21,452 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/13_10_1936/AZ_1936_10_13_4_object_1867484.png
Page 4 of 6
Date: 13.10.1936
Physical description: 6
machen und so den Eintritt der UN» nen Krach. Professoren und Assistenten rannten würdigen Seelen in den Himmel verhindern. Ts wie wild herum und gruppierten sich um Hookers gibt heutzutage Spitzbuben auf der Welt, die aller größtes Spiegelsernrohr. Wie denn auc» nicht! In unseren Zeiten kom men Sterne nicht alle Tage zur Welt wie früher einmal. Wir brauchen bloß an den Stern von Beth lehem zu denken. In jener Nacht aber, es war un gefähr drei Tage nach dem Tode Edisons, des gro ßen Erfinders, war im Sternbild

vfufchten und im Einklang mit den Professoren be haupteten, es sei ein staunenswerter Stern auf dem Firmament und da begebe sich etwas Unge wöhnliches. Wie immer griffen die Zeitungen diese Meldung als Vorwand zu langen Erwägungen über die Un ordnung und die Krise auf Erden aus, die sich an geblich auch schon im Himmel wider piegelt- Eine Theorie von der Anarchie auf Erden und im Him mel ward ebenfalls im Handumdrehen erdacht und allerhand alte Weiber männlichen und weiblichen Geschlechtes

hatte, neugierig. Sie begannen zu plaudern und rings um sie gruppierten sich die Chöre der Engel und der Heiligen, die dem unterhaltsamen Gespräch mit Interesse lauschten. So floß die Zeit dahin wie Wasser uno schon rückte der Abend her an. Wäre er doch niemals gekommen! Doch auch im Himmel ist dem so und als siu, daher die Däm merung auf die Erde herabsenkte, befahl irgendein hober himmlischer Würdenträger den Engeln, sie mögen aufbrechen und die Sterne entzünden. Das war ein Anblick! Unendliche Scharen klei

sich und er wandte sich an den lieben Herr gott. „Was wünscht du?' fragte mit einem freund lichen Lächeln nachsichtig Gott Vater und bedeutete der Seele, frank und frei zu sprechen. „Vater un ser, meiner Ansicht nach, wird hier im Himmel seh» unökonomisch gearbeitet. Ich habe bereit» vorhin dem heiligen Petrus gesagt, daß man an der Him melspforte ein Patentschloß anbringen muß, doch das ist eine Kleinigkeit im Hinblick auf das, was ich soeben gesehen habe. Die Rationalisierung muß auch im Himmel zur Parole

werden. Kann man denn die Arbeitskräfte so verschwenden, wo man doch eine große Lichtzentrale errichten könnte, die alle Sterne auf einmal entzünden würde? Und das gleiche gilt auch vom Verlöschen. Hier muß Abhilfe geschaffen werden,' sagte Edison. Gott Vater lä chelte freundlich und lud die ungeratene Seele ein, und hielt sogar «tne schone Red«, di« Galileo Gali lei gemeinsam mit Faust oerfaßt hatte. Edisons Seelt erholte sich in der Hölle von der Ernüchterung, die ihm der Himmel bereitet hatte» besonders dann, als ihr als Führer

1
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1933/14_08_1933/DOL_1933_08_14_5_object_1196873.png
Page 5 of 8
Date: 14.08.1933
Physical description: 8
ihren irdischen Lebensgang beschloß, nicht aufgezehrt durch die Last der Jahre, nicht zerbrochen durch Krankheit oder Siechtum, sondern ausgelöscht durch die Macht der Sehnsucht nach dem geliebten Sohn, nach Gottvater im Himmel, dem nun bald der trium phierende Einzug in die himmlische Herrlich keit folgen mußte. Denn mußte nicht Gott den geheiligten Leib, aus dem der ewige Logos seine menschliche Natur angenommen hatte, var der Verwesung bewahren? Mußte nicht der Sohn, der frühzeitig die Sünde von ihr fern

- gehalten, nun den Tod. dem sie als Mensch unterworfen alsbald in sieghafte Unsterblichkeit umwandeln? Darum freuen mir uns alle im Herrn, da wir feiern den Festtag zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, ob deren Aufnahme m den Himmel sich freuen die Engel und loben Gottes Sohn. „Maria gehört zu Christus', lagt der hl. Tho mas. Sind beide unzertrennlich durch das Leben geschritten, sind beide in den Himmel ausgenommen worden zu ewiger Herrlichkeit, so ist die Jugendgeschichte Chrrsti

'. der Eottesgebärerin, auf dem Ephesinum (4311 immer tiefer in die Christen heit hinein, die schließlich mehr und mehr die Einführung von besoitderen Marienfesten for derte. In dem Reigen der Marienfeste, in denen sich der irdische Lebensgang der Muttergottss widerspiegclt, ist nun das höchste und wichtigste und zugleich auch das älteste der Erinnerungs- taa an die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Bekannt ist. daß nicht mehr bloß die häretischen Eenosienschaften. welche sich im 5. Jahrhundert von der Kirche

Jahrhundert» begangen worden sein. So ist der Festtag der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel in die Christenheit hineingewachsen als höchster Feiertag der Kirche, umwoben von der zarten frommen Liebs der Gläubigen. Rührend-lieblich wird erzählt, wie die Apostel, als sie das Grab der allerseligsten Jungfrau i-ochmals öffneten, in diesem nicht mehr den heiligen Leib, sondern nur dufteilde Blumen vorfanden! Wie blühende Rosen in den Tagen des Frühlings, wie Lilie» in den Wasserbuchen stand

von der Kindheit an im Haufe der Mutter Anna bis zur Aufnahme in den Himmel dargestellt wird. Di« Motive für die Darstellung der letzten Stunden der Gottesmutter und ihrer Aufnahme in den Himmel sind zurückzuführen auf das von Iglo- vus de Doragine in seiner .Legenda aurea ge sammelte Material (S. Detzel). So hat min die christliche Kunst in rührender Weise die letzten irdischen Stunden der Gottesmutter wicdergegeben. wie «in Engel ihr das nahende Ende verkündet, wie fie schließlich ihren Geist aufgibt

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/07_12_1923/TI_BA_ZE_1923_12_07_11_object_8370593.png
Page 11 of 20
Date: 07.12.1923
Physical description: 20
sich vom Eingänge der Messe: „Rorate coeli" — „Tauet, Himmel, den Gerechten —" her. Weil das Evangelium die Botschaft des Engels an Maria enthält, nennt man es auch das Engelamt. Cs entspricht durchaus dem Geiste des M- ventes als Vorbereitung auf Weihnachten, wenn die Gläubigen in der Morgendämmerung zur Kirche strömen, um Maria als Königin der Morgenröte zu begrüßen und dafür zu danken, daß sie uns das Heil der Welt brachte. Da greift droben in den Tälern gar manches alte Weiblein noch einmal zum Stocke

und schleppt sich trotz schlechten Weges und frischer Morgenluft in aller Frühe schon zur Kirche, denn am „güldenen Amt" will sie halt doch noch einmal teilnehmen, bevor sie selbst hinübergcht, woher die Morgenröte erscheint. Ja, aus der Liturgie des Rorateamtes klingt die Sehnsucht von Jahrtausenden, vernehmbar freilich nur für den, der gläubigen Herzens und nicht bloß aus Neugierde daran teilnimmt. „Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, reg net ihn herab," so rief einst Jsaias in seine gottlose Welt

hinein. „Tauet, Himmel, den Gerechten," so rufen auch heute Millionen von Menschen zum Himmel empor. Und daß dieserWunsch endlich m Erfüllung gehe und das hohe Weih nachtsfest wieder ein Fest des Friedens für den einzelnen und unter den Völkern werde, darum wollen wir beim Rorateamt besonders bitten. I. F. Hast du schon eine Weihnachtskrippe? Der Advent, die Zeit der Vorbereitung auf das hl. Weihnachtssest, ist da. Damit ist auch der Zeitpunkt gekommen, an die Ausstellung der Weihnachtskrippe

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/03_11_1938/TIRVO_1938_11_03_7_object_7671806.png
Page 7 of 12
Date: 03.11.1938
Physical description: 12
, sich so warm und weich in deine -Hand schmiegen würden und die Ferkelchen. die drei Tage alten, Bestürzung und Rüh rung in dir erwecken könnten. Da wir über die Geleise der kleinen Bahn kamen und das Land sich hügelig wölbte und der Himmel hoch stand :mit zartem Dunst und die Bäume ihren langen Schatten auf - den Weg -warfen. begriffst du noch nicht alles. Du sahst wohl, wie die Saaten ihr Grün über die Erde ge breitet -hatten, du hörtest die Sprosser jubilieren. Das alles war um dich. Aber du nahmst

dieser Reisen stehen wird. bene Richtungen lockend darbot. wiesest du den Weg. den die höhen Birken umsäumten. Ich fürchtete, wir könnten uns zu weit von der Bahnstrecke entfernen. Du aber lachtest und zogst mich mit. Wie sollte ich dir widerstehen, da du so lachen konntest! Ms wir über die Anhöhe hinwegstiegeu. bot sich uns die weite Fläche des Landes; hoher Glanz lag darüber, und das Licht wechselte, während die Wolken über den Himmel glitten. Zur Seite stand der Wald, das Mosaik der Felder dehnte

sich vor unseren Blicken, und der ein gebuchtete Weg wand und krümmte sich hindurch. Die roten Ziegel eines Daches winkten herüber. das Tuch einer Fahne flatterte im Wind. Wir faßten uns an den Händen, wir lachten, wir liefen. Am Wiesenrain setzten wir uns zu kurzer trunkener Ruh. Es war nun mittagshciß. hoch stand die Sonne. Wir blinzelten ins Licht, und es ver schwamm und die Linie des Horizonts. Erde und Himmel verfloß, und Endlichkeit ging in die Ewigkeit ein. „Sieh, was uns alles geschenkt ist", sagtest

, ihr Schutz war. Sie grunzten befriedigt. Sie wußten sich geborgen. Sie schlossen die Augen und schliefen, gesättigt und ruhig. Ich blicke dich an. Laß -dein Gesicht mir immer so im Gedächtnis Reiben! Laß den Mund so weich sein und die Augen von der gleichen Güte. Du legtest die Hand über das Gesicht. Ach, du wolltest deine Bestürzung nicht zei gen. Aber ich hatte sie doch gespürt, ich ergriff deinen Arm und führte dich den Weg zurück. Die Kühle nahte. Die abendliche Röte überschüttete den Himmel

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/14_08_1924/VBS_1924_08_14_2_object_3119144.png
Page 2 of 6
Date: 14.08.1924
Physical description: 6
von deinem Sohn'. Und also schied er von ihr. In derselben Stunde predigte Sankt Jo hannes zu Ephesus dem Bolke. Da erhallte ein Donner mit einem Blitz vom Himmel gar schnell, und es kam eine schöne weiße Wolke, die trug Sankt Johannes empor vor des Volkes Augen und setzte ihn nieder vor Unserer Frauen Türe. Cr ging in das Haus und grüßt« sie. Da ward sie froh und sprach: „Johannes, mein lieber Sohn, mein Kind hat mich geladen zu den elyigen Freuden, und diese Palme, die soll man vor meiner Bahre tragen

sie ihr und grüßten sie und sprachen: „Du bist gesegnet ob allen Frauen von deinem Sohn, der Himmel und Erde erschaffen hat.' Und sie fielen vor ihr nieder und weinten gar sehr. Sie sprach: „Gottes Segen sei über euch, und ihr sollt bei mir bleiben, bis ich verscheide.' Das taten sie mit Fleiß. Hernach an dem dritten Tag, als es schon spät war, und sie miteinander von Gott redeten, kam unser Herr zu ihnen in einem großen Licht und mit allem himm lischen Heer und mit einem süßen Schall. Da fielen die heiligen

, und sie fuhren gen Himmel in unsäglicher Klarheit.,, Darnach legten die Zwölfboten Unserer lieben Frauen heiligen Leichnam auf eine Bahre. Und Sankt Johannes ging vor der Bahre her und trug den Palmzweig, und die Zwölfboten trugen die Bahre mit bren nenden Kerzen. Es sangen aber die Engel in den Lüften einen neuen Gesang. So trugen sie unsere Frau zu dem neuen Grab und legten sie darein. Und sie lobten Gott und blieben daselbst bis an den dritten Tag. Da kam unser Herr vom Himmel herab mit seinen himmlischen

Scharen und brachte die Seele wieder. Er grüßte seine Jünger und sprach: „Es wäre unziemlich, daß meine Mutter länger auf dem Erdreich wäre, ich will, daß sie eine Herrin sei über Himmel und Erde.' Und er gab die Seele dem Leich nam wieder und sprach: „Steh auf meine liebe Mutter! Du sollst nicht länger hier sein, du mußt mit mir fahren zu den ewigen Freuden.' Da stand Maria auf aus dem Grab und neigte sich vor ihrem Sohn. Und unser Herr gab seinen Jüngern seinen Segen und führte seine liebe Mutter

fröhlich in den Himmel mit allem himmlischen Heer in einem klaren Lichte, die sangen einen gar löblichen süßen Gesang. Da ward Maria erhöht über alle Chöre der Engel und über alle Heiligen und gekrönt zu einer Königin des Himmel- und Erdreichs. Ihr Sohn setzte sie auf den Thron seiner göttlichen Majestät und gab ihr Gewalt über Himmelreich und Erdreich und gab ihr den Schatz der Gnaden und die Schlüssel des Himmels, daß sie ewiglich mit ihm solle herrschen in ewiger Freude und Würde über alle Engel

5
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1942/14_11_1942/DOL_1942_11_14_2_object_1156784.png
Page 2 of 6
Date: 14.11.1942
Physical description: 6
geflohen. Berlin. 11. November. Wie qu- Meldungen englischer und amerikanischer Nachrichtendienste und Agenturen hcrvorgeht, ist der Irr der GsttrrtÄgS-Gtrlke Das .Hirumelreirh ist ftleid ).,. Dmzu ist Ehristns auf Liefe Erde gekommen, ilils Las Reich der Himmel zu erfchliofien. die Tore des Imperiums Gottes weit aufz,sprengen: das, wir kraft der Gnade seines Glanbcnslichtcs einen Blick zu tun vermöchten in die unend lichen Ännenräume Gottes, die alles menschliche Suchen uns Forschen. Wandern

wir auch die Wohnung Got tes, das Wesen seines Reiches, anders begreifen tonnen mit unserer lcibgeistigen Natur, denn in Bildern und Gleichnissen? Darum redete er „ohne Gleichnisse nicht' zum Bolle. Anch im Evangelium des diesmaligen Sonn tags stehen wiedsr zwei Bilder vom Reich der Himmel. Und gleich wird offenbar, das, dieses Reich der Himmel von Christus hier nicht end- zeitlich. wie es einmal sein wird am Tage der ewigen Vollendung. geschaut wird. Darüber spricht Christus wohl zu anderer Stunde. Dieses Mal

», das streitende Imperium Gottes. Von dieser Kirche, diesem Reich der Himmel, sagt er: cs ist gleich einen, Senfkorn, das fast unsichtbar ist. aber voll Wachstumskraft. Co wächst das Reich der Himmel auf Erden vom Kleinen zum Groszen. Vom Kleinen zum Groszen wuchs cs denn auch. Räumlich geschaut: vom Morgenland ins Abendland und über die ganze Erd- hin. Zeitlick, geschaut: vom Altertum ins Mittelalter und über die Neuzeit bis ans Ende aller Zeiten. S-clisch geschaut: vom Keim der Tausgnade bis zur Vollreife

der Manneslraft Christi und bis zur seligen Anichannng Gottes in jeder sich mühenden, anfgeichlosienen Seele Also ist das Himmelreich gleich einem Senfkorn: Ans den kleinsten Anfängen wächst es zu den höchsten Ausmaßen. Daneben steht ein anderes Bild: das Himmel reich ist gleich einem Sauerteig, der ganz unscheinbar ist. aber voll Wirkungskiast. So dringt das Reich der Himmel vom Einen znm Ganzen. Vom Einen zum Ganzen drang cs denn auch: lösend alle Rätsel des Lebens init seinen gottverklärte,, Antworten ans

all die unentwirr bare Sehnsucht der Menschen; bilocnd alle Kul tur des Lebens init seinen christcrsüllten Sen dungen an all den vielgestaltigen Formsinn der Menschen: tragend alle Laste» d'es Lebens mit seinen geistaetränkt»» Wirlkräüen in all der niederdrückenden Mühsal der Menschen. So ist das Himmelreich gleich einem Sauerteig: aus den cnastei, Wirikreiien dringt es bis in die letzten Ausläufer. Und also ist das Reich der Himmel ienikorn- nleich: es ist Weite, unendliche Weile, alle Welten

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/24_05_1912/TVB_1912_05_24_5_object_2155026.png
Page 5 of 20
Date: 24.05.1912
Physical description: 20
hinaus, zu schauen, wie es die Mutter hat.' — — — Die Knechte brachten nach ein paar Stunden die Leiche der Bühler-Rosl. Als man den Knaben sagte, die Mutter sei hin aufgegangen zum lieben Gott im Himmel, da fing der Jörgl an zu weinen und zu jammern, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Er lief hinaus in das Hintere Stübchen, wo die Tote lag; dort schlang er die Arme um die Leiche und wollte nicht mehr auslassen. - Der Hänsele wußte nicht recht, um was es sich handle, aber weil der Bruder weinte

Wiefen. Der Jörgl schaute lange zum blauen Himmel und SU den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu semem Brüderchen: ! «Du, Hänsele, schau', da oben ist unsere Mutter.' »Wo denn?' „Da oben im Himmel, hinter den Wolken.' . „Geh', Jörgl, steigen wir auf den Berg, es ist gar ntt weit, dann können wir hineingehen.' ! Hänsele,' bemerkte der Jörgl, „da oben auf em Berge ist's noch weit in den Himmel; aber es mint schon bald die Mutter und führt uns hinauf; nachts von der Mutter geträumt

. Als sie denselben auf .Grabe semer Mutter fanden, war er bereits kalt und starr. Die Mutter war gekommen und hatte ihn abgeholt. Jetzt liegt er neben seiner Mutter-begraben auf dem Friedhofe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl und an dem Kreuzl sind folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt, So einsam auf dem weiten Feld, ' Schleicht sich ein armer Woaselbue Zuv Winterszeit dem Friedhof zue; 'Er schaut zum Himmel traurig 'nauf. Spricht, lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ' mi in dein Paradies

, Wo g'witz mei Muetterl z'finden iS. Und wie er so zum Himmel fleht, Falt't er die Handlan zum Gebet, l l' , Sinkt auf der Muetter Grob hinein, ' ! Vor lauter Kälte schlaft er ein. Kaum hat er a Weil die Aeuglein zue, ^ Da träumt er schon, der Woaselbue:/ ^ Viel Engel sein z' ihm obag'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufi'trog'n: Da drob'n, da war der Bue nit fremd. Denn alle Engel hab'n ihn 'kennt. Auf einmal, da ist's aus und g'scheh'n, ' Er hat sei Muetterl ob'n g'seh'n; . Da juchazt auf der Bue voll

Freud: ' „Mei Muetterl, du mei Seligkeit! . ' — I bin koa Woasel, bin dei Kind. Hab' g'wüßt, daß i her ob'n di find'.' Kaum schaut a biß! der Mond Herfür, Da sieht man neb'n der Friedhoftür An' Hügel, zu'deckt , ganz mit Schnee; - A ganz klein's Handl ragt in d' Höh'. > - Es ist der arme Woaselbue,. Der nächtens in des Friedhofs Rueh - Dem lieb'n Gott, hat 'klagt sei Laad, Er ist erfror'n, er ist jetzt toat. Der Herrgott hat sein' Wunsch erHort; — Weil an Engel 'nauf in' Himmel g'hört

7
Newspapers & Magazines
Dolomiten Landausgabe
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DLA/1943/12_08_1943/DLA_1943_08_12_2_object_1548252.png
Page 2 of 6
Date: 12.08.1943
Physical description: 6
. — Messe: Mariä Himmel fahrt, Gl, 2. Geb. u. letztes Evangel v. 9. Sonn tag nach Pfingsten, Kr Weih Montag, 16. August: Joachim, Vater Marteng. Ihm blieb schweres Leid nicht erspart. Doch im Leid kam die Gnade Gottes: „Nahe ist der Herr denen, die betrübten Herzens sind' (Ps. 33). Keinem irdischen Vater ward ein Kind geschenkt, dag begna digter war als sein Kind Maria. — Nochug, Patron gegen Pest und Fuhieiden, gest. um 1327. — Messe: Joachim Vater der seligsten Jungfrau Maria. Gl, Kr Weih Dienstag

. Da öffnet sich wieder der Himmel und pflückt sich die schönste, reifste Frucht dieser Erde: die Mutter unseres Herrn, Maria. — Wenn im späten Jahr der Herbst sich zu Ende neigt und unsere Erde öde und kalt und finster werden will, da dürfen wir noch einmal in den Himmel blicken. Wir feiern dann mit der Kirche das Fest Allerheiligen. So lenkt die Kirche zu verschiedenen Zeiten des Jahres unsere Blicke nach oben. Sie will uns erinnern, daß diese Erde, so schön sie Gott auch gemacht hat. doch nicht unsere

Heimat ist. Darin sieht ja die Kirche ihre große Aufgabe, uns in den Himmel zu führen. Wie jubelt ste, wenn sie weiß, daß wieder ein Mensch in die ewige Hei mat gesunden hat. Run erahnen wir ein wenig, welcher Jubel heute die Kirche durchbraust, da sie das Fest der Himmelfahrt unserer lieben Gottesmutter feiert. Maria ist die ganz Reine, die Sündenlose, die sofort in den Himmel eingehen durfte mit Seele und Leib. Sie ist die Königin des Himmels, er haben über alle Engel und Heiligen. Darum ist heute

die Freude unserer Kirche so groß. Der Priester hat Freudengewänder angelegt. Die Kirche singt und betet beim hl. Opfer Jubel- lieder. Auf unseren Lippen ist der Silberlaut der hellen Freude. Aber dabei soll es nicht blei ben! Auch unsere Herzen müssen heute klingen! Was ist denn die Frohbotschaft des heutigen Festes? Wir haben nun alle eine M»'er im Himmel! Maria — die Mutter für uns alles Gott sah das Elend und die Rot. in die hVt Mensch durch die Sünde der Stammeltern ge raten war. Darum sandte

, hat er sie — es war in seiner Todesnot am Kreuz — uns zur Mut ter gegeben. Und damit jeder sich an sie wenden kann, damit alle ihrer fytfe inne werden, hat er sie weit über alle Stämme und Nationen er hoben. Er hat sie zu sich in den Himmel aus genommen, damit sie allen, die sie in ihrer Not um Hilfe angehen, gleich nahe sein kann. Das ist die Freudenkunde des heutigen Festes: Wir haben eine Mutter im Himmel! — Mag auch das Kind, wenn es herangeretft ist. seiner lieb lichen Mutter entbehren können, der himmlischen Mutter entwachsen

9
Newspapers & Magazines
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1893/24_06_1893/INNZEI_1893_06_24_2_object_8309049.png
Page 2 of 8
Date: 24.06.1893
Physical description: 8
meine Freiübung gemacht habe, und angesehen hat mers JAermann, daß mer was fehlt. Da Hab ich Sie nun enes scheenen Dages, mitten in der Nacht enen gqsiz merkwürdigen Droom und den muß ich Sie doch erzählen, denn von wegen dem Droom hat mer die Bauline wieder erlaubt, zu durnen. Mir dWmte nämlich, ich wäre gestorben und wäre auf dA Reise nach oem Himmel; s' dauert ooch gar ntzcht lange, da war ich an der Himmelsleiter; die war nun freilich e Bischen höher als unsere Leiter aus dem Turnplatz und ooch steiler

, die ziemlich glitscherig is, gestoßen gehabt. Endlich sin mer oben gewesen und der erste, den mer sahen, war auch gleich der Petrus an der Himmelsdhir, der schnautzte uns nu nicht schlecht an, als er sah, daß mer Durner waren. „Gelt", schrie er, „jetzt kommt ihr und drunten wollt ihr vom Himmel nix wissen, lebt und strebt so in den Tag hinein und wollt sogar vom Vater Jahn seinem „fromm" nichts wissen." Wie er uns nun so ne Zeitlang dichtig aus geschimpft hatte, und das Herz ganz weech geworden war, sagte

er endlich: „Na, nun spring nur riber, 's ist für jeden Sinder noch e Blätzchen übrig." Es war Sie nämlich noch e großer Sprung iber einen sechs Ellen breiten Graben zu machen, der sich um den Himmel herum zieht. Der Graben is voller Schlamm, weil sich in denselben alle die Krokodilsthränen von den Heuchlern und falschen Vergoldeter Polal: „Dem k. k. Kreis-Hauptschieß- stande in Bozen als ein Andenken von Rainer (wailand), Erzherzog von Oesterreich im Jahre 1852." Der sehr schön gearbeitete Stutzen

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1916/15_12_1916/TI_BA_ZE_1916_12_15_7_object_8366145.png
Page 7 of 16
Date: 15.12.1916
Physical description: 16
begann zu weinen. Endlich trösteten sie sich mit dem löblichen Vor satz, nie wieder ohne Erlaubnis Weggehen zu wol len — sich fest umschlungen haltend, schliefen sie nach aller Aufregung unter dem Christbaum ein. Die drei Sterne waren aus den Engelkleider taschen herausgeglittcn und auf die Erde herabge- fallen. Es waren rechte Wundersterne und Gna- densierne — so leuchtend, daß, wo sie hinfielen, ein Stück vom leuchtenden Himmel auf der dunklen Erde erblühte. Der eine sank auf ein Krankenlager

, die treu ihrem Eide für ihn und für das Vaterland das irdische Leben in den verschiedenen Fronten Hingaben, daß er und sie im Himmel sich ewigen Lebens und Lohnes erfreuen wögen! Für all die Tapferen mag der greise oberste Kriegsherr noch wie Wohl schon an vielen Tagen wieder haben beten wollen, die er mit keiner Tapserkeitsmedaille zieren konnte, deren Taten und Leiden vielleicht gar nicht bekannt, die ver schollen, vermißt sind, sortgeführt von den Fluten der Weichsel, des Dunajec, des Dnjester

, und Ketten und Ringe von schimmernden Eisdiaman- ten. In den Zweigen dieses Baumes hatte sich der dritte Stern verfangen, der vom Himmel zur Erde niedergeglitten war. Die beiden Menschen spra^ chen zu einander, und der Baum wollte lauschen, er neigte sich, von seinem Rücken puderte es Schnee herab? die glitzernde Diamantenpracht klirrte und knisterte, und neugierig guckte der Stern aus dem Aestegegabel, das ihn fest umklemmt hielt, verlor das Gleichgewicht und sank flirrend auf die beiden.

11
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/24_04_1924/VBS_1924_04_24_7_object_3118767.png
Page 7 of 12
Date: 24.04.1924
Physical description: 12
von Dteizehnünden. Wie es im Himmel sein wird. Bon F. Schröghamer-Heimdal. Die alten Lindlbauernleut haben unlängst übergeben und sitzen jetzt im Wtenstübel. Heber ein Menschenalter lang haben sie ge haust und gewerkt mitsammen, haben das Höst schön cchalten, die Leinwand in der Truhe vermehrt, haben den Stadel bauen, ein neues Ziegeldach aufsetzen und jeden Scha den ausbestern lassen in Stube und Stall ha ben ein paar Tagwerk Grund dazugetouft und die Kinder mit einem schönen Batzen Geld ausgeheiratet

. Sie tun ein übriges: die Lindlbäuerin läßt den Taber nakel neu vergolden, und der Lindlbauer stif tet ein neues Zügenglöcklein, weil das alte schon gar so schebberig getan hat. Sie nen nen- das- >,-einen-Staffel-den-Himmel bauen'. Ja, unser Herrgott wird der Lindl bäuerin die Güldenwohnung auf seinem ir dischen Dorfaltar wohl vergelten und ihr auch ein gutes Plätzlein Herrichten im Him mel, und wie sanft und lieblich wird er den Lindlbauer einmal zu sich in den Himmel la den. Ist ihm doch, als klinge

das Sterbe- glöcklein schon jetzt nur seinen Namen: Lindl bauer, Lindlbauer, Lindlbauer. Der Lindlbauer sitzt auf der Ofenbank, raucht sein Pfeiferl und denkt gerade an den Himmel. Die Lindlbäuerin sitzt am Fenster tisch und liest in einer Legende, wenn sie nicht gerade ein Schlücklein aus der Kaffee tasse nimmt oder auf die Gaste schaut, wer vorbeigeht und was die und die für ein Kleid anhat. Denn die Lindlbäuerin ist noch hübsch frisch und hat flinke Augen, wie sie alleweil heller und rescher

gewesen denn ihr Mann, der gerade Mich!. „Lindlbäuerin!' sagte der jetzt. „Was denn?' sagt sie. „Me wird's denn einmal im Himmel fein?' Die Lindlbäuerin setzt ihr Augenglas! auf und schaut den auf der Ofenbank ganz ver dutzt an. Daß ihm nur eine solche Frage ein- fällt! So hat er noch nie gefragt. „Na, wie wird's denn' sein?' sagt sie nach einer Weile. „Recht schön halt, und Alleluja wird man halt singen.' ,La, schön,' sagt der Lindlbauer, „schön kann's schon sein von mir aus. Aber das Allelujasingen gegen mir nit

und nippt verlegen an ih rer Schale. Sie hat ja sellbst noch nie daran gedacht, wie wohl die ewige Seligkeit einmal beschaffen sein mag. „An das ewige Alleluja glaub' ich nit,' sagt der Alte verstockt und klapst seine Pfeife aus. „Wie wird's etwa mit dem Esten aus- fchauen im Himmel? Meinst, daß man hie und da ein Gesuchtes kriegt und einen recht schaffenen Knödel dazu? Wenn's keinen ge scheiten Knödel gibt, kann ich mir keine rechte Seligkeit denken.' „O, du Narr du!' wundert sich die Lindl bäuerin

12
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/22_12_1940/AZ_1940_12_22_3_object_1880549.png
Page 3 of 6
Date: 22.12.1940
Physical description: 6
mit Keule und Schwert in den Gesang eintrat. Er hieß Fratzius und war gewiß schrecklich anzu sehen, wie er nun vor die Burg trat und mit einer Stimme, hart und dumpf wie eine Kesselpauke, die Ritter zum Zwei- im Schrank lag ein schmales Buch, da hinein hatte sie das Gedicht geschrieben und mit dem Datum versehen. Wolfang hatte es vergessen, u. das war ein ebenso zartes Wunder wie jenes, daß er einst diese Worte vor sich hin gesagt hatte. Die Mutter lag in Gedanken, leise sank der Himmel ihrer Erwartung

gedrückt am Füßende des Bettes steht. „Bis mein Sohn heiraten wird — du lieber Himmel, das möchte ich auch noch erleben, selbst wenn aus dem langsamen Watzer nichts werden sollte. Der Arzt kennt ihren Kummer und sagt: „Nun. das kommt manchmal ganz plötzlich. Die Richtige ist ihm eben noch nicht In den Weg gelaufen.' Und als er sich zur Untersuchung anschickt, verläßt der Sohn schweigend das Zimmer. Die Gutsherrin berichtet von ihren Schmerzen und der entsetzlichen Atemnot. Der Arzt horcht

ein Martyrium das bedeutet, welch eine Unsumme an Verzicht, und sie empfindet in diesem Augenblick, daß sie ihren Sohn viel zu lieb hat, um ihn le benslang zu belasten. Immer noch ruft und lockt das Leben. Einige Jahre! O Himmel, wie schön, wie lang können einige Jahre sein! Aber dür fen sie mit einer Versklavung ihres Soh nes, vielleicht auch der kommenden Ge schlechter erkauft werden? Nein, nein, ihr Kind, Ihre Nachkommen, Ihr Land ist wichtiger als Ihr bißchen unnützes Leben. Diese Gedanken ziehen

. Und das Haupt des „Mörderichs' wurde an die Mauer genagelt. Brigitte legte das Blatt zur Seite. Es wurde still im Hause und im Garten. Wie hoch uttd weit war der Himmel heute über den Kastanien. Wie sichtbar rauschte das Licht die blaue Glocke herab, stark und klar in der Nähe, grau und flimmernd in der Ferne. Vor dieser Größe und Weite wurde der dröhnende Ton der Großstandt zur verschmachtenden Brandung. Klein mütig klang der Hammer es Schlossers aus oer benachbarten Werkstatt, nicht lau ter als das Airpen

der Grille die fromme Säge des Schreiners. Briqitte horchte in die verwischten Laute hinab, sie schaute in den strömenden Himmel und war eine Weile glücklich. Langsam ging die Tür auf. Mit schlei fenden Füyen kam der Knabe herein. Er trug auf beiden Händen ein Kastanien blatt, das von der Hitze früh gefärbt war. Der Wind hatte es in die Stube geweht. Wolfgang blickte unverwandt aus das Blatt niwer. Er schien noch nicht in die Wirklichkeit zurückgekehrt zu sein und er sprach über die /arbige Erscheinung

13
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/19_05_1929/AZ_1929_05_19_5_object_1865948.png
Page 5 of 8
Date: 19.05.1929
Physical description: 8
Kkingsten 1929 Nun-fluten die Flammen des Löbens Vom Himmel wieder Erdenwärts nieder, Ein leuchtendes Lodern und Glühn Von Schöpfergewalten, - Ein machtvoll Drängen lind Neugestalten, ' j Entsprießen, Entfalten, ' Und Knospenerlilühnl ! Kräfte, die unbekannt, ungeahnt schliefen In Erdengriinden, . In Seelcntiesen, Bürden min wach, ' Quellen zu Tag! Allüberall ein jauchzendes Kunden Von ewigen. Werden In Himmeln, auf Erden! . ^ Selige Himmeln, auf Erden! , Selige Lenzeswonne, die preist

, flammt und braust cnis einer anderen Welt in die natürliche Schö pfung herein. „Und es geschah schnell ein Brau en vom Himmel als eines gewaltigen Windes, 'And erfüllte das ganze Haus, da sie faßten:, so Heißt es im Bericht der Apostelgeschichte. „Und >,is erschienen ihnen Zungen zerteilt wie vom 'Feuer'. Also Wind und Feuer sind hier Sinn bilde des Geistes. Sie hauchen die Versammel- i'vn an. Es sind strahlende.und bewegliche Cle- - «snte der Luft. Sie wehen gleichsam ciiis dein 5?osmos

auf den Planeten Erde. Es ist ein Strahlenwunder, das die empfänglichen Men schen wie eine Antenne berührt und zum Tönen bringt. , Woher kommt das? Ja, woher? Wir haben dafür den Ausdruck „Himmel'. Alles Schöne und Gute kommt „aus dem Himmel': aus dein Lichtreich der Liebe, Schönheit und Weisheit. Dorthin hat sich ja der Heiland nach der Aufer stehung und Himelfahrt zurückgezogen. Von dort her brauist nun sein Geist in die Herzen der anfangs erschrockenen, jetzt aber ihrer Aufgabe wieder gewachsenen Jünger

, um sich zu vergewissern, ob Bodos Unfall harmlos verlaufen ist. O, du grundgütiger Himmel! Ein Pfingstmor- gen zieht herauf, so voll leuchtender Schönheit, daß aller Welt das Herz im Leibs lacht. Vom wolkenlosen Himmel strahlt warme Frühlings- sonne auf die bräutlich geschmückte Erde hernie der. Ein frischer Morgenwind streicht liebkosend über saatcnschwere Felder, würzigen Schollcn- ruch mit sich führend. Selig? L-rchenlieder trägt er auf seinen Fittichen, fleißiger Bienen Sum men und den Staub zahlloser

Waldrand, der im letzten Früh rotschein wie ein Wall glühender Speere in den morgendlichen, Himmel sticht. Er wird zusehends größer und größer. Nimmt Gestalt an. lind sie erkennt: ein Flugzeug. Seltsam nur, wie niedrig die Maschine fliegt. Da braust sie schon heran, überquert leicht schwankend knapp fünfzig Meter über dein Bei den den Halteplatz von Harras und knattert in schnurgerader Richtung — Lissy täuscht sich nicht — auf Soldeck zu. Was hat das alles zu bedeu ten? Blitzschnell springt Lissy

14
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1923/08_02_1923/VBS_1923_02_08_3_object_3117249.png
Page 3 of 12
Date: 08.02.1923
Physical description: 12
rück wärts auf den bequemen Sitzen des Wagens Platz nehmen, der Arzt schwang sich zu dem Kutscher auf den Bock, munter wieherten die Gäule — ein Schnalzen in der Peitsche — und fort ging es leicht und, flink über das troffliche Sträßchen. .durchs, Tal, hinein. Die Berge glänzten, zwei Schneekuppen standen Me ungeheure Glührosen über dem hellgrü nen Waldkamm, jubelnd stiegen die Lerchen in den Himmel und sanken trillernd wieder zur Erde, die beiden Fräulein im Wagen lachten und schäkerten wie Kinder

Wiesenpfad und schritten eine Zett- lang rüstig aus. . Je höher sie kamen, desto weiter tat sich die Alpenwelt-auseinander, de sto riesenhafter und höher wuchsen die Berge in den Himmel. „Fräulein Zilli, die Berge steigen mit uns, sie werden immer größer!' rief die Wienerin entzückt; „ich hatte keine Ahnung, daß sie so schwindelnd hoch wären.' Im -Westen tauchten die Schneefelder der und Ciskolosse der Oetztaler und Stubaier Ferner auf, im Süden ragten die Türme und Burgen der Dolomiten fast trotzig

in den Him mel, tief hinten gegen die Schweiz zu leuch teten durch -den gelblichen Dunst himmelhohe weiße Kuppen, ungeheure Gletscherkränze schweiften links mrd reclsts aus. Hier stachen die Gipfel wie aus Glas geschnitten, in das Himmelsblau hinein» dort hatten sie krausige Wolkennrützen aufgesetzt, um die Sonnen strahlen abzuwchven, da spannten sich wieder von einer Bergruppe zur andern riesenlange Wolkenbänke, aus denen der Himmel rastete. Die Wienerin siel von einem Staunen ins andere. \ „Nein, nein

halbstündiger Wanderung erreichten sie endlich den Gamsanger. Es ist dies eine tellerförmige DergmulVs, um und um mit saftigem Gras bewachsen, Ms dem taufend duftige Höhenblümlein ihre Köpfchen recken. Da oben herrscht an schönen Sonunertagen eine fast überirdische Stille. Kein Lüftchen weht, kein Rauschen, kein Summen, kein Glockenbimmeln, nicht der leiseste Ton wird laut, nichts regt sich, nichts bewegt sich, Mr die flockigen, weihen Wölklein huschen lMtlos über den bläuen Himmel hin. Sie ließen

sich lm Gras nieder. Da sagte die Wienerin: „Aber hier ist es merkwürdig. Der blaue Himmel und die Wolken lassen sich ganz zu uns herunter, man kann sie fast angreifen.' „Und eine Rul-e ist hier wie In der andern Welt' bemerkte Fräulein Zillj. „Ja, ja,' sprach lächlnd der Doktor, „Das Ist der Sonntag in den Bergen. In den Ber gen herrscht immer diese wunderbare Sonn- tagsstille, weil die Berge eben durchs ganze Jahr Festtag haben, ©efjt nur, wie andacht versunken sie dastehrn, Md doch glänzt ihr Gesicht

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1851/26_07_1851/BTV_1851_07_26_3_object_2978635.png
Page 3 of 6
Date: 26.07.1851
Physical description: 6
auch im Himmel ge tragen werden und die vhimmlischeu iYZodcq keine an dern sind, als die der Madaine Gqspard i>> Paris. Hr. Alphons Ca Hagnet, Magnetiseur zu Paris tR»e Sa>»t Denis 2tZ5Z, der dies berichtet, und ein Buch, darüber „zum. Txoste der Menschheit-- geschrie ben hat, weiß davon noch mehr erbauliche Dinge zu erzähle». Auch Buchdrucker und Buchbinder kön nen hoffen, ini Jenseits Beschäftigung zu finden. D>e Geister des Verstorbene» sitzen und lesen Bücher, die den unsern „ähnlich scheu, nur der Druck

ist anders.'' «ind wir neugierig zu wissen, wie der himmlische Druck beschaff?» sei — den irdischen ken nen wir— so benachrichtigt uns Hr. Cahagnet, „es gebe Buchstaben, wie ein O geformt, andere geformt wie ein Häkchen, wie Halbmonde, die er aber nicht beschreiben könne.» Ans dem Angeführten läßt sich schließen, daß im Himmel türkisch geschrieben werde. Hr. Cahagner hat es sich zur ausschließlichen Aus gabe gemacht, uns über dir wahre Beschaffenheit des Jenseits, seine Sitten, seine Sprache, seine Lebens

mußte er das Vorhaben aufgeben, denn die Somnambulen sind eigensinnig. Endlicti erfnbr er, was er wissen wollte. Wir können hier nicht alles mittheilen, nur Einiges des merkwürdigsteir wollen wir hervorhebe», wcil eö neu scheint. Hr. Cabagnet fragte den Ekstatiker, ob die Geister Flügel hätten? Derselhe perneinte eS. iAne hcll- seliendere ^?ame behauptete später daS Gegentheil. Ob sie äße», tränken? Der Ekstatiker bejabte e» mit der Bemerkung, man thue im Himmel genau das selbe, was man aus Erden

thue. Diese Nachricht dürste.eben nicht „znm Troste der Menschheit' dienen. Ein andirmal beschreibt Bruno, der Ekstatiker, den Himmel (S, IS): „ES ist ein Ort ohne Horizont, erleuchtet durch eiu kerrlicbes Licht, vor mir war ein Wesen, das ich sür Grtt hielt; er saß geht einem Throne, daö Haupt mit einem strahlenden Helme bedeckt, fein Bart war grau, glaube ich. er stützte die Hand anf den Arm eiiieö ThrynsesselS, und trug einen weiten carmestnrotbe», ganz mit goldenen Lilien besäcten Mantel

», dem Menschen vorbehalte»?» Größe habe geben wolle».-- Hr. Cahagnet war ent zückt über diese Belehrung. Iu der 14. Sitziuig theilte ihm Bruno-mit, daß eS „drei Himmel gebe', in der 15., daß die Seele nach dem Tode „wie eine Seifenblase oder wie eine Luftblase im Wasser' zum Himmel emporsteige, in der lg. gesteht Bruuo auf richtig, „daß die Welt den sür eine» Narre» halte» würde, der behauptet, „daß ein Geist in Gestalt eineS Windes eine Geschwulst, eine Kolik oder eine Entzündung zu Wege bringe

16
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1927/17_06_1927/VBS_1927_06_17_4_object_3123399.png
Page 4 of 16
Date: 17.06.1927
Physical description: 16
entbehrt, Der sicher in der Scheide Haft gefesselt halt das scharfe Schwert, Nein, um den Frieden in der Brust, dem's mitten in der Schlacht nicht graut. Weil auf den Felsen deines Worts mit festen Pfeilern er gelbaut. Wso muß das demütige Flehen fein, dann wird Weltfronleichnam werden. MSrkyrer! Nach einer wahren Begebenheit. Bon Julius Echreinzer. In wolkenloser Bläu« lag der südliche Himmel über Guadalupe-Hidalgo» dem be rühmten Wallfahrtsort nördlich der mexikani schen Hauptstadt. Ein sanfter

, von Blüten duft geschwängerter Südwind strich von der Hochebene herab, an deren Südwand der mächtig« Kegel des Popocatepett gegen den Himmel anftieg. Tiefer Frieds lag über der zauberischen Landschaft ausgebreitet. Fand er auch «inen Widerhall in den Herzen derer, die sie bswohMen? Es schien nicht so! Dort, wo di« Straße von der Hauptstadt schnurgerade «ine kleine Höhe hinanstieg, di« von Tamariskensträuchem bestanden war, lagevt« eine Truppe von etwa dreißig Köp fen. Einen unbefangenen europäischen Beob

wieder klang «in Name hervor, der mit dem Stärkenverden der Laut« wie «in mächtiges Brausen zum Himmel emporstieg. — „Maria!' Cs waren Kinder der gütigen Himmels mutter, die zu ihrem Gnadenbilde in Guada lupe zogen, um in innigsten-Bitten ihre mächtige Hilfe für ihre Bedrängnis herabzu flehen. In. langen, langen Reihen zogen sie hemm» an der Spitze zwei Jünglinge, die ein gro ßes Kreuz mit dem Heiland trugen. „Hilf uns Jungfrau Maria!' So ertönte es in ergreifender Innigkeit von den Lippen der Hunderte

, die Trost und Stärk« zu er flehen nach dem Gnadenorte der Himmlischen Jungfrau pilgerten. Tränen standen in ihren Augen, die flehend emporblickten zum wol kenlosen Himmel, als wollten fte die Hilf« ihrer Mutter herabziehen aus den lichten Höhen. Es war ein Schrei um Erbarmen, der aus dem Herzen eines schwergeprüften Bolkes kam» auf dem di« satanische .Geißel eines freimaurerischen Staatsoberhauptes lag, das ihm sein« teuersten Güter entreißen wollte, seinen Gott — seinen Bater und fein« geliebte Mutter

. „Hilf uns Jungfrau Maria!' — Me ein Treuschwur, mächtig, unwiderstehlich, Wol ken durchdringend, braust« immer und immer wieder der herrliche Ruf zum Himmel empor. Cs war ein ergreifendes DM, wie hiev arm und reich, Mann und Frau, Greis, Jüngling und Knabe, sie all«, alle miteinander in inniger Harmonie, den Rosenkranz in den Händen, zu ihrer gemeinschaftlichen Mutter zogen, hin zu ihr, der Trösterin der Betrüb ten, der Mutter der Barmherzigkeit. Auf di« finsteren Männer auf der Anhöhe oben machte

17
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/11_06_1937/TIRVO_1937_06_11_4_object_7669412.png
Page 4 of 8
Date: 11.06.1937
Physical description: 8
des Erbseümehles wird als wichtig bezeichnet, weil damit eine bereits seit langem zur Diskussion gestandene Streitfrage, ob es im Norden 'Europas 'bereits vor tausend Jahren Erbsen gegeben hat, bejahend beantwortet erscheint. — Das in Singa ausgefundene Brot ist keineswegs das älteste Brot, das bei Ausgrabungen gesunden worden ist; in den ägyptischen Königsgräbern sowohl als auch in den Ueberresten schweizerischer Pfahlbauten hat man jahrtau- fendealtes Brot gefunden. Er M vom Himmel In der kleinen Kirche

des französischen Dorfes Querous, das an der Straße zwischen Rouen und Dieppe liegt, kann man heute noch einen merkwürdigen HolMühl bewundern, der, wie die Chronik meldet, am' 16. September des Jahres 1804 vom 'Himmel herabgesällen ist. Mehr als hundert Zeu gen sähen den 'Stuhl aus' den Wolken stürzen und so kam! es, daß ihn damals die ^Bevölkerung des ganzen Kreises als „EngMstuhl" verehrte und ihn aV eine heilige Reliquie betrachtete. Freilich gab es damals schon aufgeklärte Geister, die geringschätzig

nur den Stuhl, den der tapfere Aviatiker als letzten Ballast über Word geworfen hatte, vom Himmel fallen. Als später in Paris der Sachverhalt 'bekannt wurde, ließen sich bie Bewohner von Querous nicht mehr von ihrem Glauben abbringen und haben fast hundert Jahre lang den geheimnisvollen .„Engel sstuhl" verehrt. Erst dann vergaß man allmählich die Legende, aber der Stuhl hat noch im mer seinen Platz in der 'kleinen Dorfkirche behalten. Obwohl sie sich nicht weiter äußern wollten, schien diese Mitteilung

18
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1945/27_06_1945/DOL_1945_06_27_3_object_1153794.png
Page 3 of 4
Date: 27.06.1945
Physical description: 4
Die 25jährlge Josefa Plnggera des Gabriel stürzte dabei In den tosenden Bach und fiel so unglücklich auf, daß sie sofort das Konzertsaal Bui Mau hätte vielleicht auch Bedenken dagegen haben können, ernste Musik im Freien atifzii- fiilireti. Abgesehen von den Launen des Wet ters. die die Veranstaltung an sich in Frage stel len konnten, würde vielleicht das ganze Um und Auf eines Konzertes unter freiem Himmel mit all seinen Zufälligkeiten hemmend sein für das Zustandekommen jener Sammlung, die Voraus setzung

ist für die Wirkung k'nssischer und reii : giöser Werke. Der Verlauf und Erfolg des schönen Sonntag-Abends hat den Einfall, een Burghof als Konzertsaal zu benützen, hi diesem Fall als einen äußerst glücklichen bestätigt. Man hätte für diese Art von Konzertieren, das die reizvolle Mitte hielt zwischen Feierstunde. Lie derabend mul Ständchen, keinen stimmungsvol leren Rahmen wählen können a's diese ebenso reizvolle Mitte zwischen geschlossenem und offenem Raum und was das Konzertieren unter freiem Himmel

der Motetten von Pale- strina, di Lasso. Eberlin. Aicliinger, Perosi, w-’i- seiolini und die Heiniseliekeit der Gasserschen Tonschöpiungcn in die Stille des Btirgvierecks Inneiutrug. in seltsam ergreifender Weise nbßC- stimuu auf solche Musik und solches Musizieren Und siehe — der Himmel selbst schien daran: '»zügelten: vom Norden her waren schwere ’. etter woiken gezogen und ieder, vom ersten ‘•äi g.T bis zum letzten Zuhörer bangte tun den ungestörten Verlaut. Eben als A. Alverä. der s o-rrä-'e ilcrrs

-.-lier seines prächtigen Chores den Einsatz gab zu Aichingers groß aufgebautem jJlJOj'/ Luise Evrraüini ..l.iiouuit de coelo'* und die Bässe dramatisch schilderten „Es donnerte vom Himmel der Herr', da rollte über das Eisacktal dumpfer Donner hin, der Sturmwind riß an den Noten blättern und einzelne Tropfen fielen zu dem sprudelnden ..Da traten zu Tage die Quellen der Wasser“. Wie im Einverständnis mit A Al verns erlesen zusammengestelltem Programm ging der Himmel mit: Sturmwind begleitete

Palestrinas herrliche Schilderung des Piiitgsr- tages „Da entstand plötzlich ein Brausen vom Himmel her': das Gewitter aber verzog sielt verständnisvoll lind über dem Osteriubel C.t- seiolinis riß der Himmel zu großen blauen Flecken auf. Letztes Abendgoid floß von den Steildächern der Burg, als Gassers liebliches '!'iÖlgemälde vom Kaltercr-See-Abend in seiner seltsamen Eindringlichkeit an wcllenattnende Gestade versetzte und Schuberts Nachtüed ..Ruh' über allen Gipfeln' kündete Welch freundlicher Einfall

19
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1929/11_07_1929/VBS_1929_07_11_3_object_3126083.png
Page 3 of 10
Date: 11.07.1929
Physical description: 10
und so schön ist, wie das Fräulein Aaga vom Himmel. Hof, da muß im doch auch a bissel Freud haben — oder ««deren o Freud machen! MH. solch ein Tanz war Seligkeit für mich.' Mgas junges Mut schrie nach Freude. Sie war «in schlichtes Kind des Volkes geblieben, das fest verwachsen war mst der Heimat, mit dem Dorfe, mit dem ganzen Volke, mit seinen Sitten und Gebräuchen. Sie hatte auch keinen Grund, Rott abzmveisen. Er war der erste im Dorfe, dazu ein schöner, stattlicher Mann, eine Abweisung

aber doch vor dem Hünen zur Seit«, der seine Arme wie Windmühlflügel erhob und mst lauter Stimm« rief: „Wie mögt ihr tan zen und jauchzen, wo so viel Jammer und Not in der Welt ist! Der Herr wird Feuer und Schwefel vom Himmel senden, wie auf d'.e gottlosen Städte Sodoma und Gomorrha, und es wird alles vertilgt werden, was da lebt aus Erden und grünt auf den Feldern.' Die Taugenden boantworteten die Predigt des Narren mit lautem Gelächter, was /diesen noch mehr erbitterte. Schon wollte er sich auf die Spötter stürzen

— du aber überstrahlst sie alle wie die Sonne «in Heer von bleichen Ster nen/ Sie fand keine Antwort, da er s« ungestüm in den wilden Wirbel des Tanzes himeftwiß. Sie waren das schönste Paar, gingen ganz im Tanze aus und vergaßen , alles , um sich her, ge wahrten auch nicht das aufztehende Gewitter und die fahlen Blitze, die. den -fernen Himmel überflanmsten. Erst als sausende Windstöße durch de« Gar»' ten fuhren, die-Mpfel der Bäume schütteten Md einzelne Lichter löschten, als schwere Regentropfen auf den Tanzboden

klatschten, kreischten die Mädchen auf und flüchteten sich unter das schützende Dach. „O weh, ein Gewitter im Mai — das be deutet Unglück und Rott' -klang es durch den Garten. Dunkle Wolken jagten gafpenstevffch Mer den' Himmel. Sturm peitscht« vom Himmel zur Erde, das ganze Firmament war «in Feuermeer. Donner rollte über den Himmel wie das Krachen von tausend gelösten Kano nen. Alles flüchtet«, hie Musik brach st» schrillem Mßklong ab, kste Diele war leer, als ist« letz ten sprangen Mam Rott und Mna

. durch den Garten. „Ich fürchte mich .' rief Mna, als ein Mitz vor tbnen niederzuckte. „Keine Sorge.' rief Rott, „ich begleite dich! Ich folg dir durch Donner und Blitz, Wasser und Feuer, Himmel und Hölle.' Sie «Men auf die Straße hinaus und den Bergen zu. von denen sich der WAdbach schau mend ins Dal stürzte. Der Himmel -Wer ihnen loderte in rotem Feuer, unaufhörlitch schleu derte er seine Witze. Mna schmiegt« sich -in Angst und Zittern an ihren Dealei-ter. „Wenn ich nur schon zu Hause wäre!' klagte

20
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1890/24_12_1890/SVB_1890_12_24_1_object_2452331.png
Page 1 of 10
Date: 24.12.1890
Physical description: 10
wo; daS Geschichtleiu aber war so : Eine arme Mutter lag im Sterben; an ihrem Bette stand ein Kind— in wenig Stunden sollt' eS eine Waise sein; daS eben war der letzte Schmerz, der der armen Mutter hienieden dnrchs Herz schnitt, ihr Kind vaterlos , und mutterlos zu wissen aus dieser kalten Welt. Sie schlang den Arm um das zitternde Wesen, und zog eS an ihr Herz. „Kind', sprach sie, „ich gehe in den Himmel, wo daS Christkind ist, und der Bater auch; ich gehe in den Himmel, — folge mir nach.' Wo geht

d« Weg in den Himmel, Mütterlein? „Immer grad aus,' hauchte die Mutter, „mir nach, mein Kind.' Und inniger schmiegte sich das Lämmlein an die ster bende Mutter: „Mütterlein nimm mich mit; ich geh mit dir zum Christkind, von dem du mir erzählt hast; nimm mich mit'. „Das — Christ — Kind' — so kam eS von der ersterbenden Lippe, und der süße Mund schwieg, und stille stand das Mutterherz. Und da Mütterleiu nicht mehr reden wollte, schluchzte das arme WaiSlein, und heiße Thränen flössen nieder auf die kalk Wange

der Mutter.- Barmherzige, Leute löSteu das arme Kind aus der Umarmung der Todten, sie trugen den Leib des Mütterleivs hinaus, — sie senkten ihn in die geweihte Erde, und der Winter breitete seine schönste weiße Decke über das Grab. ,— Und fort wanderte das Kind, den Himmel zu suchen — dem Mütterleiu nach — immer gerad aus.' Wohl fragte esmanchmal/wenndie Wege sich kreuzten : „Wo geht der Weg in den Himmel?' Manche schienen eS nicht zu wissen, nnd andere erwiederten mitleidig and tief aufseufzet

der Himmel selber sei»: so kniete eS, bis der Schlaf feine malten Aeuglein schloß — eS hat sie nimmer geöffnet hinieden, auf der Welt ist eS nicht mehr erwacht. „DaS Christkind' hatte die sterbende Mutter zuletzt gesagt — und das Christkind hat fein armes Brüderlein richtig heimgeholt in seinen warmen Himmel; Christkindleins Geburtstag für diefe Welt war WaiSleinS Geburtstag für den Himmel geworden. O Kindersinn! Dir, ja dir mit deinem nnschuld- vollen Herzen gehört die Freude dieser heiligen Nacht

gehüllt uud auf Purpur - gebettet wurden; doch wollen sie dir gefallen, daqn müssen sie dir ähneln, der du bereit warst den Himmel ' zu verlasse«, dich selbst, aller Herrlichkeit zu entäußern — der Armuth, den Dürftigen zu lieb. Ern Herz voll Milde, voll zarter Rücksicht anf deine armen Brüder . nnd eine Hilfteiche Hand >?7- daH lerne der. Reiche zu schätzen vor deinem ärmlichen Throne, du KönigSkind. Und lasse den Armen lesen an deiner Krippe, wie Dürftigkeit das größte Unglück nicht fei, nnd Arbeit

21