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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 21.04.1939
Physical description: 8
verletzt. Hotelbvand in Kroatien Agram. 18. April. In dem beim Plitwice-See — bekannt durch die wilötomütttifchk Schönheit seiner W<Mr- sälle — befindlichen «Hotel Wiktrsitt* brach aus bisher noch unbekannter Ursache ein Groß'euer aus. das mit un heimlicher Geschwindigkeit um sich griff und das prachtvolle Gebäude sowie die angrenzenden Nebenobjektt in Schutt und Asche legte. Der angerichtete Sachschaden beläuft sich a-kks fast 10 Millionen Dinar, ssst «ister durch Versicherung gedeckt sein. Fünf Tage

brauste. Tiefe Schat ten bedeckten die beriallenen Züge dieses Mannes. Und Manch blnutch Auge der frischen Hamburger Deerns lenkte kiNe Weile den Blick aus das kühngeschnittene Geisicht und in die hettie lkichi ver'chltierken, dlknkelgrauett Augen. Schließlich Machte der Matttt vor einem Hotel hält. Der Name kam ihm bekannt vor. Ja, das hätte ihm dkr Pro kurist kMpföhlkn. Der Nsiftndtz wär tritt anderer ch? Dr. Goltermann. Kick Botz stützte aus bm Hause unv ergriff m Koffer. Der Pöktiek fkägkk: «KöMMM

an den Direktor heran treten. — Es war ihm alles gleich. Wie England Napoleon bekämpfte Die Rolle der Rothschild« und Ranfittardr Es ist erstaunlich, mit Me wenig Verstand die Völker ihre Urteile und Meinungen immer wieder nach oberfläch lichen optischen Eindrücken bilden und formen. «England ist friedlich!" Das glauben nicht nur alle Engländer, das glaubt 'heute auch noch ein nicht geringer Teil von West europa. Die Legende von der englischen Friedfertigkeit er klärt sich daraus, daß England meist

bei seiner Beschäfti gung zu Hause blieb und andere Völker für sich kämosen ließ. Seit seinem Ausstieg zur Weltherrschaft hat England in Europa verhältnismäßig wenige Kriege geführt. Es gab zwar von 1700 ab fast keinen Krieg, an dem Britannien nicht maßgebend beteiligt gewesen wäre, aber meist nur in indirekter Fotm. selten in direkter. Wenn schon einmal, dann stets mit schwachen Truppen. Aber von,1700 bis 1018 endeten käst alle europäischen Kriege mit einem bedeuten den Zuwachs für Britannien. «England

ist friedlich" — wßil es andere Völker für seine Kriege kautte. Englands Ktiege Mit Napoleon beweisen dies äm klarsten. In dem blendend geschrieben Buche «Imperium BritänNicum". das im Wilhelm-Goldmann-Verlag zu Leipzig (RM 7.50) er schienen ist. führt der Verfasser Otto Graf hierüber u. a. folgendes aus: «Im Mai 1806 hatte die Insel, um Napoleon wirt schaftliche Schwierigkeiten zu machen, über halb WLst- europa die Blockade verhängt. Im November beantwortete Mpoleon diese Matznähme

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 18
Date: 03.10.1926
Physical description: 18
und Vorarlberg geheime Verbin dungen zur Befreiung des Landes. Händler, Hausierer und Wirte besorgten in tiefster Stille den Nachrichten- dienst. bis ins Kleinste war alles vorbereitet. Man wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, um los schlagen zu können. Man fragte sich unwillkürlich, woher die Tiroler den Mut nahmen, mit Napoleon, dein halb Europa zü Füßen lag, der gegen Oesterreich so viele Schlachten gewonnen, den Kampf aufzuneh men. Es mußte ihnen doch klar sein, daß eine Er hebung gegen Bayern

Jahre und der Lord wurde zum englischen Botschafter in Paris ernannt. In der fran- zösischen Hauptstadt angekommen, stieg Dufferin in einem großen Hotel ab, wo der Attache (Beamter) der Gesandtschaft bereits auf den Diplomaten wartete. Der Attache begleitete ihn zum Fahrstuhl, da stieß Lord Dufferin einen Schrei der Ueberoschung aus. Ter Lift boy (Diener) glich genau dem Manne, den er in jener Nacht mit dem Sarge auf der Schulter gesehen hat. Ter Lord schrak zurück und blieb in der Halle stehem

Der Aufzug fuhr ohne ihm Einige Sekunden später schreckte die Gäste ein furchtbarer Krach auf. Das Seil des Aufzuges war gerissen und der Fahrstuhl war in den Schacht gestürzt. Der Liftboy und zwei Insassen waren sofort tot. Die Geschichte war durch den Umstand noch geheimnisvoller geworden, daß der Liftboy, der so M ums Leben gekommen war, :m Hotel nreman- annt war. Man hatte ihn einige Stunden vor dem Unfall aushilfsweise angestellt. Der Lord starb zehn Jahre später im Juni 1826. 1 Bilder

Anzahl Katholiken zugewiesen. Eine Pfarrei von 4000 bis 5000 Seelen gilt schon als sehr groß: Pfarreien mit 10.000 Seelen und mehr sucht man aus alle mögliche Weise zu vermeiden und so kommt viel mehr Ordnung in das religiöse Leben einer Gemeinde hinein. Für alles das braucht es eine Voraussetzung, die uns in Europa vielfach entschwunden ist — die Frei heit des religiösen Lebens — die ungehinderte Ent wicklungsmöglichkeit desselben — die Achtung vor der religiösen Ueberzeugung eines Menschen

war in hieago ein Ballspiel mit großer Beteiligung aus einem öffentlichen Platze. Tausende waren da. Der Hauptspieler sah nun unter der Menge der Zuschauer einen Kardinal. Ehe er sein Spiel begann, ging er auf ihn zu, kniete sich vor ihm nieder und küßte den Ring. Wo würde solches in Europa geschehen? Poli- zeimänner auf der Straße, Kondukteure auf den Straßenbahnen, die katholisch sind, grüßen den Prie ster ganz auffällig. Es kommt nicht vor, daß in öffent lichen Versammlungen die katholische Religion ver

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 07.09.1935
Physical description: 8
und abdanken. Aber die ehrgeizige Kaiserin ließ es nicht zu. In der höchsten Not entschloß sich Kaiserin Charlotte, die Reise nach Europa anzutreten. Sie wollte zum Papst, zu Na poleon, um von beiden Geld und Truppen zu erbit ten. Bereits am Tage der Landung erschien sie im Schloß zu St. Cloud. Napoleon aber empfing sie nicht. Die Kaiserin erzwang sich den Zugang zu Na poleon. Doch dieser hatte nur Vorwürfe für Maxi milian und lehnte jede Hilfe ab. Die Heldenmütige kehrte nach dem Hotel zurück

an, er solle sie vor den Mördern schützen, die sie bedrohen. Mit vieler Mühe konnten der Papst und j Kardinal Antonelli sie veranlassen, in ihr Hotel zu rückzukehren. Um 11 Uhr nachts treibt sie die Ver zweiflung wieder nach dem Vatikan, die Kaiserin wirft sich vor dem Papst auf die Knie und fleht dringend, sie zu schützen, da sie ihres Lebens nicht sichet sei. Jetzt wußte man auch in der Umgebung des Pap stes, daß man es mit einer Unglücklichen zu tun . hatte — sie hatte den Verstand verloren. Ihr Bruder

war, blieb sie auch in Biarritz treu. Wenn sie nämlich auf ihren Spaziergängen auf den Weideplätzen eine besonders schöne Kuh sah, kaufte sie dieselbe sofort und ließ sie auf eines der kaiserlichen Güter irr Ungarn expedieren. Sie war mit jedem Preis einverstanden,' gab eine Anzahlung und ersuchte den Besitzer, die Kuh in das Hotel zu bringen und sich dort den Kaufpreis ausfolgen zu lassen. Eines Tages sah sie in der Umgebung von Biar ritz eine besonders schöne schwarze Kuh, die ihr sehr gefiel

. Der Handel war bald abgeschlossen, und der Bauer sollte die Kuh im Hotel für die Gräfin von Hohenems abliefern. Als er sich einstellte, war der Portier noch nicht verständigt und hielt der: Bauer für irrsinnig. Dieser erfuhr endlich rrach langem Ver handeln, daß die Gräfin von Hohenems keine an dere sei als die Kaiserin von Oesterreich und brach in Wehklagen aus. „Eine Kaiserin? Wenn ich das gewußt hätte, wäre Kitzbühels Qäs Ferienreise. Aus der Stadt mit ihren Rauchfahnen und ihrer hetzenden Buntheit

Köni gin von Neapel und die Gräfrn von Trani. Sie war in einem Hotel, der Rue de Castiglione abgestiegen, im strengsten Inkognito. Von früh bis abends war sie auf den Beinen, besuchte die Mu seen, die Kirchen, stets allein, allerdings von eini gen Gehermpolizisten in respektvoller Entfernung ge folgt. Spät am Nachmittag begab sie sich jedesmal in ein Milchgeschäft der Rue de Suresne, wo man Eselsmilch bekommen konnte, was ihr Lieblingsgetränk war. Eines Tages war sie sehr spät am Abend

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.12.1943
Physical description: 4
.-Ber!etiterstntter1 Stockholm. 8. Dez. Während der Konferenz Rooseoelt-Churchill-Tfchiangkalschek in Kairo' sind Maßnahmen für die persönliche Sicherheit der Konferenzteilnehmer ergriffen worden, wie sie wohl einzigartig bisher gewesen sind. Das Hotel, in dem die' Besprechungen stckktfanden, war von eiftem Stacheldrahtverhau umgeben worden und Wachtposten waren nicht nur rings um das Hotel selbst, sondern in dem ganzen Stadtviertel aufgestellt worden. Im Hotel selbst waren Dutzende von Detektiven

, die Unruhe unter der Bevölkerung schaffen sollten. Strategie der Worie Von Oberstleutnant a.D. Benary „Der Plan für den Sieg im Pazifik liegt fix Nnd fertig in unseren Schreibtischschubladen", „General Marshall wird im kommenden Frühjahr die In vasionsarmee zum Siege in Europa führen", so und ähnlich klang cs von den Konferenzen der Plüto- kratenmachthaber in Kairo und Teheran zu uns herüber. ■ . ' . Strategie der Worte! Zweideutig hebt ihre Ge schichte an.' Krösus, der Lydierkömg, befragt das Orakel

ein verhängnisvolles Zei chen. Aber der Kaiser ist voller Zuversicht, sieht sich schon an den Pforten Asiens. Der „Moniteur" verkündet es ganz Europa: „Soldaten! Rußland bricht seine Schwüre. Ein unvermeidliches Fatum wirft es dahin. Des Schicksals Wille muß erfüllt werden Vorwärts über den Njemen!" Am Brande Moskaus, an den Eisschollen der Beresina werden seine Pläne zuschanden. Napoleon III., des großen Korsen kleiner Neffe, braucht kriegerische Erfolge, seinen wankenden Thron zu stützen. Preußen. König Wilhelm

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Gardasee-Post
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Page 5 of 12
Date: 27.04.1912
Physical description: 12
ins Ledrotal oder nach dem Tobli- nosee, ein Marsch über Tenno und Cologna nach Arco, ein Spaziergang um den Monte Brio ne herum, ein Ausflug über Torbole und Nago nach Arco werden niemand reuen, da sie eine Fülle von schönen Eindrücken zurück lassen. Und in allen diesen Weinnestern fin det man auch einen guten Tropfen. St. Christof am See. Am Samstag den 20. d. M. veranstaltete die Sektion. Trient des D. u. Oe. Alpenvereines einen Ausflug nach St. Christof am See. Im Hotel See ho f wurde das Abendessen

- finnen 42.42; Stadtgemeinde Kufstein 50 K, Aman Vinzenz, Hohenems, 1.80; O.-G. Lu stenau, von „Ungenannt“ 20 K; O.-G. Fra- stanz, Zünder-Reingewnin 3.05 K — Sam melbüchsen: O.-G. Kufstein: Bahnhof-Restau ration 13.46 K, Steinbergalpe 4.22 K, Hotel (Egger 23.60, Dreikönig 8 K; Allg. O.-G. Innsbruck: Hotel „Hirsch“, Reutte 50 K, By- cykleklub Wüten 15.84, Hotel „Alte Post“ 34.60 K, Cafe Katzung 20 K; O.-G. Lusten au 19.83 K; O.-G. Meran 70 K; O.-G. Kirch bichl 20 K; O.-Gr. Jnnichen-Hochpustertal

notwendigerweise in Brüs sel vor sich gehen wird, hat er sich nach seinem Palast in der „Avenue Louise“ einen Sack voll französischer Erde schicken lassen, die kurz vor der Ankunft des Erben der Bonaparte im Zimmer der Prinzessin verstreut werden wird. Es ist dies eine sinnbildliche List wie es die des türkischen Sultans war, als er zur Zeit Napoleon III. eine Reise in Europa machte. Um nicht den Boden des Jslam zu verlassen, hatte der Beherrscher der Gläubigen türkische Erde in seine Schuhe gestreut

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 10
Date: 02.12.1888
Physical description: 10
war einer der grimmigsten Winter. Die Kälte sei so arg ge wesen, daß die Tinte beim Schreiben in den Federn gefror und man nur Stifte verwenden konnte. Die Noth und Sterblichkeit war dermaßen groß, daß eine Menge wilder Thiere (Wölfe?) in die Städte des nördlichen Europa eindrangen und die Leichen verzehrten, welche unbegraben in den Straßenliegen blieben. —1435 waren Boden see und Rhein größtentheils zugefroren. — 1442 hatte die Schweiz den größten Schneefall. Im Kanton Graubünden waren ganze Ortschaften förmlich

mit Schnee so zngedeckt, daß man Löcher in die Dächer und den Schnee graben mußte, um von da den Ausgang aus den Häusern zu gewinnen. — 1468 gefror in Burgund der Wein in den Kellern. 1565 und 1571 froren die Flüsse in ganz Europa zu, so daß man mit Lastwagen darüber fuhr. — 1558 kampirte eine Armee von 40,000 Mann auf der zugefrornen Donau. In Frankreich verkaufte man den gefrornen Wein in Stücken nach dem Gewicht. — 1571 erfroren in der Schweiz infolge schrecklicher Kälte viele Menschen und viele

. — 1879 —1880 froren die meisten Seen in Mittel-Europa zu und erlagen viele Personen der Kälte. — 1886. Massenhafter, unerhörter Schneefall in Mitteldeutschland, so daß der Eisenbahnverkehr auf einigen Linien mehrere Tage eingestellt war. In Thüringen blieben viele Menschen in den Schneemassen stecken und erfroren. — Als Seitenstück dazu finden wir auf Seite 33 derselben „Unglücks-Chronik" eine lange Reihe von Lawinen-VerHeerungen verzeichnet, durch welche vnrzüglich in der Schweiz ganze Dörfer

sich auf 8966 fl., die Summe der Beschädigungen an Aeckern, Wiesen, Obstgärten u. s. w. betrug 26.340 fl. Aber auch der Wald wurde von den Lawinen hart mitgenommen ; die verwüstete Fläche beträgt 202.065 Hektar mit einer beiläufigen Holz masse von 302.343 Kubikm. und einem Schaden von 422.020 fl. Es stellte sich demnach der Gesammt- schade durch Lawinen in Tirol und Vorarlberg im Winter 1887/88 auf 724.162 fl. Das Hotel auf der Franzenshöhe wurde zum Theile zerstört, drei Kirchen, ein Schutzhaus

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 15.03.1924
Physical description: 8
S t ü tz u n g der [ Wirtschaft gleichkommen. Die beste natürliche Stütze für die Wirtschaft eines Landes ist das p o- [ litis che Vertrauen, das für Frankreich so lange verloren ist, als es der Ausgangspunkt stän diger Beunruhigungen des friedensbedürftigen Europa bleibt. Kaum weniger Bewegung zeigen die politischen Gemüter in Italien vor den diesmaligen Kam merwahlen, obwohl hier die Situation durch die f a s ch l st i s ch e Tyrannis so geklärt ist, wie kaum je vor einer Wahl in diesem oder in einem, anderen Lande

gegen den f a 's ch i st i s ch e n A b s o l u t i s m u s in einer Art bemerkbar, die M u s s o l i n i sicher nicht immer EurovSW. Von Moeller van den Bruck. Die Deutschen müssen immer einen Wahn haben, der ! sic zur Unwirklichkeit verführt. Ihr letzter Wahn war ! die W e l t d e m o k r a t i e. Unser jüngster Wahn ! scheint Europa -werden zu wollen. Mit der Welt demokratie haben wir solche Erfahrungen gemacht, daß sogar ihre überzeugtesten Fürsprecher einigermaßen klein laut geworden sind. Die Gefahr besteht, daß auf dem Umwege über den Europagedonken

, über europäische Ein- heitswünfche, über paneuropäische Födecationspläne aber mals Selbsttäuschungen in unser politisches 'Denken ein geschmuggelt werden, mit denen wir gar keine andere Erfahrung machen können, als die einer neuen Enttäu- : schung. Nicht aus Ehrgeiz für Europa suchen die Wortführer ' des Europagedankens unseren Erdteil noch einmal zu retten. Europa rft für sie eine Verlegenheit, eine letzte Möglichkeit, dem «Schicksale zu entwischen. Sie sehen Europa in das Verhängnis hinabgleiten

, das es sich mit dem Weltkriege bereitet hat, aus dein es in Zertrüm merung hervorging. Und Europa ist für sie ein Selbst- Meck. Sie verbinden nicht den Ueberschwang eines Zie les yiit ihm, das Europa noch einmal über sich hinaus- miese. Sie vermögen nicht zu sagen, welchem neuen Berufe ein gerettetes Europa nun leben soll. Sie sind unfähig, ihren Europagedanken noch durch einen Sen dungsgedanken zu loschen. Und nichts zeigt mehr, als ' diese europäische Selbstgenügsamkeit, wie heruntergekom men dieses Europa

doch ist. das einst die Beherrscherin [ der Welt rvar. und das sich heute nach Gründen umsehen muß. die ihm noch eine Lebensberechtigung geben. Die Wortführer des Europagedankens gehen davon aus, daß Europa nach wie vor in seinen Völkern ge geben ist. Und 'sie ziehen daraus die 'Schlußfolge, daß diese europäischen Völker nur vereinigt zu werden brau chen, um Europa auch in einem Zeitalter der Weltpoli tik. 'der Großgruppierungen der Mächte und der Pan- bewegungen der Erdteile. Religionen und Rassen wenig stens

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 21.12.1942
Physical description: 4
)es Landes aufgehalten hatte. Nun faß sie im Ha- fen uird wartete auf ihr Schiff. Die Sonne lag glühend auf Stadt, Meer. Strand und Fluß. Geruch von Tang und Fischen wehte zum Hotel hin, das wie ein Klotz mitten in der Glut stand. Nach zwei Tagen erst ging der Dampfer nach Europa. Am Abend des ersten Tages faß beim Essen ein Mann am Tisch des Mädchens, ein junger Mann mit blondem Haar und mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das Herta Brander verwirrte. Sie lernte ihn kennen, erfuhr, daß auch er Deutscher

hier. Und es war ihr, als müsse sie ihn deshalb fast bedauern. Nach einigem Zögern war sie mit der Fahrt am Nachmittag einverstanden: „Es darf nicht allzu spät werden, bas Schiff fährt am Morgen des nächsten Tages!" Gerhard Klamt sprang erfreut auf: „Wir fahren bis zu meinem Haufe, es ist nicht weit, ich 'reue mich mächtig!" Als er ging, sah sie ihm lange nach. Am Nachmittag des andern Tages hielt fein Wa gen vor dem Hotel. Die Sonne hing groß und rot über dem Meer. Und wieder schien sie die Flanken des Gebirges in Flammen

, wie er sich einer jungen Dame aus Europa gegenüber zu benehmen hatte? Er stotterte seine Entschuldigung. Da ging Herta Brander schon zur Tür, öffnete sie, war drau ßen. Affen sprangen über ihr kreischend durch die Baumwipfel. Sie fuhr zusammen. Dann schritt sie zum Wagen, ohne daß sie recht wußte, was sie tat. Wie geistesabwesend setzte sie sich. Gerhard Klamt war neben ihr. Sie fuhren schweigend durch den Wald zum Hafen hinab. Die Stadt empfing sie mit Dunst, Schwüle, in der Nähe der Stadt. In Eilmärschen zieht Riva

Kleinigkeiten zusammen und dachte da bei an den Mann, der sie gestern geküßt hatte. Sie würde ihn nicht "'ehr sehen. Schade! Kein Mensch würde ihr nachwinken, wenn sie abfuhr nach Europa. Im Hafen, am Flußkai, lag das Boot, das sie zum Schiff hinüber bringen sollte. Da war Gerhart Klamt an ihrer Seite. Sie erschrak. Und sie atmete doch tief auf dabei. „Haben Sie mir verziehen?" flüsterte er, „ich möchte Sie Wiedersehen!" Wiedersehen! Das Wort war wie eine Flamme, Nein, wollte das Mädchen sagen, ich komme

nie wie der! Aber sie sagte: „Vielleicht — vielleicht komme ich wieder!" Sie staunte über ihre eigenen Worte. Und dann stand doch ein Mensch am Ufer, an der Küste dieses Erdteils und winkte dem Mädchen zu, das nach der Heimat fuhr. Vielleicht, dachte Herta Brander, vielleicht komme ich wirklich wieder! Wer kann das wissen! Gerhard Klamt hatte versprochen, auf Herta Bran der zu warten oder sie herüberzuholen aus Europa. Wie lange, sagte sich das Mädchen, wird er warten müssen

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 16
Date: 19.04.1919
Physical description: 16
WocheuWisk für Politik. WirWaflslekeu u. Kritik Erjfftriaf Hamstag 12 Hfu mittags. Arnsbriiik. LaMauslklsbr l». ssiir unverlangt eingefsnbte iManuskriflle wird deine lSsstung Übernommen. virttrljöhs. k 4. Lilirriuiimmkl 401. f rramf «r. 1127/Viii. 20. Zahrgang. Samstag, den IS. April ISIS Rümmer 1«. Inhalt: Politischer Widerhall» Europa. Eine Osterbetrachtung. — Terror der MinoritLten. — Die Aertrümmeruug des bürgert» SraateS. — Was wir uns nicht mehr leisten können: AiudkuituS u. akademische

Freiheit. — Stoffe» auk Zeit» Aufruf ott alle. — Deurtzer Sprack. tzwerer Sprack! — Erich Mühsam, der »Revoluzzer^. — Der Wafferkovf Berlin. — Etioas für Franzosen und Italiener. —Wiener Zustände. — U. a. — K»nsr-Riderhallr Theater. Von Otto König. — Vor träge. — Richard Srrautz-Bummel i» Wien. -- Ein Protest. — kl. a. — Wirtschafts-Widerhall r Lieber die Soztall- fiernng. — Wirtschaftliche Notizen. — Inserate: ArdeitS- und Stellettmarkt. Europa. Eine Osterbetrachtung. ES war kurz nach Ausbruch beS

anders. Und eines Tages las man, daß Japan als Bundesgenosse Englands die blühende deutsche Kolonie im fernen Osten überfallen und gegen deutsche und österretchtsch-ungart- Bertetdtger erobert hatte. Und gleichzeitig erfuhr man, baß England in Afrika den Kolonialkrieg entfestelt hatte. Dnrch Europas Nerven lief ein schmerzliches Zucken... Nur ein O r g a n t s m u s hat ein Nervensystem. Gab es einen europäischen Organismus? Europa ist der kleinste aller Kontinente. Ausnahmslos von der weißen Raffe, von gewesenen

und gegenwärtigen Herren Völ kern bewohnt, hat es seit jeher in der Welt eine Sonder stellung eingenommen. Für den Nichteuropäer ist der Begriff »Europa" ein ganz feststehender. Für den tn Europa Geborenen ist er eine Selbstverständlichkeit, die unter Umständen durch so lange Zeit nicht empfunden oder betont wurde, daß Klang und Sinn sich verloren. Tscheche war man der Sprache nach, die nmn im 2. Le bensjahr erlernte, — zum Oesterreicher mutzte man e r- zogen werden. Und man konnte alö Franzose leben

und sterben, ohne jemals sein Bekenntnis zum Europäer- tum abgelegt zu haben. Wenn aber eine Monroedoktrin verkündet wurde, reagierte der europäische Organismus sofort. England — nmn kann eS nicht oft genug sagen — liegt nicht in Europa! Der Kontinent könnte vom Meer verschlungen werden und England hätte — vor dem Kriege — nur Gibraltar verloren. Trotzdem kann man Engländer so erzie-eu, daß sie sich -um Euro- päertum bekennen. Nur bedeutet das für sie nicht die Entwicklung zu einer höheren Gattung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 19.09.1931
Physical description: 16
für die Ermordeten vor einer riesigen Men schenmenge Dr. Deutsch. In Bruck sprach vor mehreren tausend Menschen Dr. Bauer. In Mürzzuschlag Bürgermeister Seitz, ebenfalls in großen Volksversammlungen. In Leoben sprach Dr. Renner zu der republikanisch ge sinnten Bevölkerung des Industriegebietes. Eine solche Ver sammlung wurde in Leoben überhaupt noch nicht gesehen. Nach der Riesenkundgebung zogen die Arbeiter am Grand hotel, dem sonntägigen Hauptquartier der Heimwehr, vor- bei. Zu besonders erbitterten

? Der französische Imperialismus hat vor kurzem, unter Beseitigung des Völkerbundes und des Haager Schieds gerichtes, in der Frage der deutsch-österreichischen Zollunion einen zerschmetternden Sieg über seine Feinde gefeiert. Nie mals seit den Tagen Napoleons war die Stellung Frank reichs in Europa so übermächtig wie heute. Aber in diesem Augenblick springt der uralte französisch-amerik*antsche Ge gensatz wieder aus. - Die Vereimglen Staaten haften sich seit dem Kriege daran gewöhnt, sich als die. Erben des fran

ein unerträglicher Gedanke, die amerikanischen Milliarden in Europa unter der Kontrolle französischer Tanks zu sehen. Tie Art, wie der Ausgang des Zollunionskonfliktes in Amerika besprochen worden ist, läßt deutlich genug merken, daß alle imperialistischen Kreise die deutsch-österreichische . Niederlage gleichzeitig als eine solche der amerikanischen Politik anzusehen geneigt sind. Kellogg hat im Haag gegen Frankreich gesprochen und gestimmt. Die amerikanische Politik betreibt den Abrüstungsge danken

hat, die schlechtweg er presserische Politik der französischen Finanz Deutschland gegenüber, lebhafte Unruhe und stellt sie, vor allem die nordischen und die mitteleuropäischen Kleinstaaten, in Ge gensatz zu der französischen Politik. Sollte es der italieni schen Politik nicht möglich sein, diese Gegensätze zu ihren Gunsten auszunützen? Sie hat es ohne die geringsten Skrupel getan. Seit Jahren hat die italienische Politik sich in Europa entweder zum Führer eines antifaschistischen Blocks aufgeworfen

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 09.03.1906
Physical description: 20
einzuatmen, um den herrlichen Anblick des Meeres zu genießen. Die Kinder liegen oder tummeln sich in dem Strande herum und vertändeln ihre Zeit mit Graben und Bauen und Fangspielen. Aber auch Erwachsene beiderlei Ge schlechts liegen, meist barfuß, möglichst leger auf dem Sandplatz herum und nehmen so ihre Sand- und Sonnenbäder ein. Wieder andere sitzen auf der durch Segeltuch geschützten Ufer-Veranda oder sie spazieren hier auf und ab; wieder andere endlich tun sich güt lich im Hotel unmittelbar

an der Grotte, und so wird wohl auch jeder andere Pilger gedacht haben; denn aus bloßer Neugierde und lediglich zum Vergnügen unternimmt niemand die Strapazen eines Pilgerzugs mit seinen 5 Nachtfahrten. ..... Jetzt sind wir in Lourdes. Es ist 9 *4 Uhr abends. Die Direktion unseres Pilgerzugs hat schon im voraus eine Anzahl elek trischer Straßenbahnwagen auf den Bahnhof bestellt, damit wir schnell und ohne übernommen zu werden, in unsere Quartiere kommen. Die „Elektrische" bringt unsere für das Hotel Chalet

Schwerpunkt t im Parla- ffterreich darf siegt werden, der nationale lem und kul- werden. Auf hen die nach- men die poli- ,j in den Schoß juu«,; , — lei der Jops. zeit hatte seine letzten Repräsentanten in Mntel- europa im österreichischen und ungarischen Parlamente. In den politischen Fraktionen und Fraktiönchen, in der Klubpolitik wurde in den letzten zwei Jahrzehnten die gleiche Ko mödie ausgeführt, mit denen die Duodezfürsten vor über 100 Jahren die deutsche Nation in Ohnmacht hielten und dem Spotte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.10.1946
Physical description: 8
da — auf einmal waren wir in Erstadt! Als ich vor dem einzigen Hotel des Ortes ausstieg — die letzten 200 m war ich tatsäch lich gefahren — zahlte ich meine 5 Kronen und sprach: „Guter, alter Mann! Erklären Sie mir eins! Ich wollte nach Erstadt, weil ich dort zu tun habl Sie wollten hin. weil Sie 5 Kronen ver dienen wollten! Aber wozu mußte eigentlich Kätzchen den Weg machen?" Und Diotnedes kratzte sich hinter dem Ohr und sah mich verständnislos an. Wir werfen Moskitofische ab Tiere im Flugzeug über Afrika Das Flugzeug dient

gegen den Biß der verschiedenen Giftschlangen sehr häufig weiße Mause, um die einzelnen Sera in ihrer Wirksamkeit zu untersu chen. Diese Mäuse wurden aus Europa bezogen. Von Europa wurden sie nach Alexandrien ge bracht, und von hier kamen sie auf dem Luftweg in das Innere Afrikas. Sie waren übrigens nicht die einzigen Passa giere aus Europa. Im Jahre 1933 gab es im Tan ganjika-Gebiet einen ungeheuren Ueberfall von Blattläusen. Tausend Obstbäume waren in Gefahr, verheert zu werden. Die verschiedensten

Beamten und Fachleute standen dem ratlos gegenüber, bis ein Zoologe einfach riet, schleunigst Marienkäfer herbeizuschaffen. Diese sind nämlich die natürli chen Feinde der Blattläuse. Man bestellte also telegraphisch Marienkäfer, und eine Firma in Europa schickte tausende Schul kinder aus, um so rasch wie möglich lebende Ma rienkäfer zu sammeln. Die kleinen leichten Flug gäste wurden in Schachteln untergebracht, die mit Baumwolle gefüllt waren, damit sich die zarten Käfer nicht gegenseitig verletzten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 25.05.1920
Physical description: 4
^ halten kann, wenn es nicht der Verderbnis anheimfallen soll %km er es nach Mitteleuropa verschifft, entgeht er der Gefahr. DerHurp. zweck aber besteht darin, die Preise in .(hicago während des tayier' den Jahres mff der Höhe zu halten. Europa und Amerika W,» dis Nachteile höherer Preise zu tragen. Es wird jedenfalls ein st^. Druck auf die amerikanische Regierung -ausgeübt werden, damit lhren offiziellen Mirstmalpreise aus der gleichen Höh» erhalt. iw Mehltransport Barnes nach Europa erleichtert

von der britischen Regierung erworben Die gra** des Frachtraums ist jetzt gelöst und Visse Mengen iverden für H Konsum in Europa frei. Es ist zur.zeit noch zu früh, über die kar-„ difche Ernte zu sprechest. Auf alle Fälle find die Kanadier bereit den Büschel, den sie entbehren kömwn, zu erportieren. Sie wert a die eigenen Vorräte sogar sehr knapp berechnen um aus dur grg ^ wartig hohen Getre-'dspreifen Nutzen zu ziehen Sie sprechen hi--« nicht von Wohltätigkeit, sondern stellen sich rein aus den geschäfti - chen

Standpunkt. Diese Methode wird jedoch Europa besser dienen, als die omerikan-'fche. »kl Wim für M«. Kontorist bewandert in ein facher und doppelter Buch- führunq. Korrespondenz, flot ter Rechner und Maschin- schreiber. -uckst Stellung Gef Angebote untrr „Sofort 5180" an die Derw. 8 Bauführer mit 12iähriger Praxis (Lochbaui sucht Stel lung auf Bauplatz. Offerte erbeten unter .A W 5182" an die Verw. 6 Bian-no und kNüael. neu und überspielt in großer Auswahl und m allen Aus- rübrunaen verkauft billigst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.05.1916
Physical description: 8
sein. Ferner wird berichtet, daß auch Frauen, mit Revolvern bewaffnet, mit den Aufständischen in Dublin einzogen. Europas innerer Wider spruch. Viel geprüft ist dieses alte Europa. Je nach eini gen Jahrzehnten des Friedens ist es immer wieder von gewaltigen Kriegswirren heimgesucht worden und kaum ein Erdteil ist so von Blut getränkt wie dieser, obschon er fast der kleinste ist. Wie seiv Bo den durch Berg und Meer zerklüftet, seine Bevölke rung durch Religionen, Sprachen und Kulturen zer rissen

sich nach vierundzwanzig Jahren des Friedens dieser imperialistische Welt krieg, der die Opfer, die Schrecken und Verwüstun gen aller vorangegangenen Kriegsepochen in den Schatten stellt. Und noch immer ist die Frage offen, ob mit ihm Europa alle Leidensstationen hinter sich und sein Golgatha erklommen haben wird. Euro pas Völker aber, die eine Passionswoche von vier Jahrhunderten hinter sich haben, hegen tiefe, leiden schaftliche Sehnsucht nach dem Tage der Auferste hung, nach den Ostern des Friedens! Einem Wunder

-, Natur- und Westfront. Rechtsphilosophie, seine Wissenschaften und schöne,: Künste empor. Noch brannten Scheiterhaufen aus den Marktplätzen, als in verräucherter Stube der Gelehrte das Sonnensystem ergründete; als die Re volutionskriege losbrachen, schuf Kant sein Seher büchlein „Zum ewigen Frieden"; Napoleon und Goethe waren Zeitgenossen. Europa, die Unrast, der Welt, erweckt und vereinigt alle Widersprüche der Menschennatur. Welche Gegensätze diese umspannt, dessen sind' wir alle staunende Zeugen

geworden. Europa stand im Zeichen der Dekadenz, schien überfeinert und ver weichlicht, verwöhnt und verzogen, mut- und kraft los — wenige Monate darauf Hausen Europas Männer in Erdlöchern und vollbringen blutigeres Handwerk als die Heerhaufen der Völkerwande rung. Europa war durchaus kosmopolitisch: Seine Staatsmänner, Heerführer, Bankherren, Fabriks gewaltigen und Kaufleute machten sich in allen Bä dern, auf Berggipfeln und Sandgestaden gemein — in wenigen Wochen sind sie Feinde geworden

Welten zwischen Statssorm und Staatsform und jeder Staat schreibt sich einen eigenen vergleichlosen Geist, seine besondere Idee von Recht und Freiheit zu. Nach wenigen Wochen war Europa im äußeren Anblick wie innerlich das Gegenteil seines früheren Wesens, sein eigenes Gegenteil! So staatlich, wirtschaftlich, volklich, so rechtlich, sittlich, geistig! Die Seele Europas ist wahrhaftig unendlich weit. Sie trägt in sich einen Himmel wie Walhalla, wo die Männer keine größere Seligkeit kennen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 28.07.1938
Physical description: 12
an den Küsten des unter- gegaugenen Landes beiheimatet waren und die-sich all mählich der neuen Umgebung angepaßt haben. So könnte man auch die auffallende Tatsache erklären, daß Binde glieder zwischen den Meeresalgen der Küstengebiete und denen des Sargassomeeres fehlen, und könnte weiter den Küstencharakter der Sargassomeer-Fauna begreifen. Ar Gaststätte«- und Hausversonal geh'ört indie Deutsche Ardeitrsroui Di« Hamen der Srdleile Seit wann gibt es Europa, Asien, Afrika? Der erste Geograph

, der auf seiner Karte „Erdteile" verzeichnete, war Hekatäus von Milet, der seine Karte und sein dazugehöriges Handbuch im Jahr 617 v. Ehr. herausbrachte. Die Karte zeigt-die Erdteile „Europa" und „Asien", die die Erdscheibe in eine Nord- und Süd hälfte zerlegen. Schon diese Tatsache erweist die Unsin- nigkeit der üblichen Erklärung des Namens Europa aus dem hebräischen Ereb. Für die Griechen war Europa nicht das „Westland", sondern das Nordland, die nörd liche Erdhälfte. Die Inseln nehmen auf dieser alten Karte

eine Sonderstellung ein, so daß z. B. Sizilien zwölf Stadien von „Europa" entfernt ist. Hekatäus be handelt die Inseln in einem Anhang nach Erledigung der „Erdteile". „Europa" war nicht von Anfang an der Name eines ganzen Erdteils, sondern haftete allein an dem thraki- schen Küstengebiet, war also genau so der Name eines Randlandes, wie man das für die anderen alten Erd teile Nachweisen kann. „Europa als Landschaft nördlich von Hellas" besingen schon die homerischen Hymnen. Da der Name Europa

nun einmal mit der thrakischen Land schaft eng verbunden war, erklärt es sich auch, daß unter Konstantin das Land um Byzanz den Namen Europa erhielt, und die Karten dieser Zeit eine Provinz Europa aufzeichnen. Genau so wie Europa, haftet der Name „Asien" zu nächst an einer bestimmten Landschaft und wird erst all mählich zur Beezichnung eines ganzen Erdkeils. Asien war das Hinterland der ionischen Kolonien an der Küste Kleinasiens. Dies ist aus der Ilias zu ersehen, die die „asische Ebene" bei Sardes erwähnt

", wie es auch von Cicero und Plinius erwähnt wird. Der Bezeichnung „asia minor" begegnet man erst- in spätchristlicher Zeit. Die Grenze zwischen dem Nordteil der Erde „Europa" und dem Südteil „Asien" ist bei Hekatäus der Phasis, den er deshalb auf denselben Parallel wie die Säulen des Herkules legt; so zerlegt er den Halbkreis in die beiden Hälften. Afrika und Libyen waren anfangs bei Hekatäus Landgebiete Asiens. Durch die Entdeckungsfahrten von Skylax erfuhren die Landkarten aber bald eine grundlegende Aenderung

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Alpenland
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Page 4 of 12
Date: 22.09.1921
Physical description: 12
Volkswirtschaft. Eedariken über die wirtschaftliche Zukunft. Von I. M. KeyneS. , III.*) Das wirtschaftliche Gleichgewicht zwischen der Alten und der Neuen Welt. Das 19. Jahrhundert war eine Zeit engen wirtschaftlichen Zu^ sammenwirkens zwischen der Alten und der Neuen Welt. Ein Strom junger tatkräftiger Menschen flutete von Europa hinüber zur Neuen W;lt, und, irm ihnen vorwärts zu helfen, gab ihnen die alte Heimat reichlich von ihren Schätzen mit auf den Weg. So wurden neue Kontineyte bevölkert

und Entfernungen überwunden durch Schiffe und Eisenbahnen. Als nun die Mitgift aus det Hei- mat anfing, Früchte zu tragen, hatten jene jungen Menschen das Land ihrer Väter noch nicht vergessen. Europa aber ließ seine Ge winne weiter arbeiten, damit sie sich vermehrten, und so gewann im Laufe der Zeiten die Alte Welt einen guten Teil an dem Reich tum der Neuen. Während des Krieges ha nun Europa einen großen Teil dieser vngehäuften Zinsen verschwendet. Aus einem Gläubiger Amerikas ist es zu seinem Schuldner

geworden. Der frühere wirtschaftliche Gleichgewichtszustand ist zerstört und ein neuer noch nicht wieder ausgerichtet. Da aber die Herstellung irgendeines Gleichgewichts die Hauptaufgabe der nächsten Zukunft sein muß, sowohl nt poli tischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht, so will ich versuchen, die Dinge so darzustellen, wie ich sie sehe' — ohne auf den sicherlich Äblen Rat amerikanischer Publizisten zu hören, die da meinen, je der, dem die guten Beziehungen zwischen Amerika und Europa am Herzen

sind), und die Amerikanische Han, delsmarine verdient vom Ausland mchr, als das Land für gleiche Leistungen an fremde Länder abzüführen hat. Der Ausfuhrüber schuß der Vereinigten Staaten beträgt jährlich etwa 3000 Millio nen Dollars; die Zahlungen der Vereinigten Staaten an Europa werden enweder in der Form von Ausgaben am rikanischer Europa reisender oder von Spargeldern, welche die Einwandrer nach Hause schicken, auf höchstens 1090 Millionen Dollars jährlich -'ge, schätzt. Um nun also die Rechnung —.wie sie heute steht

1620 ergab sich bei einem Gesamthandel von 13 350 Millionen Tol- Gesamtumsatz _ lionen Dollars. Dieser Ueberschuß ist hauptsächlich auf das An wachsen des Handels' zurückzuführen, der folgende Ziffern in Mil lionen Dollars aufweist: Ausfuhr Einfuhr Ueberfchuß nach von der Europa Europa Ausfuhr . 4567 1061 3506 8231 883 2343 11 Monate bis Mai 1920 11 Monate bis Mai 1921 für das zweite Halbjahr dividcndenbercchsigt. Demfttze; Wirtschaftsleben. * Tie Ruhrkohlenförderung. Tic Kohlenförderung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.10.1924
Physical description: 8
land. Unter Führung eines roten oder weißen Dik tators könnte Rußland sich schneller aufrichten als Europa ahne. Dann würden die zersplitterten und uneinigen Kleinstaaten Europas der einigen russi schen Weltmacht gegenüberstehen und deren Hege monie verfallen. Die dritte Lebensgefahr füvEuroPa sei der wirtschaftliche Ruin. Nie könne die zersplit terte Wirtschaft der uneinigen Staaten von Europa konkurrenzfähig bleiben gegen die geschlossene Wirt schaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika

. Die europäischen Wirtschastsparzellen seien verur teilt, von den außereuropäischen Wirtschastsimpe- rien Amerikas, Britanniens, Rußlands und Ost asiens erdrückt zu werden. Um diesen Gefahren zu entrinnen, gebe es nur eine Rettung: Zusammenschluß der Na tionen des europäischen Kontinents zu einem Zweckverband, Abbau der europäischen Zwischenzölle und Schaffung eines P an- europäischen ” Wirtschaftsgebietes. England und Rußland will Coudenhove. von Pan- Europa ausgeschlossen wissen. Niemals würden die Dominions

dulden, daß England zu einem anderen Staatenshstem in engere Beziehungen trete als zu ihnen selbst; der Anschluß des britischen Bundes- . reiches an Pan-Europa werde allein schon hinfällig ' durch die Unmöglichkeit, Kanada in einen europäi- ; schen Staat zu verwandeln. Auch die Einbeziehung Rußlands in Pan-Europa sei zurzeit unmöglich. Ein Zusammenschluß zwischen demokratischen Staaten einerseits und sowsetistischen andererseits sei praktisch undurchführbar. Durch eine Absage an die Demokratie

habe sich Rußland freiwillig vom europäischen Staatenverband losgesagt. Aber eine Zusammenarbeit sei für Europa sowohl mit Eng land wie mit Rußland möglich und notwendig; mit der Selbständigkeit Europas dürfe keine Feindselig keit gegen seine Nachbarn verbunden werden. Der Völkerbund, so sagt Coudenhove weiter, sei erst ein Rumpfparlament. Zwei Weltmächte, Ruß- ■ land und die Vereinigten Staaten, lehnen ihn ab, die Großstaaten Deutschland, Argentinien, Mexiko und eine Reihe Kleinstaaten gehören

der Arbeiterklasse wie der Verwirklichung ihrer wirtschaftlichen Ziele die beste Bürgschaft gegen neue kriegerische Verwick lungen erblicken. Die Ideen von der Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa sind auch schon vor "Coudenhove von verschiedenen Personen eifrig propagiert worden, so unter anderem vom ita lienischen Revolutionär Mazzmi, vom berühmten Völkerrechtslehrer Bluntschli. Während des Welt krieges hat der Genosse Karl Kautsky die Frage der Aufrichtung eines Staatenbundes von Europa ein gehend

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