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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.04.1927
Physical description: 4
und flüsterte Gm leise Worte zu von A vergangenen Glücke, von einem treulosen Mäd- Mit sanften blauen Augen, goldschimmerndem Haar — lt, wie qualvoll solche Erinnerung ist! Dies empfand j Hugo Fried berg. 'on einer Kirche schlug die Uhr die Mitternachtsstunde, 1 sch endlich Hugos Augen zum Schlummer schlossen. * Eit militärischer Pünktlichkeit trat Hugo von Fried- § am nächsten Morgen seinen Dienst bei Baron M de Merville an, der über dieses prompte Erfchei- i feines Vorlesers, Sekretärs und Gesellschafters

denn ! Genugtuung zu empfinden schien. Er war sehr ge- % auch weniger herablassend in seinem Umgang Sestern und erblickte in dem jungen Mann offenbar ' Persönlichkeit „aus seiner Welt", die Hugo auch trotz seiner Dienstbarkeit, nicht verleugnen «konnte, »lvollte. f Merville führte den neuen Sekretär in feine große Mhek, die neu zu ordnen, eine Hauptaufgabe des p Mannes fein sollte, und ließ diesen hier allein, Mr Hugo sich ganz glücklich fühlte, da er nun nach psluft mit den Werken geistreicher Männer

sich be- konnte. Und so eifrig vertiefte er sich in diese, er erstaunt aufschautc, als ein Diener ihn zum Früh stes, es kaum glauben wollte, daß es schon ein Uhr ^öen war. er Baron und er saßen allein am reichbesehten Tisch, ersterer keine Familie hatte, überdies ein Ming war, der keinen Verkehr pflog, nur W war,- dann aber erinnerte M Hugo plötzlich an seine gestrige Begegnung mit der jungen Dame, die den Baron Onkel genannt hatte: dieser stand also doch nicht ohne Verwandte da. Um nicht indiskret

zu erscheinen, stellte er jedoch keine diesbezügliche Frage, hatte auch kein sonderliches Interesse, etwas Wer die junge Dame zu erfahren, die ihm, wie er nach der flüchtigen Begeg nung sich sagte, jedenfalls weit weniger sympathisch als der Onkel erschien. Nach dem Frühstück mußte Hugo dam alten Herrn die Tagesblätter vorlesen, dann diktierte dieser ihm einige .Briese geschäftlichen Inhalts und dann kam auch schon das Diner. So wenig aristokratisch auch die Persönlichkeit des Barons war, desto vornehmer

stehen bleibend. Plötzlich wandte sie sich um und, da sie Hugo erkannte, ging ein flüchtiges Lächeln Wer ihr mehr pikant als eigentlich schön zu nennendes Antlitz, während Hugo, nach dem er grüßend den Hut gezogen, seinen Weg forttetzen wollte. „Ah, Verzeihung," vernahm er da die Stimme der jun gen Dame, „nicht wahr, wir sahen uns bereits, wenn ich nicht irre, und zwar im Hause meines Onkels?" wandte sie sich mit kokettem Lächeln an den nun Stehenbleibenden. „Eigentlich war es vor der Wohnungstür

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1928
Physical description: 6
bei Konfrontation mit den übrigen Beschuldigte«. n . | Berlin, 31. August. (Priv.) Die Verhaftung von Hugo Stinnes jun. hat Wheures Aufsehen erregt. Wie mau erfährt, hat die ernehmung bis gegen 6 Uhr abends gedauert. Während lhHugo Stinnes jun. zuerst vorsichtig und zurückhaltend Useine Kenntnis zu den fragwürdigen Geschäften seiner kn früheren Angestellten äußerte und nur zugab, daß hie notwendigen Mittel gegeben habe, änderte hiie Situation grundlegend, als er feinem ehemaligen tzrtär von Waldow

gegen üb er ge st eilt wurde, dieser Konfrontation kam es zu dramatischen da Waldow seinen ehemaligen Chef schwer e und vor dem Untersuchungsrichter erklärte, Hugo Stinnes jun. von den Geschäften gewußt, rß er sie zum Teil direkt inspiriert habe. Unter Wucht des gegen ihn vorgebrachten Materials mußte nes auch zu geben, daß er Kenntnis von den >äften gehabt habe und ebenso von dem Zwecke der endung des Geldes. die Gegenüberstellung des gleichfalls in Haft be- iichen Beschuldigten Notmann, des Direktors

der A- und StaHlüberfee G. m. b. H. führte zu lebhaften Wenfällen. Auch dieser belastete Hugo Stinnes i, erheblich. Gegen 6 Uhr hatte sich dann der dringende MeÄcht gegen Hugo Stinnes jun. so verdichtet, daß ^ MnsnHungsrichter, obwohl anfangs keine Ab- M kt Verhaftung bestand, sich zur Aussprechung der gezwungen sah, weil erhebliche Ber- MNMchr eingetreten war. Siimes mx kürzlich erst von England zurückgekehri Mö Wc Wvon Hamburg über Mühlheim an der Ruhr Ach Min kgeben. In Mühlheim soll er nun mit den M mWmden

Personen Besprechungen ge- , W kfcn, die das Verfahren betrafen und die, wenn lie fortgesetzt worden wären, eine Verdunklung des mm Verfahrens hätten herbeiführen können. Um nun De weitere Verbindung Hugo Stinnes mit diesen Leuten MHneiöeri, hat der Untersuchungsrichter die Verhaf- Mg von Stinnes veranlaßt. Wie verlautet, hat diese Ver- Mtung aus Hugo Stinnes einen n i e 5 e r s ch m e t t e r n - een Eindruck gemacht, da er wohl damit gerechnet wen mochte, daß ihn sein Name vor der Verhaftung Nutzen

sind. Man schätzt den Altbesttz auf etwa 20 Milliarden. Angemeldet wurden aber 42 Milliarden, also mehr als das Doppelte. Daraus ergibt sich schon der riesige Umfang der be trügerischen Manipulationen, bei denen der Fall Stin nes natürlich nur eine unter den vielen Affä ren öarstellt. Es besteht kein Zweifel, daß die Zentrale dieser Betrügereien im Auslande, und zwar in Hol land und Frankreich zu suchen ist. Die Verteidiger von Hugo Stinnes jun. behaupten) rrtz die Verhaftung zu Unrecht erfolgt sei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 20
Date: 15.08.1929
Physical description: 20
noch nicht festgestellt wor>den, wie viele Männer notwendig wären, um diese Zigarre an einem Tag auszurauchen. (Anz) glich . . .Dem Kopfe eines Erschlagenen..,.. Er taumelte zurück und floh aus dem Hause. Lienhard hatte sich von seinem Sitze erhoben unid stand vor ihm. Das früher starre Auge blitzte jetzt wie Wetterleuchten. „Seid ihr zufrieden?" fragte er. Hugo nickte stumm. „Es ist gut", sagte Lienhard." Wenn ihr zufrieden eid, dann gäret mir Urlaub, daß ich aus dieser Gegend cheide. Denn besser

, er sei dort als Knecht in Diensten, sie hätten ihn auch angeredet, er aber habe gesagt, er sei es nicht. Auf Schloß Dachsburg aber meinte man, oer treue Jäger habe das Suchen nach dem jungen Grafen fortgesetzt und dabei, sei ihm ein tätliches Un glück zugestoßen. Weder von ihm noch von Bruno war mehr eine Spur zu entdecken. Es war, als seien beide vom Erdboden weggefegt. Als Graf Hugo von seinem einsamen Gange zurück- kehrte, dämmerte der Abend. Rach dem Nachtmahle, das traurig und schweigsam

Gewißheit, daß der Vater um das Verschwinden des Sohnes wisse, daß die Hand des Mannes, dem sie am Altäre heilige Treue gelobt hatte, mit dem Blute feines Erstgeborenen be fleckt sei. Als der Morgen graute, wankte eine Greisin mit schneeweißen Haaren aus der Schloßkapelle von Dachs- bürg. Graf Hugo war erschüttert, als er sie sah. Er suchte sie zu trösten, aber seine Worte klangen hohl; sie gab ihm keine Antwort und blieb von nun an schweigsam und in sich gekehrt. Eine Zeit lang setzte man auf Dachs

". Und die Ahnung täuschte nicht. Lines Tages wurde Konrad von der Jagd todwund nach Hause gebracht: Eines unvorsichtigen Jägers Pfeil hatte ihn getroffen. Sterbend flüsterte er: „Nun endlich werd' ich erfahren, was es mit Bruno war!" Das war fein letztes Wort: Nie hatte er den rätselhaft verschwundenen Bruder ver- gessen. VI Nun war für die gebeugte Mutter das Maß des Leidens voll. Auch ihr nahte der Tod als Erlöser. An ihrem Sterbebette kniete Hugo, zermalmt von Schmer Er hielt die erkaltende Hand

der Sterbenden in den feinen und küßte sie mit stürmischer Leidenschaft. Sie ließ es geschehen; doch ohne zu wollen, zuckte ihre Hand zusammen, so oft seine Lippen sie berührten. O das Schreckliche, das sie wußte, hatte sie keinem Menschen ver traut, hatte die erdrückende Bürde ihres Wissens schwei gend getragen und niemand ihr blutiges Geheimnis ver traut. Sollte sie schweigen bis zum Ende? „Hugo, mein Gatte . . ." murmelte sie. Er richtete sich empor, er näherte sein Ohr ihren blassen Lippen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 2
Date: 14.04.1927
Physical description: 2
« von F. K « n t s ch n e r. Kein Onkel hat um mich geschickt?" Ler Mann, ein langjähriger Diener des alten Herrn, Me Augen beinahe scheu zu dem Fragenden auf. »Nein. Herr Oberleutnant — aber Frau Lorenz —" .Tann Hab' ich dort nichts zu suchen," entgegnete Hugo >rz und barsch. „Wenn mein Onkel kein Verlangen nach Art, kann ich nicht kommen." »Herr Oberleutnant, nehmen Sie von einem treuen M Diener ein freies, ehrliches Wort nicht ungut auf: ich meine, Sie sollten dennoch kommen. Wenn ein Nch seinem Ende entgegensieht

kann ich nicht kommen," stieß er hastig wor, worauf der alte Mann stumm mit dem grauen nickte, sich verbeugte und langsam sich entfernte. »M, na ja, — wenn er nicht kommen will, gerade honte, Me jetzt nicht, so kann ichs schließlich ganz gut begrei- J» ich kam' vielleicht auch nicht, aber — 's wird nicht i ausgehen für den jungen Herrn," murmelte der 7 lm Fortgehen,- er und Frau Maria Lorenz waren zu M M Hause, um nicht in die Jamilienverhältnisse FMeiht zu sein,- und sie, die Hugo immer gern gehabt bangten

werden die vom heutigen „Neuen Wiener Journal" in großer Aufmachung gebrach ten Gerüchte, wonach Dr. Seipel nach den Wahlen Indessen stand Hugo sinnend in seinem Gemache,- es ging ihm nahe, Onkel Anton, dem er doch so viel ver dankte, am Ende nicht mehr zu sehen, und dennoch — nein, nein! Und er wird ja auch nicht gleich sterben, so alte Leute raffen sich oft schnell wieder zusammen. Momentane Schwäche! Aber gleich morgen früh wollte er zum Onkel gehen,' gewiß, gleich morgen früh. So nahm er sich fest

vor und an den beabsichtigten Besuch bei Hilda dachte er zur Stunde gar nicht mehr, denn es lag ihm seltsam schwer auf dem Herzen und oft vermeinte er, er müsse ersticken. Er wäre gern fort, hinaus ins Freie, aber blieb doch da heim, von geheimer Furcht beseelt, man könnte ihn suchen und dann nicht finden. Hilda erwartete ihn heute nicht und das war ihm beinahe lieb. Doch Stunde um Stunde verging, ohne das zu bringen, was Hugo insgeheim fürchtete, und so atmete er denn auf, begann zu hoffen. Spät erst, es war nahe Mitter

nacht, ging er zur Ruhe, aber er mochte kaum eine Stunde geschlafen haben, als er geweckt wurde und Janos neben seinem Lager stehen sah. „Mas —- was ist, JanoS?" stotterte er schlaftrunken. „Der gnädige Herr Onkel ist vor einer Stunde ge storben." ^ „Enterbt!" Obwohl Hugo von Friedberg auf diese Mitteilung nach dem Vorhergegangenen gefaßt sein mußte, traf sie ihn dennoch wie ein wuchtiger Schlag auf den Kopf: beinahe stupid schaute er auf, feine Lippen bewegten sich, ohne einen Laut heroorzubringen

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 03.10.1936
Physical description: 6
fühle und daß Franz der Vater sei. Der Franz bestritt ganz energisch, daß er der Vater sei. Trotzdem wurde gegen den Franz beim B e - zirksgericht Rattenberg die Klage auf Anerken nung der Vaterschaft zu dem kleinen Luisl eingebracht. Auch bei der Verhandlung bestritt der beklagte Franz die Vaterschaft und behauptete, daß nicht er, sondern der Hugo der Vater des Luisl sei. Die Kindesmutter, der Luisl und der Franz wurden erbbiolo gisch, anthropologisch und anthropometrisch von Prof. Dr. Meixner

, daß auch die erbbiologische, anthropologische und anthropometrische Untersuchung des Hugo vorzunehmen sei. Das Lcmdesgericht Innsbruck hat nun den Hugo zur neuerlichen Verhand lung als Zeugen geladen. Hugo weigerte sich, die erbbiologische Unter suchung an sich vornehmen zu lassen, weshalb der Vertreter des be klagten Franz den Antrag stellte auf zwangsweise Vornahme der Untersuchung des Hugo. Das Berufungsgericht lehnte diesen Antrag mit der Begründung ab, daß ihm nach der Zivilprozeßordnung keine Mittel zur Verfügung

stünden, derartige Zwangsmaßnahmen gegen den Zeugen zur Anwendung bringen zu können und hat den Franz abermals als den Vater des Luisl erklärt. Der Obersts Gerichtshof hat dieses Urteil bestätigt und in den Gründen ausgeführt: Der Beklagte findet einen Mangel des Be- mfM^versahrens darin, daß Hugo zur Berufungsverhandlung, ohne baß eine Partei es beantragt hätte, als Zeuge geladen wurde, daß ihm bedeutet wurde, er könne es ablehnen, 'an seiner Person eine erbbiologische, anthropologische

und anthropometrische Untersuchung vomehmen zu lassen, und daß, als er eine solche Weigerung erklärte, bas Berufungsgericht es unterließ, entsprechende Zwangsmittel gegen ihn anzuwenden, damit dem Auftrag des Obersten Gerichtshofes auf Beweisergänzung durch Vornahme einer erbbiologischen, anthro- voloaischen und anthropometrischen Untersuchung des Hugo ent sprochen werde. Die Mängelrüge ist jedoch unbegründet. Hugo Mßte zur Untersuchung stellig gemacht werden. Es war daher durch aus entsprechend, ihn als Zeugen

vor Gericht zu laden, weil seine Vernehmung vor der Untersuchung notwendig erscheinen konnte und durch die Ladung als Zeuge ein Zwang auf ihn ausgeübt wurde, pünktlich vor Gericht zu erscheinen. Dem Berufungsgericht stand jedoch nicht die Macht zu, die Zustimmung des Hugo zur'Durchführung der Untersuchung an seinem Körper zu erzwingen. Wenn er auch etwa verpflichtet werden konnte, Fingerabdrücke abzugoben, so stand von vornherein fest, daß mit der Abgabe der Fingerabdrücke allein der durchzuführende

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 07.04.1923
Physical description: 8
Jugend und in weiten Kreisen des deutschen Volkes hervorgeru fen hat. Hugo Wolf und seine Kunst. Vortrag Dr. Leo S a n d- b i ch l e r und Frau- Thora Sandbichler in der Innsbrucker Urania. Hugo Wests war nicht nur als Mensch, sondern auch als Tondichter stn sehr interessan tes und schweres Probten:. Es ist daher auch für den ausübenden Künstler eine ganz besonders schwere Auf gabe. feiner Kunst gerecht zu werden und das Publikum zu verständnisvollem Erfassen der Schönheit und Eigen art seiner Lieder

zi: erheben. Umso erfreulicher war es. t>aß das Künstlerpaar Sandbichler über -dankenswerte Aufforderung der hiesigen Uranialeitnng es übernahm, (ins in die ern-ste und schwere Kunst Hugo Wolfs einzu- t>ihren. Zwei Abende waren dieser Aufgabe gewidmet, and es muß gesagt. werden daß beide Abende ein voll wertiger Genuß waren und gute Abrundung und Ge schlossenheit zeigten. Tr. Leo S a n d b i ch l e r sprach a,n ersten Abend über Hugo Wolfs -Leben, am zweiten Abend über dessen Werke, seine Kunstrichtung

, insbeson dere in seinen -Liedern. Mit Liebe, tiefem musikalischem Verständnis und großem Fleiß wußte er dem Publikum Hugo Wolf als Menschen und Meister näher zu -bringen. Besonders wohltätig war es, daß er, so weit cs die knappe Zeit erlaubte, auch in die Feinheiten der ansac wählten Lieder, bevor sie gesungen wurden, emfi'chrte, wodurch das Verständnis des Publikums wesebtlich ge weckt wurde. Die Auswahl ans dem reichen Liederschatz des Meisters war eine treffende und in abgetönter Rei henfolge sang

-Frau T b 0 r a Sandb: chle r-M a n r wwie die aus tiefen: Leid geborenen, schweren, oft fast krankhaft -schwermütigen und ahnnnasreichen als auch 'dis lieblichen, humorvollen, märchenhaften, neckischen, so wie die oft fast schon abstrusen Lieder mit gleich innigem Erfassen und bester Gharak'eristik. Man aina durch alle Skalen des so reichen Gefühlslebens Hugo Wolfs, und es gab wohl niemanden im Publikum, bei den: nicht ir gend eines der Lieder eine besonders verwandte Saite ünschlng

::: Beifall mit riß und die Künstler zur Wiederholung nötigte. Von: rein künstlerischen Standpunkt sei ganz besonders das kurze, unvergleichlich liebliche Lied „Gleich und gleich", das die Biene und die Honigblüte chorakteristert. und das strahlend schöne, ewiger Harmonie entsprungene Lied „Gesegnet sei", hervor gehoben, -das wie ein brünstiges Tankgebet auf die Schönheit der Liebsten wie auf Weih rauchwolken -zum Himmel schwebt. Wenn Hugo Wolf nur diese beiden Lieder geschaffen hätte, dürfte er nie mehr

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.04.1927
Physical description: 4
Romanzentrale T. Ackermann, Stuttgart. Iso, du bleibst bei deinem Nein? Du willst dich im Wunsch durchaus nicht füllen, obgleich dir ja i bekannt ist —" ttfel Anton," fiel Hugo von Frieöberg dem scharf pachtenden alten Herrn ins Wort, „wozu immer nutzlosen lanllen Erinnerungen? Du kennst meine nnng, weißt recht gut, daß ich eher auf alles Gold Jelt als auf ein LeWeidenes Glück an der Seite eines >ten Weibes verzichten würde." t höhnisches Lächeln kam von den Lippen des Greises, undervoll gefast, mein teurer

die sogenannte Liebe, Jer Anblick des schönsten Weibes — denn diejenige, in Mann eben liebt, ist für ihn stets die Schönste — ; Ms die Dauer ihn vergessen machen, was er, und : wen um ihretwillen, seinerzeit ausgegeben hat." Jleuhtönt Hugo von Friedberg stand am Fenster, f gedankenverloren hinab aus die vornehm-stille f und es war fraglich, ob er die lange, mit ein er Stimme vürgebrachte Auseinandersetzung des Herrn auch ganz verstanden hatte. Als dieser nun wandte sich der junge Offizier langsam

Herr auch nur eine Silbe hätte sagen können, hatte Hugo das Gemach ver lassen. „Narr, der du bist! Renne nur in dein Verderben — stürze dich mit offenen Augen in den Abgrund meinet wegen! Des Menschen Wille ist setn Himmelreich,- gehe nun ein in dein erträumtes Paradies! Hahaha, nur allzu bald werden die goldenen Träume zerflattern, wird die nackte Wirklichkeit zutage treten und du wirst dann um sonst nach Hil'e und Rettung dich umschamm." Mit finsteren Augen, hämisch lachend, stand der alte Herr

eine Weile, wie lauschend, mitten im großen Gemach und starrte nach der Tiir, als müsse Hugo doch noch ein mal zurückkehren. Aber der junge Mann ftwm nicht zurück und die Faust des Zürnenden fielen hart und schwer aus die Platte des Tisches, neben dem er stand. „Gut! Nicht an mir ist es, nachMgeben — ich verliere ja nichts, er ist der Verlierende." Langsam, wie von jäher Müdigkeit ersaßt, ging der alte Herr zu seinem Lieblingsplatz am Fenster, ließ sich mit leisem Achselzucken in den tiefen Fauteuil

sinken und lehnte den schneeweißen Kopf an die' hohe Lohne. War wirklich nur Hugo »der Verlierende? Würde nicht auch er, Anton Friedberg, leiden unter der Trennung? Wen hatte er denn noch aus dieser Welt außer Hugo, seines längst Heimgegangenen «Bruders einzigen Sohn? Nie manden, keine Seele! Und was hatte er von all seinem vielen Geld eigentlich gehabt Leben? Nichts — rein gar nichts, wenn er ehrlich sein wollte, denn auch seine Ehe war für ihn kein Glück gewesen. Die grauen Augen des alten Mannes

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.05.1927
Physical description: 4
?" ein, niemanden!" iemanden? Seine Eltern — und dann Sie selbst, % Frau? Ist das niemand?/ „Seine Eltern! Ach, du wein Himmel, beide waren viel abwesend, teils auf Reisen, teils — — nun, und ich selbst bin erst nach dem Tode meines Gatten, vor sechs Jahren. Herrin meiner selbst geworden und lebe fett zwei Jahren auf Melzow, nachdem ich früher in Wien ansässig gewesen." „In Wien," wiederholte Hugo träumerisch. „Mein schönes, liebes Wien!" „Auch mir ist Wien lieb geworden. Tort lebt mir auch ein Stiefbruder

, gegen diese anerkannte Leuchte der Wissenschaft Front zu machen, warne ich Sie, denn Sie würden unbedingt den kürzern ziehen." „Das käme doch auf einen Versuch an," meinte Hugo halb im Ernst, halb im Scherz. „Mer um Bennos willen —" Der Diener mit dem ernsten Gesicht trat ein. „Der junge Herr fragt nach Herrn von Frieöberg," uveldete er. „AH — nun ich komme schon!" Und sich vor Frau Hanna verneigend, verließ Hugo schnell has Gemach „Vielleicht wird unser armer lieber Junker wieder ge sund," flüsterte der alte Diener

, Hugo nachsschauend. „Der da meint es gut, der ja: der ist nickt, wie die anderen waren, und es wäre auch schade um ihn — ja, ja." „Der Himmel gebe es und schenke dem armen Kind wieder volle Gesundheit!" „Und — Vergessen!" „Ja, natürlich auch Vergessen. Du hast recht, Konrad. Doch da kommt die Baronin!" Mit verdüstertem Gesicht entfernte sich hierauf der Alte. Während die Schloßsrau von Melzow am Tisch Platz nahm, saß Hugo schon längst am Lager Bennos, dessen seine Züge heute von besonderer Blässe

überhaucht waren und dessen graublaue Angen irr einem sieberischen Glanz leuchteten, so daß der ihn Beobachtende sich besorgt über ihn neigte. „Benno, hattest du beute keine gute Nacht?" Der Knabe schüttelte, heftig weinend, den Kopf. „Ich hatte einen bösen Traum," flüsterte er, scheu um sich schauend. „Daran sollst du nicht denken, Benno! Es war eben ein Traum. Träume bedeuten nichts." „O ja — man soll Träume nie leicht nehmen." „Und von wem hast du diese Weisheit, Kind?" fragte Hugo halb scherzend

sie." Hugo war unangenehm berührt. ''Und wieso kamst du mit diesem Weib zusammen? Weip deine Mama davon?" „Mama?" Mit welchem herben Ton Benno dieses eine Wort aussprach! „Mama kümmert sich doch nicht darum, wohin ich gehe. Eines Tages entsloh ick meid »w.r-u«*.

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.06.1925
Physical description: 6
. - In Kreisen, die 5er Familie Stinnes nahestehen, wird die Vermutung laut, der B r u d e r z w i st sei nur darum inszeniert worden, um einen Anlatz zu haben, die Schwie rigkeiten des Konzerns offen darzulegen. Hugo Stinnes ist am 10. April 1924 gestorben. Das in dustrielle Riesenroich, das er seinen Söhnen hinterlassen hat — der eigentliche testamentarische Alleinembe war ans stenertechnischon Gründen feine Frau — und das nach der einen Schätzung 360 Unternehmungen in 40 Ländern, nach einer anderen sogar

1536 Unternehmungen umfaßt hat, ist nach bloß 14 Monaten ins Wanken geraten. Der Stinneskonzern nmtz gestützt werden, und die Banken, die sich zu dieser Aktion entschlossen haben, dringen daraus, daß abgebaut und in die beinahe chaotische Masse der Ein» zelnnternehmnngen systematische Ordnung gebracht werde. Dies scheint auch tatsächlich der wunde Punkt des Stirn ueskonzerns gewesen zu sein. Man hatte nicht umsonst das industrielle Imperium Hugo Stinnes' spöttisch ein „Warenhaus non Sachwerten

ArbeitskrAt, von Hugo Stinnes zusammengehalten. Er arbeitete buchstäblich ohne Urlaub, ohne Feier- oder Rasttag, jahraus, jahrein von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts. Die Leiden ältesten Söhne von Hugo Stinnes vertru- gen sich nicht, erst vor wenigen Tagen lnetz es, Edmund Stinnes würde aus der Firma austreten. Man führte dies auf politische Differenzen zurück, wahrscheinlich wer den auch sachliche und wirtschaftliche Grunde mKavirkr Men. Schon einige Wochen nach Hugo Sinnes ^od trat in dem gesamten

Erben das Werk nicht zu Ende zu führen ver mocht. Vielleicht wäre es Hugo Stinn.es gelungen, die größte und zugleich vom In- und Ausland, meist ange feindete Schöpfung der Inflationszeit in die Zeit einer solideren, gesünderen, sMhlich strengeren Wirtschafts führung hinüberznleiten. Ten Sühnen von Hugo Stinnes und deren Mitarbeitern i st, wie sich nun zeigt, diese Feuer probe nicht geglückt. .Statt eines innerlichen Ans- und Auf baues mutz nun Miter dem Zwang der Verhältnisse, un ter dem Druck

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Der Oberländer
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Page 4 of 12
Date: 10.01.1930
Physical description: 12
auch Frau Koch. Sie machte kehrt, setzte sich ans Schreibpult und gab folgende Zeilen zu Papier, die sie dem Kalbl expreß zugehen ließ: Ehrenfester Herr Hugo! Sind die heute nacht von unfern Fenstern abhanden gekommenen Blumenstöcke nicht innerhalb 24 Stunden wieder an Ort und Stelle, wird die gerichtliche Anzeige erstattet, da sie erkannt wurden. Mit gebührender Achtung: Frau Wwe. Koch. Dieses Schreiben, das Hugo noch vor Mittag erhielt, war ihm ein vollständiges Rätsel. Er wußte

, die am Sonntag den 11. ds. wiederholt wird, zurückblicken. Vom Fasching wäre zu berichten, daß dem Äadfahrerball, der morgen Samstag stattfindet, mit Interesse entgegengesehen wird, und alles haupt sächlich aus die sportlichen Leistungen der Radfahrer Hugo bei Frau Koch ein und beteuerte unter Anbot seines Alibis hoch und teuer, von der ganzen Blumendiebstahlsgeschichte nichts zu wissen. Frau Koch ihrerseits teilte ihm ihre Wahrneh mungen in der Angelegenheit in der letzten Nacht vom „Gute Nacht Hugo

einsammeln und an Ort und Stelle bringen. Hugo wollte nun seinen Freunden, die ihm diesen Possen spielten und um den ganzen Humor und die Genüsse des Ausflugs gebracht hatten, die Leviten lesen; aber die waren heute absolut nicht auffindbar, denn sie saßen irgendwo im schattigen Garten, und studierten nach einem neuen Ulk, dessen Opfer am Ende wieder s' „Kalbl" war. (Fortsetzung folgt!) Ernstes und Heiteres. — Abgeblitzt. Hillman glaubte einen glänzen den Ausweg gefunden zu haben, den drohenden län geren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 10
Date: 22.01.1949
Physical description: 10
Das Versprechen „Besuch uns doch einmal!" Ich versprach es Hugo. Er schüttelte mir die Hand. „Ich habe dein Wort? Meine Frau kennt dich noch nicht und wird sich freuen, Johannes." „Ich komme." „Nächsten Freitag?" „Gut. Also am Freitag." Er gab mir noch schnell seine Adresse. Dann sprang ich in die Bahn. Am Freitag kam ich nicht. Ich schickte Blu men und entschuldigte mich. Versprach meinen Besuch für den nächsten Freitag. Wieder kam etwas dazwischen. Ich verschob es nochmals um eine Woche

. Ich hätte es nicht tun sollen. Auch diesen Freitag konnte ich nicht. Wie das schon so oft geht. Ich kam nicht dazu, mein Versprechen ein zulösen. Immer wieder verschob ich den Besuch. Jetzt waren es schon drei Monate her. Bald gar ein halbes Jahr. Dann wurde ich zu einem Kursus berufen. Wenn ich zurückkäme, sollte mein erster Weg zu Hugo sein. Aber ich kam nicht zurück. Eine wichtige Aufgabe wurde mir anvertraut, der ich mich nicht entziehen konnte. Aber jedes Ding hat einmal ein Ende

. Ich war wieder frei. Jetzt möchte es biegen oder brechen, ich besuchte Hugo. Es war just an einem Freitag, als ich an Hugos Haus läutete. Eine reizende junge Dame empfing mich. „Gnädige Frau, ich bin begeistert", rief ich. „Wirklich?" „So schön hatte ich mir Sie nicht vorgestellt." Ich küßte ihr die Hand. „Der Glückliche!" rief ich aus. „Wer?" „Ihr Mann!" „Mein Mann?" „Wir sind alte Freunde." Sie lächelte. „Verraten Sie mir, bitte, wie Sie heißen." Ich strich mir ärgerlich über die Stirn. „Verzeihen Sie, gnädige

, mit mir zu speisen?" „Gern." Es war ein bezauberndes Mittagessen. Hätte ich geahnt, daß Hugo eine so reizende Frau hatte, wäre ich bestimmt schon früher ge kommen. Als ich ging, küßte ich ihr länger die Hand, als es eigentlich gestattet ist. Aber es war gestattet. Ich war kaum einige Schritte gegangen, da sah ich Hugo. „Hugo!" rief ich überrascht. „Schon zurück?" „Wieso zurück?" „Aus Berlin. " „Wieso aus Berlin?" „Ich denke, du bist in Berlin?" „Wer hat dir das erzählt?" „Deine Frau." Hugo schaute mich verdutzt

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Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.04.1927
Physical description: 4
in das neue Strafgesetzbuch Bernde Bestimmungen sür die B e st r a f u n g ö f f e n t - iilher Beschimpfung der republikanischen Staats- Machdruck verboten.) 4 Am Leben und Glück. Roman von F. K n n t s ch « e r. Hut. dann werde ich morgen wiederkommon, um, wie k sich ausgedrückt, die Sache in Ordnung zu bringen." M die Fersen zusammenschlagend, grüßte Hugo von Uedberg formell und verließ das Gemach, in dem der lat in keineswegs angenehmer Stimmung zurückblieb. »Du lieber Himmel, es wäre reiner Wahnsinn

, heute, k Me beiderseitigen Verhältnisse liegen, noch an eine Windung der jungen Leute denken zu wollen, und Mit das Mädel nur einen Funken Verstand hat, mutz i dies auch einsehen. Aber ich wollte, ich hätte diese An liegenheit schon erledigt, jedenfalls mutz mir eben meine W Frau Schwester betstehen." # Hugo von Friedberg war eben im Begriff, seine Tot ale zu beenden, um den Besuch im Hause seiner Braut Aachen, als sein Bursche ihm einen Brief brachte, dessen Esse von ihm völlig fremder Hand

unter den obwaltenden, gänzlich veränderten Ver hältnissen lediglich eine Unmöglichkeit sein würde." Und weiteres stand da noch geschrieben, daß Hilda — natürlich nur nach schwerem Kampf und mit „schmerzzerissenem Herzen" Hugo das verpfändete Wort zurückgebe, denn sie wolle ihm kein „Hemmschuh" sein auf seinem neuen Lebenswege, er müsse nun die Arme frei haben und sie würde sich ein Gewissen daraus machen, es als sträflichen Egoismus betrachten, ihn noch ferner an sich zu fesseln. Aug' in Aug' hätte

sie ihm alles dies nicht sagen können — sie wäre schwach geworden — und so weiter — denn sie liebe ihn, würde ihn immer lieben und sie erflehe des Himmels reichsten Segen ans sein teures Haupt herab. Wieder lachte Hugo Friedberg schrill und hart auf, ballte dann den Brief — seines Glückes Todesurteil — zusam men und schleuderte den Papierknäuel in einen Winkel. Als er hieraus, wie um diese Sache vollends endgültig ab zutun, mit fester Hand Hildas Ring, dieses Symbol ewiger Liebe und Treue, das sie in jener glücklichen

Flugmaterial irgend einer Beschränkung zu unterwerfen. „Ihren Ring bittet Hilda als Andenken an die kurze Zeit, da sie sich Ihre Braut nennen durfte, behalten zu dürfen," las er und ein harter Zug legte sich um seinen Mund. Dann warf er rasch seine Antwort auf einen Brief bogen. „Nein Ihr Fräulein Tochter braucht kein Andenken. Zwischen mir und ihr muß alles zu Ende sein, jede Erin nerung an das, was einst gewesen und was ich mir erhofft hatte, soll für immer ausgelöscht sein. Hugo von Friedberg

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.04.1927
Physical description: 4
aber dieses Thema nicht weiter, und Aach dann wieder von seiner Louise. »Und zu unserer Hochzeit kommen Sie doch bestimmt, Wedberg, nicht wahr?" Statt jeder anderen Antwort schlug Hugo in die dar- Koiene Hand des glücklichen künftigen Ehemannes ein. Als sich b’jt beiden dann trennten, geschah dies in der Wichsten Weise und nach Verabredung eines baldigen ) Versehens. Etwas nachdenklich gestimmt, langte Hugo «seiner Wohnung an. Die den Baron de Merville be- > äffende Bemerkung des ehemaligen Regimentskame

- [ »tat wollten ihn nicht aus dem Kopfe, ie mehr er öariiber . ^grübelte. Ader nein, Bvauntals Verdacht war voll- tamen grundlos. Ein Sonderling mochte dieser Herr i Merville sein, ein — Abenteurer oder einer, der seinen i Ml mit Unrecht trug, war er nicht, so viel Scharfblick Wie sich Hugo denn doch zu. Daß jedoch Mevvtlles mt ihm unsympathisch war, sagte er sich mich jetzt ^>er. Aber mit dieser hatte er ja schließlich nichts zu Wen. Beim Zusammentressen begegnete er ihr artig, ^ damit basta

! Die nächsten Tage war Fräulein de Fleuron für Hugo Jk Friedberg nicht sichtbar,' er hörte wohl ihre schmei- Mde Stimme, ibr seltsam girrendes Lachen im Sason, blieb sie nicht bei den Mahlzeiten, und der Baron Mhle sich, obwohl ihn dies zu verstimmen schien, öen- ^ seiner üblen Laune Herr zu werden. Einmal wandte er sich dann mit der Frage an Fried- % wo dieser eigentlich seine freien Abende — diese M langen Abende — zubringe? meinem kleinen Heim," lautete die Antwort. , . „Ah — und mit was füllen

Sie? Ich wollte eine Rolle spielen in der vornehmen Welt. Doch ohne Geld geht das nicht, und so wollte ich das Glück zwingen — und, denken Sie nur, tollkühn setzte ich meinen letzten Franken auf eine Karte —" „AH — Sie spielten?" fiel Hugo, seltsam erregt wer dend, dem alten Manne ins Wort. „Nicht in dem Sinne, wie Sie meinen, nein! Ich kaufte mir ein Los — und mutzte deshalb eine Zeitlang hun gern und frieren — denn es war just Winter,' aber da für träumte ich des Nachts von einer goldenen Flut, die mich überschwemmte

wir das! Schließlich ist es auch so gegangen. Nun, und seitdem ich meine kleine Cecile gefunden habe —" Ueberraschi schaute Hugo anf. „Gefunden?" wiederholte er. „Man findet doch eine Nichte nicht — znan wH»ß doch von ihrer Existenz, oder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.03.1946
Physical description: 4
Volkszeilung Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion; Innsbruck, Maximilianstraße 7. Tel. 2450 Verwaltung. Mario-Theresien* Straße 40. 'Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen. Bezugsbedingungen : Durch die Post oder Träger monatlich S 3.80 In den Verschleißstellen S 3.60 Nummer 56 Innsbruck, Donnerstag, 7. März 1946 44. Jahrgang Zum Tode Hugo Breitners Aus Amerika trifft

die traurige Kunde ein, daß der frühere Stadtrat und Finanzreferent der Gemeinde Wien, unser Genosse Hugo Breitner, am 5 März an einem Herzleiden, das ihn seit län- / Südtirol ist an der Seihe (TND). Wie in offiziellen britischen Krei sen heute bekanntgegeben wird, führen die stellvertretenden Außenminister in London gegenwärtig Besprechungen über die italie- Hugo Breitner gestorben gcFer Zeit gequält hat, gestorben ist. Er war 71 Jahre alt. Die österreichische Arbeiterschaft und über diese hinaus

. Als 1934 die Sozialdemokratie mit Gowalt aus dem Wiener Rathaus vertrieben wurde, da hätte der faschistische Gegner viel darum ge geben, wenn er der Wiener Gemeindeverwaltung des „Asiaten Breitner" — wie ihn Starhemberg öffentlich genannt hatte —, auch nur einen Gro schen ungerechtfertigten Abgang hätte nachwci- sen können.. Er konnte es nicht. Das Rote Wien erwies sich selbst in seinen Kassenbüchern als moralisch stärker. Hugo Breitner triumphierte über Starhemberg. Auch Breitner wurde im Februar 1934

Universitätsstadt, mit Vorträgen und Bücher schreiben, hat er die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Er nahm tiefen Anteil an der Tätigkeit der österreichischen Sozialisten im Exil. In Ame rika ebenso wie in London wurden zahlreiche Ar tikel und eine Broschüre veröffentlicht, die sich Wie ein aus Amerika eingetroffenes Telegramm mitteilt, ist am 5. März der ehema lige Stadtrat und Finanzreferent der Gemeinde Wien, Hugo Breitner, an Herz schwäche gestorben. Er erreichte ein Alter von 71 Jahren und hinterläßt

eine Witwe und zwei Töchter. Hugo Breitner, der durch seine Tätigkeit als Stadtrat die finanziellen Grundlagen für das große Sozialwerk des Roten Wien gelegt hat, war ein in den breiten Massen äußerst beliebter, von seinen Gegnern gefürchteter und bei diesen verhaßter Finanzpolitiker. Er starb in dem Augenblick, als er alle Vorbereitungen traf, in seine Heimat zurückzu kehren, um der neuen Gemeindeverwaltung seinen bewährten Rat zur Verfügung zu stellen. Die Demokratisierung der Wiener Bezirksverwaltung

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 1 of 6
Date: 20.07.1929
Physical description: 6
NWIjilMaililiiW UNPARTEIISCHES WOCHENBLATT Erscheint jeden Samstag früh. RedaktionSschluß Donnerstag mittags. Bezugspreis: Viertel;. 2.20 8. halb;. 2 8. ganzjährig 10 S. Einzelnummer 20 g. Entgeltliche Ankün digungen im redaktionellen Teil sind durch * gekennzeichnet. Anfragen Porto beifügen Nummer 30, Jahrgang 6 ROMAN* UND UNTERHALTUNGSBEILAGE Änseraten-Llbernahme: Buchdruckerei Hugo Beimpold's Witwe, Kitzbühel, im Kino- Gebäude. Ausschließliche Anzeigen-Annahme außerhalb des Bezirkes

nach New-Aork in etwa 4^2 Tagen zurücklegen wird. Als sich das Schiff in Bewegung setzte, brach die versammelte Menschenmenge in brausenden Jubel aus. Eine große Anzahl von Dampfern gab dem Schiff bis zum Notensanö- Leuchtturm das Geleite. Sozialistische Jugend In Wien fand am Samstag und Sonntag ein sozialistisches Jugendtreffen statt, bei dem über 26.000 Teilnehmer am Amzug beteiligt waren. Hugo v. Hofmannsthal gestorben Der Dichter Hugo von Hofmannsthal ist am Montag abends einem Gehirnschlag

erlegen, den er um 3 Ahr nachmittags erlitten hatte, als er sich in Begleitung seiner Gattin in die Kirche zur Ein segnung seines Sohnes Franz begeben wollte. Der tragische Hingang Hugo v. Hofmannölhals beraubt Oesterreich eines Dichters, der auf einer stolzen Höhe seines Schaffens stand und dessen Name weit über das engere Vaterland hinaus zu internationaler Bedeutung gelangt war. Hofmanns- thal stand erst im 66. Lebensjahre und war seit vier Jahrzehnten berühmt. Anter dem pseuöongm „Loris

, mit dem der Verstorbene innige Freundschaft pflegte, waren größtenteils von ihm. Hugo v. Hofmannöthal entstammte einer alten Wiener Familie und wurde am 1. Februar 1874 geboren. Er studierte an der Universität seiner Vaterstadt Jura und romanische Philologie und promovierte zum Doktor Phil. Seit vielen Jahren lebte er in Noöaun. Musikbunbeöfest in Kitzbühel Am Sonntag, den 14. Juli veranstaltete der Musikbund für den politischen Bezirk Kitzbühel ein Musikbunöeöfest, das ursprünglich am 7. Juli hätte abgehalten

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 01.06.1927
Physical description: 4
, ältere Frau trat ein, die ihm sein frugales Nacht- chl brachte. »Sie werden wohl schon Hunger haben, H^r?" sprach ! ihn, das Tablett auf den Tisch setzend, in deutscher »rache freundlich an. „Welch ein unangenehmes Wetter! cvh müßte man sein, dürfte man in seinen vier Wanden eiben, wenn diese auch noch so düster sind. Mechanisch zog Hugo die Teller Eer an sich heran: le immer etnsach und frugal, war das Ahendefsen auch Ate wieder gut und schmackhaft zubereitet. .Run, liebe Frau Gärtner, Sie müssen

. Im übrigen äußert „Oeuvre" die Befürchtung, diese Rede könne ein Vorbote einer heiligen Allianz gegen den Kommunismus sein. Das Blatt deutet auch die Möglichkeit eines Krie ges an. Mitleidig schaute Hugo sie an,- was hätte er, selbst arm und freudlos, ihr Tröstendes sagen können? „Ja, meine gute Frau Gärtner, wir müssen halt mutig und unverzagt auf nnserm Dornenweg weiterwanöeln." „Der wohl bis an unser Ende ein Dornenweg bleiben wird. Na, ich bin ihn nun schon gewöhnt und mein Weg führt schön langsam

abwärts, aber das Herz tut einem weh, wenn ein Mann wie Sie —" „Lassen Sie nur, liebe Frau!" fiel Hugo Mt schwachem Lächeln ihr ins Wort. Man lernt sich bescheiden und so habe auch ich mich hineingefunden, ein Spielball des Schicksals zu fern. Denken darf man freilich nicht." Sie nickte und schaute mit beinahe mütterlichem Blick in sein wohl vergrämt aussehendes, doch noch immer hüb sches Gesicht und legte die Hand aus seinen Arm. „Sie sind ja noch jung, Herr Friedberg, und so brauchen

in meiner Hei mat! Aber ich bin so arm, woher das Geld nehmen zur Heimfahrt? * Indessen hatte Hugo von Friedberg die Lampe höher geschraubt und ein Buch zur Hand genommen, um in an regender Lektüre von dem, was sein Herz beschwerte, Ab lenkung zu finden. Wie ein Traum erschien ihm seine jüngste Vergangenheit, doch leider ein düsterer Traum, dem wohl kein frohes Erwachen folgen würde. Wieder waren es Dornenwege, die sein Fritz hatte wandeln müssen von jener Stunde an, da er Schloß Mel- zow verlassen

hatte. Bennos früher Heimgang war für Hngo ein doppelt schwerer Schlag gewesen,- einmal weil sein ganzes eigenes Leben viel von seinem Werte verloren hatte, denn für einen edlen Menschen ist es immer eine innige Freude, eine erhebende Genugtuung eine junge Menschenseele den idealen Höhen zuzusühren, und dann — so prosaisch letzterer Grund auch fein mag — sah sich Hugo neuerdings dem Nichts gegenüber. Wochenlang war sein Suchen nach Verdienst resultat los, wo immer er sich auch hinwandte — sei es schriftlich

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Page 1 of 4
Date: 05.07.1927
Physical description: 4
Teilnahme und gleichzeitig flehendem Ausdruck an blickten. „Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen," stammelte er, sich mit bebender Hand über Stirn und Augen strei fend. „Was — inwiefern hätte man an Hilda und an mir — gesündigt? Und was und wie könnte man gut machen?" „Hören Sie urich an, Herr von Friedberg, ich beschwöre Sie darum — es bandelt sich um Ihr und Hildas Glück." „Nehmen Sie Platz!" Damit schob Hugo der Frau eine» nauteuil hin und ließ sich selbst ihr gegenüber nieder. „Sprechen

Sie — ich höre!" Und Frau Käthe fing nun an zu sprechen und Hugo lauschte gespannt ihren Mitteilungen, und je werter sie rn denselben kam, desto bleicher und starrer wurden seine Zuge, schien er nur rnit Gewalt die in ihm aufflammenöe wrlde Erregung znrückzudämmen. Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte seine wilden Anklagen dieser Frau, die jetzt so demütig und kleinlaut Ävr ihm saß, ins Antlitz geschleudert: „Also du, du und Hildas eigener Va ter — ihr seid es gewesen, die uns um Jahre des rein sten

, edelsten Glückes gebracht? Und warum? Um schnö- bAB^löes willen? Sie mutzte sich und ihre Jugend und ismnmit verkaufen an einen ungeliebten Mann und mich, mich habt ihr ohne Erbarmen hinausgejagt in die Fremde, mich allen Demütigungen preisgebend —" Als batte sie in seinem Antlitz lesen können, hob sie flehend die Hände. „Verzeihen Sie, Hugo, o, verzeihen Sie um Hildas Willen!" 68 [. Unter diesen Worten, beim Klange dieser siebenden ; Stimme, flammte seine Empörung hell auf und nun schrie

in mein Ant litz gegraben, auch ich bin ein erbarmungswürdiger hal ber Krüppel geworden, Hilda aber ist heute noch eine blühende Frau, ein Weib, das vom Leben noch viel er hoffen und erwarten kann und darf. Meine Zeit ist um, mir blüht die Blume des Glückes nicht mehr." „Sv lieben Sie Hilda heute nicht mehr?" stieß die Frau erschrocken hervor. „Wollen Sie sie noch unglücklicher machen, als sie es je gewesen? Hugo, Hilda liebt Sie, hat in all den vergangenen Jahren nie nufgehört. Sie zu lie ben

, wenn auch diese Liebe scheinbar tot war, scheinbar es sein mutzte. Sie hat keine Ahnung von meinem heutigen Schritt, das mögen Sie mir glauben! Aber ich weiß, daß sic nur von der einen Sehnsucht durchglübt ist. Sie zu sehen. Kommen Sie, Hugo! Sie werden mit Jubel empfangen werden!" Eine tiefe Falte zwischen den Brauen untz mit schwer atmender Brust stand er da und starrte vor sich hin. „Und wenn Sie sich täuschen? Wenn Hilda, au meine scheinbare Persidie glaubend, mich nicht mehr mit dem gleichen Vertrauen —" „Herr

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Page 1 of 4
Date: 16.04.1927
Physical description: 4
von Friedberg? Oder würde Ihnen meine Begleitung unangenehm sein?" Angenehm war sie ihm nicht, diese Begleitung, aber Hugo war viel zu wohlerzogen, um sich dies merken zrr lassen, und dann hatte in der Stimme der Baronesse etwas gelegen, was ihn unwillkürlich rührte, ein Ton wie von schwer unterdrückter seelischer Bewegung: auch schaute sie ihn freundlicher denn sonst an. Aber sie schien ihm auch heute bleicher als gewöhnlich, beinahe alt sah sie aus; nur die Augen leuchteten in warmem Glanz. Langsam

schritten die beiden Seite an Seite durch die belebten Straßen der inneren Stadt, sprachen von dem und jenem, Baronesse Wilma immer mit dem warmen Ton in der eigenartig tiefen Stimme, Frtedberg nur mit Mühe seine abschw eisenden Gedanken festhaltend. Plötzlich blieb die Baronesse an einsamen Stelle stehem „Herr von Frtedberg, darf ich Sie um etwas fragen?" „Bitte, gnädigste Baronesse!" „Wie denken Sie sich nrm Ihre nächste Zukunft?" „Barortesse?" stammelte Hugo betroffen. „Verzeihen, bitte

Märtyrer mache oder daß sie frei- gelassen und dem bürgerlichen Leben wiedergegeben werden. „Hugo" — stammelte Baronesse Wilma. Er nickte nur stumm und auch sie hatte fürs erste kein weiteres Wort. Die Gedanken kreuzten sich hinter ihrer Stirn. Hugo war frei, der Mann, den sie liebte mit der ganzen Kraft ihres Herzens, war frei, frei! Scheu streifte sie ihn mit den Blicken: wie tiefernst sein Gesicht war. Er schien ihren Blick zu fühle«, denn langsam wandte er den Kopf ihr zu. „Hilda

ist — ohne Vermögen -- an eine Heirat zwischen uns ist also nicht zu denken: sie soll ihre Jugend nicht in Vielleicht langem Warten vertrauern." „Sie gaben sie frei. Hugo?" „Ja," bestätigte er kurz und ruhig, zwang sich zu dieser Lüge, um Hilda nicht zu kompromittieren. — „Und nahm sie die gebotene Freiheit an?" „Ja." „Ach, dann war die Liebe dieses Mädchens nicht die wahre, echte Liebe," stieß die Baronesse mit Leidenschaft hervor. „Ein Weib, das wirklich liebt, läßt den Geliebten nicht allein, weil er — arm

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Page 1 of 4
Date: 03.05.1927
Physical description: 4
, da das wappengeschmückte Portal hinter der schmächtigen Mädchengestalt schwer ins Schloß siel, öffnete Herr de Merville die Tür des Gemaches, in dem er seine Nichte vermutete, doch 5er sonnendurchleuchtete Raum war leer, Ceeile de Fleuron nicht mehr hier und auch sonst in keinem der Gemächer. Der alte Edelmann aber schritt langsam und wie todmüde hinüber nach dem BibliotheL- zimmer, wo bei seinem Eintritt Hugo von Friedüerg sich bestürzt von seinem Sessel erhob. ,Zerr Baron — mein Gott

— was ist Ihnen?" „Was soll mir sein? Nichts, oh, gar nichts! Nur, daß man niederträchtig an mir gehandelt hat." Kaum hatte er, beinahe lallend, die letzten Worte her vorgestoßen, als er, zum Entsetzen Friedbergs, röchelnd in den nächsten Fauteuil sank. .. „Und wird er sich wieder erholen, Herr Doktor?" fragte Hugo, den Hausarzt des Barons hinausgeleitend, in ehr licher Sorge trat den alten Mann. „Ja, doch es wird nicht von Dauer sein. Matt mutz auf alles gefaßt sein und auch seine Nichte verständigen, wenn es noch nicht geschehen ist. Ich komme

heute natürlich noch einmal. Auch eine Pflegerin mutz her." Als Hugo ins Krankengemach znrückkehrte, fand er de Merville aufrecht in den Kissen sitzettd. „Nun, was hat Ihnen denn diese Leuchte der Wisien- schast gesagt? Daß es mit mir aus sein wird, wie?" rief de Merville dem Eintretenden, spöttisch lachend, entgegen» „Ach, seien Sie nur ehrlich! Sie können sich nicht verstelle — wie andere es so meisterhaft verstanden." „Herr Baron —" »-Schon gut, schon gut, weiß schon! — Nun, meine! wegen, heute

liegt mir nichts mehr am Leven. Friedber, hören Sie mich an," — de Mervilles Stimme wurde rau und sein Blick hart — „lassen Sie mir — dieses Geschö; nicht an mein Lager und sie darf auch nicht mit keiner Fuß mehr mein Haus betreten — sie, die meinen Tod at dem Gewissen Haben wird!" „Wen meinett der Herr Baron?" rief Hugo bestürzt mi 3 ->Wie, Sie können noch lange fragen? Eecile mein ich — diese elende Komödiantin — hahaha, sie hat ihr Rolle mit Meisterschaft gespielt — alle Ebre ihrer Künsi

lerlerschast, hahaha! Sie schauen mich so verdächtig at als glaubten Sie, ich rode irre, aber noch bin ick klar iv Hlrn — ja, ich spreche von derjenigen, die ich für urein Nichte gehalten habe —" „Fräulein de Fleuron" — stotterte Hugo fragend. , „Ist sie nicht, nein, keine Fleuron." Schtver atmen tank de Merville in die Kissett zurück und schloß die bren nenden Augen, während seine Finger nervös zuckten mt an der seidenen Bettdecke zttpften. „Herr Baron sollten sich ruhig verhalten." „Ruhig? O gewiß

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