tamals konnten sie mich nicht gebrauchen. Aber jetzt, wo ich mich freiwillig gemeldet habe, muß ich von unten an fangen ..." Tas kam alles so frisch und kameradschaft lich heraus, daß Johannes Kallmeyick

Imbiß sich um die Lager feuer versammelt hatten, war es schon über all bekannt, daß der neue Kamerad ein „Studierter" sei... Und der Soldatenwitz suchte ihn sich zur Zielscheibe zu machen. , Allerlei spitzfindige Fragen wurden an Johannes Kallmeyer ge richtet, allerlei indirekte Bemerkungen flogen über das Feuer hinüber und herüber. Fritz Trautmann aber kannte von der Garnison her seine Leute. Er ließ sich nicht reizen und tat, als gingen ihn hse Spötteleien nichts an. Schließlich brachte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 05.12.1919
Physical description: 4
, das sie einst gewesen, 'stufenden Bahnen, fuhren nicht mehr. Das grelle Licht der ekek- hm Lampen verblich. Die großen massigen Häuser wurden^ Kein, ^lich und zutrarÄich. Die WWer tagten sich wieder wie ein »^l schützend um das Nestchen mit scknwr kleinen buckligen Kirche, varen wieder Wesen mit Dreh und Aeckern, wie sie einst ge- N, Baumgärten und Bäche und ein schöner, fischreicher Fluß mit wichen Nachen. Di? ganze alte, schon vor einem halben Jahr- tort versunkene Welt stieg um Johannes herauf

, -nicht wie ein »um und «ine Täuschung, nein wie lebendigste WirMchkeit -und ^ste Gegenwart. Die Leute meinten, Johannes we^>« wundsr- ' aber «s war nur eine Gnade Gottes, die Hm widevfcchren war. jttMn Gehirn begann das fchreMche DAd von heute, das ihn und zu einem alten, grämlichen Gesellen gemacht hatte, Zerfließen wie ein Schemen, und das BAd der Bergcmgsnheit, * Er getreulich ausbewahrt hatte, tauchte hinter der Verzerrmig st-s wie eine Landschaft aus Nebeln. Da waren ja alle alten Md Winkel

wieder! Da waren auch die ölten Freunde. stDes begrüßte sie fröhlich und gar nicht verwundert, bkieb stchen schmatzt? mit Ahnen von Wind und Wetter und den Zeitkäufen. " sie gaben ihm verstärMge Antwort. N> dann — welches Wunder und welche besondere Gnadvl Eines ^ fand Johannes, als er so durch die alten Gähchen und^ Win- schlenderte, das kleine Haus wieder, in dem er «inst als junger w gewohnt hatte. Es lag am Rande des Städtchens, mitten in ^ behaglichen Gartsn; vorn war ein 'Niedriger Zaun vor einem Mengärtchen Da wuchsen

die alten Blumen: Kaiserkrone)^ !^t und Tränende Herzen und alle die Mmodifchen, schonen ^ntz«n! Gartenkräuter, 'deren Namen heute niemand mehr kennt ? °ie wir nur auf cüten Silbern cmstaunen, in aller ihrer Liebllch- . Und hinter dem Häuschen war ein Obstgarten mit Kirsch ^en. Aepfeln und Pfirsichen Und ein Baum eß'barer Kafta. welche Seltenchert in dieser Gegend! — stand vor dem .'^r, hinter dem Johannes gehäuft hatte. Der Alte blieb außen Pfort« stehen und betrachtete das ganze Bild mit hellem

u und Entzücken Es war ihm, als sei er heitmgekehrt von einer Irrfahrt — wo er nur gewesen? — als fei er erwacht aus y bösen Traum. Aber nun hatte er nur zu lange geschlafen unv ^ Sonntag morgen. Das weiß gedeckte Tischchen stand unter ?! Uanienbaum. und die Wirtin wartete auf den Langschafer. Wüst Mcht", dachte Johannes, „sr stW ist Wer untz war WW ach einer kleinen Morgenwanderung". Er' wollte eilig emtveten. Aber als er sich nach dem Gartenpsörtchen beugte und dis bekannte KlinLe in der Hand fühlte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.08.1917
Physical description: 8
griff aus den Wolken, um mich zu retten ..." Johannes streckte ihm wie zur Widerlegung, und Antwort die Rechte entgegen, er ergriff sie und be gann das Bekenntnis seiner Schuld — er erzählte seine wahnsinnige Liebe, die Gedanken und Vorsätze, mit denen er sich getragen, die Blut- und Rachepläne der Eifersucht und der Verzweiflung . . . Schwei gend hatte Johannes zu gehört- mit ruhiger Er mahnung suchte er ihn für den Augenblick zu be gütigen und hieß ihn des anderen Tages zu genaue rer Ueberlegung

Johannes zurücktretend fort, „Dein Angesicht noch nicht . . . Herzog Friedrich ist also nicht krank, er weigert sich, zu kominen . . . Genug denn, ich weiß genug! Gehe und kehre nicht wieder — wenn die Wahrheit nicht wohnt auf Deiner Zunge, kann ich Dein Ratgeber nicht sein . . ." „Verzeihung, heiligster Vater," rief Florentin ängstlich, „zürnet mir nicht — ich konnte ja nicht anders!" „Ich zürne. Dir nicht, wenn Du bereuest," sagte Johannes mit gewinnender Güte, „Reue ist der erste Schritt

zu ver lassen?" „Ihr martert mich," rief Florentin schmerzlich, „wie kann ich darauf antworten! Darf ich das Ge heimnis des Herrn verraten, der mir vertraut — dem ich Treue schuldig bin ... dem ich Schweigen ge schworen ..." „Ich entbinde Dich Deines Eides und jeder Ver pflichtung," entgegnete Johannes, „mir gegenüber verpflichten sie Dich nicht! Sprich — ist es wahr, daß Herzog Friedrich im Kreuzlinger Stift schon insge heim zum Abzüge rüstet?" „ . . . Es ist wahr ..." „Gut denn, gräme

des Verder bens' — mußt Du nicht das Rettungsseil ergreifen, das Dir ans andere Ufer hilft? . . ." „Ich will es auch," sagte Florentin nach einigem Kampfe, „ich will fort von ihr . . . aber dann ver sprecht mir, daß Ihr mich mit Euch nehmt — nach Italien ..." „Nach Italien?" fragte Johannes befremdet. „Wen suchst Du dort? Hast Du Verwandte, die Deiner dort warten? Wolr stammst Du?" Kerkers); er ist wiederholt in Spionageunter suchung gestanden und war selbst geständig, er habe fremden Staaten

— auf der Flucht war sie bis in die Gegend von Rovreit gekommen ... Da starb sie, nachdem sie mir das Leben gegeben — die mitleidigen Bauern zo gen mich mit ihren Kindern auf —Deutschland ist meine Heimat geworden, aber manchmal steigen Ge danken und Bilder in mir auf, als warte meiner in Italien das Glück, als gehöre ich doch dahin . . . als würde ich dort finden, was ich hier nicht habe. . Johannes hatte mit steigender Aufmerksamkeit zu gehört. „Und Woher kam Deine Mutter?" fragte er. „Warum

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 27.05.1937
Physical description: 16
stammte Isaak, von Isaak stammte Jakob" usw. Es ist damit ausgedrückt: Im heiligsten Altarsakrament ist Jesus gegenwärtig, der, auf den schon die Leute im Alten Bunde gewartet haben, von dem die Propheten vorausgesagt haben, der ver heißene Messias. ~ Johann: Was enthalten die anderen drei Evan gelien? Pfarrer: Das zweite Evangelium, das der heilige Markus geschrieben hat, beginnt mit der Predigt des hei ligen Johannes des Täufers in der Wüste und enthält die schönen Worte: „Nach mir kommt

einer, der stärker ist als ich. Ich bin nicht würdig, ihm die Schuhriemen aufzu lösen." Im heiligsten Sakrament ist jener gegenwärtig, von dem der heilige Johannes das sagt. Das dritte Evan gelium, das vom heiligen Lukas stammt, beginnt mit dem Opfer des Zacharias im Tempel. Der Erzengel Gabriel sagt dabei dem Zacharias, daß sein Sohn Johannes vor Jesus hergehen und das Volk auf den Erlöser vorbereiten werde. Wieder bedeutet dies, daß jener gegenwärtig ist, auf den Johannes die Leute vorbereitet hat. Josef

: Wird nicht das vierte Evangelium fast jeden Tag auch am Schluß der heiligen Messe gelesen? Pfarrer: Du hast recht. Es ist dasselbe Evan gelium. Der Evangelist Johannes schildert, daß Jesus, der auch im heiligsten Sakramente gegenwärtig ist, der Sohn Gottes ist. Johann: Dieses Johannes-Evangelium wird auch zu Hause gelesen und von vielen Leuten sehr hochgeschätzt. Ich verstehe aber nicht, was der „Anfang" heißen soll. Pfarrer: Es heißt: „Am Anfänge war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort

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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 19.09.1930
Physical description: 6
Ausreutung 50 Gulden Strafe auferladen wurde, welches Strafgeld, wie es der allhero berufene Sebastian Renn, Bürger und Schuhmacher, anzeigt, von dem genannten Zwerger in Empfang genommen worden ist. Als Pflasterer wurden für dieses Jahr Johannes Schwenzegaß, Georg Schratz und Christian Jalger an ordnete seine Überführung nach Kreckelmvos an. Die Arbeitsunfähigkeit des Verunglückten dürfte voraussicht lich nur kurze Zeit dauern. Verkehrseinschränkungen auf der Strecke Reutte—Kempten. Mit Dienstag

6. Neuvergebung der Ämter. Nach dem Johannes Herr, des Georg Herr, Gastgebers in Reutte, ehelicher Sohn sich nach Heiterwang verheiratet und daselbst die Postverwaltung angetreten hat, hat der selbe durch seinen Vater, Ratsfreund in Reutte, ange sucht, sein ererbtes Bürgerrecht behalten zu dürfen, was ihm, solange er sich in Heiterwang häuslich befindet, der- gestalten bewilligt wird, daß er für die Bürgerschaft jähr lich 30 Kreuzer zu erlegen schuldig sein soll. 1700 Jänner 14. Urban Perchtolt aus Berwang

überführt. Die Rettungsexpeditionen von Reutte und Füffen haben in diesen Tagen ihrer selbstlosesten Hilfsbereitschaft und ihrem alpinen Können das beste Zeugnis ausgestellt und dankt ihnen die Direktion der Tiroler Zugspitzbahn A.-G. als zu einem Baumeister confirmiert. Zu Viertlmeistern wur den erkoren: Für Kög Matheis Perchtolt, für Ober- Reutte Joseph Mesmer, für Mitter-Reutte Johannes Schratz, für Unter-Reutte Leonhart Wind. Von den umliegenden Orten der Pfarr Breitenwang: Jacob Hoch rainer

den Joseph Riedlinger angenommen. Den Meßnerposten hat man in suspenso gelassen, aber dem alten Meßner Johannes Schletterer aufgetragen, diesen Dienst zu ver sehen, bis um solchen Dienstes wegen eine Instruktion verfaßt ist. Als Hebamme wurde wieder Anna Schneller angenommen. Als Wegmacher in der Au hat Hans Schwaiger de novo angelobt. Weil dieser Weg an jenem Ort, allwo er dermalen in den Stand gesetzt ist, bevorab im Frühjahr nicht gebraucht werden kann wegen des allda viel zusammenwehenden Schnee's

, soll Schwaiger den Weg an anderen Gelegenheiten wandelbar einrichten. Als Bettlrichter ist Martin Saurers Wittib angenommen mit 10 Gulden Besoldung. Die Stelle des Totengräbers wird besetzt mit Hans Martin Glat mit dem Sold von 6 Gulden. Die Pflastergeld-Einnehmer-Stelle soll Martin Schletterer verwalten, das Gefälle hievon zu seinen Hän den empfangen und hingegen jährlich der Bürgerschaft 50 Gulden bezahlen. Als Pflasterer sind Georg Schratz, Christian Falger und Johannes Kögl ausgenommen, sie erhalten

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Alpenländer-Bote
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Page 19 of 20
Date: 07.06.1936
Physical description: 20
nach Greifenburg, Johannes Risse nach St. Peter im Katschtale, Pater Eugen Stark nach St. Michael bei Wolfsberg, Adolf Unterpertinger nach St. Veit a. d. Gl. und Johannes Bolmari nach Pörtschach am See. Zu Administratoren wurden bestellt: Alois Rodemeier für St. Michael bei Wolfsberg, Doktor Antün K o p e r e k für St. Stephan am Krappfeld, Niko laus Müllen für St. Martin bei Villach und Johann Pauspertl für Millstatt am See. Krankheitshalber be urlaubt wurden: Otto Wogatai, Pfarrer in St. Michael

hin und lehret alle Völker. Matthäus 28, 18—20: Präfation von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, die fortan an allen Sonntagen gelesen wird. Montag, 8. Juni: Messe (grün) vom 1. Sonntag nach Pfingsten. 2. Gebet und die Fürbitte aller Heiligen, 3. nach Wahl. Epistel: 1. Brief des hl. Johannes 4, 8—21 (Gott ist die Liebe); Evangelium: Seid barmherzig. Lu kas 6, 36—42; kein Credo: von heute an allen Wochen tagen (wenn kein Fest oder keine Oktav) gewöhnliche Präfation. In Innsbruck-Feldkirch heute Gedenktag

: „Laude Sion, Salvatorem"; Evan gelium: Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise. Johan nes 6, 56—59; Präfation von Weihnachten (auch wäh rend der ganzen Oktav). Nach dem Hochamt Prozession. Während der Oktav Messe vom Fest. Freitag. 12. Juni: 2. Tag der Oktav; Johannes von Faeundo, Bekenner; Messe (weiß): 2. Gebet vom hl. Johannes Fac., 3. vom hl. Bafilides und Gefährten, Märtyrer. Samstag. 13. Juni: 3. Tag der Oktav; Antonius von Padua, Bekenner; Messe (weiß), 2. Gebet vom hl. An- tonius v. Padua

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 05.07.1925
Physical description: 6
nicht einmal gefragt. Die Herren Doktoren aber am grünen Tisch wollten sich selbst von seiner, ihm schien es für den Augenblich noch besseren Erklärung, es stelle dies Geld nur feine Ersparnisse dar aus einer besseren Zeit und gelegentliche Lotteriegewinne, die er eben im Begriffe stände, mündelsicher anzulegen, nicht überzeugen lassen und hatten lange überlegt, ob da ein § 185 o oder e als Besserungsmittel anzu wenden fei. Johannes Bock aber wußte wahrlich nicht, ob sein Gewinn in der Lotterie das ihm zur Last

! Besonders die letzten Jahre haben gezeigt, wie man in den öster reichischen Erb- und Nachfolgestaaten deutsche Schulen sperrte, deutsche Institutionen vernichtete, da man mit allen Mitteln die Erinnerung auslöschen möchte, daß einstens die deutsche Pflug schar zum erstenmal den Boden zu kultureller Entwicklung urbar machte. Strafhaft zu einer neuen ordentlichen Existenz helfen könnte. Und auch dafür gab's eine Verordnung. Die Not an Schreibern war groß, Johannes Bock aber hatte eine schöne Handschrift

. So saß der Sträfling nun anstatt in seiner Zelle im Vorzimmer eines „Herrn" Direktors, und plagte sich mit Abschreibearbeiten. Abends aber buchte ihm der „Herr" Oberdirektor auf seinem „Wiederher stellungskonto" bare 700 Kronen. Und obwohl Bock ein Muster des Fleißes wurde und schon Wochen über den alten Akten saß, sein zukünftiges Vermögen wollte einfach keine greifbare Gestalt annehmen. Sonst aber verdiente Johannes Bock je nach Stand und Güte seiner Parteien pro Tag und Durchschnitt zwei bis drei

behaupteten sogar, — daß er gelegentlich auch zur Kindererziehung verwendet wurde, natürlich nur der ganz kleinen. Mit einem Wort. Johannes Bock wurde unentbehrlich. Da, eines Tages kam das Unheil. Der alte Herr Rat war er krankt, der junge Richter draußen auf Kommission. Die Bauern draußen auf den Gängen und im Vorzimmer murrten ungeduldig. Was nützte es, sie zu ermahnen, sie möchten sich ruhiger verhalten, weil der alte Herr Rat krank sei. sie wurden nur um so unge stümer. „Wir wollen unfern Richter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.08.1917
Physical description: 8
„Ich denke nicht mehr daran," erwiderte Johannes bescheiden, „und werde das Konklave inständig bitten, bei der Neuwahl mich nicht mehr unter die Lebenden zu zählen ... ich habe die Bürde lang genug gekta- gen, um zu erkennen, daß sie ein größeres Haupt er fordert und reinere Hände . . . Ihr verbindet mich, wenn die treuen Söhne der Kirche schon jetzt meine un abänderliche Gesinnung erfahren, und' — da es mir eben in den Sinn kommt — erlaubt Ihr mir wohl, Euch im voraus meine Erkenntlichkeit dafür

, Eure Ruhe nicht länger zu stören . . . möge sie Euch Erholung bringen und bald völliges Gefunden!" „Um das bitte ich auch . . ." erwiderte Johannes, sich erhebend. „Und seid Ihr erst wieder genesen, dann laßt uns mit erneuter und vereinter Kraft an das große Werk gehen, das uns hier zusammengesührt!" „Wie es des Herrn Wille ist, also geschehe es . . . Ruft er, so wird er mich auf meinem Posten finden .." „Ihr nordet also Konstanz nicht eher verlassen, als bis alles getan ist?" fragte der König

, seinen Hut er greifend. Er warf die Rede wie achtlos und gleichgültig hin: dennoch lag in ihr alles, was ihn l>ewegte. „Ich gelolie es Euch," enlgegnete Johannes feierlich, „ich verlasse Konstanz nicht eher, als bis das Konzi lium aufgelöst ist . . ." Er verhinderte den König, sich, auf seine Hand herabznbeugen, und geleitete ihn mit leichter Umarmung zur Ähweüe des Gemachs. „Gehe hin." sagte er für sich, „das Konzilium ist auf gelöst, sobald ich nicht mehr in Konstanz bin . . ." Befriedigt und raschen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.09.1924
Physical description: 4
- schauer hinzitterten, schien keiner Anstrengung mehr fähig, mn irgendeinen Widerstand zu leisten. „Die haben Johannes Kurtz schon in Frankfurt ge kannt?" Sie nickte „Wir kannten uns schon als Kinder!" „Und Die haben ihn geliebt?" Sie stöhnte auf: „Win lebten wie Mann wtd Frau Mit einander:, und er wollte mich heiraten." „Und dann wurde nichts daraus?" Sie schwieg einen Augenblick, in einem schmerzlichen Stöhnen hob sich ihre Brust: dann begann sie zu erzählen: „Hans war ein kleiner Buchhalter

vorbereitet, und ich solle keine Angst haben. Er würde dann nach Berlin fahren: ich würde die ausgefetzte Belohnung erhalten, und nach ein paar Wochen würde er mich rufen, daun würden wir heiraten: falsche Papiere hätte er schon: und er zeigte wir einen Paß auf den Namen Johannes Lank. Ich war zu überrascht und be stürzt, um ihm ernsten Widerstand zu leisten, und die Hoffnung aus ein besseres Leben machte mich gefügig." „Sie taten alles, wie er Ihnen besohlen?" Sie nickte: „Ich zeigte ihn an, erhielt

die Belohnung und üezeichnete einen Tag später eine fremde Leiche als Johannes Kurtz. Genau wie er mir befohlen." „Waren Sie sich denn nicht klar, daß Sie zu seinem Verbrechen neue fügten?" „Ich handelte wie in einem Dcmrmerzu stand, Herr Kommissär: ich möre für ihn ins Wasser gesprungen, wenn er es gefordert hätte. Ich wundere mich selbst, mit welcher Sicherheit ich log: aber als die erste Lüge so er folgreich gelang, vergaß ich fast selbst, daß ich eine Lüge an die andere reihte." „Und dann fuhren

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