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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 17.02.1938
Physical description: 16
.Tiroler Bauernzeitung' Donnerstag, den 17. Februar 1938. Seite 4. Nr. 7. auch die Antwort hin, die Jesus den Soldaten gab. Als sie ihn fragten: „Was sollen wir tun?", sagte er: „Verübet gegen niemand Erpressung, tretet nicht als falsche Ankläger auf und seid zufrieden mit eurem Sold." Paul: Mich wundert, daß auch die Soldaten die Predigt des Johannes angehört haben. Die Soldaten ge hören ja meist nicht gerade zu den frömmsten. Pfarrer: Sicher sind und waren unter den Sol daten viele gute Leute

. Diese Soldaten gehörten entweder zu den römischen Hilfstruppen, die in Judäa ihre Garnison hatten, oder waren aus der Festung Machärus, in der Johannes der Täufer später gefangen war und hingerichtet wurde. Sie wurden auch zur Polizeiaufsicht verwendet. Eine solche Polizeiaufsicht war bei der Menge der Leute, die am Jordan zusammenkamen, sicher notwendig. Die meisten Soldaten waren Heiden- aber auch auf sie machte die Predigt des Johannes großen Eindruck. Er verlangte also von ihnen gleichfalls Gerechtigkeit

gegen die Neben menschen und Zufriedenheit. Franz: Johannes hat sich kein Blatt vor den Mund genommen, sondern jedem gesagt, was für ihn notwendig war. Pfarrer: Es gab bei ihm keinen Standesunter schied und keine Menschenfurcht. Er war unerbittlich gegen die Stolzen und Unverbesserlichen. Wo er aber guten Willen fand, war er sanft und mild, um niemand abzustoßen. Jo hannes hatte aber nicht nur die Aufgabe, durch seine Büß predigten die Leute auf Jesus vorzubereiten. Er sollte auch Jesus, wie wir es hießen

, den Leuten vorstellen. Deswegen sprach er öfter von Jesus selbst. Die Evangelisten berichten uns darüber: „Weil aber das Volk voller Erwartung war und alle in ihrem Herzen sich über Johannes Gedanken machten, ob er nicht selbst der Messias sei, nahm Johannes das Wort und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser zur Buße- es kommt aber einer, der stärker ist als ich. Ich bin nicht wert, dessen Schuhriemen aufzulösen. Dieser wird euch im Heiligen Geist und mit Feuer taufen." Peter: Erwarteten damals

die Leute wirklich den Erlöser? Pfarrer: Die Frommen gewiß, aber viele küm merten sich nicht darum. Daß sie den Erlöser erwarteten, wissen wir aus verschiedenen Aussprüchen. So beteten zum Beispiel Simeon und Anna inständig um den Erlöser. Wer sich um die Prophezeiungen des Alten Bundes kümmerte, wußte, daß der Erlöser bald kommen werde. So meinten viele, daß Johannes selbst der Erlöser sei. Er aber wies hin, daß der Erlöser viel stärker sei und daß er sich gar nicht würdig fühle, dem Erlöser

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.11.1935
Physical description: 8
sie herum. Johannes setzte sich an seinen Arbeitstisch, um, wie von einem fremden Willen getrieben, ein paar Ab schiedsbriefe zu schreiben. Als er den Brief an Anette begann, kam heißes Erschrecken über ihn: wohin trägt mich die Welle? Anettes schönes Gesicht mit den festen Zähnen und den ernsten, kühlen Augen tauchte vor ihm auf. Zärtlichkeit überflutete sein Herz. Konnte es sein, daß er Anette verließ? In den Winkeln begann es zu raunen. Auf leisen, zagenden Füßen kamen die Stunden der Liebe zurück

, standen um ihn, rosenbekränzt, mit Augen, in denen die Leidenschaft ihre Flamme entfacht hatte und streckten bebende Hände nach ihm aus. Weißt du noch? flüsterten die einen. Kannst du vergessen? klagten die andern. ^ Johannes vergrub sein Gesicht in seinen Armen, ^tark war seine Liebe gewesen, jung und voll Ver heißungen. Aber stärker als sie brannte der Ruf der Heimat in seinem Herzen; er fühlte, daß er ihm folgen müsse, daß es kein Entrinnen gab. Nie mehr würde er bei Anette sitzen im sanften Schein

Not wendigkeiten, ohne daß Johannes aus seinem Traum, aus Sehnsucht undHeimweh gewoben, erwachte. Abends fuhr er nach dem Südbahnyof; sein liebster Freund, der Herzenskamerad langer Jahre, war bei ihm. Krampfhaft sprachen sie über das hinweg, was in ihnen hrannte. Jeder fühlte die große Wende. Würde die tiefe Verbundenheit auch weiterhin wie ein Licht über ihrem Leben stehen? Leidvoller noch als Johannes empfand der Zurückbleibende die Trennung, die er lange schon vorausgeahnt. Denn früher

als Johannes selbst, hatte der erdfremde, heimatlose Jude den Ruf der Heimat in dem Herzen des Freundes erlauscht, die durch alle Bitterkeiten der Nachkriegszeit immer sehn süchtiger den verlorenen Sohn zurückrief. Als die Freunde schon vor dem Wagen standen, in dem Johannes seinen Platz hatte, kam Anette, sehr blaß, doch lächelnd. Die Vornehmheit ihres Fühlens zwang sie, dem Manne, dem sie Jahre hindurch in Liebe verbunden gewesen war, ein paar Worte des Abschieds zu sagen. Sie begriff, daß Johannes

sie nicht bitten konnte, mit ihm zu gehen. In der großen Stadt, auf den Wegen der Arbeit und des Erfolges, untrenn bar waren ihr die beiden Begriffe, da war sie die rechte Gefährtin. Das einsame, weltfremde Eelehrtenleben, das nun für Johannes kommen mochte, war ihrem Wesen fremd, war außerhalb ihres Erlebens gestellt, wie das Antlitz einer Landschaft oder die Stimme von Wäldern, wie Wolkenziehen über besonnte Hänge. Nie war ihr diese weite Umwelt mehr gewesen, als ein schönes Bild, aus dem Augenblick geboren

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 06.05.1933
Physical description: 12
ßundfäu&lhowamMt, ■atiiiBiiiami 8.4g Weckruf. Zeitzeichen. Wettervorhersage. 8.5g Käthe Hye: Turnen. Für Anfänger. Am Flügel: Franz Iilg. 9.10 Ratgeber der Woche. gLg Orgelvortrag. Johannes Brahms. Walter Pach. — Fuge As-Moll. — Choralvorfpiele: a) Es ist ein Ros' ent sprungen; b) Schmücke dich, o liebe Seele; c) Herzlich tut mich verlangen; d) O Welt, ich muß dich lassen. — Prälu dium und Fuge G-Moll. 10.00 Weih« der Glocken für die Notkirche im Lainzer Tier garten. 10.30 Neue Gedichte

. Gesprochen von Otto Löwe. Johannes Brahms'. 10.50 Univ.-Prof. Dr. Robert Lach: Zum IW. Geburtstag Johannes Brahms'. 11.15 Gedenkfeier für Johannes Brahms. — Uebertragung aus dem Geburtshaus Brahms' in Hamburg. 12.15 Johannes Brahms. Liebesliederwalzer (op. 52 und Coda aus op. 65). — Ausführende: Elisabeth Forina (So pran), Lilly Winzberger (Alt), Ernst Kurz (Tenor), Hans Karolus (Baß), Dr. Paul Amadeus Pisk, Dr. Rita Kurz mann (Klavier). 18.45—14.00 Unterhaltungskonzert. Orchester Max Geiger. — Max

des Königs". — Lanner: Die Schönbrunner, Walzer. — Füredi: Schwalbe, flieg'. — Zeller: Potpourri aus der Operette „Der Obersteiger". 15.05 Dokumente der Zeit. (Bücherstunde.) Georg Britting: Ein dicker Mann, der Hamlet hieß; Heinz Steguweit: Der Jüngling im Feuerofen; Otto Brües: Wiederkehr. Es spricht: Friedrich Schreyvogl. 15.30 Johannes Brahms. Ausführende: Josef Manowarda (Baß), Christa Richter (Violine), Beate Reichert (Violon cello), Carl Frotzler (Klavier). Am Flügel: Erich Meller. Sonate

. 18.15 Margarethe Schütz: Rur ei« Hund. Gesprochen von Fritz Mnder. 18.45 Johannes Brahms. Hans Duhan. Am Flügel Erich Meller. — Nicht mehr mit dir zu gehen. — Feldeinsam keit. — Dein blaues Auge. — Mainacht. — Ich sah als Knabe Blumen blühn. — Wie bist du, meine Königin. — Auf dem Kirchhofe. — Sapphische Ode. — Von ewiger Liebe. — Vergebliches Ständchen. 19L5 Zeitzeichen. Sportbericht. 1SL5 Am Grabe Johannes Brahms'. Eine Gedenkfeier. Mitwirkend: Ein kleiner Chor der Wiener Staatsoper. Am Mikrophon

: Dr. Werner Riemerschmied. — Ueber tragung vom Wiener Zentralsriedhos. 20.00 Johannes Brahms. Wiener Symphonieorchester. Mit wirkend: Walter Rehberg (Klavier). — Konzert für Kla vier und Orchester B-Dur, op. 83. — I I. Symphonie D-Dur, op. 73. 2L30 Bunter Abend. Dirigent: Josef Holzer. Mitwirkend: Lya Beyer (Sopran): Artur Fleischer (Bariton); Moder nes Quartett des Wiener Mannergesangvereines; Orche ster Josef Holzer. In einer Pause (ca. 22.15): Abendbericht. AUSLAND Bari 270: 20.35 Operettenmusik

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Innsbrucker Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 29.04.1933
Physical description: 12
15.40 Jugendstunde. Karl Bücher: Unsere Musikinstrumente Trompete). 18.05 Schallplattenkonzert. — Joh. Strauß: Kaiserwalzer. ^ Sarony: Wheezy Anna, Foxtrott. — Evans: Putz, Pust, Waltz. — Austin: Get along. — Lengsfelder-Sachs: Mein Schatz vom Tegernsee. Alpenfox. 18.25 Brahms und Clara Schumann. (Zu Johannes Brahms' 100. Geburtstag.) Gesprochen von Viktoria Ballasco. 18.50 Dr. h. c. Helene Richter: Die Bedeutung Shakespeares in der Geistesgeschichte der Menschheit. 17.15 Liederstunde. Hanna

. Schweiz (Deutsch) 459: 21.40—23 Tanzmusik mit Einlagen (Schallplatten). Stratzburg 345: 20.30 Literarische Würdigung der Oper Weither von Massenet. Stuttgart 361: 20.45 Das Dorf ohne Glocke, Singspiel, aus Frankfurt. Toulouse 385: 20 Opernmusik. Warschau 1412: Opernmusik. 0 Leichte Musik. 7. Mai 8.45 Weckruf, Zeitzeichen. Wettervorhersage. 8.50 Käthe Hye: Turnen. Für Anfänger. Am Flügel: Franz Jilg. 9.10 Ratgrber der Woche. 9.80 Orgelvortrag. Johannes Brahms. Walter Pach. Fuge As-Moll

. — Choralvorspiele: a) Es ist ein Ros' ent sprungen; b) Schmücke dich, o liebe Seele; c) Herzlich tut mich verlangen: d) O Welt, ich muß dich lassen. — Prälu dium und Fuge G-Moll. 10.00 Weihe der Glocken für die Notkirche im Lainzer Tier garten. 10.30 Neue Gedichte. Gesprochen van Otto Löwe. Johannes Brahms'. 10.50 Univ.-Prof. Dr. Robert Lach: Zum 100. Geburtstag Johannes Brahms'. 11.15 Gedenkfeier für Johannes Brahms. — Uebertragung aus dem Geburtshaus Brahms' in Hamburg. 12.15 Johannes Brahms

: Der Jüngling im Feuerofen; Otto Brües: Wiederkehr. Es spricht: Friedrich Schreyvogl. 15.30 Die Kammermusik von Johannes Brahms. Kolisch- Quartett: Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Bratsche und Violoncello, H-Moll, op. 115. — Quartett für Kla vier, Violine, Bratsche und Violoncello, A-Dur, op. 26. 16.45 Heinrich Kipper: Volksbräuche der Karpathenschwa ben. 17.15 Blasmusik. Orchester Eduard Pfleger. — Tautenhayn: Echte Weanakinder, Marsch. — Tanterl: Die Heinzelmänn chen, Ouvertüre. — Mühlberger

. 18.15 Margarethe Schütz: Nur ein Hund. Gesprochen von Fritz Binder. 18.45 Johannes Brahms. Hans Duhan. Am Flügel Erich Meller. — Nicht mehr mit dir zu gehen. — Feldeinsam keit. — Dein blaues Auge. — Mainacht. — Ich sah als Knabe Blumen blühn. — Wie bist du, meine Königin. — MIDGET DYNAMIC 2 RADIOHAUS Maria-Theresien Bel höchster Qualität und modern ster Schaltung kann auch ein Zweiröh rengerät großen Anforderungen gerecht werden. MsiÄSsn«! ff Idget-Bymatmsc L verwendet als Audion ein modernes

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 20
Date: 09.10.1932
Physical description: 20
. „Das ist sie!" rief er mit zitternder Stimme und sein Gesicht wurde erdfahl. „Ich — ich habe mich täuschen lassen! Monsieur Frossard, Ihre nächste Aufgabe wird es fein, im Kirchenbuche vou Notre Dame um jene Zeit, er dir den rechten Weg zeige und mit seiner Gnade ein bißchen nachhelfe. Dann gehts ganz bestimmt. Schau, wie es mit dem heiligen Johannes Gualbertus ge wesen ist. Dem hatte eines Tages ein Verwandter sei nen einzigen Bruder ermordet. Und Johannes hing mit ganzer Seele an ihm. Da hat er dem feigen Mör

der Rache geschworen fürs ganze Leben. Am nächsten Karfreitag reitet Johannes mit seiner ganzen schweren Ritterrüstung durch den Wald und da begegnet ihm auf einmal sein Feind. Der ist unbewaffnet. Jetzt war die Zeit der Rache gekommen. Johannes reißt sein Schwert von der Seite und holt zum wuchtigen Schlag gegen den Kopf des Wehrlosen aus. Da wirft sich die ser nieder, breitet die Hände in Kreuzform aus und bittet um Gnade und Verzeihung. Johannes war wie gelähmt: er hob ihn auf, küßte und, umarmte

ihn wie einen Bruder. Siehst du, das war die Gnade. Und als Johannes nachher in einer Kirche betete, da neigte der Heiland am Kreuz sein Haupt, als wollte er sagen: Johannes, so war es recht. Und wenn du jetzt ein Vaterunser betest für den, gegen den du schon lange einen heimlichen Groll im Herzen trägst, dem du gar nicht verzeihen zu können meinst, vielleicht nickt dann der Heiland auch dir im geheimen zu, weil du sein Gebot befolgen willst. Orkan m* Hochwasser am französischen Mittelmeer. Ein orkanartiger Sturm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.08.1917
Physical description: 8
des Pilzes, welche bekanntlich selbst in nerhalb einer Art ungewöhnlich weit ausschlagen kann. Der Fliegenpilz beherbergt drei Gifte. Das wichtigste davon ist Wohl das Muskarin, eine Base, die Friede! und Oswald. Roman aus der Tiroler Geschichte. 41) Von Hermann S ch mi d. „... Nein .. „Und wann geschah das?"... „Es sind achtzehn Jahre, seit sie meine Mutter begruben. l." Johannes hatte sich abgewendet und sah durch das Fenster in die finstere Nacht hinaus...-. „O Vergangenheit!" seufze

. Wir jeher: also, daß nicht die starken, sondern die verborgen und nachträg lich wirkenden Pilzgifte die verderblichsten sind. Aus jeden Fall rufe man sofort den Arzt und nütze die Zeit.bis zu seinem Eintreffen durch Einnahme von Brech- und Abführmitteln aus. Dem Knollerrblätter- „Nein," erwiderte der Diener, „aber als ich vor eiirer Stünde über den Münsterplatz ging, sah ich ihn unter der Menge stehen, die auf den Ausgang der Session wartet, und hörte ihn zum Volke reden..." „Es ist gut," rief Johannes

abwinkend, „was bringst Du sonst?" „Ein verkappter Man:: steht draußen... er ver langt zu Eurer Heiligkeit, seine Losung heißt intra muros..." „Laß ihn herein!" entgegnete der Papst, und auf der Schnelle erschien eine hagere Mannsgestalt in dunklem, kuttenartigem Mantel, und als die spitze, schwarze Gugel mit den ausgeschnittenen Augenlöchern zurückfiel, zeigte sich das fahle, schnei dige Gesicht und das aschfarbige Haar des Kanzlers Kaßler. „Ihr seid es?" fuhr ihn Johannes an. „Was bringt

Euch zu mir?" „Ich war drüben in: Münster... ich bringe Nachricht über den Stand der Beratung ..." „Als ob ich dazu Euer und Eurer Nachrichten bedürfte!" entgegnete Johannes und sah ihn durch bohrend an. „Sorgt lieber, daß Ihr über das, was ich von Euch zu wissen begehre, mir verlässigere Kunde bringt!" Bestürzt sah der Kanzler in das Antlitz des Zür nenden. „Herzog Friedrich ist im Begriff, Costentz zu verlassen..." fuhr dieser fort. „Er rüstet im Kreuzlinger Stifte heimlich zun: Abzüge, und ich muß

." Das Mammut ist nach dem heu- ! Ligen Stand der Wissenschaft erst in der jüngeren Eiszeit häufig geworden und von Sibirien aus, wie. sein stetiger Begleiter, das diluvische Nashorn, nach! bet, oder werde Herzog Friedrich die Briefe zeigen, : die Ihr mir ausgeliefert..." Der Mann wischte sich den Angstschweiß von der. Stirne; zu erwidern vermochte er nichts. „Wie weit ist es drüben?" fragte Johannes nach kurzem Schweigen. „Redet, weil Ihr doch einmal Euch zu dem Geschäfte gedrängt habt!" „Der Kardinal

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 26.04.1933
Physical description: 4
Copyright by Martin Feuchtwanger Halle (Saale) [18 In München aber benutzte Doktor Johannes Brau müller seinen Aufenthalt dazu, eine bekannte Auskunftei aufzusuchen und zu beauftragen, den Aufenthalt eines gewissen Wolfram Erkner festzustellen, ihm nach Lugano Bescheid zu geben und weitere Weisungen abzuwarten. „Ich will ihn zu mir einladen", nahm er sich vor. „Und sieht er mein Glück, so wird er nicht länger abseits stehen, sondern sich wieder mit seiner Schwester und seinen Eltern versöhnen

auch ein, daß ein solches Geschöpf nicht für Armut und Niedrigkeit geboren war, sondern für Glanz und Pracht, und insgeheim überlegte er sich, wie das Haus aussehen müßte, in welches er nach seiner Heimkehr seine junge Frau führen wollte. So vergingen die ersten beiden Wochen, bis eines Tages ein Zufall fügte, daß Alix Braumüller auf einem Ausflug einen alten Bekannten ihrer Eltern traf: einen Freiherrn Robin von Pernheim. und es war selbst verständlich, daß dieser sich ihnen anschloß. Da Johannes Braumüller einen Chauffeur

nur störend empfunden hätte, so steuerte er bei den Ausfahrten das Auto immer selbst. Nur hatte bisher immer seine junge Frau neben ihm gesessen, und jetzt — jetzt mußte sie sich natürlich dem Gast und alten Bekannten widmen, saß mit ihm auf dem Rücksitz und tauschte mit ihm allerhand Erinnerungen aus. Johannes Braumüller paßte das zwar durchaus nicht, aber er mußte sich fügen und achtete mehr als je auf den Weg, so daß er keine Zeit hatte, das Paar hinter sich zu beobachten. Und das war gut

einmal..." Wieder sah Johannes Braumüller den Blick nicht, den die beiden verstohlen tauschten. Er verabschiedete sich fast herzlich von Pernheim und fand, daß seine geliebte Alix an diesem Abend noch zärtlicher als sonst zu ihm war. Sie schien sich doch sehr über dieses „vollkommen un erwartete" Wiedersehen gefreut zu haben. Aber wäre der junge Ehemann wirklich der Menschen kenner gewesen, für den er sich hielt, so hätte zweierlei ihn stutzig machen müssen: einmal, daß Alix fast den ganzen Abend von Pernheim

. Und das war nicht der Doktor Johannes Braumüller, ihr Gatte, der neben ihr fest und ahnungslos schlummerte, sondern Robin Pernheim, der nun gekommen war, den sie alle Tage sehen würde. Dieser Freiherr, der ebenso arm war, wie sie es ge wesen war, den sie deswegen nicht hatte heiraten können, und dem sie nun helfen wollte zu frohem Lebensgenuß — auf Kosten dieses Tölpels von einem Arzte, der so töricht war, an ihre Liebe zu ihm zu glauben! Nicht einen Augenblick kam der schönen Alix der Ge danke, daß sie einen Betrug

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 24.08.1939
Physical description: 6
es ihr förmlich an, wie sie der Schreck durchfuhr. „Um Gottes willen!", schrie sie auf. Dann begann sie bitter lich zu weinen. Johannes machte sich die Gelegenheit zunutze. Er trat hinzu und fragte: „Wer wird denn weinen? Ist es so schlimm?" „Ja", schluchzte das Mädchen. „Er ist fort?" „Ich habe ihn verloren, für immer verloren!" Johannes tröstete sie: „Sie sind ja noch so jung — alles heilt die Zeit — eines Tages werden Sie emen anderen haben und nicht verstehen, warum Sie heute weinten." „Er war so schön

!", klagte das Mädchen. „Schönheit vergeht! Die wahre Schönheit ist das Solide!" „Solid war er auch! Ich hatte ihn so gern! Ich war so schrecklich stolz auf ihn! Er war groß, hatte einen schönen Kopf —." Johannes reckte sich in Positur. „Andere haben auch schöne Köpfe!", sagte er. „Da muß ich weit gehen, bis ich wieder so einen finde — wir waren unzertrennlich — drei Jahre hatte ich ihn. Er war mein Erster!" Da verstand Johannes den Schmerz. „Armes Kind!", sagte er. Das Mädchen schluchzte: „Hätte

ich das gestern geahnt! Was tue ich nur? Was sage ich daheim! Meine Mutter wird mich schelten." „Kannte Ihre Mutter ihn?" Das Mädchen nickte: „Ja. Er gehörte doch vorher ihr." „Nein?" Johannes war sprachlos. „Er hat zuvor Ihrer Mutter gehört?" „Ja. Mutter wählte sich dann einen neuen." „Und Sie? Sie haben ihn einfach genommen? Sie wußten sich keinen Besseren?" Das Mädchen sagte sanft: „Ich hätte schon einen gewußt — aber kann man immer, wie man möchte? Meine Mutter ließ mir keine Wahl. Sie sagte

: diesen oder keinen! Ich nahm diesen. Er war ja sehr schon!" „Ja, ja, schon meinetwegen", erwiderte Johannes kopfschüt telnd, „er mag schön gewesen sein, aber für ein so junges Mäd chen wie Sie, hat er bestimmt nicht gepaßt. Es ist nicht schade, daß er weg ist. Deswegen müssen Sie nicht weinen! Kopf hoch, Kind! Die Welt ist schön, die Sonne scheint — und wenn es auch einmal regnet —." Der Trost versagte. „Wenn es regnet, wird es furchtbar^ Dann fohlt er mir erst recht." Johannes kannte sich nicht mehr aus. „Beim Regen

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 04.06.1919
Physical description: 8
von weiter Ferne erblickt. Es ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht und verdankt seine Entstehung einer traurigen Be gebenheit, die sich der Sage nach hier in grauer Vorzeit ereignet haben soll. Darnach besaß eine fromme, reiche Witwe einen einzigen Sohn namens Johann, der jedoch ein Leben voll Ausschweifungen und böser Taten führte und sogar mit zwei Räubern mehrere Reisende auf offener Straße ermordete und beraubte. Als sich daraufhin die bekümmerte Mutter auf die Suche nach ihrem Sohn machte

, um ihn zur Umkehr auf der Bahn des Verbrechens zu bewegen, kam sie nach dreitägigen Irrfahrten auf die Hohe Salve, wo sie vor Ermattung einschlief und dabei träumte, sie sähe ihren Sohn als reuigen Sünder und über ihm das abgeschlagene blutige Haupt des hl. Johannes des Täufers. Als sie erwachte, stand ihr Sohn wirklich vor ihr und erzählte weinend, daß er den gleichen Traum gehabt habe. Reumütig stürzte er zu den Füßen seiner Mutter nieder und stellte sich dem Gericht, das ihn zum Tode verurteilte. Die Mutter

aber — sie hieß Ehrentrud — baute auf dem Salvengipfel, wo sie die Bekehrung ihres Sohnes erflehte, eine Kapelle zu Ehren des hl. Johannes. Nach einer anderen Lesart hatte ein Hirtenknabe seine Schafherde am Salvenberg verloren. Als er sie wieder entdeckte, fand er sie im Kreise auf den Vorder süßen knien, in der Mitte stand eine hölzerne Schüssel mit dem hölzernen Haupte Johannes des Täufers. Nach der Erzählung des Knaben wurde dasselbe in das Salvenkirchlein überführt und dort viel verehrt. Fromme Pilger

brachten in der Folge ähnliche Häupter des hl. Johannes, von Holz geschnitzt oder aus Lehm gebrannt, deren Anzahl mit der Zeit in die Hunderte ging. Das wirkliche Haupt ging hiebei verloren und ein hiefür im Jahre 1737 vom adeligen Damenstift in Hall gefertigtes Wachshaupt wurde 1841 wieder entfernt. Das Jahr, in dem diese Kapelle entstanden, steht nicht fest; erwähnt wird sie erstmalig 1589 als eine Filiale der Kirche von Blixen im Tal, welch letztere als die älteste Kirche des ganzen Tales bereits

aus dem Jahre 1752 stammt. Im Laufe der Zeiten war die Hohe Salve ein beliebter Ausflugspunkt der Brixentaler, Söll landler und Kitzbüheler Bevölkerung geworden, zumal man da oben auch etwas für den Durst erhielt. Es entwickelte sich zwar kein regelmäßiger Verkehr, ähnlich wie heute, aber an Festtagen kam man doch häufig „auf der Salv'" zusammen und trank, sang und tanzte bis in die Nacht hinein. Besonders am Bartlmä- tag (24. August) und am Tage der Enthauptung Johannes' (29. August) ging'» auf der Salve

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 12
Date: 24.06.1927
Physical description: 12
geheimnisvoll leuchtend die tiefste und innerste Schicht der gottgeweihten Jungfräulichkeit aufftrahlt. Des Heiligen Johannes v. Kreuz sämtliche Werke in fünf Bänden. Band 1: Aufstieg zum Berge Karmel. Nach den neuesten kritischen Ausgaben aus dem Spani schen übersetzt von P. Ambrosius a. S. The resia OED. 448 Seiten. Theathiner-Verlag (Kösel-Pustet), München 1927. Geb. M 9.50. — Wie eminent wichtig und zugleich von allöm Irrtum frei die Lehre des Heiligen Johannes vom Kreuz auf so heiklem Gebiet der mysti

schen Theologie ist, darauf hat erst in allerjüng ster Zeit das oberste Lehramt der Kirche selbst hingewiesen, indem durch Dekret der Riten kongregation vom 24. August 1926 Johannes vom Kreuz zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Die höchste kirchliche Behörde will damit zum Ausdruck bringen, daß alle, die der Lehre die ses Heiligen folgen, den sichersten Weg zur Erlangung der Vollkommenheiten gehen, und daß jene, welche über Materien aus dem Ge biet der Mystik schreiben wollen, nicht an den »Lienzer

Heilige Theresia, die Zeitge nossin unseres Heiligen, in weitschauendem Geiste von der Person des Heiligen Johannes vom Kreuz gesagt hat, das gilt heute noch in seinem ganzen Inhalt von dessen unsterb lichen Schrifteni „Johannes vom Kreuz ist ein ganz himmlischer, ja ich möchte sagen, ein wahrhaft gottbegnadeter Mensch. Ich habe in ganz Castiglien keinen gefunden, der iym gleich käme und der den Seelen auf dem Weg zum Himmel einen ähnlich großen Eifer einflößen würde wie er. . . Gott hat ihm fürwahr

ein besonderes Talent und eine ganz außergewöhn liche Gnade verliehen, um die Seelen zu lei ten." — In der Tat, sowohl die Seelenführer können aus den Schriften des Hl. Johannes vom Kreuz größten Nutzen schöpfen für ihr erhabenes und wichtiges Amt, als auch die nach Vollkommenheit ringenden Seelen, die sich in Ermangelung eines geeigneten Führers aus ihnen Norm und Richtschnur holen für alle Zustände des höheren Seelenlebens. Dsr weiße Tod in Deutschland. Die letzte Volkszählung in Deutschland er gab

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 12
Date: 21.08.1927
Physical description: 12
, Maria-Theresien-Stratze 15. Kleine Lebensgeschichten heiliger und verdienstvoller Mner aus dem Hospitalorden des hl. Johannes von Gott ran verschiedenen Autoren, herausgegeben von P. Gregor schwab, Priester dieses Ordens. 1 Bändchen. Inhalt: Der hl. Johannes von Gott, Wer des Ordens der Barmherzigen Brüder von Dr. Leo- polb Cenfelder. Notizen über die Generalobern des Hospi- tckrdens des hl. Johannes von Gott von P. Raphael Kctjex, Priester dieses Ordens der französischen Provinz, z Z. Generalprior

arz aus öchnbach, Novize der Barmherzigen Brüder des Hospital- adens des hl. Johannes von Gott, gestorben am 3. De zember 1896 in Neuburg a. D. — vom Herausgeber. Der Dimer Gottes Bruder Edmund Tavaillot. Reli- iiose des Hospitalordens des hl. Johannes von Gott, ge lben in Paris am Karmittwoch des Jahres 1846 von m>be Bouix. Aus dem Französischen von P. Philipp Beni ns Erwin Wagner, Priester und Dr. med. aus dem Hospi- iaiordm des hl. Johannes von Gott der bayerischen Pro- Ferner

noch einige kleine Notizen über heiligmäßige Nligiosen der steiermärkischen Provinz. 106 Seiten. Reich Euskiert und schön broschiert: —.80 Mk., geb. 1.30 Mk. . 3. Bändchen. Juan Ciudad. Eine Heiligenbiographie jj, 12 Bildern von Leo Tepe van Heemstede. Illustriert früh gepflückte Lilie. Der Diener Gottes «rat er Konstantin Heinrich Crämer aus München, Barmherziger Bruder aus dem Hospitalorden des ft Johannes von Gott der bayerischen Provinz. 3. Auflage Herausgeber mit Bildern, zusammen 112 Seiten. Preis Lfk

. Lienz: P. Willibald Haselwandter, Organist. Telss: PP. Kamill Strafchill; Franz Sales Bertagnolli, Novizen meister. Schmölln: PP. Landelin Kaindl, Pfarrer; Kallist Pötzl; Raimund Gastl, Pupping: PP. Slsinius Bader, Guardian: Heribert Abfalter. Vikar; Ezechiel Obkircher; Adaukt Novak, Organist; Konrad Schmiedinger. Inns bruck: PP. Richard Zangerl, Organist; Johannes Kapi- stran. Enns: PP. Otto Mathys, Guardian; Dionys Gmei- ner. Villach: PP. Clemens Röbl, Guardian; Vinzenz Kof- ler, Vikar. Hundsdorf

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 06.05.1933
Physical description: 8
, wenn du recht hättest!" murmelte Johannes Braumüller, dessen verdüstertes Gesicht sich auf hellte. „Und nun erlaubst du wohl, daß ich mir im Ort ein Unterkommen suche, Hannes?!" fuhr Wolfram fort. „Nein, suche mich nicht zu überreden, daß ich bei euch wohne. Euer junges Glück verlangt Zweisamkeit. Das hindert nicht, daß ich oft, recht oft Gast bei euch sein werde." „Und du hast dich wirklich überzeugt, daß ich glücklich geworden bin? Daß du deiner Schwester unrecht getan hast mit deinem Verdacht

?" „Ich habe dir in die Augen gesehen und in ihnen ge lesen, wie glücklich du bist, Johannes", antwortete Wolfram ausweichend. Dann drückte er dem Doktor die Hand, bat ihn, Alix zu grüßen, und ging, nachdem Johannes Braumüller ver sprochen hatte, dem Boten, den Wolfram wegen seines Gepäcks senden würde, dieses mitzugeben. Johannes Braumüller aber versuchte noch mehrmals, Einlaß bei seiner jungen Frau zu erhalten. Sie bat ihn, sie allein zu lassen. „Morgen früh!" rief sie ihm zu. Da mußte er sich zufrieden geben und hielt

. „Ist das nicht Wolfram?" fragte er sich. „Vielleicht hat Alix ihn geschickt, mich zu suchen?" Er sprang auf, und zwar gerade in dem Augenblick, als ein Schuß scharf durch die Stille krachte. Und dann — dann hörte Johannes Braumüller einen anderen Menschen in furchtbarem Hohn lachen — hörte einen neuen Schrei — diesmal von einer Frauenstimme, wie in höchster Not hervorgestoßen. Ohne daß er wußte, was er tat, überstieg er die niedere Mauer und lief dorthin, von wo er die Stimmen gehört hatte, den Schuß — Und sah

, daß Wolfram Erkner ihm nie mehr würde antworten können, daß sein einziger Freund tot war — erschossen! Ermordet? Er stöhnte auf und raufte sich das Haar und sah wieder die beiden stehen — seine Frau und Pernheim. Da rissen mit einem Male alle Schleier vor seinen Augen. Jetzt wußte Doktor Johannes Braumüller, warum Wolfram ihn gewarnt hatte, vor seiner eigenen Schwester, vor seinen Eltern! Jetzt wußte er, daß die beiden sich nicht zufällig ge troffen hatten. Sie hat ihn gerufen! hämmerte das Blut

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 16
Date: 24.07.1927
Physical description: 16
das Kruzifix vor ihren Augen, indem eme Wolke es verdeckte. Nach Augenblicken wurde der Heiland wieder sichtbar, aber ohne Kreuz und ohne Dornenkrone, in der Gestalt des guten Hirten mit ausgebreiteten Armen. Um sich zu vergewissern, daß keine Sinnestäuschung vorliege, blickte die Pil- nin längere Zeit weg aus die Muttergottesstatue und den hl. Johannes. An diesen war keine Ver änderung wahrzunehmen. Auf das Christusbild zu- rumblickend, sah sie die Veränderung in gleicher Ese mehrmals. SürMKvf Mannes

Arbeiter aus dem Leben. Fürstbischof Dr. Johannes Raffl war zu Roppen im Ober inntale am 16. Oktober 1868 geboren. Seine Eltern waren Bauersleute, ein Bruder ist noch am väterlichen Anwesen. Die älteren zwei Buben zog es zum Studium sie wollten Geistlich' werden. Und so zogen die zwei Knaben den weiten Weg nach Bozen, um dort zu studieren. Der Aelteste, der nachmalige Pater Friedrich, trat in den Franzis kanerorden, wurde dort Lektor (Professor) der Fürstbischof Johannes Theologie und starb im Jahre

1917, der Jüngere, der nun verstorbene Fürstbischof, ging in die Theologie nach Brixen und wurde Weltpriester der Diözese Brixen. Am 15. Juli 1883 wurde er vom Fürstbischof Johannes v. Leiß zum Priester geweiht. Als Neugeweihter kam er als Präfekt ins Binzentinum nach Brixen, wo er drei Jahre als Erzieher tätig war. Als solcher verstand er die Kunst wie wenige, sich die Liebe seiner Studen ten zu erwerben. „Seine" Studenten waren ihm auch im späteren Leben noch sehr zugetan und anhänglich

halb dreier Tage. Die Wiederbesetzung des bischöflichen Stuhles begegnete unerwarteten Schwierigkeiten und zog sich ungebührlich in die Länge. Mittlerweile kam der Zusammenbruch, und die Zerreißung des Landes und die Be setzung begegnete vermehrten Schwierigkeiten. Im April des Jahres 1921 ernannte der Hl. Vater ihn zum Bischof und berief ihn nach Rom, wo er auch am 19. Juni die bischöfliche Weihe empfing. Es war eine harte, schwere Zeit, in der Fürst bischof Johannes die Leitung der alten Diözese

Brixen übernehmen mußte. Wir brauchen die Schwierigkeiten nicht zu schildern; sie sind allbe kannt. Fürstbischof Johannes stand auf dem Standpunkt, durch Vermittlung und Bitten zu retten, was zu retten war und die ärgsten Härten zu mildern. Wie viele Schritte er diesbezüglich ge tan, leider oft vergeblich, wieviel er gebeten, aber auch gebetet hat, weiß Gott allein. Die schwierige Lage seiner Schäflein auch in kirchlicher Bezie hung drückte ihn, den sonst so heiteren Mann, fast nieder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 10.02.1938
Physical description: 16
sich besonders, daß Dr. Ing. Leopold, selbst ein Bauernsohn, zu dieser höchsten Stelle ins Bundesministerium für Land- und Forstwirt schaft berufen wurde. Sie wünschen ihm in seiner neuen Funktion vollen Erfolg. Pfarrer: Johannes der Täufer war ein halbes Jahr älter als Jesus. Er begann mit seinen Predigten ebenfalls ungefähr ein halbes Jahr vor Jesus. Ueber das Wirken des Johannes berichten uns die drei Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas. Den Bericht des heiligen Lukas lesen wir als Sonntagsevangelium

am vierten Ad ventsonntag: „Im fünfzehnten Jahre der Negierung des Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Land schaft Trachonitis, und Lysani-as Vierfürst von Abilene, unter den Hohenpriestern Annas und Kaiphas erging der Ruf des Herrn an Johannes in der Wüste." Josef: Warum hat Lukas die Zeit so genau an gegeben? Pfarrer: Weil es für die Leser des Evangeliums wichtig war, genau zu wissen, wann

Johannes auftrat und wann Jesus zu wirken begann. Auch heute muß man bei geschichtlichen Ereignissen die Zeit genau angeben. Weil man damals keine so genaue Zeitrechnung nach Iahrzahlen hatte wie heute, wurden die Namen der Herrscher, Statt halter und Hohenpriester angegeben. Peter: Wer waren die Männer, die Lukas auf zählt? Pfarrer: Tiberius war römischer Kaiser, der Nachfolger des Augustus, der zur Zeit der Geburt Jesu die Volkszählung angeovdnet hatte. Das Heilige Land war damals

. Weil ihn Johannes deswegen zurechtwies, ließ er ihn auf Betreiben der Ehe brecherin Herodias enthaupten. Er verspottete auch den Heiland bei seinem Leiden. Philippus scheint der Beste unter den Söhnen des Herodes gewesen zu sein. Ueber Ly- sanias wissen wir weiter nichts. Abilene hieß man das Gebiet nördlich vom Heiligen Land, östlich vom Libanon. Hohepriester waren damals schon Annas und Kaiphas, welche die Verurteilung Jesu durchsetzten. A n d r ä : Hat es mehrere Hohepriester gegeben? Ich glaubte

. Später wur den noch fünf Söhne des Annas nach und nach zu Hohen priestern ernannt. Daraus sieht man, daß Annas ein sehr einflußreicher und schlauer Mann war. So ist es begreif lich, daß er ans seinen etwas schwachen Schwiegersohn Kaiphas großen Einfluß hatte. Deswegen werden diese beiden auch immer zusammen genannt, auch beim Leiden Jesu. Johann: Hatte Johannes immer in der Wüste gelebt? Pfarrer: La- in einer sehr einsamen Gegend,

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 16.12.1937
Physical description: 16
Zacharias ob der glänzenden Erscheinung arg erschrocken sein. Pfarrer: Das berichtet uns auch Lukas: „Zacha rias erschrack, als er ihn sah und Furcht überfiel ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht Zacharias, denn dein Gebet ist erhört worden. Elisabeth, dein Weib, wird einen Sohn gebären und diesen sollst du Johannes heißen." Josef: Haben Zacharias und Elisabeth in ihren alten Tagen noch immer um ein Kind gebetet? Pfarrer: Sie vertrauten jedenfalls, daß Gott auch ein Wunder wirken

könnte und beteten auch, daß der Erlöser bald kommen möge. Beide Anliegen wurden nun erhört- denn das Kind sollte ja der Vorläufer Jesu werden. Theres: Warum hat Gott auch den Namen an gegeben, den das Kind erhalten sollte? Pfarrer: Wir finden öfter in der Bibel, daß Gott selbst den Namen eines Menschen bestimmt hat. jedesmal hatte Vieser Name eine besondere Bedeutung. So auch der Name Johannes. Wir können ihn übersetzen mit „Gna denkind". Ein Gnadenkind war Johannes aus mehreren Gründen. Für seine Eltern

war Johannes eine große Gnade, dann für viele andere Menschen. Er selbst führte ein heiliges Leben. Lassen wir den Evangelisten selbst sprechen, wie dieses Kind ein Gnadenkind sein soll. Der Engel sagte zu Zacharias: „Du wirst Freude und Wonne haben und Viele werden sich über seine Geburt freuen. Er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und er wird schon vor der Geburt mit dem Heiligen Geiste -erfüllt werden. Er wird viele von den Kindern Israels zu dem Herrn

machen, keine berauschenden Getränke zu trinken, so ähnlich war es auch damals. Es galt dies als beson dere Abtötung. Peter: Das ist sicher auch heute ein Opfer. Dann sagt der Engel etwas von Elias. Pfarrer: Damit sagt der Engel voraus, daß Johannes mit demselben Feuereifer, wie einst Elias, Buße predigen, daß -er die Familien innerlich erneuern, viele zur Gerechtigkeit bringen und so für das Wirken Jesu das Volk vorbereiten werde. Anton: Was hat Zacharias auf diese schönen Dorhersagungen geantwortet? Pfarrer: Die ganze

. Man möchte ja meinen, er wäre traurig gewesen, da er doch stumm war. Als die Tage seines Dienstes vorüber waren, ging er nach Hause und schrieb seinem Weibe auf, was Gott ihm geoffenbart hatte. — Der erste Teil des Evangeliums wird bei den Prozessionen als drittes Evangelium gelesen. Dabei hat es den Sinn, daß auch wir auf Jesus und für Jesus immer vorbereitet sein wollen. Dieses Evangelium wird auch am Vorabend des Festes der Geburt des hei ligen Johannes, gelesen, nämlich am 23. Juni. Einst

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 14
Date: 18.01.1925
Physical description: 14
. die der „Alvenländer Bote" als Vormund und Anwalt jeglicher kcstbolstcher Karitas empfiehlt und betreut, gevfleat. wie viel echte und arste lebenswürdiae christliche Erziehung an Jugend und Volk und im öffentlichen Leben durch und im „Alpenländer Boten" geleistet? Wie der unerbittliche und unbestechliche Johannes der Täufer legt Msgre. Grinner den Maßstab der Gerechtig keit und des Rechtes an alle modernen Vcrhältnisfe. Zu stande, Erscheinnnoen. Parteien. Rcaierungen — in seinen Leitartikeln, die ost provhetischen

Geist cstmen. wie St. Paulus in dem unsterblichen 13. Korinther-Kapitel „Hätte ich die Liebe nicku" in unvergänglich schönen und wahren Worten verherrlicht, fo aibt Reimmichl dieser Liebe in seinen Errählunaen Gestalt und Leben und kleidet sie bald in rührende, bald in lachende Formen und ist so der paulinische Herold der Liebe zu Tirol, zur Kirche, zu Oesterreich. Wenn der „Alvenländer Bote" nicht Reimmichl und Grinner zu Redakteuren hätte und St. Paulns und St. Johannes wären am Leben, wabrlich

— St Paulns w'"»rde die Stelle des Reimmichl. St. Johannes des Msarc. Grinner eiynebmcn und würden mit dem .Alven länder Boten" die Schlachten Gottes schlaaen, mit dem „Alpenländer Bcsten" wohltuend durch die Welt ziehen — und den Samen des Evangeliums in die neue Zeit mit den Mitteln der neuen Zeit, aber mit der Liebe und Auf opferung der apostolischen Zeit hineintragen. Mit autem Gewissen und mit vollem Rechte kann jeder, der dem „Alvenländer Boten" wie immer dient, zu dessen AuSoe- staltvna

und Verbreitung beiträgt, sich als einen Avostel der Glaudensverbreituna und der Karitas betrachten, der in die Fußstavfcn St. Paulus und St. Johannes tritt, der mit denselben Mitteln und Waffen wie St. Paulus und St. Jobannes sie heiste benüt-en würden, aber mit anderem Opfcrmute und Feuereifer wie seine Evjoonen die Welt für C^ridns zu aewinnen bestrebt ist. Sollte das nickst eine Chimäre sein? Rein D"s Beisviel so viele'- Heiliaen eines bl Franz von S"los ojnes hl Al- fousus, einer hl. Theresia

, eines hl. Vinzenz v. Paul, eines Pius X. zeigen uns, was Paulns und Johannes für die Rettung der Seelen auf dem Gebiete der Presse und mit Hilfe der Presse unternommen hätten, was Seelen unternommen haben, welche die große Liebe Pauli und Johannes zu Christus und den Seelen ge habt haben und durch der Presse Zauberstab ungezählte Seelen erweckend, heilend, rettend erreichen und berühren wollten. Selbst die moderne Heidenmisfionierung in alten Kulturländern kann dieses modernen Missionierungs- mistels der Presse

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 07.06.1912
Physical description: 20
haben!" t . Es war nämlich ein osienes Geheimnis, daß Herr Lehrer Johannes Fleischhauer mit der vollen Inbrunst seines siebenunddreißig- und einhalb- ährigen Jünglingsherzens in Jungfer Reizbars lteize verstrickt war und daß er vor jenem Schützen- )all, der für Herrn Jodokus Schneider verhängnis voll wurde, nicht ohne Aussicht auf Erhörung jeliebt hatte. . ^ .,, Hortensia beachtete seinen Seufzer nicht, drehte vielmehr an ihrem Verlobungsring und bemerkte klar und deutlich, daß am nächsten Donnerstag über acht Tage

ihre Hochzeit mit dem ehrsamen Sägemüller Herrn Jodokus Schneider stattfände. Johannes Fleischhauer krallte die mageren Finger ineinander und ließ die Gelenke knacken, blickte traurig vor sich nieder und sagte mit ersterbender Stimme: „Ich werde dir, Hortensia, ein ideal schönes Hochzeitslied dichten. Ach, es wird der Grabgesang für meine Hoffnungen sein." Hortensia gähnte und mahnte: „Gleich sinds 8 Uhr. Sie müssen jetzt zur Schule und die Jungen zum Suchen entlassen. Schärfen Sie Ihnen nur ja ein, genau

zu behalten, wo sie das arme liebe Beinchen sinden." „Ihr Wunsch ist mir Befehl," dienerte Jo hannes Fleischhauer mit steifer Galanterie und begab sich durch den herrlichen Sommermorgen zur Schule, seinem Königreich, in dem er unum schränkter Herrscher war. Nachdem die 273 sich in die Bänke gequetscht hatten, gebot Johannes Ruhe, sein Szepter, den Rohrstock, bedrohlich im Kreise schwingend. Dann hielt er folgende Rede an seine pflichtschuldig aus merkenden Untertanen. „Liebe Schüler!" , . „Unser Herz

Mann für Mann zu mir sagte Herr Lehrer Fleischhauer und setzte sich auf einen Thron, „damit ich euch emprage daß ihr nicht zum Vergnügen entlassen werdet, sondern zu einem ernsten Geschäft." Und sie kamen Mann für Mann, da sie ihres Herrn und Meisters Art und Wesen kannten, vereinigten sich vor dem Stuhle Herrn Fleisch hauers zu Gruppen von drei Mann, bildeten eine Linie und verbeugten sich, Herrn Johannes die Kehrseite zuwendend. Dann schwang dieser seinen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.05.1923
Physical description: 8
der Beicytsiegelgeschichte zu melden, sonst hätte er den deutschen Hinweis auf das Le gendäre — erzählt man — dieser für Johannes' Heiligsprechung entscheidenden Seite der Sache unterlaßen. — Die Legende sowie die Heiligspre chungsbulle machen Janko von Pomuk zum Beicht vater der Gemahlin König Wenzel IV. von Böh men. Ob diese Königin Johanna — gest. 31. Dez. 1380 — oder Sophie, mit der sicki Wenzel am 14. März 1400 vermählte — war, ist nicht zu ermit teln, da verschiedene Daten über den Todestag der ersteren zu finden

gekommen sei, insbesondere über die radikale Kritik des deut schen Vorschlages und darüber, daß die beiden Noten zur Lösung des Reparations- und Ruhrkon fliktes durch positive Anregungen in keiner Weise beitragen. 1383 dem Befehl des Königs gemäß in der Moldau sein Leben beschlossen hat. Ein geschichtlicher Be weis indes ist für den Vorfall in diesem Jahre und für die Tat des Königs nicht zu erbringen. Der zweite Johannes ist hingegen eine historische Persönlichkeit, deren Handschriften mehrfach

. Die Geschäftsleitung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz erläßt eine Kundgebung, worin I Bewundernswert ist nun die Art, mit welcher der katholische Klerus es verstanden hat, die teils legendenhaften, teils historischen Dinge ins Licht des Mirakelhaften zu rücken; bewundernswert ist ferner die zähe Ausdauer, mit welcher derselbe Klerus die Kanonisation des Johannes-Janko be trieb. Jahrhundertelang, trotz aller Schwierigkei ten, ja selbst der schroffsten Abweisung durch Papst Urban VIII. (1623—1644

), arbeitete der Klerus auf sein Ziel los, bis es „durch Hilfe des Himmels" ge lang, das Ziel zu erreichen. Es waren fünfzig Jahre nach Huß, achtundsiebzig nach Johannes' Tode verstoßen, als der Prager Domherr Zidek eine Schrift herausgab, darin es heißt: „Da er (der König) seine Frau im Verdachte hatte, und sie dem Johannek, Dechant bei Aller heiligen, beichtete, kam der König zu ihm, damit er ihm sage, mit wem seine Frau Umgang habe. Und da ihm der Dechant nichts sagen wollte, ließ er ihn ersäufen

. Darauf trocknete der Fluß aus, und da die Leute nicht mahlen konnten und kein Brot hatten, singen sie an, wieder den König zu mur ren, und das war der Anfang allen Nebels." Wir werden sehen, wie plump diese Fabel von Zidek er sonnen war. Mit dieser Fabel ist aber der erste Schritt zum Sein des Johannes von Nepomuk ge macht worden: Das Mysterium war eingeleitet. Alsbald geschah der zweite Schritt in dieser Rich tung: 1541 schrieb Hajek sein Buch über Johann, darin er von einer ganzen Menge Wunder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 21.02.1922
Physical description: 8
nur einen Meter unterhalb der Schneedecke —, leider aber war er schon tot. — Ein anderes Unglück betraf den Schneider Strubitz aus Dresden. Dieser ist in der Umgebung von Kühtai'abgesturzt und tot geblieben. Die frohe Botschaft des Johannes, ^err Johannes. Bischof von Brixen, der unlängst erst in einem Hirtenbrief gegen die schlechten Zeitungen gewettert hat, an denen die Klerikalen so reich sind, erhebt nunmehr seine Stimme, um, gleich dem Evangelisten Johannes, eins frohe Bot schaft zu 'verkünden

. Angesichts dieser großen Vorteile haben die geliebten Diözesanen gewiß freudig in das Tedeum eingestiinmt, das Herr Johannes anläßlich der „glücklichen Wahl" in der ganzen Diözese anbefohlen hat. Sie haben aber auch, wie der Bischof hervorhebr, Gott zu danken, daß er schon nach ein paar Mahlgängen den „besten Hirten" zum Papst machte. Wenn man be denkt, daß der Heilig« Geist für die Wahl Gregors X. 32 Monate und 1271 Sitzungen brauchte, daß er auch wiederholt zwei oder mehrere beste Hirten zugleich

ge- wählt hat, die e'nonder dann zum Schaden der Christen- heit bis aufs Messer bekämpfen muhten, muß man schon dankbar anerkennen, daß er diesmal schnelle und saubere Arbeit gemacht hat. Aber die Freude über den neuen Papst darf' die geliebten Diözesanen n'cht des verstorbe nen vergessen lassen. Gott hat ihn, wie Herr Johannes mitteilt, „in schwerster Zeit aus diesem Tränental zu sich in die ewigen Wohnungen beschieden". Ob sich die gelieb ten' Diözesanen über diese glückliche Ortsveränderung kreUen

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Tiroler Grenzbote
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Page 9 of 12
Date: 15.04.1933
Physical description: 12
) [13 »Ich fragte nach dem Namen 1* betonte Johannes. Der Diener schaute ihn groß an, fast ungläubig, und sagte: »Wo Sie mit dem jungen Baron vor dem Tor vorbei ritten?" »Mit welchem jungen Baron?" stieß der junge Arzt, nun seinerseits verwundert, hervor. »Aber, Herr! Ich sah Sie doch beide, und Sie gaben ihm die Zügel Ihres Pferdes —" »Herrn Erkner? Der ist aber kein Baron!" »Herr Doktor, wenn einer einen Baron zum Vater hat, bann ist auch er ein Baron, und mein Herr ist der Vater bes Herrn

, der bei Ihnen war — des Herrn Barons Wolfram von Erkner!" sagte da der Diener beinah un wirsch. Johannes Braumüller blieb stehen, so betroffen machte ihn diese Enthüllung, voch er besann sich alsbald und sagte lächelnd: »Da müssen Sie meine Unkenntnis schon entschuldigen, alter Freund, denn Wolfram Erkner hat sich mir nicht als Baron vorgestellt, noch habe ich ihn je mit diesem Titel anreden hören —" »Na ja, na ja", bestätigte der Diener. »Er führt den Titel wohl nicht mehr, aber gebühren tut er ihm — und nun wissen

, noch den unvollendeten Satz in Gedanken zu vollenden. Die alte, vornehme Dame trat ihm entgegen und hieß ihn willkommen, ihm die schmale, rechte Hand bietend, und er zog sie an die Lippen. »Sie sind sehr freundlich, Herr Doktor", sagte sie. »Meiner Tochter geht es den Umständen nach gut. Jetzt schlummert sie, und ich möchte sie nicht stören. Wenn Sie indessen einen Augenblick eintreten wollen? Mein Gatte möchte Ihnen persönlich danken —" Sie öffnete selbst die nächste Tür, und Johannes Brau müller sah am Fenster

, es noch einmal auf nehmen zu können — daß er seinem Leiden und seiner Armut fluchte und sicher seiner Frau und seiner Tochter manche schwere Stunde bereitete. Dann aber sah Johannes Braumüller wieder die junge Dame vor sich, hörte die Worte des alten Simon, und fester, als sich ziemte, drückte er die Hand des Barons. »Ich habe nicht einmal gewußt, daß mein einziger Freund Ihr Sohn ist, Herr Baron!" rief er. »Nun aber freut mich das —" Er errötete, weil er merkte, daß er etwas Ungehöriges gesagt hatte; aber der alte

Herr schien das nicht zu emp finden. sondern sagte nur: »Dürfte ich Sie dann bitten, Herr Doktor, Wolfram zu sagen, daß ich ihn gern einmal gesprochen hätte?" Johannes Braumüller sagte das zu und suchte, nach dem er das Pferd nach seiner Heimkehr im Stall unter- gebracht hatte, tatsächlich sofort seinen Freund auf. »Dein Vater wünscht dich zu sehen, Wolfram!" sagte er, dem anderen die Hand bietend. (Fortsetzung folgt.)

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