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Tiroler Grenzbote
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Page 7 of 10
Date: 23.12.1942
Physical description: 10
Sie hörte, wie die anderen mit Zurufen seinen Schritt sicher an allen Gefahren vorüberlenkten. dann schloß das Prasseln und Brausen der Flammen alle Sinne und Gedanken ein. Glui durchflutete ihre Glieder, als atmete sie in einem ewigen Sommer, dessen Pracht alles dahinschmelzen ließ, den Schneemann vor ihrer Türe. Spott und Hohn und Schmerz, daß nur noch Wunder und Won nen. Freude und endliche Seligkeit galten und der Himmel weltweit offen stand. JFeldpoft für Den Himmel (ine WeilmaHlserMlurrg von (riüi

Zwirner er Weg in den Himmel ist weit. Dar um hatte Klein-Inge schon, als die ersten Schneeflocken wirbelnd auf die Erde tanzten, ihr Sparbüchserl aus- geleeri und für den Inhalt ein kleines Tannenbäumchen aus Wachs und Papier gekauft. Im Himmel gab es keine Tannen bäumchen. Das wußte Klein-Inge. Und gerade in den Himmel hinein sollte dieses Bäumchen gehen. Wozu gab es eine Feld- vost. die überall hingelangte? Onkel Her mann würde nun nie wieder kommen, hatte man zu Klein-Inge gesagt. Der sei

im Himmel, hoch über den dicken Schneewol ken. die nun immer die weißen Schnee flocken ausschütteten. Und da sollte er doch ein Bäumchen haben wie in allen Jahren, wo er unter dem Lichterglanz mit Klein- Inge gespielt hatte. Es wurde ein feines Päckchen. Wie stolz doch Klein-Inge war! „An meinen Onkel Hermann, im Himmel", stand als Anschrift darauf zu lesen. Nun würde er in all dem Wolkendunst da droben im Himmel so ein kleines Bäumchen haben und merken, daß da drunten auf der Erde Weihnachten

war * Feldpostinspektor Rose schüttelte den Kopf. Von Narvik bis Tunis, von Stalin grad bis zu den Pyrenäen war ihm der Gang der Feldpost kein Geheimnis. Aber vom Monde oder vom Mars, geschweige vom Himmel war in den amtlichen Richtlinien durchaus nichts vermerkt. Er rückte zum drittenmal seine Brille auf die Nase und studierte die ungelenken Buchstaben, die von liebevoller Kinderhand auf das kleine Päck chen gemalt waren. Sogar ein Absender war vermerkt. „Ja. da haben wir es schon", brummte er gutmütig. „Inge Klein

. Ber lin." Schon wollte er den großen Stempel aus das Päckchen drücken, der zu besagen hatte, daß die Anschrift unvollständig und die Sendung daher unbestellbar sei. Aber in diesem Augenblick mußte er an daheim und an seine eigenen Rangen denken. Und nun hatte er einen Einfall. „An einen un bekannten Soldaten", schrieb er auf das Päckchen. „An einen unbekannten Soldaten mit dem Vornamen Hermann." Er legte das Päckchen zu dem großen Stapel, und ab ging es direkt in den Himmel hinein • Obergefreiter

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 17.10.1928
Physical description: 8
Verwandten sind. Ist doch meine Großmutter gottselig eine geborene Mühlschlögel gewesen." „Ich spür's schon lang, wo der Wind herweht," säuselte die Nagelschmiedin vom Herd her. „Seit der Alte tot ist, hat sie's noch mehr mit dem Kirchenlaufen wie früher. Und die Leut', die vor lauter Frömmigkeit den Herrgott schier vom Himmel herunterreißen möchten, haben es alle mal faustdick hinter den Ohren. Wirst es sehen, die vermacht ihre drei Häuser der Kirchen und ihr Geld dazu..." ' „Das werden wir nachher

Beifügen, daß der Himmel diese Wohltaten schon noch lohnen werde. „Der Himmel", sagte der Nagelschmied zu sei ner Gattin, „das ist sie nämlich selber. Wirst sehen, jetzt haben wir's gewonnen! Und wenn sie uns auch nicht alle drei Häuser vermacht — eins tut's auch, und vielleicht ein paar tausend Märk lein dazu." ' r „Nur nicht mehr auslassen in der frommen Weise," sagte die Nagelschmiedin. „Jetzt haben wir sie schon beim richtigen Zipfel — die alte Baßgeigen, die scheinheilige. Im Herbst stiften

studiert und während der Inflationszeit ein Bankgeschäft betrieben. Er galt für nicht unvermögend und man sprach allgemein davon, wie er es verstanden hatte, Wertpapiere an sich zu bringen, die dann wieder hoch im Kurse standen. Jetzt war er Inhaber eines gutgehenden Miet autogeschäftes. Wie wurmte sich der Nagelschmied, wenn der „junge Spritzer" die Erbtante bei gutem Wetter im Auto spazieren fuhr. Und die Nagelschmiedin schickte ein Stoßgebet ums andere zum Himmel: der Herrgott möge ein Einsehen

fuhr weiter: „Meinen lieben Pretzen beckschen Verwandten, die für das Waisenhaus schon so viel geleistet haben, vermache ich als Andenken an mich die andere Tafel mit der Auf schrift: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan." Im übrigen ermahne ich meine lieben Ver wandten alle, nicht von der frommen, christlichen Weise zu lassen, damit ihnen der Himmel sicher sei. Somit lebt wohl und auf Wiedersehen in einer besseren Welt. Ursula Mühlschlögel, eigenhändig

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.09.1935
Physical description: 6
zu fühlen, wie diese herrlich schöne, von allen angebetete Frau lebte, was sie liebte, wie sie unter anderem auch zu sitzen oder zu liegen pflegte. , Josef legte sich in ganzer Länge auf den Sessel. Da ging die Tür auf und Frau Bella, die Herr liche, trat ein. Mit brennend rotem Gesicht sprang Josef auf und schrumpfte an der lieblichen. Hand des Sterns, der am Himmel aller Gegenwart stand, zu einer eckigen, kleinen Verbeugung zu sammen. Die Diva lächelte. Die späte Sonne warf einen wunderbaren GlànZ

, den man in die Steckdose steckt. An der einen Seite schließt man den Radioapparat an, auf der anderen Seite be findet sich eine Schnur, die man beliebig lang wählen kann und die an ihrem Ende mit einer Birne mit Kontaktknopf versehen ist. Die Birne mit Kontaktknopf legen Sie neben sich aufs Nacht> tischchen. Wollen Sie Ihren Radioapparat jetzt ^it5onomi5e/ie? Die Namen der Sternbilder dienen seit Jahrtau senden der schnellen Orientierung am Himmel. Freilich hat die moderne Stàkarte oder der heu tige Himmelsglobus

nicht mehr die märchenhaften Abbildungen der Figuren, wie sie die alten Astro nomen, zu zeichnen pflegten. Aber wir hören auch .'heute noch'di? alten Sagenwon.den^Stxxnen gern. Sie erfüllen den Himmel mit. lebendigen Bildern, sie verbinden uns mit der schweigenden Unend lichkeit in menschlich-herzlicher Weise, sie mildern die? überwältigende Wirkung des Firmaments. Und so freuen wir uns an dem freundlich blinken den Sternbilderbogen. Di« Familie der Andromeda. Auf dem Weg über den Polarstern, den äußer

sten Stern im „Kleinen Bären' oder ^ „Kleinen Wagen', treffen wir einSternbild in Form eines großen lateinischen W: Kassiopeia. Sie erregte einst als Königin von Äthiopien, weil sie mit ihrer Schönheit prahlte, den Zorn des Meergöttes Po seidon und muß jetzt oben am Himmel zur Strafe dafür auf Pfefferkraut fitzen, und noch dazu mit dem Kopf nach unten. Ihr irdischer Gatte, der äthiopische König Kepheus, ist auch am Himmel, neben ihr, ein kleiner Trost. Unter der Königinmutter liegt mit ausgebrei

teten Armen ihre Tochter: Andromeda. Auch sie wurde von Poseidon verfolgt und einem Meeres ungeheuer ausgeliefert. Es. ist der „Walfisch', der sie selbst am Himmel noch bedroht. Aber sie braucht nichts zu befürchten. Held Perseus, der sie schon einmal befreit hat, wacht neben ihr. In der einen Hand hält er eine Sichel, in der anderen Hand das Haupt der Medusa, bei. deren Anblick das Unge heuer versteinert wurde. Neben Kepheus und dem Kleinen Bären lauert der Drache, der die gojdenen Apfel am Baume

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 09.11.1915
Physical description: 8
der Bulgaren. Am Frei tag nachmittags war der Weg nach der Stobt frei. Nachdem die serbische Artillerie auch aus der west- .lich. Nisch gelegenen Ortschaft Medosevac abgezogen — 50 — „Wart' nur," vertröstete ihn der-Vater und schweigend gingen sie den westlichen Höhen zu. Auf den Wiesen-, über die sie schritten, lagerten schon die Abend nebel, welche allmählich das ganze Tal einhüllten, so daß es einem großen, stillen See gjich. Jni Bergwalde herrschte bereits tiefe Däm merung, während der Himmel

' Streiten Himmel über ihnen glänzten die Sterne. Noch einer Weile bog Florian in östlicher Richtung ab und bald darauf erreichten sie. über moosigen Boden fortschreitend, den unteren Rand einer ab schüssigen Waldwiese. „Hier wird's was geben!" flüsterte Florian, indem er stehen blieb und den Stutzen vorn Rücken nahm. Alois setzte sich auf ein Felsstück in der Nähe. Um in der Ein samkeit mit Florian -zu reden, hätte er wahrlich nicht nötig gehabt, so hoch und angestrengt zu steigen

. Indem er aber noch einmal über legt hatte, was er dem Sohne mitteilen wollte, zu dem er gekommen, war er mechanisch weiter gestiegen. „Also hier denkst was zu finden?" fragte er. „Ja," entgegnete Florian leise, „sobald der Mono.heraus ist: er wird gleich kommen. Aber red' nicht so laut." „Derweilen sitz' zu mir her und lasse uns ein Wort mit einan der reden," sagte sein Vater. — 51 — Florian gehorchte; Alois aber schwieg noch und beider Augen schauten gegen Osten, wo der Himmel in sternloser Helle über den Schroffen ruhte

. Um den Gipfel des Rofun dämmerte es wie ein Heiligenschein, der lichter und lichter wurde. Und jetzt flimmerte und glänzte es auf dem 'Scheitel des Berges wie ein silberner Tropfen. Rasch wuchs er in stetigem Glanze. Es war der Mond, der feierlich an dem. blauen Himmel heraufzog. Sein schimmerndes Licht umfloß die weißen Schroffen und jetzt küßte er die Baumwipfel am oberen Rande und jetzt sandte er zitternde Silberstreifen über die Wiese bis zu den Füßen Alois Staudachs und seines Sohnes. „So still komnit

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Volksbote
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Page 2 of 6
Date: 14.08.1924
Physical description: 6
von deinem Sohn'. Und also schied er von ihr. In derselben Stunde predigte Sankt Jo hannes zu Ephesus dem Bolke. Da erhallte ein Donner mit einem Blitz vom Himmel gar schnell, und es kam eine schöne weiße Wolke, die trug Sankt Johannes empor vor des Volkes Augen und setzte ihn nieder vor Unserer Frauen Türe. Cr ging in das Haus und grüßt« sie. Da ward sie froh und sprach: „Johannes, mein lieber Sohn, mein Kind hat mich geladen zu den elyigen Freuden, und diese Palme, die soll man vor meiner Bahre tragen

sie ihr und grüßten sie und sprachen: „Du bist gesegnet ob allen Frauen von deinem Sohn, der Himmel und Erde erschaffen hat.' Und sie fielen vor ihr nieder und weinten gar sehr. Sie sprach: „Gottes Segen sei über euch, und ihr sollt bei mir bleiben, bis ich verscheide.' Das taten sie mit Fleiß. Hernach an dem dritten Tag, als es schon spät war, und sie miteinander von Gott redeten, kam unser Herr zu ihnen in einem großen Licht und mit allem himm lischen Heer und mit einem süßen Schall. Da fielen die heiligen

, und sie fuhren gen Himmel in unsäglicher Klarheit.,, Darnach legten die Zwölfboten Unserer lieben Frauen heiligen Leichnam auf eine Bahre. Und Sankt Johannes ging vor der Bahre her und trug den Palmzweig, und die Zwölfboten trugen die Bahre mit bren nenden Kerzen. Es sangen aber die Engel in den Lüften einen neuen Gesang. So trugen sie unsere Frau zu dem neuen Grab und legten sie darein. Und sie lobten Gott und blieben daselbst bis an den dritten Tag. Da kam unser Herr vom Himmel herab mit seinen himmlischen

Scharen und brachte die Seele wieder. Er grüßte seine Jünger und sprach: „Es wäre unziemlich, daß meine Mutter länger auf dem Erdreich wäre, ich will, daß sie eine Herrin sei über Himmel und Erde.' Und er gab die Seele dem Leich nam wieder und sprach: „Steh auf meine liebe Mutter! Du sollst nicht länger hier sein, du mußt mit mir fahren zu den ewigen Freuden.' Da stand Maria auf aus dem Grab und neigte sich vor ihrem Sohn. Und unser Herr gab seinen Jüngern seinen Segen und führte seine liebe Mutter

fröhlich in den Himmel mit allem himmlischen Heer in einem klaren Lichte, die sangen einen gar löblichen süßen Gesang. Da ward Maria erhöht über alle Chöre der Engel und über alle Heiligen und gekrönt zu einer Königin des Himmel- und Erdreichs. Ihr Sohn setzte sie auf den Thron seiner göttlichen Majestät und gab ihr Gewalt über Himmelreich und Erdreich und gab ihr den Schatz der Gnaden und die Schlüssel des Himmels, daß sie ewiglich mit ihm solle herrschen in ewiger Freude und Würde über alle Engel

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 6
Date: 16.10.1942
Physical description: 6
über alle Berge. Er fegt dann den Himmel blau, tupft da und dort gelbe, braune, rote Flecken an Wies' und Feld und leert endlich seinen reichhaltigen Farbenkasten über Berg und Tal aus. Allmutter Sonne hilft ihm geschäftig nach Weiberart, lätzt des Kaisers Riesenmauern greller leuch ten und schüttet flüssiges Gold über alles, daß es fun kelt und blitzt, als lägen der Berge Schätze bloß. Die Berghänge werfen ihren Purpurmantel über: aus dunklen: Fichten- und Föhrengrund funkeln die Goldkronen der Lärchen

gefallenes Stücklein Himmel der Thiersee vor uns. Die Wiesen drum herum leuchten und prangen im letzten Blumenschmuck, die Matten und Hänge um den See lohen und glühen. Hoch oben am Berghang schickt die Sonne dem Hausberger ihren letzten Scheid gruß, daß die Scheiben goldig blitzen und funkeln. Und weiter wandern wir zu den märchenreichen, still verschwiegenen Thierbergseen hinan. Hast du schon vom Längseezauber gehört? Nun, wenn am Abend, da die Sonne ihre letzten Strahlenbüschel über den Brünnstein

dich zu fröhlicher Bergfahrt ins sagenumwobene Kaisertal, wo in tiefer Schlucht der Kaiserbach urewige Weisen donnert und tost. Wo tiefdunkle Wälder die Hänge hinanklettern und aus dem Schutt weißleuchten- Holzarbeiter aus den Alpenarmen Aus dem Kulturfilm „Holzzieher" (Scherl-Ma.) der Kare, aus dem Gürtel grünsamtener Latschen die Riesenmauern des Kaiserschlosses, die Dolomiten des Un terlandes, in den blauen Himmel ragen. Und wie ein Schatzgräber, dem das Glück gelacht, schönheitstrunken kehrst du heim

. Ia, ich könnte dir noch viel erzählen von den Kleinoden der Schatzkammer unserer Heimat, vom grünen, gold umrahmten Smaragd — dem Hintersteinersee —, von den rotleuchtenden, felsüberragten Matten der Steinberg alm, vom anmutigen, sagenumwobenen Walchsee, doch fehlt der Raum dazu. Eines noch rat ich dir! Steig zum Pendlinghaus hinan und lug hinaus ins buntgewürfelte Inntal. Wie aus Erz gegossen, stemmt sich der Kaiserslock in den Himmel. Wie aus einer Spielzeugschachtel ge leert, so niedlich liegt Kufstein tief zu deinen Füßen

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Volksblatt
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Page 3 of 16
Date: 05.10.1901
Physical description: 16
5. October 1901 Tiroler Volksblatt. Seite 8 Se. Gnaden Herr Canonicus Blasius Egger, bil deten, wie immer, so auch beim Einzüge. in Brixen, die Ehrenbegeleitung der Mutter Gottes. Unser wahrhaft hochverehrter Führer Oberst von Himmel schritt wie immer an der Spitze des Zuges. Mir war es als einem Priester der ersten Gruppe ver gönnt, gleich hinter unserem Kreuze zu gehen. Beim Kloster der Kapuziner erwartetete Seine Ex cellenz der hochwst. Fürstbischof Simon Aichner, umgeben von einem hochw

. Herrn Canonicus als Officiator sammt Assistenz, dem ganzen Domcapitel, dem ganzen Seminare, unseren Zug. Oberst von Himmel schritt auf den Fürstbischof zu, beugte das Knie und erhielt den Segen des Oberhirten. Das war ein Moment, der auch den Männern die Augen feucht werden ließ. Wir fühlten, dass unser Herrgott uns segne und gnädig auf das Werk herabsehe, das wir, dem Rufe unseres Führers von Himmel folgend, vollbracht hatten. Es war das Volk von Tirol, das gesegnet wurde, weil es wieder eine That

vollbracht hatte. Es war das „Volk' im christlichen Sinne des Wortes, dem einzig wahren; vom hohen Herrn bis zum Bauernknechte, von hohen Beamten, vom Reichsrathsabgeordneten bis zum einfachsten Manne, von den Gräfinnen bis zur Magd, vom Domherrn bis zum Meßner. Bolkswallfahrten nach dem heil. Lande, wollte Oberst von Himmel organisieren. Es ist ihm gelungen. Und das so, dass immer die weitaus größere Zahl der Theilnehmer aus dem Volke, die höheren Stände in der Minderzahl sein sollten

. Und wenn das „Volk' im modernen Sinne so wie es auf unserer Fahrt geschehen ist, sich erst als christliches „Volk' fühlt, wenn es sich eins weiß mit den höheren Ständen, wenn diese, wie auf unserer Fahrt, so herzlich einfach und helfend mit Allen Verkehren, wenn die niederen Stände auf die höheren wie in unserem Zuge als erfahrene Führer schauen und sich ihrer Leitung überlassen, dann fährt das ganze Volk, weil auf katholischem Wege glückliche Fahrt, durch des Lebens Wellen zur Heimat dort oben im Himmel

Menschenmenge mit ihrem Herrn Decan mit lautem Gruß und Zuruf ihre Wünsche für die Reise mitgaben, während die Musik mit ihren Weisen uns begrüßte. Eine besondere Erwähnung muss aber den wackeren Absaltersbachern gewidmet werden. Der Bahnhof und die ganze Ortschaft waren be flaggt und mit ihrem verehrten Herrn Pfarrer war die Gemeindevorstehung erschienen, um ihren Ehren bürger, Oberst v. Himmel, den sie wegen des Pilger zuges vom Jahre 1898 zu ihrem Bürger erwählten, zu begrüßen. Auch auf unserer Rückfahrt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 06.06.1896
Physical description: 10
, vor der Hausthür. Die Dirnen sehen heute gegen ihre Gewohnheit j in einemfort nach dem Himmel uild bestürmen das alte, zahnlose „Vaterle" mit Fragen nach dem ' morgen zu verhofsenden Wetter. „Der Lnft zieht außerwürts," schmunzelt der Alte, „an' schön' Tag > krieg'n wir morg'n!" Deß' sind die Dirnen froh! j So können sie morgen beim Umgang „Kranz ; aufsetz'n". In der „Madtkammer" geht es lebhaft zu. Alle ; Kästen und Truhen sind weit offen. Das weiße ! „Kranzgewand" liegt säuberlich ausgebreitet

dort etwas von „gar auf's G'nack aufersteig'u", ja sie wird noch deutlicher und redt mit beiden Ellenbogen, doch der dickhäutige Knecht versteht auch diese Sprache nicht und holt sich ganz gelassen einen Krapfen nach dem andern aus der großen Schüssel heraus, bis die Bäuerin endlich den „Hafelegncker" mit starkem Arm gegen die Thür schiebt und drohend den Kuchelspieß schwenkt. Der Meßner weiß heute auch vor Arbeit kaum mehr, wo ihm der Kopf steht. Der „Himmel", die „Büschlstöck", die Leuchter, die Ampeln

und Ziegelpulver geputzt hätte; uud der Himmel hat sein bestes, blaues L-onntaggewand angelegt. Wenn er's nur einmal einseheu würde, wie stattlich ihn sein Kleid läßt, dann würde er schwerlich mehr so zerrissene, verschossene Fetzen tragen, wie meistens unter der Woche. Also hänge Deine Vagabuudenmontur für ewig an den Nagel! _ Auf dem Kirchplatz haben sich bereits die „Schützen" aufgepflanzt. Auf dem Hute trägt jeder einen Spielhahnschweis und in den Büchsenläufen haben sie ein Buxbaumbüschl stecken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 20
Date: 01.10.1925
Physical description: 20
—" „O, gute Frau, es hat noch eine andere große Schwierigkeit und Sie begreifen dieselbe ganz gut. Das Trautchen möchte gern in Ehren mein Weib werden und ich will auch ihr rechtmäßiger Mann werden, unsere Che soll wie auf Erden so auch im Himmel geschloffen werden — aber dazu brauchen wir einen Priester und wir haben keinen, seitdem unser edler Seelsorger von den Blauen (die Republikaner) hingerichtet worden; es sind nun schon sechs Monate her." „Ich weiß es, mein Freund, aber ich sehe kein Mittel

werden, die Gott selbst jetzt vereinigt hat! Mögen sie einst im Himmel ewig vereinigt sein!" — Die arme Frau backte an ihr vergangenes Glück, an ihren Mann, den sie schon so lange vermissen mußte und den sie in diesem Leben vielleicht niemals Wieder sehen sollte. „O, wenn ich ihn wenigstens glücklich wüßte," sagte sie zu sich selber; „aber kann er dies sein, von seinem Weibe und seinen Kindern getrennt? Wer weiß, ob er nicht vielleicht auch des Notwendigsten entbehren muß? Vielleicht ist er krank oder gar

schon tot! Schon mehr als vier Monate habe ich von ihm keine Nachricht mehr er- halten." So machte sich das weibliche Gemüt viele Besorg nisse, die Seufzer drückten ihre Brust, heiße Tränen quollen über die Wangen. Doch verzweifelte ihre Seele nicht, sie blickte auf zum Herrn der Barmherzigkeit und über dieser kummervollen und trostlosen Erde.erweiterte sich vor ihrem sinnenden Geiste ein wolrenloser Himmel, ein endloser Horizont: „Dort erst," sagte sie, „wird keine Träne mehr sein." S. Der Verrat

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Alpenland
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Page 10 of 12
Date: 27.09.1921
Physical description: 12
verlegen übers Sonntagsfürtuch. „Wisset's, Josephs Christes Hanpauls Maria's Schwester. D' Maria wird wohl schon drin sein." „A sa", sag ich, „seht möchtest du halt a einer in Himmel." Sie nickt glückselig. „Freilich!", — Ein Tröpfchen wischt sie von der rotolauen Nase „und, mit Verlaub zr fragen: Ist mein Lenz, mein Seliger, nit drein? Er hat mirs decht auf der Hand ver sprochen, vor er gestorben ist, daß er mich g'wiß da bei der Him- melstür erwartet, weil ich mich allein nicht eiuertraue

, daß mans kaum heben kann. Und sie staimt: „Was, so viel Guts hätt ich tan? Mei o mei!" Jetzt red nimmer lang", sage ich ungeduldig „und schaug. daß einer kt mm st, alte Scherben, raunzetel" „Darf i mr trauen?" fragt sie und bettelt um eine Bürste, )atz sic sich sein herputzen kann. „Es win ja meine Sammtschuh roch voller Staub und der Kittel, von dem weiten Weg. So darf deckt nit einer; da machet i ja den ganzen Himmel voller Dreck." Während sie noch auf der Schwelle, steht und bürstet und putzt, ömmt

. Die Entgegennahme der Einschreibungen erfolgt vor aussichtlich Ende dieser Woche. Aus der Verzögerung erwachse nie mandem Schaden, da alle sestgelegten Zeitpunkte rückverlegt werden. „Halt!" unterbreche ich ihn, das sind keine guten Werke, das ist Protektion, die kennen wir da heroben nicht!" „Was? Die gibts doch überall — oben wie unten!" „Gut," sage ich. „ich will sie protegieren. Sie waren immer ein heimlicher Nachtvogel und hatten nie genug Sterne. Der Nacht himmel sei Ihnen übertragen. Ich bestimme

am Nagel hängen. Gebt mir wenigstens a Pfeift voll Tabak." „So, da stopf Dir eine," sagt ein Nachfolgender und gibt ihm vom schlechtesten Kraut; „Regietabak" steht drauf. — Damit hum pelt der alte Bettelmann über tzje Schwelle. Es dauert nicht lange, schmeißen ihn die Engel heraus. — „Der hat uns mit seinem Ta- bakqnalm den ganzen Himmel verpestet." Macht ihm nichts. Er setzt sich auf die Schnelle und raucht seelenvergnügt sein Pfeifchen aus. Asche und Saft klopft er vor mein Fenster hin, bläst

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Der Burggräfler
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Page 5 of 10
Date: 21.02.1922
Physical description: 10
- zuschen. Wenn sich im Süden und Südwesten des Burggrafen- rmtes das Firmament wolkenlos zeigt, ist schönes Wetter in Aussicht. Ebenso wenn die Wolken von Nord nach Süd ziehen. - Wenn der Himmel früh morgens unbewölkt ist, gegen lO Uhr vormittags abgerundete Haufenjoolken erscheinen und sich bis in die Nachmittagsstunden immer mehr an» sammeln, um gegen Abend wieder zu verschwinden, jso ist dies ein Zeilen von schönem Wetter. Ebenso wenn * n dev Früh bei unbewölktem Himmel hohe Federwolken/ sichtbar

Hausenwolken über den Himmel in derselben Richtung, in welcher der Wind unten' weht, so ist eine Besserung der Witterung wahrscheinlich Wenn die Nächte windstill sind, morgens aber, ein paar Stunden nach Sonnenaufgang, ein leichter Wind sich erhebt und gegen Mittag stärker wird, um sich, gegen Abend wieder zu legen, so ist dies An sichres Zeichen von! anhaltendem, klaren und trockene^ Wetter. Wenn das Barometer einige Tage langsam und un unterbrochen steigt, s o kann man auf längere Zeit * gutes Vetter

erwarten. . Wenn um 9 Ahr abends die Temperatur auf her Oberfläche des Rajens bedeutend niedriger ^rst als die wf den viel höher gelegenen Thermometer, so rst dies vn Zeichen von .gutem Wetter. . Regnerisches Wctter und Gewitter. - Wenn von irgend einem Punkte der westlichen Hälfte i ch Himmel sich rasch bewegende Federwolkech chranft z»hcn und ein feiner Schleier von Federschsichsavakken allmählich den Himmel bedeckt, so ist der Eintritt von Win- »lgrkl Wetter, Regen oder Schn/eefall mit Sicherh.li

einen Sturm oder dauernde Niederschläge erwarten. Wenn bei sonst heiterem Himmel auf der Mendel und Mutspitze lleine Wolken sitzen, die ihre Fahnen nord wärts hängen, ferner wenn der Jsinger am Abend um wölkt ist. ■ ' . - Sinkt das Barometer ununterbrochen den ganzen Tag so kann man Niederschläge und Wind erwarten. Sturm, wenn das Barometer sehr rasch sinkt. Wenn das Barometer morgens lansam zu sinken beginnt, die Temepratur aber schneller wie gewöhnlich zu- nimmt, so sind Niederschläge, im Sommer

haube aufhat und wenn der Marlingerberg 'Nebel „aus speit', d. h. ttjetm sich diese langsam aus den Wäldern- entwickeln. Wenn bei klarem Himmel die Kraft der Sonnenstrah lung (Isolation) beträchtlich abnimmt oder einen, sehr unregelmäßigen täglichen Gang bildet, so ist das ein Vor bote von schlechtem Wetter. Wenn farbige. Keine Ringe um den Mond (Höfe) einen ungewöhlich kleinen Durchmesser haben, so ssind Niederschläge nach einen oder zwei Tagen zu erwarten. Ist die Luft außerordentlich Kar, sodaß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 18.11.1915
Physical description: 8
Kriegsgebiet von Fr. Kofler. Um 5 Uhr war im Westen ein graues Wölklein aufgezogen. Kurze Zeit nur hatte es gedauert und da?> a^ue Wdllie.n mar zur schwarzen Wolke geworden und.hatre die Son ne verfinstert. Und jetzt muß man weit nach Osten schauen, um noch ein kleines Fleckchen blauen Himmel zu erblicken. Schon zucken im Westen grelle Flammen auf und fahren gleich glühenden Dolchen durch den schwarzen Himmel und rote Feuer leuchten um die Hänge der Berge, als ob die Blitze sie entzündet hätten

über den schwar zen Himmel und krachend fällt der Donner, daß das Echo lang und hohl durch das Tal rollt. Beide bekreuzen sich und werfen einen ängstlichen Blick nach Westen. Dort steht schwarz und unheimlich wie die Nacht das Ge wölk. „Läutet 's heut' nicht Sturm?' „Es darf nit läuten!' „Was?! Nicht einmal bei einem Wetter wie heut'. Gott sei uns gnädig!' „Gar nie, solang mit den Welschen Krieg ist.' - „Sturm muß es läuten!' „Wir dürfen nit.' „Dann läut' i ch. Die Glocken müssen läuten

bei einem solchen Unwetter, die heiligen Glocken, sonst schlägt's heut' alles zu Kraut.' Der Wagen war die Straße hinaufgefah ren, dem Meßnerhof zu. Blitz folgt auf Blitz. „Hilf, Himmel! Barmherziger Gott! Heut' erschlägt's alles. Und die Glocken dürfen nit läuten, die geweihten Glocken. Solche Zeiten! Großer Gott ! Daß gerad' wir jetzt leben müs sen! — Wie's blitzt! Schrecklich, schrecklich! — Die Glocken müssen läuten!' Die Straße herab fährt wirbelnd eine Staubwolke. Die Frau wirft eine Handvoll Weihwasser

nach ihr und stürzt ins Haus. „Ich läut'! Ich läut'! Gott im Himmel! Es erschlägt alles! Ich geh' läuten!' Die Staubwolke rast vorüber, bald sich hoch in die Lüfte erhebend wie ein unbändiger Gaul, bald sich über die Fluren breitend wie wirbelnder Schnee. Und am rabenschwarzen Himmel jagen rasend die Wolken, zucken die Blitze, rollen die Donner. — Entsetzlich! — Fürchterlich! An das Tor des Meßnerhofes schlägt es mit polternden Schlägen. ..Auf! Auf!' ..Es ist ja offen.' Und leise klang es von innen vom johlen

den Sturm übertönt: ..Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns, arme Sünder, jetzt und in der Stunde un seres Absterbens. Amen.' Sie beteten. ..Geht doch, Sturm läuten!' Gellend schreit es das Weib in die düstere Stube. „'s ist streng verboten. Da lest!' „Heut' erschlägt's alles!' „Luft!' '.Gott im Himmel!' Ein Blitz leuchtet in die Dämmerung der Stube und der Donner kracht, daß die Scheiben klirren. „Dort oben brennt's!' „Wo? Wo?' „Dort im Walde. Schaut, lichterloh brennt's auf.' „Geht

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Brixener Chronik
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Page 4 of 12
Date: 18.11.1915
Physical description: 12
Kriegsgebiet von Fr. Köster. Um 5 Uhr war im Westen ein graues Wölklein aufgezogen. Kurze Zeit nur hatte es gedaue-l und das cn^ue Mottle,n war zur schwarzen Wolke geworden und hatte die Son ne verfinstert. Und jetzt muß man weit nach Osten schauen, um noch ein kleines Fleckchen blauen Himmel zu erblicken. Schon zucken im Westen grelle Flammen auf und fahren gleich glühenden Dolchen durch den schwarzen Himmel und rote Feuer leuchten um die Hänge der Berge, als ob die Blitze sie entzündet hätten

über den schwar zen Himmel und krachend fällt der Donner, daß das Echo lang und hohl durch das Tal rollt. Beide bekreuzen sich und werfen einen ängstlichen Blick nach Westen. Dort steht schwarz und unheimlich wie die Nacht das Ge wölk. „Läutet 's heut' nicht Sturm?' „Es darf nit läuten!' „Was?! Nicht einmal bei einem Wetter wie heut'. Gott sei uns gnädig!' „Gar nie, solang mit den Welschen Krieg ist.' — „Sturm muß es läuten!' „Wir dürfen nit.' „Dann läut' ich. Die Glocken müssen läuten

bei einem solchen Unwetter, die heiligen Glocken, sonst schlägt's heut' alles zu Kraut.' Der Wagen war die Straße hinaufgefah ren, dem Meßnerhof zu. Blitz folgt auf Blitz. „Hilf, Himmel! Barmherziger Gott! Heut' erschlägt's alles. Und die Glocken dürfen nit läuten, die geweihten Glocken. Solche Zeiten! Großer Gott! Daß gerad' wir jetzt leben müs sen? — Wre's blitzt! Schrecklich, schrecklich! — Die Glocken müssen läuten!' Die Straße herab fährt wirbelnd eine Staubwolke. Die Frau wirft eine Handvoll Weihwasser

nach ihr und stürzt ins Haus. „Ich läut'! Ich läut'! Gott im Himmel! Es erschlägt alles! Ich geh' läuten!' Die Staubwolke rast vorüber, bald sich hoch in die Lüfte erhebend wie ein unbändiger Gaul, bald sich über die Fluren breitend wie wirbelnder Schnee. Und am rabenschwarzen Himmel jagen rasend die Wolken, zucken die Blitze, rollen die Donner. — Entsetzlich! — Fürchterlich! An das Tor des Meßnerhofes schlägt es mit polternden Schlägen. .Auf! Auf!' ..Es ist ja offen.' Und leise klang es von innen vom johlen

den Sturm übertönt: ..Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns, arme Sünder, jetzt und in der Stunde un seres Absterben?. Amen.' Sie beteten. ..Geht doch, Sturm läuten!' Gellend schreit es das Weib in die dW-^ Stube. „'s ist streng verboten. Da lest!' „Heut' erschlägt's alles!' „Luft!' 'Gott im Himmel!' Ein Blitz leuchtet in die Dämmerung der Stube und der Donner kracht, daß die Scheiben klirren. ..Dort oben brennt's!' „Wo? Wo?' „Dort im Walde. Schaut, lichterlob brennt's auf.' „Geht um des Himmels

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Date: 05.11.1925
Physical description: 16
, dessen unreines Blut vor kurzem die französische Erde befleckt hat?" ent- gegnete der republikanische Anwalt mit der ihm eigenen grauenvollen Emphase. Ach, gerechter Himmel! Sollte er erfahren haben, daß ich das Unglück hatte, der Mesner dieses armen Priesters zu sein? dachte sich Leonidas, von neuem und noch stärker zitternd. „Es ist wahr, daß ich ihn früher gekannt habe," sagte er endlich furchtsam; „aber ich habe'niemals seine politischen Irrtümer geteilt." „Ich fürchte, du hast ein zu kurzes Gedächtnis

. „Wie unser göttlicher Deister," fuhr da» Kind fort, „trinke auch du den Kelch bv auf die Hefe. Im Namen des heiligen Märtyrers, der 10m Himmel auf uns herab- blickt, bitte ich dich, opfere doch dein Leben nicht, das deinen Kindern so notwendg ist. Mein Bruder Franz selber gibt mir diese Wortein; er selbst bittet dich durch meinen Mund." Die Ungeheuer standenim Kreise um das Töchterlein herum und der Riese macke schon eine Bewegung, als wollte er dasselbe ergreife- „Mein Vater! Willst du denn, daß sie mich vor denen

, von der er in früheren Zeiten o viele Liebesdienste und Gefällig keiten erfahren hat/. Er blieb darum gerne als Wache bei der Gefangenechurück. Ursula hatte ür alles, was um sie her verging, weder Äug noch >hr. Sie war betrübt bis zum Tode, nichtsdestoweniger den göttlichen Willen ergeben. Von Zeit zu Zeit erhc sie ihre Augen zum Himmel, ihr Ais sprach deutlicherUs Worte. Wer konnte wissen, was in dieser edlen Se<d vorging? Dachte sie vielleicht noch an ein Wunder de-göttlichen Vorsehung? In einem jungen Herzen

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