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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1928
Physical description: 6
bei Konfrontation mit den übrigen Beschuldigte«. n . | Berlin, 31. August. (Priv.) Die Verhaftung von Hugo Stinnes jun. hat Wheures Aufsehen erregt. Wie mau erfährt, hat die ernehmung bis gegen 6 Uhr abends gedauert. Während lhHugo Stinnes jun. zuerst vorsichtig und zurückhaltend Useine Kenntnis zu den fragwürdigen Geschäften seiner kn früheren Angestellten äußerte und nur zugab, daß hie notwendigen Mittel gegeben habe, änderte hiie Situation grundlegend, als er feinem ehemaligen tzrtär von Waldow

gegen üb er ge st eilt wurde, dieser Konfrontation kam es zu dramatischen da Waldow seinen ehemaligen Chef schwer e und vor dem Untersuchungsrichter erklärte, Hugo Stinnes jun. von den Geschäften gewußt, rß er sie zum Teil direkt inspiriert habe. Unter Wucht des gegen ihn vorgebrachten Materials mußte nes auch zu geben, daß er Kenntnis von den >äften gehabt habe und ebenso von dem Zwecke der endung des Geldes. die Gegenüberstellung des gleichfalls in Haft be- iichen Beschuldigten Notmann, des Direktors

der A- und StaHlüberfee G. m. b. H. führte zu lebhaften Wenfällen. Auch dieser belastete Hugo Stinnes i, erheblich. Gegen 6 Uhr hatte sich dann der dringende MeÄcht gegen Hugo Stinnes jun. so verdichtet, daß ^ MnsnHungsrichter, obwohl anfangs keine Ab- M kt Verhaftung bestand, sich zur Aussprechung der gezwungen sah, weil erhebliche Ber- MNMchr eingetreten war. Siimes mx kürzlich erst von England zurückgekehri Mö Wc Wvon Hamburg über Mühlheim an der Ruhr Ach Min kgeben. In Mühlheim soll er nun mit den M mWmden

Personen Besprechungen ge- , W kfcn, die das Verfahren betrafen und die, wenn lie fortgesetzt worden wären, eine Verdunklung des mm Verfahrens hätten herbeiführen können. Um nun De weitere Verbindung Hugo Stinnes mit diesen Leuten MHneiöeri, hat der Untersuchungsrichter die Verhaf- Mg von Stinnes veranlaßt. Wie verlautet, hat diese Ver- Mtung aus Hugo Stinnes einen n i e 5 e r s ch m e t t e r n - een Eindruck gemacht, da er wohl damit gerechnet wen mochte, daß ihn sein Name vor der Verhaftung Nutzen

sind. Man schätzt den Altbesttz auf etwa 20 Milliarden. Angemeldet wurden aber 42 Milliarden, also mehr als das Doppelte. Daraus ergibt sich schon der riesige Umfang der be trügerischen Manipulationen, bei denen der Fall Stin nes natürlich nur eine unter den vielen Affä ren öarstellt. Es besteht kein Zweifel, daß die Zentrale dieser Betrügereien im Auslande, und zwar in Hol land und Frankreich zu suchen ist. Die Verteidiger von Hugo Stinnes jun. behaupten) rrtz die Verhaftung zu Unrecht erfolgt sei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 20
Date: 15.08.1929
Physical description: 20
noch nicht festgestellt wor>den, wie viele Männer notwendig wären, um diese Zigarre an einem Tag auszurauchen. (Anz) glich . . .Dem Kopfe eines Erschlagenen..,.. Er taumelte zurück und floh aus dem Hause. Lienhard hatte sich von seinem Sitze erhoben unid stand vor ihm. Das früher starre Auge blitzte jetzt wie Wetterleuchten. „Seid ihr zufrieden?" fragte er. Hugo nickte stumm. „Es ist gut", sagte Lienhard." Wenn ihr zufrieden eid, dann gäret mir Urlaub, daß ich aus dieser Gegend cheide. Denn besser

, er sei dort als Knecht in Diensten, sie hätten ihn auch angeredet, er aber habe gesagt, er sei es nicht. Auf Schloß Dachsburg aber meinte man, oer treue Jäger habe das Suchen nach dem jungen Grafen fortgesetzt und dabei, sei ihm ein tätliches Un glück zugestoßen. Weder von ihm noch von Bruno war mehr eine Spur zu entdecken. Es war, als seien beide vom Erdboden weggefegt. Als Graf Hugo von seinem einsamen Gange zurück- kehrte, dämmerte der Abend. Rach dem Nachtmahle, das traurig und schweigsam

Gewißheit, daß der Vater um das Verschwinden des Sohnes wisse, daß die Hand des Mannes, dem sie am Altäre heilige Treue gelobt hatte, mit dem Blute feines Erstgeborenen be fleckt sei. Als der Morgen graute, wankte eine Greisin mit schneeweißen Haaren aus der Schloßkapelle von Dachs- bürg. Graf Hugo war erschüttert, als er sie sah. Er suchte sie zu trösten, aber seine Worte klangen hohl; sie gab ihm keine Antwort und blieb von nun an schweigsam und in sich gekehrt. Eine Zeit lang setzte man auf Dachs

". Und die Ahnung täuschte nicht. Lines Tages wurde Konrad von der Jagd todwund nach Hause gebracht: Eines unvorsichtigen Jägers Pfeil hatte ihn getroffen. Sterbend flüsterte er: „Nun endlich werd' ich erfahren, was es mit Bruno war!" Das war fein letztes Wort: Nie hatte er den rätselhaft verschwundenen Bruder ver- gessen. VI Nun war für die gebeugte Mutter das Maß des Leidens voll. Auch ihr nahte der Tod als Erlöser. An ihrem Sterbebette kniete Hugo, zermalmt von Schmer Er hielt die erkaltende Hand

der Sterbenden in den feinen und küßte sie mit stürmischer Leidenschaft. Sie ließ es geschehen; doch ohne zu wollen, zuckte ihre Hand zusammen, so oft seine Lippen sie berührten. O das Schreckliche, das sie wußte, hatte sie keinem Menschen ver traut, hatte die erdrückende Bürde ihres Wissens schwei gend getragen und niemand ihr blutiges Geheimnis ver traut. Sollte sie schweigen bis zum Ende? „Hugo, mein Gatte . . ." murmelte sie. Er richtete sich empor, er näherte sein Ohr ihren blassen Lippen

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 03.10.1936
Physical description: 6
fühle und daß Franz der Vater sei. Der Franz bestritt ganz energisch, daß er der Vater sei. Trotzdem wurde gegen den Franz beim B e - zirksgericht Rattenberg die Klage auf Anerken nung der Vaterschaft zu dem kleinen Luisl eingebracht. Auch bei der Verhandlung bestritt der beklagte Franz die Vaterschaft und behauptete, daß nicht er, sondern der Hugo der Vater des Luisl sei. Die Kindesmutter, der Luisl und der Franz wurden erbbiolo gisch, anthropologisch und anthropometrisch von Prof. Dr. Meixner

, daß auch die erbbiologische, anthropologische und anthropometrische Untersuchung des Hugo vorzunehmen sei. Das Lcmdesgericht Innsbruck hat nun den Hugo zur neuerlichen Verhand lung als Zeugen geladen. Hugo weigerte sich, die erbbiologische Unter suchung an sich vornehmen zu lassen, weshalb der Vertreter des be klagten Franz den Antrag stellte auf zwangsweise Vornahme der Untersuchung des Hugo. Das Berufungsgericht lehnte diesen Antrag mit der Begründung ab, daß ihm nach der Zivilprozeßordnung keine Mittel zur Verfügung

stünden, derartige Zwangsmaßnahmen gegen den Zeugen zur Anwendung bringen zu können und hat den Franz abermals als den Vater des Luisl erklärt. Der Obersts Gerichtshof hat dieses Urteil bestätigt und in den Gründen ausgeführt: Der Beklagte findet einen Mangel des Be- mfM^versahrens darin, daß Hugo zur Berufungsverhandlung, ohne baß eine Partei es beantragt hätte, als Zeuge geladen wurde, daß ihm bedeutet wurde, er könne es ablehnen, 'an seiner Person eine erbbiologische, anthropologische

und anthropometrische Untersuchung vomehmen zu lassen, und daß, als er eine solche Weigerung erklärte, bas Berufungsgericht es unterließ, entsprechende Zwangsmittel gegen ihn anzuwenden, damit dem Auftrag des Obersten Gerichtshofes auf Beweisergänzung durch Vornahme einer erbbiologischen, anthro- voloaischen und anthropometrischen Untersuchung des Hugo ent sprochen werde. Die Mängelrüge ist jedoch unbegründet. Hugo Mßte zur Untersuchung stellig gemacht werden. Es war daher durch aus entsprechend, ihn als Zeugen

vor Gericht zu laden, weil seine Vernehmung vor der Untersuchung notwendig erscheinen konnte und durch die Ladung als Zeuge ein Zwang auf ihn ausgeübt wurde, pünktlich vor Gericht zu erscheinen. Dem Berufungsgericht stand jedoch nicht die Macht zu, die Zustimmung des Hugo zur'Durchführung der Untersuchung an seinem Körper zu erzwingen. Wenn er auch etwa verpflichtet werden konnte, Fingerabdrücke abzugoben, so stand von vornherein fest, daß mit der Abgabe der Fingerabdrücke allein der durchzuführende

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.05.1927
Physical description: 4
?" ein, niemanden!" iemanden? Seine Eltern — und dann Sie selbst, % Frau? Ist das niemand?/ „Seine Eltern! Ach, du wein Himmel, beide waren viel abwesend, teils auf Reisen, teils — — nun, und ich selbst bin erst nach dem Tode meines Gatten, vor sechs Jahren. Herrin meiner selbst geworden und lebe fett zwei Jahren auf Melzow, nachdem ich früher in Wien ansässig gewesen." „In Wien," wiederholte Hugo träumerisch. „Mein schönes, liebes Wien!" „Auch mir ist Wien lieb geworden. Tort lebt mir auch ein Stiefbruder

, gegen diese anerkannte Leuchte der Wissenschaft Front zu machen, warne ich Sie, denn Sie würden unbedingt den kürzern ziehen." „Das käme doch auf einen Versuch an," meinte Hugo halb im Ernst, halb im Scherz. „Mer um Bennos willen —" Der Diener mit dem ernsten Gesicht trat ein. „Der junge Herr fragt nach Herrn von Frieöberg," uveldete er. „AH — nun ich komme schon!" Und sich vor Frau Hanna verneigend, verließ Hugo schnell has Gemach „Vielleicht wird unser armer lieber Junker wieder ge sund," flüsterte der alte Diener

, Hugo nachsschauend. „Der da meint es gut, der ja: der ist nickt, wie die anderen waren, und es wäre auch schade um ihn — ja, ja." „Der Himmel gebe es und schenke dem armen Kind wieder volle Gesundheit!" „Und — Vergessen!" „Ja, natürlich auch Vergessen. Du hast recht, Konrad. Doch da kommt die Baronin!" Mit verdüstertem Gesicht entfernte sich hierauf der Alte. Während die Schloßsrau von Melzow am Tisch Platz nahm, saß Hugo schon längst am Lager Bennos, dessen seine Züge heute von besonderer Blässe

überhaucht waren und dessen graublaue Angen irr einem sieberischen Glanz leuchteten, so daß der ihn Beobachtende sich besorgt über ihn neigte. „Benno, hattest du beute keine gute Nacht?" Der Knabe schüttelte, heftig weinend, den Kopf. „Ich hatte einen bösen Traum," flüsterte er, scheu um sich schauend. „Daran sollst du nicht denken, Benno! Es war eben ein Traum. Träume bedeuten nichts." „O ja — man soll Träume nie leicht nehmen." „Und von wem hast du diese Weisheit, Kind?" fragte Hugo halb scherzend

sie." Hugo war unangenehm berührt. ''Und wieso kamst du mit diesem Weib zusammen? Weip deine Mama davon?" „Mama?" Mit welchem herben Ton Benno dieses eine Wort aussprach! „Mama kümmert sich doch nicht darum, wohin ich gehe. Eines Tages entsloh ick meid »w.r-u«*.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 10
Date: 22.01.1949
Physical description: 10
Das Versprechen „Besuch uns doch einmal!" Ich versprach es Hugo. Er schüttelte mir die Hand. „Ich habe dein Wort? Meine Frau kennt dich noch nicht und wird sich freuen, Johannes." „Ich komme." „Nächsten Freitag?" „Gut. Also am Freitag." Er gab mir noch schnell seine Adresse. Dann sprang ich in die Bahn. Am Freitag kam ich nicht. Ich schickte Blu men und entschuldigte mich. Versprach meinen Besuch für den nächsten Freitag. Wieder kam etwas dazwischen. Ich verschob es nochmals um eine Woche

. Ich hätte es nicht tun sollen. Auch diesen Freitag konnte ich nicht. Wie das schon so oft geht. Ich kam nicht dazu, mein Versprechen ein zulösen. Immer wieder verschob ich den Besuch. Jetzt waren es schon drei Monate her. Bald gar ein halbes Jahr. Dann wurde ich zu einem Kursus berufen. Wenn ich zurückkäme, sollte mein erster Weg zu Hugo sein. Aber ich kam nicht zurück. Eine wichtige Aufgabe wurde mir anvertraut, der ich mich nicht entziehen konnte. Aber jedes Ding hat einmal ein Ende

. Ich war wieder frei. Jetzt möchte es biegen oder brechen, ich besuchte Hugo. Es war just an einem Freitag, als ich an Hugos Haus läutete. Eine reizende junge Dame empfing mich. „Gnädige Frau, ich bin begeistert", rief ich. „Wirklich?" „So schön hatte ich mir Sie nicht vorgestellt." Ich küßte ihr die Hand. „Der Glückliche!" rief ich aus. „Wer?" „Ihr Mann!" „Mein Mann?" „Wir sind alte Freunde." Sie lächelte. „Verraten Sie mir, bitte, wie Sie heißen." Ich strich mir ärgerlich über die Stirn. „Verzeihen Sie, gnädige

, mit mir zu speisen?" „Gern." Es war ein bezauberndes Mittagessen. Hätte ich geahnt, daß Hugo eine so reizende Frau hatte, wäre ich bestimmt schon früher ge kommen. Als ich ging, küßte ich ihr länger die Hand, als es eigentlich gestattet ist. Aber es war gestattet. Ich war kaum einige Schritte gegangen, da sah ich Hugo. „Hugo!" rief ich überrascht. „Schon zurück?" „Wieso zurück?" „Aus Berlin. " „Wieso aus Berlin?" „Ich denke, du bist in Berlin?" „Wer hat dir das erzählt?" „Deine Frau." Hugo schaute mich verdutzt

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.04.1927
Physical description: 4
in das neue Strafgesetzbuch Bernde Bestimmungen sür die B e st r a f u n g ö f f e n t - iilher Beschimpfung der republikanischen Staats- Machdruck verboten.) 4 Am Leben und Glück. Roman von F. K n n t s ch « e r. Hut. dann werde ich morgen wiederkommon, um, wie k sich ausgedrückt, die Sache in Ordnung zu bringen." M die Fersen zusammenschlagend, grüßte Hugo von Uedberg formell und verließ das Gemach, in dem der lat in keineswegs angenehmer Stimmung zurückblieb. »Du lieber Himmel, es wäre reiner Wahnsinn

, heute, k Me beiderseitigen Verhältnisse liegen, noch an eine Windung der jungen Leute denken zu wollen, und Mit das Mädel nur einen Funken Verstand hat, mutz i dies auch einsehen. Aber ich wollte, ich hätte diese An liegenheit schon erledigt, jedenfalls mutz mir eben meine W Frau Schwester betstehen." # Hugo von Friedberg war eben im Begriff, seine Tot ale zu beenden, um den Besuch im Hause seiner Braut Aachen, als sein Bursche ihm einen Brief brachte, dessen Esse von ihm völlig fremder Hand

unter den obwaltenden, gänzlich veränderten Ver hältnissen lediglich eine Unmöglichkeit sein würde." Und weiteres stand da noch geschrieben, daß Hilda — natürlich nur nach schwerem Kampf und mit „schmerzzerissenem Herzen" Hugo das verpfändete Wort zurückgebe, denn sie wolle ihm kein „Hemmschuh" sein auf seinem neuen Lebenswege, er müsse nun die Arme frei haben und sie würde sich ein Gewissen daraus machen, es als sträflichen Egoismus betrachten, ihn noch ferner an sich zu fesseln. Aug' in Aug' hätte

sie ihm alles dies nicht sagen können — sie wäre schwach geworden — und so weiter — denn sie liebe ihn, würde ihn immer lieben und sie erflehe des Himmels reichsten Segen ans sein teures Haupt herab. Wieder lachte Hugo Friedberg schrill und hart auf, ballte dann den Brief — seines Glückes Todesurteil — zusam men und schleuderte den Papierknäuel in einen Winkel. Als er hieraus, wie um diese Sache vollends endgültig ab zutun, mit fester Hand Hildas Ring, dieses Symbol ewiger Liebe und Treue, das sie in jener glücklichen

Flugmaterial irgend einer Beschränkung zu unterwerfen. „Ihren Ring bittet Hilda als Andenken an die kurze Zeit, da sie sich Ihre Braut nennen durfte, behalten zu dürfen," las er und ein harter Zug legte sich um seinen Mund. Dann warf er rasch seine Antwort auf einen Brief bogen. „Nein Ihr Fräulein Tochter braucht kein Andenken. Zwischen mir und ihr muß alles zu Ende sein, jede Erin nerung an das, was einst gewesen und was ich mir erhofft hatte, soll für immer ausgelöscht sein. Hugo von Friedberg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.03.1946
Physical description: 4
Volkszeilung Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion; Innsbruck, Maximilianstraße 7. Tel. 2450 Verwaltung. Mario-Theresien* Straße 40. 'Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen. Bezugsbedingungen : Durch die Post oder Träger monatlich S 3.80 In den Verschleißstellen S 3.60 Nummer 56 Innsbruck, Donnerstag, 7. März 1946 44. Jahrgang Zum Tode Hugo Breitners Aus Amerika trifft

die traurige Kunde ein, daß der frühere Stadtrat und Finanzreferent der Gemeinde Wien, unser Genosse Hugo Breitner, am 5 März an einem Herzleiden, das ihn seit län- / Südtirol ist an der Seihe (TND). Wie in offiziellen britischen Krei sen heute bekanntgegeben wird, führen die stellvertretenden Außenminister in London gegenwärtig Besprechungen über die italie- Hugo Breitner gestorben gcFer Zeit gequält hat, gestorben ist. Er war 71 Jahre alt. Die österreichische Arbeiterschaft und über diese hinaus

. Als 1934 die Sozialdemokratie mit Gowalt aus dem Wiener Rathaus vertrieben wurde, da hätte der faschistische Gegner viel darum ge geben, wenn er der Wiener Gemeindeverwaltung des „Asiaten Breitner" — wie ihn Starhemberg öffentlich genannt hatte —, auch nur einen Gro schen ungerechtfertigten Abgang hätte nachwci- sen können.. Er konnte es nicht. Das Rote Wien erwies sich selbst in seinen Kassenbüchern als moralisch stärker. Hugo Breitner triumphierte über Starhemberg. Auch Breitner wurde im Februar 1934

Universitätsstadt, mit Vorträgen und Bücher schreiben, hat er die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Er nahm tiefen Anteil an der Tätigkeit der österreichischen Sozialisten im Exil. In Ame rika ebenso wie in London wurden zahlreiche Ar tikel und eine Broschüre veröffentlicht, die sich Wie ein aus Amerika eingetroffenes Telegramm mitteilt, ist am 5. März der ehema lige Stadtrat und Finanzreferent der Gemeinde Wien, Hugo Breitner, an Herz schwäche gestorben. Er erreichte ein Alter von 71 Jahren und hinterläßt

eine Witwe und zwei Töchter. Hugo Breitner, der durch seine Tätigkeit als Stadtrat die finanziellen Grundlagen für das große Sozialwerk des Roten Wien gelegt hat, war ein in den breiten Massen äußerst beliebter, von seinen Gegnern gefürchteter und bei diesen verhaßter Finanzpolitiker. Er starb in dem Augenblick, als er alle Vorbereitungen traf, in seine Heimat zurückzu kehren, um der neuen Gemeindeverwaltung seinen bewährten Rat zur Verfügung zu stellen. Die Demokratisierung der Wiener Bezirksverwaltung

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 1 of 6
Date: 20.07.1929
Physical description: 6
NWIjilMaililiiW UNPARTEIISCHES WOCHENBLATT Erscheint jeden Samstag früh. RedaktionSschluß Donnerstag mittags. Bezugspreis: Viertel;. 2.20 8. halb;. 2 8. ganzjährig 10 S. Einzelnummer 20 g. Entgeltliche Ankün digungen im redaktionellen Teil sind durch * gekennzeichnet. Anfragen Porto beifügen Nummer 30, Jahrgang 6 ROMAN* UND UNTERHALTUNGSBEILAGE Änseraten-Llbernahme: Buchdruckerei Hugo Beimpold's Witwe, Kitzbühel, im Kino- Gebäude. Ausschließliche Anzeigen-Annahme außerhalb des Bezirkes

nach New-Aork in etwa 4^2 Tagen zurücklegen wird. Als sich das Schiff in Bewegung setzte, brach die versammelte Menschenmenge in brausenden Jubel aus. Eine große Anzahl von Dampfern gab dem Schiff bis zum Notensanö- Leuchtturm das Geleite. Sozialistische Jugend In Wien fand am Samstag und Sonntag ein sozialistisches Jugendtreffen statt, bei dem über 26.000 Teilnehmer am Amzug beteiligt waren. Hugo v. Hofmannsthal gestorben Der Dichter Hugo von Hofmannsthal ist am Montag abends einem Gehirnschlag

erlegen, den er um 3 Ahr nachmittags erlitten hatte, als er sich in Begleitung seiner Gattin in die Kirche zur Ein segnung seines Sohnes Franz begeben wollte. Der tragische Hingang Hugo v. Hofmannölhals beraubt Oesterreich eines Dichters, der auf einer stolzen Höhe seines Schaffens stand und dessen Name weit über das engere Vaterland hinaus zu internationaler Bedeutung gelangt war. Hofmanns- thal stand erst im 66. Lebensjahre und war seit vier Jahrzehnten berühmt. Anter dem pseuöongm „Loris

, mit dem der Verstorbene innige Freundschaft pflegte, waren größtenteils von ihm. Hugo v. Hofmannöthal entstammte einer alten Wiener Familie und wurde am 1. Februar 1874 geboren. Er studierte an der Universität seiner Vaterstadt Jura und romanische Philologie und promovierte zum Doktor Phil. Seit vielen Jahren lebte er in Noöaun. Musikbunbeöfest in Kitzbühel Am Sonntag, den 14. Juli veranstaltete der Musikbund für den politischen Bezirk Kitzbühel ein Musikbunöeöfest, das ursprünglich am 7. Juli hätte abgehalten

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 01.06.1927
Physical description: 4
, ältere Frau trat ein, die ihm sein frugales Nacht- chl brachte. »Sie werden wohl schon Hunger haben, H^r?" sprach ! ihn, das Tablett auf den Tisch setzend, in deutscher »rache freundlich an. „Welch ein unangenehmes Wetter! cvh müßte man sein, dürfte man in seinen vier Wanden eiben, wenn diese auch noch so düster sind. Mechanisch zog Hugo die Teller Eer an sich heran: le immer etnsach und frugal, war das Ahendefsen auch Ate wieder gut und schmackhaft zubereitet. .Run, liebe Frau Gärtner, Sie müssen

. Im übrigen äußert „Oeuvre" die Befürchtung, diese Rede könne ein Vorbote einer heiligen Allianz gegen den Kommunismus sein. Das Blatt deutet auch die Möglichkeit eines Krie ges an. Mitleidig schaute Hugo sie an,- was hätte er, selbst arm und freudlos, ihr Tröstendes sagen können? „Ja, meine gute Frau Gärtner, wir müssen halt mutig und unverzagt auf nnserm Dornenweg weiterwanöeln." „Der wohl bis an unser Ende ein Dornenweg bleiben wird. Na, ich bin ihn nun schon gewöhnt und mein Weg führt schön langsam

abwärts, aber das Herz tut einem weh, wenn ein Mann wie Sie —" „Lassen Sie nur, liebe Frau!" fiel Hugo Mt schwachem Lächeln ihr ins Wort. Man lernt sich bescheiden und so habe auch ich mich hineingefunden, ein Spielball des Schicksals zu fern. Denken darf man freilich nicht." Sie nickte und schaute mit beinahe mütterlichem Blick in sein wohl vergrämt aussehendes, doch noch immer hüb sches Gesicht und legte die Hand aus seinen Arm. „Sie sind ja noch jung, Herr Friedberg, und so brauchen

in meiner Hei mat! Aber ich bin so arm, woher das Geld nehmen zur Heimfahrt? * Indessen hatte Hugo von Friedberg die Lampe höher geschraubt und ein Buch zur Hand genommen, um in an regender Lektüre von dem, was sein Herz beschwerte, Ab lenkung zu finden. Wie ein Traum erschien ihm seine jüngste Vergangenheit, doch leider ein düsterer Traum, dem wohl kein frohes Erwachen folgen würde. Wieder waren es Dornenwege, die sein Fritz hatte wandeln müssen von jener Stunde an, da er Schloß Mel- zow verlassen

hatte. Bennos früher Heimgang war für Hngo ein doppelt schwerer Schlag gewesen,- einmal weil sein ganzes eigenes Leben viel von seinem Werte verloren hatte, denn für einen edlen Menschen ist es immer eine innige Freude, eine erhebende Genugtuung eine junge Menschenseele den idealen Höhen zuzusühren, und dann — so prosaisch letzterer Grund auch fein mag — sah sich Hugo neuerdings dem Nichts gegenüber. Wochenlang war sein Suchen nach Verdienst resultat los, wo immer er sich auch hinwandte — sei es schriftlich

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1927
Physical description: 4
Teilnahme und gleichzeitig flehendem Ausdruck an blickten. „Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen," stammelte er, sich mit bebender Hand über Stirn und Augen strei fend. „Was — inwiefern hätte man an Hilda und an mir — gesündigt? Und was und wie könnte man gut machen?" „Hören Sie urich an, Herr von Friedberg, ich beschwöre Sie darum — es bandelt sich um Ihr und Hildas Glück." „Nehmen Sie Platz!" Damit schob Hugo der Frau eine» nauteuil hin und ließ sich selbst ihr gegenüber nieder. „Sprechen

Sie — ich höre!" Und Frau Käthe fing nun an zu sprechen und Hugo lauschte gespannt ihren Mitteilungen, und je werter sie rn denselben kam, desto bleicher und starrer wurden seine Zuge, schien er nur rnit Gewalt die in ihm aufflammenöe wrlde Erregung znrückzudämmen. Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte seine wilden Anklagen dieser Frau, die jetzt so demütig und kleinlaut Ävr ihm saß, ins Antlitz geschleudert: „Also du, du und Hildas eigener Va ter — ihr seid es gewesen, die uns um Jahre des rein sten

, edelsten Glückes gebracht? Und warum? Um schnö- bAB^löes willen? Sie mutzte sich und ihre Jugend und ismnmit verkaufen an einen ungeliebten Mann und mich, mich habt ihr ohne Erbarmen hinausgejagt in die Fremde, mich allen Demütigungen preisgebend —" Als batte sie in seinem Antlitz lesen können, hob sie flehend die Hände. „Verzeihen Sie, Hugo, o, verzeihen Sie um Hildas Willen!" 68 [. Unter diesen Worten, beim Klange dieser siebenden ; Stimme, flammte seine Empörung hell auf und nun schrie

in mein Ant litz gegraben, auch ich bin ein erbarmungswürdiger hal ber Krüppel geworden, Hilda aber ist heute noch eine blühende Frau, ein Weib, das vom Leben noch viel er hoffen und erwarten kann und darf. Meine Zeit ist um, mir blüht die Blume des Glückes nicht mehr." „Sv lieben Sie Hilda heute nicht mehr?" stieß die Frau erschrocken hervor. „Wollen Sie sie noch unglücklicher machen, als sie es je gewesen? Hugo, Hilda liebt Sie, hat in all den vergangenen Jahren nie nufgehört. Sie zu lie ben

, wenn auch diese Liebe scheinbar tot war, scheinbar es sein mutzte. Sie hat keine Ahnung von meinem heutigen Schritt, das mögen Sie mir glauben! Aber ich weiß, daß sic nur von der einen Sehnsucht durchglübt ist. Sie zu sehen. Kommen Sie, Hugo! Sie werden mit Jubel empfangen werden!" Eine tiefe Falte zwischen den Brauen untz mit schwer atmender Brust stand er da und starrte vor sich hin. „Und wenn Sie sich täuschen? Wenn Hilda, au meine scheinbare Persidie glaubend, mich nicht mehr mit dem gleichen Vertrauen —" „Herr

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.05.1927
Physical description: 4
war überhaupt dieser Frau etwas Unbe kanntes, nämlich jene reine, edle Liebe hatte sie nie emp funden. Immer liebte sie das Geld, nur das Geld. Mel- zvw hatte sie me geliebt, ihn nur uw seiner Reichtümer willen genommen. Ja, für sie ist Bennos Tod ein herber Schlag." „Nun, Armut wird sie ja doch nicht kennen lernen? Er rrruß doch schließlich ihre Zukunft sichergostellt haben," meinte Hugo. „Ohne Zweifel) doch was sind ein paar tausend Kronen für diese verwöhnte Dame? Nichts!" „Und Sie, Frau Margit

, was werden Sie nun tun?" „Hier bleiben, selbstverständlich. Um täglich am Grabe meines armen Benno beten zu können, um in seiner Nähe zu sein, bis mich Gott mit ihm und meiner Irma iw Jenseits für die Ewigkeit vereinen wird." „Und wo ruht Ihre Tochter?" „Nicht hier — in einem fernen Lande, denn sie starb im Süden und wollte auch dort ruhen — unter Lorbeer bäumen und Zypressen. Arme Irma! Wie karg bemessen ist doch eines Menschen Lebensglück!" Hugo Friedberg nttfte stumm und ein Seufzer hob

seine „Und ich werde morgen meinen Wanderstab zur Hand nehmen. Wer kann sagen, wohin mich nun mein Schicksal neuerdings führen wird?" „Hienieden haben wir keine bleibende Stätte. Ewige Ruhe winkt uns nur dort oben." Die alte Frau machte eine Pause und hob die dunklen Augen zu Hugos ernstem Antlitz auf, schaute ihn eine Weile prüfend an, dann er griff sie seine Hand: „Sie sind ein guter, edler Mensch und haben schon bit teres Weh erfahren, und zwar durch eine Frau —" Hugo fuhr auf und dunkle Röte stieg in seine Stirn

, diese Dornen werden sich noch in Rosen wandelw Sie lachen, Herr?" Ehe Hugo eine Ahnung von ihrem Vorhaben hatte, fühlte er feine Rechte von den Fingern Frau Margits sanft umschlossen, und dann glitt sie behutsam mit dem Zeigefinger über die Handfläche hin. „Es ist so wie ich gesagt. Fassen Sie Mut, Herr! Ihnen wird noch reiches Glück erblühen —" „Durch eine Frau?" spottete der junge Mann, schwieg jedoch, als er den tiefernsten Augen der Frau Margit be gegnete. „Ja, durch eine Frau. Die Frauen spielen

; Paris 20.3550; Mailand 28.45; Prag 15« Budapest 90.65; Bukarest 3.11; Belgrad 9.1359; Sofia 3.75; M schau 58.10; Wien 73.15; Brüssel 72.25; Kopenhagen 138.70; Stst Holm 139.10; Oslo 134.50; Madrid 91.06; Buenos Aires M-; Japan 243.—. „Unk nochmals tausend Dank für die Lieber die A meinem teuren Enkelkinbe geweiht!" Eine Sekunde später hatte Hugo von Friedberq 8 kleine Stube verlassen, um nach dem -Schlosse zu« kehren, desien düstere graue Mauern diese Nacht ihn p letzter:mal beherbergen sollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.01.1952
Physical description: 6
Die „Hochzeit des Jahres“: Verlobung hinter dem Ural — Hochzeit in Kirchbach Ein Schicksaisroman, welchen das Leben schrieb Weithin hallte Sonntag nachmittag der Glockenklang von Kirchbach an der Raab über das verschneite Tal. Das „Brautpaar des Jahres“ feierte, wie wir bereits kurz berich teten, Hochzeit: De r ehemalige 28 jährige Kriegsgefangene Hugo Hermann schloß vor dem Pfarrer Engelmann mit seiner Braut, der 25jährigen ehemaligen Deportierten Anna G e n a t h, den Bund fürs Leben. Beide

wieder zusammenfanden. Weit hinter dem Ural . . . Die beiden berichteten vor ihrer Hochzeit: Es war 1945 in der Nähe von Prag. Der Ge birgsjäger Hugo Hermann ist einer von zwei tausend, die von den einziehenden russischen Truppen nach Olmütz gebracht, dann im KZ Auschwitz interniert und schließlich in Viehwaggons gepfercht nach Osten abtrans portiert werden. Dreiunddreißig Tage rollen die Räder. Die Gefangenen haben keine Vor stellung mehr von Raum und Zeit, alles ist unendlich und hoffnungslos. Weit

hinter dem Ural, in Tscheljabinsk, werden sie ausge laden. Eine Barackenstadt nimmt sie auf, täg lich im Morgengrauen geht es in das Berg werk, wo sie bis zu 13 Stunden lang arbeiten müssen. Männer arbeiten hier neben depor tierten Frauen. Es gibt keine Unterschiede; die Verzweiflung, die Einsamkeit und die harte Fron ist Ifür alle gleich. Später kommt Hugo Hermann ins Traktorenwerk Kirowski. Dann arbeitet er im Magazin des Lagers. „Sie wissen ja, wie es war . . sagte er. Die Eltern verloren, nach Rußland

verschleppt Zur gleichen Zeit, als Hugo Hermann im Viehwaggon nach Rußland rollte, geht Anna Genath — sie ist damals 18 Jahre alt — einen noch schwereren Weg. Sie ist von Eltern und Geschwistern getrennt worden, als die Rus sen ihre Familie aus Ostpreußen deportierten, der Vater ist vermißt, die Mutter stirbt an Wundfieber, die Geschwister sind in alle Winde zerstreut. Anna marschiert in einem der großen Trecks nach Osten. Zwei Tage Marsch, ein Tag Rast, zwei Tage Marsch, ein Tag Rast . . . Nach ein paar

bei ihnen. „Ich werde euch einmal trauen“, sagt er. Der Weg aus der Finsternis Am 13. März 1949 werden zweihundert 'rauen aus dem Lager abtransportiert, Anna ist unter ihnen. Ein paar Wochen später ist sie in Ostdeutschland. In einem Flüchtlingslager erfährt sie, daß fast alle ihre Angehörigen ot sind. Sie trifft nur noch ihre Schwester ;nd lebt mit ihr bei Berlin. Fünf Monate später schlägt die Stunde der Befreiung für Hugo Hermann. Als er heimkommt, umarmt ihn nur seine Mutter. Der Vater sitzt teilnahmslos da und erkennt

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 27.07.1933
Physical description: 12
* r-M* ff ttv? • Donnerstag, den 20. Juki 1038 «Hoff idttt* 9tt 2)9 —6^68* Das versrabene Leftament Roma« vo« Eduard Oognet Verlagsrecht von Josef Habbel in Regensburg (28. Fortsetzung.) Hugo schüttelte den Kopf. „Nein, Mylord. Jemand — mein unbekann ter Vater, wie ich vermutete — sandte meiner Pflegemutter, Margareta Kroß, alljährlich eine gewisse Summe Geldes zu meiner Unter. Haltung und Erziehung. Ich wurde auf die Universität geschickt. Als ich aber meine Voll jährigkeit erreicht

hatte, hörten jene Geld sendungen auf, und in einem Briefe wurde ich angewiesen, ferner für mich selbst zu sorgen. Diese Sorge und Aufsicht über mich mußte, das glaubte ich sowohl als Mrs. Kroß, von meinem Vater herrühren. Sollte dies aber nicht der Fall sein, wer ist dann mein unbe kannter Freund?' „Das ist ja eine seltsame Geschichte!' rief der Graf mit einem ängstlichen Blick auf Hugo. „Lassen Sie mich Ihnen raten, Mr. Chandos, von Ihren Nachforschungen abzustehen. Nicht, von welcher Herkunft ein Mann

ist, sondern nur, was ein Mann selbst ist, das ist von Be deutung. Dies klingt Ihnen fremd aus dem Munde eines Mannes von Rang in einem Lande, wo Rang und Ahnen oft mehr ge schätzt werden als Edelmut und persönliche Tugenden, das bezweifle ich nicht; aber, Mr. Chandos, ich bin ein alter Mann und ich bin während meines langen Lebens zu der Ueber- zeugung gekommen, daß die wahre Glückselig keit jedem aus dem eigenen Herzen entspringt» nicht aber aus der äußeren Umgebung.' „Verzeihen Sie, Mylord.' entgegnet« Hugo mit ruhiger

und Stütze werden! Mylord,' sagte er, getroffen von des Grafen Unruhe hinzu, „wissen Sie, wer ich bin?' „Ich?' rief der Graf zusammenfahrend. „Ich? Mr. Chandos, nie zuvor hörte ich Ihren Namen» bis Sie ihn mir sagten, und niemals wußte ich von Ihrer Existenz, bevor ich Sie gesehen habe!' • „Und doch,' erwiderte Hugo, damit nicht zu frieden, „Ihre Aufregung — meine Ähnlich keit —' Der Graf war eine Weile unschlüssig, dann aber antwortete er mit sichtlicher Anstrengung: „Mr. Chandos, ich wlll offen

gegen Sie fein. Ich hege Argwohn in Bezug auf Ihre Geburt, doch darf ich Ihnen diesen Verdacht nicht mit- tellen, wenigstens jetzt noch nicht. Bitte, for schen Sie nicht weiter in dieser Angelegenheit, denn hier ist Nichtwissen besser als Wissen!' Hugo blickte wieder auf das lächelnde Bill» an der Wand. Cr errötete und seine Augen leuchteten hell auf, als er in ruhigem Tone sagt«, indem er mit der Hand nach dem Bilde zeigte: „Lord Benvick, Ihr ältester Sohn war ein ehrenhafter Mensch!' Der Graf nickte ernst

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 12.11.1935
Physical description: 6
se^ muß. Schottland dagegen hat nicht so viel àj zur Medizin, denn die Krankenkassenkosten Engländer auf den Kopf der Bevölkerung s 58 Prozent höher, als die der Schotten.' Pensm Am Ruhige, sonnige Lage, Südbalkon, mod. Komsnll Diätberücksichtigung. Bei längerem Aufenthalt Spezial-Arrangements. <»T»S Die von Torino wirà in Trento im Hotel Bristol am IS.» 19.» 20.» November ihre reiche Aollektion an Wintermoàellen ausstellen Kleid« - Kostüme - Mittel Pros. Hugo Heermnn Am 6. November ist der berühmte

Violinkünstler Professor Hugo Heermann sanft entschlafen. Der heutigen Generation ist er schon entrückt und doch war es ein überreiches Künstlerleben das mit Hugo Heermann erlosch. Mit ihm ist ein großer edler Meister dahin gegangen. Vor mir auf meinem Schreibtisch lehnt die Re produktion nach einer Federzeichnung von Ludwig Pitsch. Sie stellt eine Matinee in der Villa Viar- dot dar. Pauline Viardot eine ebenso berühmte Sängerin als Lehrerin stand in den 60er Jahren im gesellschaftlichen Mittelpunkt

Künstlerin anwesend. Am Klavier siljt der damals weltberühmte Anton Ru- binsteiii, er begleitet einen blutjungen Geiger, den damals 21 jährigen Hugo Heermann. Schon die Tatsache, daß dieser junge Künstler als Piece de resistance in diese illustre Gesellschaft gezogen wurde, besagt, wie schnell dieses junge Genie sich Geltung errungen hatte. Hugo Heermann war kein Wunderkind, zu seinem Heile, denn mit Ausnahme des nur ein maligen Mozart-Phänomens, sowie Brvnislav Hubermamis unter den Violin-Virtuosen

, haben solche Wunderkinder nie ganz gehalten was sie versprochen haben. Der Werdegang von Wun derkindern ist zu unnatürlich, physisch und psy chisch vorzeitig erschöpfend. Hugo Heermann hatte eine hoch musikalische Mutter, die auf sein künstlerisches Werden von glücklichstem Einfluß war. Seine Kunst war von Grund auf solid unterbaut. Cr absolvierte in fünf Jahren das Konservatorium zu Brüssel unter her vorragendsten Meistern. Das Brüßler Konserva torium genoß damals Weltruf und wurde von keinem anderen verwandten

Hugo Becker, der ebenfalls viele Jahre hindurch in Merano lebte. 1S07 siedelte Hugo Heermann nach Amerika über, wo er nebst seiner Tätigkeit als Violin lehrer zahlreiche, von rauschenden Erfolgen be gleitete Konzertreisen machte. Dies sind indessen nur die äußeren Konturen dieses reichen Künstlerlebens. Man mußte ihn als Künstler und Menschen kennen, um ihn nach seinem tiefen Wert einschätzen zu dürfen. Lange Zeit stand er im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Frankfurt

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.04.1927
Physical description: 4
. Er war ja allgemein beliebt und man bedauerte schon seinen nahe bevorstehenden Abgang. , * »Nun, Wilma, warum so erregt?" empfing beim Ein tritt in das Wohngemach eine alte Dame die Baronesse mit besorgtem Blicke. »Mama, ich habe Hugo gesprochen —" „Nun, und das hat dich so erregt?" In wenigen Worten teilte Wilma der Baronin Hugos Entschluß, den Dienst zu quittieren, sowie auch die Auf lösung seiner Verlobung rnit. »Er tut wohl daran — und auch seine Eutlobuug kann man nur gutheißen." „Mama!" „Gewiß, mein Kind

dich : auch in Arrmrt und Elend bleibe ich dir unentwegt treu zur Seite und so weiter, wenn man irr der Sonne wandelt: kommen jedoch dunkle Wolken, wird es Nacht, daun schwindet auch die Liebe." „Mutter," rief Baronesse Wilma, über den herben Ton in der Stimme der alten Dame erschüttert, »woher kannst du diese traurige Wissensclraft haben?" „Woher? Aus ureigenster Erfahrung, ans meiner Kindheit Tagen, denn meine Eltern waren lange, lange Jahre Hindurch arm. Mein teures Kind, Hugo von Fried berg täte mir ehrlich

leid, sollte er nun die bittere Arurnt kennen lernen." „Wenn er mich geliebt hätte, dann, Mama —" ,^Hugo ist ein Charakter. Dein Gold lockte ihn nicht. Hundert andere an seiner Stelle hätten blindlings zuge griffen. Das hat mir immer an ihm so gefallen, seine Anf- Nr. 29 in Wien. Für die Hausreparaturen hatte Architekt Kühne! eine Forderung von 1395 Schilling. Die Haus verwaltung verpflichtete sich bei der Schlichtungsstelle 1130 Schilling bis zum 10. November des Vorjahres zu bezahlen

zu haben, nicht? < lieber deiner guten Ada!" Bleich und mit flehendem Blick staud Frau! Lorenz abermals vor Hugo von Friedberg. „Herr Oberleutnant, ich möchte Sie in erster bitten, meiner heiligen Versicherung, daß Fhr seliger? Onkel vollständig mrbeeinflutzt von mir, jenes ungew Testament verfaßte, Glauben zu schenken, mrd darM f ich auch heute mit einer Bitte gekommen — nur foj! aus Furcht, Sie zu verletzen, nicht die richtigen Bi finden," sagte sie nrit ihrer sanften Stimme. Wenn«!!' die leiseste Ahnung gehabt hätte

. Satz —" Hugo bewegte abwehrend die Hand. „Bitte, lassen wir das! Ich habe Ihnen weder ( rwch einen häßlichen Verdacht aus Sie geworfen, 1 Maria, es war einzig iMd Ein nur weine Schulo- hatten die langen Jahre her viel zu leiden durch M Onkel und ich weiß das Bernrögen lieber in Fhve«^ den als in fremden." (Fortsetzung st

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 14.06.1925
Physical description: 6
Dös Aus Stinnes. 3n der „Deutschen Allg. Ztg.", die Stinnes gehört, nimmt deren Chefredakteur Paul Lensch nachdrücklich Stellung gegen den Klatsch, der sich infolge der Mißhelligkeiten der beiden Söhne des ver storbenen Stinnes, Edmund und Hugo, gegen den guten Ruf der Konzern-Firma Stinnes aufgetürmt hat. Wir haben über die Schwierigkeiten, die sich aus den Mißhelligkeiten der beiden Brüder für die Firma entwickelten, bereits berichtet, sowie auch darüber, daß dese durch Ausscheiden Edmund

, des älteren der beiden Brüder, nunmehr behoben worden sind. Die „Deutsche Allg. Ztg." selbst jchreibt jetzt darüber: „Die Schwierigkeiten, die naturgemäß durch die Diskrepanz der beiden Söhne in der Firma Hugo Stinnes entstanden, nahmen einen etwas kritischen Charakter an. Im Verzüge lag Gefahr. Die gegne- rische Presse witterte Morgenluft, und bald prasselte ein Platzregen von schiefen, halbwahren und zielbewußt erfundenen Nachrichten herein, immer mit der Absicht, den Ruf der Firma, der auch heute

im ganzen Ausland einen hellen Klang hat, zu schädigen. Es hieß, die Firma Stinnes befinde sich in völliger Auflösung. Vom Aus lände lief die Depesche ein, wenn Stinnes kaput geht, geht Deutsch land kaput. Es mußte etwas Entschlossenes geschehen. Der Dualis mus konnte so nicht weitergehen, und so zerschnitt dann der ältere der Brüder eines Tages das Band, das ihn mit der Firma Hugo Stinnes verband. Die nunmehr einheitliche Leitung liegt in den Händen von Hugo Stinnes junior, dem zweiten Sohne

, der die Geschäfte im Aufträge seiner Mutter, die die Besitzerin der Firma ausschließlich ist, führt. Die lösende Wirkung dieses Entschlusses zeigte sich bald. Am 4. Juni fand in der Reichsbank unter dem Vorsitz des Reichsbank präsidenten eine Sitzung zwischen sämtlichen Berliner Großbanken und der Firma Hugo Stinnes statt, über deren Ergebnis ein Blatt wie die „Voss. Zeitung" schreibt: Durch das Abkommen ist unbedingte Sicherheit dafür geschaffen worden, daß jede fällige Schuldverpflichtung der Firma Stinnes

wünktlich eingelöst wird. Den einzelnen Banken wird, wie uns er klärt wird, durch dieses Eintreten für Stinnes keine unangemessene Last aufgebürdet, um so weniger, als man annehmen darf, daß schon das Abkommen durch seinen bloßen Abschluß auf eine Beruhigung aller Gläubiger hinwirkt. Im ähnlichen Sinne äußerte sich die „Frankfurter Zeitung", also zwei Blätter, die keineswegs stinnesfreundlich sind. Das Schlußergebnis der vergangenen Wochen darf also formu liert tu. jsrt: Die Firma Hugo Stinnes steht

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 23.10.1943
Physical description: 6
Osttirolsr Standsebüt- Zsnvsrbandes sein. I ««IW« ZF» ^ls d/lensob und Künstler batts liugo Lngl, sin bienzer, dis ssltsns Lesoksi- denbeit, im Sokattsn groksr Zeitgenossen stekend, unbeirrt aus sieb selbst beraus, Sobönes und Vollendetes zu scbatken. Im Osttiroler tvkalsrdrsigsstirn ist sr aber neben dsm Altmeister vskregger und dsm Revolutionär Lgger-bienz gerade- zu das ausgleitende Llement. Hugo Lngl mildert dis srsebüttsrnde Strenge des sinsn und gibt dsr bäusrliobsn bisbliobksit und Romantik dss

', untsrsobrsibt, wsnn sis an Hugo Lngls Sebwsstsr beriobtet. /^.m 4. länner 136? dankt sis kür gesebiektes Weibnaebtsbrot und sobreibt unter anderm: „Ibrs ?rau Ivlutter soll sieb ja keine Sor- gen maoken um Hugo. Lr ist, was ieb nur sagen kann, reebt brav. leb kabe niebt die geringste Ursaebs übsr ibn zu klagsn. Lr ist klsikig, arbsitst okt dis balbsn 5läcbts, sisbt ssbr auk ssins Kleider. Der Vater wird wobl jammern wegen dsm vielen Oeld, das sr sebon gebrauebt bat, absr sr bat siek um all das Osld niebt sin

Olas kisr gskaukt. Von dsn 37 kl. dlsbsnausgabsn. bat sr RsilZzsug, Ivlappsn, msbrsrs groLe und kleine Rabmsn, sins Stakkslsi, sinsn I^lalsrstab und 6 kl. Sebulgsld, wo niebt msbr, und noeb vislss andsrs gssebakksn. Wsnn nur dies labr vorüber ist, im näebsten labr, meint sr, kann sr sebon etwas ver- dienen, daü sr von zu Hauss niebt msbr so vis! brauebt'. H.m 2. August dssselbeir labres beliebtet ?rau VVildauer: „Hugo bat mir wirklieb das ganzs labr viele ?rsudsn gsmaebt dureb ssinsn gro- üsn ?lsik

- ssnsn I^Iund bstraebtsn, dsn Lliek, dsr lisrz ausstrablt, auk uns wirken lasssn, so gsnügt ss, den einzigen noeb aus dieser Zeit vorbandsnsn Lrisk zu lsssn und sin Stüek bartss Künstlsrlsben und bitteres Ver- ziebten rollt vor uns ab. Hugo Lngl sebreibt aus I^Iünebsn am 7. Kovember 187? an ssins Sebwsstsr: „leb sebanzs jstzt und arbsits rnieb nabs- zu krank. Ilm sin Viertsl ssebs Ubr stsbs ieb auk, gebe zum Kakkss, naebdsm ins .Mi» Sieg W-pa unsoi' 8sin >' ÖkkentNcke VerssmrnlunAen c!er im Kreis

grökts Ssldmangsl, überall dlotk und Llend. voek vsrzeike, wsnn iek erst jstzt krage, wis ss vir und dsn vsinen gskt. Ist Reter noek immsr lsidsnd? Oer arms pstsr! Iek sage vir, ss ist wi k iek sekändliek, wsnn ss immsr- kort einem übsl gskt. Wärs doek ?stsr ge sund, dann wärs ss noeb sin lsiebtes. Sind dis Kleinen wobl gesund? Wis gskt ss mit dem bernen? kür Hugo kabe ieb sinsn ssb? sekönen l'aler bestimmt. Wenn ieb nur rsekt visl tun könnte; ss wärs kür miek dis grökts preude. — Von bienz erkukr

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