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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
Silvesterfeier wollen wir dich, du neue» Jahr, begrüßen. Dem Ernste der Zeit gemäß soll an der Jahreswende ein stiller Augenblick gefunden werden, wo sider Ein zelne Einkehr halten soll in sich selbst, in die Familie, in das Volk. v Dumps und traurig klingen noch in allm Fasern unseres Körpers die verlebten Monde und Jahre noch und roch immer lastet eine düstere Ungewißheit über Deutschlands Zukunft. Fragend und suchend prüft sich jedes Herz, ob es nicht besser wird, ob unser Leben nicht lesenswerter

viel fach der Ernst der Arbeit als unliebsamer Zeitverlust «scheint. Karl Ernst Knodt weist uns den Weg durch seine Worte: „Das ist wohl des Schicksals Wille, Daß du,, deutsches Volk sollst lernen. Wicder von des Mammons Jrrgang Aufzuschauen nach den Sternen." Wer sind diese Sterne? Diese glitzernden Sterne find hcute die Augen unserer Kinder, ihre Seele, ihr Herz, ihr Körper, sie, die deutsche Jugend ist unsere Zukunft, unser einziger Lichtblick in trüber Silvesternacht. Väter und Mütter

, Wir b-sonders in Tirol müffen unseren Lands leuten jenseits des Brenners für ihren völkischen Da seinskampf das geistige Rüstzeug liefern. Wir müffen ihnen das unveräußerliche Deutschtum ihres Wesens, ihre alte deutsche Gksch'chte, ihre volkstümlichen Ueber- lieserungen und deutschen Sitten immer wieder in Er innerung rufen, für ihre Anliegen und Leiden ein Herz haben, damit sie nie vergrffen, daß sie mit uns und mit denen im großen Mutterlands ein Volk find. Die gegebenen Richtlinien für völkische

Erziehung unseres Volkes und unserer Jugend mögen uns zur Arbeit vereinen ohne Unterschied der Partei und der einzelnen Klaffen im neuen Jahre. Kraft- und macht voll wollen wir die Arbeit beginnen, dann wird warme Sonnenwärme das bedrückte deutsche Herz aufrichten, wie Theodor Storm so schön uns tröstet: „Brich nicht mein Herz! Noch sollst du Freude haben; Wir haben Kinder noch, wir haben Knaben, Und auch wir selber leben, Gott sei Dank!" Als Weckruf für das kommende Jahr gelte das Wort Profeffor

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 31.12.1921
Physical description: 12
Lichter, jo waren Spione. Militär herum, brannten drei Lichter, so bedeutete es- Neue Nachrichten: Unterredung im Lerchwalde ober dem Wege nach Bieberwier an der bewußten Stelle und zur be wußten Zeit. Heute blinzelten drei Lichtlein in den Wiesen droben, es war an einer Stelle, die nur von der Warte des Hannes, nicht aber in Ehr wald und Lermoos sichtbar war. Harmes hatte sie ausspekuliert. Wie pochte dem Hannes das Herz, als er die drei Lichtlein herüberflimmern sah, er hatte zwei Lichtlein

und in Binschgau und in Passeier, überall, wo ein tirolerisches Herz schlügt. Der Erzherzog Johann wird mit den Kaiserlichen bald nach Tirol konr- men. Hier ist eine Abschrift des Aufrufes von Prinz Johann an die Tiroler. Teimer hat sie mir durch einen heimlichen Boten zugeschickt. Lese sie deinen Leuten vor. Wie die ersten Oesterreicher ihren Fuß in's Tirol setzen, soll es von allen Sei ten losbrechen. Der Sandwirt mit den Passeirern steht auch schon mit dem Gewehr bei Fuß. Und noch merken die Bayern

kampflustig auf die Feinde harrend mit den Stutzen in der Hand und mit gespanntem Hahne in ihren versteckten Stellungen, die Weiber und Kinder warteten ängstlich in mehreren Fa milien zusammen, was da kommen werde. Rosa war bei Rebekka und Afra, sie sprach den beiden jungen Mädchen Mut zu und zerstreute ihre Be sorgnisse für Hannes, in ihrem Innern war aber ihr selbst ganz anders zumute, als sie äußerlich zeigte, ihr Herz klopfte wohl auch in banger Furcht für den Hannes, wer sollte es ihr, einem Mädchen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 57 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
3. Jahrgang Sonntag, den 5. Juni 1921 Nr. 21 Heimaksliebe. Von Franz Tramberger (Sand in Täufers). Heimatslicbe! — Wie traut und schön, wie hoch und hehr, wie hell und heilig, wie stolz und glühend klingt dein Name! Heimatskundel — Wie entflanünst du das Herz zur Hcimatsliebe und schaffst du den Grund zur Heim'atstccnc! Wer sollte seine Heimat, die Scholle, die ihn gebar, das Haus seiner Mutter, die schivcißdnrchtrünkte Erde seiner Väter, nicht lieben? In jedes Menschen - Brust ist der Hang

zu seiner Heimat tief gelegen, die Liebe zur Heimatsscholle »vebt sich schon in der Wiege lachend jn des Kindes Herz. Und ob deine Heimat Düne oder Steppe, Wald oder Flur, Berg oder Tal, Stadt oder Land heißt, ob dein Vaterhaus Palast oder Holzhüttc, reich oder arm, hoch oder gering war, cS zieht vorn Herz zirin Vaterhaus, zum Heimatsland, zur Muttererde, Ivo immer du auch weilen willst, zurück. Magst du auch keine andere Liebe im Leben gekannt und genossen haben, die Heintatsliebe hat jeden umfächelt

, der ein Herz inr Leibe trug, das mit.Wärme seinem Schöpfer entgegcnschlug. In tausenden und abertansenden von Liedern ist die Liebe, die Herz zum Herzen bindet, besungen worden; die heilige Himmels- uitö Gottesliebe sang hinaus'' 'in einer Fülle von Akkorden und alles, was das Herz bewegt und oke Seele erwärmt, fand in tausenden von Liedern seinen Widerhall, vor: heu ältesten Zeiten bis auf unsere Tage. Tie Licht der Lieber aber, die. Heimatsliebe gesungen und! gedichtet und geträumt

hat, sie ist die.höchste aller Lieder geworden, weil harzen;fl£ierquo lind dir, ie jedes Herz erfaßt hat und in jedem Dichter- r. liebe Leserin, lieber Leser, sst zur Heimat ein funkelndes, glänzendes, herrliches, heiliges Land gewor-r Len, eine Scholle, die von Gotteshand besonders gesegnet war, eilt Panidies, in dem das lachende Gliick Mid das wonnige Seligseiil wohnen könnte, wenn die Meiifchen e§ wollten. TentschsMirol ist der Raine deiner imvergleichtichen Bergheimat, oer heute armen nnd doch'so misagbär reichen

.unter der Ackerkrume gerade so gut, wie das hohe * In Tirol wird statt .balzen' durchwegs .Pfalzen' gesprochen. Die Redaktion. Wild außen im Forst. Busch, Bannt mtb Flechte, sie alle fühlen es; und auch dcS Menschen Brnst bleibt dem nicht verschlossen. Begierig sangt ancy sic die laue Frnhlings- luft. Das kranke Herz schöpft neue Hoffnung auf bessere Znkilnft und die Freude am Dasein kräftigt die Sinne zu neuem Schassen. Wer in enger Stube den Winter verhockte, wandelt nun frohen Mutes in Wald und Flur, lauscht

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 34 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
, Das alles gehörte jetzt der Anna-Eva Jnderinaner, feit ihre zivei Brüder im Käiege den Tod gefunden und den Vater darlob das Leid erdrückt hatte. In .einem Jahr war dies geschehen, in einem einzigen Jahr, und so auf einmal <. . Anna-Eva trug seither ein schwarzes Kleid und ein Herz mit spitzem Doriiengeflecht im' Hause herum. Sie fah halb bäuerlich, halb städtisch aus und manche -sagten zu ihr: Fräulein Jndermaner. Aber das 'legte nur ihre herviortretende Vornehmheit den Leuten tu den Mund. In Wahrheit

alles? ' Zu dieser Stunde schwieg dann der Vogel und.das Mädchen — das Große griff ihnen an daS Herz. Und der Anna-Eva ihr Rad, das Näh!-, nicht.Spinn rad, setzte aus. Sie ließ die Stücketwäsche, —- ihre Hände sanken in den Schoß, und drunten in La.ra und Mitterlana sangen und schwangen die Glocken in Anbetung und Gegenrede züm Licht, und wie man es selten sah, vergeistigten sich die wildesten Felsentälec und Bergsteilen ringsum und lohten wie ln einem £üim terunasfeuer. ES lag 'heuer viel Schnee auf den Schul' lern

, hörten sie leise ünd unendlich sanft v!oll Heimats- innigkeit die Antwort: „Nein, ich üeüe ihn nW Sonntag, b«n fl. März 1981. Ober hatte sie überhauvt nicht geredet und w- Ps bloß so gewesen, als vb sie nur.mit dem Kopfe st tAbsage verneint hätte? ^ In peinlicher Verlegenheit suchten sich.die beid Enttänschten zu entschuldigen. „Es tut uns leid, i kann Sie natürlich niemand zwingen, aber die Leu« meinten, — und von außen sieht der Hof ja nicht au als ob er jemandem wirklich ans Herz' gewachsen

und geheimnisvoll- Die halbe Scheibe des Monde jäh nseder; magisch sank das Tal, der Ort, die Inder mauer und der rairnende Gräbenbach dahinter in der ölrm dieser Harmonie. , Sie schwiegen noch 'immer und sähen alle drei in die Feiertichkeit hinein: besonders 'Anna-Eva, die wußte sie saß auf dein schönsten Fleck der Heimat. lieber das 'Antlitz d's jungen Mannes zog herz liche Betrübnis. „Es ist so schön hier, daß man meint, 'ich nicht mehr trennen zu können, und eS tut weh. ich von hier fortweifen zu lassen

!' — ' Als Anna-Eva die ehrliche Freude der Fremd?» an der Heimat sah, wurde ihre Seele wärmer, un!> hie redete tu vertrauengewinnettder Art: „Ans drei GrÜndeic ist die Ersüllnng Jhws Wnilschrs unmöglich. Als Letzte habe ich die Berpsliih trrng, dies riieich meiner Stammessippe mit einem oftmaligen Maße zu lieben, als' Zweige und Herz?» hier geblüht und geschlagen. Zum zweite» darf i uitr und denen nicht untreu sein!' <3ic zeigte hügeläbwärts, wo am Fuße der kleine Tälfriedhof ia. darin

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 41 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
, allen: die Erinnerung daran webt .sich! noch um manche stille Stunde späterer Tage, dämmert noch mit ihren reiner: und herzrvarirren Reizen in die Jahre des nabenden Wers. hinein und wird mit ihrer Poesie niemals, niemals schwinden, bis bas Herz ausyeschlagen. Und wenn alljährlich r:ach harten Wintermonden, die die Ferne in: stillen, abliegenden Tale im Banne von Schnee und Eis halten, der Vorfrühling dem jauchzenden und ewig jungen FrühlingSknaLen die Pfade wieder ebnet, dann träume ich so gern

vor: den Vorsrühlingstagen an der Talferstadt, die mir einst das volle Jugendglück auf die Hände und. in das Herz legten. Und ich glaube, fast die nleisten, tverrn nicht alle Boznerkinder rrnrfängt derselbe süße Traum, ivenn sie in der Ferne weilen, und zieht das nämlich« Sehnsuchts- gefühl in Gedanken zurück zu den sonnigen Tagen aus ihrer Jugendzeit und Lenzesseligkeit im Bereiche der Walther stadt, ihrer heimatlichen, heiligen Erde. Gott, waren diese Tage schön, waren diese Tage vom Glück und vom Jubel

und von Seligsein erhellt und vom! reinsten Lich>te umleuchtet, umfächelt und erfüllt! Niemals und nirgends kehrt dieses strahlende Sonnenglück »oieder, bas dein Herz zu einem lebendigen Hymtms entfachte, der in eine Welt voll Sonnenschein und Liebe, in eine unüber sehbare Welt voll Freude und Fröhlichkeit hinausklana, und das deine Seele mit den reinsten und heiligsten Blumen deines Lebens umkränzte! Droben aus der saftgrünen, schimmernden Wiese beim „Kofler in Eeftax' gruben wir alle, alle die ersten zarten

, sonniger, reiner, größer, freier und lockender als hier? Wir waren die Sonntagskinder der deutschen Erde und gingen bezaubert dem leuchtenden Frühling mit reinen Blumen entgegen. Und heute? Silbergestreift sind die Locken geworden, ab'er jung ist das 'Herz geblieben trotz aller Stürme undi Dornen des Lebens und noch jetzt singt es seine Lieder, die damals in jenen unvergeßlichen Tagen unb Stunden ihre ersten Morde schon schlugen. Schau, wie es draußen nun lockt und lenzt Und wie die Toten erwach

war er ein grober „Sach' uick^fertigte den „Jaggl' “ ' ^ rtzmsich kurz ab. Dieser war aber auch kein Maulwurf', nahm sich ein „Herz', bezeichnet« den „Klemverer' einen .Mchuster' und „Schneider' und kanzelte den Grobian seinerseits tüchttz ab. Bor seiner Heimkehr kehrte „Jaggl' noch VekM Mors- wirth' ein und Minute sich einen guten Imbiß, für welchen er allerdings tief in seinen „Beutel' greisen mußte. Jml Vorbeigehen Plauderte er ein bißchen mit dem „Webhofer' und dem Meister' „Schmied', Über die Loh« Politik

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 86 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
wieder ein Vierteljahr zu Ende ging und die Schwnrgerichtsverhandlungen begannen, schlug ihm jedesmal heftig das Herz, wenn der Postbote auf den Hof heraufgestiegen kam, aber es war zum Verrücktwerden: was da kam, war niemals die ersehnte Einberufung, sondern höch stens eine Aufforderung zum Einbekenntnis der Einkommen steuer oder ein Strafzettel wegen Uebertretung der Maul- und Klauenseuchevorschriften oder eine Verständigung wegen des Kälberimpfens, aber niemals, niemals der Ruf zur Ehrenbank. Das schaffte

. Aber die Sache sah wesentlich anders aus, und wenn es so weiter ging, so sah man noch bis Mitternacht kein Ende. Schon die stundenlange Verlesung langweiliger Schrift stücke wirkte namenlos ermüdend, und nun erörterte man noch eine Menge Dinge, die ihn recht wenig interessierten, das Bor. leben des Angeklagten und seiner Eltern und Geschwister, die Lebensgewohnheiten des Opfers und dergleichen. So war längst die Stunde vorüber, wo er daheim bei seiner Jause saß und sich an den agrarischen Produkten Herz

den im besonderen ein paar eindringliche Mahnworte ans Herz zu legen. „Hier haben wir wieder,' so ■ sprach «r, „geradezu ein Musterbeispiel kür die traurige Erscheinung, daß der Teufel des Alkohols auch den von Natur aus besweranlagten und intelli genten Menschen zum stumpfsinnigen Tiere und zum verworfe nen Verbrecher machen kann. Der Angeklagte, ein Sohn an gesehener Eltern, aus wohlhabendem Haufe, geriet früh in schlechte Gesellschaft, in welcher er dadurch unrettbar auf den Abweg kam, daß er dem Trünke

Gefchwornenamt einstecken zu müssen. Daß brachte den geschlagenen Mann endlich so weit, daß er, das Herz voll Weh und Jammer, sich entschloß, sein Gehöft, auf dem er geboren und groß geworden und wo eine lange Reihe von Urvätern schon gesessen, zu verkaufen und mit Kind, Rind und Kegel in eine andere Gegend zu ziehen, wo er nichts mehr sah von allem, was ihm das Leben vergällt hat. Der Wadenkrampf freilich, der wird ihm gefolgt fein. Die Sage von den Salvangs in Enneberg. (Aus „Hehl: Volkssagen, Bräuche

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 44 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
! O je! Jetzt schaut er auf die kleine Landstraße hinab, die drunten im leichten Bogen durch die Felder zieht. Biele Schullameraden von ihn« zogen einst diese Straße. Manche kehrten wieder heim, andere kamen nicht mehr. Mer denen, die nach Jahren die Heimatsehnsucht aus der großen weiten Welt tvicdcr in das stille Waldtal führte, denen schlug das Herz zum Zerspringen, alS sie wieder den ersten Blick in die Heimat taten. Auch daran denkt er jetzt. Und cs geht ihm, dein alten Manne, eine Frage durch den Sinn, warum

er still zu sich selbst. Und wie er daheim in die große Stube tritt, findet er den Bauer am Tisch, scheinbar ihn erwartend. ,MmM her, Stephl,' sagt der, „heut wöll mar gian a Glasl mitanandar trmkn, i glab, der Langes * lot si nit schlecht vn.' .Mar guat,' «antwortet der Stephan. Und bann rüden sie von kleinen und großen Dingen und trinken dazu. Was ist dabei, wenn beiden nach! geraunrer Zeit vor Freud und Wein die Augen glänzten und das Herz Wer» quoll. ! . Tääußen Wer streichst ganz leise

ein Stück» chien und setzte sich auf den Zweig eines Oelbauines. Bon dort sah er eine Menge Volk den Berg.heraus» ziehn und in der Mitte des schwarzen Knäuels einen Mann, der eine schwere Last trug. Die Menge tobte und schrie und 'dem kleinen Vogel ward sehr angst. Da brach der Mann unter seiner Last zusammen. Dem Vogel wollte fast das Herz zerspringen vor Kummer und Mitleid. Er flog herab und setzte sich auf die Schulter des Mannes, der die Augen geschlossen hatte. Tie Nächststehenden warfen «nit

, und als er aus seiner Betäubung erwachte, sah er das aufgerichtete Kreuz ««««d den Mann daran hängen. Er «rahm seine ganze Kraft zt«sanrn«en und setzte sich auf eine«« Arm des Kreuzes. Der Mann hatte bas Haupt gesenkt und seine Augen waren geschlossen. Plötzlich öffnete er die Lider «u«d suchte «nit vor Angst dunklen Augen den Himmel ab. Ten« Vogel zerftirang fast das Herz vor Traurigkeit. Er hätte dem Mann so geri« etwas erzählt von dem Himmel, — von den« tiefen Blau, ir« welchem die Wolken wanderten, bere«« unendliche

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 108 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
und Freud umrungen Am Ufer dem geheimnisvollen Sang, Doch niemals hat in's Herz mir tiefer klungen Dies Rauschen, wie bei meinem letzten Gang. Und in des Wassers liebltchklare Fluten Bon Welten her ein Sterngeflimmer fiel; Der Wellentaumel in dem SIlberltchte — Es war ein schönes, wundersames Spiel. Da hob mein Auge sich und sah empor; Wo früher noch der Sonnenball erglühte, Da stand ein Stern wie eine Blume, die 3m himmelblauen Felde lieblich blühte. Doch langsam sank er, tief und immer tiefer

. Durch meine Seele flog ein zittepnd Dangen, Indes die kalten, grünlichbletchen Wellen De« Heimatsternes Abschiedslied mir sangen. Max Reit. Seelen schaffen, die selbst in den schrversten Stürmen uuv Schickst len des Lebens ausharren und nicht verzagen, kämp fen und ringen und Sieger bleiben über die Schatten, die aur Wege, hiuschleichen. Tage kannte sie nur ge-, zählte; Mmz rein hat ihr die Sonne wohl zeitlebens nie geleuchtet. Selter; dürste es ein Herz gegeben haben, das so vieles geduldet hat. icud

. Be; Jubiläen und anderen Festllchkeitcn aller Art, bei Ehristbaümfeierir, selbst bei Räd- fahrerfesten wandte nian sich an ihr Herz und ihre Federt -unr Fest- und Degrüßungögedichte und sie wußte ihre Verse immer auf haß ansprechendste zu gestalten. Manches dieser Festgedichte ist geradeza; musterhaft und hätte den; besten und «größten Dichter wohlverdiente Lorbeeren gebracht. Üu- zählrg sind ihre Gedichte mr Vcrstorbcrre, die ruf Andenken-, bildenr verwendet wurden, unzählig ihre Gedichte für Thea

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 84 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
in Millionen von Perlen zerstiebt und sich wieder sammelt und lnS Tak hinunierroNt, eS wird zu brr sprechen. Hoch droben, wo die letzten Zirbelbäume stehen und die goldene Aririka blüht und die stahlblauen Glocken lauten, wo dein Blick in die unermeßlichen Femen Höhen und Täler verbindet und du den Wosiensaum berührst, tw frage dich: Was. ist der Mensch? Die Antwort aber, die dir zuteil wird, sie wi-rv dich er heben, dein Herz weiten und deine Seele neu belckben, sie ivird ihr Schwingen Verleihen, oie

dich die Men schen anekeln, und reiche ihlien nie wieder deine Hand, die den Bergstock trägt. Sei stolz, Bevg-fahrer zu sein, sei stolz, du wandelst auf lichteren Wegen, die zu misichtbaren Höhen emporführen. Auf diesen Wegen aber stehe oft, oft still, bewundere, horche und.lasse die Stimme der Hö-henwelten I an dein Ohr klingen, die mit unwiderstehlicher Macht dein - Herz zum Reinen, Schönen, Erhabenen und Heiligen empor ziehen. Ter Sumpf des Gemeinen wird Weichen unter dir und die Sonne der ewigen Berge

und Erhabenheit deines Schöpfers, der dein Vater ist und die Liebe redet mit dir aus tausend Stimmen. Wahrlich, es gibt keilt menschliches Herz von den Eis bergen des Nordens bis zum südlichsten Flecken Erde, das von den erhabenen Schönheiten der Hochnatur nicht bezwun gen werden könnte und über die Höhenwege nicht die Pfade zu seinem Gotte wieder fände, wenn es sie verloren hätte. - Darum hinauf auf me Berge, hin zur Natur der Höhen und du wirst deine Wiedergeburt wieder erleben, wirst wieder fühlen uitd

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 91 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
» 3. Jahrgang Sonntag, den 9. Oktober 1921 Ar. 39 Tirolertreu. Dort wo die Sonne lacht und wo die Neben blüh'n Und wo die Alpen abends prächtig in die Täler glüh'n, Da liegt das Land, das mich gebar, In dem ich einst so frei und fröhlich mar. Es ist die Heimat mein, mein höchstes Gut, Ich gab ihr gar so gern mein junges Blut; D'rum schwör mit Herz und Hand Ich dem Tiroler Land: „Treu über's Grab!' Dort, wo der Cifack braust und wo die Etsch hinfllcßt, Wo manche Burg so stolz vom helfen

in die Täler Da liegt das Land, für das ich leb, [grüßt, Und dem Ich gar so gern mein Leben gab'. Cs ist mein Baterlano, für das ich stritt. Es Ist mein Mutterland, für das ich litt; Drum schwör mit Herz und Hand Ich dem Tiroler Land: „Treu über's Grabi' Dort, wo die Sennerin und wo der Hirte sang Und wo das Alphorn einstens fröhlich durch die Berge Raunt heut der Wind im Freiheitsdrang sklang, Den alten Südtiroler Heimatsang. Und dieses hohe Lied, das jedes Tal durchdringt, — Hört, wie es hoch zum Himmel

singt: „Ich schwör mit Herz und Hand Dir mein Tiroler Land Treu über's Grabi' Heinz Ader-Godesberg. s Dorfbokanik im Zahreslauf. Won Dr. Eduard Weinkopf. (Schluß.) Einige der hervorragendsten Heilpflanzen des Aelplers sind: die Meisterwurz, die aller Krankheiten „Meister wird', oie Siegwurz, der Sanikel („Soanglöl', gegen Brandwun den), Enzian- und Schafgarbearten, die inall bei schwacher Verdauung gebraucht. Auch Tausendgüldenkraut und Wer- mut sind infolge ihrer Bitterstoffe vorn Volk

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 78 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
gegen sich selbst ist, wenn man allein mit dem Leben fertig zn werden.vermeint. Ter Mensch muß den Menschen haben. Ich habe mich einst von ihm. gewandt in meinem ersten Schmerz, den ich nicht zu ertragen meinte. Abxr dann! dann, wenn man verein samt ist, dann schneiden die Ketten tief in's Fleisch, die wir uns in Seelenqual geschmiedet haben.' Und mit tiefem Seufzer begann der Greis auf's neue: „Ach, Lorenz! Auch ich trug einst ein Herz im Villen, das von anderem träumte als von Waldeseinsamkeit und Weltvergessenheit

sein. In einem .Städtchen sah ich sie. Ein Blick in ihre Märchenaugen — und es war um mich ge schehen. ' Alles, toas dieses, so oft unverstandene, einsame .Herz an angesammelter Liebesfülle barg, ward ihr Eigen. Auch sie liebte mich rnnig Und voll unschuldsüßer Hingabe. .— Ja, Junge, auch ich durste einen Blick in's Himmelreich tun, der mich blendete und den Göttern gleichstellte. Aber auch ich war dazu verdanwtt, dann 'mit Scheffels Trompeter zu klagen: „Ach, es wär so'schön gewesen, doch es hat nicht fojlen

sein.' Tas Abschiedsweh versüßte uns die Hoffnung, daß ich, sobald ich die zum Leben nötigen Klienten erworben haben würde, mein Lieb holen würde. Ein Jahr, schnell sollte es uns verrauschen! Doch — während dieses^ Jahres ward die Geliebte einem anderen angetraut,' In Erinnerung versunken schwieg der Greis. Unsäg liches Weh griff seinem Schüler an das weiche Herz. „Gott! Diese Abscheuliche! Ungetreue! Wie konnte sie sotch-s dem besten aller Menschen antun? Ich '.möchte ihr größten unter diesen Leupm

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